DE2347882B2 - Verwendung einer Aluminiumlegierung als Werkstoff für anodisch oxidierte Fassadenplatten - Google Patents

Verwendung einer Aluminiumlegierung als Werkstoff für anodisch oxidierte Fassadenplatten

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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Legierung, bestehend aus 0,4 bis 0,6 °0 Kupfer, 0,1 bis 0,25 °„ Chrom, 0,08 bis 0,18% Silizium, Rest Aluminium mit den üblichen Verunreinigungen und Beimengungen, mit der Maßgabe, daß Eisen bis zu 0,3 °o, Mangan bis zu 0,05°o, Magnesium bis zu 0,1 °0, Zink bis zu 0,05%, Titan bis zu 0,05% und alle anderen Verunrei* nigungen und Beimengungen bis zu je 0,05%, insgesamt aber bis zu 0,1 %, enthalten sein dürfen, und daß außerdem die Gesamtmenge aller Beimengungen und Verunreinigungen außer Aluminium, Silizium, Kupfer, Chrom und Eisen nicht mehr als 0,2% beträgt, als Werkstoff für anodisch oxidierte Fassadenplatten.
Aluminiumbleche und -bänder und andere Produkte haben eine weitverbreitete Aufnahme ai« dem Architekturgebiei gefunden, wo sie wesentlic' Teile oder ίο sogar sämtliche Teile des Fassadenbereic.i von Hochhäusern oder anderen Gebäudetypen bilden. Besonders brauchbar sind jene Aluminiumprodukte, welche im anodisierten Zustand einen integral gefärbten Oxidüberzug erhalten haben,
Die integrale Färbung ist jeder anderen Färbung vorzuziehen, da sie dauerhafter i-st und ästhetische Vorzüge bezüglich der Farbtiefe aufweist. Bleche aus Aluminiumlegierungen, die eine wirtschaftliche und rasche Farbentwicklung in anodisierenden Bädern mit guten Formungseigenschaften und guter Korrosionsfestigkeit vereinen, sind jedoch schwierig zu erhalten. Zum Beispiel können Produkte zwar die gewünschte Färbung erlangen, beispielsweise eine schwarze Färbung, sind jedoch z. B. schwierig durch Biegung zu gewünschten Formen für eine gegebene Außenwandausstattung zu verformen. Andere gebogene oder in anderer Weise geformte Materialien neigen zur Entwicklung von Anrissen, Falten oder Rißbildung am Biegungsradius, was die Integrität des anodischen Überzugs in diesem Bereich zerstört. Überdies hat der gefärbte anodische Überzug selbst ein rissiges oder netzadriges Aussehen, weil der anodische Überzug am Biegungsradius viel rauher erscheint als an den flachen Teilen. Dieses Problem scheint mit dem Warmwalzen zusammenzuhängen, welches zur Dickenreduktion des Gußblocks oder Ausgangsmaterials angewendet wird. Die wirtschaftliche Herstellung eines Blechprodukts erfordert jedoch ein wesentliches Maß an Warmwalzen unter Verwendung vorhandener oder herkömmlicher Vorrichtungen. Ein weiteres Problem, dem man sich bei vielen Produkten aus Aluminiumlegierung für Fassadenanwendungen gegenübersieht, ergibt sich aus der atmosphärischen Verschmutzung, welche das Blech korrodieren kann, selbst wenn es anodisiert wurde, und seine ästhetische Qualität beeinträchtigt. Zum Beispiel können bestimmte atmosphärische Verschmutzungen eine integrale schwarze Färbung auf einem Blech- oder Plattenprodukt aus Aluminiumlegierung mit blauem schmuddligem Aussehen hervorrufen.
Aus der britischen Patentschrift 1192281 sind Aluminiumlegierungen mit hoher Festigkeit bekannt, welche 0,05 bis 1,0% Eisen, 0,05 bis 1,0% Silizium, mindestens einen Bestandteil der Gruppe: Obis 10,0% Magnesium, 0 bis 3,0% Mangan, 0 bis 1,0% Kupfer, 0 bis 0,5% Chrom, 0 bis 0,05% Zink, 0 bis 0,5% Zirkonium, 0 bis 0,5°,, Titan, 0 bis 0,1% Bor, Rest Aluminium und Verunreinigungen und Beimengungen insgesamt zu weniger als 1,5% und jeweils weniger als 0,5 % enthalten, bei einer Temperatur nicht höher als 232 C mit einem Verformungsgrad von mehr als 20% bearbeitet und einer speziellen Wärmebehandlung ohne Rekristallisation unterworfen worden sind.
Erfindungsgemäß wurde ein verbessertes Fassadenplattenmaterial aus Aluminiumlegierung angestrebt, welches eine hohe Korrosionsfestigkeit besitzt, leicht durch Biegen oder andere Arbeitsgänge unter Erhalt gewünschter Formgestalten verformt werden kann,
die nach Anodisienuig praktisch frei von Rissen sind aushält, ohne die Probleme des Aussehens in den
bzw. keine Rißbildung in den BiegebereJchen zeigen. Biegebereichen zu zeigen. Dieser Effekt scheint mit der
Es wurde gefunden, daß sich eine Aluminiumlegie- Tatsache verknüpft zu sein, daß herkömmliche Warmrung der eingangs beschriebenen Zusammensetzung Bearbeitungen bei Temperaturen von 455 bk 510 C außerordentlich geeignet als Werkstoff für anodisch 5 die Körner beträchtlich recken können, ohne daß eine oxidierte Fassaden platten verwenden läßt. Das Alu- bedeutende Kornfragmentierung eintritt. Obwohl der miniumblech kann innerhalb von 30 min eine integrale Kornreckungseffekt nicht von spezieller Bedeutung ist, schwarze Färbung hervorbringen, wenn es geeigneten ist es besonders wichtig, daß die allerersten Stiche min-Anodisierungsverfahren unterworfen wird; durch An- destens ein gewisses Maß an Kornfragmentierung quer derung der Anodisierungsbedingungeu können jedoch io zur langen Diagonalrichtung oder -dimension hervorauch goldene bzw. andere Farbnuancen erzeugt bringen, da diese die Entwicklung gestreifter Kornwerden, strukturen vermeidet. Die lange Diagonalrichtung ist
Obwohl Magnesium ein wahlweiser Legiemngs- jene, die der Blechbreite entspricht, welche senkrecht
bestandteil ist, liegt es gemäß einer bevorzugten Aus- zur Blechlänge und Blechdicke steht Es wurde gefun-
gestaltung der Erfindung mit 0,005 bis 0,05% vor. i5 den, daß der erste Warmwalzstich entscheidend für
Innerhalb dieser Grenzen wird die Tendenz zur Struk- diesen Effekt ist und somit einen starken Einfluß auf
turstreifenbildung stark unterdrückt. das Endprodukt ausübt, ungeachtet der nachfolgenden
Das erfindungsgemäß bevorzugte Verfahren zur Bearbeitungsgänge, selbst wenn hiermit eine drastische
Verarbeitung der erfindungsgemäß verwendeten Le- Kaltwalzung und drastische Kornfragmentierung ver-
gierung besteht darin, die obige Legierung bei genü- ao bunden ist. Erfindungsgemäß ist es wichtig, daß WaIz-
gend hoher Temperatur zu homogenisieren, um die operationen bei Temperaturen über 427 C vermieden
chrom- und kupferhaltigen Phasen zu lösen, wonach werden, da sie eine Kornverlängerung ohne ausrei-
das Material bei geregelten Temperaturen warmge- chende Kornfragmentierung entlang der langen Diago-
walzt wird. Das so hergestellte Blech kann gegebenen- naldimension hervorrufen. Demgemäß sieht die Erfin-
falls durch Kaltwalzen weiterverarbeitet werden, wel- as dung vor, solche Operationen bei Temperaturen über
ches vorteilhafterweise durch Spannungshärtung zur 427 C zu vermeiden und schreibt stattdessen ein
Verstärkung des Blechs ergänzt wird; dem Kaltwalzen Warmwalzen bei Walzwerk-Eintrittstemperaturen von
kann ein Tempern vorausgehen. Wenn ein leichtes 316 bis 427 C, vorzugsweise 371 bis 427 C, vor. Das
Verformen wichtig ist, kann dem Kaltwalzen ein heißt der Gußblock oder Walzblock wird so abgekühlt
Temperschritt folgen. 30 oder erneut erwärmt, daß eine praktisch gleichmäßige
Die Legierung wird als Gußblock nach einem der Metalltemperatur von 316 oder 371 bis 427 C vorge-
herkömmlich verwendeten Verfahren hergestellt, ob- geben wird, wenn das Metall die Warmwalzstraße
wohl Stranggießen bevorzugt wird. Eine technische erreicht. Das Metall kann jedoch vor dem Walzgang
Herstellung erfordert, von einem Gußblock wesent- auf eine höhere Temperatur gebracht werden, wie
licher Dicke auszugehen, der mindestens 20,32 cm und 35 440 oder 455 C oder sogar 482 C, solange es unter
vorzugsweise 25,4 cm oder dicker ist, z. B. 30,48 cm 427 C abgekühlt wird, wenn es in den Walzgang
oder noch dicker. Jedoch scheint das Warmwalzen, eintritt.
das normalerweise zur Herstellung eines gewalzten Die Erfindung sieht wesentliche Reduktionen bei
Produkts aus einem Ausgangsblock dieser Größe erhöhten, jedoch kontrollierten Temperaturen vor,
erforderlich ist, das oben diskutierte Problem des 40 welche technisch in Warm- und kontinuierlichen WaJz-
Biegungsaussehens hervorzurufen, ungeachtet nach- werken durchgeführt werden können. Demgemäß
folgender Arbeitsgänge oder Behandlungen. Wie unten wird der Walzblock bei Temperaturen zwischen der
erläutert wird, mildern jedoch bestimmte spezielle Eintrittstemperatur von nicht über 427 C bis zur
Maßnahmen diesen Zustand. Temperatur von 149 C oder höher warmgewalzt. Es
Der Gußblock wird durch Erhitzen auf eine Tempe- 45 wird bevorzugt, daß die Temperaturen während des
ratur von 538 bis 621 C, vorzugsweise 565 bis 594 C, Warmwalzens nicht unter 191 C und vorzugsweise
für eine Zeitspanne, die typischerweise im Bereich von nicht unter 232 C fallen. Das Ausmaß der Dicken-
etwa 4 bis 20 h oder mehr liegt, homogenisiert. Dies reduktion bei den geregelten erhöhten Temperaturen
gewährleistet die Lösung der Kupfer und Chrom ent- sollte mindestens 40°/ der Dicke des Ausgangsmate-
haltenden Phasen und führt ferner zum Weichglühen 50 rials und vorzugsweise mindestens 80% betragen; es
der Bestandteilsphasen, wieder Al-Fe-Si-und Al-Fe-Cr- wird bevorzugt, daß die Reduktionen ohne erneutes
Bestandteile. Der Gußblock wird dann zum Walzen Aufheizen des Metalls zwecks Kompensation des
auf Raumtemperatur oder auf etwa 427 C abgekühlt. Wärmeverlusts bei der Walzoperation vorgenommen
Es wird bevorzugt, daß das Abkühlen ziemlich rasch werden. Diese Reduktionen bei diesen geregelten
erfolgt, wie durch Kühlen an der offenen Luft statt des 55 Temperaturen führen zu einer Kornstruktur, welche
Ofenkühlens; das verbesserte Verfahren begünstigt — obwohl etwas gestreckt — in der Diagonalrichtung
solche raschen Abkühlungsgeschwindigkeiten, wie sie gut fragmentiert ist, wobei das breiteste Korn oder die
mit einer Kühlung an der offenen Luft erreichbar sind. breiteste Kornfragmentdin,ension nicht über etwa
Der homogenisierte Gußblock wird geschält und 0,05 mm liegt, gemessen in Diagonalrichtung des bei geregelten Temperaturen im Bereich von 149 bis 60 Blechs nach Abschluß der Walzoperation.
427 C gewalzt. Es wurde gefunden, daß der Warm- Es wurde gefunden, daß die oben beschriebene walzgang der Kornstruktur des Walzblocks anfangs Legierung und die geregelten Warmwalzgänge, welche bestimmte Eigenschaften verleiht, welche sich in dem die beschriebene fragmentierte Kornstruktur liefern, Endprodukt widerspiegeln, ungeachtet der nachfolgen- ein einzigartiges Produkt liefern, eine Fassadenplatte, den Verarbeitungsschritte, selbst wenn diese drastische 65 welche rasch eine integrale anodische schwarze Fär-Kaltreduktionen einschließen. Es wurde gefunden, daß bung bei Anodisierung in gängigen Vorrichtungen und die erfindungsgemäß verwendete Legierung Arbeits- nach üblichen Arbeitsweisen entwickelt, welches Blechgänge oberhalb Temperaturen von etwa 455 C nicht material gebogen werden kann, ohne Anrisse, Riß-
bildung, Knicke oder eine allgemein rauh erscheinende Oberflächenbeschaffenheit zu zeigen, wodurch die Herstellung verbesserter gebogener Blechfonnen für architektonische Anwendungen möglich ist. Außerdem wurde gefunden, daß das verbesserte Blechprodukt praktisch vollständig frei ist von Strukturstreifenbildung und — was sehr bedeutsam ist — eine stark erhöhte Korrosionsfestigkeit in verschn. atzten Atmosphären zeigt, wodurch eine stark verbesserte Instandhaltung bei reduzierten Kr»ten an einem fertigen Gebäude gegeben ist, insbesondere einem Hochhaus, das sich in die verschmutzte Atmosphäre erstreckt.
Das B'.ech, welches den geregelten Warmwalzgang verläßt, ist üblicherweise von 1,90 bis 6,35 mm dick und ist mit dieser und anderen Dicken mit oder ohne Weiterbearbeitung brauchbar. Gegebenenfalls kann das Blech weichgeglüht werden, um es für die Weiterbearbeitung oder Formungsoperationen auszuglühen. Zum Beispiel kann es voll bei einer Temperatur von etwa 316 bis 371 Γ weichgeglüht werden; das so behandelte Blech zeigt weniger Zugfestigkeit, ist jedoch einfacher zu biegen als in dem Zustand, in dem es die Warmwalzoperation verläßt. Gegebenenfalls kann das Blech weiterbearbeitet werden, so durch Kaltwalzen mit oder ohne vorheriges Weichglühen. Die Spannungshärtungseffekte des Kaltwalzens wurden dem Blech eine höhere Festigkeit verleihen, was in einigen Fällen erwünscht ist. Zusätzlich kann manchmal ein gewisses Maß an Kaltwalzen einige Strukturstreifenbildungsprobleme bei dem anodischen oxidierten Blech vermindern. Ob ein Weichglühen vor dem Kaltwalzen erwünscht ist, hängt bis zu einem gewissen Ausmaß vom Grad der Kaltreduktion ab.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die definierte verbesserte Legierung als Plattierschicht im Verbund mit einem Kern aus einer anderen Aluminiumlegierung zu verwenden. Dies hat den Vorteil, daß ein gewünschtes Festigkeitsmaß durch das Kernmaterial erhalten wird, während die Vorteile der Erfindung in der Plattierschicht realisiert werden. Eine geeignete Kernlegierung ist eine Legierung, die nominell aus 1,2% Mangan und 0,12% Kupfer, Rest Aluminium mit den üblichen Verunreinigungen besteht. Vorzugsweise wird die erfindungsgemäß verwendete Legierung als ein- oder beidseitige Plattierung auf einer Kernlegierung dieses Typs verwendet, die bis zu 2%, z. B. 0,3 bis 2% Mangan, enthält. Diese Art Kernlegierung ist äußerst verträglich mit der erfindungsgemäß verwendeten Legierung in Hinblick auf die Walz- und anderen Fabrikationseigenschaften, wodurch eine verhältnismäßig wirtschaftliche Herstellung einer Verbundplatte ermöglicht wird. Bei Herstellung einei solchen Verbundstruktur wird das Plattiermaterial aus der erfindungsgemäß verwendeten Legierung zu einem Blech gemäß den hier beschriebenen Verfahren verarbeitet. Dieses Blech wird auf eine oder beide Seiten des Kernwalzblocks gesetzt und durch Warmwalzen mit diesem verbunden, um eine Verbundplatte herzustellen, welche durch Walzen reduziert wird. Das Walzen braucht hier nicht nach den geregelten Bedingungen zu erfolgen, da die Plattierung nach dem verbesserten Verfahren bereits vorgefertigt worden ist.
Das Blech wird anodisiert, um integral gefärbte anodische Überzüge zu entwickeln. Bei Verwendung eines wäßrigen Bades mit 130 bis 220 g/l Schwefelsäure bei einer Temperatur von 21 bis 33 C und Stromdichtewerten von 26,9 · 10 3 bis 32,3 · 10 3 A/cm2 sowie Einhaltung der Anodisierungsbedingungen für 20 bis 60 min wird ein Überzug erzeugt, der in seiner Dicke von etwa 0,0175 bis 0,030 mm reicht und eine integrale goldene oder gelbe Färbung zeigt. Bei Verwendung eines wäßrigen Bades, das etwa 95 g Sulfophthalsäure und 5 g Schwefelsäure je Liter enthält und Einhaltung von Temperaturen bei etwa 21 bis 26,7 C und Stromdichtewerten von 26,9-10-3 bis 32,3 · 10~3 A cm2 wird ein schwarzer integraler anodischer Farbüberzug
ίο innerhalb etwa 30 min erhalten. Die schwarze Färbung ist gekennzeichnet durch scheinbare Reflexions- und Gelbheitswerte von weniger als 4%, bestimmt nach der Coior-Eye-Messung. Der Oberzug ist wiederum etwa 0,0178 mm dick. An Stelle von Sulfophthalsäure
»5 könnte der Elektrolyt eine andere Sulfonsäure enthalten, wie Sulfobernsteinsäure und Sulfoalicylsäure.
Es ist gewöhnlich erwünscht, den anodischen Überzug z. B. durch Eintauchen in heißes Wasser (99 C) oder andere geeignete Lösungen zu versiegeln. Die bei der anodischen Behandlung entwickelte Färbung und Textur kann modifiziert werden mittels Behandlung des Blechs vor der anodischen Oxidation. Die Oberfläche kann chemisch aufgehellt werden durch Waschen mit einer Lösung aus Phosphorsäure und SaI-petersäure oder elektrochemische Prozeduren. Mechanische Behandlungen, wie Nachschliff, Polieren, Sandblasen und ähnliche, können ebenfalls verwendet werden, um die Textur der Oberfläche vor Anodisierung zu ändern.
Wie bereits angegeben, zeigt die Fassadenplatte aus der erfindungsgemäß verwendeten Legierung anodisiert eine verbesserte Korrosionsfestigkeit, wodurch sie äuPerst geeignet ist für Hochhäuser und andere Gebäude, wie in Städten, wo verschmutzte Atmosphären vorkommen können. Zum Vergleich unterschiedlich anodisierter Blechprodukte ist ein beschleunigter Test entwickelt worden, welcher zur Ermittlung der potentiellen Korrosionsempfindlichkeit in äußerst verschmutzten Umgebungen dient.
Da die Korrosion im gesamten anodischen Überzug eintritt und von schwachen Stellen im Überzug abhängig ist, ist der Test auf den Überzug abgestellt. Bei diesem Test werden Probeplatten, die unter den zuvor beschriebenen Bedingungen zwecks Entwicklung inte-
graler schwarzer Überzüge auf der vorliegenden Legierung dieser Erfindung anodisiert wurden, in eine Lösung aus 200 g CuSO4 und !0 ml H2SO4 in 1 1 Wasser getaucht. Es wird ein kathodisches Potential von 1,5 V für 3 min angelegt. Durch diese Prozedur wird in dem
anodischen Überzug in Hohlräumen oder Löchern Kupfer abgeschieden. Bei diesem Test zeigte das Blech aus der erfindungsgemäß verwendeten Legierung eigentlich keine Kupferabscheidung, was einen intakten anodischen Überzug von sehr hoher Integrität und somit von sehr guter Festigkeit gegenüber Korrosionswirkungen verschmutzter Atmosphären anzeigt. Andererseits zeigten Platten einer handelsüblichen Fasasdenplattenlegierung, die nominal Al, 1 % Mg, 0,6% Si, 0,25% Cu und 0,2% Cr enthielt und zur integralen
Farbanodisierung verwendet wurde, zahlreiche Cu-Abscheidungen, eine Anzeige für schwache Punkte in dem Überzug, so daß das anodisierte Blech sehr empfindlich gegenüber Korrosion durch atmosphärische Verschmutzungen blieb.
Beispiel 1
Ein Blech wurde aus einer Legierung angefertigt, die 0.47% Cu, 0,18% Fe, 0,07% Si, 0,17% Cr, 0,00%
reu
ich
cst
cncr-
Mg, 0,02% Zn, 0,01% Ti, Rest Aluminium, enthielt. Dazu wurde die Legierung kontinuierlich als Gußblock gegossen, welcher bei einer Temperatur von 593,5°C homogenisiert, an der offenen Luft auf Raumtemperatur abgekühlt, geschält und dann erneut auf etwa 5100C erhitzt wurde. Der geschälte Gußblock wurde dann mit einer Temperatur von 488°C in eine Reversierstfaße eingeführt und von etwa 30,48 cm auf etwa 10,16 cm abgewalzt entsprechend einem Reduktionsgrad von 67%. Die 10,16 cm dicke Platte wurde dann zu einer zweiten Walzstraße befördert, welche ihre Dicke auf etwa 1,9 cm reduzierte. Diese Platte wurde dann in einer kontinuierlichen Walzstraße mit einer Eintrittstemperatur von etwa 343,5° C eingeführt und auf eine Dicke von etwa 0,32 cm abgewalzt. Die Austrittstemperatur betrug etwa 176,5° C. Ausschnitte des so hergestellten Blatts wurden entlang einer Längsrichtung über einen 4T-Radius gebogen (ein Radius des 4fachen der Blechdicke) und zeigten Oberflächenrisse, -falten und fehlerhafte Knicke und Rißbildung *» entlang des Biegeradius. Die gebogenen Blattabschnitte wurden in dem oben beschriebenen wäßrigen Anodisierungsbad aus Sulfophthalsäure-Schwefelsäure 30 min anodisiert, um einen integralen schwarzen Überzug zu entwickeln. Metallographische Unter- «5 suchungen an Diagonalschnitten durch die Biegebereiche enthüllten mangelhafte dünne Stellen des anodischen Überzugs in lokalisierten Bereichen als Folge irregulärer Bildung des Überzugs über der angerauhten Oberfläche, welche die Integrität des Überzugs be- 3«> trächtlich verringerte. Die anodisierte Biegefläche zeigte auch sichtbare Defekte, einschließlich Knicke und Oberflächenrisse oder -rißbildung, welche ungeachtet der Integrität des Überzugs als solche äußerst beeinträchtigend für architektonische Anwendungen sind.
Beispiel 2
Ein Blech wurde aus einer erfindungsgemäß verwendeten Legierung angefertigt, die 0,52% Cu, 0,22% Fe, 0,14% Si, 0,06% Mn, 0,007% Mg, 0,16% Cr 0,025% Ti enthielt. Die Legierung wurde kontinuier lieh als Gußblbck gegossen, welcher bei einer Tempe ratur von 593,5°C homogenisiert, auf Raumtempe ratur an offener Luft abgekühlt, geschält und dam auf eine Temperatur von 426,5° C aufgeheizt wurde Der geschälte Gußblock wurde dann in eine Reversier walzstraße mit einer Gußblockmetalltemperatur voi 404,5 bis 415,5°C eingeführt und von etwa 35,56 cn auf etwa 15,24 cm abgewalzt, entsprechend einen Reduktionsgrad von über 55%. Die Temperatur be Austritt aus der Walzstraße betrug etwa 382° C. Di< 15,24 cm dicke Platte wurde dann in einer zweiter Walzstraße auf etwa 2,54 cm abgewalzt, wobei die Austrittstemperatur aus der zweiten Walzstraße etwa 343,5 C betrug. Die gesamte Warmreduktion an diesem Punkt machte über 90% des 35,56 cm dicker Ausgangsblocks aus. Die 2,54 cm-Platte wurde in einem kontinuierlichen Warmwalzwerk kufen gelassen, wo sie eine Reduktion um 80% erfuhr, um ein Blatt von annähernd 3,175 mm Dicke bei einer Austrittstemperatur von etwa 176,5° C herzustellen. Abschnitte des Blattes wurden in dem wäßrigen Anodisierungsbad mit Sulfophthalsäure-Schwefelsäure — siehe oben — 30 min anodisiert; der integrale Überzug zeigte eine gagatschwarze Färbung, die durch scheinbare Reflections- und Gelbheitswerte beide unter 4% gekennzeichnet waren, wenn mit dem Color-Eye-Gerät gemessen wurde. Abschnitte dieses Blattes wurden auch über einen IT-Radius entlang einer Längsrichtung gebogen. Diese Biegung ist 4mal schärfer und daher härter als die in Beispiel 1 erwähnte. Dennoch zeigten die Prüfstücke keine Anrisse, Falten oder mangelhafte Rißbildung entlang des Biegeradius. Die gebogenen Blattabschnitte wurden unter Anwendung der oben beschriebenen Bedingungen anodisiert, um die gagatschwarze Färbung zu entwickeln. Metallographische Untersuchungen an Diagonalschnitten durch die Biegebereiche bestätigten, daß der anodische Überzug von sehr hoher Integrität war und außerdem keine sichtbaren Defekte zeigte.

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verwendung einer Legierung, bestehend aus 0,4 bis 0,6% Kupier, 0,1 bis 0,25 °o Chrom, 0,08 bis 0,18 % Silizium, Rest Aluminium mit den üblichen Verunreinigungen und Beimengungen, mit der Maßgabe, daß Eisen bis zu OJ °o. Mangan bis zu 0,05 %, Magnesium bis zu 0,1 °u. Zink bis zu 0,05 %, Titan bis zu 0,05 °„ und alle anderen Verunreinigungen und Beimengungen bis zu je 0,05 °o, insgesamt aber bis zu 0,1 % enthalten sein dürfen, und daß außerdem die Gesamtmenge aller Beimengungen und Verunreinigungen außer Aluminium, Silizium, Kupfer, Chrom und Eisen nicht mehr als 0,2 °„ beträgt, als Werkstoff für anodisch oxidierte Fassadenplatten.
2. Verwendung einer Legierung der Zusammensetzung nach Anspruch 1, die jedoch 0.005 bis 0,05",, Magnesium enthält, für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung einer Legierung der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 oder 2. die in dem Temperaturbereich zwischen 149 und 427 C gewalzt worden ist. zur Herstellung von anodisch oxidierten Fassadenplatten, die eine schwarze Färbung aufweisen.
4. Verwendung einer Legierung der Zusammensetzung nach Anspruch 1, im Verbund mit einem Kern aus einer Aluminiumlegierung anderer Zusammensetzung als Werkstoff für die anodisch oxidierte Deckschicht von plattierten Fassadenplatten.
5. Verwendung einer Legierung der Zusammensetzung nach Anspruch 1, verarbeitet nach Anspruch 3, mit der Maßgabe, daß die Legierung vor dem Warmwalzen bei 538 bis 621 C lösungsgeglüht worden ist und daß die Temperatur zu Beginn des Warmwalzens zwischen 316 und 427 C liegt, wobei dieser Temperaturbereich auch während des gesamten Wal/vorgangs nicht überschritten werden darf, für den Zweck nach Anspruch 1.
6. Verwendung einer Legierung der Zusammensetzung nach Anspruch 1, verarbeitet nach Anspruch 5, mit der Maßgabe, daß die Dicke durch den Walzvorgang um mindestens 40 "„ vermindert worden ist, für den Zweck nach Anspruch 1.
7. Verwendung einer Legierung der Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, verarbeitet nach Anspruch 5 oder 6, die bei Raumtemperatur fertiggewalzt worden ist, für den Zweck nach Anspruch 1.
8. Verwendung einer Legierung der Zusammensetzung nach Anspruch 1, verarbeitet nach Anspruch 6, mit der Maßgabe, daß die Dicke durch den Walzvorgang um mindestens 80% vermindert worden ist. für den Zweck nach Anspruch 1.
DE2347882A 1972-09-20 1973-09-20 Verwendung einer Aluminiumlegierung als Werkstoff für anodisch oxidierte Fassadenplatten Expired DE2347882C3 (de)

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