DE2319833A1 - Korrosionsschutzmittel und -verfahren - Google Patents
Korrosionsschutzmittel und -verfahrenInfo
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Description
DIPL.-ING. (FHYS.)H.VON SCH UMANN
DIPL.-ING. (CHEM.) W. D. OEDEKOVEN
Dresdner Bank AG München
8 München 22, Widenmayerstraße S
Konto Nr. 3 388 992
Telegrammadresse: Protector München
Postscheckkonto: München 49463
TeUfon 0811-224893
18.4.1973 6-2/Ha
COMPAGIiIE I1RAIiCAISE DE SAKPISAGE S.A., Paris, Frankreich.
und
UHIVERSAL OIL PRODUCTS COMPAHT, Des Piaines, Illinois, USA
UHIVERSAL OIL PRODUCTS COMPAHT, Des Piaines, Illinois, USA
Korrosionsschutzmittel und -verfahren
Bekanntlich, kann die Destillation von Roherdöl bei
Normaldruck nur unter günstigen Bedingungen im industriellen Maßstab durchgeführt werden, wenn Vorsichtsmaßnahmen ergriffen
werden, um die Korrosion der Anlagen einzuschränken.
Unter diesen Haßnahmen werden einigt stromaufwärts und andere stromabwärts der eigentlichen Destillation vorgenommen. Die stromaufwärts ergriffenen Na Bn ah wen betreffen
im allgemeinen die Entsalzung des Roherdöls, z. B. durch
elektrostatische Vorrichtungen,, welcher gegebenenfalls eine zusätzliche Neutralisation folgen kann, z. B. durch Zugabe
von Soda.
Die stromabwärts ergriffenen Maßnahmen bestehen in
der Zugabe einerseits eines Neutralisationsmittels und andererseits eines Korrosionsschutzmittels zu der im Kopf der
Destillationskolonne gewonnenen fraktion.
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Nach der Entsalzung und gegebenenfalls der zusätzlichen
Neutralisation, beispielsweise durch Soda, enthält das Roherdöl noch Natriumchlorid, Kalziumchlorid und Magnesiumchlorid. Im Gegensatz zu Natriumchlorid, welches stabil
ist, werden das Kalziumchlorid sowie das Magnesiumchlorid durch den Wasserdampf bei einer Temperatur über 120° C
unter Entstehung von Chlorwasserstoff säure hydrolysiert. Die Chlorwasserstoff säure reichert sich im Dampf des Kopfes
und schließlich im Kondensationswasser an.
Nach der Stabilisierung enthält das Roherdöl nahezu keinen Schwefelwasserstoff in gelöster Form. Jedoch führt
die Zersetzung von Schwefelverbindungen, welche während der Destillation auftritt, zur Entstehung von Schwefelwasserstoff,
welcher sich ebenfalls im Dampf des Kolonnenkopfes anreichert.
Um die im Dampf des Kolonnenkopfes enthaltenen Säuren
zu neutralisieren, wird ein Neutralieationsmittel, beispielsweise .Ammoniak, gasförmig oder in wäßriger Lösung der Wasserkondensationsleitung,
welche den Kolonnenkopf mit dem Kondensator verbindet, oder dem im Kopf der Kolonne fließenden
Rückfluß zugegeben.
Diese Zugabe soll die Aufrechterhaltung eines bestimmten
pH-Wertes des Kondensationswassers bewirken bzw. Schwankungen
des pH-Wertes in einem bestimmten Bereich halten. Es wurde festgestellt, daß der pH-Wert in enger Beziehung mit
der ixt der in der Wasserkondensationsleittmg gebildeten Salze
steht und folglich eine wirksame Verhinderung der Korrosion in dem Wasserkondensationsbereich eine genau· Einstellung
des pH-Wertes erfordert.
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Stromaufwärts von der Zugabestelle des Neutralisationsmittels wird gewöhnlich ein Korrosionsschutzmittel
zugegeben, dessen Aufgabe es ist eine Schicht zu bilden, welche an der Metalloberfläche oder an der Eisensulfidschicht
der Metalloberfläche adsorbiert ist. Die handelsüblichen Korrosionsschutzmittel sind polare Substanzen,
welche gewöhnlich Stickstoffverbindungen in einem Lösungsmittel enthalten. Diese Verbindungen sind wenig flüchtig
und zersetzen sich bei etwa 250° 0. Infolge ihrer Löslichkeit reichern sich die Verbindungen rasch in derjenigen
Phase an, welche aus bereits kondensierten Kohlenwasserstoffen besteht, so daß sie ihre Wirkung nur in Gegenwart
der Kohlenwasserstoffphase ausüben.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Wirkungsbereich der Korrosionsschutzmittel auf die Wasserkondensationszonen auszudehnen, um einen wirksamen Korrosionsschutz derjenigen
Anlagenmetallteile zu vermitteln, welche mit dem
Wasserdampf in Berührung kommen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein Korrosionsschutzmittel zugegeben wird, welches folgende
aktive Komponenten enthält:
a) ein Salz mindestens einer Dicarbonsäure mit 10 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40, Kohlenstoffatomen
je Molekül und mindestens eines aliphatischen Amins mit 10 bis 30, vorzugsweise 12 bis
20, -Kohlenstoffatomen je Molekül, sowie
b) mindestens ein Amin mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen
je Molekül.
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Zahlreiche Säuren, welche zur Bildung der aktiven Komponente a) verwendbar sind, sind im Handel erhältlich.
Gewöhn! ich handelt es sich um Gemische von Säuren, welche
ohne Nachteile Verunreinigungen enthalten können. Die Säuren, welche unter der Handelsbezeichnung "VR-1 Acide" vertrieben werden und aus einem Gemisch mehrbasischer, überwiegend
zweibasischer, Säuren, deren mittleres Molekulargewicht etwa 750 beträgt, bestehen, sind geeignet. Ebenso
können Säuren verwendet werden, welche unter den Handelsbezeichnungen MDimer-Acidew, WD-5O-MEXM und "Empol 222" vertrieben
werden. Letzteres ist eine Säure, welche der folgenden Formel entspricht:
CH,
- (OH2),- - CH - CH - CH «
CH2 -
- COOH - COOH
CH-CH
und folgende Eigenschaften besitzt:
Molekulargewicht | 600 | 192 |
Säurezahl | 180 bis | 95 |
Jodzahl | 80 bis | 310 |
Neutralisationsindex | 290 bis | 195 |
Verseifungszahl | 185 bis | |
Brechungsindex bei 25° C | 1,4919 | |
Relative Dichte bei 15,5° C- | ||
gegenüber Wasser von 15,5° C | 0,95 | |
Klarpunkt | 277° c | |
Flammpunkt | 516° C | |
Viskosität bei 100° C | 100 cst. | |
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Ferner können Alkyldicarbonsäuren, deren Alkylrest
mindestens 10 Kohlenstoff atome enthält, verwendet werden, vorzugsweise Alkylmalonsäuren, Alkylbernsteinsäuren,
Alkylglutarsäuren, Alkyladipinsäuren, Alkylpimelinsäuren,
Alkylkorksäuren, Alkylazelainsäuren, Alkylsebarinsäuren
und Alkylphthalsäuren. Gemische dieser Säuren sowie Dicarbonsäuren mit einem höheren Molekulargewicht
eignen sich gleichfalls.
Bei dem Amin, welches bei der Bildung der Komponente a) verwendet wird, kann es sich um ein primäres Monoamin
handeln, beispielsweise Decylamin, Undecylamin, Dodecylamin, Tridecylamin, Tetradecyl-, Pentadecyl-, Hexadecyl-,
Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadeeyl-, Eicosyl-,
Heneicosyl-, Docosyl-, iDricosyl-, Tetracosyl-, Pentacosyl-,
Hexacosyl-, Heptacosyl-, Octacosyl-, Fonacosyl- oder Triacontylamin
oder das entsprechende ilkenylamin oder ein Gemisch davon. Diese Amine werden ausgehend von den entsprechenden
Fettsäuren dargestellt und können entsprechend der Säure, von welcher sie sich ableiten, als Laurylamin,
Myristylamin, Palmityl-, Stearyl-, Arachyl-, Palmitoleyl-, Oleyl-, Eicinolyl-, Linolyl-, Linolenylaain usw. bezeichnet
werden. Gemische dieser Amine sind unter Handelsbezeichnungen wie "Alamine H26DM, "Armeen HTD" erhältlich.
Diese Produkte enthalten Gemische-von Alkyl aminen, deren Alkylreste im wesentlichen zwischen 16 und 18 Kohlenstoffatomen
und in geringerem MaBe 14- Kohlenstoff atome je Molekül
aufweisen. Ferner können andere aliphatisch^ Amine, beispielsweise Tallowamin, Cocoamin, Palmamin usw. und Gemische
dieser Amine sowie hydrierte Abkömmlinge dieser Amine verwendet werden.
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Sie Salze der Dicarbonsäuren und der Amine können auf jedem beliebigem Weg, gewöhnlich durch einfaches Vermischen
von Säure und Ami η bei Baumtemperatur, vorzugsweise unter starkem Rühren, dargestellt werden. Erhöhte Temperaturen
können angewendet werden, jedoch sollten die !Temperaturen 90° ° nicht überschreiten, um die Bildung von
Aminen oder anderen unerwünschten Verbindungen zu vermeiden.
Im allgemeinen werden die Säure und das Ami η mit einem Äquivalent-Verhältnis zwischen 1/1 und 3/1 eingesetzt,
wobei ein Molekül der Dicarbonsäure zwei Säureäquivalenten und ein Molekül der Monoamine einem Basenäquivalent entspricht.
Die zweite aktive Komponente b) des Korrosionsschutzmittels wird nachstehend als flüchtiges Amin bezeichnet.
Seine eigentliche !funktion besteht darin, zuletzt zu kondensieren und damit der Kondensation des Wassere zu
folgen. Bei dem flüchtigen Amin kann es sich um ein aliphatisches,
alizyklisches oder aromatisches Amin, ein Pyridin, ein Ohinolin oder ein Gemisch davon handeln, beispielsweise
Morpholin, Cyclohexylamin, einePyridinbase oder rohes Chinolin oder aus Steinkohlenteerextrakten gewonnene
Raffinate. Die letztgenannten Verbindungen weisen einen Siedebereich zwischen 90 und 250° 0 auf und sind im
allgemeinen wasserdampf flüchtig. Diese Stoffe können aus
folgenden Verbindungen, (mit den nachstehend angegebenen Gewichtsprozenten)
bestehen: Pyridin (1 bis 2 %), Picoline (5 bis 10 %), Lutidine (10 bis 15 #), Collidine (4 bis 6
Anilin (25 bis 30», Toluidine (10 bis 15 #), Ohinolin
(25 bis 30 %), Isochinolin (2 bis 3 %) Ohinaldine (3 bis
4- %) und hochsiedende Pyridine (1 bis 2 %).
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Erfindungsgemäß liegt das Gewichtsverhältnis der flüchtig«! lainkomponente zur Salzkomponente zwischen 0,05
und 1 · Sie Komponenten können ferner in einem aliphatischen
Alkohol oder einem anderen organischen Lösungsmittel gelöst sein, ils organische Lösungsmittel können aromatische Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise Benzol, Toluol, Xylole, Ethylbenzol, Diäthylbenzol, Oumol usw. sowie aliphatisch^
Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Hexan, Heptan, Oktan,
Konan, Decan, Undecan, Bodecan usw. sowie ferner Kohlenwasserstoffgemische
wie Kaphta und Kerosin verwendet werden.
XJm großtechnisch verwendbar zu sein, soll das Korrosions Schutzmittel zwei Anforderungen, neben der korrosionsschützenden
Wirksamkeit, erfüllen. Es soll einerseits auf den zu schützenden Teilen eine Schicht bilden, welche
durch strömende Flüssigkeit möglichst nicht abgewaschen wird. Andererseits soll es die Qualität der Kohlenwasserstoff
produkte, insbesondere der Benzine, welche aus den Kopfdämpfen kondensieren, möglichst wenig beeinträchtigen.
Demzufolge soll das Korrosionsschutzmittel keine emulgierende
Wirkung zeigen, welche die Dekantation des Wassers in den Sammelbehältern des Kopfes merklich stört.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Korrosionsschutzverfehren
für Metalle, welche durch die im Kopf von Roherdöl-Destillationsanlagen übergehende wasserhaltige
Fraktion benetzt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Neutralisationsmittel
zur Aufrechterhaltung eines bestimmten pH-Bereiches dem Kopf der Destillationsanlage zugegeben und stromabwärts von
dieser Zugabestelle der Fraktion ein Korrosionsschutzmittel mit folgenden aktiven Komponenten zugesetzt wird:
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a) ein Salz mindestens einer Dicarbonsäure mit 10 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40, Kohlenstoffatomen
je Molekül und mindestens eines aliphatischen Amins mit 10 bis 30, vorzugsweise 12 bis
20 Kohlenstoffatomen ^e Molekül, sowie
b) mindestens ein Amin mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen (je Molekül.
Die Vorteile der Verwendung der erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel gehen aus den Zeichnungen hervor.
Darin zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Abnahme des Durchmessers von Kohlenstoffstahl-Stäben» in ·
verschiedenen Dampfkondensationszonen des Kopfes
angeordnet, in Abhängigkeit von der Temperatur und dem pH-Wert j
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Abnahme
des Elektrodendurchmessers einer korrosimetrischen Sonde in Abhängigkeit von der Zeit und den
hydrodynamischen Bedingungen der Flüssigkeitsströmung auf der Elektrode!
Fig. 3 eine graphische Darstellung des relativen
Emulsionsvermögens verschiedener Korrosionsschutzmittel in Abhängigkeit vom pH-Wert.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. - ·
3 η ·. ■. 3/1104
In diesem Beispiel wird das Korrosionsschutzvermögen
verschiedener Korrosionsschutzmittel untersucht.
Eine bis zum Kopf unter Bückfluß stehende Destillationskolonne
wird mit nicht entsalztem, 1,2 Gewichtsprozent Schwefel enthaltendem Quatar-Hoherdöl beschickt, welches
bei einer Temperatur von 220° 0 und mit einem Durchsatz von 4,7 l/h zugegeben wird. Da der Salzgehalt dieses
Eoherdöls unterschiedlich ist, wird dieser durch Zugabe von Chlorwasserstoffsäure zum Wasserdampf, welcher zur Wäsche
(strippage) zugeführt wird, konstant auf einem Gehalt von 50 ppm Chlorid gehalten. Die Wasserdampf menge beträgt 3 Gewichtsprozent
des Roherdöls und 10 % des Dampfes im Kopf. Ferner ist das eingesetzte Rohöl schwefelwasserstoffrei
und bis zu einem Sauerstoffgehalt von mindestens 0,1 ppm entlüftet.
Die Gewichtsabnahmen der Kohlenstoffstahl-Probestücke,
welche in verschiedenen Zonen der Dampf kondensation im Kopf angeordnet sind, werden bei verschiedenen pH-Werten,
(5» 6 und 7)» welche durch Zugabe von Ammoniak konstant gehalten werden, verglichen. Das Korrosionsschutzmittel
wird stromabwärts zur Zugabestelle des Ammoniaks zugegeben, in einer Menge, die 10 ppm des Dampfes des Kopfes
beträgt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle X angegeben, und zwar in 0,01 mm Kohlenstoffstahl/Jahr.
Hit T^ ist ein handelsübliches Korrosionsschutzmittel
bezeichnet, welches aus einem Alkanolamid einer Fettsäure und aus flüchtigen Aminen besteht, mit T2 ein handels-
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- ίο -
übliches Korrosionsschutzmittel, welches keine flüchtigen
Verbindungen enthält, mit T1 ρ ein Korrosionsschutzmittel,
welches durch Zusatz von 15 Gewichtsprozent einer flüchtigen
Verbindung zu Tp erhalten wurde, und mit JL ein erfindungsgemäßes
Korrosionsschutzmittel folgender Zusammensetzung:
a) 30 Gew.-% eines Salzes aus einer Dicarbonsäure
(^D-50-Mex") und Oleylamin, welches Salz unter Rühren
bei Raumtemperatur aus zwei Äquivalenten der Säure und einem Äquivalent des Amins dargestellt
ist$ und
b) 50 Gew.-% eines Gemisches flüchtiger, aus Steinkohleteer
extrahierter Amine, welches Gemisch einen Siedebereich zwischen 90 und 250° 0 und folgende Bestandteile
aufweist;
Pyridin-Base | 1,0 % |
Picoline +2,6 Lutidin | 9,5 % |
Lutidine | 15,5 % |
Collidine | 6,0 % |
Anilin | 26,5 % |
Ohinolin | 25,5 % |
Isochinolin | 2,5 # |
Toluidine | 11,5 % |
Chinaldin | 2,0 % |
Hochsiedende Pyridine | 2,0 % |
100,0 %
c) 40 Gew.-% eines Lösungsmittels, welches aus katalytisch
vorbehandeltem Naphta besteht·
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In Pig· 1 sind die Ergebnisse graphisch dargestellt.
In diesem Beispiel wird die Beständigkeit von Korrosionsschutzmittelschichten
gegenüber Abwaschen untersucht·
Bekanntlich betragen die Strömungsgeschwindigkeiten im Bereich des Kopfes, in denen die Kondensation des Wassers
und der Kohlenwasserstoffe erfolgt, auf das Gas bezogen zwischen
15 und 40 m/s und auf die Flüssigkeit bezogen zwischen
3 und 6 m/s· Diese Geschwindigkeiten sind beträchtlich und
können das Abwaschen der Korrosionsschutzmittelschicht bewirken.
Eine Mischung aus entschwefeitern Leichtbenzin und
einem gleichen Volumen destilliertem, karbonatfreiem Wasser,
welches einen genau bestimmten Chlorid- und Sulfidgehalt sowie einen mit Ammoniak eingestellten pH-Wert von 5
besitzt, wird in einem Gefäß mittels einer Turbine in Bewegung gehalten, welche hydrodynamische Bedingungen bewirkt,
die denen im Kondensationsbereich einer industriellen Anlage vergleichbar sind. Dem Gemisch wird ein Korrosionsschutzmittel
zugegeben, dessen Menge, bezogen auf die Gesamtmenge Wasser - Benzin, 5 bzw. 10 ppm beträgt.
Eine korrosimetrische Sonde, deren Elektroden aus niedrig gekohltem Stahl bestehen, ist in dem Gefäß angeordnet.
Auf der korrosimetrischen Sonde wird eine mehr oder weniger beständige Korrosionsschutzmittelschicht gebildet.
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Es erfolgen diskontinuierliche Messungen in der wäßrigen Phase, jeweils nach Unterbrechung des Bührvorganges.
Biese Messungen ermöglichen die Bestimmung des Ausmaßes des Schutzes der Sonde in Abhängigkeit von der
Zeit für eine verhältnismäßig langsame Strömungsgeschwindigkeit von 1,3 m/s sowie die Abnahme des Schutzes der
Sonde in Abhängigkeit von der Zeit für eine höhere Strömungsgeschwindigkeit
von 5»5 m/s. In Tabelle II sind die
erhaltenen Ergebnisse für die in Beispiel I untersuchten Korrosionsschutzmittel wiedergegeben·
2 zeigt die Entwicklung der Korrosion der Sonde unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen bei
einer Korrosionsschutzmittel-Konzentration von 10 ppm in Abhängigkeit von der Zeit. Der linke Teil verdeutlicht
die Bildung einer Schutzschicht auf der Sonde. Die Gegenwart der Schicht führt, je nach Korrosionsschutzmittel
mehr oder weniger schnell, zu einer Stabilisierung der Korrosionsgeschwindigkeit der Sonde. Wird die Strömungsgeschwindigkeit
erhöht, ist die Schicht einem mehr oder weniger ausgeprägten Abwaschen unterworfen. Die Korrosionsgeschwindigkeit
stabilisiert sich bei einem Wert, welcher stets größer ist als der entsprechende Wert bei niedrigerer
Strömungsgeschwindigkeit. Die Ergebnisse sind als Abnahme des Durchmessers pro Jahr ausgedrückt (in 0,01 mm).
Das erfindungsgemäße Korrosionsschutzmittel A besitzt den Vorteil, daß beide Korrosionsgeschwindigkeiten
sehr nahe beieinander liegen. Das Schutzmittel A ist also bezüglich des Schichtabwaschens wenig empfindlich. Es zeigt
sich ein nicht vorhersehbarer synergetischer Effekt.
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Korro- sions- schutz- mittel |
Konzen tration (ppm) |
ßtrömungsge s chwin- digkeit 1,3 m/s |
Strömungsge schwindigkeit 5,5m/s |
Verbl eit> ende s ßchutzvermögen |
5 10 |
Schut zvermb' gen in % (nach; |
Abnahme des Schutzes in % (nach) |
66,7 71,6 |
|
Λ | 5 10 5 10 |
95,3 (1 h 30 min) 92,6 (2 a) |
28,6 (30 min) 21 (36 min) |
11,7 25,3 65 60 |
A | 5 10 |
40 (1 h 18 min) 50,5 (1 Ii 25 min) 91,6 (1 a 36 min) 83,3 (1 η 24 min) |
28,3 (42 min) 25,2 (42 min) 26,6 (42 min) 23,6 (42 min) |
67,9 73,3 |
77,6 (1 a 18 min) 79 (2 h) |
9,7 (27 min) 5,7 (4-2 min) |
In diesem Beispiel wird die Emulgierbarkeit von Wasser in Benzin in Gegenwart verschiedener Korrosionsschutzmittel untersucht.
In einem zylindrischen Gefäß werden 15 Vol.-Teile karbonatfreies Wasser (mit einem genau bestimmten Chlorid-
und Sulfidgehalt) durch Vibration in 100 Vol.-Teilen schwefelfreiem Leichtbenzin dispergiert, welchem ein Korrosionsschutzmittel
in einer Menge zugesetzt ist, die 10 ppm der Wasser/Benzin-Mischung beträgt. Der Verlauf des
Wassergehaltes im Benzin wird verfolgt und nach der Methode
von KASL YIS(MER bestimmt.
In Tabelle III sind die erhaltenen Ergebnisse bezüglich der in den Beispielen I und II untersuchten Korrosionsschutzmittel
in Abhängigkeit von verschiedenen pH-Werten des Wassers zusammengestellt.
Mit "relativer Emulgierbarkeitn ist das Verhältnis
der Differenz zwischen den Wassergehalten des ein Korrosionsschutzmittel enthaltenden Benzins und des Benzins
ohne Korrosionsschutzmittel zum Wassergehalt des Benzins ohne Korrosionsschutzmittel bezeichnet, wobei die
Wassergehalte jeweils durch Dekantieren nach 10 min. langem Stehenlassen festgestellt werden.
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Korrosions- schutzmittel |
pH | Relative Emulgierbarkeit |
5 6 ' 7 |
1,3 1,3 0,2 |
|
«2 | 5 6 7 |
0,7 1,3 0,5 |
V2. | 5 6 7 |
0,5 0,8 0,4 |
A | IA VD IN | 0,6 0,6 0,4 - |
In Fig. 3 sind die Ergebnisse graphisch dargestellt.
Der Bereich der im besonderen in Betracht zu ziehen ist, umfaßt
pH 5,8 bis pH 6,2.
Die vorstehenden Beispiele zeigen deutlich die Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel, welche also gleichzeitig drei Anforderungen erfüllen, nämlich
einen Korrosionsschutz in den Kondensationsbereichen des Wasserirermitteln , eine Schutzschicht ergeben,
welche gegenüber Abwaschen in Bereichen mit extremen
303 84 37 1104
32ydrodyn.amisch.eii VerMltnissen "beständig ist, -and.
die Trennung des Benzin/Wasser-Gemisches kaum stören.
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Claims (3)
1. Korrosionsschutzmittel, insbesondere für Metalle, welche durch die im Kopf von Roherdöl-Destillationsanlagen
übergehende, wasserhaltige !fraktion benetzt werden, wel- ,
eher ein Neutralisationsmittel zugegeben ist, gekennzeichnet durch folgende aktive Komponenten:
a) ein Salz mindestens einer Dicarbonsäure mit 10
bis 50, vorzugsweise 20 bis 40, Kohlenstoffatomen
3e Molekül und mindestens eines aliphatischen Amins mit 10 bis 30, vorzugsweise 12 bis 20, Kohlenstoffatomen
^e Molekül, sowie
b) mindestens ein Amin mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen je Molekül.
2. Korrosionsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der Komponente b zur Komponente
a zwischen 0,05 und 1 liegt.
3. Korrosionsschutzverfahren für Metalle, welche durch die im Kopf von Roherdöl-Destillationsanlagen übergehende, wasserhaltige
Fraktion benetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Neutralisationsmittel zur Aufrechterhaltung eines
bestimmten pH-Bereiches dem Kopf der Destillationsanlage zugegeben und stromabwärts von dieser Zugabestelle der Fraktion
ein Korrosionsschutzmittel mit folgenden aktiven Komponenten zugesetzt wird:
a) ein Salz mindestens einer Dicarbonsäure mit 10 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40, Kohlenstoffatomen
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je Molekül und mindestens eines aliphatischen
Amins mit 10 "bis 30, vorzugsweise 12 bis 20, Kohlenstoffatomen je Molekül, sowie
b) mindestens ein Amin mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen
;je Molekül.
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Leerse'ite
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