DE2342710C3 - Verfahren und Stromversorgungsanordnung zum Kurzlichtbogen-Schweißen - Google Patents
Verfahren und Stromversorgungsanordnung zum Kurzlichtbogen-SchweißenInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren und einer Stromversorgungsanordnung zum Kurzlichtbogen-Schweißen mit einem im Kurzschlußzeitintervall
niedrigeren Strom ab im LichtbogenzeitintervalL
Das Lichtbogenschweißen mit Werkstoffübergang unter Kurzschlußbildung ist durch eine Folge von sich
wiederholenden Kurzschlüssen zwischen dem abschmelzenden Elektrodendraht und dem Werkstück
gekennzeichnet Bei herkömmlichen Anordnungen steigt sobald die Elektrode in physikalischen Kontakt
mit dem Werkstück kommt, der Strom mit hoher Geschwindigkeit an, bis ausreichend Energie erzeugt ist,
um die das Ende der Elektrode und das Werkstück verbindende schmelzflüssige Brücke elektromagnetisch
zu unterbrechen. Der Wert, auf den der Strom ansteigt,
bis eine zwangsweise Unterbrechung des Kurzschlusses erfolgt, wird als elektromagnetischer Stoßstromwert
bezeichnet Die Unterbrechung ist von einer plötzlichen Freisetzung einer erheblichen Energiemenge begleitet,
die bewirkt, daß flüssiges Metall im Bereich der Arbeitsstelle verspritzt wird. Eine solche Spritzerbildung stellt nicht nur einen Verlust an Schweißgut dar;
die Spritzer sind auch schwierig zu beseitigen und gelangen in das Innere des Brenners, bis sie diesen
schließlich verstopfen.
Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen,
die Spritzerbildung beim Schweißen zu unterbinden oder mindestens in tragbaren Grenzen zu halten, ohne
das Betriebsverhalten in anderer Weise nachteilig zu beeinflussen. So ist es bekannt (US-PS 32 75 797), die
Größe des Kurzschlußstromes im Augenblick des unter Kurzschlußbildung erfolgenden Werkstoffübergangs
auf einen Wert zu begrenzen, der unter dem
Lkhtbogenstrom liegt Da in einem solchen Falle der Kurzschlußstrom an einem Anstieg bis auf den Wert des
elektromagnetischen Stoßstroms gehindert wird, steht für eine explosionsartige Verdampfung des flüssigen
Metalls keine ausreichende Energie zur Verfugung Stau dessen soll der Werkstoffübergang allein aul
Grund der Oberflächenspannung und der Schwerkraft stattfinden. Mit Hilfe dieses Verfahrens konnte zwar die
Spritzerbildung in gewissem Umfang unterbunden werden; das Verfahren war aber im Betrieb zu
unberechenbar, um einen praktischen Einsatz zu erlauben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eir Schweißverfahren und eine dafür geeignete Stromver
sorgungsanordnung zu schaffen, die nicht nur die
Spritzerbildung wesentlich herabsetzen, sondern aucl
zu einem in hohem Grade verläßlichen und reproduzier
baren Schweißbetrieb führen. Außerdem sollen die Lichtbogenenergie und damit die der Schweißung
zugeführte Wärme nach Bedarf beeinflußt werden können, um die Fließfähigkeit des Schweißbades
beherrschen zu können.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Lichtbogenschweißen, bei dem ein Lichtbogen zwischen
einer abschmelzenden Elektrode und einem Werkstück gebildet, die Elektrode ständig mit solcher Geschwindigkeit in Richtung auf das Werkstück vorgeschoben
wird, daß die Elektrode mit dem Werkstück wiederholt in Kurzschhißkontakt kommt, und bei dem der während
des KurzschhißintervaHs fließende Stoßstrom niedriger
ist als im Lichtbogenintervall und zu einem Schmelzen und einer gegenseitigen Trennung der einander
berührenden Teile und damit zum Wiederzünden des Lichtbogens führt
Erfindunijsgemäß wird der Kurzschlußschweißstrom
auf eine unterhalb des Stoßstromwertes liegende Größe begrenzt, werden die Kurzschlußzeitintervalle überwacht, wird eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem
Beginn jedes Kurzschlußzeitintervalls ein Bezugszeitsignal erzeugt, wird der Schweißstrom bei Ermitteln
dieses Bezugssignals innerhalb eines Kurzschlußzeitintervalls auf den Stoßstromwert erhöht und wird der
Schweißstrom auf Grund einer Ermittlung des Endes des Kurzschlußintervalls auf eine unterhalb des
Stoßstromwertes liegende Größe vermindert.
Entsprechend einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung können die Lichtbogenzeitintervalle
überwacht werden und kann eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Beginn jedes Lichtbogenzeitintervalls ein Bezugszeitsignal erzeugt der Schweißstrom
auf Grund einer Ermittlung dieses Bezugssignals innerhalb eines Lichtbogenzeitintervalls vermindert und
der Schweißstrom bei Ermitteln des Endes des Lichtbogenintervalls auf den Stoßstromwert erhöht
werden.
Vorzugsweise wird die Größe des Stroms sowohl während des Lichtbogenintervalls als auch während des
Kurzschluß Intervalls überwacht; falls das Lichtbogenintervall über ein Bezugslichtbogenzeitintervall hinausreichen sollte, wird der Strom auf einen vorbestimmten
Wert abgesenkt, bis ein Kurzschluß hergestellt ist; die Größe den Stroms wird im Augenblick des unter
KurzschluGibiidung erfolgenden Werkstoffübergangs auf einen Wert begrenzt, der unter dem Stoßstromwert
liegt, bei dem die Tröpfchen aus geschmolzenem Metall elektromagnetisch auseinandergetrieben -vürdcn; falls
das Kurzschlußzeitintervall ein Bezugskurzschlußzeit-Intervall überschreiten sollte, wird der Strom bis auf den
erforderlichen elektromagnetischen Stoßstromwert erhöht, um den Kurzschluß zu beseitigen.
Die Erfindung umfaßt ferner eine Stromversorgungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung.
Ein Aasführungsbeispiel .der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 typische Kurven für uen Verlauf des Stroms
und der Spannung in Abhängigkeit von der Zeit für das herkömmliche Lichtbogenschweißverfahren mit Werkstoff übergang unter Kmrzschlußbildung,
F i g. 2 ein schematisches Schaltbild einer mit einer
Elektrode und dem Werkstück verbundenen Stro.nver- 6s
sorgungsanordnung nach der Erfindung,
F i g. 3 die Strom-Spannungs-Kennliniem einer Stromversorgungsanordnung nach der Erfindung und
F i g. 4a und 4b typische Kurven für den Verlauf der Spannung und des Stroms in Abhängigkeit von der Zeit
bei dem Verfahren und der Stromversorgungsanordnung nach der Erfindung.
Das herkömmliche Metall-Lichtbogenschweißverfahren mit Werkstoffübergang unter Kurzschlußbildung ist
in Fig. 1 an Hand der Kurven dargestellt, die den Verlauf der Spannung und des Stroms in Abhängigkeit
von der Zeit zeigen. In dem Augenblick, in dem die Elektrode mit dem Werkstück mechanisch in Kontakt
kommt und die Stromquelle kurzgeschlossen wird, fällt die Spannung sofort nahezu auf Null ab, worauf der
Strom ansteigt, bis die die Elektrode und das Werkstück verbindende schmelzflüssige Brücke unterbrochen wird.
Die Geschwindigkeit des Stromanstiegs ist nur durch den Innenscheinwiderstand der Stromquelle und einen
gegebenenfalls in Reihe mit der Stromquelle geschalteten Hilfsscheinwiderstand begrenzt Wenn der Kurzschluß beseitigt ist springt die Spannung auf die volle
Leerlaufspannung oder infolge des Scheinwiderstandes auf eine etwas darüberliegende Spannung, wobei der
Lichtbogen erneut gezündet wird. Der zur zwangsweisen Unterbrechung der schmelzflüssigen Brücke erforderliche Mindeststrom der vorliegend als »Stoßstrom«
bezeichnet wird, hängt von zahlreichen Faktoren ab, so unter anderem von der Stromdichte, der Lichtbogenenergie, dem Einfluß der Schwerkraft und der
Oberflächenspannung und dergleichen; er liegt jedoch stets über einem Wert von ungefähr 300 A.
Mit der vorliegenden Erfindung wird das herkömmliche Verfahren dadurch grundlegend geändert, daß die
Größe des Stroms während des Kurzschlusses — außer unter bestimmten, im folgenden näher erläuterten
Umständen — auf einen vorbestimmten Wert unterhalb des Stoßstromwertes begrenzt wird, der, wie oben
ausgeführt, mindestens ungefähr 300A beträgt Der Stoßstromwert kann für jede beliebige Schweißanlage
durch eine einfache Messung bestimmt werden. Vorzugsweise werden ferner sowohl die Lichtbogen- als
auch die Kurzschlußzeitintervalle überwacht wodurch die Lichtbogenenergie und die Wärmezufuhr zur
Schweißung eingestellt werden können, um bei allenfalls sehr geringfügiger Spritzerbildung Schweißleistungen
sicherzustellen, die den unter Anwendung des herkömmlichen Verfahrens erzielten Schweißleistungen
mindestens ebenbürtig sind.
Bei der in F i g. 2 veranschaulichten Anordnung wird eine abschmelzende Elektrode E von einer Spule 10 aus
in Richtung auf ein zu schweißendes Werkstück W vorgeschoben. Die Stromversorgungsanordnung umfaßt beispielsweise eine herkömmliche Schweißstromquelle 20, die in Serie mit zwei Widerständen RA und Rs
zwischen die Elektrode E und das Werkstück Vv geschaltet ist
Eine Detektorsteuerung 22 ist über Rückführleitungen 24, 26 an die Elektrode und das Werkstück
angeschlossen, um das Vorliegen eines Kurzschlusses bzw. das Vorhandensein eines Lichtbogens zu ermitteln.
Bei jedem Übergang von einem Kurzschluß zu einem Lichtbogen und umgekehrt geht ein Ausgangsimpuls
gleichzeitig an Schaltungsstufen 28, 30, 32 und 34
Detektorschaltungcn zur Unterscheidung zwischen
einem kurzgeschlossenen und einem offenen Stromkrei?
sind bekannt. Die Kurzschluß und die Lichtbogen Stromsteuerung 30 bzw. 32 sind symbolisch durch
funktionsmäBig äquivalente Schalter 51 bzw. 57
dargestellt. Die Schall er liegen normalerweise geschlos sen parallel zu den Widerständen /?.ybzw. Ra-
Obwohl der Einfachheit halber Schalter veranschaulicht sind, umfassen die Stromsteuerungen vorzugsweise
Festkörperschaltungskomponenten, beispielsweise Vicrschichtschaltdioden oder Vierschichttrioden, die
über herkömmliche logische Schaltungsanordnungen gesteuert werden. Die Betätigung der Schalter erfolgt in
Abhängigkeit vom Ausgangssignal der Detektorsteuerung 22 sowie der Ausgangssignale der Bezugszeitgeber 28 bzw. 34 in einer im folgenden näher
erläuterten vorbestimmten Abfolge. Spezielle logische Schaltungsanordnungen sind nicht veranschaulicht, da
derartige Anordnungen zum Fachwissen des Elektronikingenieurs gehören.
Des weiteren können auch zahlreiche andere Schaltungstechniken benutzt werden, um die Schaher
51, 52 in der erfindungsgemäß erforderlichen Weise zu betätigen. Beispielsweise kann die Detektorsteuerung
22 mit einem Operationsverstärker versehen sein, der ein Ausgangssignal mit positiver oder negativer
Polarität abgibt, wobei eine positive Polarität den Kurzschlußzustand und eine negative Polarität einen
offenen Stromkreis oder den Lichtbogenzustand darstellt. Das positive Ausgangssignal kann dann der
Kurzschlußstromsteuerung 30 zugeführt werden, um den Schalter 51 zu öffnen. Wenn das Ausgangssignal der
Detektorsteuerung 22 beim Obergang vom Kurzschlußauf den Lichtbogenzustand negativ wird, wird die
Kurzschlußstromsteuerung 30 gesperrt, das heißt, der
Schalter 51 in die normale Schließstellung zurückgebracht. Die Kurzschlußzeitdauer wird durch den
KurzschlußbezugszeitgeLer 28 begrenzt. Falls der Kurzschluß nicht innerhalb einer vorbestimmten
Bezugszeitdauer beendet wurde, die mittels eines einstellbaren Steuergliedes 61 vorgegeben wird, übermittelt
der Bezugszeitgeber 28 an die Kurzschlußstromsteuerung 30 einen Impuls, der den Schalter 51 in die
normale Schließstellung zurückbringt. Der von der Stromquelle 20 zugeführte Strom steigt dann in der
herkömmlichen Weise steil an, bis der Kurzschluß unterbrochen wird.
Nachdem der Kurzschluß behoben ist, steht die volle Leerlaufspannung der Schweißstromquelle 20 zur
Verfügung, um den Lichtbogen erneut zu zünden. Die Lichtbogenzeitdauer wird mittels des Lichtbogenbezugszeitgebers
34 gesteuert. Kommt es nicht innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls, das
mittels eines einsteilbaren Steuergliedes 62 vorgegeben wird, erneut zum Kurzschluß, wird auf Grund eines vom
Bezugs^eitgeber 34 an die Lichtbogenstromsteuerung 32 gehenden Impulses der Schalter 52 geöffnet,
wodurch der Widerstand RA in den Schweißstromkreis
gelegt wird. Die Lichtbogenstromsteuerung 32 spricht auf die Ausgangssignale sowohl der Detektorsteuerung
22 als auch des Lichtbogenbezugszeitgebers an; es müssen beide Signale vorhanden sein, um den Schalter
52 zu öffnen. Wenn der Widerstand Ra im Stromkreis iegt, wird der von der Stromquelle kommende Strom
auf einen vorbestimmten Wert abgesenkt, was zur Folge
iat, daß sich sofort wieder ein Kurzschluß ausbildet. Das \usgangssignal der Detektorsteuerung 22 wird nach
Ermitteln des Kurzschlusses wieder positiv, wodurch die Jchtbogenstromsteuerung 32 gesperrt und der Schalter
>2 freigegeben wird. Gleichzeitig wird die Kurzschlußtromsteuerung
30 betätigt und infolgedessen das Arbeitsspiel erneut eingeleitet.
Der Widerstand Rs bleibt also während der Kurzchlußzeitdauer
im Stromkreis, falls diese Zeitdauer icht die am Bezugszeitgeber 28 eingestellte Zeitdauer
übersteigt. Wird die Bezugszeitdauer überschritter ohne daß der Kurzschluß beseitigt wurde, wird dei
Widerstand /?sunwirksum gemacht.
Während der Lichtbogendauer liegt keiner dei Widerstände Rs, Ra im Stromkreis, falls die Lichtbogen
Zeitdauer nicht die am Bezugszeitgeber 34 eingestellte Zeitdauer überschreitet. Wird diese Zeitdauer überschritten,
wird der Widerstand Ra in den Stromkreis eingeschaltet, bis der Kurzschluß erneut hergestellt ist.
ίο Bei den Bezugszeitgebern 28 und 34 handelt es sich
vorzugsweise um herkömmliche Festkörper-Zeitgeber, beispielsweise um monostabile Multivibratoren.
Fig. 3 zeigt typische Stromspannungskennlinien für die Stromversorgungsanordnung nach Fig. 2. Der
Punkt A stellt den normalen Lichtbogenarbeitspunkt dar, bei dem keiner der Widerstände RA und Rs im
Stromkreis liegt und bei dem der Strom den Wert 1A und
die Spannung den Wert VA hat. Die Kennlinie 1 ist so gewählt,
daß die gewünschten Lichtbogenbedingungen er-
halten werden. Beim Kurzschluß wird der Widerstand Rs in den Stromkreis eingeschaltet; der Strom fällt auf
den Kurzschlußstrom lc ab, wobei der Punkt C den
betreffenden Arbeitspunkt darstellt. Der Punkt C liegt im Schnittpunkt zwischen der Kuntschlußbelastungslinie
und der Stromspannungskennlinie 3. Wenn die Lichtbogenzeitdauer die Bezugslichtbogenzeitdauer
überschreitet, wandert der Arbeitspunkt zunächst vom Punkt A auf der Kennlinie 1 zum Punkt B auf der
Kennlinie 2 und dann, nach Eintritt des Kurzschlusses.
zum Punkt Cauf der Kennlinie 3. Ist die Kurzschlußzeitdauer
länger als die eingestellte Bezugszeitdauer für den Kurzschlußzustand, wandert in entsprechender Weise
der Arbeitspunkt vom Punkt Czum Punkt D sowie dann nach Wiederzünden des Lichtbogens zurück zum Punkt
A. Es versteht sich, daß die Kennlinien 1, 2 bzw. 3
geändert werden können; insbesondere können die Kennlinien 2 und 3 vertauscht, näher zusammengelegt
oder weiter auseinandergerückt werden, indem die Widerstände /?4 und Rs entsprechend eingestellt
werden.
Im Rahmen der Erfindung können für /?sund/oder RA
auch mehrere Widerstände und zugeordnete Schaltanordnungen vorgesehen werden, um während der
Kurzschluß- bzw. Lichtbogenzeitintervalle variierende Stromwerte zu erhalten, solange nur im Augenblick des
Werkstoffübergangs der Strom ausreichend niedrig ist.
um die Spritzerbildung weitestgehend zu unterdrücken.
Die Fig.4a und 4b zeigen die Änderungen von
Spannung und Strom in Abhängigkeit von der Zeit für
so eine vorgegebene Einstellung der Widerstände Ra und Rs. die zu den Stromspannungskennlinien nach F i g. 3
führt. Es sind vier Arbeitsspiele veranschaulicht, die willkürlich ausgewählt sind, um alle möglichen Bedingungen
darzustellen. Die Spannungs- und Stromwerte sind nicht maßstabsgerecht aufgetragen.
Während des Arbeitsspiels 1 sind der Lichtbogenstrom und die Spannung durch den Arbeitspunkt A auf
der Kennlinie 1 der Fig.3 bestimmt. Das Lichtbogenintervall
ist mit »normal« bezeichnet, das heißt die Elektrode f kommt mit dem Werkstück W innerhalb
einer Zeitspanne in Kontakt, die kleiner als das Bezugslichtbogenzeitintervall ist. Sobald der Kurzschluß
eintritt, wird der Widerstand Rs in den Stromkreis gelegt. Dadurch kommt es zu dem
Stromwert Ic. der in diesem Falle kleiner als der Lichtbogenstromwert lA ist. Der Strom Ic könnte statt
dessen durch geeignete Einstellung des Widerstandes Rs auch auf jeden anderen vorbestimmten Wert
gebracht werden, vorausgesetzt nur, daß der Widerstand Rs so gewählt ist, daß der Strom auf einen Wert
unterhalb des Stoßstromwertes In im Augenblick des
Werkstoffüberganges begrenzt ist.
Die Größe des Stroms /(-bestimmt in erster linie den Umfang der auftretenden Spritzer, weil es sich bei der
während des Kurzschlusses auftretenden Energie vorwiegend um Stromwärme (I2R-Energie) handelt.
Durch Verringerung des Kurzschlußstromes kann infolgedessen die Spritzerbildung wesentlich verringert
und bei einem ausreichend niedrigen Kurzschlußstrom während des Werkstoffübergangs theoretisch vollständig
vermieden werden.
Bei Begrenzung der Energiezufuhr während des Kurzschlußintervalls ist jedoch für die Dauer des
Lichtbogenintervalls mehr Energie erforderlich, wenn der Flüssigkeitsgrad des Schweißbades ähnlich demjenigen
bei Anwendung von herkömmlichen Verfahren sein soll. Dies wird bei dem vorliegenden Verfahren
automatisch erreicht, weil der normale Lichtbogenstrom verhältnismäßig hoch und im wesentlichen
konstant ist, falls in den Stromkreis keine Hilfsinduktiv ität eingeschaltet ist. Dafür kann auch mit mehr als einem
Widerstand Rs gesorgt werden. Anders als das herkömmliche Verfahren, bei dem der normale Lichtbogenstrom
abfällt, um die Abschmelzgeschwindigkeit Heiner als die Vorschubgeschwindigkeit werden zu
lassen und auf diese Weise für einen Kurzschluß zu sorgen, wird bei dem vorliegenden Verfahren der
Kurzschlußzustand auf andere Weise sichergestellt, wie dies an Hand des Arbeitsspiels 2 in Fig.4 veranschaulicht
ist.
Bei dem Arbeitsspiel 2 ist angenommen, daß die
Energiezufuhr während ι ines Lichtbogenintervalls die Abschmelzgeschwindigkeit nicht unter die Vorschubgeschwindigkeit
absinken läßt. Dazu kann es gekommen sein, wenn das Lichtbogenintervall das Be/ugsliehtbogenzeitinterval!
übersteigt. Das Bezugslichtbogenzeitintervall kann auch herangezogen werden, um die
Gesamtenergiezufuhr während des Lichtbogenintervalls zu beeinflussen. Wenn das Bezugslichtbogenzeitintervall
erreicht ist, wird, wie oben ausgeführt, der Widerstand Rs in den Stromkreis eingeschaltet, wodurch
der Strom auf den Wert IB fällt- Dies verringert
die Energiezufuhr und die Abschmelzgeschwindigkeit noch mehr. Die Größe des Widerstandes R* bestimmt.
wie lange es dann dauert, bis ein Kurzschluß eintritt. 1st der Strom IB hinreichend klein, tritt der Kurzscnluß fast
augenblicklich ein.
Bei dem Arbeitsspiel 3 ist angenommen, daß der Übergang vom Lichtbogen auf den Kurzschluß normal
erfolgt, daß jedoch keine ausreichende Energie zur Verfügung steht, um den Kurzschluß aufzuheben. Wenn
der Kurzschlußstrom auf einem zu niedrigen Wert gehalten wird, ist keine Gewähr dafür gegeben, daß der
Kurzschluß innerhalb jedes einzelnen Arbeitsspiels unter dem Einfluß von in erster Linie der Oberflächenspannung
und der Schwerkraft behoben wird. Falls das Kurzschlußzeitintervall das Bezugskurzschlußzeitintervall
überschreitet, wird der Widerstand Rs unwirksam
gemacht, so daß der Kurzschluß in der üblichen Weise beseitigt wird, wobei der abgegebene Strom bis zur
Aufhebung des Km /Schlusses ansteigt. Der abgegebene
> Strom kann auch durch das Einspeisen eines Impulses
erhöht weiden. Es versteht sich, daß ein Kur/schkißstrom.
der im Augenblick des Werkstoffübergangs cine /.u geringe Größe hat. so daß der Kurzschluß innerhalb
jedes Arbeitsspiels durch Steigerung des abgegebenen
Stromes beseitigt werden muß, zu einer übermäßig starken Spritzerbildung führen würde.
Das Arbeitsspiel 4 zeigt den Fall, daß sowohl d;is
Lichtbogen- als auch das Kurzschlußinlervall das betreffende Bezugsintervall übersteigt.
Aus der vorstehenden Beschreibung folgt, daß im Rahmen des beschriebenen verbesserten Verfahrens
zum Lichtbogenschweißen mit Werksiulfübergang unter Kurzschlußbildung jede herkömmliche Schweißstromquelle
benutzt werden kann, mittels deren geeignete Stromspannungskennlinien erzielt werden
können. Das Verfahren ist außerdem in gleicher Weise für Ein- oder Dreiphasenbetrieb geeignet. Während an
Hand der F i g. 2 eine bevorzugte Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
erläutert wurde, können die einzelnen Verfahrensschrittc
auch in anderer Weise ausgeführt werden. Beispielsweise können die Stromwerte über Magnetverstärker
auf der Wechselspannungsseite der Stromquelle anstatt auf der Gleichspannungsseite gesteuert werden. Auch
können transistorisierte Schaltungen oder andere bekannte Schaltungseinrichtungen vorgesehen werden,
um die Spannungs- und Stromwerte am Lichtbogen zu steuern.
Die Verringerung der Spritzcrbildung erfolg' dadurch,
daß am Abschluß jedes unter Kurzschlußbildung stattfindenden Werkstoffübergangs für einen begrenzter.
Strom gesorgt wird. Ausgehend von dieser Grundbedingung kann der Schweißer in relativ weiten
Grenzen und auf flexible Weise die Wärmezufuhr einstellen und den Flüssigkeitsgrad des Schweißbades
beeinflussen. Nur gelegentlich kommt es dazu, daß der abgegebene Strom zwecks Beseitigung des Kurzschlusses
in denjenigen Fällen erhöht wird, in denen die Schwerkraft und die Oberflächenspannung un/ureichend
sind, so daß die Spritzerbildung nicht wesentlich vermehrt wird.
Während die vorliegend vorgesehenen Bezugs/eher die Kurzschluß- bzw. die Lichtbogenzeitintervalk
darstellen, brauchen sie zeitlich nur mit dem Auftretet des Kurzschlußzustandes bzw. des Lichtbogenzustande
verknüpft zu sein, das heißt die Bezugszeiten können au andere Weise ausgelöst werden und von jede
beliebigen Dauer sein, die mit der tatsächliche! Kurzschluß- und Lichtbogenzeitdauer nicht in Bezie
hung steht, vorausgesetzt, daß eine reproduzierbar zeitliche Beziehung zwischen den Bezugszeiten un
dem Beginn der Kurzschlußperioden bzw. der Lichtbc genperioden besteht.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
7051617/2
Claims (7)
1. Verfahren zum Kurzlichtbogen-Schweißen mit einem im Kurzschlußzeitintervall niedrigeren Su om S
als im Lichtbogenzeitintervall, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurzschlußschweißstrom auf eine unterhalb des Stoßstromwertes
liegende Größe begrenzt wird, die Kurzschlußzeitintervalle überwacht werden, eine vorbestimmte
Zeitspanne nach dem Beginn jedes Kurzschlußzeitintervalls ein Bezugszeitsignal erzeugt wird, der
Schweißstrom bei Ermitteln dieses Bezugssignals innerhalb eines Kurzschhißzeitintervalls auf den
Stoßstromwert erhöht wird und der Schweißstrom auf Grund einer Ermittlung des Endes des
Kurzschlußintervalls auf eine unterhalb des Stoßstromwertes liegende Größe vermindert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtbogenzeitintervalle über-
wacht werden, eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Beginn jedes Lichtbogenzeitintervalls ein
Bezugsjeitsignal erzeugt, der Schweißstrom auf
Grund einer Ermittlung dieses Bezugssignals innerhalb eines Lichtbogenintervalls vermindert und der
Schweißstrom bei Ermitteln des Endes des Lichtbogenintervalls auf den Stoßstromwert erhöht wird.
3. Stromversorgungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer
Schweißstromquelle, die eine solche Strom-Spannungskennlinie hat, daß nach einem Kontakt
zwischen Elektrode und Werkstück ein Stromstoß ausreichender Größe erzeugt wird, um den Kontakt
zu unterbrechen und den Lichtbogen wieder zu zünden, gekennzeichnet durch eine in Reihe mit der
Schweißstromquelle (20) liegende Impedanzeinrichtung (R1), die mit einer Uberbruckungsschaiteinrichtung (Sl) ausgestattet ist, einen Detektor (22), der bei
Vorliegen jedes Kurzschlußzeitintervails ein Ausgangssignal liefert, einen Zeitgeber (28), der durch
das Ausgangssignal des Detektors angestoßen wird und eine vorbestimmte Zeitspanne danach ein Signal
abgibt, und eine Kurzschlußstromsteuerung (30), die bei Ermitteln eines Signals des Zeitgebers bei
gleichzeitiger Ermittlung eines das Vorliegen eines 4s
Kurzschlusses kennzeichnenden Ausgangssignals des Detektors die Oberbrückungsschalteinrichtung
schließt.
4. Stromversorgungsanordnung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine in Reihe mit der so
Schweißstromquelle (20) liegende zweite Impedanzeinrichtung (Ra), die mit einer zweiten Oberbrükkungsschalteinrichtung (52) ausgestattet ist, einen
zweiten Detektor (22), der in Abhängigkeit von dem Vorliegen jedes Lichtbogenzeitintervalls ein Ausgangssignal liefert, einen zweiten Zeitgeber (34), der
durch das Ausgangssignal des zweiten Detektors angestoßen wird und eine vorbestimmte Zeitspanne
danach ein Signal abgibt, und eine Lichtbogenstromsteuerung (32), die bei Ermitteln eines Signals des
zweiten Zeitgebers und gleichzeitiger Ermittlung eines das Vorliegen eines Lichtbogens kennzeichnenden Ausgangssignals des Detektors die zweite
Überbrückungsschaheinrichtung öffnet und die auf Grund eines das Ende des Lichtbogens anzeigenden
Ausgangssignals des Detektors die zv/eite Überbrückungsschalteinrichtung schließt
5. Stromversorgungsanordnung nach Anspruch 3
oder 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Uberbrukkungsschalteinrichtung (51, 52) zur Überbrückung
mindestens eines Widerstandes fÄüÄ^ausgelegt ist
6. Stromversorgungsanordnung nach Anspruch 3.
4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daB der Detektor (22) ein Ausgangssignal in Form eines Impulses zu
Beginn und am Ende jedes ermittelten Intervalls
abgibt
7. Stromversorgungsanordnung nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor
(22) ein Ausgangssignal der einen Polarität während der Kurzschlußzeitintervalle und ein Ausgangssignal
der anderen Polarität während der Lichtbogenzeitintervalle abgibt
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US00283343A US3809853A (en) | 1972-08-24 | 1972-08-24 | Method for short circuit metal transfer arc welding |
US28334372 | 1972-08-24 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2342710A1 DE2342710A1 (de) | 1974-03-07 |
DE2342710B2 DE2342710B2 (de) | 1976-09-16 |
DE2342710C3 true DE2342710C3 (de) | 1977-04-28 |
Family
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