DE2316570C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Abgasreinigung - Google Patents

Description

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Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung von Abgasen aus Behältern und Anlagen, die umwdtschädliche Stoffe enthalten. Bei den Abgasen aus Benältern und Anlagen kann es sich speziell um Abluft handeln.

Entsprechende Reinigungsanlagen für giftige, brennbare oder übelriechende Stoffe sind in Industrie- und Gewerbebetrieben, in denen derartige Stoffe hergestellt, gelagert, umgefüllt oder verarbeitet werden, schon seit langer Zeit in Gebrauch. Die dabei benutzten Verfahren sind die Kondensation, die Absorption durcb selektive oder chemisch reagierende Lösungsmittel, die Adsorption an Feststoffen mit großer spezifischer Oberfläche und schließlich die Verbrennung.

Die Abluftreinigung durch Kondensation an Kühlflächen ist nur begrenzt anwendbar. Um eine ausreichende Reinigung zu erreichen, müssen tiefe Temperaturen angewendet werden. Dabei scheiden sich zahlreiche der zu beseitigenden Stoffe in fester Form auf den Kühlflächen ab, verschlechtern den Wärmeübergang und verstopfen die Gaswege. Zur Sicherung der Betriebsbereitschaft müssen mindestens zwei Kondensatoren vorhanden sein, von denen jeweils einer betriebsbereit ist, während der andere abgetaut wird. Bei direktem Kontakt zwischen dem zu reinigenden Abgas und dem Kühlmittel treten durch Abscheidung von Feststoffen die gleichen Schwierigkeilen ein wie bei der Kondensation an Kühlflächen. Außerdem vermischen sich Kühlmittel und Kondensate, was wiederum eo eine aufwendige Aufarbeitung erforderlich macht.

Bei der Absorption durch selektive Lösungsmittel oder durch chemische Reaktion tritt immer eine Mischung zwischen den Schadstoffen bzw. deren Reaktionsprodukten und den jeweils verwendeten Lösungsmitteln ein. Diese Mischungen müssen aufgearbeitet werden, die entsprechenden Einrichtungen erfordern großen Aufwand für Anschaffung und Betrieb- Auch bei der Anwendung des Absorptionsverfahrens müssen wesentliche Anlageteile doppelt vorhanden sein, wenn stetige Betriebsbereitschaft gewährleistet sein soll. Die Zahl der möglichen Absorbentten ist sehr begrenzt, denn je nach der Betriebstemperatur der Anlage verbleiben nach Auswaschung der ursprünglich vorhandenen Schadstoffe dem jeweiligen Dampfdruck entsprechende Mengen des Absorptionsrriittels in der Abluft

Das Adsorptionsverfahren erfordert wegen der begrenzten Aufnahmefähigkeit der Adsorptionsmittel wiederum zwei wechselweise arbeitende Adsorber und entsprechenden Aufwand forderen Regeneration.

Die Beseitigung der Schadstoffe durch Verbrennung in offener Ramme ist wegen der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen und wegen der gerade für derartige Anlagen besonders strengen Vorschriften und Auflagen allenfalls für Großbetriebe von Interesse, während die katalytische Verbrennung — abgesehen vom apparativen Aufwand und den auch dabei erierderiieiien Sicherheitsvorkehrungen — nur für eine begrenzte Zahl von Schadstoffen in Frage kommt

Es wurde nun gefunden, daß eine Abgasreinigung bei der Entgasung von Behältern und Anlagen auf einfache, gefahrlose und auch für kleinere Betriebe erschwingliche Weise durch Kondensation und Ausfrieren der umweltschädlichen Stoffe durchgeführt werden kann, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Abgase über eine Detonationssicherung tangential in eine druckstoßfeste, mit dem gesamten System elektrisch leitend verbundene und geerdete Kammer geführt und mit chemisch inerten Gasen, die flüssig und ebenfalls tangential in die druckstoßfeste Kammer gedüst werden, innig vermischt und durch Verdampfen der Inertgase die umweltschädlichen Stoffe kondensiert, ausgefroren und in den fließfähigen Zustand überführt werden.

Eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung ist Patentanspruch 2 zu entnehmen.

Die Figuren zeigen eine Vorrichtung die besonders zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.

F i g. 1 zeigt die Vorrichtung in schematischer Darstellung in Seitenansicht im Schnitt.

Fig.2 zeigt die Vorrichtung in schematischer Darstellung in Draufsicht im Schnitt

Die mit Schadstoffen beladene Abluft tritt dutch die Rohrleitung 1 über die Detonationssicherung 2 tangential in die druckstoßfest ausgeführte Kammer 3 ein. Das Kühlmittel, beispielsweise verflüssigter Stickstoff, wird durch mehrere am Umfang der Kammer 3 verteilte Düsen 4 ebenfalls tangential in die Kammer eingeführt. Geeignet geformte, aus elektrisch leitfähigem Material bestehende und mit den ebenfalls elektrisch leitenden Wänden der Kammer 3 leitend verbundene Leitbleche, in der Skizze mit 5 bezeichnet, bewirken zusammen mit der tangentialen Strömung der Zuluft und des Kühlmittels eine besonders intensive Durchwirbelung von Zuluft und Kühlmittel. Darüber hinaus wird durch die Formgebung der Leitbleche 5 die kreisende Strömung von den Kammerwänden weg mehr nach der Mitte der druckstoßfesten Kammer geleitet. Die intensive DurchwirbeLng der Gasströme und der immer wiederkehrende Kontakt mit den elektrisch leitenden Leitblechen bewirkt eine dauernde Ableitung etwaiger statischer Aufladungen.

Die Wände der druckfesten Kammer 3 sind mit Heizeinrichtungen 6 bekannter Art versehen, die es ermöglichen, kondensierte Schadstoffe flüssig abzuzie-

hen und im Bedarfsfall ein »Einfrieren« der Apparatur zu verhindern, das bei stark feuchtigkeitshaltiger Abluft durch Wassereis oder ζ,Β, bei Benzol durch das ausgefrorene Produkt eintreten könnte. Die entsprechend der in der druckfesten Kammer herrschenden Temperatur von Schadstoffen befreite Abluft verlSßt die druckstoBfeste Kammer durch das zentral angeordnete, ebenfalls druckstoßfest ausgeführte Abluftrohr 7, an dessen Heizeinrichtung 6# Leitbleche 5a angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   1, Verfahren zur Abgasreinigung bei der Entgasung von Behältern und Anlagen, die umweltschädliche Stoffe enthalten, durch Kondensieren und Ausfrieren, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase über eine Detonationssicherung tangential in eine druckstoßfeste, mit dem gesamten System elektrisch leitend verbundene und geerdete Kammer geführt und mit chemisch inerten Gasen, die flüssig und ebenfalls tangential in die druckstoßfeste Kammer gedüst werden, innig vermischt und durch Verdampfen der Inertgase die umweltschädlichen Stoffe kondensiert, ausgefroren und in den fließfähigen Zustand überführt werden.
2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer mit Gaseinlaß und Gasauslaß versehenen, druckstoßfesten Kam-mer, dadurch gekennzeichnet, daß der Gaseinlaß (1) tangential in die Kammer (3) einmündet und eine Detonationssicherang (2) aufweist, daß die Kammer (3) tangential einmündende Düsen (4), Leitbleche (5) und einen in das Innere der Kammer ragenden Gasauslaß (7), an dessen Außenseite Führungsbleche [Sa) angeordnet sind, aufweist, und daß die Kammer (3) und der Gasauslaß (7) mit Heizeinrichtungen (6, 6a) versehen sind.