DE2334005A1 - Verfahren zur isolierung von feststoffen aus suspensionen - Google Patents
Verfahren zur isolierung von feststoffen aus suspensionenInfo
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Description
Unser Zeichen: O.Z.29 975 Bg/Wil
6700 Ludwigshafen, 3. 7· 1975
Verfahren zur Isolierung von Peststoffen aus Suspensionen
Die Isolierung von Peststoffen aus wäßrigen Suspensionen ist
eine der üblichen in der Chemie auftretenden Aufgaben, und sie wird in der Regel durch Filtrieren, Absaugen, Abpressen
oder Abschleudern gelöst. Die Geschwindigkeit der Abtrennungsvorgänge, insbesondere bei der Filtration, hängt dabei im
wesentlichen von der Beschaffenheit der suspendierten Teilchen ab. Sehr häufig liegen diese z. B. in einer Verteilung vor,
die zu einer Verstopfung der Filterporen führt. Daraus ergibt sich oft eine untragbar verlängerte Filtrierzeit und gleichzeitig
enthält das Filtergut in der Regel mehr Wasser als schnell filtrierbare Suspensionen. Der höhere Wassergehalt
wiederum hat längere Trocknungszeiten und höhere Energiekosten zur Folge.
Ziel der Verfahrensführung bei chemischen Prozessen, bei denen Peststoffsuspensionen anfallen, ist es daher, möglichst schnell
und weitgehend vom Wasser abtrennbare Feststoffpartikel zu
erzeugen.
Es sind bereits chemische und physikalische Methoden zur Beeinflussung
der Filtrierbarkeit von Suspensionen bekannt, beispielsweise seien das Erhitzen oder die Zugabe von Salzen, wie Steinsalz,
erwähnt. Vielfach versagen jedoch die bekannten Methoden.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Isolierung von Feststoffen aus wäßrigen Suspensionen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man den Suspensionen sulfonsäuregnippenhaltige Dispergiermittel zugibt.
Feststoffe, die sich nach dem neuen Verfahren abtrennen lassen, sind insbesondere Farbstoffe, vorzugsweise Azofarbstoffe aus
der Reihe der Dispersions- und Metallkomplexfarbstoffe. Farbstoffe ohne Sulfonsäuregruppen sind bevorzugt abtrennbar.
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Sulfonsäuregruppenhaltige Dispergiermittel, die die leichtere Abtrennbarkeit bewirken, sind z. B. Alkalisalze von Sulfobern-.
steinsäureestern oder Ligninsulfonsäuren. Im einzelnen seien beispielsweise die Natriumsalze des Sulfobernsteinsäure-ßäthylhexylesters
oder von Ligninsulfonsäuren genannt.
Zweckmäßigerweise führt man das neue Verfahren so durch, daß
man das sulfonsäuregruppenhaltige Dispergiermittel der Suspension zugibt und damit vermischt. Als Mischzeit genügen wenige
Minuten. Anschließend kann man den Feststoff wie üblich abtrennen.
Es ist auch möglich, die Dispergiermittel bereits vor der Bildung der Suspensionen zuzugeben.
Nach der Abtrennung der Peststoffe können die Dispergiermittel
gewünschtenfalls durch einfaches Nachwaschen mit Wasser entfernt werden.
Überraschenderweise führt der Dispergiermittelzusatz in vielen Fällen dazu, daß die Farbstoffteilchen in eine leicht abtrennbare,
insbesondere leicht filtrierbare Form übergehen. Dadurch wird die Filtrierzeit drastisch verkürzt und weiterhin ergibt
sich ein erhöhter Feststoffgehalt des Filtergutes.
Diese Wirkung der Dispergiermittel war besonders überraschend im Hinblick darauf, daß diese Substanzen üblicherweise dazu
benutzt werden, in feiner Verteilung vorliegende Suspensionen zu stabilisieren.
In den folgenden Beispielen beziehen sich Angaben über Teile und Prozente, sofern nicht anders vermerkt, auf das Gewicht.
Man diazotiert 2J54 g 6-Nitro-2-aminophenol-4-sulfonsäure in
Wasser und läßt die Diazoverbindung in eine Lösung von l8o g l-Phenyl-jJ-methyl-pyrazolon^ einfließen. Nach beendeter
Kupplung fügt man zur vollständigen Ausfällung des gebildeten
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ORIGINAL INSPECTED
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Farbstoffes 1000 g Steinsalz hinzu. Das Volumen der Farbstoffsuspension
beträgt ungefähr 10 1 und wird in zwei gleiche Teile geteilt. Zur einen Hälfte fügt man 25 g ligninsulfonsaures
Natrium hinzu, dann werden beide Farbstoffsuspensionen über
eine Nutsche abgesaugt. Das ohne Zusatz gewonnene Filtergut hat 28 # Feststoffgehalt, wohingegen die unter Zusatz von
ligninsulfonsaurem Natrium filtrierte Suspension zu einem Preßgut von 45 % Feststoffanteil führt.
Man diazotiert in bekannter Weise 137 g Anthranilsäure und
setzt die Diazoverbindung mit der Lösung von l80 g l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
in Alkali zum o-Oxy-o-carboxyazofarbstoff
um. Das Volumen der Farbstoffsuspension beträgt ungefähr 4 1. Dann teilt man die Suspension in zwei gleiche Teile und
filtriert mittels einer Saugnutsehe den einen Teil ab. Man
erhält ein Filtergut, das ungefähr 20 % Trockengehalt aufweist.
Die zweite Hälfte der Farbstoffsuspension wird mit 9 g Ligninsulfonat
versetzt, etwa eine Minute gerührt und ebenfalls über eine Saugnutsehe abgesaugt. Das erhaltene Filtergut enthält
Jetzt 40 % Feststoff.
Ein äquimolekulares Gemisch aus Anthranilsäure und 4-Nitro-2-aminophenol
wird in Wasser diazotiert und mit l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
in bekannter Weise umgesetzt. Bei Verwendung von je einem halben Mol erhält man ungefähr 5 1 Farbstoffsuspension.
Davon versetzt man die eine Hälfte mit 10 g Ligninsulfonat und saugt ab. Das Preßgut fällt mit einem Gehalt von rund 40 %
Feststoff an, wohingegen die ohne Zusatz filtrierte Farbstoffsuspension zu einem nur 20#igen Filtergut führt.
Einen besonders großen Effekt erzielt man beim Zusatz von Ligninsulfonat
zu der aus 62 g diazotierten 4-Methyl-2-aminoanisol-5-sulfamld
und 46 g l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon er-
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haltenen Farbstoffsuspension, die ein Volumen von unr. ■ ■ i.r
2400 ml hat. Ohne Zusatz des Dispergiermittels beträgt οκτ
Trockengehalt des Filtergutes ungefähr 18 #, wohingeß* i>
ein Hilfsmittelzusatz von 3 g Ligninsulfonsäure einen Feststoffgehalt
von 48 % erbringt.
154 g 5-Hitro-2-aminophenol werden in bekannter Welse diazotiert
und mit I50 g ß-Naphthol in alkalischer Lösung zum 0,0-Dioxyazofarbstoff
umgesetzt. Das Volumen der Suspension ist 4 1. Teilt man die Suspension in zwei gleiche Teile, dann ergibt
sich im einen Fall ein Filtergut von 19 % Feststoffariteil,
wohingegen der Zusatz von 6 g Ligninsulfonat zur zweiten Hälfte der Farbstoffsuspension zu einem Feststoffgehalt von 30 % führt.
Der im Beispiel 5 genannte 0,0-Dioxyazofarbstoff läßt sich mit Chrom-III-salzen zum Chrom-l:2-komplex umsetzen. Dieser als
Zaponechtschwarz B bekannte Farbstoff hat für die Filtration eine recht ungünstige Form. Filtriert man eine Suspension
von l8 1 dieses Farbstoffes (1 Mol) unter gleichartigen Bedingungen ohne und mit einem Zusatz von 90 g des Natriumsalzes
des Sulfonbernstelnsäure-di-ß-äthylhexylesters, so dauert die
Trennung der Mutterlauge vom Feststoff 10 bis 12 Stunden bzw. 3 Stunden. Das Filtergut ist im ersten Fall ungefähr 25$ig,
im zweiten 4-2#ig. Neben dem Vorteil des höheren Feststoffgehaltes
im Filtergut ergibt sich noch eine drei- bis vierfache Erhöhung der Filterkapazität der benutzten Apparatur.
Man bereitet eine wäßrige Lösung aus 56 g ß-Naphthol, 19 g
Natriumhydroxid und 37 g Soda, deren Volumen ungefähr 1500 ml
beträgt. Zu dieser Lösung fügt man 5 S Lignin-sulfonat hinzu und setzt sie anschließend mit der Diazolösung aus 34· g Anilin
um. Saugt man den erhaltenen Azofarbstoff auf einer Nutsche ab, dann erhält man ein Filtergut, das 40 % getrockneten Farbstoff
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ORIGINAL INSPECTED
-5"- O.Z. 29 975
enthält. Die gleiche Farbstoffsuspension ohne Zusatz von
LigninsuLfonat aufgearbeitet führt zu einem Filterkuchen
der nur 28 % Feststoff enthält.
Man diazotiert 28 g Anilin auf bekannte V/eise und setzt die
Diazolösurig mit 55 g l~Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon um, wobei
eine Farbstoffsuspension von ungefähr 1800 ml entsteht.
Filtriert man die Hälfte dieser Farbstoffsuspension auf übliche V/eise, so enthält das Filtergut ungefähr 19 % Feststoff.
Setzt man der zweiten Hälfte der Suspension 4 g Ligninsulfonat zu und rührt kurze Zeit, so wird ein Filtergut mit
ungefähr 39 % Trockengehalt erzielt.
Man stellt wie üblich den Chrom-1:2-komplex aus dem äquimolekularen
Gemisch von 46 g 4-Nitro-2-aminophenol und 46 g 5-Nitro-2-amino-phenol und 115 g l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
in ungefähr 1500 ml Wasser her und erhält eine Farbstoffsuspension, die nach dem Filtrieren über eine Nutsche ein
Filtergut von ungefähr 25 % Trockengehalt ergibt. Durch Zusatz von 6 g Ligninsulfonat ergibt sich ein Filtergut von ungefähr
33 % Feststoffgehalt und bei Anwendung von 20 g des Natriumsalzes
des Sulfobernsteinsäure-di-ß-äthylhexylesters sogar
ein Feststoffgehalt von ungefähr 42 %.
In der folgenden Tabelle sind noch einmal einige Ergebnisse für technische Ansätze zusammengefaßt.
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6-Nitro-2-a*inophenoM-sulfosäure
2-Naphtylaiin-i-sulfosäure
4-Nitro-2-a«inophenol-6-sulfosäure
5-Nitro-2-aminophenol ) 4-Nitro-2-a«inophenol \
4-Nitro-2-a«inophenol
4-Nitro-2-aiiinophenol O 2,6-Dibroi-4-nitranilin
CO p-Atinoazobenzol
p-Nitranilin
Anilin
> 1-Phenyl-3-iethyl-5-pyrazolon
>2,3,3 Trinethylindolenin
*> Methylbenzylanilin
> Acetoxaethylcyanaethylanilin
f Phenyl-iethyl-pyrazolon
> B-Naphtol
^ Phenyl-nethyl-pyrazolon
B-Naphtol
>
N-Cyanäthyl-N-äthylanilin
7
^-Oxy-i-iethylchinolon
y
Butylcyanaethylanilin
^ üiaethylanilin
Zusatz pro 100 g Farbstoff
•oultobernsteinsaure-
diäthylhexylester 10 kg 15 kg
Feststoffgehalt
ohne nt Zusatz |
45? |
28? | 32? |
20? | 30 2 |
21 2 | 30? |
19 2 | 45? |
2S2 | |
25? | |
22? | 26 ? |
18 2 | 44 ? |
24? | 33 2 |
ΛΒ Ζ |
19
Claims (1)
- Pa ton tan yp ιΛχ ehe.'!'Verfahren zur Isolierung von Feststoffen aus wäßrigen Suspensionen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Suspensionen sulfonsäuregruppenhaltige Dispergiermittel zugibt.ei. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspensionen Azofarbstoffe als Peststoffe enthalten.J). Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, -aß man als sulfonsäuregruppenhaltige Dispergiermittel Alkalisalze von Sulfobernsteinsäureestern oder Ligninsulfonsäuren verwendet.BASF Aktiengesellschaft40988^/073
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0027637A1 (de) * | 1979-10-22 | 1981-04-29 | CASSELLA Aktiengesellschaft | Verfahren zur Isolierung von Schwefelfarbstoffen aus natriumpolysulfidhaltigen wässrigen Rohschmelzen sowie die isolierten Schwefelfarbstoffe |
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CH648583A5 (de) * | 1981-09-29 | 1985-03-29 | Ciba Geigy Ag | Verfahren zur herstellung von lagerstabilen farbstoffpraeparaten. |
DE3440488A1 (de) * | 1984-11-06 | 1986-05-07 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Verfahren zur herstellung hochkonzentrierter waessriger presskuchen von feststoffen |
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- 1973-07-04 DE DE19732334005 patent/DE2334005A1/de active Pending
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- 1974-07-04 JP JP7593574A patent/JPS5057954A/ja active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0027637A1 (de) * | 1979-10-22 | 1981-04-29 | CASSELLA Aktiengesellschaft | Verfahren zur Isolierung von Schwefelfarbstoffen aus natriumpolysulfidhaltigen wässrigen Rohschmelzen sowie die isolierten Schwefelfarbstoffe |
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Publication number | Publication date |
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BE817155A (fr) | 1975-01-02 |
JPS5057954A (de) | 1975-05-20 |
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