-
Gegen- oder Wechselsprechgerät Die Erfindung betrifft ein Gegen-
oder Wechselsprechgerät, welches - zuweilen auch in Kombination mit einer Sichtverbindung
- in Telefon- oder sonstigen Sprech- und Rufanlagen, vornehmlich in Haustelefon-
und sogenannten Bürosprechanlagen wahlweise als Wand- oder Tischgerät verwendbar
ist.
-
Bei den bekannten Anlagen erfolgt die Verbindung der Sprechgeräte
untereinander und mit den Zusatzgeräten in bekannter Weise über isolierte Leitungen,
welche, ebenfalls in bekannter Weise, als mehradrige Kabel oder als Einzeldrähte
in Kabel kanälen, in Rohren und Schächten oder teilweise auch auf dem Putz verlegt
werden Der Anschluß der Sprechgeräte.an dieses Installationsnetz erfolgt dann derart,
daß die Anschlußdrähte entweder als Kabel gebündelt oder einzeln durch eine
Öffnung
im Gehäuse in das Geräte innere geführt sind und dort an Klemmleisten angeschraubt,
auf Steckleisten aufgesteckt oder an Lötleisten angelötet werden0 Dazu muß stets
das Gehäuse geöffnet; und abgenommen werden, damit die Anschlußpunkte überhaupt
erst zugänglich sind und die Drähte angeschlossen werden können. Auch zum Befestigen
der Geräte an der Wand muß das Gehäuse abgenommen werden, weil die Befestigungsschrauben
vom Geräteinneren aus zugänglich sind und von dem geschlossenen Gehäuse verdeckt
werden.
-
Diese Anschlußart birgt vielerlei Gefahren und Nachteile in sich,
denn das geöffnete Sprechgerät ist schutzlos Beschädigungen und Verschmutzungen
ausgesetzt. Dies um so mehr, als vielfach in eret teilweise fertiggestellten Gebäuden
bereits die Sprechanlagen installiert werden, sodaß die Geräte in besonderem Maße
der Verschmutzung ausgesetzt sind, weil hier eine erhöhte Staubentwicklung anfällt
Außerdem stören die zu früh installierten Geräte beim Fertigstellen der Gebäude,
beispielsweise beim Malen oder Tapezieren der Wände. Entweder müssen sie wieder
abgenommen und nach beendeter Arbeit erneut angebracht werden, wobei jeder einzelne
Installationedraht gelöst und dann wieder befestigt werden muß, oder sie behindern
die Arbeit und werden verschmutzt und beschädigt.
-
Aber auch beim Anbringen der Geräte in fertigen Gebäuden bestehen
dieselben Gefahren, denn sowohl zum Befestigen des Sprechgerätes an der Wand als
auch zum Anschließen der Installationsdrähte an den Klemmleisten muß stets das Gehäuse
abgenommen werden. Vielfach werden die Dübel- oder Schraubbohrungen durch die entsprechenden
Öffnungen im Geräteboden hindurch in die Wand gebohrt oder das geöffnete Gerät liegt
während des Bohrens auf dem Boden, so daß in Jedem Fall Bohrstaub und Mörtelteile
ungehindert in das Geräteinnere gelangen können und das Gerät entweder sofort unbrauchbar
machen oder aber später undefinierbare Funktionsstörungen der Anlage verursachen.
Oft wird die Installation auch von nicht autorisierten Personen vorgenommen, welche
durch unsachgemäßes Hantieren am geöffneten Gerät Beschädigungen verursachen können.
Wenn in Störungsfällen das Austauschen eines Gerätes notwendig ist, muß jeder einzelne
Anschlußdraht am defekten Gerät gelöst und am Austauschgerät wieder neu befestigt
werden, es entsteht also auch hier ein erheblicher Aufwand.
-
Abgesehen von den andeutungsweise geschilderten Schwierigkeiten beim
Aufbau einer Anlage begründet die bisher bekannte Anschlußart aber bereits beim
konstruktiven Aufbau des Sprechgerätes Schwierigkeiten, denn im Geräteinneren muß
ein entsprechend großer Raum für das Unterbringen der Installationdrähte
freigehalten
werden. Dadurch verteuert sich das Gerät zum Teil erheblich, weil infolge Platzmangels
viele Teile miniatumert und kompakt aufgebaut sein müssen. Außerdem muß darauf geachtet
werden, daß durch die nach der Installation oft wirre Verknäuelung der Anschlußdrähte
im Geräteinneren keine Funktionsstörungen verursacht werden, weshalb beispielsweise
bewegliche Elemente besonders gekapselt oder durch Trennwände geschützt werden müssen.
Diese Maßnahmen behindern den fertigungsgerechten Aufbau der Sprechgeräte zum Teil
erheblich.
-
Auch ist es nicht möglich, ein für den Endverbraucher verbindlich
geprüftes und gesichertes Sprechgerät zu liefern, weil durch das bei der Installation
notwendige Öffnen des Gehäuses wieder Störquellen geschaffen werden können, welche
sich dem Einfluß und der Überwachung des Herstellers entziehen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Montage der Sprechgeräte
zu vereinfachen, so daß die geschilderten Schwierigkeiten bei der Installation entfallen.
Die Geräte sollen praktisch, vom Aufstellungsort unabhängig, im Herstellerwerk so
fertiggestellt werden, daß sie ohne Verschmutzungs- oder Beschädigungsgefahr an
der Benutzungsstelle nur eingesteckt und ebenso leicht ausgetauscht werden können.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem
Sprechgerät und der Anschlußstelle an der Wand oder am Tisch ein Adapter eingeschaltet
ist, der auf seinerEingangsseite mit den installierten Anschlußleitungen fest verbunden
ist und an seiner Ausgangsseite die elektrischen und mechanischen Kontakt- und Anschlußorgane-trägt,
auf welche das Sprechgerät mittels der entsprechenden, an seiner Grundfläche angebrachten
Gegenanschlüsse aufsteckbar ist.
-
Dabei ist es zweckmäßig, daß die KonAaktorgane des Sprechgerätes als
Steckstifte und die zu diesen passenden Kontaktorgane des Adapters als Steckbuchsen
ausgebildet sind0 Zur mechanischen Entlastung der elektrischen Kontaktorgane sowie
zur Erhöhung der mechanischen Haltekraft ist es außerdem vorteilhaft, daß am Sprechgerät
oder am Adapter zur Zentrierung und mechanischen Halterung zusätzlich Zentrier-
oder Halteorgane derart angeformt sind, daß sie beim Aufstecken des Sprechgerätes
auf den Adapter in parallel mit der Steckrichtung verlaufenden Ausnehmungen am Sprechgerät
oder am Adapter eine längsverschiebbare Zentrierung gewährleisten und am Ende des
Steckvorganges mit entsprechend angeformten Rastnasen in am jeweiligen Gegenstück
entsprechend ausgeformte Hinterschneidungen form- und/oder kraftschlüssig einrasten.
-
Dabei können am Sprechgerät die Steckorgane in eine in bekannter Weise
nach Art von gedruckten Schaltungen-,hergestellte Leiterplatte direkt eingelötet
und in am Gehäuseboden angeformten Ausnehmungen sowohl in Steckrichtung, als auch
quer dazu mechanisch abgestützt sein0 Zweckmäßig ist es, daß dabei die Steckorgane
des Adapters in entsprechende Ausnehmungen einschiebbar und mittels einstückig angeformter
Nasen verriegelbar sind und daß sie zur Befestigung der Anschlußdrähte als Schraubklemmen
ausgebildet sind und ein am Steckorgan angebogener Lappen ein in einer Kammer des
Adapters verdrehsicher gelagertes Gewindestück derart unverlierbar festhält, daß
durch eine Öffnung in dem angebogenen Lappen hindurch eine Schraube in das Gewinde
stück eindrehbar ist.
-
Die wahlweise Verwendbarkeit desselben Sprechgerätes als. Wand oder
Tischgerät wird in besonders bedienungsgünstiger Weise dadurch erreicht, daß bei
Verwendung des Sprechgerätes als Handgerät der Adapter als ein in handelsübliche
Unterputz- oder Verteile rdo sen passendes und mit bekannter Schraub- und/oder Klemmbefestigungsmöglichkeit
versehenes Einsatz stück ausgebildet ist. Bei der Verwendung des Sprechgerätes als
Tischge-,
rät kann der Adapter dagegen als flaches, der Grundfläche
des Sprechgerätes annähernd entsprechendes Zusatzteil.ausgebildet sein.
-
Nach erfolgter Installation werden die Adapter der Anlage bis zum
Aufstecken der Sprechgeräte zweckmäßig dadurch vor Verunreinigungen und Beschädigungen
geschiitzt, daß ein Schutzdeckel in am Adapter ausgeformte Ausnehmungen mittels
angeformter Rastorgane derart wiederabnehmbar aufsteckbar ist, daß er vorzugsweise
nur mittels eines Werkzeuges, beispielsweise eines Schraubenziehers, wieder abnefimbar
ist.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 ein Gegensprechgerät
nach der Erfindung in Seitenansicht, Fig. 2 ein Wechselsprechgerät nach der Erfindung
in Seitenansicht, ,Fig. 3 einen Adapter als Doseneinsatz ausgebildet, Pig, 4 einen
Adapter als flaches Zusatzteil ausgebildet, Fig, 5 eine Einzelheit des Adapters
im vergrößerten Schnitt,
Fig. 6 eine Einzelheit des Sprechgerätes
im vergrößerten Schnitt und Fig, 7 eine Einzelheit des Adapters mit aufgestecktem
Schutze deckel im vergrößerten SChnitt, In Figur 1 sind an der Grundfläche 1 des
Gegensprechgerätes 2 mit Handapparat 3 Anschlußorgane in Gestalt einiger als Steckstifte
ausgebildeter Kontaktorgane 4 sowie zusätzlicher, mit Rastnasen versehener Zentrier-
und Halte organe 5 sichtbar.
-
In Figur 2 sind an der Grundfläche 6 des Wechseisprechgerätes 7 ebenfalls
einige als Steckstifte 8 ausgebildete Anschlußorgane sichtbar.
-
In Figur 9 sind in einem als Einsatzstück 9 für Unterputzdosen ausgebildeten
Adapter die elektrischen und mechanischen Kontakt-und Ans chluß organe sichtbar,
und zwar einerseits die Steckbuchsen 10 und andererseits die parallel mit der Steckrichtung
verlaufenden Ausnehmungen 11, welche die längsverschiebbare Zentrierung der-Zentrier-
und Halte organe 5 aus Figur 1 gestatten. Zur Schraubbefestigung dieses Einsatzstückes
9 in Unterputzdosen sind die Bohrungen 12 vorgesehen. Mittels der Krallen 13 wird
das Einsatzstück beim Festdrehen der Schrauben
14 in einer Unterputzdose
verklemmt. Die Figur 4 zeigt einen als flaches Zusatzteil 15 zur Verwendung bei
Tischgeräten ausgebildeten Adapter mit den gleichen Steckbuchsen 10 und Ausnehmungen
11 wie in Figur 3. Die Bohrungen 16 dienen zur Befestigung am Aufstellungsort oder
zur Aufnahme von Gummifüßen.
-
Die Figur 5 zeigt vergrößert die Schnittdarstellung einer Steckbuchse
10, welche in eine Ausnehmung des Adapters 9 oder 15 eingeschoben und mit einer
Nase 17 verriegelt ist. Der angebogene Lappen 18 hält das hier als Vierkantmutter
ausgebildete Gewindestück 19 mit der eingedrehten Klemmschraube 20 unverlierbar
fest.
-
Die Figur 6 zeigt die entsprechende SchnittdarstelLung eines Steckstiftes
4 bzw. 8, welcher in der Leiterplatte 21 des Sprechgerätes 2 bzw. 7 direkt eingelötet
ist und in der Ausnehmung 22 des Gehäusebodens sowohl in Steckrichtung, als auch
quer dazu abgestützt ist0 Die Figur 7 zeigt die Teilschnittdarstellung des in den
Adapter 9 bzw. 15 eingesteckten Schutzdeckels 23 mit angeformtem Rastorgan 24. Die
Rastnase 25 ist an der Hinterachneidung 26 eingerastet. Durch Einstecken eines Schraubenziehers
in die Nut 27 wird der Schutzdeckel wieder abgenommen.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß eine Anlage problemlos bereits im Rohbaustadium, beispielsweise zusammen mit
der übrigen Blektroinstallation, installiert werden kann, ohne daß dadurch die nachgeschaltete
Baufertigstellung behindert und die spätere Funktionssicherheit einzelner Geräte
oder der ganzen Anlage gefährdet wird. Denn zur Installation wird noch kein einziges
Sprechgerät auf der Baustelle benötigt. Es genügt die Montage bis zum Adapter, der
vorläufig abgedeckt werden kann. Erst nach Beendigung aller Bauarbeiten, bei der
uebergabe der Anlage oder beim Einzug der Bewohner werden die Abdeckungen, z.B.
die Schutzdeckel von den Dosen entfernt und die Sprechgeräte auf die empfangsbereiten
Adapter aufgesteckt. Eine bauseits bedingte Verschmutzung oder Beschädigung der
Sprechgeräte ist also nicht mehr möglich.
-
Die Ins tallations art nach der Erfindung ist auch besonders bedienungs-
und montagefreundlich, denn bei eventuell später notwendig werdendem Geräteaustausch
muß nicht mehr bei Jedem einzelnen Spredhgerät Jeder einzelne Installationsdraht
gelost und beim Austauschgerät wieder mühsam befestigt werden, sondern das defekte
Gerät wird einfach vom Adapter, z.B. von der Steckdose abgezogen, und das neue Sprechgerät
wird aufgesteckt Dasselbe gilt beispielsweise auch bei Sprechgeräten mit codierter
Rufnummer,
wenn der Nummerninhaber in eine andere Wohnung oder beispielweise bei Bürosprechanlagen
an einen anderen Arbeitsplatz oder in ein anderes Büro umzieht. Er zieht sein bisheriges
Sprechgerät ebenfalls einfach von der den Adapter enthaltenden Steckdose ab und
steckt es am neuen Ort wieder auf. Dadurch bleiben die vorhandenen Namens- und Nummernlisten
immer aktuell und müssen nicht bei Jeder Veränderung korrigiert werden. Darüber
hinaus kann die Installation einer Anlage wesentlich schneller ausgeführt werden,
denn Je Sprechgerät wird lediglich der z.B. als Unterputzdosen-Einsatz ausgebildete
Adapter an die Verdrahtung angeschlossen und in der Unterputzdose befestigt. Jedes
weitere Bohren von Dübel-Löchern oder sonstige Befestigungsmaßnahmen für das Sprechgerät
entfallen.
-
Sogar das Einrichten einer Anlage durch nicht autorisierte Personen
ist Jetzt problemlos, weil das Sprechgerät nicht mehr geöffnet zu werden braucht
und demzufolge auch kein unsachgemäßes Hantieren im Geräteinneren mehr vorkommt.
-
Der konstruktive Aufbau eines Sprechgerätes läßt sich ebenfalls wesentlich
vereinfachen, weil im Innern des Gehäuses-der gesamte Raum für den Innenaufbau verwendet
werden kann und nicht mehr ein wesentlicher Anteil für das Unterbringen der Installationsdrähte
freigehalten werden muß. Die einzelnen Bauteile können freizügiger und ohne besondere
Vorsichtsmaßnahmen angeordnet
sein, weil sie nicht mehr vor dem
bisher unvermeidlichen Drahtgewirr geschützt werden müssen und die relativ aufwendigen
Klemm-, Steck- oder Lötleisten entfallen. Es wird ein fertigungs- und prüfgerechter
Aufbau erreicht, der es dem Hersteller ermöglicht, Jedes Gerät betriebsbereit zu
verschließen und zu sichern, weil das Sprechgerät am Einsatzort nicht wieder geöffnet
werden muß.
-
Das Prüfgerät für die Endkontrolle kann ebenfalls vereinfacht werden
und ist sicherer, weil das Sprechgerät mittels seiner Steckstifte in eine fest eingebaute
Adapter-Prüfdose gesteckt wird und deshalb bewegliche Prüfadapter sowie flexible
Prüfleitungen.nicht mehr notwendig sind, Auch beim Benutzer bringt das neue Gerät
Vorteile, denn bei der Verwendung als Tischgerät kann anstelle des flachen Zusatzteiles
der als Dosen-Einsatz ausgebildete Adapter in einer entsprechenden Ausnehmung, beispielsweise
in einer Schreibtischplatte oder in einem Bedienungspult, befestigt werden, so daß
das Sprechgerät seinen festen Platz hat, nicht auf den Boden fallen-kann und die
Anschlußdrähte unsichtbar und nicht störend installiert werden können.
-
Patentansprüche: