DE2347525A1 - Sonnenschutzglas - Google Patents
SonnenschutzglasInfo
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Description
BALZERS HOCHVAKUUM GMBH, Heinrich-hertz-Str.6, D β Jrankfurt/M 90
Sonnenschutzglas
Die vorliegende Erfindung betrifft ein lichtabsorbierendes Sonnenschutzglas, welches auf einem absorptionsfreien Grundglas
eine lichtabsorbierende, durch Aufdampfen im Vakuum hergestellte dünne Schicht einer Mischung aus einem nichtmetallischen
Einbettungsmittel schwacher Absorption mit Metall als
Absorptionsstoff aufweist. Sonnenschutzbeläge dieser Art sind schon vielfach verwendet worden, wobei als Einbettungsmittel
vor allem niederbrechende, schwach absorbierende Substanzen wie z.B. verschiedene Oxide u.a. vor allem SiO2 (Quarz) und
Fluoride, darunter vor allem Magnesiumfluorid, verwendet worden sind, während als absorbierende Stoffe praktisch schon
alle in Frage kommenden Metalle versucht wurden. Ein niedriger Brechungsindex des Einbettungsmittels ist wichtig, weil von
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diesem das'Reflexionsvermögen der Schicht abhängt.-Es wird
ein mc5glichst geringes Reflexionsvermögen gewünscht, weil Spiegelwirkung vermieden werden soll. Letztere war nach bisheriger
Erfahrung jedoch kaum vermeidbar, wenn Metall in der für eine Absorption von 60 % (oder mehr) des einfallenden
Lichtes erforderlichen Konzentration in die absorptionsarme Schicht eingebettet ist. Durch die Einbettung des Metalles
wird nämlich der Brechungsindex der Schicht wesentlich angehoben. Da beide Grenzflächen der Schicht - sowohl diejenige
zwischen Schicht und Glas, wie auch diejenige zwischen Schicht und Luft- - als Reflexionsflächen wirken und der Abstand zwi- ^
sehen diesen beiden Flächen sehr gering ist, nämlich in der Grössenordnung der Wellenlängen des hindurchtretenden Lichtes
liegt, treten bekanntlich Interferenzerscheinungen auf, die zu Farbeffekten Anlass geben. Da der Wegunterschied zwischen der
an der einen Grenzfläche reflektierten Teilwelle gegenüber der an der anderen Grenzfläche reflektierten Teilwelle des einfallenden
Lichtes ausserdem noch vom Winkel abhängt, unter welchem das Licht'einfällt bzw. die Reflexion beobachtet wird, werden
auch die durch Interferenz verstärkten bzw. geschwächten Wellenlängen und damit der Farbeffekt vom genannten Winkel abhängig,
was bekanntlich dazu führt, dass derartige Brillengläser je 'nach der Bewegung des Trägers verschiedenfarbig reflektieren,
was als unangenehmes Schillern empfunden wird.
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Es sind deshalb schon manigfache Versuche unternommen worden,
die auf Interferenz beruhenden Farbeffekte zu unterdrücken. Man hat versucht den Brechungsindex der Schicht möglichst gering
zu halten; dies gelang bisher nur für relativ geringe Konzentrationen des eingebetteten Absorptionsstoffes. Deswegen
wurde vielfach ein anderer Weg beschritten, nämlich der Versuch gemacht, die Reflexion der Schicht durch zusätzliche sogenannte
reflexionsvermindernde Beläge herabzusetzen. Letzteres erfordert aber eine genaue Herstellungstechnik, verteuert also
die Produktion. Auch kann mit reflexionsvermindernden Belägen
nicht das ganze Spektrum des sichtbaren Lichtes in gleichem Masse beeinflusst werden d.h., dass die reflexionsvermindern- f
den Beläge selbst wieder einen Farbeffekt bewirken. Auch mit den besten zur Verfugung stehenden Antireflexbelägen ist die
Reflexion nicht völlig auszuschalten, so'dass nach wie vor bei
derartigen Sonnenschutzgläsern Interferenzfarben in Kauf genommen werden müssen.
Ein anderer bekannter Weg zur Minderung der Interferenzerscheinungen
benützt sogenannte inhomogene Schichten d.h.Schichten
deren Brechungsindex senkrecht zur Schichtoberfläche vom Schiehtinnern
nach aussen hin allmählich abnimmt und an der äusseren Grenzfläche ein bestimmtes Minimum erreicht. Auf diese Weise
wird erzielt, dass die Absorptionsschicht selbst eine ähnliche Wirkung wie sonst eine zusätzliche reflexionsvermindernde Schicht
hervorbringt. Auch auf diesem Wege wurden gewisse Erfolge er-
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„ η ,.
zielt, jedoch 1st die Herstellungßteehnik für inhomogene Schi ohten
noch bedeutend komplizierter und aufwendiger als fur die
vorerwähnten Mehrschichtbeläge.
Die Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gesetzt, einen Belag für ein lichtabsorbierendes Sonnenschutzglas der eingangs erwähnten
Art anzugeben, welches die beschriebenen Nachteile der bisherigen Lösungen weitgehend vermeidet und wirtschaftlich herzustellen
ist. Die erf.indungsgemässe Lösung beruht auf der Verwendung einer speziellen Mischung von Einbettungsmittel und
Absorptionsstoffen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht aus einer Mischung von Magnesiumfluorid, Chrom und
Silber besteht.
Ueberraschenderweise hat sich gezeigt, dass man mit der gleichzeitigen
Verwendung von Chrom und Silber als Absorptionsstoffe eine wesentlich geringere Erhöhung des Brechungsindex für ein
bestimmtes Absorptionsvermögen erhält als wenn dieselbe Absorption
mit nur einem der beiden Metalle oder mit einem anderen Metall verwirklicht werden soll. Ferner besitzt die erfindungsgemässe
Mischung den Vorzug einer angenehmen gelblich-braunen Tönung in Durchsicht, wie dies für Sonnenschutzgläser erwünscht
ist.
Als Beispiel für die Durchführung des erfindungsgemässeri Ver-
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fahrens wurde zur Herstellung eines Sonnenschutzbelages mit 70 %
Absorption in einer Vakuumaufdampfanlage eine Mischung auf die
Gläser aufgedampft, welche aus 350 Gewichtsteilen Magnesiumfluorid,
80 Gewichtsteilen Chrom und 20 Gewichtsteilen Silber bestand. Diese Mischung wurde in einer Aufdampfanlage nach der
bekannten Methode der Flashverdampfung stossweise verdampft und·
-5 auf den Glasoberflächen bei einem Vakuum von etwa 10 ^ Torr
in einer Schichtdicke von 0,8 pm niedergeschlagen. Mit einem
Silberanteil von 4o Gewichtsteilen erhält man bei sonst gleicher
Zusammensetzung 80 % Absorption bei gleicher Schichtdicke.
Es wurden nach dem erstgenannten Beispiel Sonnenschutzgläser t
erhalten, deren Reflexion, - von beiden Seiten des Glases her - ungefähr 4 % betrug und sich damit von der Reflexion
einer unbedeckten Glasoberfläche kaum unterschied. Die an der Grenzfläche zwischen Glas und Schicht reflektierte Lichtamplitude
wird dadurch sehr gering und damit auch die interferenziell
mögliche Verstärkung oder Schwächung bestimmter Lichtwellenlängen. Ein solches Sonnenschutzglas besitzt deshalb sehr geringe, "durch Interferenz bedingte Farbeffekte.
Tm Vergleich dazu ergibt ein Belag mit einer Mischung von 350
Gewichtsteilen MgFp und 110 Gewichtsteilen Chrom, der ebenfalls 70$ Absorption besitzt, eine Reflexion von ca. 6 %. Die Interferenzfarben
bei einem solchen Sonnenschutzglas sind deshalb wesentlich stärker.
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Durch Veränderung des metallischen Anteiles in der Mischung können be'quem andere Absorptionsgrade verwirklicht werden.
Mit Mischungen, welche 350 bis 500 Gewichtsteile Magnesium- '
fluorid und dazu 75 bis 100 Gewichtsteile Chrom und 10 bis 50 Gewichtsteile Silber aufweisen, kann der Absorptionsbereich
von etwa 6o % bis 80 % bequem überstrichen v/erden.
Dabei gibt es in jedem Falle ein optimales Verhältnis des Chromanteiles zum Silberanteil, welcher einerseits von den
bezüglich der Durchsichtsfarbe gestellten Forderungen abhängt, zum anderen aber bei vorgeschriebener Schichtdicke und
Lichtabsorption einen minimalen Brechungsindex verwirklichen lässt. Für dieses optimale Verhältnis kann keine Formel angegeben
werden, jedoch ist dieses innerhalb der angegebenen Schwankungsbreite durch wenige Vorversuche leicht zu ermitteln.
Zur Bemessung der Schichtdicke der erfindungsgemässen Absorptionsschichten
sei bemerkt, dass Dicken bis zu 1 pm auf jeden Fall zulässig sind, ohne dass die Gefahr des Absplitterns
besteht.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Sonnenschutzglases besteht darin, dass es infolge des niederen Brechungsindex
der Schicht möglich ist, eine reflexlonsvermlndernde Schicht
mit breiter spektraler Wirkung aufzubringen. Der Schwerpunkt
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dieser reflexionsvermindernden Schicht wird vorteilhafterweise
in den blauen Spektralbereich gelegt. Eine solche reflexionsvermindernde
Schicht besitzt dann eine sehr schwache Interferenzfärbung, welche zudem noch mit der gewünschten Transmissionsfarbe
übereinstimmt, also unauffällig ist. Mit den bisher bekannten höherbrechenden Absorptionsschichten für
Sonnenschutzgläser dagegen müssen wesentlich stärkere Interferenz&rbungen
in Kauf genommen v/erden, weshalb oft sogar auf die Aufbringung einer reflexionsvermindernden Schicht
überhaupt verzichtet werden muss und wobei Reflexionen von 7 % und mehr auftreten.
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Claims (1)
- PATENTANSPRUECHIlJ Sonnenschutzglas, weichesauf einem absorptionsfreien Grundglas eine lichtabsobierende, durch Aufdampfen im Vakuum hergestellte dünne Schicht einer Mischung aus einem nichtmetallischen Einbettungsmittel schwacher Absorption mit Metall als Absorptionsstoff aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht aus einer Mischung von Magnesiumfluorid, Chrom und Silber besteht.2. Sonnenschutzglas nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichne t, dass die Schichtsubstanz 350 bis 500 Gewichtsteile Magnesiumfluorid, 75 bis 100 Gewichtsteile Chrom und 10 bis 50 Gewichtsteile Silber enthält.3. Sonnenschutzglas nach Patentanspruch 2, dadurch gekenn zeichne t, dass die Schichtsubstanz Gewichtsteile Chrom und 20 Gewichtsoeile Silber-enthält.k. Sonnenschutzglas nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichttrabstanz 80 Gewichtsteile Chrom und 40 Gewichtsteile Silber enthält.403822/07035. Sonnenschutzglas nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sonnenschutzglas eine Absorption von wenigstens 60 % aufweist.PR 721hINSPECTED 409822/0703
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