DE2330644C2 - Pulverförmige hydrophile Füllstoffe und ihre Herstellung - Google Patents
Pulverförmige hydrophile Füllstoffe und ihre HerstellungInfo
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Description
b) Divinylbenzolt Älhylenglycoldirrlelhaerylat oder
Diäthylenglycoldimelhacrylat,
wobei b) in einer Menge von 0,1 bis 4OGew.-°/o.
bezogen auf das Monomerengemisch, eingesetzt wird,
in einem Lösungsmittelsystem, in dem das gebildete Copolymere nicht löslich ist,
Überführung des Fällungspolymerisats unmittelbar nach Beendigung der Polymerisation in dem bei der
Polymerisation benutzten Lösungsmittelsystem in die Ammonium-, Natrium- oder Kaliumsalze unter
Verwendung wässeriger oder alkoholischer Lösungen der entsprechenden Hydroxide, Carbonate
oder Alkoholate.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der pulverförmigen hydrophilen Füllstoffe beruht auf
der Copolymerisation von 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel, folgender Monomeren
Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure oder
Fumarsäure bzw. ihrer Anhydride oder Säurechloride mit
Divinylbenzol, Äthylenglycoldimethacrylat oder Diäthylenglycoldimethacrylat,
wobei b) in einer Menge von 01 bis 40Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch, eingesetzt wird,
wobei b) in einer Menge von 01 bis 40Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch, eingesetzt wird,
in einem Lösungsmittelsystem, in dem das gebildete Copolymere nicht löslich ist,
und anschließende Überführung in die entsprechenden Salze.
und ist gekennzeichnet durch Überführung des Fällungspolymerisats
unmittelbar nach Beendigung der Polymerisation in dem bei der Polymerisation benutzten
Lösungsmittslsystem in die Ammonium-, Natrium- oder Kaliumsalze unter Verwendung wässeriger oder alkoholischer
Lösungen der entsprechenden Hydroxide. Carbonate oder Alkoholate.
Aus der GB-PS 8 49 708 ist ein Verfahren zur Herstellung fester Polymerer in Gelform durch
Copolymerisation \. /J-ungesättigter Monocarbonsäuren
mit mindestens bifunktionellen ungesättigten Vernetzungsmitteln bekannt, bei dem die Monomeren
in einem organischen Mischlösungsmittel aus einem aromatischen Kohlenwasserstoff und mindestens einem
polaren Co-Lösungsmittel polymerisiert werden, in dem
das Monomere löslich, das entstehende Polymere jedoch unlöslich ist. Das Polymere fällt dementspre
chend in Form einer fließfähigen Suspension gequollener Polymerteilchen an. Ferner ist aus dieser Druckschrift
bekannt, daß die trockenen Polymeren durch Überführung der Carboxylgruppen in die Salzform mit
wässeriger Natronlauge in ein schleimartiges Material umgewandt·it werden können, das sich für medizinische
und kosmetische Zwecke sowie als Verdickungsmittel eignet.
In der DEPS 8 59 954 ist ein Verfahren zur
Herstellung wasserlöslicher Salze carboxylgruppenhaltiger Polymerisate beschrieben, bei dem die Polymerisate
ebenfalls in trockenem Zustand oder nach Weitgehendem Abpressen noch anhaftenden Waschwassers in
Abwesenheit von Wasser oder in Anwesenheil nur solcher Wassermengen, die nicht zur Verklumpung
führen, mit flüchtigen Stickstoffbasen behandelt werden.
Aus der US-PS 29 23 692 sind schleimartige Zusammensetzungen bekannt, die Salze vernetzter, carboxylgruppenhaltiger
Polymerer enthalten und durch Polymerisation wasserfreier olefinisch ungesättigter Carbonsäuren
mit einem Vernetzungsmittel in einem aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
oder -Lösungsmittelgemisch zugänglich sind. Durch entsprechende Wahl der Menge des
Vernetzungsmittel (0,1 bis 10Gew.%) werden entsprechende
schleimartige Gele erzielt; dieser Mengenbereich ist entscheidend, da bei höheren Anteilen an
Vernetzungsmittel keine Gele, sondern suspendierte gequollene Einzelpartikel entstehen.
Die nach diesem Verfahren zugänglichen Copolymeren werden zunächst isoliert und dann in einem
wässerigen Medium in die Na-Form übergeführt, was zui Bildung nicht filtrierbarer Gelprodukte führt.
Im Gegensatz dazu wird erfindungsgemäß das resultierende Copolymer direkt im Polymensationsmedium
ohne Isolierung des Produkts in die Na* , K*- oder NHiT-Form übergeführt. Diese Neutralisation
erfolgt mit wässerigen oder alkoholischen Lösungen der entsprechenden Basen.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt unter den anspruchsgemäßen Bedingungen zu einem pulverförmigen
Produkt von < 100 μιτι Teilchengröße, das sich als
Füllstoff für Kunststoffe und Kautschuk eignet und insbesondere Wasserdampf reversibel zu binden vermag.
Im Gegensatz üizu wird das nach der US-PS 29 23 692 zugängliche Material als nichtnewtonsches,
pseudoplastisches Verdickungsmittel für wässerige Lösungen und Emulsionen eingesetzt.
Aus der US-PS 33 13 748 ist schließlich die Herstellung
vernetzter kolloidaler Vinylpolymerer mit Teilchengrößen von 5 nm bis 5 μίτι in wässeriger Dispersion
bekannt, die durch F.mulsionspolymerisation ungesättigter Verbindungen. /.. B. von ungesättigten Carbonsäuren
wie Methacrylsäure mit zweifach ungesättigten Verbindungen wie Butadien erfolgt, wobei in einer ersten
Polymensationsstufe im wesentlichen ohne Vernetzung polymerisiert und in einer anschließenden zweiten
Polymerisationsstufe vernetzt wird. Diese Füllstoffe dienen als Verstärkerfüllstoffe für Kunststoffe und
Kautschuke und als Zusatz /u Wachsen und Schmiermitteln.
Erfindungsgemäß werden die hydrophilen vernetzten Füllstoffe durch Fällungspolymerisation in wasserfreiem
Medium hergestellt. Durch Wahl der Monomerkonzentration
des l.osungsmittelsystems resultiert eine
Teilchengröße unter 100 μπι. Die erfindungsgemäßen
Füllstoffe dienen nicht als Verstärkerfüllstoffe, sondern
als Füllstoffe fur Materialien wie Kunstleder, bei denen
es auf das Sorptions-Desorptions-Gleichgewicht von
Wasserdampf ankommt
Die Sorptionskapa/itäi der erfindungsgemäßen hy
drophilen Füllstoffe ist dabei vom Gehalt an neutrali
sierten. d. h. in die Sal/form übergeführten Carboxylgruppen
abhängig und liegt im Bereich von 50 bis 150 GcW-1Vn. bezogen auf den trockenen Füllstoff
Die Sorptionsisothermen der erfindungsgemäßen Füllstoffe weisen einen sehr günstigen Verlauf auf. da
die maximale Zunahme der Wasserdampfsorption
zwischen 50 und 100% relativer Feuchte liegt.
Als Vernetzungsmittel werden erfindungsgemäß Divinylbenzol, Älhylenglycoldimethacrylal und Diäthylenglycojdimelhacrylal
eingesetzt.
Die Überführung in die Ka-, K- oder NHVForm
erfolgt unter Verwendung von wässerigen oder alkoholischen Lösungen der entsprechenden HydroxU
de, sauren oder neutralen Carbonate oder Alkoholate.
Durch die angewandte Konzentration der Monomeren und die Wahl des Lösungsmittelsystems kann die
Größe der polymeren Teilchen, ihre Porosität und dadurch auch ihre Oberfläche in einem gewissen
Ausmaß beeinflußt werden, so daß Produkte mit verschiedener Eindickfähiskeit zugänglich sind.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
10
In einen 250-ml-DreihalskoIben mit Thermometer,
Rückflußkühler, Rührer und Stickstoff-Einleitungsrohr wurde ein Reaktionsgemisch folgender Zusammensetzungeingetragen:
Methyläthylketon
Maleinsäureanhydrid
Divinylbenzol (65,7%ig)
Dibenzoylperoxid
Maleinsäureanhydrid
Divinylbenzol (65,7%ig)
Dibenzoylperoxid
80 ml
12g
12g
8g
0,6 g
20
Nach 10 min Durchblasen von Stickstoff wurde das Gemisch auf 65° C erhitzt und unter Stickstc ffatmosphäre
6 h unter stetigem Rühren polymerisiert.
Die erhaltene Suspension wurde in einer Reibschale mit Natronlauge (9,8 g NaOH in 40 ml Wasser) in die
Na-Form bzw. mit wässeriger Ammoniaklösung (4,2 g NH3 in 40 ml H2O) in die NH4-Form übergeführt Die
suspension wurde zuerst an der Luft und anschließend im Vakuumtrockenschrank bei 70° C unter einem Druck
von 10 Torr getrocknet
in eine Apparatur wie in Beispiel 1 wurde
Gemisch folgender Zusammensetzung eingebracht:
Gemisch folgender Zusammensetzung eingebracht:
ein
Propanol 30 ml
Methacrylsäure 35 g
Äthylenglycoldimethacrylat 0,035 g
Äthylenglycoldimethacrylat 0,035 g
Azobisisobutyronitril 0,35 g
Die Polymerisation wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt. Nach beendeter Polymerisation wurde die
Suspension des ausgefällten Polymeren unter stetiger,! Rühren mit 80 ml Natriumpropanolat versetzt, das
durch Lösen von 9,35 g metalüschem Natrium in 80 ml Propanol hergestellt worden war. Die Suspension
wurde dann zunächst an der Luft und anschließend im Vakuumtrockenschrank bei 700C und 10 Torr getrocknet.
Die Suspension einer Polymerfällung, die durch Polymerisation eines Gemischs folgender Zusammensetzung
Maleinsäure 16 g
Äthylenglycoldimethacrylat 4 g
Äthylenglycoldimethacrylat 4 g
Butanol 80 ml
Dibenzoylperoxid 0,6 g
Dibenzoylperoxid 0,6 g
erhalten worden war, wurde mit einer Lösung von Natiiümbutanolat in Butanol (0,34 g Na in 60 ml
Butanol) versetzt. Die Suspension wurde 1 h gerührt, dann mit einer Fritte abgesaugt und zuerst an der Luft
und anschließend bei 65° C im Vakuumtrockenschrank bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Wie aus der obigen Beschreibung und den Beispielen hervorgeht, ist das erfindungsgemäße Verfahren einfach,
erfordert keine speziellen Apparaturen und ist leicht durchführbar. Das Verfahren kann ohne Schwierigkeiten
auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Claims (3)
1. Pulverförmige hydrophile Füllstoffe, erhalten durch Copolymerisation von 5 bis
60 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel, folgender Monomeren
a) Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure oder Fumarsäure bzw. ihrer Anhydride oder Säurechloride
b) Divinylbenzol, Äthylenglycoldimethacrylat
oder Diäthylenglycoldimethacrylat,
wobei b) in einer Menge von 0,1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch, eingesetzt wird,
wobei b) in einer Menge von 0,1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch, eingesetzt wird,
in einem Lösungsmittelsystem, in dem das gebildete Copolymere nicht löslich ist,
Überführung des Fällungspolymerisats unmittelbar nach Beendigung der Polymerisation in
dem bei der Polymerisation benutzten Lösungsmittelsysteiii in die Ammonium-, Natrium- oder
Kaliumsalze unter Verwendung wässeriger oder alkoholischer Lösungen der entsprechenden
Hydroxide. Carbonate oder Alkoholate.
2. Verfahren zur Herstellung pulverförmiger hydrophiler Füllstoffe durch Copolymerisation von 5
bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel, folgender Monomeren
a) Acrylsäure. Methacrylsäure. Maleinsäure oder Fumarsäure bzw. ihrer Anhydride oder Säurechloride
b) Divinylbenzol. Äthylenglycoldimethacrylat oder Diäthylenglycoldimethacrylat.
wobei b) in einer Menge von 0.1 bis 40 Gew.-°/o. bezogen auf das Monomerengemisch, eingesetzt wird,
wobei b) in einer Menge von 0.1 bis 40 Gew.-°/o. bezogen auf das Monomerengemisch, eingesetzt wird,
in einem Lösungsmittelsystem, in dem das
gebildete Copolymer nicht löslich ist.
und anschließende Überführung in die entsprechenden Salze.
und anschließende Überführung in die entsprechenden Salze.
gekennzeichnet durch Oberführung des Fällungspolymensats
unmittelbar nach Beendigung der Polymerisation in dem bei der Polymerisation benutzten
Lösungsmittelsystem in die Ammonium-. Natrium-
oder Kahumsalze unter Verwendung wässeriger oder alkoholischer Lösungen der entsprechenden
Hydroxide. Carbonate oder Alkoholate.
3. Verfahren nach Anspruch 2. gekennzeichnet durch Überführung des Fälltingspolymerisats unmil*
telbar nach Beendigung der Polymerisation in Propanol und Butänot in die Salzform unter
Verwendung von Natriumpropylat bzw. Natriumbulylat.
Die Erfindung bezieht sich auf pulverförmige Füllstoffe mit hydrophilen Eigenschaften auf der Basis
vernetzter Polymerer sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die Anwendung von Füllstoffen ist in der kunststoffverarbeitenden Industrie weit verbreitet. Ihr Zusatz
verleiht den entsprechenden Materialien weitere erwünschte Eigenschaften, die die ursprünglichen,
ungefüllten Kunststoffe nicht aufweisen. So können z. B.
ίο die Schlagzähigkeit durch faserige Füllstoffe und die
Wärmebeständigkeit durch mineralische Füllstoffe wesentlich erhöht werden.
In letzter Zeit wird bei einigen Kunststofftypen, die für K instleder verwendet werden, ein bestimmtes
hydrophiles Verhalten verlangt, worunter in diesem Fall die Fähigkeit zur Sorption von Wasserdampf bei
höherer Wasserdampfkonzentration in der Luft und dessen rasche und möglichst quantitative Desorption
bei kleiner Wasserdampfkonzentration verstanden wird. Die rasche Sorption und Desorption von
Wasserdampf ist ein charakteristisches Hauptmerkmal von Naturleder.
Es gibt einige natürliche Materialien, die ähnliche hydrophile Eigenschaften besitzen, z. B. Holz, Cellulose
und Stärke. Die Sorptionseigenschalten dieser auch als Füllstoffe eingesetzten Substanzen sind jedoch ziemlich
ungünstig. Ihre Sorptionsgrenze liegt zwischen 15 und 25% Wasserdampf (bezogen auf die Trockensubstanz),
was etwa mit der Sorption von Naturleder übereinstimmt. Die Anwendung dieser Stoffe als Zusatz zu
Kunststoffen zur Erhöhung ihrer Hydrophilie kann also lediglich zu einem recht beschränkten Erfolg führen,
wobei hier noch zu berücksichtigen ist. daß bei ihrer Anwendung angesichts des erforderlichen hohen
Füllstoffgehalts zwangsläufig auch eine Änderung der übrigen physikalischen und mechanischen Eigenschaften
eintritt.
Völlig neue Möglichkeiten auf diesem Einsatzgebiet
eröffnen synthetische Polymere. Ihre Hydrophilie kann
■to in einem weiten Bereich variiert, d. h. nach Maß
eingestellt werden. Ein wesentlicher Nachteil der bisherigen Herstellungsverfahren liegt jedoch in der
unzureichend feinen Korngröße der Produkte, so daß sich diese Polymeren nicht ohne erhebliche Verschlechterung
des Aussehens des ursprünglichen Materials anuenden lassen. Zerreiben und Mahlen führt unter
schwierigen Bedingungen. z.B. unter Tiefkühlung des Ma guts mit flüssigem Stickstoff, nur zu einem
teilw eisen Erfolg.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, pulverförmige
hydrophile Füllstoffe bereitzustellen, die die Nachteile bisheriger synthetischer Füllstoffe nicht
aufweisen um' direkt fließfähig sind, sowie ein
Verfahren zu ihrer Herstellung anzugeben
Die Aufgabe λ ird anspruchsgemäß gelöst.
Die erfindungsgemäßen pulverförmigen hydrophilen
Füllstoffe werden erhalten durch Copolymerisation von 5 bis fiO Gew %. bezogen auf das Lösungsmittel,
folgender Monomere:
60
a) Acrylsäure. Methacrylsäure. Maleinsäure oder Fumarsäure bzw. ihrer Anhydride oder Säurechlofide
65 mit
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