DE2329975C3 - Synthetischer Rasen - Google Patents
Synthetischer RasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen synthetischen Rasen mit auf einer Trägerschicht befestigten grasartigen
Halmen in Form von Bändchen aus einem thermoplastischen Material.
Beispielsweise aus den USA.-Patentschrift 19 39 846, 57 557 und 35 78 542, der deutschen Offenlegungsechrift
19 46671 und der deutsche Gebrauchsmuster- *5
schrift 18 39 374 sind synthetische Rasen bekannt. Alle diese synthetischen Rasen bestehen aus einer
Trägerschicht und grasartigen Halmen, die auf dieser Trägerschicht befestigt sind. Über die Querschnittgestaltung
der grasartigen Halme ist lediglich in den USA.-Patentschriften 31 57 557 und 35 78 542 etwas
gezeigt, doch besitzen die grasartigen Halme bei diesen bekannten Rasen lediglich einen ovalen bzw. rechteckigen
Querschnitt. Der Nachteil derartiger bekannter synthetischer Rasenprodukte besteht darin, daß
sie ein von natürlichem Rasen sehr verschiedenes Aussehen besitzen und die grasartigen Halme sich bei
wiederholter mechanischer Beanspruchung in Längsrichtung spalten und sich nach dem Niederbiegen nur
schlecht wieder aufrichten. So
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, einen synthetischen Rasen zu schaffen,
der dem natürlichen Rasen im Aussehen und in den physikalischen Eigenschaften möglichst ähnlich ist, der
diese rasenähnlichen Eigenschaften auch bei Witte- 6s
rungseinflüssen im Freien beibehält und der eine gute Beständigkeit gegen Niedertreten und Spaltung der
Halme in deren Längsrichtung aufweist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Bändchen beiderseits in ihrer Längsrichtung verlaufende, im Querschnitt etwa halbkreisförmig ausgebildete
Vorsprünge aufweisen und die seitlich von den Vorsprüngen verlaufenden Bandabschnitte sich im
Querschnitt zu ihren freien Enden hin verjüngen.
Die grasartigen Halme bestehen normalerweise aus einem einfachen Faden von 100 bis 600 Denier aus
einein thermoplastischen Material, wie einem Polyamid Polyester oder Polyolefin, der gewöhnlich durch
Extrudieren gewonnen wird. Die Breite der Bändchen liegt vorzugsweise zwischen 0,4 und 1,5 mm.
Die Verdickung der Bändchen im Mittelbereich durch die im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildeten
Vorsprünge bewirkt, daß aus diesen Bändchen hergestellte grasartige Halme nur schwer durch Umbiegen
unter Druck oder Schlag permanent deformierbar sind Derartige Halme können sich daher leicht
wieder aufrichten. Auch verhindern diese in Längsrichtung der Halme verlaufenden, im Querschnitt
etwa halbkreisförmig ausgebildeten Vorsprünge eine Spaltung in Längsrichtung.
Zweckmäßig schließen die an die Seiten des Querschnitts
der sich verjüngenden Abschnitte angelegten Geraden einen Winkel von 5 bis 30 ein. Die Ähnlichkeit
des erfindungsgemäßen synthetischen Rasens mit Naturrasen wird noch dadurch erhöht, daß man die
Oberflächen der seitlich von den Vorsprüngen verlaufenden Bandabschnitte zu ihren freien Enden hin
wellenartig ausbildet, da dadurch der Oberflächenglanz vermindert wird. Besonders günstig ist es, wenn dabei
der Abstand zwischen einander benachbarten konvexen Wellenabschnitten 0,075 bis 0,2 mm
CDas Anfärben des synthetischen Rasens kann durch
Zusatz bestimmter Pigmente zu den thermoplastischen Materialien, aus denen die Bändchen bestehen, erfolgen.
Die Witterungsbeständigkeit kann noch durch Zugabe bekannter Stabilisatoren erhöht werden.
Die grasartigen Halme können mit der Trägerschicht nach herkömmlichen Verfahren durch Tuften,
Einweben, Einstricken, Einwirken oder Beflocken verbunder,
werden. Beim Tuften kann als Trägerschicht ein Gewebe oder Faservlies, beispielsweise aus
Polyester-, Acryl- oder Polypropylenfasern, verwendet werden, und das Gewicht der grasartigen Halme beträgt
bei Verwendung für Sportanlagen mehr als 600 g/m2, wobei die Halmlänge von der jeweiligen Verwendung
abhängt.
Beim Einweben kann man beispielsweise eine Trägerschicht
aus einem Gewebe mit 8 Schußfäden je 2,5 cm und mit 267 bis 467 g/m2 verwenden. Das
Einstricken oder Einwirken kann mit herkömmlichen Flachstrichmaschinen oder Flachwirkmaschinen erfolgen,
die mit einem Zusatzgerät ausgestattet sind, welches die von dem Band gebildeten Maschen aufschneidet.
Beim Beflocken werden die Bändchen auf kurze Längen zerschnitten, beispielsweise auf 6 mm, und die
Trägerschicht wird mit einer Klebstoffschicht versehen. Darauf werden die zerschnittenen Bändchen mit Hilfe
einer elektrostatischen Kraft auf der Trägerschicht aufgebracht, wofür es erforderlich ist, den Bändchen
vorher ausreichende elektrische Leitfähigkeit zu verleihen. Hierzu kommt eine Behandlung mit oberflächenaktiven
Mitteln.
Zur Erhöhung der Dimensionsbeständigkeit des synthetischen Rasens kann dieser auf der Unterseite
jiit einem Kautschuklatex oder einem anderen Klebftoffmaterial
versehen werden, mit Hilfe derer die »rasartigen Halme auf der Trägerschicht verankert
werden.
Weiterhin kann die Dauerhaftigkeit des synthetijchen
Rasens durch Aufbringung eines elastischen Schaumstoffs, wie aus Polyvinylchlorid, Polyäthylen,
Polypropylen oder Kautschuk, aaf der Unterseite der
Trägerschicht verbessert werden. Beispielsweise kann hierzu die Unterseite der Trägerschicht mit einem
Plastisol von Polyvinylchlorid, das eingeschlossene Luftblasen enthält, beschichtet werden, wobei man
einen Polyvinylchloridschaumstoff mit geschlossenen Zellen bekommt, der für ein Verlegen des synthetischen
Rasens im Freien besonders bevorzugt ist.
Weiterhin erwies es sich als besonders günstig, den Bändchen eine spiralförmige verlaufende Kräuselung
zu verleihen, was ihr Aussehen dem von Naturrasen noch ähnlicher macht. Diese spiralförmig verlaufende
Kräuselung kann durch mehrfache.; Zwirnen und gegebenenfalls anschließende Hitzestabilisierung der
Kräuselung erzeugt werden. Die miteinander verzwirnten Bänder werden nach der Befestigung auf der Trägerschicht
durch Bürsten wieder voneinander getrennt.
Eine andere Methode zur Erzeugung der spiralförmigen Kräuselung ist die, in den Bändchen eine
latente Kräuselung auszubilden, wie durch unsymmetrische Hitzebehandlung auf der Bändchenoberfläche,
so daß bei einem Erhitzen nach der Befestigung auf der Trägerschicht sich die Bändchen von selbst kräuseln.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand der Zeichnung und dreier Ausführungsbeispiele erläutert. In
der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen vergrößerten Querschnitt eines für die grasartigen Halme erfindungsgemäß verwendeten
Bändchens,
Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt einer anderen Ausführungpform des erfindungsgemäßen Bändchens
und
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen synthetischen Rasen nach der Erfindung.
Der in Fig. 3 dargestellte synthetische Rasen besteht aus einer Trägerschicht 2 mit darauf befestigten, spiralförmig
gekräuselten grasartigen Halmen 1 mit einer Schaumstoffunterlage 4, die mit der Unterseite der
Trägerschicht 2 über ein Bindemittel 3 verbunden ist. Dieses Bindemittel 3 verankert auch die grasartigen
Halme 1 an der Trägerschicht 2.
Nach der herkömmlichen Schmelzextrudiermethode mit einem Schneckenextruder wurden Bänder mit
einem Querschnitt, wie er in Fig. 1 gezeigt ist, aus Polycaproamid hergestellt, dessen relative Viskosität
bei 25° C in einer 98%igen Schwefelsäurelösung 3,20 betrug. Die Bänder wurden durch Zugabe eines Gemischs
von 1,64% Cadmiumgelb, 0,28% Phthalocyanirtgrün und 0,08% Ruß zu den Polycaproamidpellets.
vor dem Spinnen pigmentiert.
Die resultierenden Bänder besaßen etwa 300 Denier, eine Breite von 0,66 mm und einen Winkel der sich
verjüngenden Abschnitte von etwa 10°. Fünf Lagen des Bandes wurden mit einem herkömmlichen Ringzwirner
miteinander verzwirnt, und sodann wurden zwei Lagen dieser gezwirnten Bänder in gleicher Weise
miteinander verzwirnt. Die Zahl der Zwirnungen war 5 mal 2 Windungen je 2,5 mm.
Die miteinander verzwirnten 10 Lagen des Bandes wurden dann in ein Grundgewebe aus Polyesterfäden
gelüftet. Die Tuftdichte betrug 4 mm, die Stichzahl betrug 8 je 2,5 cm und die Florhöhe 13 mm. Ein Styrol-Butadienkautschuk-Latex
wurde auf der Unterseite eines Teiles des Grundßewebes aufgebracht und
15 min bei 160 C getrocknet.
Zwei Vergleichsprodukte wurden in gleicher Weise wie oben hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß
ίο der Querschnitt der verwendeten Bänder von dem Querschnitt der erfindungsgemäß verwendeten Bänder
abwich. Das Vergleichsprodukt »A« bestand aus Bändern mit einem im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
mit etwa 300 Denier und 0,7 mm Breite. Das Vergleichsprodukt »B« bestand aus Bändern mit ähnlichem
Querschnitt wie nach der Erfindung, doch ohne Verjüngung der seitlichen Bandabschnitte. Die Bänder
des' Vergleichsprodukts »B« hatten etwa 300 Denier und eine Breite von 0,685 mm.
»ο Die drei Proben von synthetischem Rasen wurden
einem Scheuerversuch unterzogen, um die Zahl der Scheuervorgänge zu ermitteln, denen sie widerstehen
konnten, bevor eine Trennung in der Richtung der Längsachse der Bänder eintrat. Die dabei verwendete
as Testapparatur ist in JIS-0823-1942 beschrieben. Ein
Gewicht von 700 g wurde verwendet, um das Testen zu beschleunigen. 10 Proben für jedes Rasenprodukt
wurden getestet, und die Zahl der Scheuereinwirkungen, bevor die Trennung begann, wurde aufgezeichnet.
Diese Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I
Probe Zahl der Scheuereinwirkungen
Probe Zahl der Scheuereinwirkungen
Nach der Erfindung 13000
8000
7800
Aus den Ergebnissen dieses Versuchs ist klar ersichtlich, daß der synthetische Rasen nach der Erfindung
ausgezeichnete Beständigkeit der Bändchen gegen Trennung in der Richtung ihrer Längsachse besitzt.
Sodann wurden die gleichen drei Rasenprodukte hinsichtlich der Beständigkeit gegen Umbiegen bei
Aufprall getestet. Dabei wurde eine Aufprallbiegetest-
apparatur für Teppiche verwendet, die aus einem Schlagkopf, der von einer Höhe von etwa 250 mm
herabfällt und so eine Aufprallkraft von etwa 163 g/cm2
erzeugt, besteht. Die Widerstandsfähigkeit gegen Umbiegen bei Aufprall ist als Unterschied in der Dicke
des Florprodukts vor und nach 1750 Aufschlägen definiert. Die Dicke des Florprodukts wurde mit einem
Kompressionselastizitätstester uiiter einem Druck von
20 g/cma gemessen. Die Ergebnisse dieses Versuchs sind in Tabelle II zusammengestellt.
Probe Dickenunterschied (mm)
Nach der Erfindung 1,066
60 »A« 1,600
»B« 1,499
65 Acht Lagen eines pigmentierten Polycaproamid-Bands
von 500 Denier mit einem Querschnitt, wie er in Fig. 2 gezeigt ist, wurden in ein Polyestergewebe
florartig eingewebt. Jedes Band besaß 10 konvexe
Wellenabschnitte entlang beider Seiten der sich verjungenden
Bandabschnitte.
Der synthetische Rasen hatte 1200 g/m2 Polycaproamid-Oberflächenflor
mit einer Höhe von 13 mm. Das Polyestergrundgewebe hatte eine Fadendichte von
8 je 2,5 cm entsprechend 850 g/m2. Styrol-Butadienkautschuk-Latex
wurde wie in Beispiel 1 auf der Unterseit« aufgebracht. Das resultierende Produkt besaß die
tiefe Farbe und den Glanz von Naturrasen sowie ausgezeichnete Abnutzungseigenschaften, wenn man es
Fußgängerverkehr aussetzte.
Das Lichtreflexionsvermögen von der Stirnseite der Bändchen wurde gemessen. Die Ergebnisse dieser
Messungen sind in Tabelle III zusammengestellt. Die Methode dieser Messung ist in Journal of the Textile
Machinery Society of Japan, Bd. 24, S. 756 (1971) und Dyeing Industry, Bd. 18, S. 696 (1970) beschrieben.
Ein synthetischer Rasen nach der Erfindung wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme,
daß das Polycaproamidband von 300 Denier mit einer Heizplatte auf eine Temperatur von 140'C auf seiner
Oberfläche erhitzt wurde, bevor es gezwirnt wurde. 10 Lagen des gezwirnten Bandes wurden in ein Grundgewebe
aus Polyesterfäden, das ähnlich dem in Beii» spiel 1 verwendeten war, geituftet.
Nach der Aufbringung von Styrol-Butadienkautschuk-Latex auf der Unterseite wurde das Produkt
1 min einem auf 1400C überhitzten Wasserdampf ausgesetzt.
Nach diesem Dämpfen hatte das Band eine spiralförmige Kräuselung, und das resultierende Produkt
besaß ein weicheres Anfühlen als das Produkt des Beispiels 1 sowie ein ausgezeichnetes Aussehen.
Probe
Nach der Erfindung
Vergleichsband X2)
Vergleichsband Y3)
Vergleichsband X2)
Vergleichsband Y3)
ι) Prozentsatz Reflexion im Vergleich mit einer weißen Platte
Reflexionsvermögen') (%) ao aus Magnesiumoxid.
20
47
58
2) Band von 500 Denier ohne Verjüngung der seitlichen Bandabschnitte.
Naturrasen (Gras)
15 —23
3) Band von 500 Denier mit im wesentlichen rechteckigem
Querschnitt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Synthetischer Rasen mit auf einer Trägerschicht befestigten grasartigen Halmen in Form
von Bändchen aus einem thermoplastischen Material, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bändchen beiderseits in ihrer Längsrichtung verlaufende, im Querschnitt etwa halbkreisförmig
ausgebildete Vorsprünge aufweisen und die seitlich von den Vorsprüngen verlaufenden Bandabschnitte
sich im Querschnitt zu ihren freien Enden hin verjüngen.
2. Synthetischer Rasen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bändchen eine Breite von
0,4 bis 1,5 mm besitzen.
3. Synthetischer Rasen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Seiten des
Querschnitts der sich verjüngenden Abschnitte angelegten Geraden einen Winkel von 5 bis 30° »»
einschließen.
4. Synthetischer Rasen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberflächen der seitlich von den Vorsprüngen verlaufenden Bandabschnitte zu ihren freien Enden »5
hin wellenartig ausgebildet sind.
5. Synthetischer Rasen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
einander benachbarten konvexen Wellenabschnitten 0,075 bis 0,2 mm beträgt. 3<>
6. Synthetischer Rasen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bändchen
eine spiralförmig verlaufende Kräuselung aufweiweisen.
35
Applications Claiming Priority (2)
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JP6932472 | 1972-06-14 |
Publications (3)
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DE2329975A1 DE2329975A1 (de) | 1974-01-03 |
DE2329975B2 DE2329975B2 (de) | 1975-10-09 |
DE2329975C3 true DE2329975C3 (de) | 1976-05-13 |
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