DE2320178C3 - Kontinuierlich arbeitende Vor- oder Fertigpresse - Google Patents

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf eine kontinuierlich arbeitende Vor- oder Fertig-Presse zum Herstellen von Platten, wie Span-, Faserplatten od. dgl., mit zwei übereinander angeordneten, um horizontal und parallel zueinander angeordnete Polygonalwalzen umlaufenden Endlos-Plattenbändern, die je aus aneinander angelenkten Platten bestehen, die an ihren quer zur Bewegungsrichtung jedes Endlos-Plattenbandes verlaufenden Kanten mit Ausnehmungen und Vorsprüngen versehen sind, wobei mindestens eines der beiden Endlos-Plattenbän- βο der durch mindestens teilweise antreibbare, durch änderbare Druckkräfte beeinflußbare Andruckwalzen bewegbar ist, und jedes Endlos-Plattenband von einem Endlos-Stahlband umfaßt ist.

Die an den einzelnen Platten der Endlos-Plattenbänder vorgesehenen Ausnehmungen und Vorsprünge weisen bei den bekannten Pressen der obengenannten \rt Rechteckform auf, und benachbarte Platten sind in diesem Bereich über Bolzen gelenkig aneinander angeschlossen, deren Länge der Plattenbreite entspricht. Die Zahl der Ausnehmungen und der Vorsprünge ist verhältnismäßig hoch, urn den Querschnitt der Bolzen verhältnismäßig klein halten zu können. Die auftretenden Druckkräfte werden also gleichmäßig von jedem der Bolzen übertragen. Nachteilig ist diese Lösung deshalb, weil durch die Vielzahl der Ausnehmungen und Vorsprünge und das notwendige Spiel der Bolzen, was sich bei längerer Betriebszeit noch erhöht, jede antreibbare Andruckwalze, rollt sie über eine Stoßstelle zwischen benachbarte Platten hinweg, an den Vorderkanten der Vorsprünge der nächstfolgenden Platte anstößt Es besieht also die Gefahr der Verformung der vorderen Kanten der Vorsprünge der Platten im Bereich der Stoßstellen. Außerdem muß eine erhöhte Biegebeinspruchung der Platten in Kauf genommen werden, so daß diese ausgezeichnet vergütet werden müssen. Diese kommen dadurch zustande, daß insbesondere im Einiaufbereich einer solchen Presse jede einlaufende Platte durch den Gegendruck der Späne od. dgl. des Vlieses angehoben wird, während die voranlaufende Platte unter Wirkung einer Andruckrolle nach unten in die Horizontale gedrückt wird. Diese in aufeinanderfolgenden Platten in entgegengesetzten Richtungen wirkenden Druckkräfte werden über die Bolzen als Biegebeanspruchung in die Vorsprünge der Platten eingeleitet. Dementsprechend ist die Herstellung dieser Platten verhältnismäßig teuer.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Platten der Endlos-Plattenbänder so auszubilden und aneinander anzuschließen, daß die Zahl der Zwischen zwei benachbarten Platten vorgesehenen Ausnehmungen und Vorsprünge verringert wird, daß die Andruckwalzen stoßfrei die Stoßstellen zwischen benachbarten Platten überrollen können und daß die Biegebeanspruchungen in den Vorsprüngen der Platten verringert sind. Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dafür zu sorgen, daß die Ausnehmungen und die Vorsprünge trapez- bis dreieckförmig ausgebildet sind, benachbarte Platten über nur im Bereich der Seitenflächen der Platten etwa in der Tiefe der Ausnehmungen benachbarter Platten gelagerte Lenker miteinander verbunden sind und daß jeder Vorsprung an seinem freien Ende und jede Ausnehmung an ihrer Basis je mit einem Falz versehen sind, von denen, in der Bewegungsrichtung des entsprechenden Endlos-Plattenbandes gesehen, die nachfolgende Platte im Einlaufbereich der Presse mit ihren Falzlappen an den freien Enden der Vorsprünge in die zu dem entsprechenden Endlos-Stahlband hin offenen Falze an der Basis der Ausnehmungen der voranlaufenden Platte eingreift.

Erreicht wird dadurch, daß die von den Vorsprüngen der Platten aufzunehmenden Biegekräfte leichter aufgenommen werden können, die Andruckwalzen im Bereich der Stoßstellen benachbarter Platten immer gut aufliegen, der auf die Plattenbänder über die Andruckrollen auszuübende spezifische Anpreßdruck niedriger ist als bisher, die einzelnen Platten wesentlich dünner ausgebildet sein können, die benachbarte Platten über die Lenker verbindenden Bolzen praktisch gar nicht beansprucht werden und die Umlaufgeschwindigkeit der Endlos-Plattenbänder und der sie umfassenden Endlos-Stahlbänder erheblich gesteigert werden kann, ohne daß die Gefahr des Schwingens der Endlos-Plattenbänder auftritt.

Zweckmäßig ist es, wenn auch nicht unbedingt notwendig., die Länge jedes Vorsprunges bzw. jeder

Ausnehmung größer zu wählen als den Abstand der Drehachsen benachbarter Andruckwalzen voneinander. Hierdurch wird erreicht, daß die Beanspruchung der Vorsprünge erheblich geringer wird als dann, wenn der Abstand der Drehachsen benachbarter Andruckwalzen größer ist als die Länge der Vorsprünge bzw. der Ausnehmungen. Wenngleich die benachbarte Platten miteinander verbindenden Lenker auch außerhalb der Seitenflächen der Platten angeordnet sein können, wodurch die Breite der Endlos-Plattenbänder vergrö-Bert wird, ist es zweckmäßig, dafür zu sorgen, daß die Mußeren Seitenflächen der Lenker in den Ebenen liegen, in denen die äußeren Seitenflächen der Platten verlaufen. Die Arbeitsbreite der Endlos-Plattenbänder ändert sich dadurch nicht, es verringert sich aber die Gesamtbreite der Presse.

Die Erfindung wird an Hand der ein Ausführungsbeispiel schematisch darstellenden Zeichnungen nachstehend erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht einer Vor- oder Fertig- Pres- ta se mit erfindungsgemäß ausgebildeten Platten,

F i g. 2 eine Aufsicht auf eine der Platten,

Fig.3 einen Querschnitt nach der Linie III-1II der Fig. 2,

F i g. 4 eine Seitenansicht eines der Lenker,

F i g. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der F i g. 2 mit einem angeschlossenen Lenker, in vergrößerter Darstellung,

F i g. 6 eine vergrößerte Darstellung der Stelle VI der Fig. 1,

Fig.7 eine vergrößerte Darstellung der Stelle VII, wobei die Zeichnungen der Fi g. 6 und 7 die Stellen VI und VlI von der Rückseite der Presse nach Fig. 1 wiedergeben.

Die in Fig. 1 dargestellte Presse besteht im wesentlichen aus einem Rahmen 1, an dem im oberen Bereich zwei Polygonalwalzen 2 und 3 und im unteren Bereich zwei Polygonalwalzen 4 und 5 gelagert sind, deren Lagerstellen nicht dargestellt wurden. Zweckmäßig ist es, die Walzen 2 und 3 höheneinstellbar anzuordnen. Die beiden im Einlaufbereich 6 übereinander angeordneten Walzen 2 und 4 sind über Kettenräder 7 und 8 und eine Kette 9 miteinander verbunden und werden von einem nicht dargestellten Antrieb über eine Rutschkupplung mindestens während des Leerlaufes der Presse angetrieben. Im Rahmen 1 sind darüber hinaus mehrere Gruppen 10 bzw. 11 von Andruckwalzen 12 bzw. 13 angeordnet, von denen die Walzengruppen 10 mittels Hydraulikzylindern 14 gegen die Walzengruppen 11 andrückbar sind.

Zwischen den Gruppen 10 und 11 sind zwei Endlos-Plattenbänder 15 und 16 ur.d zwei diese Endlos-Plattenbänder umfassende Endlos-Stahlbänder 17 und 18 angeordnet. Einige der Andruckwalzen 13 sind hier antreibbar, und zwar über Kettenräder 19, 20, JS 21 und 22, die über Ketten 23 bzw. 24 miteinander verbunden und durch einen nicht dargestellten Antrieb antreibbar sind. Um auch die Polygonalwalze 5 antreiben zu können, ist eine der Andruckwalzen 13 mit einem Zahnrad 19' durch eine Kette 25 verbunden und die Andruckwalze 19' über einen Kettentrieb 26 mit der Walze 5.

Selbstverständlich können auch einige der Andruckwalzen 12 der Walzengruppen 10 und die Polygonalwalzen 2 und 3 in entsprechender Weise angetrieben werden.

Die Endlos-Plattenbänder 15 und 16 bestehen je aus über Lenker 27 und 28 aneinander angelenkten Platten 29, die im Bereich ihrer quer zur Bewegungsrichtung (Pfeil 30 in Fig.2) mit Ausnehmungen 31 und mit Vorsprüngen 32 versehen sind, die je trapez- b^:s dreieclcförmige Gestalt aufweisen, im Falle des Ausführungsbeispieles sind im Bereich der Seitenflächen 33 und 34 weitere, rechteckförmige Aussparungen 35 und 26 auf der einen Seite und vergrößerte Aussparungen 31' auf der anderen Seite vorgesehen, an denen jeweils Lagerstellen 37 und 38 bzw. 39 und 40 für Lenker 27 bzw. 28 vorgesehen sind. Dementsprechend weisen die im Bereich der Seitenflächen 33 und 34 vorgesehenen Vorsprünge 32' eine andere Form auf als die Vorsprünge 3Z Sind mehrere Platten 29 aneinander angeschlossen, dann greifen die Vorsprünge 32' in die Ausnehmungen 31' und die Vorsprünge 32 in Ausnehmungen 31 ein. Benachbarte Platten werden dadurch miteinander verbunden, daß die Lenker 27 und 28 über Bolzen 41 bzw. 42 an benachbarte Platten angeschlossen werden. Jede Ausnehmung 31 bzw. 31' ist im Bereich ihrer Basis 43 bzw. 43' je mit einem Falz 44 bzw. 44' versehen, die sich quer zur Bewegungsrichtung der Endlos-Plattenbänder erstrecken. Auch jeder Vorsprung 32 bzw. 32' ist im Bereich seines freien Endes 45 bzw. 45' mit je einem Falz 46 bzw. 46' versehen, die sich ebenfalls quer zur Bewegungsrichtung (Pfeil 30) jedes Endlos-Plattenbandes erstrecken. Die Tiefe der Falze 46 und 46' der Vorsprünge 32 und 32', in der Bewegungsrichtung (Pfeil 30) der Endlos-Plattenbänder gesehen, ist etwas größer als die Tiefe der Falze 44 bzw. 44' der Ausnehmungen 31 bzw.31'.

Wie aus F i g. 6 ersichtlich, untergreift jeder einem Falz 46 bzw. 46' zugeordnete Falzlappen 47 im Einlaufbereich der Presse den einem Falz 44 bzw. 44' zugeordneten Falzlappen 48 an der Basis der entsprechenden Ausnehmung 31 bzw. 3Γ, so daß benachbarte Platten sich gegenseitig abstützen. Daraus folgt, daß die die benachbarten Platten miteinander über die Lenker

27 und 28 verbindenden Bolzen 41 und 42 praktisch nur die Aufgabe haben, die Platten miteinander zu verbinden, sie werden aiso kaum beansprucht.

Zweckmäßig ist es, weiterhin dafür zu sorgen, daß die Länge jedes Vorsprunges 32 bzw. 32' bzw. die Länge jeder Ausnehmung 31 bzw. 3Γ (in F i g. 1 mit »b« links angegeben) größer ist als der Abstand a der Drehachsen benachbarter Andruckwalzen 12 bzw. 13, weil sich dadurch eine günstige Beanspruchung auf Biegung ergibt.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegen die äußeren Seitenflächen 49 und 50 der Lenker 27 und 28 in den gleichen Ebenen wie die Seitenflächen 33 und 34 der Platten 29. Notwendig ist dies nicht, die Lenker 27 und

28 können auch außernalb der Ebenen der Seitenflächen 33 bzw. 34 der Platten 29 angeordnet sein, in diesem Fall sind die Ausnehmungen und die Vorsprünge anders auszubilden als im Falle des da-sgestellten Ausführungsbeispieles. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, an den Seitenflächen 33 und 34 zusätzlich Leisten anzuordnen, deren äußere Seitenflächen dann in den Ebenen liegen, in denen die äußeren Seitenflächen der Lenker verlaufen. Die dargestellte Ausführung ist zweckmäßiger als die vorstehend zuletzt erwähnte Möglichkeit.

Während die Platten der Endlos-Plattenbänder bisher eine Dicke von etwa 100 mm aufwiesen, brauchen die erfindungsgemäß ausgebildeten Platten nur noch halb so stark ausgebildet zu werden. Dementsprechend sinkt auch d. s Gewicht jeder einzelnen Platte von bisher etwa 3 Tonnen jetzt auf etwa 1 Tonne, wodurch die

Arbeitsgeschwindigkeit der Presse praktisch verdoppelt werden kann, nämlich beispielsweise von bisher 20 m pro Minuten jetzt auf 40 m pro Minute und mehr. Wird die Presse als Vorpresse benutzt, die ein Vlies zunächst zusammenpreßt, bevor es in einer Fertigpresse gehärtet wird, dann können die auszuübenden Preßkräfte jetzt verringert werden, weil die Dicke des gepreßten Vlieses jetzt wesentlich gleichmäßiger ist als dies mit em Einsatz vorbekannter Pressen möglich war. Betrug beispielsweise der Preßdruck einer Vorpresse 30 kg/ cm², dann kann dieser Preßdruck jetzt auf 25 kg/cm² gesenkt werden. Hinzu kommt, werden die erfindungsgemäß ausgebildeten Platten jetzt auch in kontinuierlich arbeitenden Fertigpressen verwendet, eine erhebliche Verbesserung der Toleranz erzielt wird. Diese Lösung bringt also einen erheblichen Fortschritt

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

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Claims (3)

Patentansprüche:

1. Kontinuierlich arbeitende Vor- oder Fertig-Presse zum Herstellen von Platten, wie Span-, Faser-Platten od. dgl, mit zwei übereinander angeordneten, um horizontal und parallel zueinander angeordnete Polygonalwalzen umlaufenden Endlos-Plattenbändern, die je aus aneinander angelenkten Platten bestehen, welche an ihren quer zur Bewegungsrichtung jedes Endlos-Plattenbandes verlaufenden Kanten mit Ausnehmungen und Vorsprüngen versehen sind, wobei mindestens eines der beiden Endtos-Plattenbänder durch mindestens teilweise antreibbare, durch änderbare Druckkräfte beeinflußbare Andruckwalzen bewegbar ist, und jedes Endlos-Plattenband von einem Endlcs-Stahlband umfaßt ist, dadurch gekennzeichnet, dali die Ausnehmungen (31,3t') und die Vorsprünge (32, 32') trapez- bis dreieckförmig ausgebildet sind, benachbarte Platten (29) über nur im Bereich der Seitenflächen (33, 34) der Platten (29) etwa in der Tiefe der Ausnehmungen benachbarter Platten gelagerte Lenker (27, 28) miteinander verbunden sind und daß jeder Vorsprung (32, 32') an seinem freien Ende (45, 45') und jede Ausnehmung (31, 3Γ) an ihrer Basis (43,43') je mit einem Falz (46,46' bzw. 44,44') versehen sind, von denen, in der Bewegungsrichtung (Pfeil 30) des entsprechenden Endlos-Plattenbandes (15, 16) gesehen, die nachfolgende Platte im Einlaufbereich (6) der Presse mit ihren Falzlappen (47) an den freien Enden (45, 45') der Vorsprünge (32, 32') in die zn dem entsprechenden Endlos-Stahlband (17,18) hin offenen Falze (44,44') an der Basis (43,43') der Ausnehmungen (31,3Γ) der voranlaufenden Platte (29) eingreift.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (b) jedes Vorsprunges (32, 32') bzw. jeder Ausnehmung (31, 3V) größer ist als der Abstand (a)der Drehachsen benachbarter Andruckwalzen (12,13).

3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Seitenflächen (49, 50) der Lenker (27, 28) in den Ebenen liegen, in denen die äußeren Seitenflächen (33,34) der Platten (29) verlaufen.