DE2335217A1 - Verfahren zur belegung von flaechenzielen mit abschussvorrichtungen, insbesondere mit raketenwerfern - Google Patents
Verfahren zur belegung von flaechenzielen mit abschussvorrichtungen, insbesondere mit raketenwerfernInfo
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- F41—WEAPONS
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- F41F3/00—Rocket or torpedo launchers
- F41F3/04—Rocket or torpedo launchers for rockets
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Description
Verfahren zur Belegung von Flächenzielen mit Abschußvorrichtungen,
insbesondere mit Raketenwerfern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Belegung von Flächenzielen mit aus gebündelten Rohren einer Abschußvorrichtung
zu verschießenden Raketen, die jeweils einen mehrere Munitionseinheiten aufnehmenden Gefechtskopf aufweisen,
der im Bereich des Gipfelpunktes ihrer Flugbahn durch einen Zünder zerlegt wird.
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Es ist bekannt, ballistische Raketen aus Mehrfachraketenwerfern abzuschießen, deren Erhöhungswinkel bis zu ca·
60 Grad beträgt. Bei größeren Erhöhungswinkeln ist, wie die Erfahrung gezeigt hat, die Flugstabilität der Raketen bei
den im Gipfelpunkt der Flugbahn herrschenden niedrigen Fluggeschwindigkeiten für einen gezielten Flug zu gering· Zwar
kann die Stabilität durch konstruktive Mittel verbessert werden, diese Mittel sind aber aufwendig. Bekannte Abschußvorrichtungen,
insbesondere Raketenwerfer, sind daher mit einem Höhenrichtfeld von 0 Grad bis maximal 55 Grad ausgelegt.
Wie in dem Aufsatz "Die Planung künftiger Waffensysteme
für die Artillerie" von Dr.H.Bender, "Wehrtechnik·1,
Heft 9/70, insbesondere in der Abb. 14 auf Seite 409 gezeigt ist, ist es bei dem Einsatz von Raketenwerfern
bisher nicht gelungen, bei Schüssen über einen großen Entfernungsbereich etwa gleiche Werte für die Seitenstreuung
der abgeschossenen Raketen zu erhalten. Auf Seite 410 werden zwar Möglichkeiten beschrieben, um kleinere Längsstreuungen
zu erzielen, die Seitenstreuungen werden jedoch dadurch nicht geringer· Es werden dabei, um wenigstens angenähert
ein vorgegebenes Streufeld für die in dem Gefechtskopf der Rakete enthaltenen Munitionseinheiten zu erhalten, für jede
Entfernung sowohl die Werfererhöhung, als auch die Zünderlaufzeit neu eingestellt. Die dafür erforderlichen Zeitzünder
müssen genaue Einstellvorrichtungen aufweisen. Mechanisch einstellbare Zeitzünder sind für diese Zwecke wenig
geeignet, da sie umständlich in der Bedienung sind, und einen hohen Zeitbedarf beim Einstellen benötigen. Elektronische
Zeitzünder sind aufwendig und teuer.
Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich aus der Tatsache, daß zur Erzielung einer für die Belegung eines Flächenzieles
erforderlichen Seitenstreuung die mit parallelen Rohren vorgesehenen Mehrfachwerfer Teilsalven in die
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Seitenwinkelrichtungen verschießen müssen. Sie führen dabei eine Schwenkbewegung aus, wodurch sich im Zielgebiet keilförmige
Wirkungsflächen ergeben· Um die gesarate Tiefe eines Zielgebietes gleicher Breite mit Munitionskörpern wirksam
zu überdecken, ist es also erforderlich, die Raketen mit einem so großen seitlichen Ablagewinkel zu verschießen, daß
auch der vordere Teil des Zielgebietes in seiner vollen Breite erfaßt wird· Dabei ergibt sich zwangsläufig, daß der
hintere Teil der von dem Raketenwerfer belegten Wirkungsfläche wesentlich breiter als das Zielgebiet ist. Dieses
bedeutet einen unnötigen Munitionsverbrauch und eine mit Munition ungleichmäßig überdeckte Wirkungεfläche.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Belegung von Flächenzielen mit Abschußvorrxchtungen zu
schaffen, mit dessen Hilfe im Zielgebiet eine von der Schußweite nahezu unabhängige konstante Streufeldbreite der
Raketen erzielbar ist.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Raketen mit von
der Mitte des Rohrbündels nach außen hin größer werdenden Spreizwinkeln abgeschossen und die Gefechtsköpfe unabhängig
von dem jeweils eingestellten Erhöhungswinkel nach einer konstanten Raketenflugzeit zerlegt werden.
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung werden die Raketen aus Rohren mit zwischen 30° und 85° liegenden Erhöhungs—
winkeln abgeschossen und wird die Flugzeit bis zum Zerlegen der Gefechtsköpfe konstant auf einen zwischen 0,04
und 0,1 mal der Raketenabschußgeschwindigkeit liegenden Wert eingestellt.
Nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Flächenziele mit in den Gefechtsköpfen der Raketen
enthaltenden Minen belegt werden.
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Der wesentlichste mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß durch die Kombination des Schießens aus
gespreizten Abschußrohren und aus der Zerlegung des Gefechtskopfes nach einer vorbestimmten Flugzeit der Raketen,
also einer konstanten Laufzeit des Zünders, die überraschende Wirkung auftritt, innerhalb eines großen Bereiches von
Schußweiten jeweils nahezu konstante Streufeldbreiten zu erzielen. Die konstante Zünderlaufzeit erfordert nur sehr
einfache Zeitzünder ohne jeden Zeiteinstellraechanismus. Zur Erzielung der gewünschten Schußweite ist also nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren nur noch die Erhöhung der Rohre des Raketenwerfers einzustellen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben· Es zeigen:
Figur 1 eine graphische Darstellung von Raketenflugbahnen bzw. Schießparabeln bei Werferrohrerhchungen
zwischen 30° und 85°;
Figur 2 eine skalierte Auftragung der Seitenablage als Funktion der Schußweite bei konstanten Spreizwinkeln
der Werferrohre;
Figur 3 eine schematische Darstellung von gebündelten Rohren mit von der Mitte nach außen hin größer
werdenden Spreizwinkeln.
In dem Diagramm der Fig. 1 sind Raketenflugbahnen aufgetragen, die nach später zu erläuternden Formeln für den luftleeren
Raum errechnet wurden. Als Abzisse sind Schußweiten χ*
und als Ordinate Schußhöheny, beide in Meter, aufgetragen.
Vom Koordinaten-Nullpunkt ausgehende Schießparabeln stellen Raketenflugbahnen für unterschiedliche Schußwinkel J^ dar.
Die gezeigten Schießparabeln steigen von «(_«»'30° um je 5°
bis maximalere 85° an. Quer durch die Schießparabeln
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laufende Kurven verbinden die nach einer bestimmten Flugzeit
der Raketen erreichten Punkte auf den Raketenflugbahnen, wobei eine Anfangsgeschwindigkeit der Raketen von ν =>
200 m/sec zugrundegelegt wurde. Diese Zeitkurven sind aufgetragen für Raketenflugzeiten zwischen 2 see und 20 see.
In Anwendung auf das erfindungsgemäße Verfahren kann man aus der Fig. 1 für bestimmte Werfererhöhungen <Adie Zerlegerhöhen
y für einen Raketengefechtskopf nach vorgegebenen Zünderlaufzeiten t ablesen.
Entsprechend den Schießparabeln erfolgt die Zerlegung der Gefechtsköpfe bei Werfererhöhungen oberhalb 45° vornehmlich
im aufsteigenden Ast der Raketenflugbahnen vor ihrem Umkehr— punkt, bei Werfererhöhungen unterhalb 45° auch im oder kurz
nach dem Gipfelpunkt. Werte von Werferrohrerhöhungen, bei denen das Verfahren noch gut anwendbar ist, sind die in der
Fig. 1 eingetragenen Werte, also νοηίλ» 30° bis<A= 85°·
Für die Steigzeit zwischen Abschuß und Erreichen des Umkehrpunktes
im Erdschwerefeld (aber im luftleeren Raum) gilt die Formel:
t (Ot) - vo-sln<k (1)
Diese Formel bedeutet, daß die Rakete bei 45° Werfererhöhung bis zum Umkehrpunkt (Gipfelhöhe) eine Flugzeit von
t (45°) - 0,71.vo/g
hat, und daß die Zeitdifferenz zwischen Abschuß und Erreichen
des Urakehrpunktes mit zunehmender Werfererhöhung zunimmt, bis bei senkrechtem Schuß nach oben die Zeitdifferenz
t (90°) - vo/g
beträgt.
beträgt.
Für die Berechnung der konstanten Laufzeit der Zerlegerzünder, mit denen die Raketen des Raketenwerfers ausgerüstet
sind, werden somit die nachfolgenden Toleranzen angenommen:
409885/0648 -6~
vo
tz « (0,7±0,3> * — (2)
tz « (0,7±0,3> * — (2)
Die mittlere Laufzeit t « 0,07*ν kann entsprechend der
Auslegung der aerodynamischen Stabilisierung des Raketensysteras,
a!
schwanken.
schwanken.
systems, also zwischen den Werten 0,04 und 0,10 * ν
Die Abschußgeschwindigkeit vQ berechnet sich bei gewünschter
maximaler Reichweite jc, bis zum Gipfelpunkt aus der Formel
Allgemein gilt für die Schußweite χ als Funktion der Werfererhöhung und der Zünderlaufzeit t die Formel
χ - ν coseC" t (4)
und für die Zerlegerhöhe y die Formel
y - vo sin^tz - — tz (5)
Als Beispiel soll die Auslegung eines Minenwurfgerätes genommen werden, für das eine maximale Schußweite Xw « 2000 m
bis zur Zerlegung der Gefechtsköpfe der Raketen gewünscht
wird. Die ν berechnet sich nach der Formel (3) zu 200 m/s. ο
Mit dieser ν ergibt sich nach der Formel (2) für einen
Wert von sin A« 0,7, entsprechend einer Werfererhöhung
von 45°, eine mittlere Zünderlaufzeit t « 14 see. Ent—
" ζ
sprechend der Fig. 1 erfolgt die Zerlegung der Gefechtsköpfe
bei größeren «λ -Werten als 45° unabhängig vom Erhöhungswinkel jeweils vor Erreichen der Gipfelhöhe, so daß die
Raketen nicht mehr der starken Bahnkrümmung zu folgen brauchen. Bei unterhalb von 45° liegenden Werten fUr<A. sind
auch noch gute Schießergebnisse zu erwarten, weil hierbei die Bahnkrümmung der Schießparabeln ziemlich flach verlaufen.
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Für die Bestimmung der Spreizwinkel der Werferrohre ist die Breite der Zielfläche und die Breitenwirkung der einzelnen
Munitionseinheit maßgebend. Die günstigste Wirkung wird erzielt, wenn mit einer Salve aus dem Raketenwerfer die gesamte
Zielfläche belegt werden kann. Haben die Werferrohre fest vorgegebene Spreizwinkel β, lassen sich bei konstanter
Zünderlaufzeit t nahezu gleiche Streufeldbreiten erreichen,
weil für die Seitenablage A der Auftreffpunkte die Grundrißprojektion des Spreizwinkels maßgebend ist·
Die Seitenablage im luftleeren Raum ist durch nachfolgende Formel gegeben:
A - 2 * X^03x e sin/?' sin C^ (6)
Hierbei ist χ die maximal erreichbare Schußweite,
max
In der Fig. 2 sind die Zusammenhänge zwischen der Schußweite χ und der Seitenablage A in skalierter Form durch die
Abhängigkeit von x/x_ zu A/A dargestellt. An dem rechten
ausgezogenen Ast der Kurve sind die Werte der Werfererhohungen eingetragen. Man erkennt, daß die Seitenablage,
insbesondere bei größei
geringfügig differiert,
geringfügig differiert,
insbesondere bei größeren Werfererhohungen ab etwa 60°, nur
In der Fig. 3 ist ganz schematisch ein Werfer 10 mit gebündelten
Rohren 11 gezeigt, bei denen die Spreizwinkelβ
einstellbar sind und von der Mitte nach außen hin ständig großer werden. Die Spreizwlnkel/3 der äußeren Rohre 11 bestimmen
die Seitenablagen A und somit die Streufeldbreiten.
Das beschriebene Verfahren ist anwendbar auf den Beschüß
aller mit Werfern zu beschießenden Flächenzielen· Ebenso vorteilhaft können Minenfelder mit diesem Verfahren in einer
genau vorbestimmten Länge und Breite verlegt werden. Die Gefechtsköpfe der Raketen werden dazu mit einer entsprechenden
Anzahl von autonomen Minen gefüllt, die beim Zerlegen des Kopfes nach der konstanten Flugzeit der Rakete heraus-
fallen· A 0 9 8 8 5 / 0 6 A 8 Patentansprüche: o
Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zur Belegung von Flächenzielen mit aus
gebündelten Rohren einer Abschußvorrichtung zu verschießenden Raketen, die jeweils einen mehrere Munitionseinheiten aufnehmenden Gefechtskopf aufweisen,
der im Bereich des Gipfelpunktes ihrer Flugbahn durch einen Zünder zerlegt wird, dadurch g e k e η η zeichnet , daß die Raketen mit von der Mitte des Rohrbündels nach außen hin größer werdende Spreizwinkeln (ß) abgeschossen und die Gefechtsköpfe unabhängig von dem jeweils eingestellten Erhöhungswinkel (dO nach einer konstanten Raketenflugzeit (t ) zerlegt werden·Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η — zeichnet , daß die Raketen aus Rohren (11)
mit zwischen 30° und 85° liegenden Erhöhungswinkeln
(A) abgeschossen werden·Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Flugzeit (tz) bis zum Zerlegen der Gefechtsköpfe konstant auf einen
zwischen 0,04 und 0,1 mal der Raketen-Abschußgeschwindigkeit (vQ) liegenden Wert eingestellt wird.4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Flächen mit in den
Gefechtsköpfen der Raketen enthaltenden Minen belegt werden.409885/0648Leerseite
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732335217 DE2335217C3 (de) | 1973-07-11 | 1973-07-11 | Verfahren zur Belegung von Flächenzielen mit Raketen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732335217 DE2335217C3 (de) | 1973-07-11 | 1973-07-11 | Verfahren zur Belegung von Flächenzielen mit Raketen |
Publications (3)
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---|---|
DE2335217A1 true DE2335217A1 (de) | 1975-01-30 |
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DE2335217C3 DE2335217C3 (de) | 1981-09-24 |
Family
ID=5886548
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19732335217 Expired DE2335217C3 (de) | 1973-07-11 | 1973-07-11 | Verfahren zur Belegung von Flächenzielen mit Raketen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2335217C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2809497A1 (de) * | 1977-03-07 | 1978-09-14 | Lacroix Soc E | Abschussbehaelter fuer die dueppelung von lenkwaffen |
-
1973
- 1973-07-11 DE DE19732335217 patent/DE2335217C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2809497A1 (de) * | 1977-03-07 | 1978-09-14 | Lacroix Soc E | Abschussbehaelter fuer die dueppelung von lenkwaffen |
DE2858203A1 (de) * | 1977-03-07 | 1984-07-12 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2335217B2 (de) | 1981-01-29 |
DE2335217C3 (de) | 1981-09-24 |
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