DE2323243B2 - Verfahren zur Herstellung einer verschleißfesten Hartmetallschicht auf einem Metallgegenstand, insbesondere auf der Schneide eines Stahl-Sägeblattes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer verschleißfesten Hartmetallschicht auf einem Metallgegenstand, insbesondere auf der Schneide eines Stahl-SägeblattesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer verschleißfesten Hartmetallschicht auf einem w
Metallgegenstand, insbesondere auf der Schneide eines Stahlsägeblattes, durch Aufspritzen von Nickel-, Kobalt-,
niedrigschmelzenden Eisenlegierungen oder Hartloten als Bindermetall unter Einlagerung von Hartmetallkörnern
in diese Bindermetallschicht.
Es ist bereits ein Verfahren zur Erzeugung eines harten, verschleißfesten Überzugs auf Metallgegenständen
bekannt geworden, bei dem ein Bindermetall und Hartmetallkörner zusammen mit einem Flußmittel
aufgetragen und durch Sintern auf dem Metallgegen- &o stand befestigt werden. Dieses Verfahren erfordert für
den durchzuführenden Sintervorgang eine gute Haftung der Komponenten des Überzuges auf dem Metallgegenstand,
was nur durch den zusätzlichen Auftrag einer alkoholischen Schellacklösung als Haftmittel erreicht
wird.
Ferner ist es bekannt, die Oberfläche des Metallgeeenstandes
selbst mit Hilfe eines Schweißbrenners zu verflüssigen und Hartmetallkörner zur Erzielung einer
verschleißfesten Oberfläche des Gegenstandes in das Metallbad einzulagern. Hierbei sinken jedoch die
Hartmetallkörner auf den Grund des Schmelzbades; es wird keine Oberflächenbeschichtung erreicht
So ist es auch schon bekannt, einen Gegenstand aus einem Bindermetall mit eingelagerten Hartmetallteilen
herzustellen. Die Hartmetallteile werden dabei in einer als Form dienenden Rinne aus Stahlblechen liegend mit
einem Flammspritzgerät überstrichen. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt, bis sich eine Stange von
gewünschter Dicke ergeben hat Dieses Verfahren ist teuer und umständlich. Der damit erzeugte Gegenstand
kann nur die Festigkeitseigenschaften des Bindermetalls haben.
An anderer Stelle ist ein Verfahren zum Aufbringen einer verschleißfesten Schicht bekannt geworden, bei
dem Bindermetall und Hartmetallpartikel in der Erwärmungszone eines Azetylen-Brenners eingebracht
werden. Hierbei können die Hartmetallpartikel geschädigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen fertigungs- und verfahrenstechnischen Mitteln
eine verschleißfeste Beschichtung auf einem Metaligegenstand zu erzeugen, welche zur schneidenden
oder abtragenden Bearbeitung von schwer bearbeitbaren Stoffen verwendet werden kann. Solche
Stoffe sind zum Beispiel Kunststoffe mit Hartstoffeinlagerungen, Glas, Stein usw., aber auch Metalle oder
Metall-Legierungen. Weiterhin soll eine Standzeitverbesserung gegenüber den bekannten verschleißfesten
Beschichtungen erreicht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in das Bindermetall-Schmelzbad die Hartmetallkörner
über eine gesonderte Zuführvorrichtung einge- ■ bracht werden und daß diese Zuführvorrichtung so weit
entfernt von der das Schmelzen des Bindermetalls bewirkenden Einrichtung angeordnet wird, daß keine
Zersetzungen oder sonstigen Beeinträchtigungen der Hartmetallkörner, wie Kornvergröüerungen oder Spannungszustände,
erfolgen.
Die Hartmetallschicht wird mit Vorteil auf die Stirnseite und auch auf die auf beiden Seiten an die
Stirnfläche angrenzenden Flächenabschnitte von Schneidwerkzeugen wie Stahl-Sägeblättern von Kreisoder
Stichsägen aufgebracht. Hierdurch erreicht man die sonst durch Schränken der Zähne erzielte
Vergrößerung des Schnittspaltes. Die Hartmetaiischich: kann entweder auf vorhandene Sägezähne oder auf eine
glatte Schnittfläche aufgebracht werden. Zähne sind zur
Bearbeitung von sehr harten Werkstoffen nicht erforderlich oder sogar nachteilig, da der Abtrag hier
ohnehin nur gering ist. Ohne Ausbildung von Zähnen wird die gesamte Länge des Sägeblattes beim
Bearbeiten gleichmäßig abgenutzt und es ergeben sich wesentlich erhöhte Standzeiten.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn das Bindermetall durch das Zentrum einer Acetylen-Sauerstoff-Flamme
zugeführt und aufgeschmolzen wird. Wegen des Überschusses an Acetylen entsteht eine
bekohlende Atmosphäre und eine Entkohlung des in den Hartmetallkörnern enthaltenen Wolframcarbids
wird vermieden. Das Verfahren erfordert, verglichen beispielsweise mit dem Plasmaschweißverfahren, wesentlich
geringere Investitionen. Andererseits hat die Verwendung eines Plasmabrenners den Vorteil, daß
keine brennbaren Gase entstehen und Explosionsgefahr gegeben ist.
Die Hartmetallkörner bestehen zweckmäßigerweise aus gebrochenen Schrottkörnern von Schneid-Hartmetall-Legierungen
auf Wolframcarbid- und/oder Titancarbid- und Kobaltbasis. Für die Dosierung des
Bindermetalles eignet sich besonders ein Gummiventil
einer Venturisaugdüse, für die Dosierung der Hartmetallkörner ein elektrisch angetriebener Rüttelförderer,
dessen Schwingungsampliiude an einem Potentiometer einfach einstellbar ist Für die Dosierung des pulverförmigen
Bindemietalls können jedoch auch Walzen-, Schnecken- oder Rüttelsysteme verwendet werden, für
die Dosierung der Hartmetallschrottkörner kann neben dem bereits erwähnten Rüttelförderer auch ein
Walzensystem benutzt werden, bei dem mit der Drehzahl auf einfache Art und Weise die zu fördernde
Menge geregelt wird.
Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind anhand eines Ausführungsbeispiels einer
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Vorrichtung zur Herstellung einer Hartmetallschicht auf der Stirnseite und den daran
angrenzenden Seitenflächen eines ebenen Metallstreifens und
F i g. 2a und b je eine Draufsicht auf die Schneide eines mit HartsTietallkörnem beschichteten Sägeblattes,
bei a mit feinen Körnern und viel Bindermetall, bei b mit Grobkörnern und wenig Bindemetall.
In Fig. 1, welche stark schematisiert ist, sind mit 10
und 11 zwei aus Kupfer bestehende Schreckplatten bezeichnet, zwischen denen ein Stahl-Sägeblatt 12 einer
Stichsäge derart eingespannt ist, daß im wesentlichen nur der obere, zu beschichtende Teil des Sägeblattes
über die Schreckplatten hinausragt Die. mit einer verschleißfesten Beschichtung zu versehende Stirnseite
13, welche später die Schneide des Sägeblattes darstellt, trägt keine Zähne sondern sie ist völlig glatt ausgebildet
Die Hartmetallschicht ist mit 14 bezeichnet; sie besteht aus Hartmetallkörnern 15, welche in ein Bindermetall 16
eingebettet sind. Das Bindermetall bildet unterhalb eines Plasma- oder Acetylen-Sauerstoff-Brenners 17 ein
Schmelzbad 18. In Vorschubrichtung gesehen hinter dem Brenner reicht eine Zuführvorrichtung 19 für die
Hartmetallkörner 15, schematisiert in Form eines Röhrchens dargestellt, bis dicht an die zu beschichtende
Metalloberfläche heran.
den Metallgegenstand, im vorliegenden Fall einem Stichsägeblatt, sind fest, angeordnet, der Brenner 17 und
die Zuführvorrichtung 19 sind in festem Abstand zueinander montiert und werden kontinuierlich über die
Stirnseite 13 des Stahl-Sägeblattes 12 hinweggeführt Unter dem Brenner 17 entsteht das Schmelzbad 18, in
welches dann die Hartmetallkörner über die Zuführvorrichtung eingelagert werden. Je nach Art der Einspannung
sowie der Intensität der Schweißflamme und der
ίο Menge des zugeführten Bindemittels reicht die Schneidfläche
über die Stirnseite 13 des Sägeblattes 12 seitlich hinaus.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielt man durch die Hartmetallkörner harte, verschleißfeste und
!5 schneidende Kanten und Ecken, wobei die Hartmetallkörner
über das sie mit dem Stahl verbindende Bindermetall hinausragen. Wesentlich bei dem Verfahren
ist, daß die Hartmetallkörnerzufahr so weit von der Flamm- oder Plasmazone, d. h. von der Erwärmungszone
des Bindermetalls, entfernt ist daß keine Zersetzungen oder sonstige Beeinträchtigung -.<i der Körner wie
Kornvergröberungen, Spannungszusiarrle und anderes auftreten.
Schnittkante eines mit Hartmetallkörnern beschichteten Sägeblattes dargestellt Die Hartmetallschicht in
F i g. 2a enthält verhältnismäßig feine Körner und viel Bindermetall, die Hartmetallschicht in Fig.2b enthält
vorwiegend Grobkörner und wenig Bindermetall. Die Körnung des Hartmetalls und die Men^e des Bindermetalls
werden abgestimmt auf den Bearbeitungszweck, wobei entscheidend ist daß die Ausbildung nach F i g. 2a
einen geringen Abtrag, aber eine erhöhte Verschleißfestigkeit gewährleistet, während bei der Ausführung
nach Fig.2b ein erhöhter Abtrag bei weniger
widerstandsfähigem Material erreicht wird.
Das Verfahren eignet sich nicht nur zur Herstellung von spanabhebenden Hartmetall-Bearbeitungsschichten,
sondern es könnte unter entsprechender Erhöhung des Anteils an Bindermetall auch verwendet werden, um
verschleißfeste Überzüge, beispielsweise an Lagerstellen zu erzielen. Das eingelagerte Hartmetall müßte in
diesem Fall jedoch erheblich feinkörniger sein als bei den geschilderten Anwendungen für Schneidwerkzeuge.
Neben Sägeblättern können auch andere spanabhebende Werkzeuge wie Feilen und dergleichen hergestellt
werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung einer verschleißfesten
Hartmetallschicht auf einem Metallgegenstand, insbesondere auf der Schneide eines Stahlsägeblattes,
durch Aufspritzen von Nickel-, Kobalt-, niedrigschmelzenden Eisenlegierungen oder Hartloten als
Bindermetall unter Einlagerung von Hartmetallkörnern in diese Bindermetallschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß in das Bindermetall-Schmelzbad die Hartmetallkörner fiber eine gesonderte
Zufuhrvorrichtung eingebracht werden und daß diese Zuführvorrichtung so weit entfernt von
der das Schmelzen des Bindermetalls bewirkenden Einrichtung angeordnet wird, daß keine Zersetzun- is
gen oder sonstige Beeinträchtigungen der Hartmetallkörner, wie Kornvergröberungen oder Spannungszustände,
erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
d'ß die Hartmetallschicht auf die Stirnseite
und die auf beiden Seiten an die Stirnseite angrenzenden Flächenabschnitte eines Stahl-Sägeblattes
aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
' gekennzeichnet, daß das Bindermetall durch das Zentrum einer Acetylen-Sauerstoff-Flamme zugeführt
und aufgeschmolzen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindermetall mittels eines
Plasmabrenners aufgetragen wird. *>
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Hartmetallkörner aus
gebrochenen Schrotticörnert von Schneid-Hartmetall-Legierungen
auf Wolframcarbid- und/oder Titancarbid- und Kobaltbasis vei \ endet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindermetall über
ein Gummiventil einer Venturisaugdüse dosiert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, *o
dadurch gekennzeichnet, daß die Hartmetallkörner mittels eines elektrisch angetriebenen Rüttelförderers,
dessen Schwingungsamplitude an einem Potentiometer einstellbar ist, dosier: werden.
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