DE2350591B2 - Vorrichtung zum Kuhlen von erwärmten Glasscheiben fur deren thermisches Vorspannen - Google Patents

Vorrichtung zum Kuhlen von erwärmten Glasscheiben fur deren thermisches Vorspannen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen von erwärmten Glasscheiben für deren thermisches Vorspannen nach dem Oberbegriff des Patent-
m\ anspruches 1.
Das Verfahren des thermischen Vorspannens von Glas ist grundsätzlich bekannt. Eine Glasscheibe wird bis über ihren Kühlhereich hinaus erwärmt und ihre Oberfläche dann rasch bis unter die untere Kühltempcratur abgekühlt, während das Innere der Glasscheibe noch heiß ist. Das rasche Abkühlen wird dann fortgesetzt, bis die gesamte Glasscheibe unter ihre untere Kühlteniperatur abgekühlt ist. Dieses rasche Abkühlen bewirkt, daß in der Glasscheibe eine dünne
4(i Außenschicht mit Druckspannung entsteht, die einen inneren Bereich mit Zugspannung umgibt. Durch diese Spannungsverteilung erhält die Glasscheibe eine höhere Bruchfestigkeit als nicht vorgespanntes Glas. Sollte jedoch dei Fall eintreffen, daß eine von außen auf die Glasscheibe wirkende Kraft ausreichend ist, um einen Bruch des thermisch vorgespannten Glases herbeizuführen, dann zerbricht eine solche Scheibe in viele verhältnismäßig kleine Teilchen mit glatter Oberfläche, die wesentlich weniger gefährlich sind als
5(> größere Stücke mit Ecken und scharfen Kanten, wie sie beim Bruch von nicht thermisch vorgespanntem Glas entstehen.
Übliche Vorrichtungen zum thermischen Vorspannen von Glas weisen Düsen auf, die von Windkammern ausgehen und somit eine Vielzahl von einzelnen Luftströmen gegen die Oberfläche einer Glasscheibe richten. Gebräuchliche Vorrichtungen weisen Einrichtungen auf, um den Düsen eine synchrone Bewegung relativ zur Glasoberfläche zu erteilen, um die
wi Luftströme nicht nur gegen bestimmte Stellen der Glasoberfläche zu richten, die dann rasch abkühlen, während andere, benachbarte Stellen nicht so schnell gekühlt würden. Ohne eine solche Relativbewegung wurden schillernde Muster auf der Oberfläche des
<>5 thermisch vorgespannten Glases erscheinen, die bei Reflexion störend wirken. Die Relativbewegung zwischen der Oberfläche einer vorzuspannenden Glasscheibe und den Luftaustrittsöffnurigcn der Düsen
kann entweder dadurch erzeugt werden, daß man die Glasscheibe festhält und den Düsen eine Bewegung erteilt, oder umgekehrt, indem man feststehende Windkammern mit Düsen verwendet und die Glasscheibe zwischen diesen in einer bestimmten Weise bewegt. Um die schillernden Reflexionsmuster auf den Glasoberflächen zu vermeiden, sind bereits unterschiedlichste Bewegungsabläufe in der Relativbewegung verwendet worden. So können sich die Windkammern mit den Düsen beispielsweise kreisförmig, elliptisch oder geradlinig bewegen, wobei der von einer einzelnen Düse überstrichene Flächenabschnitt der Glasscheibe sich jedoch im allgemeinen mit dem von den Nachbardüsen überstrichenen Flächenabschnitten in gewissem Maße überlappen soll. Dies ist insbesondere bei kreisförmigen Bewegungen notwendig, um die andernfalls zwischen den einzelnen Kreisflächen freibleibenden Zwickel z": überstreichen.
Für ebene oder leicht gekrümmte Glasscheiben hat sich ein solcher kreisförmiger Bewegungsablauf als günstig erwiesen, während bei stark gekrümmten Scheiben oft eine lineare Bewegung der Düsen zweckmäßiger ist, wobei die Richtung der linearen Bewegung von der Krümmungsrichtung der Glasscheibe abhängig ist. Wenn stark gekrümmte Glasscheiben in vertikaler Anordnung so gehalten sind, daß sich ihre Achse größter Krümmung vertikal erstreckt, sollten auch die Düsengruppen in vertikaler Richtung hin- und herbewegt werden. Gelangen die Glasscheiben dagegen in einer vertikalen Ausrichtung in die Kühlstation, bei der die Achse der stärksten Krümmung der Glasscheibe horizontal verläuft, sollten auch die Düsen eine horizontale Hin- und Herbewegung ausführen.
Bekannte Kühlvorrichtungen, bei denen die Windkammern mit den Düsen relativ zu der stationär gehaltenen Glasscheibe bewegt werden, sind derart ausgebildet, daß sie entweder eine in sich geschlossene, gekrümmte Bewegungsbahn der Düsen oder aber eine geradlinige Bahn erzeugen, wobei im letzteren Falle stark gekrümmte Glasscheiben in einer solchen Ausrichtung in die Vorrichtung eingebracht werden müssen, daß die obenerwähnten bevorzugten Bedingungen erfüllt sind.
Aus der US-PS 2167294 ist beispielsweise eine Kühlvorrichtung bekannt, deren Windkammern zur Erzielung einer gleichmäßigen Härtung unterschiedlich gestalteten Umlaufbewegungen unterworfen werden können. Aus der DE-AS 1 229683 ist ferner eine Vorrichtung bekannt, bei der eine kreisförmige Bewegung der Düsen durch ein geschlossenes Antriebsystem erzeugt wird, innerhalb dessen zwei senkrecht zueinander verlaufende lineare Bewegungen zu einer Kreisbewegung einander überlagert werden.
Es ist bisher keine Vorrichtung bekanntgeworden, mit der sich je nach Gestalt und Lage einer thermisch vorzuspannenden Glasscheibe unterschiedliche Bewegungsabläufe der Luftdüsen erzeugen lassen, um den Kühlvorgang an die jeweils erforderliche Situation anpassen zu können. Dabei ist zu beachten, daß die Lage, in der eine thermisch vorzuspannende Glasscheibe meist hängend in die Kühlvorrichtung transportiert wird, nicht beliebig ist, sondern davon abhängt, an welcher Kante die Glasscheibe bereits für den Transport durch den Ofen am günstigsten erfaßt werden kann. So kann es erwünscht sein, daß eincrseiis Glasscheiben thermisch vorgespannt werden
müssen, deren Hauptkrümmungsachse waagerecht verläuft, während andere Glasscheiben mit ihrer Hauptkrümmungsachse in senkrechter Ausrichtung aus dem Ofen kommen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 derart weiterzubilden, daß sie auf einfachste Weise und unter Verwendung einfachster Konstruktionsmerkmale an die Verarbeitung von Glasscheiben unterschiedlicher Krümmungsrichtung anpaßbar ist, wobei in erster Linie die Möglichkeit unterschiedlicher Bewegungsabläufe für die Blaskammern geschaffen werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder der beiden Exzenterantriebe wahlweise mit dem zugehörigen Tragrahmen verbindbar ist, so daß die Windkammern durch den einen und/oder den anderen Exzenterantrieb in oszillierende Bewegung versetzbar sind.
Eine derart ausgebildete Vorrichtung ist in ihrer Anwendung nicht mehr auf bestimmte, zu verarbeitende Glasscheiben festgelegt. Ferneristes nicht mehr notwendig, die Glasscheiben in einer ganz bestimmten Ausrichtung in bezug auf ihre Krümmungsrichtung in die Vorrichtung einzuführen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich daher als universelle Kühlvorrichtung in eine geschlossene Anlage einbauen, mit der ohne große Umstellungsarbeiten Glasscheiben unterschiedlichster Krümmung und unterschiedlicher Ausrichtung ihrer Krümmungsachse thermisch vorgespannt werden können.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 beansprucht.
Für den Betrieb der Vorrichtung ist nur ein einziger Hauptantrieb vorgesehen. Wenn nur der untere Tragrahmen mit dem Hauptantrieb über den Exzenterantrieb verbunden und der obere Tragrahmen von der Hauptantriebswelle getrennt ist, dann bewegen sich der obere Tragrahmen und die Windkammern i:i horizontalcr Richtung zusammen mit dem unteren Tragrahmen hin und her. Wenn nur der obere Tragrahmen mit der Hauptantriebswelle über den Exzenterantrieb verbunden ist, dann werden die Windkammern vertikal hin- und herbewegt, wobei die Bewegung auf den oberen Tragrahmen übertragen wird. Wenn die Exzenterantriebe für den oberen und den unteren Tragrahmen mit der Hauptantriebswelle verbunden sind, wird eine resultierende, kreisförmig geschlossene Umlaufbewegung auf die Windkammern und die daran angebrachten Düsen übertragen. Auf diese Weise dient der Exzenterantrieb, der den Hauptantrieb mit dem unteren Tragrahmen verbindet, als eine Einrichtung zur Übertragung einer Hin- und Herbewegung auf die Windkammern in einer ersten Richtung, und der Exzenterantrieb, der die Antriebswelle mit dem oberen Tragrahmen verbindet, dient als eine Einrichtung zur Übertragung einer Hin- und Herbewegung auf die Windkammern in einer zweiten Richtung, die im allgemeinen senkrecht zu der ersten Richtung verläuft. Dabei ist eine der Bewegungsrichtungen zweckmäßigerweise horizontal und die andere vertikal geri-htet.
Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Hinweis auf die Zeichnungen im einzelnen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Stirnseitenan-
:u \/:u u iu;
1.11ICl TV'IIIUILUIIg /.Ulli KVUtItVII IUII VJ I U.t.-»V I IV I ~
hen, wobei einzelne Teile der deutlichen Darstellung halber weggebrochen sind,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung, rechtwinklig /u der Ansicht gemäß Fig. 1, und
Fig. 3 die Düsenanordnung einer der Windkammern der Vorrichtung.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung zum thermischen Vorspannen von Glasscheiben weist zwei Windkammern 12 auf, die über nicht dargestellte flexible Leitungen mit einer ebenfalls nicht dargestellten Gebläseeinrichtung herkömmlicher Art verbunden sind. Eine mit Öffnungen versehene Wand 14 bildet jeweils die der anderen Windkammer zugewandte innere Seite jeder Windkammer und ist über am Umfang im Abstand angeordnete Klemmeinrichtungen 1 mit der Windkammer verbunden. Jede öffnung in der Wand 14 trägt eine längliche Düse 18.
Flexible Düsenfortsätzc 20 sind vorgesehen, wo dies nötig ist, um zwei im Abstand angeordnete, diskontinuierliche geformte Flächen zu bilden, die der Gestalt der zu behandelnden Glasscheiben nachgebildet sind. Um dies zu erreichen, sind diese Düsenfortsätze 20 unterschiedlicher Länge an den freien Enden der Düsen 18 angebracht, um im Abstand angeordnete Reihen oder Gruppen von Enden der flexiblen Düsenfortsätzc 20 zu bilden, die zusammen die gewünschte Oberflächenkontur ergeben. Die Düsen 18 sind vorzugsweise aus Metall und rohrförmig; die Düsenfortsätzc 20 sind aus synthetischem Silicongummi oder Fcdcrmetall oder dergleichen. Die freien inneren Enden der Düsenfortsätze 20 enden in gleichen Abständen von der Oberfläche einer in ihrer Kühlposition in der Vorrichtung befindlichen Glasscheibe.
Eine Glasscheibe 22 ist an einer oder mehreren Zangen 24 der selbstschließenden Bauart aufgehängt. Ein Schlitten 26, der auf mehreren drehbaren Rollen 28 eines Rollenförderer läuft, trägt die Zangen 24. Jede übliche Art von Zangen kann verwendet werden, um die Glasscheiben 22 nahe ihrer oberen Kante zu erfassen. Vorzugsweise werden jedoch Zangen der in der US-PS 2 991 114 gezeigten Art verwendet, die mit Anschlägen versehen sind, weiche die obere Kante des Glases berühren, so daß die das Glas ergreifenden Elemente der Zange die Hauptfläche des Glases in einem bestimmten, festgelegten Abstand von der oberen Kante berühren, so daß diese Stelle weder zu nahe an der oberen Kante noch zu weit entfernt von der oberen Kante liegt.
Jede Windkammer 12 ist durch ein Gestell 30 verstärkt, dessen unterer Abschnitt zwei sich horizontal erstreckende Gleitstangen 32 aufweist, die glcitbar in mit Öffnungen versehenen, im Abstand angeordneten Böcken 31 gelagert sind. Ein zusätzlicher Bock 34 ist an einer horizontalen Kolbenstange 36 angebracht, die eine horizontale Bewegung in beiden Richtungen ausführen kann. Jedes Ende der beiden Gleitstangen 32 ist an einer Lasche 38 befestigt, die starr mit dem Gestell 30 verbunden ist.
Ein doppeltwirkender Kolben 37 erzeugt die Bewegung der Kolbenstange 36 und damit des Gestells 30 in einer horizontalen Bahn, die durch die Gleitstangen 32 bestimmt wird. Die Böcke 31 und die Kolben 37 werden durch einen oberen, ersten Tragrahmen 40 getragen, so daß die Gleitstangen 32 gleitbar in Lagerberührungmit den im Abstand angeordneten Böcken 31 stehen, wenn die Windkammer 12 mit den Kolbenstangen 36 bewegt werden.
Der obere Tragrahmen 40 weist zwei obere Tragplatten 42 auf, die nebeneinander angeordnet sind, wobei eine Tragplatte eine der Windkammern 12 und deren Gestell 30 trägt und die andere Platte die andere Windkanimer 12 und ihr zugehöriges Gestell 30 trägt. Jede obere Tragplatte 42 weist mehrere der genannten Böcke auf, so daß bei einer Bewegung der Kolbenstange 36 die Stellung der jeweiligen Windkammer 12 relativ zu der oberen Tragplatte 42 in horizontaler Richtung senkrecht zur Bewegungsbahn der Glasplatte verändert werden kann, welche durch den Rollenförderer bestimmt ist. Die Windkammern 12 können voneinander getrennt werden, wenn es erforderlich ist, um eine Gruppe von Düsenfortsätzen 20 gegen eine andere auszutauschen, wenn ein Wechsel in der Kontur der zu bearbeitenden Glasscheiben vorgesehen ist. Wenn die Windkammern voneinander getrennt sind, kann außerdem die Stellung der Gruppen von Düsenfortsätzen mit ihren Luftaustrittsöffnungen reguliert werden, die sich auf jeder Seite der Stellung befinden, die die Glasscheibe 22 in der Kühlstation einnimmt, um sicherzustellen, daß der Abstand der Luftaustrittsöffnungen zum Glas ein Optimum für die Dicke und Form des vorzuspannenden Glases darstellt. Die Kolbenstangen 36 können durch mehrere Endlagenschalter betätigt werden, die durch Nocken geschaltet werden, die an dem Schlitten 26 angebracht sind, um die Windkammern 12 auseinanderzufahren, wenn gekrümmte Glasscheiben in ihre Stellung zwisehen den Wandkammern 12 zum Abkühlen bewegt werden, um die Windkammern für das Abkühlen in eine geschlossene Stellung zu bewegen, und um sie wieder auseinanderzubewegen, nachdem das Abkühlen ausgeführt ist, um ein Entfernen der gekrümmten Glasscheibe zu ermöglichen.
Wie früher schon erwähnt, ist es notwendig, eine Relativbewegung zwischen den Düsengruppen und der Glasscheibe zu erzeugen, um die Bildung von schillernden Mustern auf dem Glas zu verhindern, die sieh durch eine ungleichmäßige Abkühlung des Glases ergeben. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine vertikale Hin- und Herbewegung für die oberen Tragplatten 42 und die von ihnen getragenen Windkammern 12 durch eine Hauptantriebswelle 44 crzeugt, die mit Exzenterantricbsgliedern 46 verbunden ist. Das obere Ende jedes F.xzenterantriebsgliedes 46 ist mittels eines Stiftes 47 mit einer Exzentergabel 48 verbunden, die jeweils an einer Tragplatte 42 befestigt ist. Ein weiterer, unterer Tragrahmen 50 führt mehrere vertikale Zapfen 52, die von jeder oberen Tragplatte 42 herabragen, mittels vertikaler Büchsen 54. die mit dem unteren Tragrahmen 50 verbunden sind. Die Zapfen 52 und die Büchsen 54 führen somit die vertikale Bewegung der Tragplatten 42 auf vertikalen Bahnen der Hin- und Herbewegung, wenn die oberen Tragplatten 42 in Antriebsverbindung mit der Hauptantriebswelle durch das Exzenterantriebsglied 46 stehen. Jede obere Tragplatte ist mit zwei Verriegelungsschrauben 58 versehen, deren Zweck später noch näher erläutert wird.
Die Hauptantriebswelle 44 steht auch mit dem unteren Tragrahmen 50 in Antriebsverbindung. Der Tragrahmen 50 weist zwei untere Abschnitte 62 auf. Jeder untere Abschnitt 62 ist unterhalb einer oberen Tragplatte 42 angeordnet und mit im Abstand angeordneten länglichen horizontalen Stangen 64 versehen, die mit ihren Enden mit Endwänden 66 und zwischen ihren Endwänden mit Trägern 68 verbunden
sind, die öffnungen aufweisen und durch ein Grundrahmen 60 getragen werden. Die länglichen Stangen 64 erstrecken sich horizontal rechtwinklig zu der Richtung der Hauptantriebswelle 44. Ein Exzenterantriebsglied 70 stellt die Antriebsverbindung zwischen der Hauptantriebswelle 44 über einen Stift 71 zu einer Exzentergabelanordnung 72 da, ähnlich den Stiften 47 und den Exzentergabeln 48, die die Exzenterantriebsglieder 46 mit den oberen Tragplatten 42 verbinden.
Die unteren Rahmenabschnitte 62 sind schmaler als die oberen Tragplatten 42; die Verriegelungsschrauben 58 können nach unten verstellt werden, bis die unteren Enden der Schrauben 58 die obere Fläche der Abschnitte 62 berühren, so daß durch das Verriegein der Schrauben 58 das Gewicht der oberen Tragplatten 42 auf die unteren Rahmenabschnitte 62 aufgebracht wird, wenn es erwünscht ist, die Verriegelungsstifte 47 von den Exzentergabeln 48 abzunehmen. Wenn die Verbindung der Antriebsgabel 48 der oberen Tragplatte mit dem Exzenterantriebsglied 46 gelöst ist und wenn sich die vertikalen Führungsstangen 52 in die vertikalen Büchsen 54 erstrecken, die von den unteren Abschnitten 62 getragen werden, werden die oberen Tragplatten 42 und die unteren Abschnitte 62 im Gleichlauf hin- und herbewegt, wenn die Hauptantriebswelle 44 gedreht wird. Dann erfolgt eine horizontale Hin- und Herbewegung.
Wenn die Verbindung der Antriebsstifte 71 zwischen den Exzenterantriebsgliedern 70 und den Gabeln 72 der unteren Abschnitte gelöst ist und die Antriebsstifte rlie Exzenterantriebsglieder 46 und die Exzentergabeln 48 der oberen Tragplatten 42 verbinden, bleiben die unteren Abschnitte 62 fest in ihrer Stellung relativ zu dem Grundrahmen 60 und die oberen Tragplatten 42 bewegen sich vertikal hin und her, wenn die Hauptantriebswelle 44 gedreht wird, und zwar durch das Exzenterantriebsglied 46, die Exzentergabel 48 und die vertikale Führungseinrichtung, die durch die gleitende Berührung der vertikalen Führungsstangen 52 mit den vertikalen Büchsen 54 erreicht ist. Wenn beide Exzenterantriebsglieder 46 und 70 in geeigneter Weise mit ihren jeweiligen Antriebsgabeln 48 bzw. 72 durch die Stifte 47 bzw. 71 verbunden sind, wird eine geschlossene kreisförmige Umlaufbahn jeder Windkammer 12 erreicht, die auf ihrem jeweiligen oberen Tragrahmen 40 angeordnet ist, der sich relativ zu den Rahmenabschnitten 62 in vertikaler Richtung bewegt, während sie für eine horizontale Hin- und Herbewegung mit den unteren Rahmenabschnitten 62 verbunden ist, und zwar in horizontaler Richtung längs der Achse, die durch die länglichen Stangen 64 gebildet wird.
Wie in Fig. 3 gezeigt, sind die Düsen 18 in Reihen angeordnet, die sich schräg zu den Achsen der horizontalen oder vertikalen Bewegung erstrecken. Diese Anordnung ermöglicht es, daß die Düsen Flächenbereiche des Gases überstreichen, die die Flächenbereiche überlappen, die von den Strahlen von benachbarten Düsen überstrichen werden, unabhängig davon, ob die Gruppen von Düsen linear in horizontaler Richtung oder in vertikaler Richtung hin- und herbewegt werden, oder ob eine geschlossene Umlauf bewegung den Düsen in vertikalen Ebenen mitgeteilt werden, die im wesentlichen parallel zu der vertikalen Ebene der aufgenommenen Glasscheibe liegen. Es ist bekannt, daß die Verschiebung jeder Düse größer sein muß als der Abstand zwischen benachbarten Düsen, um ein möglichst gleichförmiges Kühlmuster zu erreichen.
Der übliche Arbeitsablauf ist bei der beschriebenen Vorrichtung wie folgt: Wenn eine Glasscheibe, die für das Vorspannen notwendige Temperatur erreicht hat, wird sie von einem (nicht gezeigten) Ofen zu einer Stellung zwischen den Windkammern 12 transportiert. Die Windkammern stehen in ihrer zurückgezogenen Stellung, in die sie durch eine Auswärtsbewe-
Ui gung der Kolbenstangen 36 bewegt wurden, als die vorangegangene Glasscheibe die Kühlstation verließ. Während dieser Bewegung der nächsten Glasscheibe 22 von dem Ofen zur Abkühlstation schaltet der Schlitten 26einen Endschalter an dem Schlittenförderer 28, der einen Zeitgeber betätigt, der die Einwärtsbewegung der Kolbenstangen 36 aufeinander zu bewirkt, wodurch die Windkammern 12 zu einer geschlossenen vorgegebenen Stellung bewegt werden. Die Gebläseeinrichtungen werden betätigt, um Luftströme gegen die gegenüberliegenden Flächen des Glases zu blasen, wenn eines der Gestelle 30 einen Endschalter berührt, dessen Berührungsstellung einstellbar ist je nach der Gestalt der zu behandelnden Glasscheibe. Die Hauptantriebswelle 44 dreht sich kontinuierlich während des Arbeitsvorgangs, um alle Trägheitsprobleme zu vermeiden, die dadurch entstehen können, daß der obere Tragrahmen 40, der untere Tragrahmen 50 und die Windkammern 12 und deren Gestelle 30 eine zu große Masse haben, um intermit-
3(i tierende Start- und Stopbewegungen auszuführen. Deshalb wird, sobald die Windkammern in der geschlossenen Stellung ankommen, Luft in einem Strömungsmuster ausgeblasen, das relativ zu der Glasscheibe 22 bewegt wird, die dazwischen für eine ausreichende Zeit angeordnet ist, um die gewünschte Vorspannung des Glases zu erreichen.
Ein Zeitgeber, der durch den Endschalter betätigt wird, der die Blaszeiten bestimmt, um das Gebläse abzuschalten, das die Druckluft zu den Windkammern liefert, bewirkt, daß die Kolbenstangen 36 zurückgezogen werden und der Förderer 28 den Schlitten 26 zur nachfolgenden Behandlungsstation befördert, beispielsweise einer Entladestation. Die Kühlstation ist nun in einem Zustand zur Aufnahme der nächsten zu bearbeitenden Glasscheibe.
Die Antriebswelle 4 wird nur angehalten, wenn die Vorrichtung nicht verwendet wird oder wenn die Vorrichtungfür eine Änderung des Blasmusters vorbereitet wird. Dann kann es infolge der Änderung des Blasmusters notwendig sein, die Stifte 47 anzubringen oder abzunehmen, die die Exzenterantriebsglieder 46 mit den Gabeln 48 verbinden, um eine vertikale Bewegungskomponente für die oberen Tragplatten 42 und die Windkammern 12 relativ zu den unteren Rahmenabschnitten 62 zu erzielen, und/oder die Stifte 71 anzubringen oder zu entfernen, die die Exzenterantriebsglieder 70 mit den Gabeln 72 verbinden, um eine horizontale Bewegungskomponente für die unteren Rahmenabschnitte 62, die oberen Tragplatten 42 und
so die Windkammern 12 zu erzeugen. Wenn beide Gruppen von Exzenterantriebsgliedern 46 und 70 im Eingriff sind, werden die beiden Bewegungskomponenten kombiniert zur Erzeugung einer geschlossenen Umlaufbewegung der Windkammern. Anderenfalls, wenn nur eine Gruppe von Antriebsgliedern im Eingriff ist, erhalten die Windkammern 12 eine lineare Hin- und Herbewegung wie beschrieben.
Das Ausführungsbeispiel der Erfindung wurde nur
zur Erläuterung beschrieben. Abwandlungen sind möglich; beispielsweise kann die Tragebene geändert werden und die im wesentlichen parallelen Ebenen, in denen die Hin- und Herbewegung der gegenüberliegenden Düsengruppen relativ zu dem aufgenom-
10
menen Glas erfolgt, und zwar längs entweder einer bestimmten Bewegungsachse oder einer Kombination von Bewegungsachsen, die im Winkel zueinander in einer Ebene angeordnet sind, die annähernd parallel zu der Tragebene des Glases verlaufen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum Kühlen von erwärmten Glasscheiben für deren thermisches Vorspannen mit
a) zwei im Abstand voneinander angeordneten Windkammern, deren einander zugewandte Innenseiten mit einzelnen Luftaustrittsöffnungen versehen sind, die gegen die Luftaustrittsöffnungen der gegenüberliegenden Innenseite der jeweils anderen Windkammer gerichtet sind,
b) einer Einrichtung zum Anordnen und Halten einer zu kühlenden Glasscheibe in einer bestimmten Positionsebene zwischen din Innenseiten der Windkammern,
c) einer Einrichtung zur Versorgung der Windkammern mit einem unter Druck befindlichen gasförmigen Kühlmedium, welches durch die an den Innenseiten beider Windkammern befindlichen Luftaustrittsöffnungen gegen die einander abgewandten Oberflächen einer zwischen den Windkammern befindlichen, erwärmten Glasscheibe gerichtet werden kann,
d) einem die Windkammern tragenden ersten Tragrahmen, der beweglich mit einem weiteren Tiagrahmen verbunden ist, der seinerseitsbeweglich mit einem Grundrahmen verbunden ist, wobei einer der beiden Tragrahmen derart beweglich ist, daß er den Windkammern eine synchrone, oszillierende Bewegung parallel zu der Positionsebene der Glasscheibe in senkrechter Richtung und der andere der beiden Tragrahmen den Windkammern eine synchrone, oszillierende Bewegung parallel zu der Positionsebene der Glasscheibe in waagerechter Richtung erteilen kann, und
e) im Grundrahmen angeordneten Exzenterantrieben, mit denen sich die Tragrahmen jeweils in oszillierende Bewegungen versetzen lassen, die eine Phasenverschiebung von 1M" aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden Exzenterantriebe (44, 46, 48; 44, 70, 71) wahlweise mit dem zugehörigen Tragrahmen (40; 50) verbindbar ist, so daß die Windkammern (12) durch den einen (44, 46, 48) und/oder den anderen (44, 70, 71) Exzenterantrieb in oszillierende Bewegung versetzbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Tragrahmen (40) in zwei voneinander getrennte Tragplatten (42) zur Aufnahme jeweils einer der Windkammern (12) unterteilt ist, daß die Tragplatten (42) in horizontaler Richtung einen Spalt zwischen sich aufweisen, der in der Positionsebene der Glasscheiben liegt, und daß beide Tragplatten (42) durch einen gemeinsamen Exzenterantrieb (44, 46, 47, 48) synchron bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch der untere Tragrahmen (50) in zwei Abschnitte (62) unterteilt ist, die in horizontaler Richtung einen Spalt zwischen sich bilden, welcher sich mit dem Spalt zwischen den Tragpiaüen (42) des oberen Tragrahmen* (48) irn
wesentlichen in Deckung befindet, wobei jede der Tragplatten (42) des oberen Tragrahmens (40) von einem Abschnitt (62) des unteren Tragrahmens (50) getragen ist und die Abschnitte (62) des unteren Tragrahmens (50) durch einen gemeinsamen Exzenterantrieb (44, 70, 71, 72) synchron bewegbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Windkammern (12) auf den Tragplatten (42) zur Veränderung des gegenseitigen Abstandes der Windkammern (12) verfahrbar angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung vorgesehen ist, mit der sich die Windkammern (12) gleichzeitig und in entgegengesetzter Richtung aus einer zurückgefahrenen Stellung in eine Arbeitsstellung bewegen lassen und umkehrt.
DE2350591A 1972-10-24 1973-10-09 Vorrichtung zum Kühlen von erwärmten Glasscheiben für deren thermisches Vorspannen Expired DE2350591C3 (de)

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