DE231963C - - Google Patents

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DE231963C
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    • HELECTRICITY
    • H03ELECTRONIC CIRCUITRY
    • H03KPULSE TECHNIQUE
    • H03K3/00Circuits for generating electric pulses; Monostable, bistable or multistable circuits
    • H03K3/78Generating a single train of pulses having a predetermined pattern, e.g. a predetermined number

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  • Lasers (AREA)
  • Investigating, Analyzing Materials By Fluorescence Or Luminescence (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 231963 KLASSE 21 «/GRUPPE
Dr. BRUNO GLATZEL in BERLIN.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur elektrischen Schwingungserzeugung, welches auf dem Prinzip der Stoßerregung beruht und sich von den bisher bekannten Verfahren dadurch unterscheidet, daß die Schwingungserzeugung nicht bestimmt ist durch; die bekannte Funkenerscheinung zwischen den Elektroden, sondern durch einen an den Elektroden sich abspielenden Vorgang,
ίο welcher mit gleitender Entladung bezeichnet werden kann. Diese gleitende Entladung besteht aus einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Glimmlicht.
In der Funkenstrecke überlagern sich nämlieh bei dem vorliegenden Verfahren der bekannte oszillatorische Vorgang und das erwähnte Glimmlicht zu einer sowohl dem Aussehen wie der Wirkung nach gänzlich neuen Entladungserscheinung. Das Glimmlicht erzeugt einen dunklen Raum von äußerordentlich geringer Leitungsfähigkeit. Um nun einen solchen dunklen Raum zu durchschlagen, ist eine gewisse Spannung erforderlich, die um so höher liegt, je länger der dunkle Raum ist.
Man kann nun durch entsprechende Wahl der Betriebsstromstärke die Länge des dunklen Raumes so einregulieren, daß die Spannung nach voller Aufladung der Kondensatoren gerade genügt, um den Raum zu durchschlagen, worauf die erste Schwingung der Oszillationen einsetzt. Bei der zweiten oder dritten Schwingung wird infolge der dämpfenden Einflüsse des Primärkreises und insbesondere der Energieentziehung durch den zweiten Kreis die Spannungsamplitude nicht mehr hoch genug sein, um den dunklen Raum zu durchschlagen, und die Schwingungen setzen aus. Je besser der dunkle Raum auf die kritische Länge einreguliert ist, um so besser wird die Stoßerregung sein.
Die Güte der Stoßerregung hängt demnach bei vorliegender Erfindung nicht wie bei den bekannten Verfahren von der Formgebung der Funkenstrecke (kurzer Abstand usw.) ab, sondern vorzugsweise von den sich abspielenden elektrischen Vorgängen. Die Einregulierung der Glimmlichtentladung bzw. des dunklen Raumes erfolgt durch passende Wahl der Betriebsstromstärke. Diese Stromstärke ist je nach dem Elektrodenmaterial, der Länge der Funkenstrecke und dem umgebenden Gasraum verschieden. Sobald jedoch die charakteristische Glimmlichterscheinung entsteht, zeigt es sich, daß der Stromverlauf im Stoßkreis ein derartiger ist, daß bei dauernder Steigerung der zugeführten Energie die Stromstärke in der Funkenstrecke von einem gewissen Wert an nahezu konstant bleibt. Die Steigerung der Energie innerhalb dieser Zone nahezu kon-' stanter Stromstärke hat dann lediglich die Folge, daß die durch das Glimmlicht gekennzeichnete Entladestrecke für die Stoßerregung immer günstiger wird, d. h. also, bei nahezu konstanter Stromstärke im Stoßkreis steigt infolge günstigerer Stoßwirkung die Stromstärke im Sekundenkreis bis zu einem maximalen j Wert an, der bei der richtigen Länge des dunklen Raumes erreicht ist, um dann wieder zu sinken. Man ist daher imstande, bei Verwendung der Glimmlichtentladestrecke unschwer einen günstigen Bereich einzustellen und innerhalb dieses Bereiches wiederum den Punkt, welcher der reinsten Stoßerregung entspricht.
Auf der Zeichnung sind in den Fig. ι und 2 zwei Funkenstrecken als Ausführungsbeispiele dargestellt, bei denen α und b zwei Metallbleche bedeuten. Die charakteristische Glimmlichtentladung ist durch die gestrichelten Linien angedeutet. Es können jedoch für die Ausbildung der Glimmlichtentladung auch Elektroden anderer Form und beliebiger Größe sowie beliebigen Abstandes und innerhalb jeden Gasmediums verwendet werden, wenn nur dafür gesorgt ist, daß die richtigen Stromverhältnisse gewählt werden.
Es hat sich ergeben, daß für eine gute Ausbildung des Glimmlichtes sich nicht alle Metalle eignen. Es ist wesentlich, die Elektroden oder aber doch ihre in Frage kommenden Flächen aus einem möglichst unzerstörbaren reinen Material, z. B. Kupfer oder Silber, oder . Metallen der Platin- oder Eisengruppe herzustellen. Zur Erzielung der beschriebenen Entladungserscheinung ist es dabei zweckmäßig, die Entladungsstrecke in einem luftabgeschlossenen Raum anzuordnen, welcher mit einem indifferenten Gas oder Dämpfen, welche insbesondere keine Verbrennungs- oder Oxydationsprozesse hervorrufen, unter beliebigem Druck gefüllt ist, z. B. Wasserstoff oder Stickstoff. Auch die Anordnung eines Magnetfeldes kann von Vorteil sein. Ferner wird durch kalte Metalloberflächen der Elektroden das Phänomen günstig beeinflußt, so daß eine künstliche Kühlung der Metallelektroden, insbesondere bei großen Energiemengen, von Wert ist, natürlich stets unter Beachtung der oben geschilderten Strom Verhältnisse.
Die so beschaffene Entladestrecke oder mehrere solcher, die hintereinander geschaltet sind, werden in ein schwingungsfähiges Gebilde eingeschaltet und können mit Gleich- oder Wechselstrom betrieben werden. Dieses Gebilde dient zur Schwingungserzeugung für das Verbrauchersystem (Antenne) durch die Erregung eines oder mehrerer Kreise, welche . zwischen ihm und dem Verbrauchersystem dazwischen oder parallel geschaltet sind. Die Entladestrecke wirkt dann nach Art der sogenannten Stoßerregung, besitzt also die Eigenschaft, ein sehr schnelles Abklingen der Schwingungen und ein entsprechend schnelles Öffnen des Primärkreises zu bewirken, so daß für die entstehenden und zur Verwendung gelangenden Schwingungen nur die Eigenschaften der mit dem Primärkreis [gekoppelten Kreise maßgebend sind.
Während aber bei den bisherigen Anordnungen für die Stoßerregung die Funkenstrecke sehr kurz sein muß und die Kopplung zwischen Erreger- und Zwischensystem nur innerhalb gewisser Grenzen variiert werden kann, sofern man eine scharfe Resonanzkurve beibehalten will und unter diesen Umständen die Kopplung nur maximal etwa 20 Prozent stark gemacht werden kann, ist die vorliegende neue Erzeugungsmethode weder an eine kurze Funkenstrecke, noch an eine solche enge Kopp-. lungsgrenze gebunden, sondern es hat sich vielmehr herausgestellt, daß Kopplungen von Prozent und darüber angewendet werden können. Es wird auf diese Weise der große Vorteil gewährleistet, daß sehr große Energiemengen mit relativ kleinen Mitteln auf das Verbrauchersystem übertragen werden können.

Claims (7)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Erzeugung von Hochfrequenzströmen nach dem Prinzip der Stoßerregung, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladestrecke des Stoßkreises als Glimmlichtfunkenstrecke ausgebildet ist.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsstromstärke der Entladestrecke auf den Bereich, welcher für die reinste Stoßerregung maßgebend ist, einreguliert ist.
3. Ausführungsform der Entladestrecke nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese in einem luftabgeschlossenen Behälter oder Gefäß angeordnet ist.
4. Ausführungsform der Entladestrecke nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungen in einem indifferenten Gase oder Dampfe, wie z. B. Stickstoff, Wasserstoff 0. dgl., übergehen.
5. Ausführungsform der Entladestrecke nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden aus Metall guter Wärmeleitfähigkeit bestehen.
6. Ausführungsform der Entladestrecke nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Elemente der Eisengruppe, insbesondere Nickel, als Elektrodenmaterial Verwendung finden, zum Zweck, eine Zerstäubung der Funkenstrecke zu verhindern.
7. Ausführungsform der Entladestrecke nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladestrecke in einem magnetischen Feld angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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