DE2316723A1 - Verfahren zur herstellung von trichloraethylen - Google Patents
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Description
Verfahren zur Herstellung von Trichlorethylen
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylen, ausgehend von 1,2-Dichloräthan, bei dem die Rück-"führung
von nicht vollständig abreagierten Einsatzstoffen weitgehend vermieden wird.
Trichloräthylen gehört zu den bedeutenden aliphatischen Chlorkohlenwasserstoffen.
Wegen seiner ausgezeichneten Lösungseigenschaften wird es bevorzugt als Metallentfettungsmittel und in der chemischen
Reinigung eingesetzt.
Es ist bekannt, Trichloräthylen aus Acetylen nach verschiedenen Verfahrensvarianten herzustellen, doch infolge der hohen Einstandskosten des energieintensiven Acetylens werden neuerdings Verfahren
entwickelt, die von Äthan, Äthylen oder deren chlorierten Derivaten ausgehen. Bei den neueren Verfahren können zwei Gruppen unterschieden
werden, nämlich jene, die bei hohen Temperaturen in der Gasphase rein thermisch oder auch katalytisch direkt zum Trichloräthylen führen
und solche, die zunächst Äthylen in flüssiger Phase zu den Tetrachloräthanen chlorieren, um diese anschließend durch Cracken
in der Gas- oder Flüssigphase in Trichloräthylen umzuwandeln (2-Stufen-Verfahren)»
Die letztgenannte Verfahrensweise hat gegenüber dem Gasphasenverfahren im allgemeinen den Vorteil höherer Selektivität
und einfacher Abfuhr der Chlorierungswärme durch teilweise Verdampfung des ReaktionsgGinisch.es.
Es ist bekannt, daß die substituieraTde Chlorierung von gesättigten,
organischen Verbindungen durch gleichzeitig anwesende, chlor-addie-
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ι Zeichnung
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rende Olefine stark beschleunigt wird (s. US-Patentschrift
1 991 600 aus dem Jahre 1935). Dieser Effekt wird neuerdings auch bei verschiedenen Verfahren zur Herstellung von Trich.lorath.ylen
benutzt. Dabei wird z.B. 1,2-Dichloräthan in Gegenwart von Äthylen zu einem vorwiegend Tetrachlorethane enthaltenden Chlorkohlenwasserstoff
gemisch chloriert, woraus die Tetrachloräthane abgetrennt und durch Dehydrochlorierung in Trichloräthylen übergeführt
werden können.
In der DT-OS 1 6h3 872 wird ein Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylen,
gegebenenfalls neben Tetrachloräthylen, beschrieben, bei welchem Chlor und Äthylen in einem flüssigen Medium, bestehend
aus Chloräthanen mit wenigstens 2,5 Atomen Chlor/Molekül bei 0 25Ο
C umgesetzt wird. Man entfernt anschließend wenigstens einen Teil der Chloräthane und zerlegt das entfernte Produkt in eine
höhersiedende Fraktion, die überwiegend die Chloräthane mit K
und mehr Chloratomen pro Molekül enthält, und in eine niedrigersiedende Fraktion mit einem durchschnittlichen Chlorgehalt9 der
niedriger als der der ersten Fraktion ist. Wenigstens einen Teil
der leichtersiedenden Fraktion setzt man dann als flüssiges Medium
für die oben beschriebene Chlorierungsreaktion ein, während die höhersiedende Fraktion, die vorwiegend Tetra- und Pentachloräthan
enthält, unter Druck und in Gegenwart von Aktivkohle bei erhöhter Temperatur von 190 - 250 C in flüssigem Zustand dehydrochloriert
wird. Ein anderes Verfahren (industrial and Engeneering Chemistry 62 (1970), Nr. 5, S. 36 - h-Λ ) chloriert in ähnlicher "Weise Äthylen
in flüssiger Phase, bei Temperaturen von 100 - 130 C und 10 atm
Druck. Das Realctionsprodukt wird anschließend in eine leicht siedende
Fraktion aus Dichloräthan und 1,1,2-Trichloräthan und in eine
höhersiedende Fraktion aus Tetrachloräthan und Pentachloräthan zerlegt. Die leichtsiedenden Produkte dienen wiederum als Reaktionstnedium
für die Chlorierung von Äthylen; die Tetrachloräthane und Pentachloräthane werden unter Druck thermisch bei 45Ο - 5OO C mit
katalytisehen Mengen an Eisenchlorid zu Trichloräthylen und Perchlorätfc^len
gecrackt. 4 0 9 8 4 6/1022
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Ferner ist aus der französischen Patentschrift 1 587 3^2 bekannt,
1 ,2-Dichloräthan in Gegenwart von Chlorderivaten des Äthylens
i.e. Vinylchlorid, cis-trans-1,2-Dichloräthylen und Vinylidenchlorid
(1 ,1-Dichloräthylen), gegebenenfalls mit Mischungen daraus, zu chlorieren. Der katalytische Effekt der Chlorderivate
auf die substituierende Chlorierung des 1,2-Dichloräthans ist
aber weniger ausgeprägt als der des Äthylens, so daß große Mengen 1 ,2-Dichloräthan im Kreis gefahren werden müssen, und die Raum-Zeit-Ausbeuten
wesentlich geringer sind als bei Verwendung von C?Hjl als Katalysator. Nach Abtrennung des 1 ,2-Dichloräthans im
Reaktionsprodukt erhält man ein Gemisch aus 1 ,1 ,2-Trichloräthan,"
Tetrachloräthanen und Pentachloräthan, das bei 4j5O C pyrolytisch
unter Bildung von Vinylidenchlorid, cis-trans-1,2-Dichloräthylen,
Trichloräthylen und Perchloräthylen gespalten wird. Die Produkte
werden aus dem gleichzeitig entstandenen Chlorwasserstoff auskondensiert und das erhaltene Gemisch einer destillativen Trennung
in eine leichtsiedende Fraktion aus Vinylidenchlorid und cis-trans-1,2-Dichloräthylen
und eine höhersiedende Fraktion aus Trichloräthylen und Perchloräthylen unterzogen. Die leichtersiedenden Verbindungen
Vinylidenchlorid und cis-trans-1,2-Dichloräthylen werden
zur Chlorierung von 1,2-Dichloräthan zurückgeführt.
Als Nachteil der soeben geschilderten und z.T. schon technisch ausgeführten
2-Stufen-Verfahren ist aber der relativ hohe Perchloräthylenanteil
im Produkt und der hohe technische und wirtschaftliehe
Aufwand durch erforderliche Rückführungen nicht vollständig abreagierter Einsatzstoffe zu nennen: Perchloräthylen wird in zunehmendem
Maße durch chlorierende Pyrolyse - d.h. Chlorierung bei 600 C unter thermischer Spaltung der chemischen Verbindung - -von
Chlorkohlenwasserstoffabfällen hergestellt, ein Verfahren, welches
in Zukunft, infolge des Umweltschutzes in hochindustrialisierten
Ländern, noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. Ein zusätzlicher
Perchloräthylen-Anfall ist daher in zunehmendem Maße unerwünscht und unrentabel.
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Perchloräthylen entsteht nun außer durch Chlorierung, von {^-Verbindung
mit h oder weniger als h Chloratomen im Molekül in der
Gasphase auch rasch und quantitativ durch Dehydrochlorierung des bei der Flüssigphasenchlorierung von CH. und/oder 1,2-Dichloräthan
anfallenden Pentachloräthans. Um den Gehalt an Pentachloräthan
bei der Flüssigphasenchlorierung niedrig zu halten, muß diese"bei niedrigen Umsätzen der Einsatzstoffe gefahren werden,
was eine hohe Rückführung letzterer und somit erhebliche Kosten zur Folge hat.
Hohe Rückführungsraten treten auch bei der Dehydroehlorierung reiner
Tetrachloräthane auf, da zur Erreichung hoher Trichloräthylenausbeuten
und/oder zur Vermeidung von Rußabscheidung an den heißen ¥änden (endotherme Reaktion!) keine vollständigen Umsätze gefahren
werden dürfen. Die Kreisfahrweise nicht umgesetzter Einsatzstoffe
kann im Falle der Herstellung von Trichloräthylen und Perchloräthylen zudem nicht ohne größeren Aufwand erfolgen, da die Siedepunkte
von Perchloräthylen und 1,1,1,2-Tetrachloräthan wenig verschieden
sind (Kp Perchloräthylen: 121 °C), (Kp 1,1,1,2-Tetrachloräthan:
129 - 130 C); ebenso muß das Rückführungsprodukt von geringen
Mengen höhersiedender Stoffe, vorwiegend C^-Chlorderivaten befreit
werden, da sich diese anreichern und zu Störungen Anlaß geben. Auch diese Trennung ist aufwendig, da die Siedepunkte der "rückgewonnenen
Einsatzstoffe z.T. sehr hoch liegen (Kp Pentachloräthan: 159°C). ;
Die aufgezeigten Nachteile resultieren im Aires ent lieh en daraus, daß
man in Anlehnung an das klassische Acetyl en verfahr en versucht, nunmehr
ausgehend von C_Hl und/oder 1,2-Dichloräthan, zum symmetrischen
und/oder asymmetrischen Tetrachloräthan zu gelangen, welches in bekannter leise thermisch gecrackt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu finden, welches die aufgezeigten Nachteile vermeiden läßt.
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Diese Aufgabe konnte gelöst werden durch, ein Verfahren zur Herstellung
von Trichlorathylen durch Chlorierung von (1,2)-Dichloräthan
in flüssiger Phase in Gegenwart von Äthylen und.anschließender thermischer Chlorierung bzw. Dehydrochlorierung des erha3.-tenen
Reaktionsproduktes, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) 1,2-Dichloräthan in Gegenwart von 1 bis 10 Molprozent Äthylen,
bezogen auf eingesetztes Chlor, im flüssigen Medium in einem Blasensäulenreaktor mit einem molaren Chlorverbrauchsverhältnis
von Chlor : 1,2-Dichloräthan = (0,7 - 1,4) : 1 bei Temperaturen
von 40 - 150 C, Gasleerrohrgeschwindigkeiten größer
8 cm/sec und Gasverweilzeiten von 0,3 bis 10 see chloriert
und den Gehalt an Äthylen, bezogen auf eingesetztes Chlor zu 1 bis TO Molprozent wählt,
b) das erhaltene Chlorierungsprodukt gemeinsam mit dem Chlorierungsprodukt
aus (d) mit 20 - 70 Molen Chlor auf 100 Mole Chlorkohlenwasserstoffe bei Temperaturen von 38Ο - 5OO C und
Verweilzeiten von 20 bis 30 see in der Gasphase vollständig
umsetzt,
c) das in Stufe b) erhaltene Reaktionsprodukt nach Entfernung des Chlorwasserstoffes einschließlich eventuell vorhandenen
Vinylchlorids in üblicher Weise destillativ in eine niedrigersiedende Fraktion, die vorwiegend nur Dichloräthylene enthält
und in eine höhersiedende Fraktion, welche zum überwiegenden Teil aus Trichloräthylen neben wenig Perchloräthylen und hochsiedenden
Nebenprodukten besteht, trennt,
d) die niedrigsiedende, vornehmlich Dichloräthylene enthaltende
Fraktion von c) in einer Mischung aus symmetrischen und asymmetrischen Tetrachloräthanen mit äquimolaren "Chlormengen bei
Temperattii'en von 60 bis 150 C zu Tetrachloräthanen umsetzt
und ge-isinsam mit dem Produkt aus der Verfahrens stufe a) in
die Verfahrensstufe b) gibt.
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Die verschiedenen, wesentlichen Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden im folgenden ausführlich beschrieben:
In dieser Stufe -wird 1,2-Dichloräthan in flüssiger Phase in Gegenwart
von Äthylen chloriert. Für die Durchführung der Reaktion sind das Verhältnis von umgesetztem Chlor zu eingesetztem 1,2-Dichloräthan
bzw. Cp-(Chlor)-Kohlenwasserstoff (Chlorverbrauchsverhältnis) sowie
die"Reaktxonsführung von entscheidender Bedeutung. Die Chlorierung
in flüssiger Phase hat dabei so zu erfolgen, daß ein maximaler Anteil an 1 ,1,2-Trichloräthan im Reaktionsprodukt gebildet wird.
Ausgehend von 1,2-Dichloräthan erhält man einen maximalen, 1,1,2-Trichloräthan-Anteil
im Reaktionsprodukt bei einem Chlorverbrauchsverhältnis Chlor zu 1,2-Dichloräthan gleich 1,0 bis 1,2. (Mit
Chlorverbrauchsverhältnis wird im folgenden das Mo!verhältnis von
verbrauchtem Chlor zu eingesetzten C^-(Chlor)-Kohlenwasserstoffen
bezeichnet; diese Größe ist charakteristisch, da durchweg vollständiger Chlorumsatz angestrebt wird und somit das Chlorverbrauchsverhältnis
im allgemeinen gleich dem Molverhältnis von eingesetztem
Chlor zu eingesetzten C_-(Chlor)-Kohlenwasserstoffen ist.) ¥ie
weiter unten beschrieben^ wird dem gebildeten C„- (Chlor)-Kohlenwas
sei-st off gemisch vor der chlorierenden Crackung (Stufe b) ein
Gemisch von symmetrischen und asymmetrischen Tetrachioräthanen
zugegeben, die durch Chloranlagerung an die in Stufe d entstehenden
Dichloräthylene gebildet werden» Dadurch ist es möglich, das Chlorverbrauchsverhältnis bei der Chlorierung von 1 , 2-Dicliloräthan
auf einen Bereich von 0,7 bis 1,4 auszudehnen; 1,1,2-Tricblorätlian
bildet dann immer noch den Hauptbestandteil der Mischung und die nj
folgend aufgezeigten Nachteile beim Arbeiten außerhalb dieses Bore:. ches
treten noch nicht in -Erscheinungϊ Tfird das ChlorverhrauchsTer«
hältnis von 0,7 wesentlich unterschritten, so steigt der 1,2-Dichloräthan-Gehalt
im Reaktionsgemisch rasch an, Als Folge wird die anschließende chlorierende Crackung (Stufe b) zunehmend exo-
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therm, da zur Überführung von 1,2-Dichloräthan in Trichloräthylen
gegenüber 1,1,2-Trichloräthan doppelt so viel Mole Chlor erforderlich
sind. Die zunehmend exotherme ¥ärmetönung der Reaktion
und das erhöhte Chlorverbrauchsverhältnis bewirken höhere Nebenprodukt- und Rußbildung, die nur auf Kosten des vollständigen
Umsatzes- vermieden werden können. Weiterhin fallen bei zu geringem
Chlorverbrauchsverhältnis wesentliche Mengen Vinylchlorid im Reaktionsprodukt an, die zu Verlusten führen, weil Vinylchlorid
zwecks Rückführung in die Chlorierung aus dem abgehenden Chlorwasserst off gas nur schwer und unter Aufwand rückzugewinnen ist. .
Eine Verfahrensvariante ist dann allerdings möglich, wenn schon der
im erfindungsgemäßen Verfahren auftretende geringe Vinylchloridgehalt bei der weiteren Verwendung des Chlorwasserstoffgases so
störend ist, daß ohnehin eine gesonderte Reinigungsstufe notwendig
wird.
Um Vinylchlorid im Chlorwasserstoff zu vermeiden,wird der aufgrund
der selektiven Chlorierung des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber
den bisherigen Verfahren geringere 1,2-Dichloräthan-Anteil
(siehe Tab. 1) im Reaktionsprodukt destillativ abgetrennt und rückgeführt.
Man besitzt dabei immer noch den Vorteil gegenüber den bestehenden Verfahren," wesentlich weniger 1,2-Dichloräthan und
kein 1 ,1 ,.2-Trichloräthan rückführen zu müssen.
Eine merkliche Überschreitung der Chlorverbrauchsverhältnisse von 1,4 bei der Plüssigphasenchlorierung von 1,2-Dichloräthan bewirkt
eine Pentachloräthan-Zunahme im Reaktionsprodukt, das bei der Crackung direkt Perchloräthylen liefert. Ist jedoch die Bildung
von Perchloräthylen, das ebenso wie Trichloräthylen ein wertvolles Lösungsmittel darstellt, in besonderen Fällen erwünscht, so kann
man auf diese Weise auf Kosten von Trichloräthylen zu einer Nebenausbeute an Perchloräthylen gelangen.·
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Im allgemeinen braucht das verwendete 1,2-Diehloräthan keinen besonderen
Reinheitsanforderungen genügen, sollte aber mindestens
98 Gewichtsprozent 1,2-Dichloräthan enthalten, wobei der naturgemäße
Anteil an 1,1,2-Trichloräthan nicht stört. Chlor und Äthylen
sollten weniger als 20 ppm Sauerstoff enthalten, da Sauerstoff
die substituierende Chlorierung hemmt.
Für die praktische Ausführung der Chlorierung ist weiterhin die
Reaktionsführung bedeutsam, um zu einer hohen Ausbeute an 1,1,2-Trichloräthan,
bezogen auf eingesetztes 1,2-Dichloräthan, zu kommen.
Es wurde nämlich überraschend festgestellt, daß der auch in der Technik schon für Chlorierungen verwendete, kontinuierlich
durchströmte Blasensäulenreaktor mit praktisch vollkommener Produkt-Vermischung
in der Flüssigphase gegenüber dem diskontinuierlichen
Satzreaktor eine wesentlich verminderte Selektivität bzgl.
der 1,1,2-Trichloräthan-Bildung aufweist, wie aus Tabelle 1 zu
entnehmen ist.
Bei verminderter Selektivität/ treten jedoch die schon vorhin erwähnten
Nachteile für die chlorierende Crackung infolge des höheren
1,2-Dichloräthan- und Pentachloräthangehaltes im Einsatzprodukt auf.
Auch ein Rohrreaktor, der praktisch keine Rückvermischung der Flüssigphase aufweist und daher dasselbe Produktspektrum wie das des
Chargen-Betriebes liefert, ist wenig geeignet, da er für die hier erforderlichen Gasmengen technisch kaum realisierbar ist. Es hat
sich gezeigt, daß das Problem einer möglichst guten Selektivität durch Verwendung einer Reaktor-Kaskade gelost werden kann, mit welcher
je nach Zahl der Reaktoren das Produkt spektrum in gewünschter
Weise demjenigen des Satzbetriebes angeglichen werden kann und welches somit als vorzugsweise Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu betrachten ist. Es .zeigte sich, daß jnit einer Kaskade aus
.3 B,lasensäulenreaktoren bereits eine beachtliche Steigerung der
Selektivität der Zwischenprodukte erreicht werden kann und daß 7 Reaktoren hintereinander nahezu die" Ergebnisse des Satzbetriebes
liefern. (Siehe Tabelle 4)09846/1022'
Tabelle 1
Produktspektren bei der Chlorierung von 1.2-Dichloräthan mit unterschiedlicher Reaktionsführung
Art der Um | Chlorverbrauchs- | Druck | Temp, | 1,2 | Produktspektrum | 1,1,1,2 | .(Moi.-g; | 5 | 6 | |
setzung' | Verhältnis 1ClKW : Cl2 ) |
atm | 0C | 14,9 | 1,1,2 | 8,7 | 1,1,2,2 | 1,1 | ... | |
SatKbetrieb (diskontinuierlich) |
1 : 1,16 | 3 | 124 | 65,8 | ||||||
σ | ||||||||||
co | kontinuierlicher | 27,8 | 10,3 | 3,5 | 0,1 | |||||
(JU | Dlasensäulenreaktor (starke Rückver- |
1 : 1,14 | 3 | 122 | 47,7 | 10,6 | ||||
mischung) | 20,9 | 10,0 | 1,9 | ... | ||||||
ο ro ro |
Kaskadenbetrieb mit 3 Reaktoren |
1 : 1,10 | 3 | 122 | 17,3 | 56,5 | 8,0 | 10,7 | 0,9 | ... |
Kaskadenbetrieb mit·7 Reaktoren |
1 : 1,04 | 3 | 110 | 65,2 | 8,6 | |||||
*) umgesetztes Äthylen wird den Chlörkohlenwa sserstoff en
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Im vorliegenden, erfindungsgeraäßen Verfahren hängt - der Chlorumsatz
Im wesentlichen von der "Verweilzeit und der Größe der Phasengrenzfläche
"Gas-Flüssig*1 ab. Der Einfluß der Reactions temperatur
ist in dem beanspruchten Temperaturbereich vergleichsweise gering. Große Austauschflächen werden, durch Gasleerrohrgeschwindigkeiten
von größer 8 cm/sec« gewährleistet. In diesem Bereich ändert sich die Größe der Austauschfläche nur noch geringfügig bei steigender
Gasbelastung. Zur Erreichung einer günstigen Raumzeitausbeute sollten also möglichst hohe Gasleerrohrgeschwindigkeiten gewählt werden,
deren obere Grenze allerdings durch das Austragen der Flüssigkeit gegeben ist und in der unten beschriebenen Versuchsanlage bei
rund 70 cm/sec lag. ■ . ' .
Für die Flüssigphasenchlorierung von 1,2-Dichloräthan wählt man
zweckmäßigerweise Temperaturen zwischen 40 und .150 C. Es ist
.prinzipiell möglich, auch außerhalb dieses Bereiches zu arbeiten,
jedoch wird wesentlich unterhalb 4O C die Geschwindigkeit der Substitutionsreaktionen
gering und die Wärmeabfuhr schwierig, da bei Unterschreitung des Siedepunktes der Mischung (Siedepunkt des 1,2-Dichloräthans
bei 7*>0 Torr: 84 °C) die hier günstig anzuwendende
Verdampfungskühlung.kaum auszunutzen ist. Oberhalb von I5O °C
tritt merkliche Dehydrochlorierung der Chlorkohlenwasserstoffe auf. -
Zur Erreichung hoher Raumzeitausbeuten erwiesen sich weiterhin
Reaktionsdrucke von 3 bis 10 atm als günstig.
Die zur Erzielung vollständigen Chlorumsatzes erforderlichen
Verweilzeiten lagen unter den genannten Reaktionsbedingungen zwischen 0,3 und 10 see, überwiegend bei 2 bis 3 see. Für
Verweilzeiten kleiner 0,3 see läßt sich wahrscheinlich vollständiger
Chlor .Umsatz — wenn überhaupt - nur durch aufwendige
Maßnahmen (z.B. Schaffung zusätzlicher großer Austauschflächen) erreichen. Verweilzeiten größer 10 see waren bei den
versuchsweisen Ausführungen des vorliegenden erfindungsgemäßen
Verfahrens keinesfalls erforderlich und wurden daher nur unnötig
große.Reaktoren erfordern. " . .
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Es wurde ferner gefunden, daß Äthylenumsatz und Chlorverbrauchsgeschwindigkeit
in dem erfindungsgemäßen Verfahren kaum von der Äthylenkonzentration abhängen. Es ist daher zweckmäßig, in der
Regel mit möglichst wenig Äthylen zu arbeiten, da Äthylen Chlor unter 1 ,2-Dichloräthan-Bildung addiert, wodurch sich der 1,2
Dichloräthangehalt in der flüssigen Produkt mischung erhöht und
somit die bereits geschilderten Nachteile resultieren. Es hat sich
gezeigt, daß diese Nachteile besonders störend in Erscheinung treten, wenn wesentlich mehr als 10 Mol$ Äthylen bezogen auf eingesetztes
Chlor zu 1f2-Dichloräthan abreagieren. Bei der erfindungsgemäßen
Arbeitsweise sollen daher nicht wesentlich mehr als 10 Mol$
Äthylen, bezogen auf eingesetztes Chlor zugeführt werden. Bei Einsatz
von weniger als 1 Molprozent "erlischt" die Reaktion bzw. sie
springt gar nicht an. Der bevorzugte Konzentrationsbereich des Äthylens für die Chlorierung in flüssiger Phase liegt daher zwischen
1-5 Molprozent Äthylen bezogen auf eingesetztes Chlor, Ein weiterer Vorteil geringer Äthylenzugabe besteht darin, äaß
äer Äthylengehalt des gebildeten Chlorwasserstoffs (Abgas) sehr niedrig gehalten werden kann.
Für die Ausführung der Chlorierungsreaktion ist auch die Frage des
Iferkstoffes zu berücksichtigen. Es ist bekannt, daß Spuren von
FeCl,. die Addition von Chlor an Doppelbiniungea so stark katalysieren,
daß der die Chlorsubstitution beschleunigende Effekt des Äthylens weitgehend unterdrückt wird. Eisen bzw. Metalle der Eisengruppe
wie z.B. Kobalt oder Nickel enthaltende Werkstoffe sind daher in Reaktionszonen der substituierenden Chlorierung mit Äthylen ungeeignet.
Vorteilhafterweise können verbleite Apparate verwendet werden«
Verfahrensstufe b)
Bei der nachfolgenden direkten thermischen Behandlung des nach der
Flüssigphasen-Chlorierung erhaltenen Chlorkohlenwasserstoff-Gemisches,
bestehend aus vorwiegend 1,1,2-Trichloräthan, 1,2-Dichloräthan und 1,1,1,2-, 1,1,2,2-Tetrachloräthan, laufen thermische
Chlorierung und Crackung nebeneinander ab: diese Stufe wird als "chlorierende Crackung« bezeichnet. Man macht sich dabei den bekannt
en kataly-ti sehen Effekt des Chlors auf die thermische Crackung
von Chlorkohlenwasserstoffen zu Nutze. Es wurde überraschend gefun- ■
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den, daß unter geeigneten Bedinglangen, bevorzugt 1 ,2-Dichloräthan
und 1,1,2-Trichloräthan von Chlor angegriffen werden, während
die gleichzeitig anwesenden Tetrachloräthane vorwiegend zu. Trichloräthylen
gespalten und nicht zu Pentachloräthan, bzw. bei HCl-Abspaltung desselben zu Perchloräthylen, chloriert werden.
Erfindungsgemäß weist das zur chlorierenden Crackung gelangende Chlorkohlenwasserstoffgemisch gemäß Stufe a und c folgende Konzen- trationsbereiche
auf:
1,2-Dichloräthan 2-26 Mol. -°/o
1,1,2-Trichloräthan 40 - 53 Mol.-°/o
1,1,1,2-Tetrachloräthan 5 - 17 Mol.-^ ■
1,1,2,2-T.etrachloräthaii 25 - 33 Mol.-$
Pentachloräthan 0,1 - 2 Mol.-°/o
Es wird mit einem molaren Chlorverbrauchsverhältnis von (Chlor) : (Chlorkohlenwasserstoff) = 0,20 - 0,70, vorzugsweise 0,40 - 0,60,
bei Temperaturen von 380 - 500 °C, vorzugsweise 420 - 450 °C, chloriert.
Die Anwendung eines Chlorverhältnisses, welches außerhalb
der genannten Grenzen liegt, ist zwar möglich, bringt aber hinsichtlich
der eingangs festgelegten Zielsetzung nur Nachteile mit sich. Die Anwendung eines höheren Chlorverbrauchsverhältnisses als
(Chlor) : (Chlorkohlenwasserstoff) = 0,7 erhöht den Anfall an unerwünschtem
Perchloräthylen und hochchlorierten Stoffen. Ein Chlorverbrauchsverhältnis
von (Chlor) : (Chlorkohlenwasserstoff) = <0,20 bringt einen höheren Anteil an chlorierten Äthylenen, das sind
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und eis-trans-1,2-Dichloräthylen
mit sich, deren Abtrennung, Aufarbeitung und Rückführung über eine
Chlorierungsstufe größeren Aufwand und erhöhte Kosten verursacht.
Der Temperaturbereich von vorzugsweise 420 - 450 C für die chlorierende
Crackung erfordert Verweilzeiten für vollkommenen Chlorumsatz von 20 - 30 see. Abweichungen von diesen Verfahrensbedingungen zu
höheren Temperaturen bei verkürzten Verweilzeiten bedingen höhere :
•Anteile an störenden hochchlorierten Nebenprodukten bei erhöhter
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Rußbildungsgefahr, wahrend bei tieferen Temperaturen lange Verweilzeiten
- also sehr geringe Raum-Zeit-Ausbeuten des Reaktors - erforderlich
sind.
Als wesentlicher Vorteil dieser Art der Durchführung von Chlorierungsreaktion
in der Gasphase erweist sich die fehlende Wärmetönung der Reaktion, da die Kombination der exothermen Chlorierungs·
mit der endothermen Dehydrochlorierungsreaktion im Verhältnis der sich erfindungsgemäß zwangsläufig ergebenden Stoffkonzentrationen
das Auftreten eines merklichen Wärmeeffektes verhindert. Die so mögliche sehr genaue Einhaltung des erforderlichen Temperaturbereiches
bewirkt einen sehr selektiven Reaktionsablauf, so^jdaß der
Anfall unerwünschter Nebenprodukte unter den erfindungsgemäßen Bedingungen
einen minimalen Wert annimmt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Verfahrensstufe b besteht in
einem Röhrenreaktor, der über einen Wärmeträger zur optimalen Temperaturführung
in den Reaktionsrohren beheizt wird. Infolge der benötigten hohen Temperaturen von 420 - 450 C bieten sich als Wärmeträger
Salz-Schmelzen, z.B. KNO„-NaNO„-NaNOp-Schmelzen an.
Von erheblicher Bedeutung für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Frage des Werkstoffes der Reaktorrohre, ±n denen die chlorierende
Crackung ablaufen soll. Bevorzugt setzt man hierfür Nickel-Chrom-Legierungen, z.B. "Inconei" ein (inconel ist ein eingetragenes
Warenzeichen), während Eisenlegierungen, beispielsweise V4A-Stahl, auch wenn sie den aggressiven Bedingungen standhalten,
weniger gut brauchbar sind, da sie zu höheren Gehalten an Perchloräthylen und höherchlorierten Stoffen führen.
Die thermische Chlorierung wird vorteilhaft ohne Katalysator im
leeren Rohr vorgenommen. Selbstverständlich ist auch die Verwendung
üblicher ChloVierungskatalysatoren, wie Aktivkohle oder mit
Metallsalzen versetzte Trägermaterialien möglich, jedoch besitzt diese Art der Durchführung des Verfahrens keine wesentlichen Vor-
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teile, da ein Katalysator Kosten verursacht, seine Lebensdauer
begrenzt ist und er die Nebenproduktbildung nur unwesentlich herabsetzt, wenn nicht sogar erhöht. Man erhält bei Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in vorgehend beschriebener ¥eise ein Stoffgemisch, dessen Komponenten z.B. folgende Konzentrationen
aufweisen:·
Vinylchlorid 1,1 M0I.-56 Vinylidenchlorid 3,4 Mol.-#
1,2-Dichloräthylen
1,2-Dichloräthylen g
(cxs + trans) f >
(cxs + trans) f >
Trichlorethylen 62,3 Mol.-?
Tetrachlorkohlen-
stoff
1,2-Dichloräthän
1,1,2-Trichloräthan
Per chlor äthyl en
Per chlor äthyl en
ο, | 06 | MoI,- |
ο, | 02 | MoI,- |
ο, | 1 | MoI.- |
4, | 1 | MoI.- |
Pentachloräthan 0,8 Μο1.-?έ
hochchlorierte Stoffe-, Q ., _ , „,
(MG 250) °'8 Uol'->
Das Chlorkohlenwasserstoff-Gemisch wird in der folgenden Verfahrensstufe aufgearbeitet.
Diese Verfahrens stuf en umfassen die Aufarbeitung des gasförmigen
Rohproduktes der chlorierenden Crackung und die Chlorierung der
; Dichloräthylene zu den Tetrachloräthanen, die gemeinsam mit dem.
Produkt aus der Plüssigphasenchlorierung von 1 , 2rDichloräthan
chlorierend gecrackt werden. Die heißen Reaktionsgase werden zuerst gequencht, der restliche gelöste Chlorwasserstoff zusammen
mit eventuell vorhandenen geringen Mengen Vinylchlorid in einer
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Ausgasekolonne ausgetrieben und das Rohprodukt in zwei Fraktionen destillativ getrennt. Die erste Fraktion (i) enthält die leichtsiedenden Komponenten Vinylidenchlorid und 1,2-Dichloräthylen
(eis + trans), die zweite Fraktion (il) Trichlorethylen und
höhersiedende Nebenprodukte. Fraktion II wird zur Gewinnung von
reinem Trichloräthylen rektifiziert, Fraktion I wird in flüssiger Phase unter Bildung von 1,1,1,2- und 1,1,2,2-Tetrachloräthan durch
Zugabe stöchiometrischer Chlorraengen chloriert. Die Chlorierung
verläuft ohne Zugabe von katalytisch wirkenden Eisensalzen, d.h. also auch unter Vermeidung eisenhaltender Werkstoffe, da die Abtrennung
gelöster Eisensalze aus dem Produkt mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist bzw. bei Nicht entfernung die folgende chlorierende
Crackung nachteilig beeinflußt wird. Es wurde gefunden, daß in TetrachloräÜHnen gelöste Dichloräthylene bei Temperaturen von
60 - 150 C unter den sich über den Mischungen einstellenden
Drücken (Siedepunkt von Vinylidenchlorid: 32 C, Siedepunkt der
1,2-Dichloräthylene: 46 °C (trans), 60 0C (eis), selektiv Chlor
addieren (sogenannte "Induzierte Chlorierung"), wobei keine wesentliche
Reaktion der schon vorhandenen Tetrachloräthane mit Chlor beobachtet wird - letztere tritt .erst oberhalb I50 C in Erscheinung.
Das Chlorierungsprodukt aus Stufe d), das praktisch nur aus
Tetrachloräthanen besteht, braucht von eventuell noch vorhandenem gelösten Chlor nicht befreit zu werden und kann direkt mit dem
Chlorierungsprodukt des 1,2-Dichloräthans aus Stufe a) vereinigt
und in Stufe b) chlorierend gecrackt werden.
Die für die Durchführung des gesamten Verfahrens anzuwendenden Drücke werden durch die Siedepunkte der Stoffe und Mischungen und
die Raum-Zeit-Ausbeuten der Reaktoren bestimmt. Der tiefe Siedepunkt einiger Chlorkohlenwasserstoffe macht bei Anwendung zu hied-■
riger Drücke aufwendige Kühlanlagen erforderlich, um den größten
Teil dieser Chlorkohlenwasserstoffe aus den abgehenden, gasförmigen
Nebenprodukten, vorwiegend Chlorwasserstoff, auskondensieren zu
^können. Bei höheren Drücken reicht dafür die normale Kühlung mit
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¥asser aus. Außerdem wird bei der Flüssigpliasenchlorieruiig von
1 ,2-Dichloräthan durch. Anhebung des Druckes die Reaktionsgeschwindigkeit
erheblich, gesteigert, was höhere Raum-Zeit-Ausbeuten bewirkt.
Ein bevorzugter Druckbereich liegt zwischen 3 - 10 atm, wesentlich höheren Drücken werden durch die erforderlichen Verdämpf
ungs temperaturen der flüssigen Produkte Grenzen gesetzt.
Die mit dem vorliegenden Verfahren erzielbaren Vorteile sind darin
zu sehen, daß Trichloräthylen in hoher Selektivität aus 1,2-Dichloräthan
durch genaue Abstimmung der beiden Verfahrensschritte: Chlorierung in flüssiger Phase und direkte chlorierende Crackung des
Produktes in der Gasphase erzeugt wird. Diese Art der Reaktionsführung erlaubt eine praktisch vollständige Umsetzung der Ausgangsstoffe,
so daß die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches zur Rückführung nicht umgesetzter Einsatzprodukte wirtschaftlich nicht
mehr lohnend ist.
Folgende Beispiele erläutern das Verfahren, ohne es zu beschränken:
Das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren wurde in einer haliatechnischen
Versuchsanlage, deren Aufbau in Abb. I schematisch dargestellt ist, über einen längeren Zeitraum erprobt. Sämtliche Rohre
und Apparate' bestanden - wenn nicht anders vermerkt - aus Glas.
Die Anlage bestand aus dem Blasensäulenreaktor (i) -■ einem innenseitig
verbleiten, 26"0 cm langen Eisenrohr mit 80 mm lichter ¥eite der
mit einem Heiz- bzw. Kühlmantel sowie einem Umlauf mit Wärmetatischer
versehen war. Der Flüssigkeitsinhalt des Reaktionssysfcems
betrug ca. 15 1» der des eigentlichen Reaktors (ohne Umlauf) etwa
10 1, 1,2-Dichloräthan (1,2-DCA) wurde in den Umlauf eindosiert, das
Chlorierungsprodukt am oberen Ende der eigentlichen Blasensäule abgenommen;
Chlor (Cl2) und Äthylen (CgH.) wurden am unteren Ende des
Reaktors
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über Verteilungsfritten eingeleitet, wobei die Äthylenzufuhr etwa
10 cm über dem Chloreinlaß lag. Das Abgas (Chlorwasserstoff und nicht umgesetztes Äthylen) wurde über 3 mit Kühlsohle (-18 c)
beaufschlagte Kühler, die es auf etwa 15 C kühlten, abgezogen. Den
Kühlern nachgeschaltet war ein Regelventil, welches das System
konstant auf 3 at hielt.
Zur Bestimmung des Äthylenumsatzes wurde ein Teil des Abgases zwecks
Chlorwasserstoffabsorption über einen mit 12 gewichtsprozentiger
Natronlauge beschickten Waschturm geleitet und das Restgas nach vorhergehender Tiefkühlung zum Auskondensieren von Wasser und
eventuell noch vorhandenen Chlorkohlenwasserstoffen mit der Gasuhr
gemessen.
Das im Reaktor (i) erzeugte Chlorierungsprodukt gelangte in ein
Gefäß, in welchem es mit dem Reaktionsprodukt des Chlorierers (7) veimischt wurde. Die vereinigten Produktströme wurden anschließend
im Verdampfer bei I50 bis I70 °C verdampft und mit der bemessenen,
vorerhitzten Chlormenge in einem Überhitzer gemischt und auf 250 C gebracht. Verdampfer und Überhitzer (2) waren aus Inconel^
gefertigt, die Füllkörper in der Mischkammer bestanden aus Quarz.
Das Reaktionsgas trat nun in den Reaktor (3) ein, wo bei 436 C
die schon ausführlich erläuterte, chlorierende Crackung erfolgte. Das System wurde wiederum durch ein Druckhalteventil nach dem
Reaktor (3) auf 3 atm gehalten.
Der Reaktor (3) bestand aus 10 leeren, 250 cm langen Inconel ^-
Rohren von 80 mm inneren Durchmesser, die über eine eutektische KN0^,-NaN0„-NaN0„ beheizt wurden. Derartige Reaktoren sind bereits
bei Oxydationen erfolgreich eingesetzt (z.B. Bhthalsäureanhydrid
aus Naphthalin) und gehören zum Stand der Technik.-
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Der den Reaktor verlassende heiße Ga.sstrom wurde im Quencher
abgeschreckt und von der Hauptmenge Chlorwasserstoff (HCl) befreit,
Rest-HCl wurde in einer nachgeschlatenten Ausgasekolonne (5) entfernt.
In Kolonne (6) wurden die Dichloräthylene über Kopf abgezogen, um sie in dem Chlorierer (7) durch "induzierte Chlorierung",
also ohne Katalysator, in die entsprechenden Tetrachloräthane überzuführen. Der Chlorierer (7) selbst bestand, aus einem 50 1 fassenden,
emaillierten Rührgefäß, dessen Inhalt zur.Abführung der Reaktionswärme
über einen außenliegenden Kühler umgepumpt wurde. In diesem Umlaufteil wurden kontinuierlich die Dichloräthylene und eine
äquivalente Menge Chlor über Einleitungsrohre eingespeist; das Reaktionsprodukt wurde am oberen Teil des Rührgefäßes entnommen
und mit dem Produkt aus (.1 ) vereinigt.
Das Rührgefäß war mit den Produkt-Tetrachloräthanen gefüllt, die
Reaktionstemperatur betrug 100 °C, der Druck. 3 atm; die Flüssigkeit
sverweilzeit lag bei 2 Stunden. Es zeigte sich, daß die als Lösungsmittel verwandten, bei der Reaktion entstehenden Tetrachloräthane
von Chlor erst angegriffen werden, wenn die Dichloräthylene praktisch vollständig abreagiert sind. Bei der hier erörterten
Fahrweise ergab sich für den Produktablauf folgende Zusammensetzung: . -
sym. Dichloräthylen: 0,8 Mol.-$ = 0,5 Gew.-/£
1,1,2,2-Tetrachloräthan: 86,5 Mol.-56 = 85,7 Gew.-#
1,1,1,2 -Tetrachloräthan: 8,7 Mol.-% = 8,6 Gew.-$
Pentachloräthan: 2,0 Mol.-# = 2tk Gew.-#
Hexachloräthan: 2,0 Mol.-$ = 2,8 Gew,-%
Aus dem Sumpfprodukt der Dichloräthylen-Kolonne (6) wurde schließlich
in der Trichloräthylen-Kolönne (8) reines Trichloräthylen
• durch.Rektifikation gewonnen. ■
Die beschriebene Anlage wurde über längere Zeit unter nachstehen den Bedingungen betrieben:
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3. 4.1973.
430 Mol/h (42,6 kg/h.) 1,2 Diclilorätlian, 5OO Mol/h Chlor und
50 Mol/h. Äthylen wurden, bei einer Temperatur von 122 C und einem
Druck von 3 atm. im Blasensäulenreaktor (1) umgesetzt.
Die Spezifikationen der Einsatzstoffe lauteten:
1,2-Dichloräthan: 99,9 Gew.-# (θ, 1 Gew.-$ 1,1,2-Trichlorätlian)
Chlor: . 99,94Vol.-# (0,035 Vol.-$ CO3; 0,002 Vol.-56 H3
0,001 Vol.-# O2; 0,019 Vol.-fo N3
0,001 Vol.-# CO) Äthylen: 99,99 "fcl.-# (0,01 Vol.-% Inerte)
Die Chlorierung lieferte folgendes Produktspektrum:
1,2-Dichloräthan: 28,4, Mol.-# = 21,0 Gew.-#
1,1,2-Trichloräthan: 46,3 Mol.-$ = 46,2 Gew.-^
1,1,1,2-Tetrachloräthan:TO,4 Mol.-# = 13,1
1 ,1,2,2-Tetrachloräthan:11,0 Mol.-# = 13,8
Pentachloräthan: 3,8 Mol. -<£ = 5,7 Gew.-^
Hexachloräthan: 0,1 Mol.-$ = 0,2 Gew. -Jo
Die Gasleerrohrgeschwindigkeit betrug 31 cm/sec, die Gasverweilzeit
etwa 2 see.
67,4 fo des eingesetzten Äthylens setzten sich mit Chlor um. Das
Molverhältnis Chlor zu eingesetzten C?~Verbindungen (1,2-Dichloräthan
+ Äthylen) betrug (d?) · (Chlorkohlenwasserstoff) = 1,04.
Di« insgesamt abfließende C_-Menge betrug 464 Mol/h.
Unter Berücksichtigung der Rückführung der aus den Dichloräthylenen.
im stationären Betriebszustand in Stufe d) erhaltenen Tetrachloräthane
ergab sich für die. chlorierende Crackung folgendes Einsatz-
gemischj " ·
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Gew | 23 | 1 | 4. | 723 | |
Gew | O. | Z | 2709 | ||
Gew | 3. | 1973 | |||
15,8 | Gew | • —/0 | |||
34,7 | Gew | • ~ /0 | |||
12,3 | • "" /O | ||||
32,7 | ·-* | ||||
4,3 | |||||
1,2-Dichloräthan: 22,5
1,1}2-Trichloräthan: 36,7 Kol.-fo
1,1,1, 2-Tetrachloräthan: 10,3 Mol. -<>/>
1,1,2,2-Tetrachloräthan: 27,4 KoI.-°/o
Pentachloräthan: 3,0 Mol.-$
Hexachl or äthan: 0,1 Mol. -$ = 0,2 Gew. -°/o
Die Reaktionsbedingungen der chlorierenden Crackung bei stationärem
Betrieb lauteten:
" Maximale Temperatur 436 C
Druck im Reaktor: 3 atm ·■
Gasverweilzeit: etwa 24 see
Molares Einsatzverhältni's
Chlor zu Chlorkohlenwasser- O»57
stoffe:
ChloruRisatz: 100 °/o
C2-Einsatz: 625 Mol/h (davon 161 Mol/h
rückgeführte Tetrachlorethane)
Chlor-Einsatz: . 356 Mol/h
Das Reaktionsprodulct der chlorierenden Crackung zeigte folgende
Zusammensetzung:
Vinylchlorid: 2,3 Mol.-^ = 1,2 Gexi·.-^
Vinylidenchlorid: 2,4 Mol. -c/o - 1,9 Gew. -°<i
sym. Dichloräthylen: 23,4 Hol.-fo = 18,2 Gew. -°/o
Teti-achlorkohlenstoff: 0,08 MoI.-^ = 0,10 Gew. -c/o '
1 ,2-Dichloräthan: 0,04 Μο1.-?έ = 0,03 Gew. ~°/o
Trichloräthylen: 63,3 Mol.-56 = 66,7 Gew.-$
Perchloräthylen: 6,1 Mol.-?o = 8,1 Gew.-?b
1 ,1 ,2-Trichloräthan: 0,1 Mol. ~fo - 0,1 Gew.-^b
1,1,1,2-Tetrachloräthan: 0,2 Mol. -^ = 0,3 Gew. -°/o
1,1,2,2-Tetrachloräthan: 0,5 Hol.-ji = 0,7 -Gew.-^
Pentachloräthan: 1,0 Molc-/& = 1,6 Gew.-°i
Hochsieder (MG:->/25O) . 0,6 Mol.-^o = V, 1 GeWo-55
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3. 4.1973
Aus diesem Gemisch wurde Trichlorethylen durch Rektifikation in
einer Reinheit von 99»9 Gewichtsprozent gewonnen (Verunreinigung: 0,06 Gewichtsprozent Tetrachlorkohlenstoff und 0,04 Gewichtsprozent
1,2-Dichloräthan). '
Die Ausbeute an Trichloräthylen betrug somit 92 Molprozent, bezogen
auf eingesetztes 1,2-Dichloräthan und 85 Molprozent, bezogen auf
eingesetztes 1,2-Dichloräthan einschließlich umgesetzten Äthylens.
In der Vorrichtung des Beispiels 1 wurde bei unveränderter übriger
Anlage der Blasensäulenreaktor (1) durch eine Kaskade aus 7 Blasensäulenrealctoren
ersetzt. Jeder einzelne Reelctor bestand aus einem zwecks Temperierung doppelwandig gefertigten Glasrohr - 110 cm
lang, 40 mm lichte Tfeite - das am unteren Ende seitlich einen Zulauf für das vom vorhergehenden Reaktor kommende, flüssig·
Reaktionsprodukt und Zuführung für Äthylen und Chlor besaß. Chlor wurde von unten zentral, Äthylen rund 100 mm darüber seitlich zugeführt.
Am oberen Ende des Reaktionsrohres war eine Öffnung angebracht, aus der das Reaktionsprodukt in den nächsten Reaktor überlief.
Alle Reaktoren besaßen einen mit Kältesole (-18 C) beschickten Abgaslcühler, waren über eine Sammelleitung für den entstehenden
Chlorwasserstoff untereinander verbunden und wurden durch ein in dieser Leitung angebrachtes Regelventil auf konstantem Druck gehalten.
Die so veränderte Anlqge wurde unter den folgenden Bedingungen kontinuierlich
betrieben:
351 Mol/h (34,8 kg/h) 1,2-Dichloräthan, 394 Mol/h Chlor und 28
Mol/h Äthylen wurden bei -110 bis 130 0C und 3 atm Druck in der
oben erläuterten Kaskade aus 7 Blasensäulenreaktoren umgesetzt (Spezifikation der Einsatzstoffe wie Beispiel 1).
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3. ^.1973
1,2-Dichloräthan wurde dem ersten Reaktor kontinuierlich aufgegeben,
das Chlorierungsprodukt am oberen Ende des letzten Reaktors
abgezogen.
Jedem Reaktor wurde etwa i/7 der insgesamt eingesetzten Chlor- und
Äthylenmenge zugeführt. Die Reaktionstemperatur stieg in den Reaktoren
mit fortschreitendem Chlorierungsgrad von 1 10 C auf rund
130 °C an.
Mit einem Chlorumsatz von 100 $ und einem Äthylenumsatz von 70,2 Ji
wurde folgende Produktzusamraensetzung erhalten]
1,2-Dichloräthen: 17t3 Mol.-# m 12,8 Gev.-?i.
1,1,2-Trichloräthan: 65,2 Mol.-# = 65,0
1,1,1,2-Tetrachloräthan: 8,0 Mol.-ji » 10,0
1,1,2,2-Tetrachloräthani 8,6 Mol.-?. = 10,8
Pentachloräthan: 0,9 Hol»-^ = 1,4
Die Gasleerrohrgeechwindigkeit betrug je Reaktor rund 13 cm/eec,
die Gasverweilzeit rund 2 eec. Das Reaktionsprodukt (insgesamt
371 Mol/h) wurde anschließend mit den aus der Chlorierung der Dichloräthylene
enthaltenen Tetrachloräthanen vereinigt, und der chlorierenden Crackung wie in Beispiel 1 unterworfen. Die Verdampfungstemperatur
der Chlorlcohlenwasserstoff-Mischung lag bei 150 - 170 0C und die Reaktionstemperatur bei 425 °C· Der Druck
im Reaktor betrug 3 atm, die Gasverweilzeit etwa 29 see. Die
anschließende Chlorierung der Dichloräthylene erfolgte gemäß
Beispiel 1.
Nach Erreichen des stationären Zustandes ergaben sich folgende
' Daten für die chlorierende Crackungi
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Einsatzmischung unter Berücksichtigung rückgeführter Tetrachlor
äthane:
1 ,2-Dichloräthan: ' 13,4 HoL-0Jo = 9,4
1,1,2-Trichloräthan: 49,9 Hol.-fo = 47,0 Gew.-0Jo
1,1,1,2-Tetrachloräthan: 9,2. HoL-0Jo = 10,9 Gew.-^
1,1,2,2-Tetrachloräthan: 26,9 Mol.-# = 31,9 Gew.-$
Pentachloräthan: 0,6 Mol.-^ = 0,8 Gew.-$£
Molares Einsatζverhältnis Chlor zu Chlorkohlenwasserstoffe: 0,49
Gesamteinsatz bei der chlorierenden Crackung:
C2-Verbindungen: 530 Mol/h (davon 16θ Mol/h rückgeführte Tetra-,
chloräthane)
Chlorϊ 260 Mol/h
Chlorumsatz: 100 0Jo
Nach der chlorierenden Crackung anfallende Produktmischung:
Vinylchlorid: Vinylidenchlorid: sym. Dichloräthyien:
Tetrachlorkohlenst ο ff:
1,2-Dichloräthan: Trichloräthylen: Perchloräthylen:
1,1,2-Trichloräthan: 1,1,1,2-Tetrachloräthan:
1,1,2,2-Tetrachloräthan: Pentachloräthan:
Hochsieder (MG:~25O)
Die Ausbeute an Trichloräthylen betrug somit 94 Molprozent, bezogen
auf eingesetzes 1,a-Dichlor-than und 89 Molprozent bezogen auf eingesetztes 1,2--I)ichloräthan einschließlich umgesetzten 'Äthylens.
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1,1 | Mol.-Jb ss | 0,5 | Gew. | -7° |
3,4 | Hol.-0Jo' = | 2,7 | Gew. | -fo |
26,8 | Hol.-0Jo ss | 21 ,1 | Gew. | -0Jo |
0,06 | Mol.-56 - | 0,08 | Gew. | -fo |
0,02 | Hol.-0J0 = | 0,02 | Gew. | -°;° |
62,3 | HoL-0Jo = | 66,3 | Gew. | -ψ |
HoL-0J = | 5,5 | •Gew. | -0Jo | |
0,1 | Mol.-?a = | 0,1 | Gew. | -0Jo |
0,2 | Μο1.-?έ = | 0,3 | Gew. | -0Jo |
0,3 | Mol. -0Jo - | 0,4 | Gew. | -io |
0,8 | Mol.-^ = | 1,3 | Gew. | |
0,8 | Hol.-γο ' - | 1,7 | Gew. | -0Jo |
- 24 - O.Z. 2709
3. 4.1973
Das folgende Beispiel gibt die Verhältnisse bei Rückführung von
1,2-Dichloräthan nach der Flüssigphasenchlörierung wieder, wodurch
sich nach der chlorierenden Crackung kein Vinylchlorid im Chlorwasserstoff
befindet. Vorrichtung und Verfahren nach Beispiel 2 gelangten zur Anwendung. Entsprechend den dort angegebenen Datei
für Produktzusammensetzung und Produktstrom nach der Flüssigphasenchlorierung
von 1,2-Dichloräthan wurden 64 Mol/h 1,2-Dichloräthan
in einer zusätzlichen Kolonne destillativ aus dem Chlorkohlenwasserstofigemisch
abgetrennt, so daß folgende Produktmischung aus der 1. Stufe resultierte (Gesamtmenge 307 Mol/h),
1,1,2-Trichloräthan: 78,8 Mol. -c/o = 74,5 Gew.-0/
1,1,1,2-Tetrachloräthan: 9,7 Mol.-# = 11,5 Gew._#
1,1 ,2,2-Tetrachloräthan: 10,4 Mol.-fo = 12,4 Gew. ~°/o
Pentachloräthan: 1,1 Mol.-^ = 1,6 Gew. -0Jo
die anschließend mit den Tetrachloräthanen aus der Chlorierung der
Dichloräthylene vereint und der chlorierenden Crackung gemäß Beispiel 1 unterworfen wurde. Dabei ergab sich folgender stationärer
Betriebszustand für die chlorierende Crackung:
Einsatzmischung unter Berücksichtigung rückgeführter Tetrachloräthane:
1,1,2-Trichloräthan: 59,5 Mol.-$ = 53>8 Gew.-#
1 ,1 ,1 ,2~Tetrachloräthan: 12,0 Μο1.-?έ = 13,6 Gew.-^
1,1,2,2-Tetrachloräthan: 27,7 Mol.-?& = 31,5
Pentachloräthan: 0,8 Mol. -0Jo = 1,1
Molares Einsatzverhältnis Chlor zu Chlorkohlenwasserstoffe: 0,32
Gesamteinsatz für die chlorierende Crackung:
Cg-Verbindungen: 450 Mol/h (davon 143 Mol/h rückgeführte Tetrachloräthane)
Chlor: 144 Mol/h
Chlorumsatz: 100 fo
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- 25 - O.Z. 2709
3. 4.1973
Nach der chlorierenden Crackung anfallende Produktmischung:
Vinylidenchlorid': 5,3 Mol.-fo = 4,2 Gew. -°/o
sym. Dichloräthylen: 26,4 M0I.-56 = 20,8 Gew.-$
Tetrachlorkohlenstoff: 0,1 Mol.-^ = 0,1 Gew. -°/o
Trichloräthylen: 62,6 Mol.-?» = 66,9 Gew. -fo
Perchloräthylen: 3,3 Mol.-# = 4,4 Gew.-^
• 1 ,1 ,2-Trichloräthan: 0,2 Mol.-$ = 0,2 Gew. -°/o
1,1 ,1,2-Tetrachloräthan:0,4 Μο1.-?έ = 0,6 Gew.-^
1,1,2,2-Tetrachloräthan:0,6 MoI.-^ = 0,8 Gew. -°/o
Pentachloräthan: 0,5 Mol. -fo = 0,8 Gew.-°J>
Hochsieder (MG: <v25O)
Die Ausbeute an Trichloräthylen, bezogen auf eingesetztes 1,2-Dichloräthan,
unter Berücksichtigung des rückgeführten 1,2-Dichloräthans,
beträgt somit 97 Molprozent und unter Einschluß umgesetzten Äthylens 92 Molprozent.
409846/1022
Claims (1)
- Patentansprüchedadurch · ge.kennzeichnet, daßman
. a) 1,2-Dichloräthan in Gegenwart von 1 bis 10 Mol °/o Äthylen, bezogen auf eingesetztes Chlor im flüssigen Medium in einem Blasensäulenreaktör mit einem molaren Chlorverbrauchsverhältnis von Chlor : 1,2-Dichloräthan » (0,7 - 1,4) : 1 bei Temperaturen von' hO - I50 C» Gasleerrohrgeschwindigkeiten größer 8 cm/sec und Gasverweilzeiten von 0,3 bis 10 see chloriert und den Gehalt an Äthylen, bezogen auf eingesetztes Chlor zu 1 bis 10 Mol~# wählt,b) das erhaltene Chlorierungsprodukt gemeinsam mit dem Chlorierungsprodukt aus (d) mit 20 - 70 Molen Chlor auf 100 Mole Chlorkohlenwasserstoffe bei Temperaturen von 38Ο - 5OO' C und Verweilzeiten von 20 bis 30 see in der Gasphase vollständig umsetzt,c) das in Stufe b) erhaltene Reaktionsprodukt nach Entfernung des Chlorwasserstoffes einschließlich "eventuell vorhandenen Vinylchlorids in üblicher Feise destillativ in eine niedrigersiedende Fraktion, die vorwiegend nur Dichloräthylene enthält und in eine höhersiedende Fraktion, welche zum überwiegenden Teil aus Trichloräthylen neben wenig Perchloräthylen und hochsiedenden Nebenprodukten besteht, trennt,d) die niedrigsiedende, vornehmlich Dichloräthylene enthaltende Fraktion von c) in.einer Mischung aus sym, und asym. Tetrachloräthanen mit äquiraolaren Chlormengen bei Temperaturen von 60 bis 150 C zu Tetrachloräthanen umsetzt und gemeinsam mit dem Produkt aus der Verfahrens stufe a) in die Verfahrens-409846/1022- 27 - O.Z. 27093. ^..1973stufe b) gibt.2. Verfahren nach. Anspruch 1, ■dadurch gekennzeichnet, daßman Stufe (a) bei einem Chlorverbrauchsverhältnis (Chlorkohlenwasserstoffe) : (Cl2) =1 : (1,0 - 1,2) in einer Kaskade von 3 10, insbesondere 7 Reaktoren durchführt.3. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daßman Stufe (a) bei Temperaturen von 100 - 130 °C, ausführt.h. Verfahren naeh Anspruch 1 ,dadurch gekennzeichnet, daßman Stufe (b) im leeren Reaktionsrohr im Temperaturbereich von 420 -' 45O °C bei einem Verhältiis von kO bis 60 Molen Chlor auf 100 Mole Chlorkohlenwasserstoff durchführt.5♦ Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daßman Stufe (d) bei Temperaturen von 80 - IO5 C durchführt.6. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daßman die Reaktionen der Stufen a) , b) und d) unter Drücken von 1 20 at, insbesondere 3 - 10 at, durchführt.7. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daßman in Stufe (a) Äthylen in einer Menge von 1-5 Molprozent, bezogen auf eingesetztes Chlor, zugibt.409846/1022O.Z. 2709 3. 4.19738. Verfahren nach Anspruch 1, Kdadurch gekennzeichnet, daßman aus dem Chlorierungsprodukt der Stufe a) nicht umgesetztes 1,2-Dichloräthan abtrennt und neuerlich der Chlorierung in der flüssigen Phase zuführt, somit der Stufe t>); ein 1,2-Dichloräthanfrei.es Chlorkohlenwasserstoffgemisch zuführt und auf diese ¥eiseaus Stufe b) ein Vinylchlorid-freien Chlorwasserstoff abführen kann.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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FR7409818A FR2224427B1 (de) | 1973-04-04 | 1974-03-22 | |
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SE7404356A SE415474B (sv) | 1973-04-04 | 1974-04-01 | Framstellning av trikloreten |
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GB1475574A GB1461684A (en) | 1973-04-04 | 1974-04-03 | Process for the manufacture of trichloroethylene |
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