DE2341815A1 - Bindemittel fuer nicht gewebte bahnen - Google Patents
Bindemittel fuer nicht gewebte bahnenInfo
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Description
Kimberly-Clark Corporation 240/574
Bindemittel für nicht gewebte Bahnen
Bei der Herstellung von spülfähigen, nicht gewebten Paserbahnen, die beispielsweise bei Monatsbinden und Windeln
verwendet werden, dient vorzugsweise Polyvinylalkohol als in kaltem Wasser lösliohes Bindemittel. Der Polyvinylalkohol
bindet die Paser zwar fest im trockenen Zustand der Bahn, jedoch verliert das Bindemittel rasch seine Wirkung, wenn es den
Peuchtigkeitseinflüssen beim Gebrauoh unterworfen wird. Dem
kann dadurch entgegengewirkt werden, daß der Polyvinylalkohol mit einem Alkaliborat wie z.B. Borax vernetzt wird, wodurch
das Bindemittel vorübergehend unlöslich wird, sich jedoch in einer überschüssigen Wassermenge auflöst.
In der US-PS 3 654 928 ist ein Verfahren für eine solche Vernetzung beschrieben. Dieses bekannte Verfahren
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besteht aus zwei Schritten, wobei die Bahn zunächst durch den Polyvinylalkohol verbunden und dann mit einer Boraxlösung
behandelt wird. Das Borax neigt jedoch dazu, nur an der Oberfläche des Polyvinylalkohole zu reagieren, so daß das wirksame
Maß der zeitweiligen Uhlöslichkeit vermindert wird.
Die DT-OS 2 109 554 beschreibt eine Verbesserung,
bei der das Alkaliborat in situ aus einem Ansatz hergestellt
wird, der hauptsächlich aus Polyvinylalkohol , Borsäure und Natriumbicarbonat besteht. Nachdem dieser Ansatz der nicht
gewebten Bahn zugeführt worden ist, werden die Borsäure und das Natriumbicarbonat zur Reaktion gebracht, um Borax zu erzeugen,
wenn während der Trookenstufe Hitze zugeführt wird. Infolge der Zuführung der Hitze vernetzt das Borax sofort
mit dem Polyvinylalkohol, so daß das Bindemittel eine gleichmäßige
temporäre Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit erhält.
Dieses einstufige Borierverfahren kann jedoch nur in einer
Bindemittellösung verwendet werden, bei der die Pe st st off konzentration
des Polyvinylalkohole 4$ oder weniger beträgt. Wenn höhere Peststoff ge halte aus Polyvinylalkohol in der Lösung
vorhanden sind, geliert die Lösung vorzeitig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bindemittel
für nicht gewebte Bahnen zu schaffen, das eine höhere Konzentration von Polyvinylalkoho!feststoffen ermöglicht,
ohne daß ein Gelieren eintritt und welches in einem der üblichen
Druckverfahren aufgebracht werden kann.
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Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit
einem Bindemittel gelöst, das aus einer wässrigen Lösung mit einer verhältnismäßig großen Peststoffkonzentration von
löslichem Polyvinylalkohol , einem kleinen Prozentsatz von Alkaliborat und einer solchen Menge einer instabilen organischen
Säure 1»steht, daß die Lösung vorübergehend angesäuert und
dadurch ein Gelieren verhindert wird, während der Verbund der
Bahn hergestellt wird.
Aufgrund der vorübergehenden Ansäuerung der Lösung, durch die ein Gelieren verhindert wird, kann der Verbund der
nicht gewebten Bahn insbesondere durch einen Druckvorgang mit einer Lösung bewirkt werden, die eine höhere Konzentration
von Polyvinylalkoholfeststoffen enthält, als es bisher möglich
war. Vorzugsweise dient als organische Säure Acetessigsäure.
Diese Säure zerfällt rasch bei etwa 100° in Aceton und Kohlendioxid, also in zwei flüchtige Stoffe, die oberhalb dieser
Temperatur aus der Lösung entweichen. Eine1andere geeignete
instabile organische Säure ist Acetondicarbonsäure, aber derzeitig
ist diese Säure recht teuer und daher vom wirtschaftlichen Standpunkt her weniger geeignet. Beide Säuren hinterlassen
keine Restsalze, wenn sie zerfallen.
. Acetessigsäure steht wegen ihrer Instabilität als
solche nicht zur Verfügung, jedoch kann sie leicht in Lösung hergestellt werden, und zwar durch alkalische Hydrolyse von
Äthylacetacetat, bei der sich ein alkalisches Salz des Äthylacetacetats
bildet, das dann anschließend mittels einer anderen
Säure in seine Säure form Übergeführt wird . Bei dem erfindungs-
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gemäßen Bindemittel ist sowohl der hydrolisierte Ester als auch
die neutralisierende Säure in der Polyvinylalkohollösung vorhanden,
und die Acetessigsäure wird somit in situ gebildet.
Eine erfindungsgemäße Bindemittellösung kann wie
folgt hergestellt werden: Eine verdünnte wässrige Lösung von
Äthylacetacetat und Natriumhydroxid wird zur Reaktion gebracht,
wobei eine Lösung des Natriumsalzes der Acetessigsäure gebildet
wird. Um die Geschwindigkeit der Reaktion zu erhöhen, kann
Hitze angewendet werden, jedoch muß diese so gesteuert werden, daß das Produkt sich nicht zersetzt. In einem gesonderten Gefäß
wird eine verdünnte wässrige Lösung eines Alkaliborats , beispielsweise
Borax, hergestellt oder stattdessen kann auch eine Mischung aus Borsäure und einer schwachen Base verwendet
werden. In einem dritten Gefäß wird eine wässrige Lösung vorbereitet, die Polyvinylalkohol mit einer hohen Feststoff konzentration
und eine kleine Menge Eisessigsäure enthält. Das Borax oder die Lösung von Borsäure und schwacher Base wird in die
angesäuerte Polyvinylalkohollösung gerührt, worauf die hydrolisierte Lösung mit dem Matriumsalz der Acetessigsäure hinzugefügt
wird. Die Mischung geliert nicht vorzeitig, auch wenn Borax hinzugefügt wird, weil das Vorhandensein der Eisessigsäure den
pH-Wert der Lösung niedrig hält. Wenn anschließend das Hatriumsalz
der Acetessigsäure hinzugefügt wird, reagiert dieses mit
der Essigsäure , wobei Natriumaoetat und Acetessigsäure gebildet
wird, und die Acetessigsäure verhindert das Gelieren.
Die auf diese Weise hergestellte Bindemittellösung hat eine Viskosität, die einen Einsatz in einer Tiefdruckvorrichtung
zuläßt. Wenn diese Mischung einer kardierten Bahn augeführt
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und dann zur Verdampfung des Wassers und zur Trocknung der
"behandelten Bahn erhitzt wird, zerfällt die in situ durch die Reaktion des Natriumsalzes der Acetessigsäure und der Essigsäure
gebildete Acetessigsäure in Aceton und COp, d.h. in zwei
flüchtige Stoffe, die entweichen. Mit dem Zerfall der instabilen organischen Säure , im vorliegenden Pail der Acetessigsäure,
erhöht sich der Pg-Wert des Bindemittels, und falls in der
Bindemittelösung Borax verwendet wird, vernetzt das Borax mit dem Polyvinylalkohol und macht diesen dadurch temporär
unlöslich. Wenn eine Mischung aus Borsäure und einer schwachen Base verwendet wird, reagieren die Borsäure und die schwache
Base und bilden ein Alkaliborat, und das Alkaliborat wiederum vernetzt mit dem Polyvinylalkohol und macht diesen temporär
unlöslich.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wurde eine
Lösung von 13$ Polyvinylalkohol vorbereitet und dieser etwa
0,5% Eisessig zugefügt. In einem getrennten Gefäß wurde eine
wässrige Lösung von 8,5 # Äthylacetacetat und 2,6$ Natriumhydroxid
auf etwa 55° für die Dauer von 2 Std. erhitzt, um das Äthylacetacetat zum Natriumsalz des Äthylacetaoetats zu
hydrous ie ren, und dann erfolgte eine Abkühlung auf Raumtemperatur.
In einem weiteren Gefäß wurde eine wässrige Lösung von 4# Borax vorbereitet. Die Boraxlösung wurde in die aus
Polyvinylalkohl und Essigsäure bestehende Lösung gerührt, und dann wurde das hydrous ie r te Äthylacetaoetat unter Fortsetzung
des Rührens hinzugefügt. Die gewonnene Bindemittellösung enthielt die folgenden Bestandteile:
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-G-
10,Q?6 kalt-wasser-löslicher Polyvinylalkohol
O,4$ Borax
O.836 Hatriumsalz von Äthylacetacetat ) , , .
< d.h. Acet—
Eisessig ( essigsäure
quelle
als Best Wasser
Der P1J-Wert der Lösung "betrug etwa 5.
Der P1J-Wert der Lösung "betrug etwa 5.
Es sei bemerkt, daß die Aufstellung der Bestandteile an sich keine Acetessigsäure enthält, daß jedoch Acetessigsäure
tatsächlich vorhanden ist und in der Lösung durch Reaktion des Natriumsalzes der Acetessigsäure (oder des hydrolisierten Äthylaoetaoetats)
mit dem Eisessig erzeugt wird. Wenn natürlich die Hydrolyse unvollkommen ist, kann ein Rest Äthylacetacetat
in der Bindemitte!mischung verbleiben, doch wurde gefunden,
daß dies is ine nachteilige Wirkung hat.
Die oben beschriebene Bindemitte !mischung hatte eine
für die Verarbeitung geeignete Viskosität und war nicht zu klebrig. Das Bindemittel wurde einer kardierten Bahn mittels
einer Tief druckwalze zugeführt, und es zeigte sich, daß die
Bahn dann eine verbesserte temporäre Naßfestigkeit aufwies,
als eine Bahn die in ähnlicher Weise mit einem Polyvinylalkohol ohne Vernetzung behandelt wurde.
In einer der zuvor erwähnten Druckschriften ist gesagt, daß ein Bindemittel aus boriertem Polyvinylalkohol die
Eigenschaften der nicht gewebten Bahn verbessert , falls das Bindemittel plastiziert ist. Dies trifft auch für die vorliegende
Erfindung zu. Demzufolge enthält die bevorzugte er-
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findungsgemäße Bindemittellösung einen Weichmacher. Bei einem
Beispiel mit der gleichen Zusammensetzling wie bei dem vorangehenden
Beispiel wurde 1$ eines Polypropylenglykols mit einem
Molekulargewicht von etwa 425 zugefügt. Der pH-Wert dieser
Lösung war ebenfalls etwa 5. Eine kardierte Bahn mit einem
Basisgewicht von 17 g/m aus 40 mm Rayonfasern von 1,5 Denier wurde im Tiefdruck mit im Abstand voneinander angeordneten,
wellenförmigen Linien mit dem plastizierten Bindemittel in einer Menge von 7$ Polyvinylalkohol , bezogen auf das IPasergewicht,
bedruckt. Diese Bahn wurde mit einer Bahn ähnlicher Konstruktion verglichen, die mit einem unmodifleierten Polyvinylalkohol
als Bindemittel bedruckt wurde.
Dabei ergaben sich für die beiden Bahnen die unten
genannten Yergleiohswerte:
Verwendeter Kleber
Festigkeit (lb/in) |
PoIyν inylalkohol (unmodifiziert) |
) | 179 | Borierter Polyvinylalko hol (modifizierte und plastizierte Acetessig säure) |
Maschinenrichtung | 4,9 | 12 | 4,5 | |
Querrichtung | 0,43 | 10 | 0,42 | |
Berstfestiffkeit (g/cm | 15 | |||
trocken | 0 | 205 | ||
100$ !feuchtigkeit | 0 9 8 P 0 / 1 0 8 θ | 72 | ||
200$ Feuchtigkeit | 38 | |||
500$ Feuchtigkeit | 20 | |||
gesättigt, 30 Sek. | 3 | |||
gesättigt, 1 Min. / | 0 |
Das Ergebnis zeigt, daß die beiden Bahnen im trockenen Zustand annähernd die gleiche Festigkeit aufweisen,
daß aber die mit dem borierten Polyvinylalkohol behandelte ;
Bahn bei Feuchtigkeit eine wesentlich höhere Festigkeit beibehält.
Dies ist insbesondere bemerkenswert und nützlich bei einem Feuchtigkeitspegel von 100% - 200% , weil ein solcher Pegel
häufig in einer Monatsbinde im Gebrauch auftritt. Bei diesem Feuchtigkeitsgehalt ist die mit dem erfindungsgemäßen borierten
und plastizierten Kleber versehene Umhüllung etwa 4-6 Mal so fest, als wenn sie nur mit Polyvinylalkohol verklebt worden
wäre. Man sieht aber auch, daß trotz der Überlegenen Festigkeit "bei mittleren Feuchtigkeitspegeln die borierte Hülle rasch
ihre gesamte Festigkeit verliert, naohdem sie eine kurze Zeit
lang gesättigt oder in einen Überschuß von Wasser gebracht worden ist.
Entsprechend den Angaben in den eingangs genannten
Druckschriften sind außer dem erwähnten Polypropylengylkol
' auch Weichmacher aus anderen Polyglykolen von mittleren MoIekulargewicht
brauchbar, wie z.B. Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von etwa 300 und Methoxypolyäthylenglykol
mit einem Molekulargewicht von etwa 350. Der bei den beschriebenen Beispielen verwendete Polyvinylalkohol war zwischen
' etwa 87 und 89% hydrolisiert, hatte eine Viskosität von etwa
22 Centipoise (4%ige Lösung bei 20 0C) und war leicht in kaltem
Wasser löslich. Es wurde festgestellt, daß auch andere PoIy-
f vinylalkohole geeignet sind, sofern sie in kaltem Wasser löslich
sind. Beispielsweise sind Polyvinylalkohole mit einer pro-
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zentualen Hydrolyse im Bereich zwischen 74 Ms etwa 98 allgemein
kalt-wasser-löslioh und daher für den beschriebenen
Zweck geeignet.
Zusätzlich zu der in den beschriebenen Beispielen erwähnten organischen Säure , d.h. der Acetessigsäure, können
andere instabile organische Säuren verwendet werden, wie z.B. Acetondioarbonsäure (auch bekannt als 3-oxo-Glutarsäure ).
Als geeignete Säure kann im allgemeinen eine solche bezeichnet
werden, die bei etwa 100 0C in einen flüchtigen organischen
Stoff und Kohlendioxid zerfällt. -Im Falle dieser beiden Säuren ist die flüchtige organische Komponente Aceton.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wurde Acetondioarbonsäure wie folgt verwendet:
Eine wässrige Lösung von 7,2$ Polyvinylalkohol
und 0,8$ Methoaypolyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 350 wurde vorbereitet. Dieser Lösung wurde Acetondioarbonsäure in einer Menge von 0,25 zugefügt, und in diesem Zustand
betrug der Pg-Wert der Lösung etwa 5. Dann wurden der Lösung
0,4# H5BO5 und 0,28$ WaHCO5 zugefügt und die Mischung kräftig
durchgerührt. In dieser Lösung wurde weder Eisessig noch eine
andere zusätzliche Säure benötigt, weil die Dicarbonsäure im Gegensatz zur Acetessigsäure in der Säureform und nicht in der
Salzform verfügbar ist, wenn sie der Lösung zugefügt wird und somit den Pg-Wert ausreichend niedrig hält, um ein Gelieren zu
verhindern. Diese Bindemittellösung besaß eine Viskosität, die nicht in unzulässigem Maße klebrig war und einen Tiefdruck
zuließ. Das Bindemittel wurde einer Bahn der zuvor beschriebenen
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Art zugeführt. Bei Prüfung der Bahn wurde festgestellt, daß diese im trockenen Zustand eine Berstfestigkeit von 151 g/cm ,
eine Berstfestigkeit von 42 g/om bei 100$ Feuchtigkeit, von
21 g/cm2 bei 500$ Feuchtigkeit und von 6,8 g/cm2 bei Sättigung
mit Waeser nach einer halben Minute und von Null nach einer
Minute aufwies.
Bei Verwendung von 0,72$ Acetondicarbolsäure wurde eine Berstfestigkeit von 179 im trockenen Zustand, von 59
bei 100# Feuchtigkeit, von 17 bei 500$ Feuchtigkeit und von
3 bei einer Sättigung nach einer halben Minute, von 2,0 nach einer Hinute und von Null nach zwei Minuten gemessen.
Es wurde bereits zuvor erwähnt, daß bei Verwendung
von Dicarbonsäure als instabile organische Säure eine Hinzu—
fügung von Eisessig nicht erforderlich ist, um den Pj,-Wert
bei Vorhandensein von Alkaliborat aufrechtzuerhalten. Eisessig
oder andere Säuren, die in der Lage sind, den pH-¥ert bei
Vorhandensein von Alkaliborat kleiner als 6 zuhalten, sind erforderlich,
wenn das Natriumsal ζ von Athylacetacetat verwendet
wird, um die Acetessigsäure zu bilden . Für diesen Zweck ist zwar Eisessig zu bevorzugen, jedoch kann auch jede andere
verhältnismäßig starke organische oder anorganische Säure verwendet \rerden. Hierzu zählen Phosphorsäure, Salzsäure, Apfelsäure,
Fumarsäure usw.
Ferner kann anstaue der Verwendung einer Boraxlösung
eine Misohung aus Borsäure und einer schwachen Base wie z.B. Natriumbicarbonat in der Bindemitte !lösung verwendet
werden.
4 0 9 8 Ui / 1 0 8 3
Bei Vervrendung einer solchen Mischung sollte das Natriumbioarbonat in einer so großen Menge vorhanden sein, daß
Borax gebildet wird, wenn eine vollkommene Reaktion mit der Borsäure erfolgt. Bei Verwendung einer größeren Menge von
Natriumbioarbonat kann eine Gelierung der Lösung eintreten, da hierdurch der pH-Wert erhöht wird. Es kann zwar auch weniger
Natriumbioarbonat verwendet werden, jedoch führt dies zu einer Schwächung der vorteilhaften Naßfestigkeit.
Die Borsäure sollte bei der beschriebenen Mischung in einem Bereich zwischen etwa 2 - 10$, bezogen auf den Polyvinylalkohol
vorhanden sein« Dies ergibt rechnerisch einen Bereioh von etwa 0,08% » 1j5$ des Klebstoffansatsee. Die bevorzugte
Menge der Borsäure beträgt etv/a 5$ des Polyvinylalkohole
oder zwischen 0,2$ - 0,75^ des KlslDstoffansatzes. Hieraus ergibt
sich rechnerisch ein Alkaliborata&teil (im vorliegenden Fall
von Natrium) im Bereich zwischen et%a 1,656 - 8$Sf tazögen auf
den Polyvinylalkohol oder von etwa 0,064 $>
bis etwa 1,2$ des Klebstoffansätzes. Die bevorzugte Menge des Alkaliborats
beträgt etwa 4% des Polyvinylalkohole oder 0,16$ - 0,60$ des
Klebstoff ans atze s.
Wenn Borax unmittelbar zugefügt wird, sollt es in derselben Konzentration vorhanden sein, als wenn es in situ
durch Hineufügung von Borsäure und Natriumbioarbonat hergestellt
wird.
In der obigen Beschreibung ist insbesondere die Verwendung von Borax oder einer Mischung, die so reagiert, daß
bei der Erhitzung Borax gebildet wird, hervorgehoben worden,
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jedooh wurde "bereits in den eingangs erwähnten Druckschriften
darauf hingewiesen, daß andere Formen von Alkaliborat als Borax auch zu den gewünschten Ergebnissen führen. Beispielsweise
können auch andere lösliche Bicarbonate wie z.B. Kalium-oder
Ammoniumbicarbonat an die Stelle des Katriumbiearbonats in
der Borsäuremischung treten, wobei das gewonnene Borat jeweils das Kalium- oder Ammoniumsalz ist. Anstelle des Natriumbicarbonats
können auch andere schwache Basen einschließlich organischer Stoffe wie z.B. primäre und sekundäre Amine einschließlich
Monoäthanolamin, Diäthanölamin und Piperidin verwendet werden, die in Verbindung mit Borsäure Alkaliborate erzeugen.
Die entstehenden Alkaliborate können auch unmittelbar in der Lösung wie das in den einzelnen Beispielen erwähnte Borax
verwendet werden.
Die Konzentration des Polyvinylalkohole im bevorzugten Bindemittel gemäß der Erfindung ist ungewöhnlich hoch im
Hinblick auf das Vorhandensein eines Alkaliborats, insbesondere weil ein Alkaliborat dazu neigt, ein Gelieren zu verursachen,
falle keine kompensierenden Maßnahmen getroffen werden. Tatsächlich
kann eine Peststoffkonzentration verwendet werden, die gleich der maximalen Konzentration ist, die in einer nur
Polyvinylalkohol enthaltenden Lösung erreichbar ist, d.h. bis zu 15 #. Pur eine maximale Wirksamkeit ist es erwünscht, daß
die größtmögliche Ee st stoff konzentrat ion in der Bindemittellösung
verwendet wird. Durch die Erfindung kann die prozentuale Peststoffkonzentration in der Alkaliborate enthaltenden Polyvinylalkollösung
bis hinauf zu etwa 15# gesteigert werden . Aber
auch wenn geringere Peststoffkonzentrationen in der Lösung verwendet werden, wie z.B. die 10#igen und 7#igen Lösungen gemäß
den beschriebenen Beispielen, ist das Bindemittel wesentlich
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stabiler als "bei der Anwendung der bekannten Techniken, insbesondere
in "bezug auf die Viskosität und Klebrigkeit. Pur
die Verwendung beim Tiefdruok eignet sich beispielsweise ein
Bereich τοη 4 — 15?^ Polyvinylalkoholfeststoffgehalt, jedoch
hängt dieses davon ab, wie stark die Anwendung des Bindemittels bei dem fertigen Produkt erwünscht ist.
Die mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel behandelten
Bahnen'sind insbesondere geeignet für Monatsbinden, jedoch ist eine Anwendung auch in Verbindung mit anderen absorbierende^
Wegwerf ar tike In, wie z.B. Windeln'* Bettunterlagen , Verbänden
und dergleichen möglich.
Bei den spezifischen Ausführungsbeispielen betrug der Pjj-Wert etwa 5, jedoch sei bemerkt, daß der pH-Wert auoh von
diesem Wert bis zu dem Wert 6 abweichen kann, ohne daß die Misohung Haohteile erleidet. Die untere Grenze ist nicht
kritisoh mit Ausnahme hinsiohtlioh der Verminderung der Möglichkeit
korrodierender Wirkungen.
- Patentansprüohe-
409810/1086
Claims (12)
1. Bindemittel für nicht gewebte Bahnen, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses aus einer wässrigen Lösung mit einer verhältnismäßig großen Feststoffkonzentration von löslichem Polyvinylalkohol,einem
kleinen Prozentsatz von Alkaliborat und einer solchen Menge einer instabilen organischen Säure besteht, daß
die Lösung vorübergehend angesäuert und daduroh ein Gelieren verhindert wird, während der Verbund der Bahn hergestellt wird.
2. Bindemittel nach Anspruch 1, daduroh gekennzeichnet, daß die
angesäuerte wässrige Lösung einen Peststoffgehalt von Polyvinylalkohol
zwischen 4 und 15$, eine auf den Polyvinylalkohol bezogene
Menge von 1,6 bis 8$ Alkaliborat und eine solche Menge
! einer instabilen organischen Säure enthält, daß der p^-Wert
der Lösung unter 6 liegt, wobei die instabile organische Säure so gewählt ist, daß sie bei etwa 100 0C in eine flüchtige
organische Komponente und Kohlendioxid zerfällt.
j
3. Bindemittel naoh Anspruch 2, daduroh gekennzeichnet, daß
' die instabile Säure Acetessigsäure oder Aoetondicarbonsäure ist.
4. Bindemittel naoh Anspruch 2, daduroh gekennzeichnet, daß
die instabile Säure Acetessigsäure ist, die dadurch gebildet
wird, daß in der Lösung eine Mischung aus Äthylacetaoetat
ι und Natriumhydroxid mit einer starken Säure vorhanden ist.
403810/1081*
5. Bindemittel nach Anspruch 4, dadurch, gekennzeichnet, daß
die starke Säure Eisessig ist.
6. Bindemittel nach, einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Alkallborat Borax ist.
7. Bindemittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkaliborat in situ dadurch
gebildet wird ι daß der Loeung Borsäure und eine sokwaehe Base
augefügt wird.
8. Bindemittel naoh Anspruoh 7, dadurch, gekennzeichnet, daß
die sohwaohe Base ein lösliches Bioarbonat oder ein primäres oder sekundäres Am in ist.
9. Bindemittel nach Anspruch. 6» dadurch gekennzeiohnet| daß
das lösliche Bioarbonat Natriumbioaröcnat let»
10. Bindemittel naoh Anspruch 9, dadurch, gekennzeichnet, daß
das Am in Monoäthanolamin, Diethanolamin oder Piperidin ist.
11. Bindemittel naoh einem der vorhergehenden Ansprüche,
daduroh gekennzeichnet, daß das Bindemittel einen Weichmao her
enthält.
12. Bindemitte 1 naoh Anspruoh 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Weiohmaoher ein Polyglykoi mittleren Gewichts ist.
Bs /kä
409810/1086
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