-
Spritz-Beschichtungs-Vorrichtung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum beiderseitigen Spritz-Beschichten, insbesondere mit Lacken, von langgestreckten
Werkstücken, beispielsweise Blechen, Profilstangen oder dergleichen, mit einer das
Werkstückunter einer die Oberseite beschichtenden Spritzvorrichtung transportierenden
Zubringe-Förderstrecke und einer auslaufseitig dieser Zubringe-Förderstrecke vorgesehenen
Spritzeinrichtung
zur Beschichtung der Werks tückuntersei te, welcher
Spritzeinrichtung in Förderrichtung gesehen ein Endlos-Förderer nachgeschaltet ist,
welcher einzelne an ihrer Oberseite ausgekehlte Auflageleisten aufweist.
-
Eine bekannte gattungsgemäße Vorrichtung erweist sich insofern nachteilig,
als die Umlenkrollen des Endlos-Förderers nur eine begrenzte Wahl des Durchmessers
erlauben. Bei größer werdendem Durchmesser der Umlenkrollen ragt der auf der Horizontalen
liegende Scheitelpunkt immer näher in den Bereich der unteren Spritzeinrichtung,
wodurch deren Unterbringung erschwert wird und eine schlechte Zugänglichkeit für
die Wartung etc. entsteht. Wird die Achse der Umlenkrollen in Förderrichtung versetzt,
um aus dem Wirkungsbereich der Spritzeinrichtung zu gelangen, ergibt sich aber der
Nachteil, daß die Obernahmestelle des Endlos-Förderers, welche in etwa vertikal
über der Achse der Umlenkrollen liegt, sich weiter vom auslaufseitigen Ende der
Zubringe-Förderstrecke entfernt. Diese Strecke muß beispielsweise von einem lackierten
Blechstreifen ungestützt überbrückt werden.
-
Je nach Materialstärke kann sich das freischwebende Ende des Blechstreifens
durch sein Eigengewicht absenken. Das Ende gerät hierbei unter die Ebene der Übernahmestelle
des Endlos-Förderers und kann somit nicht mehr von der entsprechenden Auflageleiste
übernommen und weitergeführt werden. Je nach Abstand der Auflageleisten auf dem
Endlos-Förderer kann sich der Blechstreifen sogar in den Endlos-Förderer hineinschieben
und zwischen zwei aufeinanderfolgenden Auflageleisten verklemmen. Dies führt einerseits
zu einer Betriebsstörung der Vorrichtung und andererseits zu einer Verformung des
Blechstreifens, so daß dieser unbrauchbar wird. Kurze Werkstücke können auf dieser
Vorrichtung überhaupt nicht bearbeitet werden; die Länge der Werkstücke muß zumindest
dem doppelten Abstand zwischen auslaufseitigem Ende der Zubringe-Förderstrecke und
der Übernahmestelle am Endlos-Förderer entsprechend. Bei geringerer Länge der Werkstücke
kippen diese durch ihr Eigengewicht in den Freiraum zwischen Zubringe-Förderstrecke
und Endlos-Förderer ä ab und fallen entweder in die Spritzeinrichtung oder geraten
zwischen die Auflageleisten des Endlos-Förderers. Der Abstand
zwischen
Zubringe-Förderstrecke und Endlos-Förderer kann auch dadurch nicht uneingeschränkt
verringert werden, daß der Durchmesser der Umlenkrollen kleiner gewählt wird; der
Durchmesser muß zumindest so groß bemessen sein, daß die gebogenen Auflageleisten
zwischen der Förderebene und der Rückführebene des Endlos-Förderers frei aneinander
vorbei beweglich sind.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung so auszubilden,
daß der Abstand zwischen Umlenkachse des Endlos-Förderers und unterseitig arbeitender
Spritzpistole erheblich vergrößert werden kann, ohne daß einerseits Übergabeschwierigkeiten
beispielsweise wegen Absenken des vorderen Werkstückrandes auftreten, andererseits
aber auch keine kantenförmig durchlaufende Beeinträchtigung der Lackschicht auftritt.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich zwischen
unterseitig arbeitender Spritzeinrichtung und Umlenkzone des Endlos-Förderers eine
auf ihrer Mantelfläche ausgekehlte, exzentrisch gelagerte Stützwalze befindet,
deren
im größten radialen Abstand zur Stützwalzen-Achse liegende Auflagekante etwa bis
auf die Höhe der Tragkante der Auflageleiste tritt.
-
Fernerhin wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Abstand der
Exzenterwalze von der letzten Tragstelle der Zubringe-Förderstrecke etwa gleich
ist dem Abstand der einzelnen Förderwalzen dieser Förderstrecke untereinander.
-
Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein günstiger, optimal großer, leicht
zugänglicher Unterbringungsbereich für die untere Spritzeinrichtung erzielt und
trotzdem eine sichere Übergabe auf den Endlos-Förderer gewährleistet. Die Stützwalze
kann dem Arbeitstakt der Vorrichtung so angepaßt werden, daß das gegebenenfalls
abgesenkte vordere Werkstückende lediglich im Moment der Übernahme auf den Endlos-Förderer
angehoben wird. Im Moment des Anhebens erfährt die Lackschicht lediglich an einem
kleinen Abschnitt der Längskanten des Werkstückes eine kurzzeitige Berührung.
-
Diese geringfügige Berührung ist aber tragbar.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erweist sich aber nicht nur hinsichtlich
der Güte des Endproduktes als vorteilhaft, sondern auch in der Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten:
Es können nämlich bei gleichbleibender Betriebssicherheit wahlweise langgestreckte
Werkstücke sowie aber auch kurze Werkstücke bei wahlloser Beschickung der Zubringe-Förderstrecke
ohne Rücksicht auf unterschiedliche Abmaße und Grundflächenformen bearbeitet werden.
Es können sogar Werkstücke bearbeitet werden, die kürzer als der Abstand zwischen
Zubringe-Förderstrecke und Übernahmestelle des Endlos-Förderers sind.Es werden bei
hintereinander folgenden Werkstücken verschiedener Abmessungen alle Werkstücke bei
einem etwaigen Absenken ihres vorderen Endes von der Stützwalze so angehoben werden,
daß sie beim Weitertransport insbesondere bei der Übergabe auf den Endlos-Förderer
exakt auf der Tragkante der entsprechenden Auflageleiste zu liegen kommen. Die Betriebssicherheit
der Vorrichtung wird auch dann nicht beeinträchtigt, wenn die Auflagekante der Stützwalze,
welche im größten radialen Abstand zur Stützwalzen-Achse liegt, geringfügig unterhalb
der Höhe der Tragkante der Auflageleiste wirkt. Diese geringfügige Höhendifferenz
wirkt sich dann, wenn biegesteife
Werkstücke wie bspw. U-profilierte
Träger bearbeitet werden, sogar vorteilhaft aus. Bei diesen Werkstücken, deren vorderes
Ende sich durch die Biegesteifigkeit nicht absenkt, erübrigt sich nämlich ein Anheben
durch die Stützwalze. Demzufolge tritt bei einer geringen Höhendifferenz die Auflagekante
der exzentrischen Stützwalze überhaupt nicht mit den Längsrandkanten des Werkstückes
in Berührung, so daß das Endprodfukt lediglich die Berührungsstellen durch die Auflageleisten
des Endlos-Förderers aufweist. Der große Abstand zwischen der Spritzeinrichtung
und der Übernahmestelle am Endlos-Förderer kann sich sogar gegebenenfalls bei Verwendung
von schnelltrocknenden Lacken vorteilhaft auf die Güte des Endproduktes auswirken.
Da die Fördervorrichtung zumeist mit einer relativ geringen Fördergeschwindigkeit
arbeiten, verbleibt zwischen dem Lackiervorgang und der Übernahme durch den Endlos-Förderer
eine Förderstrecke, deren Überbrückung doch geraume Zeit erfordert. Je größer dieser
ungestützte Förderweg ist, desto länger kann der frisch aufgetragene Lack trocknen.
Bei schnelltrocknendenLacken kann sich diese Tatsache so günstig auswirken, daß
der Lack
vor Berührung mit den Tragkanten der Auflageleisten des
Endlos-Förderers so weit angetrocknet ist, daß durch die Berührung mit den Tragkanten
keine Beschädigung der Lackschicht mehr entsteht. Bei biegesteifen Werkstücken würde
dieses zur Folge haben, daß das Endprodukt möglicherweise überhaupt keine Lack-Berührungsstelle
aufweist. Der Abstand der Förderwalzen der Zubringe-Förderstrecke ist üblicherweise
so bemessen, daß kurze Werkstücke ohne die Gefahr eines Abkippens schon innerhalb
der Zubringe-Förderstrecke sicher transportiert werden. Für die Betriebssicherheit
beim Weitertransport erweist es sich als günstig, daß auch die Stützwalze höchstens
den Abstand zur letzten Tragstelle der Zubringe-Förderstrecke aufweist, wie die
einzelnen Förderwalzen dieser Förderstrecke. Der Abstand zwischen Stützwalze und
Übernahmestelle des Endlos-Förderers kann ohne Beeinträchtigung der Betriebssicherheit
jedes Maß aufweisen, welches nicht größer ist als der Abstand der einzelnen Förderwalzen
der Zubringe-Förderstrecke und die Arbeitsbewegung der Stützwalze nicht beeinträchtigt.
Der gleichmäßige Abstand der Walzen zueinander gewährleistet eine sichere und schonende
Bearbeitung der Werkstücke, wobei
die Form der einzelnen Walzen
der Zubringe-Förderstrecke durchaus auch eine der Stützwalze entsprechende ausgekehlte
Form besitzen können.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Spritz-Beschichtungs-Vorrichtung
in Senkstellung der Stützwalze, Fig. 2 die Vorrichtung bei Hubstellung der Stützwalze
und Fig. 3 die Vorderansicht gegen die Vorrichtung in Förderrichtung.
-
Die Spritz-Beschickungs-Vorrichtung weist eine Spritzkammer 1 auf,
in welcher eine kopfseitig vorgesehene, mit nach unten gerichtetem Sprühstrahl arbeitende
Farbspritzpistole 2 und eine bodenseitig mit nach oben gerichtetem Sprühstrahl arbeitende
Farbspritzpistole 3 angeordnet ist.
-
Unterhalb der Farbspritzpistole 2 ist eine Zubringe-Förderstrecke
4 vorgesehen, welche von einzelnen Förderwalzen
5 gebildet wird.
Die Farbspritzpistole 3 ist unterhalb der Zubringe-Förderstrecke 4 und in Förderrichtung
F gesehen hinter der letzten Walze 5 der Zubringe-Förderstrecke 4 vorgesehen.
-
Die Zubringe-Förderstrecke 4 transportiert ein ebenflächiges Werkstück
6 in Förderrichtung F. Die Farbspritzpistole 2 lackiert bzw. beschichtet bei gleichmäßigem
Vorschub des Werkstückes, dessen Oberseite 6'. Die Unterseite 6" des Werkstückes
6 wird nach Passieren der letzten Förderwalze 5 der Zubringeçörderstrecke 4 von
der Farbspritzpistole 3 lackiert. Bei Weitertransport wird das Werkstück 6 in Richtung
eines Endlos-Förderers 7 weiter bewegt. Die geringe Materialstärke des Werkstückes
6 bewirkt ein Absenken des freischwebenden Werkstückendes 6'''. Zwischen der Farbspritzpistole
3 und dem Endlos-Förderer 7 ist eine exzentrisch gelagerte Stützwalze 8 vorgesehen.
Der Walzenkörper verjüngt sich von beiden Seiten 8' gleichmäßig zur Mitte 8'' hin.
-
Die exzentrische Stützrolle 8 dreht sich um ihre Achse 9 und hebt
mit ihrer Auflagekante 10 das Werkstück 6 an
seinen Längskanten
k aus der abgesenkten Stellung wieder an, bis etwa in Höhe der Übernahmestelle des
Endlos-Förderers 7. Die Übernahmestelle liegt etwa vertikal über der Umlenkachse
11' der Umlenkrolle 11 des Endlos-Förderers 7.
-
Für eine exakte Übernahrie des Werkstückes besitzt der Endlos-Förderer
7 seine Förderketten 7' verbindende Auflageleisten 12. Die Auflageleisten 12 sind
einwärts gebogen und in gleichmäßigem Abstand zueinander angeordnet. Bei uebernahme
des Werkstücices 6 auf den Endlos-Förderer 7 legen sich die Längskanten K des Werkstückes
auf die Tragkante 12' der Auflageleisten 12 auf; die Unterseite 6" des Werkstückes
6 verbleibt ungestützt.
-
Die obere Pistole 2 kann aucn vertikal fluchtend oberhalb der unteren
Pistole 3 liegen.