DE2313628C2 - Stabilisierte, polymerisierbare Zubereitung - Google Patents
Stabilisierte, polymerisierbare ZubereitungInfo
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Description
H2G=C
ist,
worin R1 und R2 Wasserstoff, Alkyl, Alkoxy, Aryl,
bedeuten.
5. Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß die Vinylverbindung
Styrol oder Dodecylvinyläther ist
6. Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß das Katalysator-Vorprodukt in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das in der Zubereitung enthaltene polymerisierbare Material, vorliegt.
7. Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß das Alkannitril Acetonitril, Propionitril, Butyronitril, Isobutyronitril oder
Adiponitril ist
8. Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß der Nitril-Inhibitor in
Mengen von 0,05% bis 2,5%, bezogen auf das Gewicht der Zubereitung, vorhanden ist
Wenn man eine fließfähige flüssige Zubereitung auf ein Substrat aufbringt, um einen Überzug herzustellen
oder um das Substrat mit einer graphischen Darstellung oder einer Verzierung zu versehen, so kann es von
Vorteil sein, kurz nach dem Aufbringen eine äußerst schnelle Erhärtung oder Gelbildung des aufgebrachten
Materials durch Bestrahlung zu erzielen. Ein derartiges Vorgehen ist insbesondere vorteilhaft wenn die flüssige
Überzugsmasse im wesentlichen frei von flüchtigen Lösungsmitteln ist welche selbst nicht an der Härtung
teilnehmen, da in diesem Fall die Härtung sehr schnell ohne Störung durch sich entwickelnde Dämpfe und
Abgase stattfinden könnte. Praktisch anwendbare Systeme zur Aufbringung von Überzügen dieser Art
wurden entwickelt, indem man lichtempfindliche latente Härtungskatalysatoren anwendete, die auf eine Bestrahlung durch Freisetzung des Katalysators reagierten.
In einem solchen System zur Herstellung von Überzügen können Epoxidverbindungen oder Mischungen von Epoxid· Materialien, die aus einer Anzahl
von Epoxid-Verbindungen bestehen und die individuell ein verhältnismäßig niedriges Molekulargewicht aufweisen, angewendet werden. Diese Systeme können so
angesetzt werden, daß sie ausgezeichnete Fließeigenschaften besitzen, auch wenn man keine inerten
Lösungsmittel anwendet. Kationische Polymerisations-Katalysatoren bewirken eine öffnung des Epoxyringes
durch Spaltung einer Kohlenstoff-Sauerstoff-Ilindung, wobei eine kationisch aktive Zwischenverbindung
gebildet wird. Eine so begonnene Umsetzung kann sich selbst äußerst schnell vielmals in Form einer Kettenreaktion wiederholen, wobei sich eine polymere Verbindung bildet die wiederkehrende Äthereinheiten aufweist die Gelbildungszeit für eine solche Polymerisation
mit lichtempfindlichen Katalysatoren kann so kurz sein, daß eine wesentliche Härtung des Überzugs durch eine
Bestrahlung in kurzem Abstand ausgeführt werden kann, während das Substrat mit hoher Geschwindigkeit
auf der Behandlungsbahn geführt wird.
Die Vorteile einer derartigen Polymerisation mit Katalysatoren, die gegen Bestrahlung empfindlich sind,
siiid im Vergleich mit anderen bekannten Systemen offensichtlich. Die Polymerisation und Vernetzung von
Epoxid-Verbindungen wird nach verschiedenen Verfah-
ren ausgeführt; so z.B. sind derartige Verfahren im
Kapitel 5 des (Handbook of Epoxy Resins« von H. Lee und K. Neville, McGraw-Hill-Verlag, 1967 beschrieben.
Ein anderer Nachteil von vielen Härtungsreaktionen beruht darauf, daß die Härtung bereits sofort beim
Mischen der Ausgangsprodukte eintreten kann. Viele der bekannten Hirtungsverfahren basieren auf Zwei·
Komponentensystemen, bei denen die beiden Bestandteile solange voneinander isoliert sein müssen, bis die
Härtungsreaktion stattfinden kann. So z. B. kann der
es Fall eintreten, daß man nur solche Mengen von
Materialien miteinander vermischen darf, die auf einmal verwendet werden sollen. Viele der bekannten Härtungsreaktionen verlaufen langsam und eignen sich
nicht für Anwendungen, bei denen man eine schnelle
Umwandlung der Flüssigkeit oder des thermoplastischen Zustande« in einen festen Zustand verlangt Sehr
oft kann man zur Beschleunigung der Härtungsreaktion Warme anwenden, was aber dann unerwünscht ist, wenn
sich das Epoxid-Material in Berührung mit einem Material befindet, das gegen Wärmeempfindlich ist oder
wenn das Harz infolge Herabsetzung der Viskosität während des Erwärmens wegläuft bevor die Härtung
eintritt
Auch muß man sorgfältig darauf achten, daß man nicht außerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches
gelangt Um schädliche Wirkungen einer thermischen Härtung zu unterbinden, ist es sehr oft nötig, die
Härtung über eine sehr lange Zeit auszudehnen,
Ih der US-PS 32 05 157 sind Zubereitungen beschrieben, die ein flüssiges Epoxidharz enthalten; das z. B. zum
größten Teil aus dem Diglycidyläther von Bisphenol A
besteht vermischt mit etwa 6 Gew.-% eines Aryl-Diazonium-FIuorborats, z. B. eines Benzoldiazonium-Tetrafluorborats, welches lichtempfindlich ist und in einem
Lösungsmittel, wie z. B. Aceton, gelöst sein kann. Diese
Zubereitung kann unter anderem auf Oberflächen aufgebracht werden, die man anschließend mit ultraviolettem Licht bestrahlt um eine Härtung des Epoxid-Harzes zu bewirken.
Ein älterer nicht bekanntgewordener Vorschlag
betrifft Zubereitungen, die ein Epoxid-Material zusammen mit lichtempfindlichen Verbindungen enthalten, die
bessere Eigenschaften als bekannte, gegen Strahlung empfindliche, latente Katalysatoren für die Polymerisation von Epoxiden aufweisen. Einige dieser Zubereitungen enthalten ein flüssiges Epoxid-?,'.aterial zusammen
mit einem verbesserten latenten Katalysator, während andere Zubereitungen ebenfalls etwa 35% oder mehr
eines Lösungsmittels für das Epoxid aufweisen können, wie z. B. Chlorbenzol, Toluol oder auch Methyläthylketon. Viele dieser Zubereitungen enthalten große
Mengen an Lösungsmittel-Medien, die größtenteils aus Acetonitril oder Butyronitril bestehen. So z. B. kann die
Menge des Nitrits etwa 15% bis 55% ausmachen, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, und
manchmal können etwa 60% bis 90% eines Lösungsmittel-Mediums angewendet werden welches das Nitril und
Toluol, o-Chlortoluol, Methyläthylketon oder Chlorbenzol enthält
Auf jeden Fall haben Epoxide und ähnliche Zubereitungen, welche Katalysator-Vorprodukte enthalten, die gegen Licht empfindlich sind, die Neigung,
während der Lagerung ein Gel zu bilden, sogar unter Ausschluß von Licht oder ultraviolettem Licht. Diese
Neigung, eine vorzeitige Reaktion einzugehen, ist insbesondere für solche Zubereitungen schädlich, in
welchen keine Lösungsmittel enthalten sind und die im wesentlichen frei von nicht reaktionsfähigen flüssigen
Verdünnungsmitteln oder Lösungsmitteln sind. Das Problem einer unerwünscht kurzen Verarbeitungszeit
kann die Anwendbarkeit polymerisierbar Zubereitungen, die im wesentlichen frei von flüchtigen Lösungsmitteln sind, stark einschränken, und für praktische Zwecke
kann man diese Zubereitungen so definieren, daß sie weniger als etwa 4 Gew.-% Lösungsmittel enthalten, die
einen Siedepunkt von weniger als etwa 19O0C aufweisen. Derartige Lösungsmittel sind z. B. Toluol,
Chlorbenzol, Chlortoluol und Acetonitril. Die Polymerisationsreaktion ist exotherm und wenn große Mengen
polymerisiert werden sollen, kann eine starke Wärmeentwicklung auftreten, wodurch eine Zersetzung von
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
stabilisierte polymerisierbare Zubereitung mit einer
langen Lager- bzw. Verarbeitungszeit zur Verfügung zu
stellen.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine stabilisierte polymerisierbare Zubereitung, die durch die folgenden
Bestandteile gekennzeichnet ist;
ein monomeres Epoxidmaterial oder Mischungen davon
ίο mit einem Lacton-Monomer oder mit Vinylverbindungen oder ein entsprechendes Vorpolymerisat, die durch
die Einwirkung eines kationischen Katalysators zu Produkten mit höheren Molekulargewichten polymerisierbar sind;
ein. gegen Strahlung empfindliches Katalysator-Vorprodukc in Form eines aromatischen Diazoniumslazes eines
halogen-Komplexes, welcher sich bei Anwendung von Energie zu einer halogenhaltigen Lewis-Säure zersetzt
die die Polymerisation des polymerisierbaren Materials
zu initiieren vermag; und
eine stabilisierend wirkende Menge eines Gelbildungs-Inhibiiors in Form eines Alkannitrils, Alkandinitrils,
Benzonitrils oder Tolunitrils, der einer vorzeitig
gebildeten Lewis-Säure entgegenwirkt der sich gegen-
über dem polymerisierbaren Material und gegenüber
dem Katalysator-Vorprodukt im wesentlichen inert verhält und dessen Menge zusammen mit der Menge an
beliebigen, nichtpolynterisierbaren flüchtigen Lösungsmitteln weniger ak 4 Gew.-%, bezogen auf die
μ Zubereitung, beträgt Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen haben insbesondere eine lange Lagerfähigkeit und nutzbare
Verarbeitungszeit wobei vorzeitige Umsetzungen im Dunkeln oder bei einer minimalen Bestrahlung verhindert werden, so daß man die erfindungsgemäßen
Mischungen mehrere Tage oder auch länger vor der Anwendung aufbewahren kann. So kann man z.B.
erfindungsgemäß zunächst eine im wesentlichen lösungsmittelfreie Mischung herstellen, die aus dem
polymerisierbaren Material, einem Lewis-Säure-Katalysator-Vorprodukt und dem Nitril besteht welches als
Inhibitor Anwendung findet Eine so hergestellte
Mischung kann anschließend zu einer beliebigen Zeit
mit Energie behandelt werden, z.B. mit aktinischer Energie oder mit Elektronenstrahlen, damit der
Lewis-Säure-Katalysator in genügenden Mengen freigesetzt wird, um die gewünschte Polymerisationsreak-
tion zu initiieren.
Erfindungsgemäß können beliebige monomere Materialien sowie Vorpolymerisate oder Mischungen derartiger Materialien mit einer geeigneten Viskosität
angewendet werden, die sich leicht durch die Einwir-
kung von kationischen Katalysatoren zu Materialien mit einem höheren Molekulargewicht polymerisieren lassen
können. Vorzugsweise verwendet man beliebige polymerisierbare monomere Verbindungen oder auch
Vorpolymerisate von Epoxidmaterialien oder Mischun-
gen derartiger Epoxid-Materialien, die eine geeignete
Viskosität aufweisen und frei von nicht polymerisierbaren Lösungsmitteln sind. Ein klassisches Epoxidharz
kann man durch die bekannte Umsetzung von Epichlorhydrin mit Bisphenol A (4,4'-Isopropylidendi-
phenol) erhalten. Das erhaltene Reaktionsprodukt liegt wahrscheinlich in Form eines Polyglycidyläthers von
Bisphenol A vor, wobei man formal die Glycidylgruppe besser als 2,3-Epoxypropylgruppe bezeichnen sollte;
man kann annehmen, daß man e$ mit einem Polyether
zu tun hat, der vpn einem Piphepol sowie einem
Glycidol (23-Epoxy-l-propanol) abgeleitet ist Die
Strukturformel dieses harzartigen Produktes wird im allgemeinen folgendermaßen angegeben:
O
CH^CHCH2J7nO
CH^CHCH2J7nO
OH
-CH2CHCH2-O-
-CH2CHCH2-O-
Man kann ein viskoses, flüssiges Epoxidmateria! mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 380
herstellen, indem man Epichlorhydrin in einem großen molaren Überschuß, bezogen auf das Bisphenol A1 mit
diesem umsetzt, wobei man ein Reaktionsprodukt erhält, welches mehr als 85 Mol-% des monomeren
Diglycidyläthers von Bisphenol A (Jj=O) enthält, wobei
man dieses Produkt chemisch als 2^-Bisjj:-(23-epoxypropoxy)-phenyl]propan
bezeichnen kann. Bei der gleichen Umsetzung entstehen auch geringere Mengen
an polymeren Verbindungen, in weichen π I, 2,3 usw.
bedeutet Ein deranges Produkt ist ein typisches Beispiel für Epoxid-Monomere und Epoxid-Vorpolymerisate,
wobei diese Verbindungen ein mittleres Molekulargewicht, vorzugsweise in der Größenordnung von
1000 oder weniger besitzen. Diese Verbindungen können versetzt sein oder auch auf andere Weise in
polymerisiertem Zustand vorliegen, wobei eine Spaltung
der endständigen Epoxy- oder Oxiran-Ringe durch die Einwirkung eines Lewis-Säure-Halogenides ausgelöst
werden kann, falls man auf den latenten Polymerisationskatalysator Energie anwendet
Neben diesen Materialien sind viele andere Epoxidmaterialien in Form von polymerisierbaren monomeren
Verbindungen oder auch als Vorpolymerisate zugänglich.
Zu diesen gehören z.B. 1,2-Epoxycyclohexan
(Cyclohexanoxid, auch bekannt als 7-OxabicycIo-[4,l,0]heptan)
und Vinylcyclohexendioxid, mit der näheren Bezeichnung 3-(Epoxyäthyl)-7-oxabicyclo[4,l,0]heptan
oder l,2-Epoxy-4-(epoxyäthyl)-cyclohexan.
Äthylenoxid (Oxiran der Formel
CH2-CH2
der einfachste Epoxyring) und seine entsprechenden homolopen Verbindungen, wie z. B. Propylenoxid
(1,2-Epoxypropan) und 23-Epoxybutan, wobei die zuletzt erwähnten Verbindungen ebenfalls brauchbar
sind; andere brauchbare epoxydische cyclische Äther sind die CjO-Ringverbindung Trimethyloxid (Oxctan),
entsprechende Derivate davon, wie z. B. 33-Bis-(chlormethyl)-oxetan
(ebenfalls bezeichnet als 2,2-Bis-(chlormethyl)-13-epoxypropan
und die GORingvefbindung Tetrahydrofuran. Andere brauchbare epoxydierte Cycloalkene
sind die leicht zugänglichen polycyclischen Diepoxide, nämlich Dicyclopentadiendioxid, oder genauer
bezeichnet als 3,4-8,9-Diepoxytricyclo-[5,2,1.0«]-decan.
Ein geeigneter polyfunktioneller cyclischer Äther ist auch 13,5-Trioxan.
Vinyl-epoxymcnomere von besonderem Interesse sind die Glycidylester der Acrylsäure und ihre
homologen Verbindungen, nämlich der Methacrylsäure und der Crotonsäure. Derartige Monomere sind z. B.
Allylglycidyläther, (l-Allyloxy-23-epoxypropan) und
Glycidylphenyläther, (1 ^-Epoxy-3-phenoxypropan). Andere leicht zugängliche Produkte bestehen aus einer
Mischung von Äthern der Formel
CH2-CHCH2—O —R
won-= R einen Alkylrest bedeutet; unter diesen Verbindungen versteht man Glycidylalkyläther. Eine
derartige Mischung kann z.B. als Hauptbestandteil Glycidyloctyläther, und Decylglycidyläther enthalten;
eine andere Mischung enthält vorzugsweise Dodecylglycidyläther
zusammen mit Glycidyltetradecyläther.
Man kann auch epoxydierte Novolak-Vorpolymerisate anwenden, ebenso auch Polyolefin-Epoxide, wie z. B.
Polyäthylenverbindungen. Die zuletzt erwähnten Verbindungen sind epoxydierte Produkte, welche Nebenprodukte
der Polymerisation von Äthylen mit niedrigem Molekulargewicht enthalten, die man als Mischungen in
1-Alkenen in einem Bereich von etwa 10 bis 20 Kohlenstoffatomen abtrennen kann, J. h. von etwa
1-Decen bis etwa 1-Eicosen. Durch Epoxydation kann
man dann Mischungen erhalten, die 1,2-Epoxyderivaten von Alkanen entsprechen, welche 11 bis 14 Kohlenstoffatome
oder 15 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen.
Ester von epoxydierten cyclischen Alkoholen oder von epoxydierten Cycloalkancarbonsäuren oder Mischungen
dieser beiden Gruppen stellen ebenfalls brauchbare Epoxide oder Polyepoxid-Materialien dar.
So ist z.B. ein geeigneter Ester sines epoxydierten Cyclohexanmethanols und einer epoxydierten Cyclohexancarbonsäure
das Diepoxid, (3,4-Epoxy-cyclohexyl)-methyl-S^-epoxycyclohexancarboxylat;
dieser Ester kann auch mit dem Namen 7-Oxabicyclo[4.1.0]-heDt-3-ylmethyl-7-oxabicyclo[4.1.0]heptan-3-carboxylat
be-
5f zeichnet werden. Andere geeignete Diepoxide kann
man in Form eines Esters eines substituierten (Epoxycycloalk;,"I)-Methanols und eine» »weibasischen
Säure erhalten, wie z. B. Bis-[3,4-epoxy-6-methylcyclohexyl)-methyl}-adipat,
wobei diese Verbindung auch als
Bist4-methyl-7-oxa'bicyclo-[4.1.0]hept-3-yl)-methyljadipat
bezeichnet werden kann. Monomere Materialien in Form von Diepoxiden kann man leicht als
Bis-(epoxyalkyl)-ather von Glykolen erhalten, wie z. B.
den Diglycidyläther von 1,4-Butandiol, nämlich 1,4-Bis-(23-epoxypropoxy)-butan.
Dieses Diepoxid ist mit dem Diglycidyläther von Bisphenol A, der weiter oben angegeben wurae, verwandt und kann als 1,4Bis-(23-epoxypropoxy)-butan
bezeichnet werden.
Lactone haben die Neigung, unter der Einwirkung von kationischen Katalysatoren, wie z. B. einer Lewis-Säure, leicht zu polymerisieren. Lactonmonomere, die
sich zur Beimischung für die erfindungsgemäBen Zubereitungen eignen, können durch beliebige Lactone
dargestellt werden, welche man durch die Einwirkung von kationischen Katalysatoren zu Verbindungen mit
einem höheren Molekulargewicht polymerisieren kann. Bevorzugte Lactone zur Anwendung in den erfindungsgemäßen Zubereitungen sind cyclische Ester, die sich
von Hydroxysäuren ableiten, welche durch die folgende allgemeine Formel dargestellt werden können:
10
In der Formel bedeuten die Substituenlen Ri und R>
Wasserstoff oder Alkyl, vorzugsweise einen niederen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen: π bezieht sich
auf die Anzahl der vorhandenen Methylengruppen und bedeutet eine ganze Zahl von 1 bis 13. Derartige
cyclische Ester leiten sich von Hydroxysäuren ab, die 3 bis 15 Kohlenstoffatome aufweisen, einschließlich der
β-, γ, δ und e-Formen von Propiolacton, Butyrolacton,
Caprolacton, Pivalolacton, Valerolacton, Octansäurelacton, Pentandecyllacton usw. Besonders bevorzugt sind
das j3-Propiolacton und das γ-Butyrolacton. Viele dieser
Verbindungen sind leicht im Handel erhältlich oder ihre Zubereitung nach bekannten Verfahren bereitet keinerlei Schwierigkeiten: so z. B. kann man solche Verbindungen durch intramolekulare Umsetzung einer entsprechenden Hydroxysäure erhalten, wobei diese Umsetzung durch Erhitzung bewirkt wird.
Ferner sind die verschiedensten äthylenisch ungesättigten Materialien für eine Vermischung mit den
Epoxidmaterialien bzw. Lactonen geeignet. Bevorzugte
Verbindungen sind Vinylverbindungen, welche eine polymerisierbare Gruppe der Formel
CH2=C
aufweisen,
worin Ri und R2 Wasserstoff, Alkyl, Alkoxy, Aryl,
Aryloxy, Carbazolyl, Halogen, Halogenalkyl oder Halogenary! bedeuten können. Derartige Verbindungen
umfassen unter anderem Styrol, mit Alkyl oder mit halogen substituierte Styrole, wie «-MethylstyroL
,-,- Ar
55
In dieser Gleichung ist X ein Halogenverbindungsglied des komplexen Halogenids, M ist ein metallisches
oder metalloides Zentralatom, m bedeutet die Nettoladung des komplexen Halogenidions und η stellt die
Anzahl der Haiogenatome in dem freigesetziert Lewis-Säure-Halogenid dar. Das Lewis-Säure-Halogenid MX stellt ein Elektronenpaar-Akzeptor dar, wie
Λ-Chlorstyrol, Äthylstyrol, o-, m- und p-Alkylstyrole wie
2,4-Dimethylstyrol, meta-Propylstyrol, Dichlorstyrol,
Bromstyrol, ferner Vinyläther wie lsobutylvinyläther, Cetylvinyläther, Vinylmethyläther, Vinyläthyläther, Dodecylvinyläther, Viny!-2-ch!oräthyl-äther, Vinyl-2-äthylhexylather, Vinylisopropyläther, Vinyl-decyläther, Vinyl-2-äthoxyäthyläther, Vinyl-methoxymethylather, Vinylbenzyläther, Vinyl-3-phenylpropyläther, Vinyl-1-cyclohexyiathyläther, Vinyl-phenylather und Vinylcarbazole, wie N-Vinylcarbazol.
Die polymerisierbaren Zubereitungen enthalten gewöhnlich einen größeren Anteil an monomerem
Epoxidmaterial. In der Regel können diese Zubereitungen 0,25 bis 98, vorzugsweise IO bis 50 Gewichisteile
Epoxid je Gewichtsteile Lecton bzw. Vinylmonomer enthalten.
Die Substanzen, welche man als latente Polymerisationsinitiatoren anwendet, stellen Katalysator-Vorprodukte dar. Hin gegrn Strahlung empfindlich sind und sich
bei Anwendung von Energie zu einer halogenhaltigen Lewis-Säure zersetzen. Die erforderliche Zersetzungsenergie kann thermische Energie sein (F.rhitzen); man
kann die Energie aber auch durch Bombardierung mit geladenen Teilchen zuführen, z. B. durch eine Bestrahlung mit Elektronenstrahlen. Insbesondere verwendet
man Katalysator-Vorprodukte, welche lichtempfindlich
sind, wobei die Bestrahlung zweckmäßig in denjenigen Spektralbe>''."i',chen durchgeführt wird, in denen die
jeweils verwendeten Katalysator-Vorprodukte die Bestrahlungsenergie absorbieren. Man kann auch
mehrere Energiearten in dem gleichen System anwenden. So kann man z. B. zuerst mit ultraviolettem Licht
und dann mit Elektronenstrahlen bestrahlen und nachträglich erhitzen, obgleich im allgemeinen durch
eine Bestrahlung eine ausreichende Härtung erzielt werden kann.
Die bevorzugten lichtempfindlichen Lewis-Säure-Katalysator-Vorprodukte sind aromatische Diazoniumsalze eines Halogen-Komplexes, die sich bei der
Anwendung von Energie zersetzen, wobei eine Lewis-Säure in Form des Halogenids frei wird. Das
aromatische Diazoniumkation kann im allgemeinen durch die folgende Formel bezeichnet werden
[Ar-N+ =N], worin Ar eine Arylgruppe bedeutet, die
eine Alkaryl-Kohlenwasserstoffgruppe sein kann, welche mit einer Diazoniumgruppe verbunden ist. wobei
ein Wasserstoffatom oder mehrere Wasserstoffatome an dem Kohlenstoffatom des aromatischen Rings
ersetzt sein können und worin die Arylgruppe in der Regel mindestens einen frei beweglichen Substituenten
für eine größere Stabilität des Kations trägt. Derart'.je.
frei bewegliche Substituenten können Alkylgnippen oder andere Substituenten sein, oder eine Mischung von
diesen. Das komplexe Halogenid-Anion kann durch die
Formel [MX0+gj-s dargestellt werden. Das lichtempfindliche Salz und seine Zersetzung durch Bestrahlung
kann durch die folgende Gleichung dargestellt werden:
+ MX,
FeCl3. SnCU, PF5, AsF5, SbF5 und BiCl3. Diese
Verbindungen können durch Bestrahlung des Diazoniumkomplexsalzes in wesentlichen Mengen freigesetzt
werden, und sie haben die Eigenschaft, den Polymerisationsprozeß zu initiieren oder zu katalysieren, wobei
monomere Verbindungen oder Vorpolymerisate polymerisiert oder gehärtet werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Diazoniumverbindungen können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, wobei diese Herstellungsweisen nicht
Gegenstand der Erfindung sind. So z. B. kann man Chlor-Metall-Halogenidkomplexe nach der von Lee et
al im Journal of the American Chemical Society, 83,1928 (1961) beschriebenen Arbeitsweise erhalten. Zum
Bespiel kann man ein Arendiazoniumhexafluorphosphar herstellen, indem man ein entsprechendes Anilin
mit NOPFe diazotiert, welches durch Umsetzung von Chlorwasserstoffsäure und Natriumnitrit und anschließender Addition von Wasserstoff-Hexafluorphosphat
der Formel (HPF6) oder eines Hexafluorphosphatsalzes hergestellt wurde; man kann derartige Verbindungen
auch durch Addition eines Hexafluorphosphatsalzes an ein anderes Diazoniumsalz durch Ausfällung herstellen.
Als weiteres Beispiel können verschiedene Morphoinoarylkomplexe angegeben werden, die die Gruppe der
Formel
enthalten. Diese Verbindungen können entweder aus
den Anilinderivaten hergestellt werden oder man kann sie auch dadurch erhalten, daß man eine wäßrige
Lösung eines Metallsalzes des gewünschten komplexen Halogenides zu einer Lösung von Morpholinobenzoldiazomum-tetrafluorborat gibt.
Bevorzugte Beispiele für aromatische Diazoniumkat:->nen. welche in den erfindungsgemäß verwendeten
lichtempfindlichen Katalysatoren enthalten sind, umfas-
4-Chlor-2,5-Dimethoxybenzoldiazonium,
2,4',5-Triäthoxy-4-biphenyldiazonium
(2,5-Diäthoxy-4-(p-äthoxyphenyl)-
benzoldiazonium),
2,5-Dimethoxy-4'-methyl-4-
biphenyldiazonium
(2,5-Dimethoxy-4-(p-tolyl)-
benzoldiazonium,
2,5-Diäthoxy-4-(phenylthio)-
benzoldiazonium,
2,5-Diäthoxy-4-(p-tolylthio)-
benzoldiazonium,
p-Morpholinobenzoldiazonium,
2,5-Dichlor-4-morpholinobenzoldiazonium,
2,5-Dimethoxy-4-morpholinobenzoldiazonium
und
4-(Dimethylamino)-1 -naphthalendiazonium.
Beispiele für komplexe Halogenidanionen, die in den ->o erfindungsgemäß verwendbaren lichtempfindlichen Katalysatoren enthalten sind, umfassen u. a.:
Hexachlorstannat (I V), SnCI6 2 -Tetrafluorborat, BF« -
Hexachlorantimonat (V), SbCI6-Pentachlorbismutat (111). BiCI5 2 -
sen:
p-Chlorbenzoldiazonium,
2,4- Dichlorbenzoldiazonium,
23- Dichlorbenzoldiazonium,
2,4,6-Trichlorbenzoldiazonium,
2,4.6-Tribrombenzoldiazonium,
o-Nitrobenzoldiazonium,
p-Nitrobenzoldiazonium,
4-Nitro-o-Toluoldiazonium
(2-Methyl-4-nitrobenzoldiazonium),
2-Nitro-p-tolioldiazonium
(4-Methyl-2-nitrobenzoldiazonium),
6-Nitro-2,4-xyloldiazonium
(2,4-Dimethyl-6-nitrobenzoldiazonium),
2-Chlor-4-(dimethylamino)-5-
methoxybenzoldiazonium,
Eine Auswahl aromatischer Diazoniumsalze von komplexen Halogeniden ist in der nachfolgenden
Tabelle I zusammengestellt. Viele dieser Salze eignen
sich gut oder sogar ausgezeichnet als latente, lichtempfindliche Polymerisationsinitiatoren, wobei diese Eignung folgenden Eigenschaften zugeschrieben werden
kann: Thermische Stabilität, Löslichkeit und Stabilität in den Epoxy-Zubereitungen und Lösungsmitteln, falls
diese gegebenenfalls vorhanden sind. Empfindlichkeit gegen Licht, Fähigkeit, eine Polymerisation mit eir.em
gewünschten Polymerisationsgrad nach Härtung zu bewirken, wobei diese Härtung durch entsprechende
aktinische Bestrahlung stattfinden kann. In Tabelle I
sind die Namen der einzelnen aromatischen Diazoniumhalogenide, ihre Schmelzpunkte bzw. Zersetzungstemperaturen in 0C angegeben sowie die Wellenlängen der
elektromagnetischen Bestrahlung in Nanometer (nm), bei welchen sie ihre Absorptionsmaxima erreichen.
Schmelzpunkt
(0C)
Absorptionsmaxima (tun)
2.4-DichloTbenzoldiazonium-tetrachlorferrat (HI)
p-Nitrobenzoldiazoniuni-tetrachlorferrat (III)
p-MorphoIinobenzoldiazonium-tetiachloiferrat (IH)
2,4-DichIorbenzoIdiazonium-hsxachIorstannat (FV)
p-Nitrobenzoldiazonium-hexachlorstannat (TV)
2,4-DichlorbenzoIdiazonium-tetraiIuoTborat
p-Chlorbenzoldiazonium-hexafluoiphosphat
2,5-DichlorbenzoIdiazoniurn-hexafluoiphosphat
2,4,6-TncbJorbeu/ouia-heXafluofphospuät
2.4.6-Tribrombenzoldiazonium-hexafluorphosphat
p-Nitrobenzoldiazonium-hexafluorphosphat
62-64 | 259,285.360 |
93-95 | 243,257,310,360 |
121.5 | 240,267,313,364 |
190 | 285 |
126 | 258,310 |
152 | 285,325-340 |
(Schulter) | |
162-164 | 273 |
Zersetzg. 140 | 264,318 |
240-250 | 294.337 |
245-260 | 306 |
156 (178) | 258,310 |
Fortsetzung
Schmelzpunkt | Absorption— |
I0C1* | maxima (nnil |
161,5 | |
123(138) | 262.319 |
164-165 | 286 |
150 | 237, 290 |
162(181) | 377 |
168-169(198-208) | 243 (Schulter) |
287-392 | |
mehr als 135 | 266. 396 |
IiI | 273. 405 |
146(155) | 358. 400 |
147(150) | 223 (Schulter) |
247. 357. 397 | |
167 | 405 |
136 | 265.415 |
Ί48 | ZMi, .i m. -m<; |
141-144(161) | 257.310 |
162(176-177) | 257.37S |
161-162.5 | 238. 358 |
140-141 | 257. 308 |
153 1177,5-180.5) | 254. 374 |
I7S-I80 | 279. 322 |
(Schulter) | |
193.5-195 | 285,313 |
166.5-168 | 285.313 |
o-Nitrobenzoldiazonium-hexaf)uorphosphat 4-Nitro-o-toluoldiazonium-hexafluorphosphiit
2-Nitro-p-toluoldinzonium-hexalluorphosphat
6-Nüro-2,4-xyloKhizonium-hexanuorphosphat
p-Morpholinobenzoldiazonium-hexafluorphosphat
4-Chlor-2,5-dimethoxybenzoldiaionium-hexafluorphosphat
2.5-Dimethoxy-4-morpholinobenzoldiazoniuni-hexalluorphosphat
2-Chlor-4-(dimethylamino)-5-methoxyben/oldiazoniuni-hex;i tluorphosph.il
2.5-Dimethoxy-4-(p-tolylthio)benzoldiazonium-hexalluorphosphat
2.5-Diäthoxy-4-(p-tolythio)-benzpl-diazoniiim-hexanuorphosphat
2,5-üimethoxy-4'-methyl-4-biphenyl-diazonium-hexanuorph()sphat
2.4'.5-Triäthoxy-4-biphenyldiazonijni-hexafluorphosphat
4-(Dimethylamino)-l-naphthalen-diazonium-hexafluorphosphat
p-Nitrobenzoldiazonium-hexafluorarsenat (V)
p-Moφholinobenzoldiazonium-hexaΠuorarsenat (V)
2,5-Dichlorbenzoldiazonium-hexafluorantimonat (N')
p-Nitrobenzoldiazonium-hexafluorantimonat p-Moφholinobenzoldiazonium-hexanuorantimonat (V)
2,4-Dichlorbenzoldiazonium-hexachlorantimonat (V)
2,4-Dichlorbenzoldiazonium-pentachlorbismuthai (III)
o-Nitrobenzoldiazonium-pentachlorbismuthat (III)
Die in Tabelle 1 angegebenen Schmelzpunkte wurden in der Regel durch eine übliche, sichtbare Kapillar-Rohren-Methode
bestimmt; in den meisten Fällen konnte man eine Verfärbung feststellen, die unterhalb des
beobachteten Schmelzpunktes eintrat, wobei man dabei eine aufschäumende Zersetzung bei diesen Temperatu
ren beobachten konnte. In einigen Fällen wurden die Schmelzpunkte oder andere exotherme Punkte durch
thermische Differential-Analyse unter Stickstoff be stimmt, die so bestimmten Temperaturen sind in Tabelle
I in Klammern angeführt. Die Wellenlängen von Absorptionsmaxima im ultavioletten bis in den sichtbaren Bereich wurden mit Diazonium-Komplexsalzen
gemessen, welche in Acetonitril gelöst waren.
Erfindungsgemäß werden Nitrile in stabilisierenden Mengen als Gelbildungs-Inhibitoren in den im wesentlichen lösungsmittelfreien, polymerisierbaren Zubereitungen verwendet, wobei die Gesamtmenge an Nitrilen
und beliebigen, nicht polymerisierbaren flüchtigen Lösungsmitteln weniger als etwa 4 Gew.-% beträgt
Eine besonders bevorzugte Nitrilverbindung ist Acetonitril (CH3CN).
Propionitril der Formel CH3CH2CN
Butyronitril der Formel CH3(CHj)2CN
Isobutyronitril der Formel (CHj)2CHCN
Adiponitril der Formel NC(CH2)^CN
Phenylacetonitril (Benzylcyanid, ein Aralkylcyanid) der Formel
Benzonitril der Formel
CN
Toluolnitril der Formel
Cyclohexancarbonitril (Hexahydrobenzonitril, ein Cycloalkylcyanid der Formel
CN
CH2CN
Es können die unterschiedlichsten Nitrilverbindungen
als Gelbildungsinhibitoren verwendet werden, vorausgesetzt, daß die Substituenten an der Cyangruppe
Verbindungen bilden, welche sich gegenüber dem polymerisierbaren Material sowie gegenüber dem
Bei der Bestimmung des inerten Charakters dieser Gelbildungsinhibitoren braucht das Fehlen von schädlichen Wirkungen auf die anderen Bestandteile der
polymerisierbaren Zubereitung nur mit einer geringen stabilisierenden Menge des Inhibitors ermittelt zu
werden, und zwar während einer Zeit, die mit der
gewünschten Lagerzeit sowie mit der nutzbaren Lebensdauer der Zusammensetzung überemstimmt.
Deshalb sollen auch das polymerisierbar Material, das gegen Strahlung empfindliche Katalysator-Vorprodukt
sowie der Nitril-Gelbildungsinhibitor miteinander verträglich sein, damit während der Lagerung vor der
Bestrahlung keine nennenswerte chemische Reaktion stattfinden kann. Außerdem sollten diese drei Bestandteile
im Sinne einer wechselseitigen physikalischen Affinität miteinander verträglich sein. So wäre es z. B.
ungünstig, wenn der Gelbildungsinhibitor oder das Katalysator-Vorprodukt in Form von ungelösten festen
Teilchen oder Flüssigkeitströpfchen in der Mischung verteilt wäre, und wenn die unlöslichen, dispergieren
Materialien in einem gewissen Maße ihre beabsichtigten Funktionen ausüben könnten, d. h. einer vorzeitigen
Bildung einer Lewis-Säure entgegenzuwirken bzw. den .ί
Lewis-Säure-Katalysator bei einer gegebenenfalls stattfindenden Bestrahlung freizusetzen.
Die vorstehend angeführten Katalysator-Vorprodukte stellen feste Stoffe dar. Einige der Nitrilverbindungen.
die ai% G^ibiiuungsinriiuiiuicii verwende; werden. :<■
stellen Flüssigkeiten dar, ziemlich leicht verflüchtigt werden können; eine andere Gruppe dieser Verbindungen
kann bei Raumtemperatur in fester Form vorliegen. Während man diese Bestandteile in einem oder
mehreren der polymerisierbaren Bestandteile (dem 2Ί
Epoxidmaterial oder anderen polymerisierbaren Materialien) der Zubereitung auflösen kann, ist es in der
Regel zur Vereinfachung des Mischens viel bequemer, diese Bestandteile gelöst in einem Lösungsmittel
zuzugeben. So ist es zweckmäßig, eine geringe Menge m
eines Lösungsmittelmediums, wie Aceton oder Anisol zu verwenden, um flüssige bzw. feste Zusatzstoffe in
gelöster Form einzuführen. Ein im Handel erhältii.hes
Propylencarbonat, d.h. ein cyclischer Propylenester einer Carbonsäure, insbesondere das 4-Methyl-13-dioxalan-2-on
hat sich als besonders gutes Lösungsmittel für die aromatischen Diazonium-Komplexsalze sowie
für die Nitrilverbindungen erwiesen-, ferner if>t dieses
Propylencarbonat vollständig mit den Epoxidmaterialien vermischbar. So kann dieses Propylencarbtinat in
Mengen von ungefähr 1% bis 2 t/2% bezogen auf das Gewicht der gesamten polymerisierbaren Zubereitung
anwesend sein.
Um die Nachteile zu vermeiden, die die Verwendung eines inerten Lösungsmittel-Mediums mit sich bringt,
müssen diese Lösungsmittel, die an der Polymerisationsreaktion nicht teilnehmen, einschließlich eines Lösungsmittels,
wie Propylencarbonat und anderer flüchtiger Lösungsmittel in einer Menge von weniger als 4
Gew.% verwendet werden. Insbesondere muß die Menge dieser Lösungsmittel, einschließlich der flüchti-
^CII ItIlI HC1 UIt tlllCII Utt,Ubpuiiivi τυπ *T*,iiigw ui.» i ^m w
aufweisen, innerhalb einer Grenze von 4 Gew.-°/o gehalten werden, damit eine Gasbildung während der
Anwendung und der Polymerisation der polymerisierbaren Zubereitung vermieden werden kann.
In Bezugnahme auf die vorstehend angegebene Gleichung I, in welcher die photolytische Zersetzung
des Katalysator-Vorproduktes beschrieben ist, reagiert
die halogenhaltige Lewis-Säure der Formel MX0, die
durch Bestrahlung freigesetzt werden konnte, mit dem polymerisierbaren Material z. B. nach der folgenden
Gleichung:
ArN2M(Xn * i) + Monomer oder Monomer-Mischung
■ Polymer (II)
Man nimmt an, daß der kationische Katalysator einen Einfluß auf die Spaltung einer Kohlenstoff-Sauerstoff-Epoxybindung
oder einer Lactonbindung hat oder daß er die Doppelbindung, welche in einem Vinylmonomer
enthalten ist (eine äthylenische Bindung), öffnen kann, wodurch das Wachstum einer polymeren Kette initiiert
oder auch einer Vernetzung bewirkt werden kann. Das durch die Gleichungen I und II dargestellte Verfahren
kann im allgemeinen wie folgt durchgeführt werden: Man vermischt ein Diazonium-Komplexsalz, z. B. wie es
vorstehend beschrieben wurde, mit einem monomer?·^
Epoxidmaterial und einem Lacton- oder Vinylmonomer sowie mit einer gewissen Menge einer Nitrilverbindung
als Stabilisator. Anschließend kann die erhaltene Mischung auf ein geeignetes Substrat aufgetragen
werden, z. B. eine Metallplatte, eine aus Kunststoff bestehende Platte oder Papier, worauf man das auf diese
Weise zubereitete Substrat mit ultraviolettem Licht oder mit Elektronenstrahlen bestrahlt. Während dieser
Bestrahlung zersetzt sich die Diazonhimverbindung und
ergibt den Lewis-Säure-Katalysator, welcher die Polymerisation des monomeren Epoxidmaterials oder
einer entsprechenden Mischung von Monomeren initiieren kann. Die erhaltene polymere Verbindung
verhält sich gegenüber den meisten Lösungsmitteln und Chemikalien widerstandsfähig. Als Bestrahlungsquellen
können beliebige Ultraviolett-Quellen verwendet werden,
ζ. B. Quecksilber-, Xenon- oder Kohlenstoff-Bogenlampen; man kann aber auch Elektronenstrahlen aus
einer evakuierten Katodenstrahlen-Vorrichtung verwenden.
Die einzige Begrenzung bezüglich der Bestrahlungsqulle
besteht darin, daß diese Quelle ein ausreichendes Energieniveau aufweisen muß, um das Zersetzungsniveau
der lichtempfindlichen Verbindungen zu erreu hen.
■in Die Wellenlängenbe-eiche (Frequenzen) einer aktinischen
Bestrahlung werden so ausgewählt, damit man eine ausreichende Absorption von Energie erzielt, um
die Bildung der gewünschten Verbindung zu erreichen.
Zur Erläuterung dieses Systems überzieM man eine
4-, Metallplatte mit der beschriebenen Mischung und
bestrahlt die auf diese Weise vorbehandelte Platte mit ultraviolettem Licht, das durch eine Maske oder ein
Negativ geleitet wird. Durch die Einwirkung des Lichtes beginnt die Polymerisation, welche in den bestrahlten
so Bei eichen äußerst schnell fortschreitet Der entstandene
polymere Stoff auf den bestrahlten Flächen verhak sich gegenüber äußerst vielen Lösungsmitteln und
Chemikalien sehr widerstandsfähig, während die nicht bestrahlten Flächen mit einem geeigneten Lösungsmittel
gewaschen werden können, wobei ein reversibles Bild des Polymers dieser Ausfuhrungsform zurückbleibt.
Die polymeren Produkte, die aus den stabilisierten
polymerisierbaren Zubereitungen erhalten werden können, eignen sich für die verschiedensten Anwendungen
auf dem Gebiet der Druckgraphik aufgrund ihrer überlegenen Haftung an Metalloberflächen, wegen ihrer
äußerst guten Widerstandsfähigkeit gegenüber den meisten Lösungsmitteln und Chemikalien und wegen
ihrer Fähigkeit, Bilder mit einer großen Schärfe zu ergeben. Zu deren Anwendungsgebieten gehören
lichtelektrische Widerstände für ein chemisches Ätzen, graphische Bilder, Offsetdruck-Platten, Herstellung von
Schablonen, Mikrobilder für gedruckte Schaltungen,
durch Wärme härtbare Vesikularbilder, Mikrobilder für
die Speicherung von Informationen, Dekorationen von Papier, Glas und Verpackungen sowie auch Oberzüge,
die mit Licht gehärtet werden können.
Das Mischen der ^abilisierten, gegen Bestrahlung
empfindlichen Zubereitungen gemäß der Erfindung unter Verwendung polymerisierbarer Materialien ist
äußerst leicht durchführbar. Die monomere Verbindung oder das Vorpolymerisat oder eine polymerisierbare
' Mischung davon werden mit dem Katalysator-Vorprodukt und dem Nitril-Inhibitor vereinigt Man kann das
Katalysator-Vorprodukt direkt in dem polymerisierbaren Material lösen, man kann es aber auch in einem Teil
eines Epoxids auflösen, welches gute Lösungseigenschaften aufweist und eine niedrige Viskosität besitzt,
worauf man es mit den anderen Epoxiden vermischen kann, um eine Epoxidmischung zu bilden, die sich als
endgültige Mischung für die Zubereitung eignet Man kann aber auch entweder das Katalysator-Vorprodukt
oder die Nitrilverbindung(en) oder beide Bestandteile
zuzerst mit eitfem geringen Teil eines flüchtigen oder nichtflüchtigen Lösungsmittels, wie sie weiter oben
angegeben sind, vermischen, und erst dann mit dem polymerisierbaren Material vereinigen. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform wurden einige Zubereitungen dadurch hergestellt, daß man das Katalysator-Vorprodukt in dem flüssigen Nitril-Inhibitor selbst
auflöste, worauf die erhaltene Lösung mit dem polymerisierbaren Material vermischt wurde.
Die Menge des angewendeten Katalysator-Vorproduktes sollte genügen, damit eine vollständige Polymerisation eintreten kann. Es wurde gefunden, daß man
zufriedenstellende Resultate erhält wenn man das Katalysator-Vorprodukt z- B. ein Diazonium-Komplexsalz, in einer Menge von OJSVo bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das in er Zubereitung enthaltene polymerisierbare
Material anwendet; etwa 1% oder weniger ies Katalysator-Vorproduktes können in einigen Epo:;id-Katalysator-Ausgangsstoff-Systemen vollständig ge.lügen.
Die Menge des Nitril-Inhibitors, die man für eine
gewünschte stabilisierende Wirkung benötigt, kann für vorgegebene Bestandteile leicht durch einfache Tests
festgelegt werden. Hierbei führt man in der Regel eine Reihe von Tests aus, um die Lagerdauer sowie die Dauer
der Brauchbarkeit als Funktion des Inhibitor-Anteils festzulegen. Ein geeignetes Test-Verfahren umfaßt
Messungen mit einem Viskosimeter, nachdem die stabilisierte, polymerisierbare Zubereitung im Dunkeln
so lange gelagert wurde, daß man die maximale brauchbare Lagerungszeit feststellen konnte. So kann
man z. B. für die meisten Überzugs- und Druckverfahren
Zubereitungen mit einer Viskosität in einem vorbestimmten Bereich anwenden, und durch Verwendung
eines Inhibitors können die Zubereitungen viel länger innerhalb des gewünschten Viskositäts-Bereiches gelagert werden. Die Viskosität einer frisch hergestellten
Mischung ist in einigen Fällen sogar ohne Lösungsmittel so niedrig, daß eine wesentliche Polymerisation
eintreten muß, bis die Zubereitung zu viskos wird, um
überhaupt verwendet werden zu können.
In den nachfolgend angegebenen Beispielen sind die
Mengenbereiche angegeben, innerhalb welcher der Nitril-Inhibitor üblicherweise benötigt wird, lnhibiiorntengen von nur 0,1 Gew.-% bzw. von 0,2 bis 1,5
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der polymerisierbaren Zubereitung, sind noch äußerst wirksam, um die
übliche Gebrauchsdauer merklich zu erhöhen. Im
allgemeinen ist der Inhibitor vorzugsweise in Mengen
von etwa 0,05% und etwa 2£%, bezogen auf das
Gewicht der Zubereitung, vorhanden. In einigen Zubereitungen, in welchen unnötig große Mengen des
Inhibitors vorliegen, kann das katalytf sehe Potential des
Katalysator-Vorproduktes herabgesetzt werden. Der Inhibitor kann selbst ein flüchtiges Lösungsmittel
darstellen, dessen Anwesenheit in Mengen von etwa 4 Gew,-% für viele Anwendungsmöglichkeiten uner-
!0 wünscht ist Aus diesen Gründen sollte man eine Zugabe
des Inhibitors im Oberschuß über eine geeignete stabilisierende Menge in der Regel vermeiden.
Der erfindungsgemäßen Zubereitung können inerte Pigmente und/oder Füllstoffe zugesetzt werden, welche
!5 in großen Mengen vorhanden sein können. Man kann
aber auch geringe Mengen an inerten, nicht flüchtigen Flüssigkeiten, z. B. ein Mineralöl, zusetzen. Die Verwendung derartiger inerter Bestandteile bedingt in der
Regel eine entsprechende Erhöhung der optimalen
Menge des verwendeten Katalysator-Vorproduktes. Dennoch ist es im allgemeinen sehr sehen notwendig,
daß das Katalysator-Vorprodukt eine Menge von 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung überschreitet und eine Menge des Nitrilinhibitors,
die weniger als etwa 24%, bezogen auf das Gesamtgewicht beträgt reicht im allgemeinen aus.
In den nachfolgenden Beispielen sind bevorzugte Ausführungsformen d«r Erfindung beschrieben.
Man verdünnte 40 g Bis-[3,4-epoxy-6-methylcycIohexyl)-methyl]-adipat mit 40 ml 1,4-Butandioldiglycidyl-
äther und rührte die Mischung so lange, bis sie homogen war. Dann teilte man die erhaltene Lösung in zwei
gleiche Teile. Zu dem einen Teil gab man 0,2 g festes p-Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat als Katalysator. Zu dem anderen Teil fügte man t ml (0,78 g)
Acetonitril, in welchem 0,2 g p-Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat gelöst waren. Diese beiden hergestellten Lösungen wurden dann in einem Bad mit
konstanter Temperatur von 30" C suspendiert, und man
maß die Viskositäten periodisch unter Verwendung
eines Viskosimeters von Ostwals-Cannon-Fenske.
In der Zubereitung, die kein Acetonitril enthielt, fand
innerhalb von 3 Stunden eine Gelbitdung statt, und die Viskosität dieser Zubereitung konnte nicht mehr
gemessen werden.
so Die Zubereitung, die Acetonitril enthielt blieb
andererseits während einer Zeitperiode von mehreren
nachfolgenden Tabelle Il zusammengestellt.
Tabelle II | Acetonitril | ?30 236/75 |
Zubereitung ohne 60 |
Viskosität bei 30"C (Ceniistokv) | |
Alter in Minuten | 34.0 | |
0 | 64.4 | |
6-, 35 | 269.4 | |
105 | 600.0 | |
165 | Cielbitilung | |
200 | ||
1-7
Alter in Minuten | Visko! |
. O | 24,2 |
15 | 24,6 |
95 | 26,2 |
155 | 27,6 |
263 | 29,5 |
333 | 30,8 |
405 | 32,4 |
445 | 32,7 |
3 Tage | 100,4 |
10
Man stellt eine Zubereitung her, indem man die
folgenden Bestandteile miteinander vermischte:
1,4-Butandiol-diglycidyiäther 30 g
(l-Butoxy-23-epoxypropan) 2 g
p-Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat 150 mg
Die Vernetzung von Epoxiden ist eine exotherme Reaktion; wenn diese Reaktion schnell fortschreitet und
die Ableitung der gebildeten Wäreme schlecht ist, kann
sine nachweisbare Zunahme der Temperatur in der Epoxid-Zubereitung festgestellt werden. In diesem
Beispiel stellte man zwei identische Zubereitungen mit den weiter oben angführten Bestandteilen her, aber mit
der Ausnahme, daß in der zweiten Zubereitung kein Acetonitril enthalten war.
Während der Lagerung dieser zwei Zubereitungen konnte man Veränderungen der Temperatur beobachten, und diese Veränderungen wurden aufgezeichnet
Die erhaltenen Resultate sind in der nachfolgenden Tabelle IiI zusammengestellt Man erkennt, daß
diejenige Zubereitung, die nicht mit Acetonitril stabilisiert ist, sich sehr exotherm verhält und daß man
in weniger als zwei Stunden eine Gelbildung feststellen kann. Die Zubereitung, die Acetonitril aufweist, zeigt
während einer Periode von 3 Stunden keine nachweisbaren Änderungen der Temperatur.
IS
3 Stunden verwendete man einen Teil der
stabilisierten Zubereitung, um eine Aluminmmfolie zu
überziehen. Diese Aluminiumfolie setzte man der
Bestrahlung mit einer Ultraviolett — Lampe yon
Watt in einem Abstand yon 24 bis 25 cm 60 Sekunden lang aus. Die Flüssigkeit wurde hart, und es entstand ein
harter Überzug auf dem Aluminium, Daraus ging hervor, daß die mit Acetonitril stabilisierte Zubereitung
sich äußerst gut eignete, um Überzüge herzustellen, wobei die Zubereitung, die nicht stabilisiert war, eine
vollständige Gelbildung aufwies.
Exotherme Vemetzungsreaktion einer nicht stabilisierten 100%igen reaktionsfähigen Epoxid-Zubereitung gelagert
bei 26°C
Minuten nach
dem Mischen
Temperatur, nicht stabilisiert
Temperatur stabilisiert mit Acetonitril
20
25
30
35
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
110
120
130
140
150
160
170
40
26 26
26 26
26 26
27 26 28,5 26 30 26 36 26 46 26 56,5 (Gelbildung) ?.6
66,5 26 65,5 26 59,5 26 53 26 46 26 40 26 33 26 27,5 26 26 26
Um die Wirkung von Acetonitril als Inhibitor mit anderen Lösungsmitteln fur das Diazoniumkomplexsalz zu
vergleichen, stellte man eine Haupt-Charge von Epoxidharzen folgendermaßen zusammen:
Hare
Viskosität bei Epoxy-Gew.- Gewicht
25°C, Centipoise Aequivalent in g
(3,4-Epoxycyclohexyl)-methyl-3,4-epoxycyclo-
hexancartjoxylat
1,2-Epoxy-4-(epoxyäthyl)-cyclohcxan
gruppen hauptsächlich Octyl- und Decylreste
sind
Diese Charge teilte man in fünf Teile von je 350 g. Zu jedem Teil wurden 2,1 g 2,5-Diäthoxy-4-(p-tolythio)·
benzoldiazoniumhexafluorphophat gegeben sowie eine bestimmte Menge eines Lösungsmittels (wie nachfolgend angegeben) für den Diazoniumkomplex. Anschließend rührte man eine Stunde bei einer Temperatur von
23° C, um eine vollständige Lösung des Diazoniumkomplexsalzes in der Mischung zu erzielen; die verschiedenen Proben sind nachfolgend zusammengestellt:
139
500
10
10 |
77
227 |
1000
500 |
Probe Nr. | Lösungsmittel | g des Lösungsmittels |
3A
3B 3C 3D 3E |
keines
Acetonitril Anisol Dimethylcarbonat Methylbenzoat |
keines
1,87 4,92 4,15 6,23 |
Dann ließ man die katalysierten Zubereitungen im
Dunkeln durch lagerung bei einer Temperatur von
23°C ajtern,und die Viskosität einer jeden Probe wurde
unter Verwendung eines Viskosimeter* von Brookfield
periodisch gemessen. Während der Lagerung konnte
man die folgenden Veränderungen der Viskosität feststellen;
Probe Nr, | nach | 72 | HS | 139 | 236 |
Mischung | Std. | Std, | Std. | SW. | |
3A | 10,4 | 32,7 | 57,7 | 794 | 225 |
3B | 10,6 | 164 | 21,2 | 26,6 | 80 |
3C | 10,8 | 30,0 | 53,8 | 72,6 | 201 |
3D | 10,4 | 29^ | 55,5 | 75,1 | 220 |
3E | 10,5 | 3L2 | 554 | 76,0 | 212 |
Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß die Viskosität der Probe, welche Acetonitril enthält, sich
weniger verändert im Vergleich zu den Viskositäten der anderen Proben.
Man stellte eine Mischung von Epoxidharzen her, indem man 2 Gewichtsteile eines Bisphenol A-Diglycidyläther-Vorpolymerisat-Harzes (Viskosität
5000-6400 cps bei 250C, Epoxy-Äquivalentgewicht
187), 1 Gewichtsteil (3,4-Epoxycyciohexyl)-methyl-3,4-
epoxycyclohexancarboxylat und 0,5 Gewichtsteile einer Mischung aus einem aliphatischen Glycidyläther, welcher hauptsächlich Decylglycidyläther und
Glycidyloctyläther enthielt, mischte. Von dieser Charge
nahm man zwei Teile von je 350 g. Zu dem ersten Teil fügte man 2,8 g p-NitrobenzoIdiazc-.iiumtetrafluorborat
hinzu. Zu dem zweiten Teil gab man 23 g p-Nitrobenzoldiazoniumtetrafluorborat sowie 4 ..il (3,13 g) Aceto-
nitril. Dann lagerte man die beiden Proben im Dunkeln bei Zimmertemperatur. Die Viskositäten wurden unter
Verwendung eines Viskosimeters von Brookfield
periodisch gemessen. Die Veränderungen in den Viskositäten sind nachfolgend zusammengestellt:
Viskosität bsi 25° C, Centipoise
Alter der Probe | Probe ohne | Probe mit |
in Stunden | Acetonitril | Acetonitril |
0 | 409 | 184 |
7 | 959 | 495 |
24 | 2,560 | 899 |
48 | 7,600 | 1,280 |
30 72 | 17,180 | 1,900 |
150 | Gelbildung | 2,090 |
170 | - | 2,480 |
Eine Mischung von Epoxidmaterialien wurde folgendermaßen hergestellt:
Epoxy-Harz
Viskosität bei 25° C, Cps Epoxy-Aequivalentgewicht
50
1 ^-Epoxy-4-(epoxyäthyl)-cyclohexan
Epoxidester Cresol-novolak
Alkylglcidyläther, in welchem Alkylgruppen hauptsächlich Octyl- und Decylreste sind
Nach bekannten Verfahren stellte man Cresol- oder
Phenol-Novolak-Harze her. Man führte diese Verfahren
aus, indem man Formaldehyd und im Handel erhältliches Cresol oder Phenol in einem Oberschuß miteinander kondensierte, wobei ein flüssiges oder ein niedrig
schmelzendes thermoplastisches Produkt entstand. Derartige Produkte sind in ihrer epoxidierten Form
zugänglich; sie haben ein mittleres Molekulargewicht von eiwa 1000 sowie ein Epoxy-Äquivalent-Gewicht
von etwa 200. In der weiter oben beschriebenen Epoxyd-Harzmischung wurde ein derartiges Epoxy-Cresol-Novolak-Harz verwendet, und in diesem Fall
hatte das Harz ein mittleres Molekulargewicht von 540 und ein Epoxy-Äquivalent-Gewicht von etwa 2ÖÖ.
Von der weiter oben beschriebenen Mischung nahm man Teilmengen von 600 g weg. Zu einem dieser Teile
fügte man 3,6 g p-Chlorbenzoldiazoniiim-hexafluorphosphat hinzu. Zu dem anderen Teil gab man 3,6 g
p-Chlorbenzol-diazonium-hexafluorphosphat sowie
6,5 g Acetonitril, innerhalb von 60 Minuten gcb man
dann das Diazoniumsalz hinzu; und bei der Zubereitung, 77
200
227
200
227
1860
1200
180
welche kein Acetonitril enthielt, konnte man eine sehr
schnelle Zunahme de/ Temperatur feststellen, die dazu führte, daß die Zubereitung anfing zu sieden und ein Teil
der Harze mit einem niedrigeren Molekulargewicht verdampfte. Außerdem ging die Zubereitung ohne
Acetonitril unter Gelbildung in eine zusammengeschmolzene Masse über. Die Temperatur der Zubereitung, welche Acetonitril enthielt, erhöhte sich nicht und
diese Zubereitung blieb während der gleichen Zeitperiode flüssig. Während der nächsten 24 Stunden nahm
die Viskosität dieser Zubereitung von 85 auf 980 Centipoise zu.
Fünf Teilmengen, die ein Gewicht von je 550 g aufweisen, wurden der Harzmischung, die in Beispiel 5
beschrieben ist, entnommen. Zu jedem diesem Teil gab man eine abgewogene Menge eines Lösungsmittels, wie
nachfolgend gezeigt wird, sowie 34 g 24-Diäthoxy-4-(ptolYthio)-benzoldiazonium-hexafluorphosphat.
Lösungsmittels
ing
6A | keines | _ |
6B | Acetonitril | 6,5 |
6C | Anisol | 17,1 |
6D | Dimethylcarbonat | 21,5 |
6 E | Methylbenzoat | 14,2 |
Die katalysierten Zubereitungen wurden im Dunkeln bei einer Temperatui von 25° C gelagert, und man
bestimmte die Viskosität einer jeden Probe periodisch
mit Hilfe eines Viskosimeters von Brookfield. Mit dem
Altern nahm die Viskosität zu, wie aus der nachfolgenden Zusammenstellung hervorgeht:
Alter der | Probe 6 A | Probe 6 B | Probe 6 C | Probe 6 D | Probe 6 E |
Proben in | |||||
Stunden | |||||
0 | 61 | 53 | 50 | 44 | 53 |
26 | 63 | 56 | 54 | 47 | 56 |
50 | 151 | 64 | 114 | 108 | 141 |
75 | 380 | 75 | 284 | 262 | 427 |
99 | 793 | 88 | 559 | 569 | 827 |
170 | Gelbildung | 150 | Geibildung | Gelbildung | Gelbildung |
Aus diesen Angaben geht hervor, daß nur verhältnismäßig geringe Mengen an Acetonitril notwendig sind,
nämlich bis zu 1,16% des Gewichtes der Probe 6B, um die Erhöhung der Viskosität während einer Zeitperiode
von einer Woche einzuschränken, während die Proben mit den anderen Lösungsmittelmaterialien einer Gelbildung etwa ebenso schnell unterliegen, wie die Probe 6A,
welche kein Lösungsmittel enthält
Man stellte Zubereitungen her, die aus 50 Teilen (3,4-Epoxycyclohexy)-methyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat, 50 Teilen des Diglydidyläthers von 1,4-Butandiol,
2 Teilen Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat und
verschiedenen Mengen an Acetonitril bestanden, wie 45 bilden, wurde gemessen.
nachfolgend gezeigt wird. Diese Zubereitungen wurden in einem geschlossenen Gefäß ohne Ultraviolett-Bestrahlung bei einer Temperatur von 25° C gelagert. Die
Zeit, die nötig ist, damit diese Zubereitungen ein Gel
Probe Nr. | Acetonitril | Zeit der Geibildung |
(Teile pro 100 pro | in Stunden | |
Gewicht) | ||
7Λ | keines | weniger als 20 |
7 B | 0,31 | 48 |
7C | 0,62 | 72 |
7D | 0,93 | 96 |
7E | 2,29 | 144 |
Aus den weiter oben angegebenen Zahlen gehl hervor, daß die Zeit der Gelbildung dieser Zubereitungen ziemlich gleichmäßig zunimmt, in dem Maßstab, wie
die Menge des Acetonitrils zunimmt, bis in die Nähe von mindestens 1,5% des Gewichtes der Zubereitung,
während Proportionen, die größer sind als diese und in dem Bereich von 2,2% bis 2,5% liegen, eine verhältnismäßig geringe Zunahme der Verbesserung der Stabilität
verursachen.
Man stellt eine Harz-Charge her, indem man die folgenden Epoxide
einander vermischt:
in den angegebenen Mengen mit-
(3,4-Epoxycyclohexyl)-methyl-3 ,4-cpoxycyclo- 131-143
hexancarboxylat
hauptsächlich Dodecyl- und Tetradecylreste sind
4000-6000
350- 450
350- 450
8,5
20 (60,6%)
10 (30,3%)
3 (9,1%)
Von der hier beschriebenen Charge nahm man eine Anzahl von Proben von jeweils 400 g. Jede Probe
enthielt ungefähr 242 g, 121 g bzw. 36,4 g der angeführten Epoxidbestandteile. Zu einer Probe (Probe 8A) fügte
man 8,0 ml (9,65 g) Propylencarbonat hinzu, welches 2,8 g p-Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat enthielt. Zu einer anderen Probe (Probe 8B) gab man 0,5 ml
(0,39 g, was 0,095% ausmacht, bezogen auf das gesamte Gewicht der Formulierung) Aceturiiirii, welche iii 7,5 ίίίί
(9,04 g) Propylencarbonat gelöst waren. Ebenfalls waren 2,8 g des gleichen Diazoniumsalzes vorhanden. Zu einer
dritten Probe (Probe 8C) gab man 1,0 ml (0,78 g oder 0,19%) Acetonitril, gelöst in 7,0 ml (8,44 g) Propylencarbonat, welches die gleiche Menge des weiter oben
erwähnten Diazoniumsalzes enthielt. Zu einer vierten Probe (Probe 8D) fügte man 4,0 ml (3,13 g oder 0,76%)
Acetonitril hinzu, welche in 4,0 ml (4,82 g) Propylencarbonat gelöst waren, welches ebenfalls die gleiche Menge
des erwähnten Diazoniumsalzes enthielt.
Die vier Proben, deren Herstellung weiter oben beschrieben wurde, gab man in ein Rad mit einer
konstanten Temperatur von etwa 35°C die also etwas
iiuiicf rug His uic iiuimaic £.~uuiiicf icmpctäiür. man maß
die Viskositäten dieser Proben periodisch unter Verwendung des Viskosimeters von Brookfield, und die
erhaltenen Resultate sind nachfolgend zusammengestellt:
5 Min. 3 SId. 22 Std. 46 Sld.
70Sld. 142 Sld. 166 Sld.
19OSId.
280
1345 | Gelbildung | - | - | - |
449 | 918 | 3690 | 14050 | Gelbildung - |
378 | 780 | 1922 | 4650 | Gelbildung - |
280 | 523 | 837 | 1332 | 3525 3860 |
4200
Aus diesen Resultaten geht hervor, daß Mengen des Nitrils, die niedriger sind als 1 Gew.-% und tatsächlich
so niedrig wie 0,1 Gew.-%, immer noch eine Wirkung von einem bis mehreren Tagen aufweisen, um eine
Gelbildnng zu verhindern, wobei die Harzmischung, welche bereits das Katalysator-Vorprodukt enthält, in
verarbeitbarer flüssiger Form bleibt.
In den folgenden Beispielen wird die Verwendung eines Inhibitors für die Gelbildung gezeigt, wobei man
verschiedene Nitrilverbindungen anwenden kann, die nachfolgend erwähnt werden. Nach üblicher Ansicht
wird Blausäure nicht als Nitril betrachtet, obwohl sie auch als Nitril der Ameisensäure betrachtet werden
könnte. Auf keinen Full ist diese Säure als Inhibitor für eine Gelbildung geeignet. Man verwendet vorzugsweise
Nitrile von Alkanen, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt sein können, wobei diese Verbindungen eine
ausgezeichnete Wirkung als Inhibitoren haben. Die niederen Alkannitrile sind sehr leicht zugänglich und
sind besonders für eine derartige Verwendung geeignet Alkandinitrile sind difunktionell in bezug auf die Nitril-
oder Cyangruppe und bei Verwendung dieser Dinitrile,
wie z. B. Adiponitril, zeigte sich, daß derartige Dinitrile
eine hohe Wirksamkeit besitzen. Nitrile, in welchen der
Substituent an der Cyanogruppe ein Arylrest oder ein
Alkarylrest ist, sind z. B. Benzonitril und Tolunitril Die
zuletzt erwähnten Nitrile sind ebenfalls sehr wirkungsvoll.
Man untersuchte ein im Handel zugängliches Tolunitril, das aus einer Mischung von o-, m- und
p-Methylisomeren bestand.
Man stellte eine große Charge einer Epoxidmischung her, die derjenigen, welche in Beispiel 8 verwendet
wurde, sehr ähnlich war, aber mit der Ausnahme, daß der Diglycidyläther von Bisphenol A. der Diepoxyester
— (3,4-Epoxycyclohexyl)-methyl-3,4-epoxycyclohexan-
carboxylat — und der Alkylglycidyläther Epoxy-Äquivalentgewichte von 172,127 bzw. 286 aufwiesen.
Eine Anzahl von Proben, die je 350 g betrugen, wurden von dieser Charge weggenommen, und es
enthielt jede Probe ungefähr 212 g, 106 g bzw. 31,8 g der
ίο entsprechenden, weiter oben erwähnten drei Epoxid-Bestandteile. Zu jeder Probe gab man 4 ml (4,82 g)
Propylencarbonat In der Probe 9A waren 2,45 g p-Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat enthalten,
aufgelöst in dem Propylencarbonat Die restlichen
Proben enthielten zusätzlich, ebenfalls mit der gleichen
Menge an Propylencarbonat vermischt, das Diazoniumsalz und eine Menge eines Nitrils, die 0,0259MoI
entsprach. So enthielt Probe 9B 1,79 g (0,50%) Isobutyronitril Probe 9C wies 1,06 g (039%) Acetonitril
auf. Probe 9D enthielt 1.43 g (0,40%) Propionitrit Probe
9E enthielt 1,79 g (0,50%) Butyronitril und schließlich
enthielt Probe 9F 2,68 g (0,74%) Benzonitril.
Nachdem diese sechs Proben gut durchgemischt waren, lagerte man sie bei Zimmertemperatur in
Abwesenheit von Licht und die Viskositäten wurden periodisch unter Verwendung eines Viskosimeters von
Brookfield gemessen. Man erhielt die folgenden Resultate:
9A | keines | 905 | 3340 | 11,020 | 66.330 |
9B | lsobutyro- | 700 | 1050 | 1,430 | 1,820 |
9.». | Acelo- | 800 | 1050 | 1,360 | 1,565 |
9D | Propio- | 825 | 1010 | 1,530 | 1.820 |
9 E | Butyro· | 825 | 1010 | 1,565 | 1,800 |
9F | Benzo- | 860 | 1375 | 1,900 | 2.285 |
2,880
1,595
2.530
2,660
3,610
von Energie, welche von Bestrahlung mit ultraviolettem Licht herrührte, um eine Polymerisation herbeizuführen
und um eine vollständige Härtung der Überzüge zu erhalten.
Von dei großen Charge, bestehend aus einem Epoxidgemisch und hergestellt nach Beispiel 9, wurden
drei Proben von je 400 g genommen. Zu jeder dieser Proben gab man eine Lösung von 4 g p-Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat, die in 8 ml (9,65 g) Propylencarbonat gelöst waren. Die Probe 1OA enthielt keinen
Inhibitor zur Verhinderung einer Gelbildung. Die Probe 1OB enthielt zusätzlich 1,0 g (0,24%) Tolunitril, während
die Probe IOC ansteile des Tolunitrils 1,0 g Adiponitril
aufwies. Man lagerte die Proben im Dunkeln bei Zimmertemperatur, und die Viskositäten wurden
periodisch gemessen, wobei man die folgenden Resultate erhielt:
Sechs Tage, nachdem die Probe 9A durch Gelbildung
in eine feste Masse übergegangen war, blieben die ι ■,
anderen fünf Proben, welche Nitrilverbindungen enthielten, flüssig, obgleich die Viskosität der Proben 9B,
9L). 9E und 9F einen Wert erreicht hatte, der mehr als
4000 Centipoise betrug. Einen Teii, weicher von jeder
der Proben 9B, 9C, 9D, 9E und 9F weggenommen wurde, trug man nun auf einen Karton auf, wobei man eine
Anbauschiene verwendete, damit man einen Überzug erhalten konnte, der etwa eine Dicke von 0,013 mm
aufwies, wenn er trocken war. Man setzte diese Überzüge 10 Sekunden der Bestrahlung mit einer
Hochdruck-Quecksilberlampe von 360 Watt aus, wobei der Abstand etwa 75 mm betrug, und man konnte bei
jedem der fünf fertigen Überzüge feststellen, daß sie zu harten, festen Überzügen getrocknet waren. Diese
Versuche zeigten, daß die Anwesenheit von Nitrilverbindungen keinen Einfluß auf die Aktivierung des
Katalysator-Vorproduktes hatte, unter Verwendung
Probe Nr.
Vikositäl bei 23°C, nach dem Altem bei
Std. 24 Std. 48 Std.
72 Std.
200 SId.
1OA | keiner | 885 | 1343 | - | Gelbildung | - |
1OB | Tolunitril | 643 | 2228 | 3020 | 3692 | 18.770 |
IOC | Adiponitril | 608 | 1270 | 1431 | 1534 | 4,425 |
Man stellte verschiedene größere Ansätze her, indem man die nachfolgend angeführten Epoxide in den angegebenen
Mengen miteinander vermischte:
Epoxid
Aequivalent-Gewicht Viskosität bei 25° C. Gewichtsteile
Cps.
(3,4-Epoxy<yclohexyl)-methyl-3,4-epoxycyclohexan-
carboxylat
hauptsächlich Dodecyl- und Tetradecytreste sind
Von diesen Chargen nahm man eine Anzahl von Proben, die jeweils 50 g aufwiesen. Zu einer jeden Probe
gab man 1,10 g Propytencarbonat, welches 0,55 g
4-Chlorbenzoldiazoniunihexafhiorphosphat als Katalysator-Vorprodukt enthielt. Man führte die Messungen
der Viskositäten bei einer Temperatur von 25° C aus, wenn nicht anders angegeben, ond zwar unter
Verwendung des Viskosimeter von BrookfiekL
(a) Eine Teilmenge von 10 g einer Mischling, die 50 g
der weiter oben beschriebenen Epoxidmischung enthält,
172-178
531-143
286
4000-6000
350-450
55
30
15
sowie 5,0 g Styrol, 0,55 g 4-Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat und 1,10 g Propylencarbonat, hatte, wie
festgestellt, eine anfängliche Viskosität von 98 Centipoise. Nach 20 Stunden hatte die Viskosität auf 1870
Centipoise zugenommen.
(b) Eine andere entsprechende Teilmenge von 10 g
es der Zusammensetzung von (a), wie weiter oben
angegeben, zu welcher man aber 0,02 g Acetonitril gab,
hatte nach von 20 Stunden eine Viskosität von 1090
27
Beispiel 12
(a) Eine Teilmenge von 10 g einer Mischung, die 50 g einer Epoxidmischung von Beispiel 11, 5,0 g y-Butyrolacton, 0,55 g 4-Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat und 1,10 g P'opylencarbonat enthielt, wurde bei
einer Temperatur von 0"C 16 Stunden gelagert. Die ursprüngliche Viskosität wurde bei einer Temperatur
von 25eC gemessen, und man stellte eine Viskosität von 133 Centipoise fest. Nachdem diese Mischung bei
Zimmertemperatur zusätzlich 2 Stunden stehen gelas sen wurde, erhöhte sich die Viskosität auf 2420
Centipoise.
(b) Eine weitere Teilmenge von 10 g der gleichen Zubereitung wie weiter oben in (a), aber mit einem
Zusatz von 0,02 g Acetonitril, hatte eine Viskosität von 127 Centipoise bei einer Temperatur von 250C,
nachdem sie 16 Stunden bei einer Temperatur von O0C
stehen gelassen wurdo. Nachdem man diese Mischung
noch zusätzlich 2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen ließ, konnte man eine Viskosität von 275
Centipoise feststellen.
(a) Bei einer Teilmenge von 10 g einer Mischung, die
50 g der Epoxidmischung von Beispiel 11 sowie 13 g
Dodecylvinyläther, 0,52 g 4-Chlorbenzoldiazoniumhexafluorphosphat und 1,04 g Propylencarbonat enthielt,
konnte man innerhalb von 45 Minuten eine Gelbildung feststellen, und das Produkt stellte einen Feststoff dar.
(b) Bei einer weiteren Teilmenge von 10 g der gleichen Zusammensetzung wie unter (a). aber mit
einem Zusatz von 0.02 g Acetonitril, konnte man feststellen, daß eine Gelbildung erst nach 2 Stunden
eintrat.
Claims (3)
1. Stabilisierte pojymerisjerbare Zubereitung,
gekennzeichnet durch die folgenden- Bestandteile:
ein monomeres Epcxidmaterial oder Mischungen
davon mit einem Lacton-Monomer oder mit Vinylverbindungen oder ein entsprechendes Vorpolymerisat, die durch die Einwirkung eines kationi- to
sehen Katalysators zu.Produkten:.mit höheren
Molekulargewichten polymerisierbar sind;
ein gegen Strahlung empfindliches Katalysator-Vorprodukt in Form eines aromatischen Diazoniumsalzes eines Halogen-Komplexes, welcher sich bei
Anwendung von Energie zu einer halogenhaltigen Lewis-Säure zersetzt, die die Polymerisation des
polymerisierbaren Materials zu initiieren vermag; und
eine stabilisierend wirkende Menge eines Gelbildungs-Inhibitors in Form eines Alkannitrils, Alkandinitrils, Benzonitrils oder Tolunitrils, der einer
vorzeitig gebildeten Lewis-Säure entgegenwirkt, der sich gegenüber dem polymerisierbaren Material und
gegenüber dem Katalysator-Vorprodukt im wesentliehen inert verhält, und dessen Menge zusammen
mit der Menge an beliebigen, nichtpolymerisierbaren flüchtigen Lösungsmitteln weniger als 4
Gew.-%, bezogen auf die Zubereitung, beträgt
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das monomere Epoxid oder das
Vorpolymerisat-Epoxid eine Mischung von Epoxiden ist
3. Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lacton ein y-Butyrolacton
ist
4, Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die; Vinylverbindung
eine Verbindung der Formel
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---|---|---|---|
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---|---|
DE2313628A1 DE2313628A1 (de) | 1974-06-20 |
DE2313628C2 true DE2313628C2 (de) | 1982-09-09 |
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Family Applications (2)
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- 1973-03-19 CH CH397173A patent/CH587302A5/xx not_active IP Right Cessation
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Non-Patent Citations (1)
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NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
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DE2313628A1 (de) | 1974-06-20 |
FR2210639A1 (en) | 1974-07-12 |
DE2366374C2 (de) | 1982-09-16 |
CH587302A5 (de) | 1977-04-29 |
FR2210639B1 (de) | 1977-08-05 |
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