DE2349157B2 - Codeinhaltiges hustenmittel - Google Patents
Codeinhaltiges hustenmittelInfo
- Publication number
- DE2349157B2 DE2349157B2 DE19732349157 DE2349157A DE2349157B2 DE 2349157 B2 DE2349157 B2 DE 2349157B2 DE 19732349157 DE19732349157 DE 19732349157 DE 2349157 A DE2349157 A DE 2349157A DE 2349157 B2 DE2349157 B2 DE 2349157B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- codeine
- heptaminol
- hcl
- cough
- hydrochloride
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/33—Heterocyclic compounds
- A61K31/395—Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
- A61K31/435—Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having six-membered rings with one nitrogen as the only ring hetero atom
- A61K31/47—Quinolines; Isoquinolines
- A61K31/485—Morphinan derivatives, e.g. morphine, codeine
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Emergency Medicine (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Medicinal Preparation (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung beträft ein codeinbaiü#cs
Hustenmittel, insbesondere eia Mittel zur spezifischen
Unterdrückung des Hustenreizreflexes, und ein Verfahren zu seiner Herstellung. «5
Hustenmittel, welche als Wirkstoff Codein enthalten, sind seit langer Zeit bekannt Codein vermag den Hustenreizreflex
spezifisch zu unterdrücken. Die Anwendung voll wirksamer Dosen von Codein ist jedoch mit
sehr unerwünschten Nebenwirkungen, vor allem mit zo
Spasmen im Intestinaltrakt, verbunden. Es können auch
schwere Pylorospasmen auftreten, und Obstipation ist unter Codein-Therapie eine normale Erscheinung. Des
weiteren kann Codein als nahes Derivat des Morphins bei hochdosierter Dauerverabreichung gelegentlich zu
Sucht führen. Bisher gab es keinerlei Möglichkeit die Wirksamkeit von Codein durch irgendwelche Maßnahmen
zu verstärken. Es besteht demnach ein großes Bedürfnis für ein Präparat das mit einem Bruchteil der
heute erforderlichen Codein-Dosis ausreichende therapeutische Wirkung ausübt
Heptaminol ist ein reines Kardiotonikum, welches die systolische Kontraktion des Herzmuskels vcrstärki,
eine arterielle Hypotonie behebt und das Durchflußvolumen der Koronargeiaße erhöht Vergleiche dazu:
Marquardt et al., Die Medizin, Welt S. 2576-2579 (l%l),Garett, Arch. Int. Pharmacodyn. 1954 C, No. 1,
S. 17-34, jSla rs h et al., Journal of Pharmacology and
exleriHJ-erital Therapeutics 103.178 (1954).
Es ist deshalb sehr überraschend, daß das Kardiotonikum
Heptaminol, welches selbst keinerlei hustenreizreflexdämpfende Wirkung ausübt wenn man es
dem Codein zusetzt die Wirksamkeit von Codein erheblich verstärkt
Pharmakologische Testung
Die Wirkung des neuen Arzneimittels konnte an der narkotisierten Katze nach der Methode von R. Dorn
enjoz, Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie (1952) 215., S. 19, eindeutig nachgewiesen
werden:
An narkotisierten Katzen wurden nach der Methode von Dom enjoz durch elektrische Reizung des
Nervus Laryngicus superior Hustenreflexe ausgelöst Die elektrische Stimulierung wurde so eingestellt, daß
die intravenöse Injektion von Codein · hydrochlorid in Dosen von 1 mg/kg den Hustenreflex für 8 bis 10 Minuten
unterdrückte. Injiziert man unier denselben
Bedingungen anstelle von reinem Codein · hydrochlorid das neue, aus Codein · hydrochlorid (1 mg/kg)
und Heptaminol · hydrochlorid (1-3 mg/kg) bestehende Arzneimittel, so wird der Hustenreflo während
16 bis 20 Minuten unterdrückt.
Versuchstiere
pro Meßreihe
pro Meßreihe
Mittlere Dauer der Hustenreflexdämpfung in Minuten nach elektrischer
Stimulierung des Nervus Laryngicus superior in Abständen von 2 Minuten nach intravenöser Verabreichung von
Codein · HCl Codein · HCl mit Heptaminol ■ HCl
1mg/kg 1 +1mg/kg 1+2mg/kg 1+3mg/kg
12 Katzen
Weitere
Beobachtungen
8-10
Abfall des
Karotis-Blutdrucks
Karotis-Blutdrucks
18 20
Kein Blutdruckabfall gemessen an der Karotis
Die Toxizität von Codein, Heptaminol und der Kombination bestehend aus gleichen Teilen Codein
und Heptaminol wurde verglichen nach der Methode von Knaffl-Lenz, beschrieben von J. La Barre in
Arzneimittelforschung 20.4, S. 515 (1970), an Meerschweinchen bestimmt.
Toxizität, bestimmt an je 10 Meerschweinchen nach
intrajugulärer Verabreichung
intrajugulärer Verabreichung
Wirkstoff
DLlOO
Codtin · HCl, l%ig
Heptaminol · HCl, l%ig
1 : 1-Mischung von
Codein · HCl + Heptaminol · HCl
Heptaminol · HCl, l%ig
1 : 1-Mischung von
Codein · HCl + Heptaminol · HCl
106 mg/kg
670 mg/kg
325 mg/kg
670 mg/kg
325 mg/kg
das sind 162,5 mg/kg,
bezogen auf den Gehalt an Codein · HCl
bezogen auf den Gehalt an Codein · HCl
60
65 Aus der vorstehenden Tabelle geht hervor: Durch Zusatz von Heptaminol zu Codein wird nicht nur die
hustenreflexdämpfende Wirkung des Codeins verstärkt sondern gleichzeitig auch die Toxizität von
Codein, die etwa um eine Potenz höher ist als die von Heptaminol, um etwa die Hälfte gesenkt.
Auf die Bestimmung der chronischen Toxizität konnte im Hinblick auf diese günstigen Daten und die
bekannte Toxikologie von Codein und Heptaminol verzichtet werden, um so mehr als ein Reizhusten zu
dessen Behandlung die erfindungsgemäße Kombination bestimmt ist, kaum jemals über Monate zu bestehen
pflegt selbst nicht bei Tuberkulösen.
Die pharmakologischen Versuche wurden durchgeführt von Professor Jean La Barre, Laboratoire de
Pharmacodynamie de l'Universite de Bruxelles.
Prof. La Barre ist Experte für Pharmakologie der World Health Organisation und Experte für Pharmakologie
und Toxikologie beim belgischen und fran-
zösischen Gesundheitsministerium (Expert O.M.S.
Geneve, Pharmacodependance, Expert agree, Ministere Sante Publique France-Belgique, Pharmacoiogie-ToxicoIogie).
Diese Befunde sind von großem praktischem Interesse insbesondere für die Therapie der chronischen
Bronchitis, die in vielen Ländern der nördlichen Hemisphäre zu einem ernsten Problem geworden ist
Durch den Zusatz von Heptaminol zu Codein kann die Codein-Dosierung um etwa 40 % gesenkt werden, ι ο
d. h. unterhalb der Dosis-Schwelle, welche bei regelmäßiger Verabreichung die eingangs beschriebenen
unerwünschten und auf die Dauer unerträglichen Nebenwirkungen auslösen.
Das gilt insbesondere für die Obstipation, der regelmäßigen höchst unerwünschten Begleiterscheinung
einer für die Hustenstillung ausreichenden Codein-Medikation. Bei Anwendung des erfindunsgemäßen
Hustenmittels in der fur die Hustenreflexdämpfung genügenden Dosierung tritt Obstipation noch nicht
auf.
Damit ist ein überraschend großer Fortschritt in der spezifischen Unterdrückung des Hustenreflexes
vor allem bei chronischen Bronchitisfällen erreicht worden.
Der Zusatz von Heptaminol hat noch eine weitere günstige Wirkung. Die unter Codein auftretende Atemdepression
sowie das durch chronisches Husten vor allem bei älteren Patienten beobachtete Lungenemphysem
und die für beide Effekte als Gefahr drohende Herzinsuffizienz wird durch das Heptaminol
abgeschwächt und weitgehend verhindert.
Das gefundene codeinhaltige Hustenmittel ist dadurch gekennzeichnet, daß es a) Codein-HCl oder
Codeinphosphat und b) Heptaminol-HCl = 6-Amino-2-methyl-heptan-2-ol-HCl
im Gewichtsverhältnis a) : b) von 1 : 1 bis 1 :4 enthält
Dadurch wird die zur Therapie erforderliche Codein-Dosis derart gesenkt, daß wesentliche Nebenwirkungen
des Alkaloids nicht auftreten.
Das Mittel wird oral, aber auch intravenös verabreicht.
Als orale Darreichungsformen werden in an sich bekannter Weise Tabletten, Dragees oder Sirupe hergestellt.
Bei der Herstellung der verschiedenen Darreichungsformen wird darauf geachtet, daß sie pro Eitizeldosis
(Tablette, Dragee, Teelöffel Sirup usw.) 3 bis 20 mg eines Codein-Salzes und 5 bis 50 mg Heptaminol
als Hydrochlorid oder Sulfat innerhalb des Gewichtsverhältnisses von 1:1 bis 1:4 enthalten.
Zur Herstellung eines Retard-Präparates können 3-Schichten-Dragees angefertigt werden, bei denen
etwa 3-4fach höhere Dosen von Codein und Heptaminol in den genannten Verhältnissen auf die drei
Schichten verteilt werden.
Zur Dämpfung des Hustenreizes wird dem Patienten das Präparat in fester oder flüssiger Form, enthaltend
3 bis 20 mg des Codein-HCl und 5 bis 50 mg des Heptaminol-HCl pro Einzeldosis per os, verabreicht, ebenfalls
innerhalb des Gewichtsverhältnisses von 1:1 bis 1:4. Das bevorzugte Gewichtsverhältnis von a):b)
beträgt 1 :2 bis 1:4.
1) Tabletten
a) 1400 g Codein-hydrochlorid werden 1400 g Heptaminolhydrochlorid
zugesetzt, und anschließend wird die Masse mit üblichen Zusätzen, wie Maisoder
Weizenstärke, also Quell- und Sprengmittel zusetzt, und Magnesiumstearat zu einem Granulat
verarbeitet und zu 200000 Tabletten mit einem Gehalt von je 7 mg Codein · HCl und Heptaminol
· HCl gepreßt. Die Tabletten können anschließend noch dragiert werden. Sie sind für die
Pädiatrie bestimmt
b) 1450 g Codein-phosphat werden 2900 g Heptaminolhydrochlorid zugesetzt und nach Beispiel
1 a) weiterverarbeitet.
2) Hustensirup
60 g C odein-phosphat werden 200 g Heptaminolhydrochlorid
und 130 kg Sirupus simplex ["Sirupus Sacchari] (spez. Gewicht 1,32) zugesetzt und mit Geschmackskorrigientien,
wie z. B. Citronen- oder Orangenaroma, versehen, homogenisiert und in 1000 Flaschen
abgefüllt
Dosierung: Kinder 1 bis 2 Teelöffel, Erwsichsene
2 bis 3 Teelöffel (von etwa 5 ml).
Claims (2)
1. Codeinhaltiges Hustenmittel zur oralen oder
intravenösen Verabreichung, dadurchgekennzeichnet,
daß es S
a) Codein-HCl oder Codein-Phosphat und
b) Heptaminol-HCl
im Gewichtsverhältnis a): b) von 1 : 1 bis 1 :4 enthält
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis 1: 2 bis 1 :4
beträgt
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1673972 | 1972-11-16 | ||
CH1673972 | 1972-11-16 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2349157A1 DE2349157A1 (de) | 1974-05-30 |
DE2349157B2 true DE2349157B2 (de) | 1977-04-14 |
DE2349157C3 DE2349157C3 (de) | 1977-12-08 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7315355A (de) | 1974-05-20 |
BE807454A (fr) | 1974-03-15 |
AT330344B (de) | 1976-06-25 |
SE419162B (sv) | 1981-07-20 |
GB1388099A (en) | 1975-03-19 |
ES419868A1 (es) | 1976-08-01 |
NL147936B (nl) | 1975-12-15 |
FR2206940A1 (de) | 1974-06-14 |
IL43569A0 (en) | 1974-03-14 |
IL43569A (en) | 1976-01-30 |
DE2349157A1 (de) | 1974-05-30 |
ATA880573A (de) | 1975-09-15 |
FR2206940B1 (de) | 1977-08-19 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69123247T2 (de) | Verfahren zur behandlung von alkoholsucht mit nalmefen | |
DE69434872T2 (de) | Neue Behandlungsmethoden durch Verwendung von Phenethylderivaten | |
DE3855113T2 (de) | Verwendung von Buspiron zur Herstellung eines pharmazeutischen Präparats zur Behandlung der Alkoholsucht | |
AT389997B (de) | Verfahren zur herstellung analgetischer und anti-inflammatorischer mittel | |
DE3023588C2 (de) | Verwendung von Clonidin oder dessen Hydrochlorid zusammen mit Phentermin zum Abgewöhnen des Rauchens | |
DE3435040A1 (de) | Pharmazeutische zusammensetzung, geeignet zur behandlung von hang-over-symptomen | |
DE69733089T2 (de) | Behandlung der osteoarthritis durch verabreichung von poly-n-acetyl-d-glucosamin | |
DE3390114C2 (de) | ||
EP0188810A2 (de) | Verwendung von Dipeptidderivaten für die Herstellung von Arzneimitteln zur Verhinderung oder Behandlung posttraumatischer Nervenschäden nach unfallbedingten Rückenmarks- und/oder Gehirntraumen | |
EP0185210B1 (de) | Verwendung von Dipeptidderivaten für die Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von an amyotropher Lateralsklerose Erkrankten | |
DE69209414T2 (de) | Hirnaktivitätfördernde Zubereitungen | |
AT389998B (de) | Verfahren zur herstellung einer analgetischen und antiinflammatorischen pharmazeutischen zubereitung | |
DE3343934A1 (de) | M-chlor-(alpha)-tert.-butylaminopropiophenon und seine verwendung zur senkung des cholesterolspiegels | |
DE3130912A1 (de) | Analgetische arzneimittelkombination | |
DE2166355C2 (de) | Verwendung von d,1-Sobrerol bei der Balsamtherapie der Atemwege | |
DE2349157C3 (de) | Codeinhaltiges Hustenmittel | |
DE2349157B2 (de) | Codeinhaltiges hustenmittel | |
DE3234061C2 (de) | ||
DE69233432T2 (de) | Verbesserte zusammensetzungen für die euthanasie | |
DE2513597B2 (de) | L-5-hydroxytryptophan-l-glutamatmonohydrat, verfahren zu seiner herstellung und arzneimittel | |
DE2823267C2 (de) | ||
DE3348444C2 (de) | Analgetische und antiinflammatorische Mittel | |
DE69910242T2 (de) | Verwendung eines Nikotin-Rezeptor Agonisten zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Zwangsneurosen | |
DE69109933T2 (de) | Verwendung von Mizoribin zur Behandlung oder Vorbeugung der Multiplen Sklerose. | |
DE3872571T2 (de) | Mischung mit einem gehalt an einem zentralanalgetikum und forskolin als wirkstoffe. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ELKAWI AG, ZUG, CH |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: THYMOPHARMA AG, LUZERN, CH |