DE2315090B2 - Verfahren zum Herstellen eines Verbundkörpers - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines VerbundkörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstelleil
eines aus Kern und Mantel kraftschlüssig gefügten, rotationssymmetrischen Verbundkörpers durch vorzugsweise thermisches und/oder metallurgisches
Schrumpfen, bei dem mindestens eines der Teile vor dem Fügen so geformt bzw. verformt wird, daß sich
unmittelbar danach zwischen dem Außendurchmesser des Kerns und dem Innendurchmesser des Mantels eine
Wirkfuge befindet, die durch erneute Verformung des einen und/oder anderen Teils bis zur kraftschlüssigen
Verbindung beider Teile reduziert wird und durch deren Anfangsweite der Verlauf der Schrumpfspannungen
über die Länge des Verbundkörpers beeinflußt wird.
Bekanntlich wird beispielsweise bei rotationssymmetrischen Verbundkörpern in Schrumpfbauweise ein
kraftschlüssiger, schubfester Verbund in der Schrumpffuge angestrebt, um beispielsweise für eine Biegebeanspruchung einen Körper zu erhalten, dessen Trägheitsmoment bei gleichem Gesamtquerschnitt wesentlich
größer ist als die Summe der Einzelträgheitsmomente, so daß bei entsprechend höherem Widerstandsmoment entsprechend geringere Biegespannungen entstehen, die mit anderen örtlichen Spannungen, wie
beispielsweise aus Querkraft, Torsionsmoment, Normalkraft und Schrumpfbeanspruchung, zusammengesetzt
geringere Vergleichsspannungen ergeben.
Aus den vorgenannten Gründen bedient man sich beispielsweise beim Aufbau von mehrteiligen Walzkörpern, insbesondere bei der Herstellung von aus Kern
und Mantel zusammengesetzten Stützwalzen der
durch Aufziehen eines Walzenmantel auf einen Kern
eine Walze mit hoher Oberflächenhärte und zähem
in entweder die genügende Sicherheit gegen das örtliche
Lösen des Mantels oder die Sicherheit, beispielsweise sogenannte Schalenausbrüche in der Manteloberfläche
auszuschließen, weil eine zu geringe Schrumpfspannung das örtliche Loslösen das Mantels vom Kern bewirkt
und eine zu große Schrumpfspannung beispielsweise die vorgenannten Ausbrüche begünstigt und die Belastbarkeit vermindert.
Auch können Belastungsüberschreitungen der Walzen dazu führen, daß aus der Aufschrumpfung des
Mantels resultierende Restspannungen in der Längsund Tangentialrichtung zum Walzenkern die Ermüdungsbeständigkeit und die Widerstandsfähigkeit erheblich vermindern. Es kommt schließlich zum Versagen der Walze, dessen Ursache weitgehend in eiriem
F, Schlupf zwischen Kern und aufgeschrumpftem Mantel
zu suchen ist *
Zum Befestigen /-.ines Walzenmantels auf dem Kern
wurde auch schon vorgeschlagen, den Querschnitt der Sitzfläche des Kerns und des Walzenmantels nicht
rotationssymmetrisch, sondern z. B. oval auszuführen.
Dadurch läßt sich zwar ein Verbundkörper mit großer Sicherheit gegen Schlupf zwischen Mantel und Kern in
Umfangsrichtung erzielen, eine Sicherheit gegen Schlupf in Axialrichtung ist jedoch damit noch
ji schwieriger erreichbar als bei rotationssymmetrischen
Verbundkörpern.
Allgemein läßt sich eine Verbesserung der Widerstandsfähigkeit rotationssymmetrischer Verbundkörper
nur erzielen, wenn die Restspannunqen aus der
klein wie möglich zu halten, ohne dabei aber den
oder weniger entgegenwirkenden Bedingungen wurde schon vorgeschlagen, das Mantel-Kern-Schrumpfverhältnis so klein wie möglich zu halten und die in
Berührung kommenden Flächen mit einer Schicht eines Klebstoffs auszustatten.
«o Es hat sich jedoch gezeigt, daß bisher kein Klebstoff
den Belastungen aus den unterschiedlichen Betriebsbeanspruchungen standhält, u. a. infolge des gegenüber
dem Stahlwalzenwerkstoff um mehrere Größenordnungen kleineren Elastizitätsmoduls und der wesentlich
v, geringeren Festigkeit.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
das eingangs beschriebene Verfahren, mit dem sich rotationssymmetrische Verbundkörper durch thermisches und/oder metallurgisches Schrumpfen herstellen
lassen, so zu verbessern, daß ein ausreichend großes Schrumpfverhältnis gewährleistet bleibt und trotzdem
die Widerstandsfähigkeit und damit die Belastbarkeit bzw. Lebensdauer des Verbundkörpers noch erhöht
werden kann.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß die Anfangsweite der
Wirkfuge der Größe nach dem Verlauf der sich über die Länge des Verbundkörpers ändernden Lastschubspan-
20
25
nungen angepaßt wird.
Dieser entsprechend der Erfindung vorzunehmenden Änderung der Anfangsweite der Wirkfuge über die
Länge des Verbundkörpers liegen folgende Überlegungen zugrunde:
Bei Walzenkörpern bewirken die Arbeitswalzen, die von Stützwalzen gegen Verbiegen abgestützt werden,
eine Verteilung der aus dem Walzvorgang im Walzspalt herrührenden Pressungen derart, daß zwischen Arbeitswalze und zugehöriger Stützwalze eine mehr oder
weniger kontinuierlich über die Ballenlänge verteilte Presf-ung entsteht, die als Streckenbelastung die
Stützwalze belastet
Aus dieser Streckenbelastung ergibt sich nach den Regeln der Statik für den als Balken auf zwei Stützen
aufgefaßten Stützwalzenballen mit Ballenrandmomenten aus der Lagerkraft und ihrem Abstand vom
Ballenrande ein sich vom linken zum rechten Ballenrand erstreckender, teilweise kontinuierlicher Verlauf der
Querkraft und damit wegen der Proportionalität zur Querkraft ein entsprechender Verlauf der Schubspannungen
über die Ballenbreite mit Nulldurc'tgang, der beispielsweise bei zur Ballenmitte symmetrischer
Belastung in Ballenmitte liegt
Da zur Erzielung des Verbundes zwischen Kern und Mantel bei nicht querkraftfreier Biegebeanspruchung
im wesentlichen die Deckung der Schubspannungen in der Wirkfuge infolge der Querkraft über die der
Fügepressung proportionale Reibung notwendig ist, geht das erfindungsgemäße Verfahren dahin, über die
Anfangsweite der Wirkfuge die Größe der Fügepressung bei nicht querkraftfreier Biegebeanspruchung dem
Verlauf der Umhüllenden aller möglichen Querkraftfunktionen bzw. allgemein dem Verlauf der Lastschubspannungen
unter Berücksichtigung der Biege- und « Dehnsteifigkeit der Mantelwandung anzupassen, wodurch
sich infolge der damit geringeren Beanspruchung des Mantels bzw. des Kerns in Zusammensetzung mit
der Beanspruchung aus der Belastung eine wesentlich geringere V"rgleichsspannung mit entsprechend höhe- -to
rer Sicherheit gegen ein Versagen des Werkstoffs beispielsweise in Form von Schalenausbrüchen in der
Mantelaußenlaibung einstellt oder bei gleicher Sicherheit eine wesentlich größere Belastbarkeit möglich ist.
Da die Fügepressung in der Wirkung dem Fügemaß, ■»■->
d. h. dem bezogenen Durchmesserouterschied, proportional
ist, erfolgt die Anpassung der Anfangsweite der Wirkfuge an die Umhüllende aller möglichen Lastschubspannungsfunktionen
nach einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch, daß eine >o
geringfügige, zur Mitte hin zunehmende konkave Abweichung von der zylindrischen Außenfläche des
Kerns und/oder der zylindrischen Innenfläche des Mantels vorgesehen wird.
Bei einer weiteten Ausführungsmöglichkeit läuft die v, konkave Abweichung zu den Seiten hin aus, und über
weiche Übergänge sind zylindrische Außenflächen des Kerns bzw. zylindrische Innenflächen des Mantels daran
angeschlossen.
Die Erfindung schlägt weiterhin vor, so zu verfahren, wi
daß die Größe der Abweichung nach einer Kurve verläuft, der eine mathematische Funktion zugrunde
liegt, die aus der Verteilung der Lastspannungen, insbesondere der Lastschubspannungen, sowie der
Schrumpfspannungen und der Verformbarkeit von Mantel und Kern ermittelt wird.
Es" versteht sich, daß dabei die Änderung des Fügemaßes, d. h. der Anfangsweite der Wirkfuge, über
die gesamte Fügebreite auch in den Mantel gelegt bzw. in einem beliebigen Verhältnis auf Kern und Mantel
aufgeteilt werden kann.
In dtr Zeichnung ist zur weiteren Erläuterung schematisch einem Beispiel eines nach dem bekannten
Verfahren hergestellten Verbundkörpers ein Verbundkörper gegenübergestellt, bei dem die Erfindung
angewendet worden ist
F i g. 1 zeigt eine bekannte, aus einem zylindrischen Kern und einem Mantel mit kreiszyUndrischer Innenfläche
zusammengesetzte Walze. Die linke Walzenhälfte a ist im Zustand vor dem Aufschrumpfen und die rechte
Walzenhälfte b im Zustand nach 6..Tt Aufschrumpfen
des Mantels dargestellt
Neben c sind unter der rechten Walzenhälfte b die Schrumpfspannungen aufgetragen, die über die Walzenlänge
der Größe nach unverändert bleiben.
Neben d sind die Biegespannungen infolge der Walzkraft aufgetragen, die vom Ballenrand zur Mitte
hin zunehmen.
Neben e sind als Vergleichsspannungen die Gesamispannungen
aufgetragen, die gleichfalls, wenn auch gegenüber den Biegespannungen in geringerem Maße,
vom Ballenrand zur Mitte hin zunehmen.
F i g. 2 zeigt eine Walze, die gemäß der Erfindung aus einem Mantel mit kreiszylindrischer Innenfläche und
einem zur Mitte hin konkav geschliffenen Kern zusammengesetzt ist. Wiederum ist die linke Walzenhälfte
a im Zustand vor dem Aufschrumpfen und die rechte Walzenhälfte b im Zustand nach dem Aufschrumpfen
des Mantels dargestellt.
Neben c sind die aufgrund der zunehmenden Anfangsweite der Wirkfuge vom Ballenrand zur Mitte
hin ibnehmenden Schrumpfspannungen dargestellt
Neben d sind die infolge der Walzkraft vom Ballenrand zur Mitte hin zunehmenden Biegespannungen
aufgetragen.
Neben e sind schließlich die Gesamtspannungen dargestellt, die, wie leicht erkennbar, sich über die
Walzenbreite in nahezu unveränderter Größe erstrekken.
Wie die Gegenüberstellung zeigt, sind bei der gemäß der Erfindung hergestellten Walze die Schrumpfspannungen
zur Mitte hin wesentlich reduziert. Die Biegespannungen bleiben unverändert.
Dia Gesamtspannungen bei dieser Walze überschreiten jedoch nicht den geringsten Betrag der Gesamtspannungen
der *uf bekannte Weise hergestellten Walze, wie sie dort am Ballenrand auftreten.
Daraus geht deutlich der Gewinn an Belastbarkeit bzw. Erhöhung der Lebensdauer der erfindungsgemäß
hergestellten WaLe gegenüber einer vergleichbaren Walze hervor, deren Teile auf herkömmliche Weise
zusammengefügt worden sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Verfahren zum Herstellen eines aus Kern und Mantel kraftschlüssig gefügten, rotationssymmetrischen Verbundkörpers durch vorzugsweise thermisches und/oder metallurgisches Schrumpfen, bei dem mindestens eines der Teile vor dem Fügen so geformt bzw. verformt wird, daß sich unmittelbar danach zwischen dem Außendurchmesser des Kerns und dem Innendurchmesser des Mantels eine Wirkfuge befindet, die durch erneute Verformung des einen und/oder anderen Teils bis zur kraftschlüssigen Verbindung beider Teile reduziert wird und durch deren Anfangsweite der Verlauf der Schrumpfspannungen über die Länge des Verbundkörpers beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfangsweite der Wirkfuge der Größe nach dem Verlauf der sich über die Länge des Verbundkörpers ändernden Lastschubspannungen angepaßt wird.Z Verführen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpassung der Anfangsweite der Wirkfuge durch eine geringfügige, zur Mitte hin zunehmende konkave Abweichung von der zylindrischen Außenfläche des Kerns und/oder der zylindrischen Innenfläche des Mantels erfolgt2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konkave Abweichung zu den Seiten hin ausläuft, wo mit weichen Übergängen zylindrische Außenflächen des Kerns bzw. zylindrische Innenflächen des Mantels angeschlossen sind.4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Givße der Abweichung nach einer Kurve verläuft, der eine mathematische Funktion zugrunde liegt, die au der Verteilung der Lastspannungen, insbesondere der Lastschubspannungen, sowie der Schrumpfspannungen und der Verformbarkeit von Mantel und Kern ermittelt wird.
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