DE2320266B2 - Verstellbares Stativ für ein optisches Beobachtungsgerät, insbesondere ein Binokularmikroskop - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein verstellbares Stativ für ein optisches Beobachtungsgerät, insbesondere ein Binokularmikroskop, das in einem vorbestimmten räumlichen Gebiet hinsichtlich seiner Lage und Orientierung frei verstellbar und in jeder Einstellung fixierbar ist, indem es an einem Geräteträgerteil befestigt ist, das über Gelenke mit dem Zwischenträger eines Gestänges verbunden ist, welches seinerseits mit zueinander parallelen und voneinander distanzierten ^!^erSinnten verstellbaren Stati, für ein oDtisches Beobachtungsgerät, vorzugsweise für ein < Binokularmikroskop, dessen Lage und Orientierung in SnemtStetiimiaen räumlichen Gebiet verstellbar und fixierbar sind, ist das Beobachtungsgerat über ein dreiachsiges Kardangestänge, das von einem Handgriff aus um drei zueinander senkrechte Achsen frei kombinierbar verdreht werden kann, an einem räumlich frei durch eine Kombination von Drehbewebungen verstellbaren Verlängerungsendstück eines auf einem feststehenden Sockel drehbar gelagerten Gelenkparalelogramms befestigt. Auf einem anderen Verlange-_IS rungsendstück des Gelenkparallelogramms ist ein Ausgleichsgewicht unverschiebbar gelagert, durch das Je Schwerkraft-Drehmomente aller beweglich ge agerten Teile des Stativs ausgeglichen werden. Alle Lager und ein Gelenk des Gelenkparailelogramms können _M durch einen am Verstellgriff angebrachten elektrischen Schalter fixiert bzw. freigegeben werden (deutsche Offenlegungsschrift21 61 396). ,.,·.„,.

Bei diesem bekannten Stativ ist nachteihg, daß beim wechselweisen Anbringen verschiedener Hilfsgeräte an « dem Beobachtungsgerät, z. B. beim Anbringen einer Film- oder Fernsehkamera, die Herbeiführung des erwünschten Ausgleichs der schwerebedingten Drehmomente nur durch die Größenänderung, aber nicht durch einfaches Verschieben des Ausgleichgew.chts ,0 erreichbar ist und daher nur vor dem Gebrauch, aber nie während des Gebrauchs des Beobachtungsgerati vorgenommen werden kann. Ferner ist nachteilig, daß die ZuKänglichkeit zum Beobachtungsgerat durch die seitlich von ihm gelegenen Kardanteilrahmen erschwert « und dadurch die Bewegungsfreiheit beschrankt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, be. einem solchen verstellbaren Stativ für ein optisches Beobachtunesgerät den Ausgleich der schwerebedingten Drehmomente durch die bloße Verschiebung von Ausgleichs-.0 eewichten auch während des Gebrauchs des optischen Beobachtungsgeräts zu ermöglichen und durch die Freilegung des optischen Beobachtungsgerats dessen frei verfügbaren Verstellbereich zu erweitern.

Hierzu schlägt die Erfindung vor, daß bei dem « eingangs beschriebenen Stativ für ein optisches Beobachtungsgerät das Gestänge als Wippe ausgebildet und über zwei blockierbare Lager, von deren zueinander senkrechten Achsen die eine vertikal und die andere horizontal liegt, an der Trägersäule abgestützt ist, d«ß so ein Arm der Wippe mit einem verstellbaren Ausgleichgewicht ausgerüstet und der andere Arm der Wippe über zwei blockierbare Lager, von deren zueinander senkrechten Achsen die eine horizontal und die andere in Längsrichtung des Zwischenträgers hegt, mit dem Zwischenträger verbunden ist, und daß ein Arm des Zwischenträgers mit einem weiteren verstellbaren Ausgleichgewicht ausgerüstet ist, während das Gerateträgerteil am anderen Arm des Zwischenträgers abgestützt ist.

60 Der Vorschlag der Erfindung erbringt außer der Lösung der Erfindungsaufgabe noch weitere Vorteile gegenüber dem bekannten verstellbaren Stativ fur ein optisches Beobachtungsgerät. Ein sperriges, gekröpftes Gestänge kommt in Fortfall und die Anforderung an die 65 Präzision des Belastungsgewichts ist geringer. Schließlich kann das optische Beobachtungsgerat längs seines Traeteils verstellt werden, ohne daß dadurch der Ausgleich der schwerebedingten Drehmomente we-

sentlich gestört wird.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispie) näher erläutert werden. I rs. der zugehörigen Zeichnung zeigt die einzige Figur in halbschematischer Darstellung ein Schaubild des Stativs.

In der Zeichnung sind mit BL\, BLi, BLi, BLa, BLb und BL· einachsige Lager mit eingebauten, elektromagnetisch blockierbaren bzw. deblockierbaren Bremsscheiben bezejrAnet. Sie lassen bei Betätigung des am Verstellgriff Hm des Binokularmikroskopes M angeordneten Schalters Sm frei Verdrehungen von Stativteilen um die zugeordneten Drehachsen Ai, Ai, Ai, Aa, As und Af, zu und blockieren bei Nichtbetätigung dieses Schalters 5m alle diese Drehbewegungen.

Mit 10 bzw. 10' ist ein am Boden bzw. an der Decke is eines Raumes befestigter Sockel mit einem vertikalachsig angebauten Führungsrohr 11 bezeichnet. Im Führungsrohr 11 ist nach Lösung der Feststellschraube

13 eine Trägersäule 12 in Richtung des Pfeiles Po verstellbar. Am freien Ende dieser Säule 12 ist das blockierbare Lager BL\ gelagert und kann bei Betätigung des Schalters Sm in Richtung des Pfeiles Pi um die vertikale Drehachse A\ verdreht werden. Das seitlich am blockierbaren Lager BLi angebaute blockierbare Lager BLi dient als Träger für eine Wippe

14 und läßt deren Verschwenkung um die quer zur Achse A\ orientierte Horizontalachse Ai in Richtung der Pfeile Pi zu.

Auf dem einen Arm der Wippe 14 ist ein Ausgleichgewicht Ga in Richtung des Pfeiles Pa verstellbar. Der andere Arm der Wippe 14 ist an seinem Ende über die parallel zur Achse Ai orientierte Horizontalachse A3 im blockierbaren Lager BLi mit einem blockierbaren Lager BL· verbunden. In diesem blockierbaren Lager BLa ist ein zweiter Waagebalken

15 um dessen Längsachse Aa zur Veränderung eines Einstellwinkels γ drehbar gelagert. Andererseits ist um die Achse Ai des blockierbaren Lagers BLi der Zwischenträger 15 um die Horizontalachse Ai in Richtung des Pfeiles Pi verschwenkbar. Auch auf dem einen Arm des Zwischenträgers 15 ist ein Ausgleichgewicht Gfcin Richtung des Pfeiles Pb verstellbar.

Mit dem anderen Arm des Zwischenträgers 15 ist das blockierbare Lager BLs verbunden und um dessen quer zur Balkenachse Aa orientierte Achse Ai ist das Glied ai eines Gelenkparallelogramms P mit den weiteren Gliedern ai, ai, at, as und ao zur Veränderung des Winkels α schwenkbar. Der Gestängeteil ao ist dabei fest in Fortsetzung des Zwischenträgers 15, d. h. in Richtung der Achse aA, angeordnet. Die Glieder a\, ai und ai sind zwangsläufig stets zueinander parallel und die Glieder an und as bleiben stets parallel zur Achse Aa orientiert. Die Ebene des Gelenkparallelogramms Pläßt sich mit dem Zwischenträger 15 um dessen Längsachse Aa im blockierbaren Lager BL· drehen, wodurch der Winkel γ entsprechend verändert wird. In axialer Fortsetzung des Gliedes ai des Geienkparallelogramms P ist das blockierbare Lager BL· befestigt, und um dessen Achse Ab ist das Binokularmikroskop zur beliebigen Veränderung des Winkels β drehbar.

Durch den momentanen Ort des blockierbaren Lagers BLi ist der momentane Ort des Schnittpunktes der Achsen Aa und Ab bestimmt und durch diesen Schnittpunkt geht auch eine virtuelle Schwenkachse As parallel zur Achse As des blockierbaren Lagers BLs in einem der Länge des Gliedes aA entsprechenden Abstand davor.

Damit läßt sich die Orientierung des von einem Geräieirägerteil 16 getragenen Mikroskopes M vom Achsenschnittpunkt Aa, Ab, As in den drei unabhängigen Winkeln γ, χ, β frei einstellen. Andererseits kann durch Schwenkbewegungen der Trägersäule 12 um dessen Vertikalachse Λι, der Wippe 14 um die Horizontalachse Ai und des Zwischenträgers 15 um die horizontale Verbindungsachse Ai mit der Wippe 14 der Ort des blockierbaren Lagers BLs innerhalb eines ausgedehnten Kugelschalenbereiches frei eingestellt werden.

Es kann und soll angestrebt werden, daß die schwerebedingten Drehmomente aller mit dem Gelenkparallelogramm P um die Achse Aa drehbaren Teile gegenseitig in bezug auf diese Achse Aa kompensiert werden bzw. daß der gemeinsame Schwerpunkt dieser Teile möglichst nahe im Schnittpunkt der Achsen Aa, At und As liegt.

Durch passende Bemessung des Ausgleichgewichtes Gd auf dem Zwischenträger 15 bzw. durch Verschiebung desselben in Richtung des Pfeiles Fb kann erreicht werden, daß alle schwerebedingten Drehmomente der direkt oder indirekt im blockierbaren Lager BLi abgestützten Stativteile einschließlich des Mikroskops M und gegebenenfalls d?ran zusätzlich moniierter Hilfsgeräte, ζ. B. einer Film- oder TV-Kamera, in bezug auf die Achse Ai kompensiert sind. Weiterhin kann durch passende Bemessung des Ausgleichgewichtes Ga auf der Wippe 14 und durch dessen Verschiebung in Richtung des Pfeiles Pa erreicht werden, daß die schwerebedingten Drehmomente aller Stativteile und der daran angebauten Geräte in bezug auf die Achse Ai gegenseitig kompensiert werden.

Es ist dann mit geringen Kräften möglich, nach Betätigung des Schalters 5m am Verstellgriff Hm von Hand jeder. Ort und jede Orientierung des Binokularmikroskopes M zur Beobachtung eines Objektes O nach freiem Ermessen direkt einzustellen, und nach dem Loslassen des Schalters Sm ist das Mikroskop M am eingestellten Ort und in der eingestellten Orientierung blockiert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Lagerachsen relativ zu einer vertikalen Trägersäule Patentansprüche:

1. Verstellbares Stativ für ein optisches Beobachtungsgerät, insbesondere ein Binokularmikroskop, das in einem vorbestimmten räumlichen Gebi&t hinsichtlich seiner Lage und Orientierung frei verstellbar und in jeder Einstellung fixierbar ist, indem es an einem Geräteträgerteil befestigt ist, daü über Gelenke mit dem Zwischenträger eines Gestänges verbunden ist, welches seinerseits mit zueinander parallelen und voneinander distanzierten Lagerachsen relativ zu einer vertikalen Trägersäule räumlich verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestänge als Wippe (14) ausgebildet und über zwei blockierbare Lager (AL·, BL·), von deren zueinander senkrechten Achsen die eine (Ai) vertikal und die andere (Ai) horizontal liegt, an der Trägersäule (12) abgestützt ist, daß ein Arm der Wippe mit einem verstellbaren Ausgleichgewicht (Gi) ausgerüstet und der andere Arm der Wippe über zwei blockierbare Lager (BL·, BLa) von deren zueinander senkrechten Achsen die eine (Ai) horizontal und die andere (Aa) in Längsrichtung des Zwischenträgers (15) liegt, mit dem Zwischenträger verbunden ist, und daß ein Arm des Zwischenträgers mit einem weiteren verstellbaren Ausgleichgewicht (Gb) ausgerüstet ist, während das Geräteträgerteil (16) am anderen Arm des Zwischenträgers abgestützt ist.

2. Stativ nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Geräteträgerteil (16) über ein Lager (BL·) an einem Endglied (ai) eines Gelenkparallelogramms (P) abgestützt ist, welches seinerseits aim Zwischenträger (15) abgestützt ist, daß die Achse (Ae) des Lagers (BL·) sowie die Längsrichtung (At) des Zwischenträgers in der Ebene des Ge^enkparaillelogramms liegen, daß das Gelenkparallelogramm mit Gelenklagern ausgerüstet ist, von denen mindestens eines (BL·) blockierbar ist und deren zueinander parallele Achsen senkrecht zur Ebene des Gelenkparallelogramms liegen, und daß das Gelenkparallelogramm mindestens zwei Glieder (,ία, as) enthält, deren Längsrichtung parallel zur Längsrichtung (A4) des Zwischenträgers (15) liegt.

3. Stativ nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Betätigung eines an einem Verstellgriff (Hm) angeordneten Schalters (Sm) elektromagnetisch alle sonst blockierten Lager (BL\, BL·, BLi, BLa, BL·, BL·) deblockiert werden und daß damit das Geräteträgerteil (16) samt darauf befestigtem Beobachtungsgerät (M) zur direkten Einstellung desselben auf einen gewünschten Ort in gewünschter Orientierung frei verstellbar wird und nach Loii.issen des Schalters (Sm) in der erreichten Einstellung blockiert bleibt.