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Trink- oder Aussohenktülle für in Dosen abgefühlte FlUssigkeiten,
insbesondere Getränke.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trink- oder Ausschenktülle
für in Dosen abgefühlte Flüssigkeiten, insbesondere Getränke, die in Dosen derjenigen
Art abgefüllt sind, welche in einer Stirnfläche einen durch eine Schwächungslinie
abgegrenzten Aufreissbereich zur Bildung einer Offnung in der Dose aufweisen. Dosen
dieser Art werden in grossem Umfang zum Emballieren von Bier und ähnlichen Getränken
verwendet, jedoch haben sie im Vergleich mit Flaschen gewisse Nachteile, indem das
Ausschenken schwieriger ist, und man insbesondere nicht aus ihnen trinken kann,
wobei hygieinische Probleme hinzukommen, weil die Kante einer Dose sich nicht in
gleicher Weise wie eine Flaschenmündung abtrocknen und reinigen lässt. Weiterhin
lässt sich die in der Dose erzeugte Offnung nicht wieder schliessen, wenn man einen
Teil des Doseninhaltes in der Dose aufzubewahren wünscht,
Zur Lösung
des Problemes leicht aus einer Dose trinken zu können wird in der USA-Patentschrift
Nr. 2 075,721 vorgeschlagen, ein becherkantenähnliches, rohrförmiges Gebilde zu
verwenden, das über die Dosenkante gepresst wird und dadurch die Dose zu einer Art
Trinkbecher umformen kann, Diese Lösung ist indessen nicht besonders zweckmässig
für Dosen der eingangserwähnten Art, weiL der Dosendeckel mit der abgegrenzten,
durch den Aufreissvorgang erzeugten Offnung wie ein falscher Boden wirkt dergestalt,
dass Flüssigkeit, die durch ein Neigen der Dose in den von der Becherkante abgegrenzten
Raum über dem Dosendeckel gelangt, dazu neigt, wieder in die Dose zurückzufliessen,
wenn diese weniger schräg gehalten wird.
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Weiterhin löst die Verwendung einer solchen Becherkante nicht diejenigen
Probleme, die beim Ausgiessen des Doseninhaltes, z.B, in ein Glas oder in andere
Behälter, entstehen, ebenso wie sie keine Möglichkeit für ein erneutes Verschliessen
der Dose ergibt.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Trink- oder Ausschenktülle
zu bilden, die sich zur Anwendung bei Dosen der eingangserwähnten Art eignet, durch
die sich bequem Ausgiessen oder Trinken lässt, die hygieinisch ist, und die billig
in Massenfabrikation hergestellt werden kann. Dies wird durch die Ausbildung der
Trink- oder Ausschenktülle in Ubereinstimmung mit dem Kennzeichen des Anspruches
1 erreicht.
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Ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemässe Tülle ist in Anspruch
2 angegeben. Dieses Ausführungsbeispiel ist insbesondere für Dosen bestimmt, bei
denen die aufgerissene Offnung kreisförmig ist. Durch eine passende Ausbildung des
Gewindes, z.B. als ein metallischer, schraubenförmig verlaufender Wulst, kann-das
Gewinde in Eingriff mit der Begrenzungskante der Offnung gebracht werden, selbst
wenn diese im übrigen nicht durch z.B. eine kurze, radiale Offnung im Anschluss
an die kreisförmige Offnung mit Hinblick auf ein Einschrauben der Tülle ausgebildet
ist, Ein vorgezogenes Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemässe Tülle ist durch
das Kennzeichen des Anspruches 3 eigentümlich. Dieses Ausführungsbeispiel ist insbesondere
für Dosen mit einer länglichen Offnung mit z.B. in den gemeinhin verwendeten Bierdosen
bestimmt, wo die Offnung im wesentlichen eine dreieckige Form aufweist,
deren
Winkelspitze beim Zentrum der Dosenstirnwand liegt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Tülle zeichnet
sich durch das im Anspruch 4 angegebene Kennzeichen aus.
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Bei dieser Ausbildung der Tülle kann die Offnung in der Dose eine
willkürliche Form aufweisen, weil der mit einem auswendigen Wulst versehene, elastische,
rohrförmige Teil lediglich eine entsprechende Form aufzuweisen braucht. Bei diesem
Ausführungsbeispiel wird der rohrförmige, elastische Teil in die Offnung hineingedrückt,
wonach der Wulst durch Anlage an die Begrenzungskante der Offnung die Anlagefläche
zur Anlage an die Stirnfläche der Dose um die Offnung herum presst, Ein weiteres
Aus führungsbeis piel für die erfindungsgemässe Tülle hat das im Anspruch 5 angegebene
Kennzeichen. Das dichtschliessende Verschlussorgan kann eine elastische Kapsel oder
ein Schraubverschluss sein, und man erreicht hierdurch, dass eine teilweise geleerte
Dose aufbewahrt werden kann, ohne dass man Gefahr läuft, dass der Doseninhalt ausläuft,
wenn die Dose z.B. durch ein Versehen in eine liegende Stellung gerät, und ohne
dass die Qualität des Doseninhaltes durch Berührung mit der Atmosphäre leidet.
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Die Erfindung sei im folgenden näher auf der Grundlage eines Ausführungsbeispieles
unter Hinweis auf die Zeichnung erläutert Fig, 1 zeigt von oben gesehen eine Dose
mit einer aufgesetzten , erfindungsgemäss ausgebildeten Trink- oder Ausschenktülle,
Fig. 2 das gleiche vom Inneren der Dose her gesehen, Fig. 5 einen Schnitt gemäss
III-III in Fig. 1, und Fig. 4 einen Schnitt gemäss IV-IV in Fig. 1.
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Fig. 1 zeigt die Trink- oder Ausschenktülle 1 auf der einen Stirnfläche
5 einer Dose 2 angebracht. Die Stirnfläche 5 ist'mit einer im wesentlichen dreieckigen
Offnung versehen, die durch einen Aufreissvorgang entlang der Begrenzungskante 4
erzeugt wurde und am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist. Die TUlle 1 besteht aus
einem rohrförmigen Teil 5, der an seiner der Stirnfläche 5 zugewandten Seite mit
einer ringförmigen Anlage fläche 6 ausgebildet ist, dessen äusseresDurchmesser wesentlich
grösser als die grösste Ausdehnung der aufgerissenen Offnung in der Dose 2 ist,
während die Mündung 7 mit Randwülsten 8 von der gleichen Art versehen ist, wie man
sie bei Bier- und Brauseflaschen vorfindet. Hierdurch erreicht man, dass
die
Mündung mit den bekannten, im Verkehr befindlichen Kunststoffkapseln, die zum zwischenzeitlichen
Verschliessen von Bier- und Brauseflaschen verwendet werden, verschliessen kann.
Der rohrförmige Teil 5 weist über einen Teil seiner Länge eine Trennwand 9 auf,
die unten in ein Halsstück 10 übergeht, welches in einem Querbalken 11 endet, dessen
Länge kleiner als die grösste Ausdehnung (Länge) der Offnung ist, jedoch grösser
als die grösste Breite der Offnung, und dessen nach oben gewandte Fläche oder Kante
12 schräg abwärts und auswärts vom Halsstück 10 verläuft, dergestalt, dass sie an
ihrer höchsten Stelle in Höhe oder etwas höher als die Anlagefläche 6 ist.
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Die Tülle 1 wird dadurch auf die Dose 2 angebracht, dass der Querbalken
11 in einer Stellung, in der seine Längsrichtung im wesentlichen mit der Mittellinie
der Offnung zusammenfällt, in die Offnung in der Dose -eingeführt wird. Danach dreht
man die Tülle dergestalt, dass die Schrägkanten 12 auf dem Querbalken 11 gegen die
Begrenzungskante 4 der Offnung anliegen. Durch ein geringes Weiterdrehen werden
die Anlagestellen näher an das Halsstück 10 herangeführt. Da die Anlagestellen hierdurch
nach oben von der Ebene der Stirnfläche 3 verlagert werden, entsteht durch Deformation
der Begrenzungskante 4 eine elastische Kraft, die die Tülle 1 und damit die Anlagefläche
6 dichtend an die Stirnfläche 5 der Dose 2 andrückt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich
verläuft die Anlagefläche 6 außerhalb der Offnung in der Dose derart, dass eine
dichtende Anlage um die Offnung herum erreicht wird. Die Trennwand 9 und das Halsstück
10 dienen ausser der Befestigung des Querbalkens 11 auch als eine Trennwand, die
aus der Dose ausströmende Flüssigkeit von in die Dose einströmender Luft trennt,
was erwiesenermassen dazu führt, dass aus der erfindungsgemässen Tülle ausserordentlich
bequem ausgegossen oder getrunken werden kann, Durch Herstellung der Tülle 1 aus
einem verhältnismässig weichen Kunststoff lässt sich ohne weiteres die erforderliche
Dichtung zwischen dem Kunststoff in der Anlagefläche 6 und der Stirnfläche 3 der
Dose erreichen, Bei Verwendung eines steiferen Materials wie einem harten Kunststoff
oder Metall zur Herstellung der Tülle kann es erforderlich werden, die Anlagefläche
6 mit einem nicht gezeigten weicheren Dichtungsmaterial zu belegen, Solches kann
beispielsweise durch
Aufkleben oder durch. Eingiessen eines Metallteiles
in den Kunststoff erfolgen.
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Die gezeigte und beschriebene Trink- oder Ausschenktülle kann billig
hergestellt werden, ist unbegrenzt häufig verwendbar, ist leicht zu reinigen und
erfordert nur wenig Platz, wenn sie nicht gebraucht wird.
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Die Erfindung ist nicht auf das oben beschriebene und auf der Zeichnung
gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. Auch andere Ausführungen sind innerhalb
des erfindungsgemässen Rahmens denkbar.
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Die Organe zum Eingriff mit der Begrenzungskante der Offnung können
somit als ein weiterer rohrfdrmiger, mit Aussengewinde versehener Teil ausgebildet
sein, oder sie können in Form eines mit einem auswendingen Wulst versehenen, von
der Anlage fläche nach unten verlaufenden, elastischen, rohrförmigen Teiles ausgebildet
sein, dessen Form und Grösse im wesentlichen der Form und Grösse der Offnung entsprechen.