-
Teilbar Maschinenspule" Die Erfindung betrifft eine teilbare Maschinenspule
zum Hers-tellen von Draht- oder Kabelringen oder -bunden mit einem ein fallbaren
mehrere radial verstellbare Segmente umfassenden Kern und zwei Spulenflanschen,
von denen einer zur Entnahme eines fertigen Bundes oder Ringes abnehmbar ist.
-
Die zunehmende Verflechtung der drahtverarbeitenden Industrie hat
schon seit Jahren Bestrebungen gefördert, die Herstellung von Halbfabrikaten zu
konzentrieren und die Weiterverarbeitung dieser Halbfabrikate wiederum in anderen
Fabriken, häufig auch an anderen Orten fortzusetzen. In Kabelfabriken, insbes. aber
auch in anderen Industriebetrieben war es daher notwendigerweise üblich, beispielsweise
Draht an einer Stelle zu ziehen, auf Spulen zu wickeln und diese mit Draht gefüllten
Spulen in
ein Weiterverarbeitungswerk zu transportieren. Diese Maßnahme
hatte zur Folge, daß die Spulen dann auch leer zum Drahtzug zurückbefördert werden
mussten.
-
Zur Vermeidung dieses Rücktransportes der leeren Spulen, die sowohl
Betriebsmittel als auch Verpackungsmittel darstellen und zum einen einen sehr hohen
Bedarf an Maschinenspulen in den Kabelfabriken zur Folge hatten, zum anderen beträchtlich
erhöhte Transportkosten sowie die Gefahr einer Beschädigung der Maschinenspulen
mit sich brachten, sind bereits teilbare l;-Iaschinenspulen bekannt geworden, von
denen die fertig gewickelten Ringe oder Bunde - gegebenenfalls nach einer ein Wiedera.ufrollen
verllindernden Umwickelung abgenommen werden können, um ohne die Maschlnenspulen
versandt zu werden.
-
Bei den bekannten teilbaren Maschinenspulen besteht der erhebliche
Nachteil, daß diese zur Demontage auf Böcken aufgelegt werden müssen, um nach dem
Lösen der-Schrauben oder Muttern am unteren Flansch den oberen Flansch abheben zu
können, wobei besonders erschwerend noch hinzu kommt, daß die so demontierte Spule
aus den beiden Spulenflanschen und den einzelnen Segmenten des Kerns anschließend
wieder mühsam zusammengesetzt werden muß.
-
Zur Vereinfachung sowohl der Demontage als auch des Wiederzusammensetzens
einer teilbaren Maschinenspule ist bei einer Maschinenspule der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die mit'keilförüiigen Auflauf flächen zum
Auseinanderspreizen
dcr Segmente des Kerns bei der Montage versehenen
beiden Spulenflansche durch den ersten Spulenflansch und den Kern mit den Segmenten
axial durchsetzende, in Gewindehülsen des zweiten Spulenflansches einschraubbare
Schraubbolzen verbindbar sind, um die Spule von einer Seite aus montieren oder demontieren
zu können, und daß der erste Spulenflanscil wenigstens um die Spannlänge längs der
Achse des Kerns axial verschiebbar unverlierbar mit dem Kern verbunden ist.
-
j'iE Lösen der Schraubbolzen einer erfindungsgemäßen mit Draht oder
Lizen od. dgl. bewickelten liaschinenspule werden u.a. inolge des radial Drucks
der Wicklung die Segmente nach innen gedrückt und gleiten an den keilförmigen Auflaufflächen
der Spulenflansche ab, so daß sic nach der Entlastung durch die wicklung zusammen
nit dem ersten Spulenflansch aus dem fertig gewickelten Ring oder Bund herausgezogen
werden können.
-
Mit besonderem Vorteil kann der Kern eine Hohlwelle mit zwei axial
beabstandeten, durchbohrte Lagerteile für die Schraubbolzen tragenden radialen Stützplatten
umfassen, an denen Führungselemente zur radial verstellbaren Lagerung der Segmente
vorgesehen sind, die radiale Haltestege mit Gegenführungselementen aufweisen und
durch Ringzugfedern zusammengehalten sind.
-
In Ausgestaltung der Erfindung kann zur unverlierbaren Verbindung
des Kerns mit dem ersten Spulenflansch vorgesehen sein, daß an den Schraubbolzen,
vorzugsweise als rundumlaufende Schulern ausgebildete, Anschläge vorgesehen sind,
die bei einer Verschiebung
des ersten Spulenflansches auf der Hohlwelle,
welche ein Einfallen der Segmente des Kerns ermoglicht, innen an den entsprechenden
Lanerteilen für die Schraubbolzen anschlagen.
-
Zur Erleichterung des Wiederzusammensetzens einer geteilten, lediglich
aus zwei Teilen, nämlich dem ersten Spulenflansch mit dem daran hängenden Kern und
dem zweiten Spulenflansch bestehenden Maschinenspule kann in Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen sein, daß den außen konisch ausgebildeten GewinShülsen des zweiten Spulenflansches
FiAhrungshülsen an den dem zweiten Spulenflansch benachbarten Lagerteilen des Kerns
für die Schraubbolzen zur zwangsweise justierten Führung der Schraubbolzen bei der
Montage der Maschinenspule zugeordnet sind.
-
Beim einsatz teilbarer Maschinenspulen treten naturgemäß beim Spulprozeß
die gleichen Erscheinungen auf, wie beim Einsatz kraftschlüssig geschweißter Spulen.
Eine dieser Erscheinung ist der Drahtdruck auf die Flansche. Bei teilbaren Maschinenspulen
führt das dazu, daß die Verschlußelemente der teilbaren Maschinenspulen in Form
von Muttern oder auch Segerringen nur sehr schwierig wieder gelöst werden können,
wenn die Spulen voll mit Draht, Lize oder Seil gefüllt sind. Diese Schwierigkeit
besteht selbst dann, wenn die schraubbaren Verschlußelemente besonders leichtgängige
Trapezgewinde aufweisen. Auch in diesen Fällen müssen noch sehr große Kräfte aufgewandt
werden, um die Muttern zu lösen, welche durch den Seitendruck auf die Spulenflansche
außerordentlich angespannt sind.
-
In der kegel kann man sich nicht anders behelfen, als daß man die
teilbaren Maschinenspulen nach dem Herausnehmen aus der opulnaschine axial zusammengepre..3t
um die Muttern zu entlasten und damit lösen zu können. Hierzu bedarf es nicht nur
aufwendiger Zusatzeinrichtungen mit Hydraulikzylindern, Gegenhaltern und dgl., sondern
es entstehen auch wegen der umständlichen Demontage erhebliche Zeitverluste und
Kosten.
-
Um das Lösen der Muttern oder Schrauben möglichst von Hand mit normalen
Schlüsseln bewirken zu können, ist bei einer teilbaren Maschinenspule in Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß dem Spulenflansch und den Muttern oder Schraubbolzenköpfen,
im vorliegenden Fall den Schraubbolzenköpfen und dem ersten Spulenflansch, als Drucklager
dienende Axial-Rillen-Kugellager zwischengeordnet sind.
-
Überraschenderweise hat es sich nämlich gezeigt, daß lediglich durch
das Vorsehen derartiger Drucklager auch bei extrem hohen axial Preßdrucken der fertig
gewickelten Ringe oder Bunde ein einfaches Lösen der eine teilbare Maschinenspule
zusammenhaltenden Iluttern oder Schrauben von Hand möglich ist, wodurch sich die
Demontage der fertig bewickelten teilbaren Maschinenspulen ganz erheblich vereinfacht.
-
Das Vorsehen der als Drucklager dienenden Axial-Rillen-Kugellager
an den Schraubverbindungen teilbarer Naschinenspulen die in Folge des nach außen
Drückens des Wickelgutes unter starker
Spannung stehen ist dabei
fiir alle Artc-n-teilbarer Maschinenspulen von Vorteil und nicht auf den speziellen
weiter oben beschriebenen erfindungsgemäßen Aufbau einer teilbaren Maschinenspule
beschränkt.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgende:i Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie an lland
der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. 1 einen axialen Längs schnitt durch eine -er'findungsgemä3£
Maschinenspule, Fig. 2 einen Längsschnitt durch-die Maschinenspule nach Fig.
-
1 bei der Montage oder Demontage, Fig. 3 einen Längsschnitt durch
den festen Teil des Spulenkerns, Fig. 4 eine Stirnansicht der Anordnung nach Fig
3, Fig. 5 einen Längsschnitt durch eines der radial verstellbaren Segmente des Kerns
und Fig. 6-eine Stirnansicht eines Segments nach Fig. 5.
-
Die in der Zeichnung dargestellte teilbare Maschinenspule besteht
aus einem Kern 1, einem ersten Spulenflansch 2 und einem zweiten Spulenflansch 3,
die durch Schraubbolzen 4 miteinanderverbindbar sind. Die Bolzenköpfe 5 stützen
sich dabei unter Zwischenordnung von als Drucklager dienenden Axial-Rillen-Kugellagern
6 am ersten Spulenflansch 2 ab, durchsetzen achsparallel den Kern 1 und sind mit
Gewindeabsonnitten-7 7 in Gewindehülsen
8 des zweiten Spulenflansches
3 eingeschraubt. Durch diese Art des Aufbaus ist die erfindungsgemäße teilbare Maschinenspule
von einer Seite her montierbar und demontierbar.
-
Der Kern 1 besteht aus einem starren Trag-teil 9 und vier gegenüber
diesem radial verstellbsuBeinen Zylinder bildenden Segmenten 10.
-
Das starre Tragteil 9 besteht aus einer Hohlwelle 11 zum Aufstecken
der Maschinenspule auf die Spindel einer Wickelmaschine, zwei axial beabstandeten
Stützplatten 12 und 13 mit in Hülsen 14 bzw. 15 angeordneten durchbohrten Lagerteilen
16 und 17 für die Schraubbolzen 4.
-
Die Segmente 10 mit angeschweißten oder angeschraubten sich konisch
nach außen erweiternden Ringteilen 18 sind mit Hilfe von Haltestegen 19 an den Stützplatten
des starren Tragteils 9 radial verschiebbar festgelegt, wobei zur Radialführung
zwei parallele Stege 20 an jedem Haltesteg 19 befestigt sind, deren lichter Abstand
der Breite von als Führungselementen dienenden Stegen 21 an den Tragplatten entspricht.
An den Haltestegen 19 angeschweißte Bügel 22 mit Lagernuten 23 dienen zum Einlegen
von Ringzufedern 24 welche die Segmente 10 zusammenhalten und in Einfallstellung
vorspannen.
-
Bei der Montage der dargestellten geteilten Maschinenspule sorgen
die Führungshülsen 14 an der dem zweiten Spulenflansch 3 zugewandten
Stützplatte
12 im Zusammenwirken mit der konischen Außenform der Gewindehülsen 8 des zweiten
Spulenflansches 3 für eine zwangsweise justierte Führung der Schraubbolzen 4. Beim
Anziehen der Gewindebolzen 4 und der dadurch bewirkten axialen Annäherung der beiden
Spulenflansche 2 und 3 gleiten die keilförmigen Auflaufflächen 25 der Ringteile
18 der Segmente 10 an keilförmigen Auflaufflächen 26 der Spulenflansche 2 und 3
ab, die durch an die Innenseite der Spulenflansche 2 und 3 angeschweißte oder angeschraubte
Ringe 27 gebildet sind. Dadurch werden die vier Segmente 10 entgegen der Wirkung
der Ringzugfedern 24 radial nach außen in die in Fig. 2 strichpunktiert eingezeichnete
Arbeitsstellung nach Fig. 1 verschoben..
-
Beim Lösen der Schraubenbolzen 4 zur Abnahme eines fertig gewickelten
Drahtringes od.dgl. gleiten die Auflaufflächen 25 und 26 einmal durch den radialen
Druck des Drahtgutes und zum andern in Folge der Wirkung der Ringzugfedern 24 in
umgekehrter Richtung aneinander, wobei durch entsprechende Länge der Hohlwelle 11
und einer Lagerhülse 28 des ersten Spulenflansches 2 dafür gesorgt ist, daß nach
der gegenseitigen Freigabe der Auflaufflächen 25 und 26 der erste Spulenflansch
2 nach wie vor auf der Hohlwelle 11 sitzt. In dieser Freigabestellung der Auflaufflächen
25 und 26, in welcher die Segmente nach innen einfallen können und damit den vorher
auf ihnen gewickelten Drahtring freigeben, schlagen als rundumlaufende Schultern
29 ausgebildete Anschläge der Schraubenbolzen 4 an den Lagerteilen 17 an, so daß
der erste Spulenflansch 2 und der Kern 1 unverlierbar zusammenhinben.
illit
Hilfe einer nicht dargestellten Öse am erste Spulen flansch 2 für ein Krangeschirr
kann somit dieser erste Spulenflansch 2 zusammen mit den unverlierbar an ihm hängenden
Kern 1 aus dem fertig gewickelten Drahtring herausgezogen werden, wobei in an sich
bekannter Weise Schlitzöffnungen in den Spulenflanschen 2 und 3 vor der Demontage
der Spule zum Einbringen von Abbindeleisten dienen können, welche ein Wiederaufwickeln
der Wicklungen des Drahtrings od.dgl. verhindern. Von entscheidender Bedeutung für
die einfache Demontierbarkeit der erfindungsgemäßen Maschinenspule sind dabei die
als Drucklager dienenden Axial-Rillen-Kugellager 6 die trotz des erheblichen axialen
Drucks der Wicklungen des Drahtrings auf die Spulenflansche 2 und 3 und damit auch
auf die Schraubverbindung ein einfaches Lösen der Schraubbolzen mit Hilfe eines
entsprechenden- Schlüssels von Hand gestatten ohne daß dabei die Spulenflansche
in einer Klemmvorrichtung zusammengepreßt werden müssen. Auf der anderen Seite lassen
sich die erfindungsgemäßen Drucklager auch mit Vorteil bei anderen Konstruktionen
teilbarer Naschinenspulen einsetzen, bei denen die Schraubverbindungen unter einer
starken Druckbelastung durch das Wickelgut stehen.