DE2338391C3 - Verfahren zum Herstellen von strangförmigem Rundmaterial aus metallischem Werkstoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von strangförmigem Rundmaterial aus metallischem Werkstoff und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sicli auf ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ur ί eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei dem bekannten Verfahren (AT-PS 3 10 532) wird das Rundmaterial hergestellt, indem es in einer
4-Hämmermaschine durchlauf-streckgemischmiedet und in auslauf sei tigen Kaliberrollen auf das Endmaß
gewalzt wird.
Bei Verwendung dachförmiger Hämmer kann hierbei ein 8-Kantenstab geschmiedet werden, der beim
nachfolgenden Walzen auf das Rundmaterial etwa eine Gesamtquerschnittsabnahme von 12—18% erfährt. Es
hat sich gezeigt, daß bei Optimierung des bekannten Verfahrens für eine Werkstoffqualität bestenfalls die
Toleranzgrenzen der DIN 59 130 (entspricht 50% der DIN 1013) erreicht werden. Diese Norm kann beim so
Wechsel auf unterschiedliche Materialien nicht gewährleistet werden, da bedingt durch unterschiedliches
Stoffflußverhalten auftritt, welches sich in Maßungenauigkeiten beim Walzen des Rundmaterials niederschlägt
Eine andere Gattung zur Herstellung des Rundmaterials ist das übliche Warmwalzen. Bei größeren
Anfofderungen an die Maßgenauigkeit ist es dabei erforderlich, an das Warmwalzen im warmen oder
kalten Zustand des Materials verfeinernde Maßnahmen, wie Nachkalibrieren, Schälen und Ziehen, anzuschlie-Ben. Das Kaltziehen führt zwar zu besonders engen
Toleranzen, ist aber teuer und aufwendig; insbesondere erfordert es einen hohen Aufwand an Werkzeug, wobei
sich dieser Aufwand mit steigendem Verformungswiderstand des zu verformenden Werkstoffs ständig
steigert. Auch das Schälen von gewalztem Rundmaterial erfordert erhebliche Anlagekosten und hat ein schlechtes Ausbringen. Das Nachwalzen steht bezüglich der
Anlagekosten nicht so ungünstig da, bringt aber auch
bestenfalls Maßgenauigkeiten entsprechend 1/3 DIN 1013.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so auszugestalten, daß
Rundmaterial mit besonders engen Toleranzen und guter Oberfläche und großem Anwendungsbereich auf
verschiedene Materialien hergestellt werden kann, wobei die Maßgenauigkeit gleich oder nahezu gleich
von Blankstahl sein soll und eine sehr gute Oberfläche angestrebt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Verfahrensschritte gelöst
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 4 angegeben; Anspruch 5
gibt eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens an.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, beim Schmieden
die Anfangstemperatur so niedrig zu wählen, daß der unter Temperaturzunahme geschmiedete Werkstoff bei
Beginn des Walzens in dem für die Qualität üblichen Warmwalztemperaturbereich liegt
Bei dünnen Abmessungen, vor allem von 30 mm Durchmesser an abwärts, empfiehlt es sich, den Walzen
eine Voreilung von 1 —1,5% gegenüber der Austrittsgeschwindigkeit aus der Schmiedemaschine zu geben. Die
besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen sich beim Walzen metallischer Werkstoffe
mit hohem Verformungswiderstand im Warmverformungsbereich, da auch beim Wechsel auf diese
schwierigen Qualitäten die angestrebte hohe Maßgenauigkeit gewährleistet ist
Für die Durchführung des Verfahrens eignet sich die aus der AT-PS 3 10 532 bekannte Vorrichtung mit
Durchlauf-Schmiedeteii und in kurzem Abstand angeordnetem Nachwalzteil mit mindestens drei hintereinanderliegenden Walzenpaaren, wobei in Abwandlung zum Stand der Technik der Schmiedeteil ein
8-Hämmerwerkzeug aufweist Dieses 8-Hämmerwerkzeug führt mit den dachförmigen Hämmern zum
gewünschten 16-kantigen Slab. Man sollte darauf achten, daß die gedachte Mittellinie des Schmiedekalibers auch die Mittellinie der in kurzem Abstand
nachgeordneten Walzenkaliber bildet und mindestens das erste und letzte Walzenpaar, bevorzugt aber alle
Walzenpaare, einen — bevorzugt hydraulischen — Einzelantrieb haben. Zweckmäßigerweise sind die
Walzenpaare gegeneinander um je 90° versetzt und die Walzengerüste außerdem um 45° gegen die Waagerechte geneigt Der arbeitende Walzendurchmesser
sollte möglichst klein im Verhältnis zum Querschnitt des Walzgutes sein; er liegt in der Regel zwischen 280 und
460 mm, je nach der Dicke des Walzgutes.
Innerhalb der im Anspruch 1 hervorgehobenen Gesamtquerschnittsabnahme von 2 bis 8% wird bei drei
himereinanderliegenden Walzenpaaren die Querschnittsabnahme zweckmäßigerweise so aufeinander
abgestimmt, das das Verhältnis vom ersten bis zum dritten Stich 50 :30 :20 beträgt
Wie bei Schmiedemaschinen üblich, kann der
Vorrichtung eine Entzunderungsvorrichtung unmitteU bar vorgeschaltet sein, so daß das zu schmiedende Gut
vorher sorgfältig von Zunder befreit wird und vor der Bildung von Sekundärzunder bewahrt wird. Das
Entzundern kann z. B. mechanisch mit anschließendem Preßwasser-Abblasen erfolgen.
23 38 39t
Lehre sind darin zu sehen, daß gegenüber dem vorbekannten Verfahren eine wesentlich höhere Maßgenauigkeit
erzielt wird, die gleich oder nahezu gleich der von Blankstahl ist Dies ist offenbar darauf
zurückzuführen, daß das Arbeiten von 16 kant auf rund, wobei beim Walzen beim Rund nur mit 2—8%
Querschnittsabnahme gewalzt wird, sich eine gute Materialverteilung und eine ausgezeichnete Füllung des
Endkalibers ergibt In der (Calibrierungstechnik gibt es
weder für den 16-Kant noch für die geringe Querschnittsabnahme
beim anschließenden Walzen Vorbilder. Besonders hervorzuheben ist daß die hohe Maßgenauigkeit auch dann gewährleistet wird, wenn ein
Wechsel auf andere Werkstoffe erfolgt, wobei dann selbst Werkstoffe mit hohem Verformungswiderstand
im Warmverformungsbereich gleichbleibend mit hoher Maßgenauigkeit hergestellt werden. Damit eröffnet sich
die Möglichkeit einer schnellen und genauen Anpassung an die verschiedenen Werkstoffeigenschaften des
warmzuverformenden Werkstoffes. Eine genaue Einhaltung gleichmäßiger und gütemäßig einflußnehmender
Vesformungstemperaturen ist möglich. Die eingangs
beschriebenen Schwierigkeiten auff-und des unterschiedlichen Stoffflußverhaltens sind nicht mehr
gegeben. Mit der erfindungsgemäßen Lehre ist bei sehr
guter Oberfläche, selbst beim Wechsel der Qualitätfin,
ein Produkt bester Maßgenauigkeit herstellbar.
Nachfolgend wird anhand der F i g. 1 bis 3 eine
Vorrichtung, die sich zur Durchführung des Verfahrens eignet, vorgestellt Es zeigt
F i g. 1 eine Darstellung der Gesamtanlage,
F i g. 2 und 3 Einzelheiten der F i g, 1 im Querschnitt.
Der mit 1 bezeichnete Walzenstab durchläuft zunächst die Entzunderungseinrichtung 2 und unmittelbar
dahinter den Schmiedeteil und dann den Nachwalzteil. Der Nachwatateil, der in möglichst geringem
Abstand vom Schmiedeteil angeordnet ist weist drei Walzenpaare 4,5 und 6 in Kassetten 7 auf, die je einen
hydraulischen Antrieb (nicht dargestellt) enthalten. Ein derartiges Walzenpaar ist in Fig.3 im Querschnitt
dargestellt
F i g. 2 verdeutlicht daß der Schmiedeteil einen Satz von 8 Hämmern aufweist von denen die mit 3
bezeichneten auf den Stab 1 schlagen, während die mit 3' bezeichneten sich im oberen Totpuokt befinden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von strangförmigem
Rundmaterial aus metallischem Werkstoff, insbesondere Stahl, durch zweistufige Verformung in
derselben Hitze, bei dem in der ersten Stufe durchlauf-streckgeschmiedet und dem demselben
Vorschub in der zweiten Stufe kalibrierend gewalzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf
einen 16-kantigen Stab durchlauf-streckgeschmiedet und bei einer Gesamtquerschnittsabnahme von nur
2—8% gewalzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Stäbe mit Durchmessern von
8—200 mm hergestellt werden. is
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei dünnen Abmessungen der
Walzen eine Voreilung von 1 — 1,5% gegenüber der Austrittsgeschwindigkeit beim Schmieden erteilt
wird. μ
4. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche!—3 auf metallische Werkstoffe mit
hohem Verformungswiderstand im Warmverformungsbereich.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 —4 mit einem Durchlaufschmiedeteil und einem in kurzem Abstand nachgeordneten Nachwalzteil, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmiedeteil ein 8-Hämmerwerkzeug (3) aufweist
Priority Applications (7)
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Owner name: KRUPP STAHL AG, 4630 BOCHUM, DE GFM GESELLSCHAFT F |
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Free format text: COHAUSZ, W., DIPL.-ING. KNAUF, R., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 4000 DUESSELDORF |
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