DE2333756B2 - Verfahren zum Herstellen von kleinen, ein Kernmaterial enthaltenden Kapseln - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von kleinen, ein Kernmaterial enthaltenden KapselnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von kleinen, ein Kernmaterial enthaltenden Kapseln mit
polymeren Kapselwänden, bei dem die für die Kapselherstellung erforderlichen Stoffe kontinuierlich
in eine Rohrleitung unter Erzeugung einer turbulenten Strömung eingeführt werden, wobei längs der Rohrleitung
bestimmte Temperaturen aufrechterhalten werden, und die Kapseln aus der Rohrleitung kontinuierlich
entfernt werden.
Aus der US-PS 32 97 466 ist bereits ein solches Verfahren bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren
erfolgt die Umhüllung der in einer organischen Trägerflüssigkeit suspendierten Feststoffteilchen durch
Polymerisation eines 1-Olefins, vorzugsweise von Äthylen. Die Polymerisation und die Ablagerung des
Polymerisats auf den suspendierten Feststoffteilchen wird dadurch bewirkt, daß nacheinander die einzelnen
Komponenten eines sich aus zwei oder mehr Komponenten bildenden Katalysators zugesetzt werden. Die
erste Reaktionskomponente dieses Katalysators muß in der Lage sein, sich an die einzukapselnden Feststoffteilchen
anzulagern oder mit diesen zu reagieren. Vorzugsweise besteht die eine Komponente dieses
Katalysatorsystems aus einem organometallischen Reagenz und die andere Komponente aus einer Übergangsmetallverbindung.
Die durch den Katalysator ausgelöste Polymerisation des 1-Olefins erfolgt unter Wärmebildung.
Diese muß zur Aufrechterhaltung einer günstigen Reaktionstemperatur abgeführt werden.
Weiterhin sind Einkapselungsverfahren bekannt, die unter Ausnutzung der Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung
arbeiten und die diskontinuierlich, d. h. in einzelnen Partien, durchgeführt werden. Die für die
Kapselherstellung erforderlichen Stoffe werden für diese Verfahren in große Behälter gegeben. Als erstes
wird eine Lösung des wandbildenden polymeren Stoffes in einen Behälter gegeben und danach wird ein
Phasentrennungsmittel zugesetzt, um eine Phasentrennung des wandbildenden Stoffes aus der Lösung und
dessen Ablagerung um die Teilchen oder Tröpfchen des in der Lösung dispergierten kapselkernbildenden
Materials zu bewirken. Die flüssigen Kapselwände werden dann verfestigt und, falls erforderlich, chemisch
gehärtet. Bei einigen dieser Schritte ist eine Temperaturänderung erforderlich, was in der Praxis bedeutet,
daß der gesamte Inhalt des Behälters erwärmt oder abgekühlt werden muß. Die Dispersion wird durch das
Phasentrennungsmittel und das chemische Härtungsmittel verunreinigt und kann nicht wieder verwendet
werden, sondern muß nach Abtrennen der fertigen Kapsel aus dem Behälter entfernt werden. Trotz
verschiedener Bemühungen auf der Suche nach einem zyklischen System, bei dem die für die Kapselherstellung
erforderlichen Stoffe wieder ersetzt werden können, war keines der bisher bekannten Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennungsverfahren
ein echtes kontinuierliches Verfahren.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Einkapselungsverfahren zu schaffen, das
die Nachteile der partieweisen Kapselherstellung vermeidet, d. h., bei dem die langen Aufheizzeiten der
großen Herstellungsbehälter entfallen und bei dem die gebildeten Kapseln kontinuierlich abgegeben werden.
Diese Aufgabe wird gelöst, indem beim eingangs genannten Verfahren zum Herstellen von kleinen ein
Kernmaterial enthaltenden Kapseln mit polymeren Kapselwänden erfindungsgemäß zur Kapselbildung
eine Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung in der Lösung des polymeren wandbildenden Stoffes, in der
das Kernmaterial dispergiert ist, herbeigeführt wird.
Es war auch bei Kenntnis der obengenannten US-PS 32 97 466 nicht ohne weiteres vorhersehbar, daß das für
die Kapselherstellung durch Polymerisation bekannte Verfahren auch für ein Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennungsverfahren
geeignet ist, da die Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrcnnung
normalerweise im Vergleich zum Polymerisationsverfahren eine wesentlich längere Verfahrensdauer in Anspruch nimmt. Mit dem erPndungsgemäßen
Verfahren wird ein kontinuierliches Einkapselungsverfahren bereitgestellt, bei dem neben
Feststoffteilchen auch Flüssigkeiten, z. 15. auch Lösungen oder DisDcrsionen von verschiedenen Wirkstoffen.
eingekapselt werden können.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den bekannten Partie-Verfahren und dem erfindungsgemäßen
kontinuierlichen Verfahren besteht :n der für die Fertigstellung von Kapseln erforderlichen Zeit. In den
Partie-Verfahren unter Verwendung der Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung als Einkapselungsmechanismus
wird eine Einkapselungszeit in der GröCenordnung von einigen Stunden benötigt, während die
Einkapselung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren innerhalb einiger Minuten, in manchen Fällen sogar
innerhalb von Sekunden, beendet ist. Nachdem das kontinuierliche Verfahren einmal eingeleitet ist und im
Gleichgewicht abläuft, ist es lediglich erforderlich, daß die für das Verfahren erforderlichen Komponenten
kontinuierlich zugeführt werden und die Kapselherstellung kann über einen unbegrenzt langen Zeitraum
fortgeführt werden, ohne daß eine Unterbrechung des Verfahrensablaufes oder ein Überwechseln auf eine
andere Apparatur erforderlich ist. Im Gegensatz hierzu sind bei den Partie-Verfahren Änderungen der Verfahrensbedingungen
in Abhängigkeit von der Zeit und das Zusetzen von Stoffen erforderlich und in manchen
Fällen läßt es sich nicht umgehen, das Herstellungssystem zur Weiterführung des Verfahrens von einem
Behälter in einen anderen zu bringen.
Die Erfindung betrifft außerdem eine ' orrichtung
zum Durchführen des obengenannten Vertahrens mit einer Rohrleitung zum Hindurchführen einer Mischung
der Kapselherstellungsstoffe unter Aufrechterr-altung
einer turbulenten Strömung mit Hilfe mindestens einer Pumpe, wobei die Rohrleitung mehrere Einlaßöffnungen
zum Zuführen jeweils eines Kapselherstellungsstoffes an verschiedenen Stellen derselben und eine
Auslaßöffnung zur Abgabe der gebildeten Kapseln aufweist, und mit längs der Rohrleitung angeordneten
Temperatursteuervorrichtungen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die einzelnen Einlaßöffnungen über
jeweils eine Pumpe mit jeweils einem Vorratstank verbunden und jeweils einem Teil der Rohrleitung
zugeordnet sind, der eine Krümmung mit einem Winkel von mehr als 45° besitzt.
Als Kapselherstellungsstoffe werden die üblichen, in
wäßrigen oder organischen Lösungsmittelsystemen, in denen die Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung
durchgeführt wird, verwendeten Stoffe eingesetzt. Hierzu gehören ein polymerer Stoff als Wandmaterial,
der aus einer Lösung desselben durch ein Phasentrennungsmittel abgetrennt werden kann. Der einzukapselnde
Stoff soll in dem Lösungsmittel für das Polymere im wesentlichen unlöslich sein und alle Komponenten
sollen gegenseitig nicht miteinander reagieren.
Die Rohrleitung besitzt eine Länge voii mindestens
3 m und weist einen inneren Durchmesser von weniger als 25 mm und einen über die gesamte Länge im
wesentlichen gleichbleibenden Querschnitt auf. Die Rohrleitung besitzt entweder eine einzige Einlaßöffnung
an dem einen Ende oder eine Mehrzahl voneinander beabstandete Einlaßöffnungen, und eine
Alislaßöffnung am anderen Ende. An jeder Einlaßöffnung ist eine Pumpe vorgesehen, um den Inhalt durch
die Rohrleitung zur Auslaßöffnung zu transportieren.
Längs der Rohrleitung sind an bestimmten Stellen Temperatursteuervorrichtungen angeordnet, um die
Kapsclhcrstellung nach einem bestimmten Einkapselungssystem vornehmen zu können.
Die einzelnen Komponenten des Kapsclungsbildungssystcms
wcrHifil innig miteinander vermischt, und
zwar entweder in einem Vormischbehälter vor dem Einführen in die Rohrleitung oder im Laufe des
Nacheinanderzuführens an verschiedenen Stellen längs der Rohrleitung. Nach dem Zusetzen aller Komponenten
ist das Kapselungsbildungssystem ein Drei-Phasen-System, bestehend aus einer überwiegenden Menge
einer Trägerflüssigkeit mit einer relativ hohen Konzentration eines Phasentrennungsrnittels, einer geringeren
Menge in der Trägerflüssigkeit dispergierter beweglieher flüssiger Kügelchen mit einer relativ hohen
Konzentration des polymeren kapselwandbildenden Stoffes und einer bestimmten Menge des in der
Trägerflüssigkeit feinverteilten oder dispergierten einzukapselnden Stoffes. Das vollständige System enthält
i) pile Stoffe, die für die Herstellung der Kapseln
erforderlich sind, und muß in einem geeigneten Temperaturzyklus und unter geeigneten Flußbedingungen
verarbeitet werden, um die Einkapselung zu bewirken. Die Temperaturgradienten längs der Rohrlei-
2i) tung werden so aufrechterhalten, daß die ankommende
flüssige abgetrennte Phase des Kapselwandmaterials stärker viskos wird, die Teilchen oder Tröpfchen des
einzukapselnden Stoffes umhüllt und sich schließlich verfestigt oder gelatiniert, um Kapseln mit einer
2Ί selbsttragenden Wand des polymeren Kapselwandmaterials
zu erhalten.
Turbulenz und gleichmäßige Strömung unterscheiden das kontinuierliche Einkapselungsverfahren von den
bekannten partieweisen Einkapselungsverfahren, die
3d die Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung verwenden.
Die Strömung in der Rohrleitung ist an allen Querschnitten derselben im wesentlichen gleichmäßig
turbulent. Eine solche innerhalb der gesamten Rohrleitung vorhandene turbulente Strömung bewirkt, daß
Γι jedes Teilchen des einzukapselnden Stoffes an jeder
Stelle der Rohrleitung annähernd gleichen Kräften ausgesetzt ist, d. h. es wirken Dispergierungskräfle auf
jedes Teilchen des Stoffes ein, so daß sich eine Dispersion mit einem schmalen Teilchengrößebereich
-4Ii ergibt. Demgegenüber treten bei der partieweisen
Kapselherstellurig in großen Gefäßen an manchen Stellen sehr hohe Scherkräfte und turbulente Strömung
auf, während an anderen Stellen gleichzeitig und in dem gleichen Gefäß laminare Strömungsbedingungen herr-
■r> sehen.
Einkapselungsverfahren, die darauf beruhen, daß ein Material mit einem anderen Material benetzt und von
diesem umhüllt wird, während sich beide Materialien in einer Trägerflüssigkeit befinden, sind insbesondere
">i> abhängig von den auf die verschiedenen Materialien
innerhalb des fließenden Mediums einwirkenden Scherkräften. Kapselherstellungsflüssigkeit muß in einem
Zustand der Turbulenz vorhanden sein, um Agglomeration der entstehenden Kapseln zu verhindern. Außer-
v> dem müssen sich die entstehenden Kapseln selbst mit der Herstellungsflüssigkeit unter den Bedingungen
einer laminaren Strömung bewegen. Die laminare Strömung ist erforderlich, um einen Verlust von nicht
gelatiniertem Kapselwandmaterial durch übermäßige
W) Scherkräfte, die von der Herstellungsflüssigkeit auf die
entstehenden Kapseln einwirken, zu vermeiden.
Eine geeignete Methode zum Feststellen des Ausmaßes der Turbulenz der durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung fließenden Flüssigkeit ist die Bestim-
h") mutig einer dimensionslosen Kennzahl, nämlich der
Reynolds-Zahl. Es wurde festgestellt, daß die turbulente
Strömung innerhalb der Vorrichtung bei einer ReynnlHs-Zahl
von größer ;ils etwa 2000. höchstwahrschein-
lieh bei etwa 4000 und wahrscheinlich weniger als 10 000, auftritt. Die genaue Reynolds-Zahl, bei der
Turbulenz auftritt, ist nur schwer festzustellen. Die Reynolds-Zahl R wird durch die folgende Gleichung
bestimmt:
R =
D V-
worin D eine dem System zugeordnete charakteristische Länge wie der Durchmesser einer Kapsel oder der
Durchmesser der Rohrleitung ist; worin V eine charakteristische Geschwindigkeit des Systems wie die
Geschwindigkeit einer einzelnen Kapsel oder einer Querschnittsfront der durch die Rohrleitung strömenden
Trägerflüssigkeit ist; ρ ist die Dichte des fließenden Materials und μ ist die Viskosität der zu beobachtenden
Flüssigkeit, wie beispielsweise die Viskosität der ungelatinierten Kapselwände oder die Viskosität der
Herstellungsflüssigkeit. Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens kann die Geschwindigkeit der
Kapseln sehr nah bei der Geschwindigkeit der durch die Rohrleitung strömenden Trägerflüssigkeit liegen, d. h.
es besteht nur eine sehr geringe oder gar keine Relativbewegung zwischen den Kapseln und der
Trägerflüssigkeit. Ebenso kann die Dichte der Kapseln etwa der Dichte der Trägerflüssigkeit entsprechen. Die
Reynolds-Zahl muß unter Verwendung eines einheitlichen Dimensionssystems, wie beispielsweise des
Gramm-Zentimeter-Sekunden-Systems, berechnet werden.
Vorzugsweise wird die Reynolds-Zahl für die Strömung der Flüssigkeit in bezug auf die Rohrleitung
bei einem Wert von größer als 4000 (turbulente Strömung der Flüssigkeit) aufrechterhalten und die
Reynolds-Zahl für die Bewegung der Kapseln in bezug auf die Rohrleitung bei einem Wert von weniger als
4000 (nicht-turbulente Bewegung der Kapseln) aufrechterhalten. Die Aufrechterhaltung dieser Turbulenzbedingungen
wird dadurch bestimmt, daß D, d. h. die charakteristische Länge der Reynolds-Zahl-Formel. für
die Rohrleitung mehr als lOOOmal größer sein kann als
für die Kapsel.
Die kontinuierliche Einkapselung durch eine Rohrleitung ist gekennzeichnet durch gleichmäßige Flußbedingungen
in der Kapselherstellungsflüssigkeit. Unter gleichmäßigen Flußbedingungen soll hier verstanden
werden, daß die Eigenschaften eines Systems an einer beliebigen Stelle konstant sind und sich als Funktion der
Zeit nicht verändern. Mit anderen Worten hat sich bei einem System mit gleichmäßigen Flußbedingungen ein
Gleichgewichtszustand eingestellt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ändern sich zwar die Bedingungen
längs der Rohrleitung, jedoch an jedem gegebenen Querschnitt der Rohrleitung bleiben die Bedingungen
konstant Sind somit die Bedingungen einmal eingestellt, bleiben diese unverändert. Die Strömungsgeschwindigkeit,
die Materialkonzentrationen, die Temperaturen und anderen Parameter werden sorgfältig gesteuert, um
solche Bedingungen aufrechtzuerhalten, daß das Zuführen der einzelnen Komponenten und das Abgeben der
Kapseln aus der Rohrleitung mit konstanter Geschwindigkeit erfolgen kann.
Für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von kleinen, ein Kernmaterial enthaltenden Kapseln
werden solche Systeme bevorzugt, die eine wäßrige Herstellungsträgerflüssigkeit verwenden. Darunter fallen
einerseits solche Systeme, die zur Verfestigung oder Gelatinierung des Kapselwandmaterials abgekühlt
werden müssen, und andererseits solche, bei denen nach Ablagerung der flüssigen Kapselwände für die Verfestigung
eine Erwärmung erforderlich ist. Beispiele für in > einem solchen wäßrigen Einkapselungssystem geeignete
Stoffe sind unmodifizierte Säure- oder Alkali-Vorläufergelatine, modifizierte Gelatine, wie succinylierte
Gelatine, Gummiarabicum, Karragen, hydrolysiertes Methylvinyläther-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, hy-
Ki drolysiertes Äthylvinyläther-Maleinsäureanhydrid-Copolymer.
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylsäure und deren Salze, Polymethacrylsäure und
deren Salze, Äthylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, Melamin-Formaldehydharz, kationische Stärke, Zein,
Polyäthylenoxid, methyliertes Methylolmelamin und Albumin. Zur Verfestigung des Kapselwandmaterials
können dem Einkapselungssystem verschiedene Reagenzien zugesetzt werden. Beispiele hierfür sind
Resorcin, Hydrochinon, Katechol, Phloroglucin, Pyrogallol, Guaiacol, Gallussäure, Digallussäure, Tannin,
Cresole, Chlorphenole, Xylenole, Eugenol, Isoeugenol, Saligenin, Thymol, Hydroxyacetophenon, Hydroxybiphenyle.
Bisphenol A, Mahagoninußöl-Phenole, Formaldehyd, Glyoxal, Furfurol, Glutaraldehyd sowie andere
Stoffe, die mit dem Kapselwandmaterial reagieren, beispielsweise anorganische Metallsalze in wäßriger
Lösung.
Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl der zur Einkapselung geeigneten Stoffe sind:
jo a) der einzukapselnde Stoff muß in der Herstellungsflüssigkeit im wesentlichen unlöslich sein;
b) der einzukapselnde Stoff darf mit keinem der anderen Stoffe des Kapselherstellungssystems reagieren.
b) der einzukapselnde Stoff darf mit keinem der anderen Stoffe des Kapselherstellungssystems reagieren.
r> Einige Beispiele für die Vielzahl in e.aem wäßrigen
Herstellungssystem einkapselbarer Stoffe sind wasserunlösliche oder praktisch wasserunlösliche Flüssigkeiten,
wie Olivenöl, Fischöle, Pflanzenöle, Spermöl. Mineralöl, Xylol, Toluol, Benzol, Kerosin und chloriertes
■ίο Biphenyl; im wesentlichen wasserunlösliche Metalloxide,
Sulfide und Salze; fasrige Stoffe, beispielsweise Cellulose oder Asbest; im wesentlichen wasserunlösliche
Flüssigkeiten oder Feststoffe, synthetische Polymere einschließlich Plastisolen, Organosoien und polymeri-
■i'i sierbaren Komponenten; Mineralien; Pigmente; Gläser;
Aromastoffe; Duftstoffe; Reagenzien und Düngemittel. In ähnlicher Weise können auch in einer nichtwäßrigen
Trägerflüssigkeit unlösliche Stoffe eingekapselt werden, wenn ein System mit einer solchen Trägerflüssigkeit
so verwendet wird. Zusammenfassend kann gesagt werden,
daß die durch das erfindungsgemäße Verfahren einkapselbaren Stoffe sich nicht nur bezüglich ihres
physikalischen Zustandes unterscheiden, d. h. fest, flüssig, gasförmig oder Kombinationen hiervon sein
können, sondern sie können sich auch bezüglich ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer beabsichtigten
Verwendung unterscheiden. Die Kapselwandmaterialien ergeben einen Schutz für die Kapselkernstoffe, wie
beispielsweise Schutz gegen Umgebungsbedingungen,
bo Schutz vor Oxidation oder ultravioletter Strahlung,
Schutz vor Sublimation oder Verdampfen oder vor Kristallisation in Lösung.
Bei nicht-wäßrigen Systemen werden beispielsweise folgende Kapselwandmaterialien eingesetzt: Äthylcellu-
t>5 lose. Cellulosenitrat, Celluloseacetatphthalat, Polymethylmethacrylat,
Acrylonitril-Styrol-Copolymer, Polystyrol. Vinylidenchlorid-Acrylonitril-Copolymer, Epoxidharz
und Polyvinyl-Formal. Beispiele für Phasen-
trennungsmittel sind Polybutadien, Siloxanpolymere, Methacrylatpolymere, Mineralöle und Pflanzenöle.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Kapseln sind im wesentlichen kugelförmig, besitzen
nahtlose Wände und ihnen sind bezüglich der Größe und des Inhalts der Kapseln praktisch keine Grenzen
gesetzt. Der weite Bereich für mögliche einzukapselnde Stoffe wurde bereits weiter oben erläutert. Der
Größenbereich der durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Kapseln kann sich von einer
unteren Grenze von wenigen μιη bis zu einer oberen
Grenze von mehreren hundert μιη erstrecken. Die übliche Größe für die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Kapseln beträgt zwischen 1 μιη
bis zu etwa 200 μπι, bezögen auf den durchschnittlichen
Durchmesser. Kapseln in diesem Größenbereich werden als »klein« bezeichnet und werden bevorzugt. Der
Anteil der internen Phase, bezogen auf das Gesamtgewicht der Kapseln, kann ebenfalls innerhalb weiter
Bereiche variieren. Die Kapseln können von etwa 0 bis mehr als 99 Gew.-% an Kapselkernmaterial enthalten.
Der gebräuchlichste und bevorzugte Bereich für die Menge des in den nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Kapseln liegt zwischen etwa 50 bis etwa 97 Gew.-%. Unter geeigneten Bedingungen
können Gasblasen durch die Rohrleitung gepumpt und durch das erfindungsgemäße Verfahren eingekapselt
werden, so daß gasgefüllte Kapseln entstehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. In diesen zeigt
F i g. 1 ein schematisches Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen
Verfahrens unter Verwendung einer Rohrleitung mit einer einzigen Einlaßöffnung,
Fig.2 ein schematisches Ablaufdiagramm für das
erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung einer Rohrleitung mit mehreren Einlaßöffnungen, und
F i g. 3 eine schematische Darstellung eines Einlaß-T-Verbindungsstückes
für die Vorrichtung zur Durchführung des in F i g. 2 dargestellten Verfahrens.
Bei dem durch F i g. 1 dargestellten Verfahren werden die einzelnen für die Einkapselung erforderlichen
Komponenten A, B und C kontinuierlich von den Vorratsbehältern 10, 11, 12 in ein Vormischgefäß 18
gegeben, wo die Komponenten unter geeigneten Bedingungen gemischt werden. Die vorgemischte
Flüssigkeit wird dann beispielsweise mit Hilfe einer Pumpe an der Einlaßöffnung 19a der Einkapselungsrohrleitung
unter einer ersten Q einer aufeinanderfolgenden Reihe von Einkapselungsbedingungen in eine
turbulente Strömung versetzt. Die Mischung wird dann nacheinander durch mehrere Bereiche von Einkapselungsbedingungen
Ci, C3 usw. geführt und verläßt die
Rohrleitung an der Auslaßöffnung 19& Bis zum Erreichen dieser Auslaßöffnung wurde die Mischung in
ein disperses System aus Kapseln in einer Herstellungsflüssigkeit umgewandelt und die Dispersion wird durch
ein Kapselabtrennungsgefäß 17 geführt, um die Kapseln C und die zurückbleibende Herstellungsflüssigkeit R
voneinander zu trennen. Es muß darauf geachtet werden, daß der Mischungsflüssigkeitsfluß turbulent ist
und daß die Turbulenz durch die Rohrleitung aufrechterhalten wird, beispielsweise in Übereinstimmung
mit den oben beschriebenen Reynolds-Zahl-Bedingungen.
Die Bedingungen Ci, Ci, C3 können ein stufenweises
Fortschreiten der Vormischung in Richtung der fertigen Kapseln bedeuten oder die Bedingungen können sich
auch, beginnend mit der Einlaßöffnung 19a bis zur Auslaßöffnung 196 oder über bestimmte kleinere Teile
der Rohrleitung, kontinuierlich ändern. Die hier nur allgemein beschriebenen inneren Rohrleitungsbedingungen
beziehen sich insbesondere auf die Temperatur und im allgemeinen erfolgt eine Änderung von einer
höheren zu einer niedrigeren Temperatur, um die flüssigen Kapselwände zu gelatinieren bzw. zu festigen.
Einige für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Einkapselungssysteme benötigen auch ein Ansteigen
der Temperatur, um die flüssigen Kapselwände zu verfestigen. In einem solchen Falle sind die Bedingungen
der Rohrleitung so, daß ausgehend von einer niedrigeren Temperatur zu einer höheren Temperatur
fortgeschritten wird.
Bei dem in F i g. 2 schematisch dargestellten Verfahren werden die einzelnen für die Einkapselung benötigten Komponenten A bis Emit Hilfe jeweils einer Pumpe 15 kontinuierlich von Vorratstanks 10 bis 14 über Zuführungsrohre 21 und Einlaß-T-Rohre bzw. -T-Verbindungsstücke 16 direkt in die Hauptstromrohrleitung 20 geführt. Es sei darauf hingewiesen, daß die Rohrleitung 20 während ihres Verlaufs durch die gesamte Vorrichtung mehrere Turbulenz erzeugende Krümmungen besitzt. Die Stoffe in der Rohrleitung 20 werden temperaturmäßig so gesteuert, daß entweder ein stufenweises Fortschreiten der verschiedenen Temperaturen Q, Ci, Ct... erfolgt oder die Temperaturbedingungen können sich entsprechend einem bestimmten Temperaturmuster kontinuierlich und allmählich längs der Rohrleitung 20 ändern oder die Temperatur kann über das ganze System konstant gehalten werden.
Bei dem in F i g. 2 schematisch dargestellten Verfahren werden die einzelnen für die Einkapselung benötigten Komponenten A bis Emit Hilfe jeweils einer Pumpe 15 kontinuierlich von Vorratstanks 10 bis 14 über Zuführungsrohre 21 und Einlaß-T-Rohre bzw. -T-Verbindungsstücke 16 direkt in die Hauptstromrohrleitung 20 geführt. Es sei darauf hingewiesen, daß die Rohrleitung 20 während ihres Verlaufs durch die gesamte Vorrichtung mehrere Turbulenz erzeugende Krümmungen besitzt. Die Stoffe in der Rohrleitung 20 werden temperaturmäßig so gesteuert, daß entweder ein stufenweises Fortschreiten der verschiedenen Temperaturen Q, Ci, Ct... erfolgt oder die Temperaturbedingungen können sich entsprechend einem bestimmten Temperaturmuster kontinuierlich und allmählich längs der Rohrleitung 20 ändern oder die Temperatur kann über das ganze System konstant gehalten werden.
Falls dies für bestimmte Anwendungszwecke erwünscht ist, kann die Temperatur auch in dem Zuführrohr 21
gesteuert werden.
Das Einkapselungssystem enthält mehrere Komponenten, die dem Hauptstrom nacheinander zugesetzt
werden. Der ursprüngliche von dem ersten Vorratstank 10 kommende Strom beginnt in der Rohrleitung 20.
Nach dem Beginn des ursprünglichen Stromes können soviele zusätzliche Vorratstanks 11 bis 14 verwendet
werden, wie dies für ein bestimmtes Einkapselungssystem erforderlich ist. Wenn dem Strom mehrere
Komponenten zugeführt werden, dann wird eine wirksame, annähernd homogene Vermischung durch die
T-Verbindungsstücke erreicht Nach dem Passieren des letzten T-Verbindungsstücks 16 fließt das Einkapselungssystem
— das nunmehr Kapseln enthält — in ein Kapselabtrenngefäß 17, um die Kapseln C und die
zurückbleibende Herstellungsflüssigkeit R voneinander zu trennen.
In Fig.3 ist ein T-Rohrstück 16 im einzelnen dargestellt, welches aus einem Querstück und einem
Schenkel besteht. Das Querstück (in der Zeichnung horizontal) des T-Rohrstückes besitzt eine Einlaßöffnung
23, mit der ein Zuführungsrohr 21 verbunden ist, und einen Hauptstromausgang 25, mit dem die
Rohrleitung 20 verbunden ist Der Schenkel des T-Stückes ist der Hauptstromeingang 24 und ist mit der
Rohrleitung 20 verbunden. Im Inneren des Querstückes ist eine Hohlnadel 22 konzentrisch angeordnet, wobei
bo das eine Ende (das Einlaßende) der Nadel an der
Einlaßöffnung 23 zu der Innenwandung des Rohres abgedichtet ist Die Hohlnadel 22 erstreckt sich über die
Schnittstelle des Schenkels des T-Verbindungsstückes hinaus in das andere Ende des Querstückes hinein, endet
jedoch vor dem Hauptstromausgang 25. Die Konzentrizität der Nadel mit der Rohrleitung ist nur am
Austrittsende der Hohlnadel erforderlich. Bezüglich der relativen Durchmesser der verschiedenen Rohre und
der Hohlnadel sei darauf hingewiesen, daß die Rohre des T-Verbindungsstückes im wesentlichen einen
kreisförmigen und konstanten Querschnitt besitzen und daß die Einlaß- und Auslaßöffnungen im wesentlichen
den gleichen Durchmesser aufweisen. Die Hohlnadel 22 besitzt einen inneren Durchmesser, der zwischen etwa
10% und etwa 50% des inneren Durchmessers des Hauptstromausgangs 25 beträgt. Der Zustrom in das
T-Verbindungsstück erfolgt einerseits durch den Hauptstrom über den Hauptstromeingang 24 und andererseits
durch Zuführung des Zusatzstoffstroms durch die Zusatzstoffeinlaßöffnung 23 über die Hohlnadel 22. Die
turbulente Strömung des ankommenden Hauptstromes wird verstärkt, wenn der Strom durch einen Teil der
Rohrleitung fließt, der eine Krümmung von mehr als 45°
besitzt, wobei unmittelbar vor der Krümmung der Zusatzstoffstrom mit dem Hauptstrom an der Auslaßöffnung
der Hohlnadel 22 zusammenfließt. Die Mischung dieser Stoffe wird von dem T-Verbindungsstück
am Hauptstromausgang 25 abgegeben und fließt weiter durch die Rohrleitung 20.
Falls erforderlich, kann der Umgebungsdruck, bei dem die Einkapselung durchgeführt wird, bei den in den
F i g. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen sowohl oberhalb als auch unterhalb des atmosphärischen
Druckes liegen. Dies kann z. B. zweckmäßig sein, um stark flüchtige Flüssigkeiten unter größerem Druck als
atmosphärischem Druck einzukapseln, weil dadurch der Verlust des einzukapselnden Stoffes durch Verdampfen
vermindert wird oder um Stoffe zur Verfügung zu stellen, die in den Kapseln unter Druck stehen. Die
Einkapselung unter einem geringeren Druck als der atmosphärische Druck kann beispielsweise dann zweckmäßig
sein, wenn sichergestellt werden soll, daß einzukapselnde Flüssigkeiten nicht durch gelöste Gase
verunreinigt sind.
Die Abmessung und Länge der Rohrleitung kann innerhalb weiter Bereiche variieren, und zwar von etwa
einem halben Millimeter bis etwa 25 mm Durchmesser und von etwa 3 m bis etwa 150 m Länge. Die
Dimensionen des Rohrleitungssystems werden in Abhängigkeit von dem verwendeten Einkapselungssystem
und der Menge der herzustellenden Kapseln gewählt. Falls erforderlich, können auch ein oder
mehrere zusätzliche Pumpen zwischen die Einlaß- und Auslaßöffnungen der Einkapselungsrohrleitung eingefügt
werden.
In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Teile
und Prozentangaben auf das Gewicht, falls nichts anderes angegeben ist
In diesem Beispiel, bei dem die Rohrleitung in der in F i g. 1 dargestellten Weise angeordnet ist, wird ein
flexibles Rohr mit einem inneren Durchmesser von etwa 3 mm und einer Länge von etwa 45 m verwendet, wobei
die Rohrleitung in 3 Temperaturbereiche eingeteilt ist. Diese Temperaturbereiche werden durch Bäder mit
konstanter Temperatur definiert, wobei entsprechende Teile der Rohrleitung in die Bäder getaucht oder auf
andere Weise mit diesen in Berührung gebracht werden. Die Einlaßöffnung der Rohrleitung ist über eine Pumpe
mit einem Vormischgefäß verbunden, um die Stoffe durch die gesamte Länge der Rohrleitung zu transportieren.
Die Auslaßöffnung der Rohrleitung ist mit einem Kapselwand-Schrumpfbad und mit Vorrichtungen zum
Abtrennen der Kapseln von der Herstellungsflüssigkeit verbunden. Die Pumpe ist so gewählt, daß eine
Verweilzeit der Flüssigkeit von etwa 8 min gewährleistet ist, was einer kontinuierlichen Flußgeschwindigkeit
von etwa 500 cm3/min entspricht.
Bei Verwendung der beschriebenen Rohrleitung und r, einer zur Erzeugung einer turbulenten Strömung durch
diese Leitung geeigneten Pumpe wird in dem Vormischgefäß ein Einkapselungssystem hergestellt, das die
folgenden Stoffe in den genannten Volumenteilen enthält:
einen Teil einer 11 gew.-%igen
wäßrigen Gelatinelösung,
einen Teil einer 1 lgew.-%igen
einen Teil einer 1 lgew.-%igen
wäßrigen Gummiarabicumlösung,
3 Teile Wasser,
1,5 Teile Xylol.
3 Teile Wasser,
1,5 Teile Xylol.
Die Gelatine ist eine säureextrahierte Schweinehautgelatine mit einer Bloomstärke von 285 bis 305 g, einem
Lösungs-pH von etwa 4,2 und einem isoelektrischen Punkt von pH 8 bis 9. Xylol ist ein repräsentatives
Beispiel für die einzukapselnde interne Phase für dieses Beispiel. Das Einkapselungssystem ist ein Drei-Phasen-System,
bestehend aus der Herstellungsflüssigkeit, der abgetrennten Phase des Kapselwandmaterials und dem
einzukapselnden Stoff. Das System wird in dem Vormischgefäß gerührt und auf einer Temperatur von
etwa 40°C gehalten. Die Rührgeschwindigkeit wird so gewählt, daß die dispergierten Tröpfchen des einzukapselnden
Stoffes einen durchschnittlichen Durchmesser
«ι von etwa 50 bis 250 μιτι aufweisen und die Dispersion
wird durch die erste von drei Temperaturzonen geleitet. Die Rohrleitung ist in drei Abschnitte von jeweils 15 m
aufgeteilt, wobei die einzelnen Abschnitte auf konstanten
Temperaturen von 33, 31 bzw. 30°C (in der
r> Reihenfolge, wie sie von der Flüssigkeit durchflossen
werden) gehalten werden. Während der Bewegung durch die Rohrleitung lagert sich das als getrennte
Phase vorliegende Kapselwandmaterial auf den Tröpfchen der einzukapselnden internen Phase ab, wobei das
4(i Kapselwandmaterial fortschreitend mit dem Absinken
der Temperatur mehr und mehr verfestigt wird. Die Kapseln werden von der Auslaßöffnung der Rohrleitung
abgegeben und durch ein Kapselabtrenngefäß geleitet, das eine kontinuierlich nachgefüllte, gekühlte,
4-i wäßrige Salzlösung enthält. Unter dem Ausdruck
»gekühlt« soll eine Temperatgur von weniger als 20° C, im allgemeinen von etwa 0 bis 10° C, verstanden werden.
Das Salz der Lösung kann ein beliebiges bekanntes Elektrolyt sein, das zur Aufrechterhaltung einer
-in abgetrennten Phase in wäßrigen Lösungen hydrophiler
Polymerer geeignet isL Beispiele solcher Salze sind Natrium-, Ammonium- und Kaliumsulfat, -citrat, -acetat
und -chlorid. Falls erforderlich, können weitere Temperaturstufen hinzugefügt werden, beispielsweise zur
« Aufrechterhaltung einer Temperatur von etwa 28° C, um
das Kapselwandmaterial noch vollständiger zu verfestigen. Es sei noch darauf hingewiesen, daß in diesem
Beispiel die Kapselwandbildung durch Gelatinierung einer ursprünglich flüssigen Wandbildungslösung er-
w) folgt. Eine solche Gelatinierung erfordert eine Temperaturverminderung,
die durch die beschriebene Anordnung erreicht wird.
Ein Beispiel für ein Einkapselungssystem, bei dem eine ansteigende Temperatur erforderlich ist, enthält die
folgenden Stoffe mit den genannten Volumenteilen:
Einen Teil einer 5gew.- %igen
wäßrigen Polyvinylalkohollösung,
ein Teil Wasser,
2 Teile einer l,5gew.-%igen
ein Teil Wasser,
2 Teile einer l,5gew.-%igen
wäßrigen Gallussäurelösung,
ein Teil einer 11gew.-%igen
ein Teil einer 11gew.-%igen
wäßrigen Gummiarabicumlösung,
0,5 Teile Xylol.
0,5 Teile Xylol.
Der Polyvinylalkohol ist in manchen Fällen eine Kombination mehrerer Produkte, wobei im vorliegenden
Fall der Polyvinylalkohol aus stark hydrolysiertem und teilweise hydrolysiertem Polyvinylalkohol im
Gewichtsverhältnis von etwa 1:19 besteht. Der stark hydroiysierte Polyvinylalkohol ist etwa zu 99 bis 100%
hydrolysiert und besitzt ein Molekulargewicht von etwa 86 000 und eine Viskosität von etwa 28 bis 32 cP in einer
4gew.-%igen wäßrigen Lösung bei 200C. Der teilweise hydroiysierte Polyvinylalkohol ist zu etwa 87 bis 89%
hydrolysiert. Sein Molekulargewicht beträgt etwa 125 000 und seine Viskosität etwa 35 bis 45 cP in einer
4gew.-%igen wäßrigen Lösung bei 200C. Das Xylol ist ebenfalls wieder ein repräsentatives Beispiel für die
einzukapselnde interne Phase. Das Einkapselungssystem ist ein Drei-Phasen-System, bestehend aus der
kontinuierlichen Herstellungsflüssigkeit, einer abgetrennten Phase des Kapselwandmateriais und der
einzukapselnden internen Phase. Das System wird bei einer Temperatur von etwa 1O0C in einem Vormischgefäß
gerührt. Es sei darauf hingewiesen, daß das Einkapselungssystem bei Verwendung dieser Stoffe ein
Ansteigen der Temperatur zur Fertigstellung der Kapseln erfordert. Demzufolge werden die Bereiche
konstanter Temperatur längs der Leitung auf Temperaturen von etwa 35, 45 bzw. 55°C gehalten, und zwar
wieder in der Reihenfolge, wie diese Bereiche von der Flüssigkeit durchflossen werden. Während in dem
Vormischgefäß weitergerührt wird, wird die Dispersion in der oben beschriebenen Weise durch die Rohrleitung
gepumpt. Die von der Auslaßöffnung der Rohrleitung abgegebene Flüssigkeit enthält in einer verfestigten
Wand aus Polyvinylalkohol und Gallussäure eingekapselte Xyloltröpfchen.
Ein System zur Herstellung von Kapseln unter Verwendung von hydrophoben Kapseiwandmaterialien
kann hergestellt werden durch Vereinigen von 12 Teilen
einer etwa 2%igen Lösung von Äthylen-Vinylacetat-Copolymer in Toluol, einem Teil Leinsamenöl und 1 bis
2 Teilen des einzukapselnden Stoffes (beispielsweise Glycerin oder Natriumbicarbonat). Das Äthylen-Vinylacetat-Copolymer
dient als Kapselwandmaterial, das Leinsamenöl als Phasentrennungsmittel und der einzukapselnde
Stoff wird darin in einem Vormischgefäß auf die gewünschte Teilchengröße dispergiert. Das System
wird in dem Vormischgefäß aufrechterhalten und die Dispersion wird in der bereits beschriebenen Weise
durch die Rohrleitung gepumpt, wobei diese Rohrleitung so ausgewählt wird, daß sie für die Komponenten
des Systems undurchlässig ist. Ein erster Abschnitt konstanter Temperatur wird auf etwa 600C gehalten
und die Dispersion wird in diesen Abschnitt geleitet, um einen ersten Abkühleffekt zu erreichen. Der nächste
Abschnitt der Rohrleitung sieht eine gesteuerte allmähliche Temperaturverminderung von etwa 600C
auf etwa 200C vor. Die von der Auslaßöffnung der Rohrleitung abgegebene Flüssigkeit enthält Kapseln
mit verfestigten Wänden aus Äthylen-Vinylacetat-Copolymer
und der ausgegebene Flüssigkeitsstrom kann entweder in ein Kapseltrenngefäß oder in ein
Kapselwandbehandlungsgefäß gegeben werden, in dem
r> die Kapselwände chemisch gehärtet werden. Geeignete
Stoffe für die Kapselwandhärtung sind Toluoldiisocyanat oder Oxalylchlorid. Das Äthylen-Vinylacetat-Copolymer
dieses Beispiels ist teilweise hydrolysiert, und zwar zu etwa 50 bis 53% der zur Verfügung stehenden
κι Acetatgruppen.
In diesem Beispiel ist die Vorrichtung im wesentlichen
so angeordnet, wie dies in F i g. 2 dargestellt ist. Die
ΐϊ Hauplslromrohrieilung und die Zuführungsrohre besitzen
vorzugsweise einen Innendurchmesser von etwa 8 mm. Die T-Verbindungsstücke besitzen einen inneren
Durchmesser von etwa 6 mm und die Hohlnadel in dem T-Verbindungsstück besitzt einen inneren Durchmesser
von etwa 1,5 mm. (Bei der Einkpaselungsvorrichtung für dieses Beispiel werden als Nadeln 14-gage-Injektionsnadeln
verwendet.) Es werden vier Vorratsbehälter verwendet, von denen jeder über ein Zuführungsrohr
und eine Pumpe mit einem T-Verbindungsstück
2) verbunden ist. Die Zuführungsrohre können praktisch
jede beliebige Länge aufweisen und besitzen normalerweise eine Länge von mehr als etwa 60 cm, jedoch
weniger als etwa 3 m. Die Rohrleitung ist jeweils durch die T-Verbindungsstücke unterbrochen, wobei die
so dadurch entstehenden Teilstücke ebenfalls von beliebiger geeigneter Länge sein können, jedoch normalerweise
mehr als etwa 60 cm und weniger als etwa 3 m betragen. Der Abschnitt der Rohrleitung zwischen dem
letzten T-Verbindungsstück und dem Kapselabtrennge-
r> faß besitzt in manchen Fällen eine größere Länge,
beispielsweise in der Größenordnung von 4,5 bis 6 m, wodurch die Intensität der Turbulenz vor dem Eintritt
der Flüssigkeit in das Kapselabtrenngefäß vermindert wird. Für ein erfolgreiches Arbeiten der Vorrichtung
w dürfte eine Gesamtlänge der Rohrleitung von mehr als
etwa 3 m erforderlich sein.
Die Pumpen werden so ausgewählt, daß eine Fördermenge von etwa 15 bis 20 cm-Vs erreicht wird.
Der interne Durchmesser der in den T-Verbindungsstücken verwendeten Hohlnadel kann innerhalb eines
relativ weiten Bereiches variieren, d.h. er kann zwischen etwa 0,25 und etwa 5 mm liegen. Ein
wesentlicher Gesichtspunkt für den Aufbau des T-Verbindungsstücks ist das Verhältnis der inneren
Durchmesser des T-Verbindungsstücks und der Hohlnadel. In diesem Beispiel beträgt das Verhältnis 4 : 1. Ein
bevorzugter Bereich dieses Verhältnisses kann zwischen etwa 2 : 1 und etwa 10 : 1 liegen, wobei sich Werte
zwischen 2:1 und 8:1 als besonders zweckmäßig erwiesen haben.
In diesem Beispiel werden vier verschiedene Lösungen verwendet:
1) eine Lösung des Kapselwandmaterials;
2) eine Lösung des einzukapselnden Stoffes;
3) eine Lösung des Phasentrennungsmittels; und
4) eine Lösung des Kapselwandhärtungsmittels.
Die folgenden Stoffe werden zur Bildung der Lösung des Kapselwandmaterials in 50 000 g Wasser gelöst:
682 g Gummiarabicum
6!Og Harnstoff
726 g Resorcin
490 g Polyvinylalkohol.
6!Og Harnstoff
726 g Resorcin
490 g Polyvinylalkohol.
Der in diesem Beispiel ver-vendete Polyvinylalkohol setz; sich in manchen Fällen aus mehreren Produkten
zusammen und er beMeht vorzugsweise aus etwa 400 g
teilweise hydrolysiertem Polyvinylalkohol und etwa 90 g stark hydrolysiertem Polyvinylalkohol. Diese
beiden Polyviny'alkoholtypen sind die gleichen, wie sie in Beispiel 2 definiert wurden.
Als einzukapselnden Stoff wird ein Paraffinöl verwendet und, falls erforderlich, kann dem öl ein
öllöslicher Farbstoff zugesetzt werden, um die Beobachtung des Einkapselungsverfahrens zu erleichtern. Ein
Beispiel für ein geeignetes Paraffinöl ist ein Naphthenöl mit einer Dichte von etwa 0,920 g/cm3, einem Molekulargewicht
von 340 und ist auf Seite 5 des Sunoco Technical Bulletin Nr. 93 vom Oktober 1968 beschrieben.
Die Lösung des Phasentrennungsmittels leitet die Phasentrennung des Polyvinylalkohol-Resorcin-Kapselwandmaterials
ein und hält die getrennten Phasen aufrecht. Es kann ein für diese Zwecke beliebiges
bekanntes wasserunlösliches Salz sein. In dem vorliegenden Beispiel wird hierfür eine 2gew.-%ige wäßrige
Lösung von Natriumsulfat verwendet.
Die Lösung des Kapselwandhärtungsmittels bewirkt eine chemische Reaktion zum Wasserunlöslichmachen
des Kapselwandmaterials und wird nach der Bildung der Kapselwände zugeführt. Die für dieses Beispiel
verwendete Härtungslösung enthält 1100 cm3 konzentrierte
Schwefelsäure, 6500 cm3 Formalin (37gew.-°/oige wäßrige Formaldehydlösung) und 10 000 cm3 Wasser.
Die Lösungen werden jeweils in geeignete Vorratsbehälter gegeben. Es werden keine Temperatursteuerungen
vorgesehen. Dieses Einkapselungssystem arbeitet optimal bei einer Temperatur von etwa 20 bis 25° C. Der
Strom der Kapselwandmateriallösung beginnt bei dem ersten Vorratsbehälter und wird so eingestellt, daß sich
eine Strömungsgeschwindigkeit von 10,6cm3/s ergibt.
Als nächstes beginnt der Fluß des einzukapselnden Stoffes, dessen Strömungsgeschwindigkeit etwa
I,9cm3/s beträgt. Die Natriumsulfatlösung wird dem
Strom mit einer Geschwindigkeit von etwa I,2cm3/s
zugesetzt und der gesamte Strom wird, falls erwünscht, durch eine Emulgierpumpe geleitet, wobei die von ihr
abgegebene Flüssigkeit Tröpfchen der einzukapselnden Phase mit einer Größe von etwa 20 bis 30 μιη enthält.
Diese Tröpfchen sind von einer flüssigen abgetrennten Phase des Kapselwandmaterials bedeckt und stellen
embryonale Kapseln dar. Anschließend wird dem Hauptstrom die Lösung des Härtungsmittels mit eine·.
Geschwindigkeit von 2,0 cm3/s zugesetzt, wonach der Hauptstrom fertiggestellte Kapseln, bestehend aus
öltröpfchen, die von wasserunlöslich gemachtem Polyvinylalkohol umgeben sind, enthält. Die Austrittsflußgeschwindigkeit
beträgt etwa I5,6cm3/s und, falls
erwünscht, kann der gesamte Hauptstrom für ein
Beschichtungsverfahren verwendet werden, wöbe dieser Strom auf die zu beschichtende Oberfläch«
gerichtet ist, wonach die Beschichtungsmasse zui Erzielung einer trockenen Kapselschicht getrocknet
wird. Das oben beschriebene Einkapselungssystenr verwendet zur Kapselwandhärtung eine chemisch«
Reaktion und benötigt somit keine besondere Tempera tursteuerung.
Ein System, das eine Temperatursteuerung benötigt kann hergestellt werden durch Vereinigen eine:
Stromes aus 3 Teilen einer etwa 3,6%igen wäßriger Lösung von säureextrahierter Schweinehautgelatine
(isoelektrischer Punkt pH 8 bis 9) mit einem Strom aus 1 Teilen einer etwa 5,5%igen wäßrigen Lösung vor
Gummiarabicum, wodurch eine Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung
eines komplexen Koazervats erreich! wird. Die Temperatur des Hauplstromes solite auf einei
Temperatur von mehr als 35°C gehalten werden und die Temperatur der zugeführten Gelatinelösung muß
oberhalb der Gelatinierungstemperatur gehalten werden. Anschließend werden dem Hauptstrom etwa 1,5
Teile des im wesentlichen wasserunlöslichen einzukapselnden Stoffes zugeführt und der Hauptstrom wird
dann durch einen Wärmeaustauscher geführt, um die Temperatur auf unter 30°C zu vermindern. Nach dem
Wärmeaustauscher enthält der Hauptstrom Kapseln mit gelatinierten Wänden und der Hauptstrom kann
dann entweder dem Kapselabtrenngefäß zum Abkühlen zugeführt werden oder dem Hauptstrom kann eine
Lösung eines Kapselhärtungsmittels zugesetzt werden.
Ein System zum Herstellen von Kapseln untei Verwendung eines hydrophoben Kapselwandmaterial;
kann hergestellt wenden durch Zusammenbringen eine; Stromes aus 12 Teilen einer etwa 2%igen Lösung de!
Äthylen-Vinylacetat-Copolymers nach Beispiel 3 ir
Toluol, Trichlorethylen oder Tetrachloräthylen mil einem Strom aus einem Teil Leinsamenöl. Da;
Äthylen-Vinylacetat-Copolymer dient als Kapselwand material, das Leinsamenöl ist das Phasentrennungsmit
tel und der sich ergebende Hauptstrom wird auf etwa 7i
bis 80" C gebracht. Anschließend werden dem Haupt strom als einzukapselnder Stoff etwa I bis 2 Teilt
Glycerin zugeführt, wonach der Hauptstrom durch einen Wärmeaustauscher geleitet wird, der die Tempe
ratur auf etwa 20°C herabsetzt. Nach dem Durchgang durch den Wärmeaustauscher liegen Kapseln mii
verfestigten Wänden vor und der Strom kann entwedei zu dem Kapselabtrenngefäß geführt werden oder e;
wird dem Hauptstrom eine Lösung eines Kapselhär tungsmittels zugeführt. Geeignete Kapselhärtungsstoffc
sind Toluoldiisocyanat oder Oxalylchlorid.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von kleinen, ein Kernmaterial enthaltenden Kapseln mit polymeren
Kapselwänden, bei dem die für die Kapselherstellung erforderlichen Stoffe kontinuierlich in eine
Rohrleitung unter Erzeugung einer turbulenten Strömung eingeführt werden, wobei längs der
Rohrleitung bestimmte Temperaturen aufrechterhalten werden, und die Kapseln aus der Rohrleitung
kontinuierlich entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kapselbildung eine
Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung in der Lösung des polymeren wandbildenden Stoffes, in der
das Kernmaterial dispergiert ist, herbeigeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen für die Kapselherstellung
erforderlichen Stoffe an verschiedenen voneinander beabstandeten Stellen der Rohrleitung
in einer vorgegebenen Folge zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Stelle, an der sich die
Kapselwände bereits gebildet haben, der Rohrleitung ein Kapselwandhärtungsmittel zugeführt wird. 2s
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Rohrleitung zum
Hindurchführen einer Mischung der Kapselherstellungsstoffe unter Aufrechterhaltung einer turbulenten
Strömung mit Hilfe mindestens einer Pumpe, in wobei die Rohrleitung mehrere Einlaßöffnungen
zum Zuführen jeweils eines Kapselherstellungsstoffes an verschiedenen Stellen derselben und eine
Auslaßöffnung zur Abgabe der gebildeten Kapseln aufweist, und mit längs der Rohrleitung angeordne- r>
ten Temperatursteuervorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Einlaßöffnungen
(23) über jeweils eine Pumpe (15) mit jeweils einem Vorratstank (10 bis 14) verbunden und jeweils einem
Teil der Rohrleitung (20) zugeordnet sind, der eine Krümmung mit einem Winkel von mehr als 45°
besitzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit jeder Einlaßöffnung (23) ein
Zuführrohr (21) verbunden ist, das mit der v> Rohrleitung (20) ein T-Verbindungsstück (16) bildet,
wobei in dem Querrohr des Verbindungsstücks eine Hohlnadel (22) angeordnet ist und die Hohlnadel
derart angeordnet ist, daß ihr Austrittsende über den Schnittpunkt mit der Rohrleitung (20) hinausragt. w
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