DE2311785C2 - Verfahren zur Herstellung eines modifizierten, aber undifferenzierten Stammes von Pflanzengewebe aus undifferenziertem Pflanzengewebe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines modifizierten, aber undifferenzierten Stammes von Pflanzengewebe aus undifferenziertem PflanzengewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines modifizierten, aber urfdifferenzterten Slamnies
von Pflanzengewebe aus undifferenziertem Pflanzengewebe, welches auf einem ersten Nährmedium, das
Zucker enthält, in Gegenwart von Licht und Kohlendioxid gezüchtet wird, wobei man einen Teil des
wachsenden Gewebes entfernt und diesen Teil auf ein zweites Nährmedium überführt
Hierbei wird Pflanzengewebe durch Kultivierung eines Gewebekallus in einem Nährmedium, das einen
Zucker und Nährstoffe enthält, gezüchtet Unter geregelten Bedingungen wächst das Gewebe durch
Zellteilung, wobei weiteres Gewebe gebildet wird, ohne daß Differenzierung des Gewebes stattfindet
Die Züchtung von Pflanzengewebe in vitro in flüssigen Schüttkulturen oder auf Agar-N-Öhrmedien ist
eine Methode, die für die Züchtung zahlreicher Pflanzenarten angewandt wird. Ein solches Verfahren
der eingangs umrissenen Gattung wird ΐη American
Journal of Botany, Jahrgang 50. 1963, S. 248—254, in
einer Arbeit von A. C. Hildebrandt, |. C. Wilmar,
H. Johns und A. J. Riker beschrieben. Im Prinzip besteht vj S3 τ CTi αϊ ι PC Π U ST! Π, uSu ΓΐΐαΠ CiUCFi rvaiiüS, Wie cT
beispielsweise bei Verletzungen entsteht, von einem Teil einer aseptischen Pflanze, die also ohne Infektionsgefahr
von außen herangewachsen ist, entnimmt, ihn auf ein Nährmedium überführt und das Gewebe dem Licht
aussetzt Das Gewebe wächst auf dem Nährmedium. Das Verfahren kann auch angewandt werden, um
Pflanzenzellen in Suspension in einem flüssigen Nährmedium zu züchten.
Aus dem Artikel »Die Naturwissenschaften« 58, S. 318-320, (1971), ist ein Verfahren bekannt, bei
welchem ebenso wie beim Anmeldegegenstand Wachstum von undifferenziertem Pflanzenmaterial aus isolierten
Mesophyllprotoplasmen erzeugt wurde. Bei diesem Verfahren wurde ebenfalls ein Teil des Pflanzengewebes
entfernt und auf ein zweites Nährmedium überführt, in welchem der Zuckergehalt geändert wurde. Bei
diesem Verfahren wird jedoch im Gegensatz zum Anmeldegegenstand keine Modifizierung des undifferenzierten
Gewebes vorgenommen, sondern es werden durch den Zuckergehalt nur verbesserte Wachstumsbedingungen
geschaffen, wobei der Zuckergehalt im Gegensatz zum Anmeldegegenstand erhöht wurde. Ziel
dieses bekannten Verfahrens ist die Gewinnung eines Materials, aus dem durch anschließende Anregung zur
Differenzierung ganze Pflanzen zu gewinnen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
eingangs umrissene Verfahren so weiterzubilden, daß das Gewebe eine erhöhte Kohlendic-idaufnahme hat
und erhöhte Photosynthese gewährleistet. Diese Aufgabe v'ird dadurch gelöst, daß das zweite Nährmedium, auf
welches man e;nen Teil des wachsenden Gewebes
überführt, weniger Zucker enthält. Diese Verringerung des Zuckergehaltes zwingt das Pflanzengewebe. den
fehlenden Zucker aus dem angebotenen Licht und Kohlendioxid selbst zu erzeugen und dadurch erhöhtes
Mengenwachstum zu gewährleisten. Dieses Material wächst schneller als die natürliche Pflanze.
Im Rahmen dieser Beschreibung ist unter Pflanzengewehe
das Gewebe von Spermalophyta, d= h, also von
Sarfienpflanzen, zu verstehen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann progressiv wiederholt Werden, indem jeweils ein Teil des
Pflanzengewebes auf ein weiteres Nährmedium, das Weniger Zucker enlhältj übertragen Wird,
Dem zweiten Nährmedium wird Vorzugsweise eine Ungiftige, hichl verwertbare Substanz in einer solchen
Menge zugesetzt, daß der osmotische Druck des
zweiten Nährmediums im wesentlichen der gleiche ist,
wie der des ersten Nährmediums. Bevorzugt als Substanzen, die zur Aufrechterhaltung des osmotischen
Drucks des Nährmediums dienen, werden organische Verbindungen, z. B. Sorbit und Mannit und andere
Zuckeralkohole. Auch anorganische Substanzen können verwendet werden, vorausgesetzt daß sie keine
nachteiligen Wirkungen auf das Pflanzengewebe haben.
Die in jeder Stufe zuzusetzende Menge der Substanz kann berechnet werden, indem man den anfänglichen
osmotischen Druck aus der anfänglichen molaren Zuckerkonzentration ermittelt und hieraus die Menge
der Substanz berechnet, die zugesetzt werden muß, um den osmotischen Druck im wesentlichen aufrecht zu
erhalten. Die Verwendung eines Zuckeralkohols hat z. B. den Vorteil, daß, da sein Molekulargewicht dicht bei
dem des Zuckers liegt, die Gewichtskonzentration von Zucker plus Zuckeralkohol im wesentlichen konstant
gehalten werden kann, wobei die Verminderung des Zuckergehalts durch eine Erhöhung des Zuckeralkoholgehalts
ausgeglichen werden kann.
Es gibt zahlreiche bekannte Nährmedien, die für die Züchtung von Pflanzenzellgewebe verwendet werden.
Sie enthalten im allgemeinen verschiedene Mineralstoffe, die als Nährstoffe benötigt und zuweilen als
Makroelemente bezeichnet werden, und verschiedene Metallsalze, die zuweilen als Mikroeleirente bezeichnet
werden. Ferner können verschiedene Aminosäuren, Vitamine und Pflanzenwachstumsregler vorhanden sein.
Als Beispiele gebräuchlicher Nährmedien, die verwendet werden, sind die Nährmedien von Skoog, Heller,
Knop, Skoog und l.'urashige, Gamborg, White und Street zu nennen. Diese Medien enthal-'^n unterschiedliche
Mengen der verschiedenen Bestandteile. Als Quelle für Zucker werden Saccharose, Glucose >'rid Kokosnußmilch
verwendet.
Zu den typischen Makroelementen gehören Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium und Magnesium.
Beispiele typischer Mikroelemente sind Eisen, Zink, Mangan. Kupfer, Nickel, Molybdän und Bor. -to
Die Zuckerkonzentrationen im ersten Nährmedium beim Verfahren gemäß der Erfindung betragen 20 bis
50 g/Liter, vorzugsweise etwa 30 g/Liter. Als Zucker wird vorzugsweise Glucose verwendet.
Die Nährmedien enthalten außerdem Pflanzenwachstumsregler,
z. B. Auxine und Cytokinine, und Aminosäuren und Vitamine, z. B. Nicotinsäure. Thiamin, Glycin
und Folsäure.
Vorzugsweise wird während der Züchtung des Pflanzengewebes eine erhöhte Lichtintensität angewendet.
Beispielsweise kann mit Lichtintensitäten von 2600 bis 10 000 Lux, zum Beispiel etwa 7000 Lux gearbeitet
werden, wobei während der ersten Züchtungsstufe das intensivere Licht angewandt wird, und beispielsweise
Intensitäten von 5500 bis 10 000 Lux zur Einwirkung kommen.
Während der Züchtung des Pflanzengewebes wird die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre
vorzugsweise auf einen Wert erhöht, der höher ist als in der normalen Atmosphäre (0,03 bis 0,5 V0I./V0I.). Die
Konzentration des Kohlendioxids kann erhöht werden, indem die Öffnung des Behälters, in dem das Gewebe
Wächst, mit einer Membran, die für Kohlendioxid semipermeabel ist, bedeckt wird- Die Atmung in der
Dunkelheit erhöht den Kohiendioxidgehalt der Atmo-Sphäre
im Behälter. Wenn höhere Kohlendioxidkonzentrationen erforderlich sind, kann der Behälter Verschlossen
Und der Partialdruck des Kohlendioxids im Behälter
erhöht werden.
Das auf dem ersten Nährmedium wachsende Pflanzengewebe nimmt einen Teil des Kohlendioxids
aus der Luft auf und absorbiert Licht, damit die Photosynthese stattfinden kann, wobei die im Gewebe
vorhandenen Chloroplaste ausgenutzt werden. Der Wirkungsgrad der photosynthetischen Fähigkeit des
Gewebes kann durch die Kohlendioxidaufnahme des Gewebes bestimmt werden. Ein Maß für die relativen
photosynthetischen Fähigkeiten verschiedener Teile des wachsenden Gewebes kann durch visuelle Prüfung
des wachsenden Gewebes erhalten werden, da die grüneren Teile aktivere Chloroplaste enthalten. Vorzugsweise
wird der grünere Teil auf das zweite Näh.-medium überführt Durch Wiederholung des
Vorganges der Oberführung eines Teils der Pflanze auf
ein Nährmedium, das weniger Zucker enthält, ist es möglich, die Fähigkeit des Pflanzengewebes zur
Photosynthese zu steigern. Das wachsende Pflanzengewebe entnimmt dann einen größeren Teil des
Kohlenstoffs, den es zum Wachstum benötigt, aus dem Kohlendioxid in der Luft und einen geringeren Teil aus
dem Zucker.
Das Gewebe kann aseptisch auf Agar in beliebigen geeigneten Behältern, die lichtdurchlässig sind, gezüchtet
werden. Vorzugsweise werden Glasbehälter verwendet, weil sie indifferent und leicht sterilisi^rbar sind.
Der Behälter sollte während der Züchtung des Gewebes bedeckt gehalten werden, um die Gefahr einer
Verunreingiung durch Bakterien weitgehend auszuschalten.
Erfindungsgemäß ist es möglich, einen photosynthetischen Stamm gewisser Gewebe herzustellen, der den
gesamten Kohlenhydratbedarf aus dem Kohlendioxid entnehmen und auf einem zuckerfreien Medium
gezüchtet werden kann.
Zu den Pflanzengeweben, die in dieser Weise gezüchtet werden können, gehören die Gewebe von
Gräsern wie Luzerne, Klee, Gemüse, r. B. Karotten, und Pflanzen,z. B.Tabak.
Kallus von der Pflanze Psoralea bituminosa wurde in Gläsern auf Skoog-Medium gezüchtet, das 3 Gew.-%
Saccharose enthielt (30 g/Liter). Die Öffnungen der Gläser wurden mit einer Folie aus Polyäthylen hoher
Dichte verschlossen. Das Gewebe wurde unter Bedingungen von langen Tagen (16 Stunden hell) in einer
Lichtintensität von 7000 Lux unter farbgemischten Quecksilberwolfram-Widerstandslampen gezüchtet. Es
wurde einige Zeit dem Wachstum überlassen, worauf die Gewebeteile der intensivsten grünen Farbe ausgewählt
und auf frisches Medium verpflanzt wurden. Dieser Prozeß von Wachstum und Auswahl wurde
während einer Zeit Von 6 Monaten wiederholt. Die Atmungs* und Photosyntheseraten des Kaliüs iri jeder
Auswahlstufe wurden durch Infraröt-Gäsanalyse (für
CC^-VerbraUch) Und mit der Sauerstoffelektrode (für ÖVbh)
) g
Die Zusammensetzung des Skoog-Mediums ist in
Beispiel 2 genannt.
Zustand von Psoralea-Kallus
Geschwindigkeit der Photo-
synthese*)
(μ.ΜοΙ gebundenes CO2Zg
Trockengewicht/Stunde)
Zu Beginn hellgrün 1
mittelgrün 16
sehr grün 38
nach lömonatiger Auswahl 78
mit Neubildungen 119
Nachdem durch diesen Prozeß ein dunkelgrüner Kai- I5
lus erhalten worden war, wurde die Saccharosekonzentration
im Medium verringert
20
Saccharose | Geschwindigkeit | Gerchwmdrgkeit |
konzentration | der Photosynthese*) | der Photosynthese/ |
des Mediums | (μ,Μο! freigesetztes | Atm üngsgesch win |
O2/g Frischgewicht/ | digkeit 25 | |
Std. |
Gläsern auf Skoog-Medium gezüchtet, das 3Gew.-%
Saccharose enthielt (30 g/Liter). Die öffnungen der Glaser wurden mit einer Folie aus Polyäthylen hoher
Dichte verschlossen. Das Gewebe wurde unter Bedingungen von langen Tagen (16 Stunden hell) in einer
Lichtintensität von 7000 Lux unter farbgemischten Queci-'silberwolfram-Widerstandslampen gezüchtet
Das Gewebe wurde einige Zeit dem Wachstum überlassen, worauf die Gewebeteile mit der intensivsten
grünen Farbe ausgewählt und auf frisches Medium verpflanzt wurden. Bei Verwendung des gleichen
Mediums, das Glucose enthielt, wurde durch in Augenscheinnahme gefunden, daß die Zahl von
Chloroplasten pro Pflanzenzelle von 6 bis 8 bei dem auf Saccharose gezüchteten Gewebe auf 14 bis 18 bei dem
auf Glucose gezüchteten Gewebe gestiegen war.
Dieser Prozeß wurde unter Verwendung verschiedener Mengen von Glucose wiederholt Die Atmungsgeschwindigkeiten
wurden durch Infrarot-Gasanalyse (für CO2-Verbrauch) und mit der Sauerstoffelektrode (für
02-Raten) gemessen.
30 g/Liter
3,75 g/Liter
3,75 g/Liter
2,5
2,8
2,8
0,3 0,7
30
*) Jedes ^iMoI gebundenes CO2 setzt 1^MoI O2 frei.
35
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß die Erfindung die Züchtung von Gewebe auf einem Medium
mit verringertem Zuckergehalt ermöglicht
Beispiel 2
Kallus ton der Pflanze Psoralea bituminosa wurde in
Kallus ton der Pflanze Psoralea bituminosa wurde in
40
Makroeleinente | g/Liter |
KNO3 MgSO47H2O CaCI3 · 2H2O KH2PO4 NH4NO3 |
1,900 0,370 0,440 0,170 1.650 |
Mikroelemente | mg/Liter |
H,BO3 | 10,000 |
MnSO4 · 4H2O | 25,00 |
CuSO4 · 5H2O | 0,025 |
Na2MoO4 - 2H2O | 0,250 |
Na2EDTA | 0,027 |
FeSO4 · 7H2O | 0,037 |
Aminosäuren und Vitamine, mg/Liter
Pflanzenwachstumsregler
mg/Liter
mg/Liter
Nicotinsäure | 0,005 |
Mesoinosit | 0,100 |
Pyrodoxin HCl | 5X10"1 |
Thiamin HCI | 5 X10-" |
Biotin | 5X10-5 |
Folsäure | 5 X10-» |
Glycin | 0,002 |
Glutamin | 0,200 |
Naphthylessigsäure 3 X10—*
Kinetin 2X10-4
Kinetin 2X10-4
Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 3 genannt. Das gebundene CO2 ist dem freigesetztem Sauerstoff
äquivalent.
Medium
LilrarotgasanalyseU
PD RD
PD RD
PU/RD
Sauerstoflelektrode2)
P2J/R2)
normales Skoög-Medium
Skoog + 3Og Giucnse/l
Skoog + 2Og Glucose/1
Skoog + 1Og Glucose/i
Skoog + 3Og Giucnse/l
Skoog + 2Og Glucose/1
Skoog + 1Og Glucose/i
4,81 | 8,36 | 0,58 | 7,30 | 8,80 | 0,83 |
2,53 | 8,57 | 0,29 | 2,45 | 4,55 | 0,54 |
2,61 | 5,74 | 0,45 | 3,25 | 9,25 | 0,35 |
3.21 | 6.42 | 0.50 | 6.65 | 10 fiS | Odd |
Fortsetzung
Medium
Infrarotgasanalyse»
pi) RD
pi) RD
Sauerstoffeiektrode2>
p2) R2) P2I/R2)
Skoog +5g Glucose/1
Skoog + 1 g Glucose/I
Skoog +Og Glucose/1 + 1% CO2
Skoog + 1 g Glucose/I
Skoog +Og Glucose/1 + 1% CO2
P = Ptiotosynthese; R = Atmung.
D die Zahlen bedeuten y MoI CO2/g Frischgewicht/Stunde.
2> die Zahlen bedeuten y Mol CVg Firschgewicht/Stunde.
3,24 | 10,52 | 0,31 | 4,85 | 6,65 | 0,73 |
3,39 | 2,26 | 1,50 | 4,90 | 5,25 | 0,93 |
1,81 | 1,81 | 1,00 | 4,20 | 4,60 | 0,91 |
Die Ergebnisse auf Basis des Trockengewichts an der Sauerstofielektrode sind in Tabelle 4 genannt.
Glucosegehalt des Mediums | Geschwindigkeit der | Atmungsgeschwindigkeit | P/R |
g/i | Photosynthese P | R | |
(jiMol Oj/g Trocken | (μΜο1O2/g Trocken | ||
gewicht/Stunde | gewicht/Stunde | ||
30 | 52,5 | 111 | 0,54 |
20 | 40,5 | 115 | 0,35 |
10 | 93,0 | 168 | 0,66 |
5 | 227,0 | 311 | 0,73 |
1 | 130,0 | 140 | 0,93 |
0 + 1% CO, | 69,0 | 75 | 0,91 |
B e i s ρ i e I 3 J5
Kallus von der Pflanze Psoralea bituminosa wurde in Gläsern auf Skoog-Medium gezüchtet, das 3 Gew.-%
Glucose (30 g/Liter) enthielt Die Öffnungen der Gläser wurden mit einer Folie aus Polyäthylen hoher Dichte
verschlossen. Das Gewebe wurde unter Bedingungen von langen Tagen (16 Stunden hell) in einer Lichtintensität
von 7000 Lux unter farbgemischten Quecksilberwolfram-Widerstandslampen gezüchtet Es wurde einige
Zeit dem Wachstum überlassen, worauf die Gewebeteile mit der intensivsten grünen Farbe
ausgewählt und auf frisches Medium verpflanzt, das weniger Glucose, aber Sorbit in einer genügenden
Menge enthielt, um die Konzentration von Glucose plus Sorbit konstant zu halten. Dieser Prozeß wurde über
einen Zeitraum von Wochen wiederholt. Die Geschwindigkeiten der Atmung und Fotosynthese des Kallus in
jeder Auswahlstufe wurden durch Infrarot-Gasanalyse (CO2-Verbrauch) und mit der Sauerstoffelektrode
(O2-Raten) gemessen. Die Kohlendioxidkonzentration
wurde auf 1 VoL-% erhöht. Das Skoog-Medium hatte die in Beispiel 2 genannte Zusammensetzung.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle genannt.
Das gebundene CO2 ist dem freigesetzten Sauerstoff
äquivalent
Glucose | Sorbit | R*^MolO2/g | Ρ*)μΜθ1 O2/g | P/R |
g/Liter | g/Liter | Trockengewicht/Stunde | Trockengewicht/Stunde | |
30 | 0 | 111 | 52,5 | 0,54 |
20 | 10 | 115 | 40.5 | 035 |
10 | 20 | 168 | 93,0 | 0,66 |
5 | 25 | 311 | 227 | 0,73 |
1 | 29 | 140 | 130 | 0,93 |
0 | 30 | 77,6 | 77,6 | 1,00 |
0 +1% CO2 | 30 | 47,5 | 474 | 1,00 |
*) gemessen bei 16500 Lux.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines modifizierten, aberundifferenzierten Stammes von Pflanzengewebe
aus undifferenziertem Pflanzengewebe, welches auf einem ersten Nährmedium, das Zucker enthält, in
Gegenwart von Licht und Kohlendioxid gezüchtet wird, wobei man einen Teil des wachsenden
Gewebes entfennt und diesen T;il auf ein zweites
Nährmedium überführt, dadurch gekennzeichnet, dalil· das zweite Nährmedium weniger
Zucker enthält
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Nährmedium eine
ungiftige, nicht verwertbare Substanz in einer solchen Menge zugesetzt wird, daß der osmotische
Druck des zweiten Nährmediums im wesentlichen der gleiche ist wie der des ersten Nährmediums, und
die ungiftige, nicht verwertbare Substanz ein Zuckeralkohol ist und der geannnte Zucker Glucose
ist und in einer Konzentration von 20 bis 50 Gramm
pro Liter im ersten Nährmedium vorliegL
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtintensität während des
Gewebewachstums zwischen 2600 und 10 000 Lux, vorzugsweise zwischen 5500 und 10 000 Lux, beträgt
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Kohlendioxids
in der Atmosphäre, in welcher das Gewebe gezüchtet wird, während das Wachstums erhöht
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung des Züchtungsgefäßes mit
einer für Kohlendioxid semipermeablen Membran verschlossen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Züchtungsgefäß verschlossen ist
und der Partialdruck des Kohlendioxids im Gefäß vergrößert wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil des wachsenden
Gewebes, welcher entfernt wird, grüner ist als der zurückbleibende Teil.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7. dadurch gekennzeichnet, daß nach Übertragung eines Teils
des Pflanzengewebes auf das zweite Nährmedium das Gewebe dort gezüchtet wird und ein Teil des auf
dem zweiten Nährmedium wachsenden Gewebes auf ein drittes Nährmedium übertragen wird,
welches weniger Zucker als das zweite Nährmedium enthält
Q. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Nährmedien, die immer geringere Zuckerkonzentration aufweisen,
verwendet werden und jeweils ein Teil des wachsenden Gewebes von einem Nährmedium mit
höherer Zuckerkonzentralion zu einem Nährmedium mit niedrigerer Zuckerkonzentration übertragen
wird, wobei das Nährmedium niedrigster Zuckerkonzentration Vorzugsweise keinen oder praktisch
keinen Zückergehalt riie'hf1 aufweist
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1157972A GB1401681A (en) | 1972-03-13 | 1972-03-13 | Method for growing undiffrentiated plant tissue |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2311785A1 DE2311785A1 (de) | 1973-09-20 |
DE2311785C2 true DE2311785C2 (de) | 1982-11-18 |
Family
ID=9988836
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732311785 Expired DE2311785C2 (de) | 1972-03-13 | 1973-03-09 | Verfahren zur Herstellung eines modifizierten, aber undifferenzierten Stammes von Pflanzengewebe aus undifferenziertem Pflanzengewebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2311785C2 (de) |
-
1973
- 1973-03-09 DE DE19732311785 patent/DE2311785C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2311785A1 (de) | 1973-09-20 |
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