DE2347788C3 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE2347788C3 DE2347788C3 DE19732347788 DE2347788A DE2347788C3 DE 2347788 C3 DE2347788 C3 DE 2347788C3 DE 19732347788 DE19732347788 DE 19732347788 DE 2347788 A DE2347788 A DE 2347788A DE 2347788 C3 DE2347788 C3 DE 2347788C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- conductors
- liquid crystal
- voltage
- conductor
- transparent
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 239000004020 conductor Substances 0.000 claims description 85
- 239000004973 liquid crystal related substance Substances 0.000 claims description 51
- 210000002858 crystal cell Anatomy 0.000 claims description 24
- 230000003287 optical Effects 0.000 claims description 15
- 230000037250 Clearance Effects 0.000 claims 1
- 230000035512 clearance Effects 0.000 claims 1
- 239000000463 material Substances 0.000 description 18
- 210000004027 cells Anatomy 0.000 description 9
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 7
- 238000006880 cross-coupling reaction Methods 0.000 description 6
- 239000011521 glass Substances 0.000 description 6
- 239000004988 Nematic liquid crystal Substances 0.000 description 4
- FEIWNULTQYHCDN-UHFFFAOYSA-N MBBA Chemical compound C1=CC(CCCC)=CC=C1N=CC1=CC=C(OC)C=C1 FEIWNULTQYHCDN-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 3
- 238000010586 diagram Methods 0.000 description 3
- 229920002799 BoPET Polymers 0.000 description 2
- 239000005041 Mylar™ Substances 0.000 description 2
- 238000000149 argon plasma sintering Methods 0.000 description 2
- 230000005284 excitation Effects 0.000 description 2
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 description 2
- 238000002955 isolation Methods 0.000 description 2
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 2
- 239000004033 plastic Substances 0.000 description 2
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 2
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 2
- PJXISJQVUVHSOJ-UHFFFAOYSA-N Indium(III) oxide Chemical compound [O-2].[O-2].[O-2].[In+3].[In+3] PJXISJQVUVHSOJ-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- XOLBLPGZBRYERU-UHFFFAOYSA-N Tin dioxide Chemical compound O=[Sn]=O XOLBLPGZBRYERU-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 230000004913 activation Effects 0.000 description 1
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 description 1
- 230000015572 biosynthetic process Effects 0.000 description 1
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 1
- 230000001808 coupling Effects 0.000 description 1
- 238000010168 coupling process Methods 0.000 description 1
- 238000005859 coupling reaction Methods 0.000 description 1
- 239000003989 dielectric material Substances 0.000 description 1
- 230000005684 electric field Effects 0.000 description 1
- 238000005755 formation reaction Methods 0.000 description 1
- 238000005286 illumination Methods 0.000 description 1
- 229910003437 indium oxide Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000007689 inspection Methods 0.000 description 1
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 1
- 239000003550 marker Substances 0.000 description 1
- 239000011159 matrix material Substances 0.000 description 1
- 238000000034 method Methods 0.000 description 1
- 230000002441 reversible Effects 0.000 description 1
- 150000003839 salts Chemical class 0.000 description 1
- 239000011780 sodium chloride Substances 0.000 description 1
- 229910001887 tin oxide Inorganic materials 0.000 description 1
- 230000000007 visual effect Effects 0.000 description 1
Description
Die Erfindung betrifft eine digital verstellbare Visiermarke für ein optisches Visiergerät.
Solche Visiermarken sind als dynamische Visiermarken für viele Anwendungsfälle besonders zweckmäßig.
Beispielsweise kann eine solche Visiermarke zur Gewinnung von Steuer- oder Zielinformationen in
Verbindung mit Feuerleitsystemen für Waffen, Raketenleitsystemen oder ähnlichem benutzt werden. Insbesondere
ist ihre Verwendung in Verbindung mit einem Steuersystem mit einem Zielsucher möglich, das die
dynamische Visiermarke in Verbindung mit einem Laserentfernungsmeügerät und einem Feuerleitrechner
benutzt, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Flüssigkristalle sind in der Wissenschaft seit den 90er Jahren des vorherigen Jahrhunderts bekannt. Jedoch
stehen erst seit neuerer Zeit Substanzen zur Verfügung, die in einem brauchbaren, die Zimmertemperatur
einschließenden Temperaturbereich Flüssigkristalle sind. Die erste Anwendung solcher neuerer Flüssigkri-Stallmaterialien
erfolgte auf dem Gebiet der Sichtgeräte zur alphanumerischen oder zur bildlichen Darstellung.
Charakteristisch für den Stand der Technik sind die US-Patente 34 99 112 von G. H. H e i 1 m e i e r,
35 81002 von W. J. Dodds, 36 47 280 von R. I.
Klein.
In der US-PS 34 99 112 ist eine Flüssigkristallzelle mit
zwei Glasplatten beschrieben, die einen Satz horizontal angeordneter transparenter Leiter oder Streifenelektroden
auf der einen Platte und einen Satz vertikal angeordneter transparenter Leiter oder Streifenelektroden
auf der anderen Platte tragen. Jedoch ist der Aktivierungsmechanismus oder -schaltkreis dieser bekannten
Zelle so, daß Spannungen angelegt werden, die ausreichen, um lediglich die Schnittpunkte oder
Kreuzungspunkte zweier dieser Leiter anzuregen. Diese Spannungen werden in rascher Folge an einen nach
einem Programm auswählbaren Satz solcher Schnittpunkte angelegt, so daß wie bei dem Abtasten gemäß
dem Raster eines Fernsehbildes ein Bild erzeugt wird, in dem in rascher Folge ein vorbestimmter Satz von
Punkten aktiviert wird. Es ist in dieser Patentschrift weder von Übersprechkopplung die Rede noch von
Maßnahmen zur Auswahl lediglich zweier Leiter zu dem Zweck, alle ihre Kreuzungspunkte mit einer einzigen
Spannung zu aktivieren, um die gekreuzten Haarlinien eines Fadenkreuzes abzubilden.
In der US-PS 36 47 280 ist eine Flüssigkristallzelle
beschrieben, bei der ein Kreuzmuster als Darstellungszeichen erzeugt wird, jedoch ist es offensichtlich so
groß, daß seine Verwendung als Visiermarke ausgeschlossen
ist Dabei werden zum Erzeugen der Bilder Schichten oder Schichtleiter aus transparenten Elektroden
und Dielektrika in einer Weise benutzt, die vollständig von denv-dieser Anmeldung zugnindeliegenden
Verfahren abweicht. Sowohl der Gegenstand der US-PS 34 99 112 als auch derjenige der US-PS 36 47 280
ist darauf gerichtet, ein Bild für Darsteilungszwecke zu erzeugen.
Aus der US-PS 35 81 9002 ist eine Flüssigkristallzelle zur Erzeugung eines Rasterbildes bekannt, das vor dem
Bildschirm einer Kathodenstrahlröhre benutzt wird. Das diesem Patent zugrundeliegende Problem ist dem
hier vorliegenden Problem analog, jedoch ist der dort beschrittene Lösungsweg völlig anders und es könnte
diese bekannte Flüssigkristallzelle nicht in einer Anordnung benutzt werden, bei der der Abstand
zwischen wählbaren Positionen einer Markierung so klein ist wie es bei Visiermarken notwendig ist. Bei
dieser bekannten Flüssigkristallzelle sind sowohl vertikale als auch horizontale Leiter auf der einen Platte
angeordnet, und es wird die andere Plaste, auf die eine Schichtelektrode aufgebracht ist, als gemeinsame
Rückleitung benutzt Eine solche Vorrichtung erfordert an jeder Stelle, an der eine horizontale Linie des Rasters
eine vertikale Linie desselben kreuzt, eine durchsichtige Schicht eines isolierenden Dielektrikums. Die Herstellung
einer derartigen Isolierung ist schwierig und wird in dem Maße schwieriger, wie der Abstand zwischen den
Linien abnimmt, Die Breite der Isolierschicht muß nämlich, wenn sie ihren Zweck erfüllen soll, größer sein
als die der leitenden Schicht. Dadurch wird dem Leiterabstand eine untere Grenze gesetzt. Darüber
hinaus werden in dem Linienmuster, wenn eine große Zahl dieser Linien benutzt wird, Diskontinuitäten in
einem solchen Ausmaß erzeugt, daß eine solche Linie nicht mehr als Visiermarke benutzbar ist. Die Vorrichtung
nach der US-PS 35 81 9002 ist zwar zur Darstellung einer Meßskala oder zur Koordinatendarstellung
auf dem Bildschirm einer Kathodenstrahlröhre geeignet, wofür sie auch gedacht ist, jedoch nicht zur
Anwendung als digital einstellbare Visiermarke mit der durch ein Zielfernrohr oder ein anderes optisches
System hindurch ein Ziel anvisiert werden soll. Auch ist in der US-PS 35 81002 keinerlei Hinweis auf den
Querkopplungs- oder Übersprecheffekt in einer Flüssigkristallzelle enthalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, die vorerwähnten Nachteile zu vermeiden und eine in kleinsten Abstandsschritten
digital einstellbare Visiermarke zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im optischen Weg (Strahlengang) des Visiergerätes
eine transparente Flüssigkristallplatte angeordnet ist, in der sich in voneinander entfernten, zueinander parallelen
Ebenen zwei Satze transparenter, paralleler Leiter
iefinden, von denen die Leiter des einen Satzes zu den
-eitern des anderen Satzes senkrecht verlaufen, und daß e ein Leiter eines jeden Satzes mittels einer
Schalteinrichtung selektiv mit einer solchen Spannung :rregbar ist, daß nicht nur im Kreuzungsbereich der
seiden erregten Leiter, sondern auch in den anderen Kxeuzungsbereichen längs der erregten Leiter Turbulenzen
in den Flüssigkristallen entstehen und dadurch in der Flüssigkristallzelle ein Kreuzmuster erzeugt wird.
Die Platten können beispielsweise rechteckig ausgebildet sein und mit Hilfe einer Mylarfolie oder einem
anderen Abstandsstück in ihrer parallelen Anordnung gehalten sein. Urne der Platten weist eine Mehrzahl
dünner transparenter Leiter auf, die zueinander parallel und horizontal verlaufend angeordnet sind. Auf der *5
anderen Platte ist eine gleichartige Gruppe paralleler transparenter Leiter angeordnet, die sich in vertikaler
Richtung erstrecken. Es sind Schalt?nordnungen vorgesehen, mit denen zwischen jeweils einen der horizontalen
Leiter und einen der vertikalen Leiter eine to
Spannung angelegt werden kann. Die Flüssigkristallzelle ist in der optischen Achse des Visiergerätes und
senkrecht zu ihr angeordnet, und zwar, wenn das Visiergerät ein Objektiv und ein Okular aufweist,
vorzugsweise in einer der Brennebenen des Objektivlinsensystems.
Es ist festgestellt worden, daß man durch Erhöhen Jer
an den Leitern anliegenden Spannung zu einem ersten Schwellenwert gelangt, unter dem an keinem Punkt der
Platte eine Streuung auftritt. Wenn dieser Schwellenwert überschritten ist, so wird der Flüssigkristallfilm in
dem Volumen, das durch den Kreuzungsbereich der beiden senkrecht zueinander stehenden und einzeln
erregten Streifenelektroden definiert ist, durch die Spannung merkbar beeinflußt. Der nunmehr darin
fließende Strom ist ausreichend, um Turbulenz, in dem in diesem Volumen befindlichen Flüssigkristallfilm zu
erzeugen. Wird jedoch die Spannung zwischen denselben beiden Elektroden weiter erhöht, so wird in dem
Flüssigkristallfilm in den durch die Kreuzungsbereiche jeder der erregten Elektroden mit alien anderen nicht
an Spannung gelegten Elektroden der gegenüberliegenden Platte, definierten Volumina ebenfalls Turbulenz
erzeugt und Lichtstreuung in diesen Volumina verursacht. Dies hat zur Folge, daß läng«· jeder der erregten
Elektroden eine Reihe von Turbulenzstellen entsteht, die in der Form einer Kreuzmarke angeordnet sind, die
bei sehr geringem Abstand der Elektroden dem unbewaffneten Auge ein kontinuierliches Linienbild
darbietet. Auf diese Weise ist es möglich, ein Visiermarkenbild in Form eines Fadenkreuzes darzustellen
und entweder die eine oder beide Linien derselben in Abhängigkeit von binären elektronischen
Schaltbefehlen in bekannten digitalen Schritten beliebig zu verschieben. Die Ausnutzung des »Querkopplungs«-
oder »Übersprechw-Effekts ermöglicht die Erzeugung sich scheidender Linien einer Zielmarke in einer
Flüssigkristallzelle mit zwei Platten, ohne daß an den Kreuzpunkten eine Isolation erforderlich ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise ausgebrochen gezeichnete perspektivische Darstellung eines Prototyps eines
Zielfernrohres mit einer erfindungsgemäßen elektronisch gesteuerten Visiermarke,
F i g. 2 in sehematischer Darstellung die elektrischen
und optischen Einrichtungen des Visiergerätes nach der Fig. 1, wobei der optische Teil in auseinandergezogener
Darstellung wiedergegeben ist,
F i g. 3 eine in die Einzelheiten gehende perspektivische Ansicht der Flüssigkristallzelle,
F i g. 4a und 4b geschnittene Teilansichten der Zelle nach F i g. 3, wobei gemäß einer Betriebsart der Zellen
ein einziger Punkt an einer Kreuzung zweier Leiter aktiviert ist,
F i g. 5a in Draufsicht den Ort des in dem Schnitt nach F i g. 4b als aktiviert dargestellten Punktes,
F i g. 5b schematisch in Draufsicht die Anordnung von Kreuzungspunkten, die durch Querkopplung erregt
sind, so daß sie eine Visiermarke mit gekreuzten Linien bilden,
Fig.6a und 6b in Draufsicht einander gegenüber
angeordnete Platten einer Flüssigkristallzelle mit einer speziellen Anordnung von Streifenelektroden, wie sie in
dem Prototyp gemäß Fig. 1 benutzt wurde,
Fig.7 ein Diagramm, in dem zur Bestimmung der
Arbeitskenngrößen der Zelle die Streuung in dem Flüssigkristall als Ordinate gegenüber der Größe der
angelegten Spannung als Abszisse aufgetragen ist und
Fig.8 ein Blockschaltbild der Schalteinrichtung zur
Erregung der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Visiermarke.
Die Fig. 1 zeigt in teilweise abgebrochen dargestellter
perspektivischer Ansicht ein Musler eines Zielfernrohres mit einer erfindungsgemäßen Visiermarke, deren
Aufbau schematisch in der Fig. 2 dargestellt ist. Das
optische System des Fernrohres umfaßt eine Okularlins.e 10 und eine Objektivlinse oder ein Objektivlinsensystem
11, die beide auf der optischen Achse angeordnet sind, die in der F i g. 2 durch die gestrichelte Linie, die die
Sichtlinie darstellt, angezeigt ist. Die Flüssigkrisiall/.elle
12 ist ebenfalls auf der optischen Achse angeordnet und zwar in der einen Brennebene der Objektivlinse 11. die
mit einer Brennebene des Okulars zusammenfällt, wenn auf der Beobachterseite ein Okular verwendet wird.
Eine Batterie oder eine andere Spannungsquelle 13 ist mit jedem Schalter einer Gruppe von Schaltern 14a, 14b,
14c und 14d verbunden, von denen jeweils einer oder mehrere manuell, wie es in der F i g. 1 dargestellt ist,
oder aber durch eine Steuereinrichtung oder einen Erregerschalt kreis 16 gesteuert betätigbar ist. Das
Schließen eines jeden Schalters 14a, 14f>, 14c oder 14d
verbindet die Spannungsquelle mit einem entsprechend angeschlossenen Leiter der horizontal verlaufenden
transparenten Leiter 18a, 18b, 18c und 18c/, die jeweils auf der vorderen Glasplatte 12a der Flüssigkristallzelle
12 angeordnet sind. Ein ähnlicher Satz von Schaltern 15a, 156, 15c und 15c/ist zwischen den anderen Pol der
Spannungsquelle 13 und vertikale Leiter auf der hinteren Platte 12b der Visiermarken-Flüssigkristallzelle
12 geschaltet. Das Schließen irgend eines der Schalter 15a, 15b, 15c oder 15c/ verbindet daher die Spannungsquelle 13 mit einem ausgewählten Leiter der transparenten
vertikalen Leiter 19a, 19b, 19c oder 19c/, die auf der inneren Oberfläche der hinteren Platte 12b der
Flüssigkristallzelle 12 angeordnet sind.
Wie aus F i g. 1 zu ersehen ist, ist die Flüssigkristallzelle 12 für die Zielmarke in geeigneter Weise vor einer
öffnung in der Rückwand eines etwa quaderförmigen hohlen Gehäuses 20 angeordnet. In diese öffnung ist
eine Linsenfassung 21 eingelassen, die über die Außenseite des Gehäuses 20 hinausragt und die
Okularlinse 10 trägt. In ähnlicher Weise ist in einer öffnung der vorderen Wand des Gehäuses 20 eine
Linsenfassung 22 gehalten, die die Objektivlinse 11
trägt, deren Stellung bezüglich der Flüssigkristallzelle 12 und der Okularlinse so ist, daß alle drei optischen
Elemente auf einer gemeinsamen optischen Achse angeordnet sind. Als Spannungsquelle ist bei der in der
F i g. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung eine Batterie 13 verwendet. Die Schalter sind in
einfacher Weise als zwei Sätze von jeweils vier von Hand betätigbarer Taster ausgebildet, die an der
Deckplatte des Gehäuses 20 befestigt sind. Die elektrischen Leitungen, die die Batterie 13 mit den
Schaltern und den Leitern der Flüssigkristallzelle verbinden, sind in der Fig. 1 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt, jedoch selbstverständlich innerhalb des Gehäuses 20 angeordnet und in der
schematisch in der F i g. 2 dargestcllltcn Weise geführt.
Die F i g. 3 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt, der konstruktive Einzelheiten der zusammengebauten
Flüssigkristallzclle 12 zeigt. Man erkennt, daß die Glasplatten 12a und 126 mit Hilfe eines
Abstandsstückes 12c, das üblicherweise aus Mylar oder einem ähnlichen Kunststoff besteht, einander mit
Abstand gegenüberliegend und parallel zueinander angeordnet sind. Das Abstandsstück 12c weist eine
zentrale Ausnehmung 12c/auf, in der das Flüssigkristallmaterial eingeschlossen ist, und innerhalb der die
ausgenutzten Kreuzungsbereichc der transparenten Leiter liegen.
Aus den F i g. 2, 3,4a und 4b geht hervor, daß sich die
horizontalen Leiter auf der Platte 12a und die vertikalen Leiter auf der Platte 126 niemals wirklich oder
körperlich irgend einen anderen Leiter des parallelen Satzes oder aus dem rechtwinklig dazu verlaufenden
Leitersatz der anderen Platte schneiden oder kreuzen. Beispielsweise geht aus den F i g. 2 und 3 hervor, daß die
horizontalen Leiter 18a, 186, 18c, und 18c/ jeweils über die Schalter 14a, 146,14cund 14c/mit dem einen Pol der
Spannungsquelle 13 verbunden sind. Entsprechend sind die vertikalen Leiter auf der Platte 126, die die
transparenten Streifenelektroden 19a, 196, 19c und 19J
umfassen, jeweils über Schalter 15a, 156, IScund 15c/mit
dem anderen Pol der Spannungsquelle 13 verbunden. Die Schalteinrichtung kann, wie in der F i g. 2 dargestellt
ist, im einfachsten Fall, wenn nur ein horizontaler und ein vertikaler Leiter gleichzeitig erregt werden, als
einpoliger Stufenschalter mit vier Schaltstufen ausgebil- 4«;
det sein; oder es kann die Schaltanordnung wie bei der Ausführungsform nach der F i g. 1 aufgebaut sein, in der
jeder der Schalter als unabhängig betätigbarer Taster dargestellt ist, so daß gleichzeitig mehrere Leiter an die
Spannungsquelle 13 angeschlossen werden können. Nimmt man jedoch eine Anordnung nach der F i g. 2 als
gegeben an, bei der nur ein horizontaler und ein vertikaler Leiter mit der Spannungsquelle verbunden
sind, so erkennt man, daß der elektrische Kreis
tatsächlich Ober das in der Zelle 12 ' enthaltene FlüssigkristallmateriaJ 17 geschlossen ist, insbesondere
im Kreiizungsbereich der mit den durch die Schalter
ausgewählten Leitern verknüpft ist
Diese allgemein bekannte und einfachste Art, den
elektrischen Kreis zu schließen, ist schematisch in Fig.4a und 4b dargestellt In der Fig.4a ist ein
horizontaler Leiter 186 auf der Platte 12a und ein vertikaler Leiter 19a auf der Platte 126 dargestellt Das
FlüssigkristaTlmaterial nimmt den Raum zwischen diesen [Leitern ein. Da bei dem in der Fig.4a
dargestellten Zustand der. Schaltung beide Schalter oQ'en sind, kann kein Strom fließen. Wenn, wie es In der
Fig.4b dargestellt ist, die Schalter 14b und 156
geschlossen werden, so wird in der schraffierten Fläche, die in der Fig.4b mit 17a bezeichnet ist, Turbulenz
induziert. Diese Turbulenz tritt im Kreuzungsbereich dann ein, wenn eine sogenannte Halbspannung an die
transparenten Leiter angelegt worden ist. Das Kreuzungsvolumen 17a ist in seiner Position bezüglich des
weiteren Leitermatrixbildes an Hand der Fig.5a veranschaulicht, in der der Kreuzungsbereich der Leiter
186 und 196 dunkler dargestellt ist, um die Turbulenz anzuzeigen,die indem Kreuzungsvolumen 17ainduziert
worden ist.
In der Fig. 7 ist der Begriff der »Halbspannung« verdeutlicht, die notwendig ist, um diese Turbulenz
anzuregen, die zu der Lichtstreuung in dem ansonst transparenten Flüssigkristallmaterial führt. Die Größe
dieser Halbspannung hängt von Faktoren ab, die von der Art des jeweils verwendeten Flüssigkristallmaterials,
seiner Schichtdicke und bis zu einem gewissen Girade auch von der Breite der transparenten Leiter
abhängt. Bei einer Ausführungsform der Flüssigkristallvisiermarke wurde als Flüssigkristallmateruil üblicherweise
als »M.B.B.A.« bezeichnetes Paraniethoxybcnzyliden-para-n-butyl-anilin
verwendet, das mit n-Methyl-bisectyldecylamim
dotiert war. Es ist bekannt, daß dieses wie angegeben dotierte Material die beschriebenen
Eigenschaften aufweist. Es wird angenommen, daß die meisten nematischen Flüssigkristallmaterialien, die eine
dynamische Streuung zeigen und üblicherweise spezifische Widerstände in der Größenordnung von
108Ohmcm aufweisen, auch den hier benutzten
Querkopplungs- oder Übersprecheffekt zeigen. In der Fig. 7 ist für dieses Material die Streuung in
Abhängigkeit von der Spannung aufgetragen. Als X-Koordinate oder Abszisse ist die zwischen den
transparenten Leitern einer Schichtprobe mit einer Dicke von 12 μ bei Zimmertemperatur angelegte
Spannung aufgetragen; die in dem Flüssigkristallmaterial induzierte Streuung ist als Prozentsalz der maximal
möglichen Sättigungsstreuung auf der Y-Achse aufgetragen. Man sieht, daß bei diesem Material ein
Schwellenwert Γ existiert, der durch den Punkt 30 der Kurve markiert ist. Bei Spannungen unterhalb dieses
Schwellenwertes wird keine Streuung induziert. Wenn die Spannung nach und nach vergrößert wird, so nimmt
die Streuung nichtlinear zu und nähen sich asymptotisch einem Sättigungs- oder Maximalwert. Der Punkt 32 der
Kurve repräsentiert 90% des asymptotischen Grenzwertes und die Spannung die notwendig ist, um diese
Streuung zu erzeugen, ist im folgenden als »Vollspannung« Vbezeichnet. Diejenige Spannung, die zu dem an
dem Punkt 31 der Kurve angezeigten Wert von 50% Streuung führt, wird als »Halbspannung« 1/2 Vbezeichnet.
Wird zwischen den Leitern 186 und 196 entsprechend der F i g. 4b eine Spannung angelegt die
gleich dieser »Halbspannung« ist, so tritt eine Streuung nur in dem projezierten Kreuzungsvolumen dieser
beiden Leiter ein. wie es in den Fig.4b und 5a
dargestellt ist
Sobald die angelegte Spannung die Halbspannung 31 überschreitet, beginnt auch an den in der Fig.5b
dunkler dargestellten anderen Kreuzungsbereichen induzierte Turbulenz und Streuung aufzutreten. Diese
tritt auf, ohne daß die Schaltverbindungen irgendwie geändert werden und ohne daß direkte Leitungspfade
zu der anderen Seite eines jeden dieser Punkte vorhanden sind. Es wird daher angenommen, daß
Leckströme bei diesem Effekt eine Rolle spielen. Es ist zu beachten, daß die dunkleren Punkte in der F i g. 5 alle
b
η
e
■e
le
it
#
st
te
it
#
st
te
Kreuzungsvolumina des erregten horizontalen Leiters 18b umfassen, die dieser nicht nur mit dem erregten
vertikalen Leiter 196 sondern auch mit allen anderen dargestellten vertikalen Leitern 19a, 19c und 19c/
gemeinsam aufweist. In ähnlicher Weise zeigen alle Kreuzungsvolumina zwischen dem erregien vertikalen
Leiter 19/» und dem erregten horizontalen Leiter 186,
aber auch den nicht erregten Leitern 18a, 18c und 18c/
Turbulenz und Streuung. Der Prozentsatz der Turbulenz nimmt mit dem Anwachsen der Spannung zu und ist
in der Nähe des Haupt-Kreuzungspunktes der Leiter 186 und 19/>, der dem wirklichen Schnittpunkt eines
Fadenkreuzes entspricht, etwas größen
Eine Zelle mit parallelen Glasplatten mit 25 μ breiten transparenten Streifenelektroden mit einem senkrechten
Abstand von 25 μ, die einen Film des oben als Beispiel erwähnten nematischen Flüssigkristallmaterials
mit einer Dicke von etwa 6 μ eingeschlossen, zeigte bei Beobachtung in einem Projeklionsstrahlengang bereits
bei einer angelegten Spannung von nur 10 V eine Fadenkreuzstruktur. Dieses Fadenkreuz bestand exakt
aus einer Linie in jeder Richtung, wenn in jeder Richtung nur eine Linie erregt wurde.
Als Spannungsquelle kann eine Batterie verwendet werden, die eine Gleichspannung abgibt; in der Praxis
wird jedoch vorzugsweise eine Wechselspannung verwendet, um die Lebensdauer des Flüssigkristalls zu
vergrößern. Bei dem erwähnten Ausführungsbeispiel der Flüssigkristallzelle wurde diese Spannung an einen
Film des oben beschriebenen nemaiischen Flüssigkristallmaterials
angelegt, der zwischen den einander gegenüberstehenden Leitern eine Schichtdicke von 6 μ
aufwies. Das heißt, daß die Länge des Kreuzungsvolumens 6 μ betrug. Die transparenten Leiter waren 25 μ
breit und in einem Abstand von 25 μ voneinander angeordnet und bestanden aus Indiumoxidschichten.
Die transparenten Leiter können auch aus Zinnoxid oder einer anderen geeigneten transparenten leitenden
Schicht bestehen. Sowohl eine an diese Leiter angelegte Gleichspannung als auch eine Wechselspannung führt
zur Ausbildung von Strömen in dem Fiüssigkristallmaterial.
Eine mögliche Erklärung des Querkopplungs- oder Übersprecheffektes, wie er in der F i g. 5b dargestellt ist,
besteht darin, jede Platte als Erde oder gemeinsame Rückleitung für den gesamten erregten Leiter der
gegenüberliegenden Platte anzusehen. Ein anderer Erklärungsversuch dieses Effektes geht davon aus, daß
die Grenzschicht zwischen jeder Platte und dem Flüssigkristallfilm einen Leckstrompfad darstellt. Auf
der Platte 12a weist das elektrische Potential an dem erregten transparenten Leiter einen Maximalwert auf
und nimmt nach und nach ab, wenn man sich quer zu diesem von irgendeinem Punkt des erregten Leiters aus
entfernt d.h. sich in vertikaler Richtung bewegt. Entsprechend stellt ein erregter Leiter 196, der auf der
Platte 126 in einer vertikalen Richtung angeordnet ist, eine Äquipotentialfläche dar, von der aus sich
Leckstrompfade längs der Grenzfläche zwischen dem Flüssigkristallfilm und der Oberfläche der Platte 126
erstrecken. Das Potential nimmt daher gleichförmig ab, wenn man von dem erregten Leiter aus sich in
horizontaler ,Richtung , entfernt Der -Verlauf des Gesamtpotentials zwischen Leitern auf den Platten ist
daher als Folge dieses.kombimerten Effekts so, daß nur
längs der auf gleichem Potential liegenden Leiter einer jeden der beiden Platten eipe ausreichende Spannungsdifferenz'zur Erzeugung der Turbulenz und damit der
Streuung, wie es in F ig. 5b dargestellt ist, vorhanden ist
wen die Spannung auf einen Wert über die Halbspannung erhöht wird.
Wie im obigen erwähnt, wurde bei einer speziellen untersuchten Flüssigkristallzelle dotiertes MBBA als
Flüssigkristallmaterial verwendet. Viele andere nematische Flüssigkristallmaterialien sind jedoch für eine
derartige Anwendung ebenfalls geeignet. Sämtliche der in dem US-Patent 34 99 112 beschriebenen Stoffe, die
eine dynamische Streuung zeigen, sind beispielsweise in
ίο dieser Weise verwendbar. Viele dieser Materialien sind
in einem Temperaturbereich von 80 bis 900C, der sich beispielsweise von 10 bis 900C erstrecken kann,
verwendbar. Das verwendete MBBA-Material eignet sich für den Temperaturbereich von 15 bis 45°C. Wenn
ein größerer Arbeitstemperaturbereich erforderlich ist, beispielsweise bei Geschützstellungen in der Arktis, so
kann ein Heizgleichstrom entweder direkt über die erregten Leiter selbst oder über getrennte transparente
Leiter an den Außenflächen der Glasplatten zugeführt werden. Selbstverständlich können bei Bedarf ebenso
alle anderen geeigneten Heizeinrichtungen verwendet werden.
Es versteht sich, daß in den F i g. 2, 3, 5a und 5b lediglich aus Gründen der einfacheren Darstellung nur
vier horizontale und vier vertikale Leiter dargestellt sind.
Bei der in der Fig. 1 dargestellten tatsächlich
verwirklichten Flüssigkristallzelle waren 64 horizontale und 64 vertikale Linien vorgesehen, d'.e, wie oben
erwähnt, einen Abstand von 25 μ voneinander aufwiesen und 25 μ breit waren. Eine die tatsächliche
Ausführungsform der Platte 12a besser wiedergebende Ansicht ist in der Fig.6a dargestellt und eine ähnliche
Ansicht der Platte 126 in der Fig.6b. Danach ist im
mittleren Teil der Platte 12a ein Satz 33 von 64 einander eng benachbarten Leitern angeordnet, die durch
parallele Linien dargestellt sind. Ähnlich weist der mittlere Teil der Platte 126 einen Satz 34 von vertikalen
Leitern auf, die nur einen geringen Abstand voneinander aufweisen. Zu experimentellen Zwecken sind ferner
zwei breitere Streifenleiter 35 und 36 im Abstand von dem zentralen Satz 33 auf der Platte 12a vorgesehen
und ein ähnliches Paar breiterer Streifenleiter 37 und 38 im Abstand von der mittleren Leitergruppe 34 auf der
Glasplatte 126. Es wurde festgestellt, daß sich sämtliche Kreuzungsvolumina, die durch die Überlagerung dieser
beiden Leiteranordnungen entstehen, genau so verhalten, wie es im obigen in Verbindung mit den F i g. 5a und
5b beschrieben worden ist. Wenn die Leiterbreite und der Abstand zwischen den Leitern abnimmt, d. h. die
Zahl der Leiter pro Zentimeter anwächst, so führt dies wegen der Querkopplungswirkung dazu, daß die
Streuung an einer Reihe von projizierten Kreuzpunkten auftritt deren Abstand voneinander so gering ist, daß
eine solche Reihe von einer durchgehenden Visiermarkenlinie nicht mehr unterschieden werden kann..
Ständig vorhandene Linien, beispielsweise eine die
Sichtachse definierende feste Zielmarke, die in der Fig.2 schematisch durch ein Fadenkreuz 50 auf der
äußeren Oberfläche der Platte 12b an einem Punkt angedeutet istan dem.die zentrale Sichtlinie durch die
Platte hindurchtritt können als Bezugsnullpunkt auf der gleichen Visiermarkeneinrichtung vorgesehen sein. Es
können auch andere Symbole auf dieser^ vorgesehen
sein.
Die erfmdungsgemäße Flüssigkristallvisiermarke hat
also den Vorteil, daß sie direkt in dem optischen Weg des optischen Visiergeräts angeordnet werden kann, da
709625/219
sie in ihrem nicht erregten Zustand durchsichtig und farblos ist. Sie erfüllt die Punktion einer beweglichen
Visiermarke ohne bewegliche Teile und ohne die schweren und massiven Einrichtungen, die mit bekannten
Ausführungsformen beweglicher Visiermarken verbunden sind. Die erfindungsgemäße Visiermarke ist
ferner wesentlich zuverlässiger als andere Ausführungsformen beweglicher Visiermarken. Auch können bei
derselben Flüssigkristallzelle alphanumerische Zeichen oder Prüfzeichen oder ähnliches vorgesehen sein. Der
Kontrast zwischen den Linien und dem Hintergrund isi auch bei hellem Sonnenlicht ausgezeichnet, wogegen
der Kontrast einer beleuchteten projizierten Visiermarke bei hellen Lichtverhältnissen schlechter wird. Dieser
Vorteil rührt daher, daß die Streuung einen Transmissionsverlust eines festen Prozentsatzes des eintretenden
Lichtes erzeugt oder zur Reflexion eines festen Prozentsatzes des auftreffenden Lichtes führt, der
jeweils unabhängig von dem Beleuchtungsgrad ist. Die Reflexionseigenschaften ermöglichen es, die Visiermarke
bei Nacht zu beleuchten und so eine helle Visiermarke auf einem dunklen Hintergrund zu
erzeugen. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Visiermarke ist beträchtlich kostengünstiger als diejenige
anderer Formen beweglicher Visiermarken. Sie ist von vornherein als digitale Einrichtung konstruiert, was
ihren Anschluß an digitale Entfernungsmeßgeräte und digitale Feuerleitrechner erleichtert. Sie weist digitale
Genauigkeit auf und kann direkt durch elektrische Signale gesteuert werden, die von einer digitalen
Schaltung zugeführt werden, ohne daß Servomotoren, Digital-Analog-Umsetzer u. ä. notwendig sind. Die
erforderliche Steuerleistung ist sehr klein und liegt in der Größe von Milliwatt oder darunter.
Untersuchungen mit der im obigen beschriebenen, zur experimentellen Erprobung vorgesehenen Ausführungsform
der Erfindung haben ergeben, daß die digitale Visiermarkenzelle mit einem nematischen
Flüssigkristall in der beschriebenen Weise einzelne Fadenkreuzlinien erzeugt, und daß die so erzeugten
Fadenkreuze verschoben werden können, wenn die Schalter umgeschaltet werden. Hierzu sind zwar
Präzisionsschalteinrichtungen notwendig, aber es sind bekannte Schalter für diesen Zweck verwendbar. Die
erzeugten Fadenkreuzlinien sind schwarz und scharf, wenn sie in dem Zielfernrohr betrachtet werden. Sie
sind wesentlich besser als theoretische Betrachtungen aufgrund der bislang beobachteten Streuung bei
Flüssigkristallen erwarten ließen. Die »Linien« erscheinen zunächst als durchgehende, ausgezogene Linien. Ihr
tatsächlicher Aufbau aus einzelnen Quadraten .vird nur bei genauer Prüfung erkennbar. Die Linien zeigen in
einem weiten Bereich der umgebenden Lichtverhältnisse einen hervorragenden Kontrast, sowohl innerhalb als
auch außerhalb von Gebäuden, bei Nebel und hellem Sonnenlicht und ebenso abends gegen den Nachthimmel über einer Stadt Bei Tageslichtverhältnissen
erscheint die Visiermarke hell auf dunklen Teilen des Hintergrundes. Die Linien der "Visiermarke werden mit
ansteigender Spannung dunkler. Wie oben erwähnt, träten sie bei der im obigen beschriebenen Zelle
erstmals auf, wenn die Halbspannung von etwa 10 V überschritten wurde und es nahm ihre Dunkelheit von
30bis50Vzu. '
Wenn zwei nebeneinander in derselben Richtung verlaufende Linien erregt werden, so teilt sich der Strom
und/oder das elektrische Feld so auf, daß die beiden Linien »heller« erscheinen, d.h. einen geringeren
Kontrast aufweisen und weniger dunkel sind als eine einzige Linie in Richtung senkrecht dazu. Die Linien
weisen, unabhängig davon, ob sie andere senkrecht zu ihnen verlaufende Linien derselben Breite oder die
Flächen der festen Leiter kreuzen, scharfe Konturen auf. Außerhalb des Fernrohrsystems erscheinen die Linien
völlig weiß. Jedoch erscheinen die Linien bei Verwendung des kurzen Rohres 22, das den Einfall des Lichts
auf einen nach vorn gerichteten Einfallskegel auf die
ίο Zielmarke beschränkt, dunkel. Die schwarzen Linien
weisen an jeder Seite helle Ränder auf. Wie bereits erwähnt, kann die Visiermarke in einer Weise betrieben
werden, so daß zum Wechseln der jeweils angesteuerten Linie durch Speisung mit von einer digitalen Schallan-Ordnung
gelieferten Signalen keine Servomotoren oder andere klobige mechanische Einrichtungen benötigt.
Als Beispiel für eine geeignete Steuerschaltung ist in der Fig.8 eine typische Schalteinrichtung für die
horizontalen Leiter 18a, 186 usw. der Platte 12a dargestellt. Eine entsprechende, nicht dargestellte
Steuerschaltung ist mit den vertikalen Leitern auf der Platte i2b verbunden und identisch mit der dargestellten
ausgebildet, abgesehen davon, daß die Phase ihrer Taktausgangssignale um 180° gedreht ist, so daß ein
Wechselstromsignal für das durch die beiden ausgewählten Leiter definierte Kreuzungsvolumen erzeugt
wird. Die Fi g. 8 zeigt, daß eine Dekodiereinrichtung 40 einen der N horizontalen transparenten Leiter 18a,
186... 18/Vder Platte 12a auswählt, der erre<rt werden
soll. Dje Eingangssignale für die Dekodiereinrichtung 40 umfassen η binäre digitale Eingangssignale, wobei
2" = N ist, die von einem Feuerleitrechner oder einer
anderen geeigneten Steuerschaltung abgeleitet werden können. Zur Steuerung jedes einzelnen der Leiter der
Glasplatte ist für diesen eine Steuerstufe vorgesehen, die ein erstes und ein zweites UND-Glied 41 und 42 für
jeweils einen Leiter 18a umfaßt. Die Ausgänge der UND-Glieder 41 und 42 sind jeweils mit Torschaltungen
oder Schaltkreisen 43 und 44 verbunden, die in Serie geschaltet der Spannungsversorgung 13 parallel liegen.
Das Ausgangssignal, das an den Leiter 18a angelegt werden soll, wird von der Verbindungsstelle zwischen
den Schaltkreisen 43 und 44 über eine Leitung 45 zugeführt. Die Ausgangssignale der UND-Glieder 41
und 42 dienen als Stellsignale, die den einen oder anderen der Schaltkreise 43 oder 44 in den leitenden
Zustand versetzen. Jedes der UND-Glieder 41 und 42 empfängt als eines seiner Eingangssignale ein Signal,
das von einem Taktgeber 46 abgeleitet ist, der
beispielsweise als Multivibrator ausgebildet sein kann, der mit einer Frequenz schwingt, die der erwünschten
Frequenz des Wechselstromsignals entspricht, das an die Zelle angelegt wird. Das Ausgangssignal des
Taktgebers 46 wird über einen mit »Takt« bezeichneten
Leuter dem UND-Glied 41 und über einen mit »Takt« bezeichneten Leiter dem UND-Glied 42 zugeführt Die
beiden Signale sind zueinander jnvers, also um 180° phasenverschoben, was den Wechselstrombetrieb ermöglicht Das andere Eingangssignal für jedes der
UND-Glieder ist das »Wähl«-Eingangssignal und wird
von einem der Ausgänge der Dekodiereinrichtung 40 zugeführt Genauer gesagt wird das »Wähl«-Eingangssignal nur einer der N in Kaskade geschalteten Stufen
zugeführt, von denen nur zwei in einem Teilschaltbild
der Fi g. 8 dargestellt sind. Das »Wähk-Eingangssignal
liegt ständig an dem einen Eingang der beiden UND-Glieder der ausgewählten Stufe"so lange an wie
die durch diese Stufe dargestellte oder gesteuerte
4 / /öö
Einstellung der Visiermarke erwünscht ist. Die Takteingangssignale
werden ständig mit wechselnder Polarität den anderen Eingängen eines jeden UND-Gliedpaares
zugeführt. Das UND-Glied 41 liefert daher ein Ausgangssignal nur dann, wenn das »Wähl«-Signal
anliegt und wenn gleichzeitig das Taktsignal in geeigneter Polarität vorliegt. Bei der entgegengesetzten
Polarität oder Phase des Taktsignals liefert das UND-Glied 42 ein Ausgangssignal. Auf diese Weise gibt
die als Gleichstrombatterie dargestellte Spannungsversorgung 13 eine Spannung mit wechselndem Potential
an den Leiter ab, der durch das »Wähl«-Signal der Dekodiereinrichtung 40 ausgewählt worden ist. Eine
Schaltanordnung, die exakt gleich derjenigen der in der
Fig.8 dargestellten ist, wird dazu benutzt, um dit
vertikalen Leiter auf der Platte 12ö anzusteuern und isi
parallel zu dem Steuerschaltkreis für die horizontaler Leiter mit derselben Spannungsquelle 13 verbunden
Beide Schaltkreise werden von demselben Tukigebei gesteuert, wobei lediglich eine Phasenumkehr stattfindet,
so daß die resultierende Steuerspannung an dei Flüssigkristallzelle eine Rcehteekspannung mit wechselndem
Potential und festgehaltener Frequenz ist. Au
ίο diese Weise kann in dem Feld der Visiermarken/ellc mi
digitaler Präzision ein Fadenkreuz erzeugt und in einei elektronisch ausgewählten Position aufrechterhaltei
werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
51822
Claims (3)
1. Digital verstellbare Visiermarke für ein
optisches Visiergerät, dadurch gekennzeichnet,
daß im optischen Weg des Visiergerätes eine transparente Flüssigkristallzeile (12) angeordnet
ist, in der sich in voneinander entfernten. zueinander parallelen Ebenen zwei Sätze transparenter,
paralleler Leiter (18 bzw. 19) befinden, von denen die Leiter des einen Satzes zu den Leitern des
anderen Satzes senkrecht verlaufen, und daß je ein Leiter eines jeden Satzes mittels einer Schalteinrichtung
(J4 bzw. 15) selektiv mit einer solchen Spannung erregbar ist, daß nicht nur im Kreuzungsbereich
der beiden erregten Leiter, sondern auch in den anderen Kreuzungsbereichen längs der erregten
Leiter Turbulenzen in den Flüssigkristalle^ entstehen und dadurch in der Flüssigkristallzelle ein
Kreuzmuster erzeugt wird.
2. Visiermarke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter eines jeden Satzes paralleler
Leiter eine Breite und einen lichten Abstand von jeweils weniger als 0,1 mm haben.
3. Visiermarke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anzeige der direkten
Sichtlinie eine weitere feststehende Visiermarke (50) vorgesehen ist(Fig. 2).
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US29397872A | 1972-10-02 | 1972-10-02 | |
US29397872 | 1972-10-02 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2347788A1 DE2347788A1 (de) | 1974-05-16 |
DE2347788B2 DE2347788B2 (de) | 1976-11-18 |
DE2347788C3 true DE2347788C3 (de) | 1977-06-23 |
Family
ID=23131366
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732347788 Granted DE2347788B2 (de) | 1972-10-02 | 1973-09-22 | Visiermarke fuer ein optisches visiergeraet |
Country Status (10)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS4973161A (de) |
BE (1) | BE805514A (de) |
CA (1) | CA993695A (de) |
DE (1) | DE2347788B2 (de) |
FR (1) | FR2201482B1 (de) |
GB (1) | GB1406569A (de) |
IL (1) | IL43175A (de) |
IT (1) | IT1000428B (de) |
NL (1) | NL161876C (de) |
SE (1) | SE389927B (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2722018C2 (de) * | 1977-05-14 | 1983-12-08 | Eltro GmbH, Gesellschaft für Strahlungstechnik, 6900 Heidelberg | Flüssigkristallblende |
GB2061544B (en) * | 1979-10-19 | 1983-05-05 | Marconi Co Ltd | Introducing aiming mark into a sight |
FR2656078B1 (fr) * | 1989-12-20 | 1994-05-06 | Etat Francais Delegue Armement | Lunette de visee pour vehicule de combat. |
-
1973
- 1973-09-05 CA CA180,292A patent/CA993695A/en not_active Expired
- 1973-09-06 IL IL43175A patent/IL43175A/xx unknown
- 1973-09-22 DE DE19732347788 patent/DE2347788B2/de active Granted
- 1973-09-28 IT IT52811/73A patent/IT1000428B/it active
- 1973-10-01 GB GB4579873A patent/GB1406569A/en not_active Expired
- 1973-10-01 JP JP48109419A patent/JPS4973161A/ja active Pending
- 1973-10-01 SE SE7313343A patent/SE389927B/xx unknown
- 1973-10-01 BE BE2053101A patent/BE805514A/xx not_active IP Right Cessation
- 1973-10-01 FR FR7335068A patent/FR2201482B1/fr not_active Expired
- 1973-10-02 NL NL7313567.A patent/NL161876C/xx not_active IP Right Cessation
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1766058C3 (de) | Mikrowellenantenne mit veränderbarer Form der Richtcharakteristik | |
DE2058007A1 (de) | Darstellungsvorrichtung mit Fluessigkristallen | |
DE2634313C2 (de) | ||
CH666560A5 (de) | Anzeigevorrichtung. | |
DE1196380B (de) | Optischer Nahentfernungsmesser | |
DE3027543A1 (de) | Schallwelleneinrichtung | |
DE2347788C3 (de) | ||
DE69222261T2 (de) | Binokulares Fernrohr mit doppeltem Bild | |
DE1175792B (de) | Modulationsvorrichtung fuer einen optischen Sender oder Verstaerker mit einem selektiv fluoreszenten Medium | |
DE1789143C3 (de) | Bildverstärker | |
EP0037839A1 (de) | Kamera mit einer Vorrichtung zur Anzeige der Schärfentiefe | |
DE2347788B2 (de) | Visiermarke fuer ein optisches visiergeraet | |
DE822247C (de) | Anordnung fuer Fernsehempfaenger des Projektionstyps | |
DE698082C (de) | Grossflaechen-Lichtbildrelais | |
DE1548805B2 (de) | Geraeteanordnung zum anzeigen von daten | |
DE2058209A1 (de) | Einrichtung zur selbsttaetigen Scharfeinstellung optischer Geraete | |
DD272354A5 (de) | Kollimationsmarkierungsvorrichtung | |
DE1298654B (de) | Thermo- oder fotoelektrischer Wandler | |
DE2359549A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur ablenkung eines strahlungsbuendels | |
DE1473991A1 (de) | Geraet zur Kotierung und Weiterverfolgung angezielter bewegter Objekte | |
DE1764079A1 (de) | Auf Energie ansprechende Lumineszenzvorrichtung | |
DE654113C (de) | Vorrichtung zum Fuehren von Flugzeugen | |
DE1639277B2 (de) | Elektrooptische modulationseinrichtung | |
CH373826A (de) | Bildwiedergabeeinrichtung | |
DE1414963C (de) | Optoelektronische Schaltung und daraus aufgebauter Feststoff-Bildverstärker |