DE2312480A1 - Verfahren und vorrichtung zum spritzgiessen von kautschuk - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum spritzgiessen von kautschukInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Spritzgießen von Kautschuk in eine Formhöhlung unter
Verwendung eines Extruders mit verschiebbarer Schnecke.
Bisher wurden in der Kunststoff-Industrie Extruder mit verschiebbarer
Schnecke, beispielsweise des in der US-Patentschrift 2 734 226 beschriebenen Typs, zum Spritzgießen von
Thermoplasten verwendet. Bei der Verwendung solcher Vorrichtungen ist es gelegentlich zweckmäßig, die Temperatur des
in eine Formhöhlung eingespritzten Thermoplasten konstant zu halten oder zu erhöhen. Zur Erzielung dieser konstanten
Temperatur der Thermoplast-Schmelze sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen worden, beispielsweise
in der US-Patentschrift 3 492 700. In dieser werden verschiedene, einander gleichwertige Wege aufgezeigt, mit
denen eine konstante Temperatur der unter Verwendung eines Extruders mit verschiebbarer Schnecke in eine Formhöhlung
einzuspritzenden Thermoplast-Schmelze erreicht werden kann,
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nämlich (1) durch Verändern der Spritzgeschwindigkeit, d.h.
der Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung der Schnecke, (2) durch Verändern der Reaktionskraft, die den Rückwärtshub
der Schnecke verlangsamt, beispielsweise durch Drosselung
der Rückströmung oder des unter niedrigem Druck von der Niederdruck-Seite eines der Verschiebung der Schnecke dienenden
Hydraulikzylinders abströmenden Fludes, und/oder (3) durch Verändern der Schneckendrehzahl.
Da sich die Erfindung auf das Spritzgießen von Kaut?-
s c h u k in einem Extruder mit verschiebbarer Schnecke bezieht, haben sich bestimmte der bisher bekannten Verfahren
zur Konstanthaltung der Temperatur von Thermoplast-Schmelzen nicht als völlig zufriedenstellend oder frei von Nachteilen
in der praktischen Anwendung erwiesen. Das Spritzgießen von Kautschuk, einem hitzehärtbaren Material, ist im Vergleich
mit Thermoplasten aus einer Reihe von Gründen besonders problematisch. Verfahren zum Formen von Kautschuk erfordern
erfindungsgemäß im allgemeinen Form- oder Spritztemperaturen
in einem engeren Bereich und lassen in verschiedenen Bereichen des in das Werkzeug eingespritzten Kautschuks nur relativ
geringere Temperaturdifferenzen zu. Außerdem ist das- Härten von Kautschuk sowohl zeit- als auch temperaturabhängigs je
höher die Temperatur, je kurzer die Härtezeit. Dieses Merkmal
verursacht unterschiedliche Temperaturen sowohl in verschiedenen Teilen des Werkzeuges während des Zuhaltezyklus als auch in
der Schneckenhülse des Extruders während des Piastizier- und
Spritzzyklus. Da außerdem Kautschuk gegenüber den meisten Thermoplasten mit einer verhältnismäßig höheren Viskosität
gespritzt wird, wird die Aufheizung des Extruders oder die Piastizierwirkung nicht wie beim Extrudieren von Thermoplasten
durch eine von außen beheizte Schneckenhülse des Extruders
erzielt, sondern durch Reibungswärme, die beim Transportieren des Kautschuks entlang der Extruderschnecke durch Scherung
erzeugt wird. Beim Zurückschieben der Schnecke wird die wirksame Schneckenlänge kleiner und im hinteren Teil eines von
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der Schnecke transportierten Kautschuk-Schusses tritt weniger Reibung auf, so daß sich zwischen den vorderen Teilen eines
Schusses, die über eine verhältnismäßig große wirksame Schneckenlänge transportiert werden, und den eine niedrigere
!Temperatur aufweisenden hinteren Teilen des Schusses eine Temperaturdifferenz ergibt. Diese ist problematisch, da die
in ein Werkzeug eingespritzten ersten oder vorderen und heißeren Teile eines Schusses viel schneller härten als die
später eingespritzten kühleren Teile des Schusses. Verlängert man die Verweilzeit des Schusses im Werkzeug so, daß die
kühleren Teile des Schusses im Werkzeug härten können, so wird die Gesamtzykluszeit nutzlos verlängert und die
anfänglich heißeren Teile des Schusses können "überhärten"
und spröde werden und somit nicht verkaufsfähig sein. Wird das gespritzte Kautschukteil aus dem Werkzeug entnommen,
bevor es in allen Bereichen ausreichend gehärtet ist, besteht natürlich die Gefahr, daß unerwünschte Verformungen und andere
Nachteile eintreten.
Herkömmliche Verfahren zur Erhöhung der Temperatur von
in einem Extruder mit verschiebbarer Schnecke gespritzten Thermoplast-^Schmelzen, wie z.B. bestimmte der in der
US-Patentschrift 3 492 700 beschriebenen Verfahren, haben sich beim Spritzgießen von Kautschuk in einem Extruder mit verschiebbarer
Schnecke im allgemeinen nicht bewährt. Beispielsweise ist der in der genannten Patentschrift enthaltene
Vorschlag, die Spritzgeschwindigkeiten zu erhöhen, bei Kautschuk von geringem praktischem Nutzen. Wenngleich es
theoretisch möglich sein kann, durch Erhöhung der Spritzgeschwindigkeiten die angestrebte Temperaturerhöhung in
der Schmelze zu erzielen, so ist dies praktisch aufgrund mechanischer und prozeßbedingter Beschränkungen nicht möglich.
In diesem Zusammenhang sei auf Versuchsergebnisse hingewiesen, die zeigen, daß durch Erhöhen der Spritzgeschwindigkeiten
beim Spritzgießen von Kautschuk sogar um das Dreifache keine merkliche Temperaturerhöhung in der Schmelze im hinteren Teil
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des Schusses erzielt wird. Jedenfalls können bei Erhöhung
der Spritzgeschwindigkeiten auf die theoretisch erforderlichen Werte am vorderen Teil des Schusses Verbrennungen auftreten,
die das Spritzteil unbrauchbar machen.
Als für die Verarbeitung von Kautschuk ebenfalls nicht geeignet hat sich der in der US-Patentschrift 3 492 700
gemachte Vorschlag erwiesen, die Temperatur einer in einem
Extruder mit verschiebbarer Schnecke gespritzten Thermoplast-Schmelze dadurch zu erhöhen, daß man die Reaktionskraft,
welche die Rückwärtshubbewegung der Schnecke verlangsamt,
verstärkt, indem man die Rückströmung oder die unter niedrigem Druck erfblgende Fludabströmung aus der Mederdruckseite
eines der Schneckenverschiebung dienenden Hydraulikzylinders drosselt. Der Grund hierfür liegt darin, daß durch eine
derartige Erhöhung der die Rückwärtshubbewegung der Schnecke
verlangsamenden Reaktionskraft auch die Zykluszeit und die Verweilzeit des Kautschuks in der Vorkompressions- oder
Schußzone verlängert wird. Die Schußzone ist der Raum in der Bohrung der Schneckenhülse, der vor einer sich nach hinten
schiebenden Schnecke liegt. Da die Viskosität des Kautschuks selbst bei konstanter Temperatur des Kautschuks ansteigt
(Pig. 7), ruft eine derartige verlängerte Verweilzeit eine Zunahme des Härtungsgrades von Teilen des in der Schneckenhülse
des Extruders befindlichen Kautschuks hervor und führt dadurch zu einer noch höheren Viskosität in Teilen des zu
spritzenden Kautschuks, so daß eine gleichmäßige Füllung aller Teile der Pormhöhlung durch Spritzen schwieriger wird.
Diese letztgenannte Erscheinung kann sich störend auf die angestrebte wechselseitige Vereinigung verschiedener, über
verschiedene Verteilungskanäle in das Werkzeug eingespritzter Teile des Schusses auswirken, so daß eine einwandfreie Verknüpfung oder Verbindung dieser Teile nicht sichergestellt ist.
Nach dem in der US-Patentschrift 3 492 700 gemachten dritten Vorschlag zur Erhöhung der Temperatur der Schmelze soll die
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Umlaufgeschwindigkeit oder Drehzahl der Extruderschnecke
erhöht werden, sobald die Notwendigkeit hierfür von einer am hinteren Ende einer Schneckenhülse angeordneten Fühlervorrichtung
festgestellt ist. Bei unmittelbarer Anwendung dieses Verfahrens auf die Verarbeitung von Kautschuk können jedoch
höhere Anfangstemperaturen in einem Zyklus tatsächlich eine Herabsetzung der Temperatur der letzten oder hinteren Teile
eines Schusses hervorrufen. Es ist schwierig, auf einen von der Fühlervorrichtung festgestellten Fehler so rechtzeitig
zu reagieren, daß dieser Fehler in wesentlichem Umfang korrigiert wird. Außerdem besteht allgemein 'die Auffassung,
daß mit einer derartigen Drehzahlerhöhung bei niedrigviskosen Thermoplasten eine geringe Temperaturerhöhung der Schmelze
erreicht werden kann. Dagegen hat die Anmelderin festgestellt, daß aufgrund der hohen Spritzviskosität von Kautschuk eine
Drehzahlerhöhung zu einer wesentlichen Temperaturerhöhung im Kautschuk führt, und daß eine wirksame und leistungsfähige
Einrichtung erforderlich ist, um in allen Bereichen eines zu spritzenden Kautschuk Schusses eine konstante Temperatur
aufrechtzuerhalten. Es ist jedoch zu bemerken, daß, wenn auf diesen Fall eine durch Drehzahlerhöhung hervorgerufene
Temperaturerhöhung der Schmelze angewendet werden soll, diese Temperaturerhöhung während der Arbeitsphase des Zyklus der
verschiebbaren Schnecke herbeigeführt werden muß, in welcher eine derartige Erhöhung erforderlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen,
mit welchen sich Kautschuk mit gleichmäßiger Temperatur spritzgießen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren und
einer Vorrichtung gelöst, mit denen unter Verwendung eines
Extruders mit umlaufender Schnecke zum Plastizieren von Kautschuk innerhalb kurzer Zykluszeiten Kautschuk-Spritzgußteile
hoher Qualität herstellbar sind. Die Schnecke ist zum Einspritzen
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des Kautschuks in eine Formhöhlung in der Bohrung einer
Schneckenhülse des Extruders zwischen einer vorderen und einer hinteren Stellung verschiebbar angeordnet. Zur Erhöhung der
Temperatur der hinteren Teile eines zu spritzenden Schusses, bei gleichzeitiger Herabsetzung der Ruckstellzeit^und der
Ge samt zyklus ze it, wird erfindungsgemäß die Drehgeschwindigkeit
der Schnecke nach ihrem Verschieben aus ihrer vordersten Stellung erhöht.
In einer Ausbildungsform nach der Erfindung wird die Drehgeschwindigkeit
der Schnecke während des größeren Abschnittes des Rückwärtshubes der Schnecke aus" ihrer vordersten Stellung
heraus allmählich erhöht. .
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
eines Ausführungsbelspiels mit weiteren Einzelheiten
erläutert. In .der Zeichnung zeigt:
!"ig. 1 eine Draufsicht auf einen Extruder in horizontaler
Bauart mit verschiebbarer Schnecke in Stellung zum Einspritzen von Kautschuk in ein zwischen Elementen '■
einer Schließeinheit angeordnetes Werkzeug,
Fig. 2 eine Vorderansicht von Teilen des in.Fig. T dargestellten
Extruders, ' '
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Zuführen
von bandförmigem Kautschuk in den in-Fig. 1 dargestellten
Extruder, ,
Fig. 4 sin- Blockschaltbild einer erfindungsgemäß ausgebildeten
hydraulischen Anlage, mit der die Schneckendrehzahl des in Fig. 1 dargestellten Extruders entsprechend
der Rückwärtshubbewegung der Schnecke veränderbar ist,
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Fig. 5 ein Diagramm des Arbeitszyklus eines herkömmlichen,
mit verschiebbarer Schnecke ausgerüsteten Extruders zum Einspritzen von Kautschuk in eine FormhUhlung, in
dem über dem Verschiebeweg der Sehnecke Schneckendrehzahl und Temperatur der Schmelze eingetragen sind,
Fig. 6 ein dem Diagramm in Fig. 5 ähnliches Diagramm für die durch Anwendung der Erfindung erzielten Ergebnisse
und
Fig. 7 ein Diagramm bestimmter Merkmale von zum Spritzgießen
plastiziertem Kautschuk, in dem die Beziehung zwischen der Schußviskosität des Kautschuks und der Härtezeit
über der Raumtemperatur dargestellt ist und worin als besonders wichtiges Merkmal des Kautschuks zu erkennen
ist, daß die Viskosität bei gleichbleibender Temperatur zunimmt.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Spritzgießen von Kautschuk in Gestalt eines Extruders oder einer Spritzgußmaschine mit
verschiebbarer Schnecke. Die Vorrichtung weist im wesentlichen eine Einheit 10 zum Plastizieren und Spritzen von Kautschuk
auf, mit der Kautschukschmelze in ein Werkzeug 12 einführbar ist, welches zwischen Elementen einer herkömmlichen, hydraulisch
betätigbaren Spritzgußwerkzeug-Schließeinheit 14,16 angeordnet ist. Das Werkzeug 12 ist aus voneinander trennbaren Werkzeughälften
18 und 20 zusammengesetzt, an deren Trennflächen Ausnehmungen ausgebildet sind, welche im Zusammenwirk en miteinander
eine Formhöhlung 22 für einen Kautschukgegenstand bilden. Zur Versorgung der Werkzeughälften mit Heizflud oder
Heizöl sind Leitungen 24 an eine (nicht gezeichnete) beliebige herkömmliche Quelle für erwärmtes Öl angeschlossen. Bei Bedarf
können für die Beheizung der Werkzeughälften (nicht gezeichnete) herkömmliche elektrische Heizvorrichtungen vorgesehen sein.
Die Piastizier- oder Spritzeinheit 10 ist im wesentlichen herkömmlich und dem in der bereits erwähnten US-Patentschrift
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2 734 226 dargestellten und beschriebenen Extruder mit verschiebbarer
Schnecke ähnlich ausgebildet. Zur Spritzeinheit gehört eine Schneckenhülse 26, in deren Bohrung 28 eine zum
Extrudieren oder Plastizieren von Kautschuk geeignete Extruder schnecke 30 drehbar und verschiebbar aufgenommen ist. Es sei
darauf hingewiesen, daß unter dem hier gebrauchten Ausdruck "Kautschuk" sowohl Naturkautschuke und synthetische Gummen
als auch andere Elastomere mit hoher Spritzviskosität verstanden werden, die die Verarbeitbarkeit von Kautschuk aufweisen.
Wie einem in der Ausgabe vom Februar 1972 der Zeitschrift "Rubber World" auf den Seiten 31 bis 35 abgedruckten Artikel zu entnehmen ist, hat die Anmelderin unter dem
Warenzeichen Nordel 2903 R von duPont hergestelltes Äthylen-Propylen-Dien-Monomer
mit gutem Erfolg verwendet.
Die Extruderschnecke 30 weist wendelförmige Stege 31 und an
ihrem vorderen Ende eine konische Schneckenspitze oder kegeligen Schmierkopf 32 auf, der mit einer Spritzdüse 34
zusammenwirkt, um plastizierten Kautschuk aus der Bohrung 28 durch Verteilungskanale 36 in die Formhöhlung 22 zu leiten.
Um den hinteren Teil des Schmierkopfes 32 herum ist ein
Rückströmsperring 35 angeordnet, der während des Spritzvorganges
das Zurückströmen eines Schusses entlang der Schnecken—
stege verhindert. Das vordere Ende der Schneckenhülse 26 ist
von einer Mehrzahl von fludführenden Ringkanälen 38 umschlungen.
Jeder dieser Kanäle ist über geeignete Leitungen 40, von denen nur ein Paar gezeichnet ist, an eine Fludpumpe 42
angeschlossen, die zur Versorgung der Ringkanäle 38 mit
Kühlmittel oder, bei Bedarf, mit Heizmittel unter Druck stehendes Flud durch einen Kühler 44 oder durch einen bei
Bedarf aufschaltbaren Fluderhitzer 46 eines Wärmetauschers
schickt. Der Fluderhitzer 46 dient nur dazu, den Ringkanälen Heizmittel während der Anlauf- oder Leerlauf-Phasen des
Arbeitszyklus der Spritzeinheit 10 zuzuführen. Danach wird das Flud nicht erhitzt, sondern vielmehr im Wärmetauscher-Kühler
44 gekühlt. Bei normalem Betrieb der Einheit -genügt
die durch Scherung erzeugte Reibungswärme zum Plastizieren des Kautschuks.
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Es sei nun auf Fig. 2 verwiesen. Zum Verschieben der Schnecke
30 aus einer vordersten Stellung, die entsprechend Fig. 2 von einer Aufgabeöffnung 48 für bandförmigen Kautschuk einen
Abstand L., hat, in eine hintere Stellung, welche von der
Aufgabe (ST nung 48 um einen Betrag Lp entfernt ist, dienen zwei
Hydraulikzylinder 50,52 (Fig. 1). Diese Zylinder 50 und 52 sind über ein Joch 54 fest mit dem hinteren Ende der Schnecke
30 verbunden. Sie weisen jeweils eine Bohrung 55 auf, in der ein Kolben 56 angeordnet ist. Dieser ist über eine Kolbenstange
58 starr an einen ortsfesten Rahmen 60 angeschlossen. Zum Verschieben der Schnecke 30 in beiden Richtungen wird von
einer (nicht gezeichneten) geeigneten Quelle aus Druckmittel der einen oder der anderen Seite des Kolbens 56 zugeführt, so
daß den Zylindern 50 und 52 eine Relativbewegung gegenüber den
ortsfesten Kolben erteilt und dadurch die mit dem Zylinder und dem Joch fest verbundene Schnecke in der einen oder der
anderen Richtung verschoben wird.
Entsprechend Fig. 3 ist mit einem Zugregler 62 ein Kautschukband
64 von einem (nicht gezeichneten) Vorratswickel oder einem Vorratsbehälter aus, in dem das Band in beliebiger loser
Form, beispielsweise in Zickzack- oder Schleifenform abgelegt ist, in die Aufgabeöffnung 48 zuführbar. Der Bandzugregler 62
dient dazu, eine Selbstspeisung des Extruders zu ermöglichen,
oder mit anderen Worten, das Kautschukband 64 mit einer Geschwindigkeit zuzuführen, die durch die Umlaufgeschwindigkeit
der Schnecke oder den Erweichungsgrad bestimmt ist, ohne daß das Band durch zu geringe Bandfördergeschwindigkeit gespannt
oder durch zu große Fördergeschwindigkeit zu schlaff wird. Zur Erzielung der angestrebten Selbstspeisung des Extruders
weist der Zugregler 62 eine obere lose mitlaufende Rolle 66 auf, die das Band um eine untere lose mitlaufende Rolle 68
führt. Beide Rollen sind drehbar an einem Rahmen 69 angeordnet. Das Band ist von der unteren Seite der unteren Rolle 68 zu
einer seitlich daneben angeordneten, hydraulisch angetriebenen Förderrolle 70 geführt, die so angeordnet ist, daß sie das
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Band an ihrer Oberseite erhält. Sie befindet sich senkrecht
über der Aufgabeöffnung 48 des Extruders und ist hydraulisch
von einem Motor 71 mit einer Geschwindigkeit angetrieben* die
wenigstens so groß ist, daß der maximale Bandbedarf der mit größter Drehzahl umlaufenden und maximal nach hinten ver- ;
schobenen Schnecke gedeckt ist. In der Aufgabeöffnung 48 ist eine Abdeckplatte 72 angeordnet, die verhindert, daß sich
das anfänglich um die Schnecke 30 herumgeschlungene Band in die Bewegungsbahn des nachfolgend einlaufenden Bandes ausWölbt
und eventuell dessen Bewegung stört. Sobald ein Zustand eintritt, in dem die angetriebene Förderrolle 70 die Schnecke 30
schneller mit Band versorgt, als diese bei der zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Drehzahl benötigt, so bildet sich,- wie
in Pig. 3 dargestellt, eine schlaffe Bandschleife aus» Dies
bewirkt, daß sich das Band schleifenförmig nach oben von der angetriebenen Förderrolle 70 abhebt, so daß der von dieser
vorgenommene Bandvorschub automatisch unterbrochen wird, bis der Bandüberschuß durch den Bandbedarf der Extruderschnecke
aufgebraucht ist. Auf diese Weise ist unabhängig von der zur Beibehaltung der Temperatur der Schmelze veränderten Drehzahl
der Schnecke eine zweckdienliche Zugspannung in der Bandzufuli¥
sichergestellt.
Pur den Antrieb der Schnecke 30 mit verschiedenen Umlaufgeschwindigkeiten
oder Drehzahlen ist am hinteren Schneckenende ein hydraulisch betätigter Motor 74 angebracht (Pig» 1). Die
Drehzahlregelung des Motors 74'und der Schnecke 30 erfolgt
erfindungsgemäß mit einer Schneckendrehzahl-Regelvorrichtung 80, die in Pig. 4 schematisiert dargestellt ist.
Die Regelvorrichtung 80 weist erfindungsgemäß eine Hydraulikpumpe 82 auf, die über Leitungen 84 und ein elektrisch
betätigtes Durchflußrege!ventil 86 in herkömmlicher Bauweise
an den die Drehbewegung der Schnecke 30 antreibenden Hydraulikmotor
74 angeschlossen ist. Das Durchflußregelventil 86 vermag mit Steuerung durch ein Potentiometer 90 veränderbare
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Anteile an der Fördermenge der Pumpe 82 an einen Vorratsbehälter
88 abzugeben. Der elektrische Widerstand des Potentiometers 90 ist durch die Größe des Rückwärtshubes der
Schnecke 30 bestimmt. Nach Verschieben der Schnecke aus ihrer vordersten Stellung heraus, die sich im Abstand ~L* von
der Bandaufgabeöffnung befindet, um einen Betrag von 10$ von
L1 nach hinten tritt erfindungsgemäß eine allmähliche
Erhöhung des Widerstandes des Potentiometers ein, welches ; die vom Durchflußregelventil 86 zurück in den Vorratsbehälter
88 abgeleitete Strömung drosselt. Dadurch wird während des nachfolgendes Rückwärtshubes der Schnecke die
Umlaufgeschwindigkeit des Motors 74 allmählich erhöht, bis die Schnecke ihre hinterste Stellung mit Abstand L2 von der
Aufgabeöffnung 48 erreicht (Pig. 2).
Bei Bedarf können ein oder mehrere (nicht gezeichnete) Endschalter
so angeordnet sein, daß sie bei Verschiebung der Schnecke 30 nach hinten nacheinander betätigt werden und
ein oder mehrere Ventile und entsprechende Leitungsdrosselstellen schalten, um allmählich abnehmende Fludströmung aus
der Pumpe 82 durch die Ventile zurück in den Vorratsbehälter abzuleiten. Daraus ergibt sich entsprechend der Verschiebung
der Schnecke 30 nach hinten eine schrittweise Erhöhung der
Motordrehzahl.
Es sei darauf hingewiesen, daß das Spritzgießen von Kautschuk mit einem Extruder mit verschiebbarer Schnecke unter Verwendung
herkömmlicher Vorrichtungen möglich ist, wobei sich in der Schmelze Temperaturveränderungen entsprechend Pig. 5
ergeben. Durch Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung erzielt man mit Vorteil eine konstante
Temperatur der Schmelze, wie in Fig. 6 dargestellt.
Die Erfindung ist nicht auf das vorstehende Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen dieses Grundgedankens
in vielfältiger Weise abwandelbar.
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Claims (13)
- ANSPRÜCHE\.J Verfahren zum Spritzgießen von Kautschuk unter Verwendung einer Vorrichtung, insbesondere eines Extruders, mit umlaufender Schnecke zum Plastizieren des Kautschuks, wobei die Schnecke zum Einspritzen von Kautschuk in eine Formhöhlung in einer Schneckenhülse zwischen einer vorderen und einer hinteren Stellung verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit der Schnecke zur Erhöhung der Temperatur wenigstens eines Teils des von der Schnecke transportierten Kautschuks nach ihrem Verschieben aus ihrer vordersten Stellung erhöht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit der Schnecke während eines Abschnittes des Rückwärtshubes der Schnecke aus ihrer vordersten Stellung heraus allmählich erhöht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e η η zeichnet, daß, um die Schmelze auf konstanter Temperatur zu halten, die Drehgeschwindigkeit der Schnecke während des größeren Abschnittes des Rückwärtshubes der Schnecke aus ihrer vordersten Stellung heraus allmählich erhöht wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit der Schnecke erhöht wird, während die Schnecke die letzte Hälfte ihres aus ihrer vordersten Stellung nach hinten gerichteten Verschiebeweges zurücklegt.309838/1018/2- # - 42 .677
- 5. Verfahren nach Anspruch 3» weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß der Kaut schule in der Schneckenhülse abgekühlt wird. ,
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß der· AufgabeÖffnung der Schneckenhülse Kautschuk-in Streifen- oder Bandform mit einer Geschwindigkeit zugeführt wird, die von der Schneckendrehzahl und dem Blastiziergrad abhängig ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6-, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Extrudiergut-Aufgäbedas zu plastizierende bandförmige Extrudiergut über einen Abschnitt einer angetriebenen Förderrolle: geführt und unmittelbar in die Aufgabeöffnung der Hülsenbohrung gerichtet wird, wobei die Förderrolle in ihrer Drehung so schnell angetrieben wird, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit größer ist als die Geschwindigkeit, mit der das Extrudiergut der Schnecke zugeführt werden muß, und wobei zugelassen wird, daß sich das Extrudiergut band schleifenförmig von der Oberfläche der Förderrolle abhebt, um deren Förderwirkung zu unterbrechen, sobald der Schnecke ausreichend Extrudiergut zugeführt ist.
- 8. Vorrichtung, insbesondere Extruder mit verschiebbarer Schnecke zum Plastizieren und Spritzen von Kautschuli: in eine Formhöhlung, mit einer in einer Schneckenhülse verschiebbar und drehbar aufgenommenen Schnecke, einem Motor, mit dem die Schnecke zum Erhitzen und Plastizieren von durch die Hülse geleitetem Kautschuk in Drehung antreibbar ist, weiterhin mit einem Motor, mit dem die Schnecke zum Einspritzen von Kautschuk in eine Formhöhlung zwischen einer309838/101842 677hinteren und einer vorderen Stellung verschiebbar ist, und mit einer Kühlvorrichtung zum Kühlen des von der Schnecke in der Schneckenhülse plastizierten Kautschuks, dadurch gek ennz e i chnet, daß eine SteuervorricHung (80) vorhanden ist, mit der sich die Drehzahl des Drehantriebsmotors (74) und der Schnecke (30) bei Verschiebung der Schnecke (30) aus ihrer vorderen Stellung heraus erhöhen läßt.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (80) so ausgebildet ist, daß sie die Drehzahl der Schnecke (30) allmählich und gleichmäßig während des größeren Abschnittes des Eückwärtshubes der Schnecke aus ihrer vordersten Stellung heraus erhöht.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gek e η η zeichnet, daß eine Vorrichtung (62) vorhanden ist, mit der der AufgabeÖffnung (48) der Schneckenhülse (26) Kautschuk (64) in Bandform mit einer von der Schneckendrehzahl abhängigen Geschwindigkeit zuführbar ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch .10, dadurch g e k e η η -ζ ei c Ii η e t, daß mit der Hülsenbohrung (2ÖJ eine Hülsenaufgabeöffnung (48) mit verengter Durchtrittsöffnung in Verbindung steht, durch die der Bohrung (28) ein nachgiebiger Streifen oder ein nachgiebiges Band (64) des zu plastizierenden Materials in Längsrichtung zuführbar ist, wobei an dem in der Bohrung (28) befindlichen Teil des Materialbandes (64) die Ausbildung einer größeren Schleife verhindert ist, daß eine angetriebene Förderrolle (70) im Abstand von und in Deckung mit der Hülsenaufgabeöffnung (48)/4 309838/1018- ♦ - 42angeordnet ist, und daß das Band (64) über eine Führung (66,68) so auf die der Hülsenaufgabeöffnung (48) abgewandte Seite der angetriebenen Förderrolle (70) leitbar ist, daß es, solange der Schnecke (30) Material (64) zugeführt werden muß, zum Transport durch die Förderrolle (70) an deren Oberfläche anliegt, und, sobald die Schnecke (30) ausreichend Material (64) erhalten hat, selbsttätig eine nicht an der Förderrollenfläche anliegende Schleife bildet.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß die Aufgabeöffnung (48) der Hülse (26) nach oben gerichtet ist, und daß die Förderrolle (70) mit geringem Abstand unmittelbar darüber angeordnet ist.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch g e k e η η zeichnet, daß eine zur Führung (66,68) gehörende Rolle (68) an einer Seite der angetriebenen Förderrolle (70) unterhalb deren Oberseite so angeordnet ist, daß das transportierte Materialband (64) an der Oberseite der angetriebenen Förderrolle (70) an einem größeren Bogenabschnitt geführt ist.309838/1018
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