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Anordnung eines Treibladungspreßlings für Bolzensetzgeräte oder dgl.
mit Magazin Die Erfindung betrifft die Anordnung eines Treibladungspreßlings für
Bolzensetzgeräte, Tierbetäubungsapparate oder dgl.
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mit Magazin.
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Dem Vorzug der hülsenlosen Treibladungen für gewerbliche Zwecke steht
der Nachteil entgegen, daß der Preßling in Pillen- oder Tablettenform verhältnismäßig
instabil ist, d. h. schon bei der Lagerung und beim Transport bröckeln durch den
gegenseitigen Abrieb kleine Teilchen ab und machen den Preßling unbrauchbar.
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Wenn der Preßling einen gegen Schlag und Hitze hochempfindlichen Anfeuerungssatz
enthält, sind besondere Sicherheitsvorkehrungen sowohl während der Lagerung und
des Transportes als auch bei der Ingebrauchnahme des Preßlings am Gerät eriorderlich,
die in verschiedenen Ländern bereits zu der gesetzlichen Auflage geführt haben,
daß hülsenlose Treibladungspreßlinge grundsätzlich nicht lose sondern nur magaziniert
mitgeführt und verbraucht werden.
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Ein weiterer Nachteil derartiger Preßlinge besteht darin, daß das
nach dem Zünden freiwerdende heiße Treibgas außerordentlich aggressiv ist und die
Wände des Treibladungsraumes auswäscht und zersetzt. Diesem überstand wird meist
dadurch abgeholfen, daß die Treibladungskammer aus einem Einsatz aus hochwertigem
Stahl besteht, der nach einem bestimmten Verschleißgrad durch einen neuen Einsatz
ersetzt wird. Außerdem können Selbstentzündungen der Tabletten beim Einsetzen in
die heißgewordene Treibladungskammer eintreten.
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Es sind zwar Bolzensetzgeräte mit geräteseitigen Magazinen bekanntgeworden,
bei denen die leeren Magazine mit losen Treibladungstabletten aufgefüllt werden,
wobei in einem Falle die Tabletten in einem Kanal dicht hintereinander und von einer
Druckfeder beaufschlagt vereinzelt der Treibladungskammer zugeführt werden, während
im anderen Falle die offenen Kammern einer Scheibe mit Tabletten beschickt-und letztere
nach Verdrehen der Scheibe seitlich ausgestoßen und in die Treibladungskammer überführt
werden.
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Bei diesen bekannten Geräten wird nicht die Verpackung, sondern nur
die Magazinierung loser Tabletten berücksichtigt, so daß die vorerwähnten Nachteile
und Übelstände auch für diese Geräte voll zutreffen.
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Der Erfindung liegt unter Vermeidung dieser Nachteile die Aufgabe
zugrunde, die Anordnung von Treibladungspreßlingen so zu verbessern, daß sie sowohl
bei der Lagerung und dem Transport als auch beim Einsetzen in das Werkzeug unversehrt
bleiben und gefahrlos gehandhabt und schließlich unter weitgehender Schonung der
Treibladungskammer gezündet werden können.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß mehrere Preßlinge
einzeln in unverbrennbare Formnäpfe eines scheiben-oder streifenförmigen Trägers
eingebettet sind, der sowohl als Verpackung als auch als Magazin ausgebildet ist
und Mittel für den Magazinvorschub aufweist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Preßling mit seiner
vorzugsweise konischen Umfangsfläche in den entsprechend konisch zulaufenden Formnapf
eingesetzt und darin mittels Dichtungsmittel festgelegt, wobei die Höhe des Preßlings
so bemessen ist, daß er beiderseits die Ober- und Unterkante des Formnapfes nicht
erreicht.
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Schließlich stützt sich nach einem anderen Merkmal der Erfindung der
Preßling einerseits mit dem äußeren Rand seiner Bodenfläche
gegen
einen ringförmigen Bodenansatz des Formnapfes ab und liegt andererseits gegen eine
mit der Trägeroberfläche in einer Ebene liegende Dichtungsscheibe an.
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Der Preßling kann mittels eines Schlagbolzens oder durch schlagartiges
Zusammenpressen oder auch elektrisch mittels eines Glühdrahtes zündbar sein.
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Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung, der zu den
bereits genannten Vorteilen noch hinzutritt, besteht darin, daX hier erstmals eine
nicht zuletzt auch kostensparende Anordnung für Treibladungspreßlinge geschaffen
worden ist, die ein sicheres und gefahrloses Lagern und Transportieren in einer
Verpackung garantiert, die gleichzeitig auch als Magazin verwendbar ist.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert, und zwar zeigen: Fig. i die Anordnung mehrerer Treibladungspreßlinge
in einem Ringträger in Verbindung mit einem Bolzensetzgerät im Längsschnitt, Fig.
2 die Anordnung mehrerer Treibladungspreßlinge in einem Streifenträger in Draufsicht
und Fig. 3 die Anordnung mehrerer Treibladungspreßlinge in einem Ringträger in Draufsicht.
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Unter einem Preßling 1 ist im weitesten Sinne eine durch Verfestigung
von Treibladungspulver oder eine durch Formguß gebildete Pille oder Tablette zu
verstehen, die entweder mittels
eines Schlagbolzens oder durch schlagartiges
Zusammenpressen oder auch elektrisch mittels eines im Preßling eingebetteten Glühdrahtes
zündbar ist. Der im Beispiel gezeigte Preßling 1 ist mit einem zentralen Anfeuerungssatz
la versehen, der beim Auftreffen eines Schlag- oder Zündbolzens gezündet wird und
dabei den Treibmittel satz des Preßlings 1 zur Entzündung bringt. Der Preßling i
ist eingesetzt in einem Formnapf 3 und mittels einer Dichtungsmasse festgelegt.
Der Boden des Formnapfes 3 ist aus Gründen der besseren Gasdruckübertragung offen
gelassen und lediglich zum Abstützen des Preßlings i als schmaler ringförmiger Bodenansatz
3a ausgeführt.
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Mit Rücksicht auf die am Ende des Gerätelaufs 10 befindliche Treibladungskammer
il, die sich beim Andrücken des Gerätelaufs 10 gegen die Eintreibstelle leichtgängig
und doch gasdicht über den Formnapf 3 schieben und ebenso leicht wieder davon abheben
muß, ist der Formnapf 3 vorzugsweise konisch ausgebildet. Der Formnapf 3 ist unverbrennbar
und kann durch Prägen oder Drücken eines flachen Blechstückes mittels eines Stempels
hergestellt sein, bei dem die fehlende Bodenscheibe gleichzeitig mit ausgestanzt
wird. Das Blechstück ist, soweit es nicht verformt wird, als Träger 2 der Formnäpfe
3 und damit der Preßlinge i vorgesehen und kann als Streifen oder als Scheibe ausgebildet
sein. Die äußeren Ränder des Trägers 2 weisen Transportnocken 4 für den Magazinvorschub
auf. Selbstverständlich kann anstelle der Transportnocken der Rand mit einer Zahnung
oder Riffelung versehen sein. Damit der Preßling 1 vor allem während des Transportes
im Formnapf 3 ausreichend gegen eine unbeabsichtigte Zündung des Anfeuerungssatzes
gesichert ist, liegt die Oberkante des Preßlings 1 soweit versenkt,daß sie durch
eine bis an die Oberfläche des Trägers 2 heranreichende Dichtungsscheibe 5 abgedeckt
ist. Diese Scheibe 5 dient gleichzeitig als Schutz gegen Feuchtigkeit und wird mit
Sicherheit durch den vorschnell enden Schlagbolzen eines Bolzensetzgerätes durchschlagen.
Selbstverständlich kann zusätzlich die ganze ebene Fläche des Trägers 2 mit einer
selbstklebenden Deckfolie abgedeckt sein.
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Die Wirkungsweise ist wie folgt: Ist das Bolzensetzgerät für ein Scheibenmagazin
eingerichtet, wird der scheibenförmige Träger 2 mit der zentralen Bohrung 6 bei
geöffnetem Gerät auf den Dorn 7 aufgeschoben und durch einen Kopf 7a gesichert.
Der Träger liegt, soweit es den in die Zündbereitschaftsstellung gedrehten Preßling
1 betrifft, gegen das den Schlagbolzen 9 enthaltende Verschlußstück 8 an. Nun wird
das Gerät mit dem Gerätelauf 10 gegen die Eintreibstelle angedrückt, so daß sich
die am rückwärtigen Ende des Gerätelaufs 10 befindliche Treibladungskammer 11 über
den Formnapf 3 gasdicht stülpen kann.
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Mit dem Andrücken des Gerätelaufs 10 wird gleichzeitig auch der Schlagbolzen
9 gespannt, der nach Betätigung des Abzugshebels auf den Anfeuerungssatz la trifft
und diesen zündet, wodurch der Treibladungspreßling 1 ebenfalls zur Entzündung gebracht
wird. Durch den sich hinter dem Schubkolben 12 aufbauenden Gasdruck treibt der nun
in Bewegung komnende Schubkolben 12 den vor ihm im Gerätelauf 10 befindlichen Befestigungsbolzen
in das Eintreibmaterial hinein. Nach dem Abschu. nimmt der Gerätelauf 10 wieder
die geöffnete Position ein, in der dasMagazin um eine Teilung vorgeschoben wird,
so daß wieder ein mit einem neuen Preßling 1 gefüllter Formnapf 3 dem Gerätelauf
10 vorgelagert ist. Mit dem Andrücken des Gerätelaufs 10 gegen die Eintreibstelle
wird das Spannen des Verschlusses für einen neuen Schuß eingeleitet.
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Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die offenbarte räumliche Ausbildung und konstruktive Ausgestaltung, werden - soweit
sie gegenüber dem Stand der Technik einzeln oder in Kombination neu sind - als erfindungswesentlich
beansprucht.