DE2313996C3 - Wasserlösliches, leicht resorbierbares Schnupfpulver und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Wasserlösliches, leicht resorbierbares Schnupfpulver und Verfahren zu seiner Herstellung

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DE2313996C3
DE2313996C3 DE19732313996 DE2313996A DE2313996C3 DE 2313996 C3 DE2313996 C3 DE 2313996C3 DE 19732313996 DE19732313996 DE 19732313996 DE 2313996 A DE2313996 A DE 2313996A DE 2313996 C3 DE2313996 C3 DE 2313996C3
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DE19732313996
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Viktor Ferdinand Prof. Dr.; Billek Gerhard Prof. Dr.; Pruss Hans-Dieter Dr.; 2000 Hamburg Wolf
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Unilever Forschungsgesellschaft Mbh, 2000 Hamburg
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Description

Vorliegende Erfindung betrifft ein Schnupfpulver mit Tabakaroma, das sich durch gute Wasserlöslichkeit, leichte Resorbierbarkeit und gute Verträglichkeit auszeichnet, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schnupf pul vers.
Es sind bereits mannigfache Arten von Schnupfpulvei η bekannt, die sich auf Grund der Herstellungsweisen und in der Zusammensetzung unterscheiden und die eine ganze Palette verschiedenster Aromen besitzen, durch die sie den Verbraucher ansprechen sollen. Am bekanntesten und wohl auch am meisten verbreitet sind Schnupftabake, die man aus eingeführten oder einheimischen Tabaken gewinnt unter Beimischung von verschiedenen Zusätzen wie Pottasche, Kalk, Schmalz u.dgl. Andere Schnupfpulver enthalten an Stelle von Tabak trockene Pulver aus z.B. Roßkastanie, Zichorie, Nieswurz, Gewürznelken, Zimt, Menthol u.dgl.
Die herkömmlichen Schnupftabake sind meist intensiv gefärbt und zu einem wesentlichen Teil wasserunlöslich. Das führt dazu, daß regelmäßige Konsumenten durch die Berührung mit dem Schnupftabak gelbbraun verfärbte Finger und ebenso verfärbte Zähne, wie man es auch bei starken Zigarettenrauchern sehen kann, bekommen, was vom ästhetischen Standpunkt aus sehr unbefriedigend ist. Da beim Schnupfen eines solchen Pulvers die Nasenschleimhäute gereizt werden, ist ein mehr oder weniger häufiges Niesen die regelmäßige Folge. Die hierbei üblicherweise benutzten Schnupftücher werden durch die nicht resorbierbaren, stark gefärbten Bestandteile des Schnupftabaks irreversibel verschmutzt.
Zweifellos beeinträchtigen solche unerfreulichen Begleitumstände den Genuß am Schnupftabak und halten sicherlich manchen potentiellen Verbraucher davon ab. Schnupftabak zu gebrauchen. Das ist um so bedauerlicher, als der Gebrauch von Schnupftabak gegenüber dem allgemein verbreiteten Tabakrauchen unstreitig Vorteile bietet, beispielsweise dadurch, daß eine akute Belästigung der Nichtraucher vermieden wird und der häufig als unangenehm und lästig empfundene Geruch nach kaltem Tabakrauch, insbesondere wenn er an Kleidung und Einrichtungsgegenständen haftet, beim Tabakschnupfen praktisch nicht
»o auftritt.
Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schnupfpulver zu entwickeln, das die oben geschilderten Nachteile herkömmlicher Schnupftabake nicht besitzt und den Genuß des Schnupfens in
»5 keiner Weise beeinträchtigt, sondern durch bessere Resorbierbarkeit sogar noch steigert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das wasserlösliche, leicht resorbierbare Schnupfpulver aus einem Gemisch von 0,5 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 8 Gewichtsprozent eines geeigneten Extraktes aus Tabakblättern einheimischer oder ausländischer Provenienz und 85 bis 99,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 92 bis 99 Gewichtsprozent eines inerten wasserlöslichen Trägeras stoffes besteht.
Damit die erwünschte, trockene, pulverige Beschaffenheit des erfindungsgemäßen Schnupfpulvers über lange Zeit erhalten bleibt, soll der Trägerstoff zwar wasserlöslich, aber nicht hygroskopisch sein.
Selbstverständlich muß er darüber hinaus auch physiologisch unbedenklich sein. Als Trägerstoffe für das erfindungsgemäße Schnupfpulver eignen sich insbesondere solche, die außer den obenerwähnten Eigenschaften farblos oder allenfalls schwach gefärbt sind, beispielsweise wasserlösliche Polyvinylpyrrolidone, Kohlenhydrate wie Lactose, ferner Moikeneiweiß, Mannit, oder Gemische dieser Substanzen.
Erfindungsgemäß wird das neuartige Schnupfpulver in der Weise hergewstellt, daß man zunächst in an sich bekannter Weise die Arorgabestandteile aus getrockneten und fermentierten Tabakblättern, die vorher zweckmäßigerweise zerkleinert wurden, mit mit Wasser mischbaren, vorzugsweise wasserhaltigen polaren Lösungsmitteln extrahiert, die erhaltene Extraktionslösung anschließend mit einer wäßrigen Lösung eines inerten, physiologisch unbedenklichen Trägerstoffes der o! ,nerwähnten Art mischt und das Lösungsgemisch schließlich lyophilisiert. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Extraktionsmittel in stark gekühltem Zustand eingesetzt.
Durch die schonende Behandlung während des gesamten Verfahrens kann die Entstehung von gefärbten Abbauprodukten weitgehend vermieden werden, so daß, wenn gewünscht, Endprodukte erhalten werden können, die nur schwach bis praktisch überhaupt nicht gefärbt sind. Zum Extrahieren der Tabakblätter eignen sich wasserhaltiges Äthanol oder Aceton besonders gut. Bevorzugt verwendet man diese Lösungsmittel in gekühltem Zustand, da hierbei nur unwesentliche Mengen der häufig unerwünschten gefärbten Begleitstoffe mitextrahiert werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Menge des eingesetzten Trägerstoffes etwa gleich der Menge des extrahierten Tabaks.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aus Tabakextrakt und einem der genannten Trägerstoffe erhaltene Produkt von feinkristalliner oder faseriger Struktur ist wasserlöslich und besitzt einen intensiven
Tabakduft. Es kann leicht zu einer feinpulverigen Masse zerrieben werden und eignet sich in dieser Form ausgezeichnet als Schnupfpulver. Da es wegen seiner Wasserlöslichkeit und Feinpulverigkeit von den Schleimhäuten leicht resorbiert werden kann, wirkt es beim Schnupfen genußsteigernd. Eine irreversible Verschmutzung der Schnupftücher, die sich beim Gebrauch der herkömmlichen Schnupftabake nicht vermeiden läßt, tritt wegen der Wasserlöslichkeit des erfindungsgemäßen Schnupfpulvers nicht auf.
Das Verfahren zur Herstellung des erl'indungsgemäßen Schnupfpulvers zeichnet sich durch Einfachheit und schonende Bedingungen aus, was bei der Empfindlichkeit der Aromastoffe außerordentlich wichtig ist. Durch geeignete Wahl von Extraktionsmitteln, Extraktionsdauer und Extraktionstemperatur kann der Gehalt des Extraktes an Aromabestandteilen, gefärbten Begleitstoffen und an Wirkstoffen, beispielsweise an Nicotin, in der gewünschten Weise beeinflußt werden, so daß es möglich ist, mit Hilfe des Verfahrens nach der Erfindung ein Produkt herzustellen, das sich neben den oben bereits genannten Vorzügen auch durch besonders leichte Bekömmlichkeit auszeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einiger Beispiele weiter erläutert:
Beispiel 1
10 g getrocknete und fermentierte Tabakblätter wurden mechanisch zerkleinert und mit 100 ml einer Mischung aus 50% Äthanol und 50% Wasser etwa 20 Minuten bei —5° C digeriert. Nach dem Filtrieren hatte die Lösung einen Feststoff gehalt von 1,08%. 30 ml dieses Filtrates wurden nun mit einer gekühlten Lösung von 2,5 g einer Mischung aus 2 Teilen Lactose und 1 Teil Molkeneiweiß in 70 ml Wasser gemischt und die Lösungsmischung nach Schnellgefrieren lyophilisiert. Man erhielt ein wasserlösliches, hellbraunes, feinkristaüines Produkt mit intensivem Tabakduft, das sich leicht zerpulvern ließ und einen Nicotingehalt von 1260 ppm besaß.
Von einem Testpanel erhielt dieses Schnupfpulver von 7 möglichen Bewertungspunkten die sehr gute Note 6.
Beispiel 2
K) g handelsüblicher Zigarrentabak wurden wie in Beispiel 1 mit einer Äthanol-Wasser-Mischung 1:1 extrahiert und anschließend die erhaltene Extraktionslösung filtriert. 30 ml dieses Filtrats wurden wie in Beispiel 1 mit einer Lösung von Lactose und MoI-keneiweiß (2:1) gemischt und lyophilisiert. Man erhielt ein wasserlösliches, hellbraunes, faseriges Produkt mit starkem Tabakgeruch, das sich ebenfalls leicht zerpulvern ließ und von einem Testpanel mit der höchsten Punktzahl 7 bewertet wurde.
Beispiel 3
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren mit dem Unterschied, daß zum Extrahieren 98%iges Äthanol bei + 40C verwendet wurde. Die Extraktionsdauer betrug etwa 15 Minuten. Man erhielt ein wasserlösliches, feinkristallines, gelbgraues Schnupfpulver mit einem Nicotingehalt von 240 ppm und einem ausgeprägten Tabakduft. Von einem Testpanel erhielt es von 7 möglichen Punkten die Punktzahl 4,5.
Beispiel 4
Es wurde analog Beispiel I verfahren mit dem Unterschied, daß zum Extrahieren 98%iges Äthanol bei + 4"C und als Trägersubstanz Mannit verwendet
wurden. Hierbei wurde ein wasserlösliches, laseriges, grauweißes Produkt erhalten, das sich leicht zerpulvern ließ und 240 ppm Nicotin enthielt. Bei der Bewertung durch ein Testpanel erhielt dieses Schnupfpulver 4 Punkte.
Beispiel 5
Es wurde wieder wie in Beispiel 1 verfahren mit dem Unterschied, daß zum Extrahieren ein Gemisch Wasser : Aceton (1 : 1) bei Zimmertemperatur und als Trägersubstanz ein Gemisch aus 2 Teilen Lactose und 1 Teil Mannit verwendet wurde. Es wurde ein wasserlösliches, faseriges, dunkelbraunes Produkt mit einem Nicotingehalt von etwa 1400 ppm und einem
♦0 intensiven Tabakduft erhalten, das als Schnupfpulver mit 6 Punkten bewertet wurde.
Der Gegenstand der Erfindung ist, soweit er nicht zur Lieferung außerhalb des Geltungsbereiches des Lebensmittelgesetzes bestimmt ist, zur Zeit auf Grund
der »Verordnung über Tabakerzeugnisse (Tabakverordnung)« vom 10. 2. 1972 (BGBI. 1972, Teil 1, Seiten 178 bis 183) nicht zugelassen.

Claims (3)

Patentansprache:
1. Wasserlösliches, leicht resorbierbares Schnupfpulver, bestehend aus einem Gemisch von 0,5 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 8 Gewichtsprozent Tabakextrakt und 85 bis 99,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 92 bis 99 Gewichtsprozent eines inerten, nicht hygroskopischen physiologisch unbedenklichen Trägerstoffes.
2. Schnupfpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Trägerstoff wasserlösliche Polyvinylpyrrolidone, Lactose, Molkeneiweiß, Mannit oder ii ren Gemische enthält.
3. Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen, leicht resorbierbaren Schnupfpulvers nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ei
mit Wasser mischbaren, vorzugsweise wasserhaltigen Lösungsmitteln erhaltene Lösung von Tabakextrakt mit einer wäßrigen Lösung eines inerten, nicht hygroskopischen Trägerstoffes gemischt und das Losungsgemisch anschließend lyophilisiert wird.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Extrahieren des Tabaks gekühlte Lösungsmittel verwendet werden.
DE19732313996 1973-03-21 Wasserlösliches, leicht resorbierbares Schnupfpulver und Verfahren zu seiner Herstellung Expired DE2313996C3 (de)

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DE2313996A1 DE2313996A1 (de) 1974-10-10
DE2313996B2 DE2313996B2 (de) 1975-06-26
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8741348B2 (en) 2002-12-20 2014-06-03 Niconovum Ab Physically and chemically stable nicotine-containing particulate material

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