DE2320485B2 - Schweißeinrichtung zum Verbinden von Metallteilen durch Perkussionsschweißen - Google Patents
Schweißeinrichtung zum Verbinden von Metallteilen durch PerkussionsschweißenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schweißeinrichtung zum Verbinden von Metallteilen durch Perkussionsschweißen, wobei die Schweißeinrichiung ein stromloses
Druckstück aufweist, über welches das anzuschweißende Bauteil gegen das Werkstück gedrückt und der
Schweißstrom über das Bauteil zugeführt ist
Eine derartige Schweißeinrichtung ist im »Welding Journal« vom September 1960 auf Seite 904 dargestellt.
Hierbei sind die zu verschweißenden Metallteile zu Beginn des Schweißvorganges über einen Stift in einem
vorbestimmten gegenseitigen Abstand gehalten. Der an einem der Metallteile fest angeordnete Stift dient neben
der Schließung des Schweißstromkreises auch einer Lichtbogenausbildung zwischen den Teilen, wobei der
Lichtbogen die miteinander zu verbindenden Flächen für die Verschweißung vorzubereiten hat Die Energie
für die Verschweißung liefert ein Transformator. Beide Metallteile werden im für die Verschweißung richtigen
Zeitpunkt mittels des Druckstückes zusammengepreßt.
Mit der vorbeschriebenen Schweißeinrichtung, bei der die für den Schweißvorgang erforderliche Schweißenergie aus einem Transformator bezogen wird, lassen
sich keine sehr kurzen Schweißzeiten erzielen. Dies gelingt mit Schweißeinrichtungen, bei denen die
Schweißenergie aus einer Kondensator-Entladung gewonnen wird. Derartige Schweißeinrichtungen finden
bevorzugt Verwendung zum Verschweißen von Bauteilen an dünnen Blechen, beispielsweise von Kabelschellen an Blechen des Karosserieaufbaues bzw. der
Karosserie. Eine Kabelschelle als anzuschweißendes Bauteil ist durch einen für das Kondensatorentladungs-
Schweißen typischen »Zündstift« in einem vorbestimmten Abstand zum Karosserieblech gehalten. Beim
Schweißvorgang wird der Zündstift beim Durchgang des extrem hohen Schweißstromes zum Zweck der
r, Vorbereitung der Schweißflächen der miteinander zu
verschweißenden Bauteile zerstört und das anzuschweißende Bauteil — die Kabelschelle — mittels der
stromführenden Elektrode im richtigen Moment an das Werkstück — das Karosserieblech — herangeführt
ι« Es hat sich nun gezeigt daß es bei einem anzuschweißenden Bauteil aus Blech geringer Stärke,
wie der Kabelschelle, mit aus dem Blech herausgeprägtem Zündstift beim Schweißvorgang an der Rückseite
des zu verschweißenden Bereiches des Bauteiles zu
einer Spritzerbildung kommt Der Grund für die
Spritzerbildung liegt darin, daß beim Herausformen des Zündstiftes aus dem Bauteil sich ein materialarmer
Übergang zwischen Beuteil und Zündstift ergibt Der matcriaiarme Übergang weist einen geringen Quer
schnitt auf, welcher für den vom Bauteil in den Zündstift
übertretenden Schweißstrom einen hohen Widerstand darstellt Dies hat eine intensive lokale Erwärmung mit
rasch schwindender Festigkeit am materialarmen Übergang zur Folge, so daß der über die Elektrode
2λ unter Vorlast stehende Zündstift in das Bauteil
zurückgedrückt wird. Ein Teil des inzwischen schmelzflüssig gewordenen Zündstiftes zerspritzt in Richtung
der Elektrode.
Von Nachteil ist, daß die auftretenden Spritzer beim
Ji) Erkalten zu einem Verkleben des Bauteiles mit der
Elektrode führen. Die Spritzerbildung ist zudem umso heftiger, je größer die an der Elektrode wirkende
Vorlast ist, durch die das nach der Zerstörung des Zündstiftes sozusagen »in der Luft hängende« Bauteil
r> rasch an das Werkstück herangeführt wird. Insbesondere bei als Schweißpistolen ausgebildeten Schweißeinrichtungen kann die von Hand aufzubringende Vorlast
die Knickgrenze des Zündstiftes erreichen, wodurch der Zündstift zu einem erheblichen Teil in der oben
•ίο beschriebenen Weise in das Bauteil zurückgedrückt
wird und eine heftige Spritzerbildung zur Folge hat. Bei starker »Verklebung« des Bauteiles mit der Elektrode
muß diese vom Bauteil weggerissen oder weggehebelt werden, wodurch das Bauteil unansehnlich wird. Es kann
dabei aber auch die Schweißverbindung zwischen Bauteil und Werkstück zerstört werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schweißeinrichtung der eingangs beschriebenen Art
derart weiterzuentwickeln, daß ein einwandfreies
so Verschweißen von Bauteil und Werkstück erzielt ist
Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Druckstück eine im wesentlichen im Zentrum
der Druckfläche beginnende und seitlich aus dem Druckstück austretende Ausnehmung aufweist, und der
Schweißeinrichtung ein Kondensator als für sich bekannte Schweißenergiequelle zugeordnet ist
Mit der Erfindung ist erreicht, daß die explosionsartig in einem relativ kleinen Streubereich von der Rückseite
des Zündstiftansatzes des anzuschweißenden Bauteiles
bo wegfliegenden Spritzer durch die Ausnehmung abgeführt werden und so in vorteilhafter Weise ein
Verkleben des Bauteiles mit einem metallenen Druckstück vermieden ist. Durch die erfindungsgemäße
Kombination eines stromlosen Druckstückes mit der
i>5 Schweißstromzuführung über das anzuschweißende
Bauteil und einen Kondensator als Schweißenergiequelle ergibt sich als weiterer wesentlicher Vorteil, daß
beliebig gestaltete, von der Elektrode nicht spannend
erfaßbare Bauteile (Kabelschellen) mit Werkstücken nach dem Kondensatorendladungs-Schweißverfahren
miteinander einwandfrei zu verschweißen sind. Dies deshalb, weil zwischen dem nach einem weiteren
Merkmal von einer stromleitenden Haltevorrichtung an der Elektrode gehaltenen Bauteil und dem an der
Elektrode angebrachten stromlosen Druckstück sich kein Lichtbogen ausbilden kann. Bekanntlich bildet sich
zwischen dem anzuschweißenden Bauteil und einer stromführenden, am Bauteil anliegenden Elektrode
einer Schweißeinrichtung mit einem Kondensator als Schweißenergiequelle infolge des extrem hohen
Schweißstromes ein Lichtbogen aus, wenn das Bauteil nach der explosionsartigen Zerstörung des Zündstiftes
für kurze Zeit zwischen Werkstück und der Elektrode »in der Luft hängt«. Da die Lichtbogenausbildung
vorteilhaft vermieden ist, steht die gesamte aus der Kondensatorentladung gewonnene Schweißenergie
zum Verschweißen von Bauteil und Werkstück zur Verfügung.
Es darf als weiterer Vorteil der Erfindung herausgestellt werden, daß die Erfindung auch an schon
bestehenden, die Schweißenergie aus Kondensatorentladungen beziehenden Schweißeinrichtungen angewandt
werden kann. Hierfür steht das Druckstück gemäß einem weiteren Merkmal über ein Isolierstück
mit einer Elektrode bzw. mit einem mit dieser Elektrode verbindbaren Kupplungsstück in Verbindung. Da
schließlich eine beispielsweise auf Klemmwirkung beruhende Haltevorrichtung für das anzuschweißende
Bauteil mit geringem Aufwand erstellt und auf einfachste Weise mittels Klemmschrauben am stromführenden
Schaft der Elektrode zu befestigen ist, kann die Umrüstung mit geringsten Kosten erzielt werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß es mit einer gemäß der Erfindung ausgestalteten Schweißeinrichtung
möglich ist, Kleinteile aus Blech, beispielsweise Kabelschellen, mit einem ebenfalls aus Blech bestehenden
Werkstück durch das Kondensatorentladungs-Schweißverfahren auf wirtschaftliche Weise zu verschweißen.
Anhand eines Ausführungsbeispieles werden weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert. Die Zeichnung
zeigt in F i g. 1 eine am freien Ende einer nicht dargestellten Elektrode einer von Hand geführten
Schweißpistole anzubringende Zusatzeinrichtung, mittels welcher es möglich ist, eine stufenförmig gestaltete
Kabelschelle 1 mit einem Karosserieblech 7. nach dem Kondensatorentladungs-Schweißverfahren zu verschweißen.
Die Zusatzeinrichtung besteht aus einem die Elektrode der Schweißpistole verlängernden Teil 3 und
einer Haltevorrichtung 4 für die Kabelschelle 1. Die Elektrodenverlängerung 3 setzt sich aus einem an der
Elektrode über ein Innengewinde 5 zu befestigenden Kupplungsstück 6, einem Isolierstück 7 und einem
Druckstück 8 zusammen. Das stromlose Druckstück 8 steht mit dem Isolierstück 7 über einen Gewindebolzen
in Verbindung, ebenso ist auch das Isolierstück 7 mit dem stromführenden Kupplungsstück 6 verbunden. Eine
andere Gestaltung der Elektrodenverlängerung 3 ist auch dadurch möglich, daß Kupplungsstück und
Druckstück miteinander über eine in das Kupplungsstück einpreßbare Flanschbüchse oder -buchse in
Verbindung stehen, wobei die Flanschbüchse oder -buchse den auf Preßsitz gearbeiteten Paßdorn des
Druckstückes aufnimmt.
Das Kupplungsstück 6 weist einen zylindrisch gestalteten Abschnitt 9 auf. Ein Träger 10 der
Haltevorrichtung 4 steht über eine am Umfang geschlossene Bohrung 11 mit dem Abschnitt 9 in
Verbindung. Mittels einer Madenschraube 12 ist der gegen eine Schulter 13 am Kupplungsstück 6 anliegende
Träger 10 in seiner Lage gesichert. Am Träger 10 ist in einem auf die Form der Kabelschelle 1 abgestellten
Abstand ein Block 14 befestigt, welcher in seiner Breite gegenüber der Breite der Kabelschelle 1 maßlich kleiner
ausgebildet ist Eine im Block 14 von Breitseite zu
ίο Breitseite verlaufende Bohrung nimmt einen Bolzen 15
auf, (F i g. 2). Zu beiden Breitseiten von Block 14 ist auf dem Bolzen 15 je eine Lasche 16, 17 angeordnet Jede
Lasche 16, 17 hat eine im Durchmesser über dem Durchmesser des Bolzens 15 liegende Bohrung. Eine am
η freien Ende des Bolzens 15 vorgespannt angeordnete
Druckfeder 18 sorgt dafür, daß die zwischen die als Spannbacken wirkenden Laschen 16, 17 eingebrachte
Kabelschelle 1 durch Reibschluß gehalten ist Durch den Reibschluß mit der Kabelschelle 1 unterliegen die
Spannbacken 16, 17 an ihren Spannflächen einer mechanischen Abnützung. Die Haltevorrichtung 4 ist so
ausgebildet, daß durch Wenden der Spannbacken 16,17 um ihre Längsachse auch deren Rückseiten zum
Klemmen der Kabelschelle 1 verwendet werden können
2") und somit die Einsatzzeit der Spannbacken 16, 17
vorteilhafterweise erheblich verlängert ist
F i g. 1 zeigt eine vor der Druckfläche 19 des Druckstückes 8 von den Spannbacken 16,17 gehaltene
Kabelschelle 1. Diese eine scheibenförmige Ausprägung
jo 20 zur Erzielung eines definierten Schweißbereiches
aufweisende Kabelschelle 1 steht über einen aus der Ausprägung 20 herausgedrückten, als Zündstift 21
dienenden Vorsprung mit dem Karosserieblech 2 vor dem Schweißvorgang im Verbindung. Sobald die
Jt nichtaufgezeigte Elektrode über das Druckstück 8 mit
der vorbestimmten Kraft die Kabelschelle 1 über den Zündstift 21 gegen das Karosserieblech 2 drückt, kann
mittels eines Schalters an der von Hand geführten Schweißpistole der Schweißstromkreis geschlossen
■κι werden. Der Schweißstrom fließt über die nicht
aufgezeigte Elektrode in das Kupplungsstück 6, von hier über den Träger 10 in den Block 14 und von da über die
Spannbacken 16, 17 in die Kabelschelle 1. Um einen Verlust an Schweißenergie durch hohen, insbesondere
durch Punktberührung hervorgerufenen Übergangswiderstand in der Stromzuführung zu vermeiden, wird
der Schweißstrom ausschließlich über die fest gegen die Kabelschelle 1 anliegenden, breit ausgeführten Spannbacken
16, 17 in die Kabelschelle 1 eingeleitet. Zur
r)() Vermeidung eines punktartigen, drucklosen Kontaktes
zwischen Kabelschelle 1 und Block 14 ist an diesem ein Anschlag 22 aus elektrisch nichtleitendem Material
angeordnet.
Bei anzuschweißenden Bauteilen aus Blech geringer
rn Stärke, wie beispielsweise der Kabelschelle 1, mit
ausgeprägtem Zündstift 21 kommt es beim Schweißvorgang an der Rückseite des zuverschweißenden Bereiches
des Blechteiles zu einer Spritzerbildung. Zur Abführung der Spritzer ist eine im Zentrum der
hu Druckfläche 19 des Druckstückes 8 beginnende und
seitlich aus dem Druckstück 8 austretende Bohrung 23 vorgesehen.
Abschließend sei nochmals festgehalten, daß der für die Schweißung erforderliche Druck wie bisher über die
η ϊ Elektrode der Schweißstelle zugeführt ist, die Elektrode
aber gemäß der Erfindung über einen stromlosen Abschnitt — im Ausführungsbeispiel das gegenüber
dem stromführenden KupplungsstUck 6 isolierte Druck-
5 6
stück 8 — am anzuschweißenden Bauteil — Kabelschel- schnitt — Kupplungsstück 6 — der
Ie 1 — anliegt. Die Zuführung des Schweißstromes an angeordnete Haltevorrichtung — 4 —, mitt
die Schweißstelle erfolgt erfindungsgemäß über das das anzuschweißende Bauteil vor der Druc
anzuschweißende Bauteil. Vorteilhafterweise erfolgt die stromlosen Abschnittes — Druckstück
Stromzuführung über eine am stromführenden Ab- r>
Elektrode gehalten ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Schweißeinrichtung zum Verbinden von Metallteilen durch Perkussionsschweißen, wobei die
Schweißeinrichtung ein stromloses Druckstück aufweist, über welches das anzuschweißende Bauteil
gegen das Werkstück gedrückt und der Schweißstrom über das Bauteil zugeführt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Druckstück (8) eine im wesentlichen im Zentrum der Druckfläche (19)
beginnende und seitlich aus dem Druckstück austretende Ausnehmung (Bohrung 23) aufweist und
der Schweißeinrichtung ein Kondensator als für sich bekannte Schweißenergiequelle zugeordnet ist
2. Schweißeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (8) in an sich
bekannter Weise am freien Ende einer stromführenden Elektrode (3) angeordnet ist und dar anzuschweißende Bauteil (1) mit der Elektrode in
elektrisch leitender Verbindung steht
3. Schweißeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Elektrode (3) in an sich
bekannter Weise eine stromleitende Haltevorrichtung (4) für das Bauteil (1) angeordnet ist
4. Schweißeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (8)
über ein Isolierstück (7) mit einer Elektrode bzw. mit einem mit dieser Elektrode verbindbaren Kupplungsstück (6) in Verbindung steht
5. Schweißeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Elektrode über
eine Kappe aus elektrisch nichtleitendem Material gegen das Bauteil anliegt.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
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- 1974-04-19 GB GB1734574A patent/GB1471441A/en not_active Expired
Also Published As
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