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Anlage zum Patentgesuch der Klöckner-Humboldt-Deutz Aktiengesellschaft
Verfahren zum Kompaktieren und Stückigmachen von feinkörnigen Stoffen.
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Die erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kompaktieren und
Stückigniachen von feinkörnigen Stoffen, insbesondere von feinkörnigen Eisenerzen.
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Die wesentlichen Anforderungen, die in der Praxis an die kompaktierten
und stückiggemachten feinkörnigen Stoffe, insbesondere feinkörnigen Sisenerze, gestellt
werden, bestehen in der Transport- und Lagerbeständigkeit der im kalten Zustand
hergestellten Formkörper. Darüber hinaus müssen die kompartierten feinkörnigen Stoffe,
insbesondere wenn es sich um feinkörnige Bisenerze handelt, eine so nohe Festigkeit
aufweisen, daß sie bei der Verhüttung im Ofen nicht durch die Last der darüberliegenden
Beschickungssäule zerfallen oder durch starken abrieb den Verhüttungsprozeß nachteilig
beeinflussen.
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Tjit den bisher bekannten Formmulden-Walzenbrikettpressen lassen sich
zwar Preßlinge mit genügend hoher Festigkeit für den Transport und für die Lagerung
herstellen. Jedoch sind zur exakten Führung der mit yormmulden versehenen Preßwalzen
besondere Kuppelräder erforderlich. ei den hohen Preßdrücken derartiger Pressen
tritt außerdem ein hoher Verschleiß an den Formzeugen auf, so daß diese schon nach
relativ kurzer Zeit ausgewechselt werden müssen. Dies macht den Einsatz derartiger
Brikettpressen auf Grund hoher Unkosten in vielen Fällen unwirtschaftlich.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu schaffen,
das unter Vermeidung der o.a. Nachteile in einfacher und wirtschaftlicher Weise
ein Sompaktieren und Stückigmachen von feinkörnigen Stoffen, insbesondere von feinkörnigen
Eisenerzen, ermöglicht. diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Aufgabegut durch
eine Walzenpresse zu festen Schülpen oder Platten verpreßt wird, die anschließend
in einer Zerkleinerungsvorrichtung gebrochen werden, daß die zerkleinerten Schülpen
nach Trennung der groben Fraktion vom Feingut zur Nachbehandlung einer Rolliertrommel
aufgegeben werden, und daß der Rolliertrommelaustrag zwecks Trennung des Abriebs
von der gerollten Grobfraktion über eine Klassiervorrichtung geleitet wird. Dadurch
daß gemäß dem Verfahren der Erfindung das Aufgabegut in einer Walzenpresse zu Schülpen
oder Platten
verpreßt und die grobe Fraktion der zerkleinerten Schülpen
in einer Rolliertrommel nachbehandelt wird, können sehr vorteilhaft Preßlinge hergestellt
werden, die nicht nur eine für die Lagerung und den Transport ausreichende Festigkeit
aufweisen, sondern die darüber-hinaus auch abriebbeständig sind. Die klone abriebsfestigkeit
der auf diese weise gewonnenen Preßlinge wird vor allem durch die Nachbehandlung
in der Rolliertrommel erzielt, in der die Preßlinge durch gegenseitige Reibung abgerundet
und von brüchigen Kanten etc. befreit werden. Die auf diese Weise erzeugen Preßlinge
können daher, beispielsweise wenn es sich um kompaktierte Eisenerze handelt, bei
der Verhüttung in einem Ofen unter der Last der jeweils darüber liegenden Beschickungssäule
mit Vorteil eingesetzt werden, ohne daß die Preßlinge zerfailen und ohne daß es
an den Preßlingen zu nennenswertem Abrieb kommt.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist daher besonders geeignet zum
Kompaktieren und Stückigmachen von feinkörnigen Eisenerzen, uie anschließend in
einem Hoch- oder Schacntofen verhüttet werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird das Aufgabegut zu
einer Schülpe oder Platte verpreßt, die durch die Anordnung von Formmulden auf wenigstens
einer der Preßwalzen örtliche Verdickungen aufweist. Dies ermöglicht die
Herstellung
verhältnismäßig grobstückiger Preßkörper und führt außerdem zu einer bedeutenden
Verringerung der Feinanteile bei der anschließenden Zerkleinerung der Preßplatten
in einem Brecher. Darüber-hinaus wird hierdurch eine bedeutende Erhöhung der DurchsatzleS*ung
des Glattwalzwerkes ohne nennenswerten Verschleiß des Walzenmantels erzielt.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Erläuterung des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung.
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Feinkörnige Eisenerze ( 0 bis 5 mm.), beispielsweise Fe2 °3 werden
einer Mischvorrichtung 1 zugeführt und darin mit 3 bis 5% Branntkalk (Ca 0) und
3 bis 5 GXo Wasser innig vermischt. Das aus der Mischvorrichtung 1 austretende Gut
wird anschließend einer Walzenpresse 2 zugeführt und zu Platten oder Schülpen verpreßt.
Die aus der Walzenpresse 2 nach unten austretenden Schülpen gelangen direkt in eine
darunter angeordnete Zerkleinerungseinrichtung, beispielsweise einen Stachelwalzenbrecher
3, in dem die Schülpen auf eine Körnung zwischen etwa 0 bis 25 mm zerkleinert werden.
Die zerkleinerten Schülpen werden anschließend auf einer Klassiervorrichtung 4,Z.3.
einem Sieb, in eine grobe Fraktion (5 bis 25 mm), die den Siebüberlauf bildet, und
in eine feine Fraktion (0 bis 5 am), die den Siebdurchgang bildet, getrennt.
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Die grobe Fraktion wird in einer Rolliertrommel 5 einer Nachbehandlung
unterzogen und der Rolliertrommelaustrag zwecks Trennung des abriebs von der gerollten
Grobfraktion über eine Klassiervorrichtung 6 geleitet. Die in den Vlassier einrichtungen
4 und 6 anfallenden Feinkornanteile (0 bis 5 mm) werden wiederum in die Mischvorrichtung
1 zurückgeführt, während die aus der Klassiervorrichtung 6 vom Feinkorn bzw.
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vom Abrieb befreite grobe Fraktion das Fertigprodukt darstellt.
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Die auf diese Weise hergestellten Preßlinge gemäß der Erfindung weisen
nach der Behandlung in der Rolliertrommel eine sowohl für den Transport und die
Lagerung als auch für den Einsatz im Hoch- oder Schachtofen ausreichend hohe Druck-
und Abriebfestigkeit auf. Ein besonderer Vorteil gemäß der Erfindung besteht darin,
daß beim Kompaktieren der feinkörnigen Stoffe in der Walzenpresse 2 - im Vergleich
zu bekannten Verfahren - mit verhältnismäßig niedrigen PreßdrUcken (5 bis 6 Tonnen
pro cm SchUlpenbreite) eine ausreichende Festigkeit der Formlinge erzielt wird.
Das Kompaktieren bei niedrigen Preßdrücken ist für feinkörnige Eisenerze von besonderer
Bedeutung, da bei Preßdrticken von 5 bis 6 Tonnen pro cm SchUlpenbreite in den Formlingen
noch ein Restporenvolumen zwischen etwa 20 bis 25 40 aufrecht erhalten bleibt, was
sich günstig besonders auf den anschließenden Reduktionsprozeß im Ofen auswirkt.
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Das Kompaktieren der feinkörnigen Stoffe kann sehr vorteilhaft sowohl
auf einer Glattwalzenpresse also auch auf mit Formmulden versehenen Preßwalzen vorgenommen
werden. Das Kompaktieren der'feinkörnigen Stoffe zu einer Platte auf mit Pormmulden
versehenen Preßwalzen bringt den Vorteil mit sich, daß damit größere Formkörper
hergestellt werden können als auf einer Glattwalzenpresse, da das Verpressen der
feinkörnigen Stoffe bei sonst gleichen Preßspaltweiten wie bei einer Glattwalzenpresse
erfolgt und die Formmulden auf den Preßwalzen zu örtlichen Verdickungen der Schülpen
bzw. Platten führen. Dies bringt eine Erhöhung.der Durchsatzleitung ohne nennenswerte
Erhöhung des Verschleisses an den Preßwalzen hinaus mit sich. Darüber führt die
Herstellung von profilierten Schülpen oder Platten auf einer mit Pormmulden versehenen
Walzenpresse auch zu einer Verringerung des Feinkornanteils, da die Schülpen beim
Zerkleinern im Stachelwalzenbrecher vorwiegend nur zwischen den Verdickungen gebrochen
werden.
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Patentansprüche