DE2311674B2 - Verfahren zum regenerieren von altpapier - Google Patents
Verfahren zum regenerieren von altpapierInfo
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
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- D21C5/02—Working-up waste paper
- D21C5/025—De-inking
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- Y02W30/00—Technologies for solid waste management
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Description
Zur Umwandlung von Altpapier in einen vollwertigen Papierrohstoff ist es notwendig, die Druckfarben zu
beseitigen. Dazu sind verschiedene Verfahren bekannt In den USA wird die Druckfarbenentfernung durch
Waschen vorgezogen, z. B. US-PS 25 80 161; in Europa hat sich hingegen die Reinigung des Altpapiers durch
Flotation durchgesetzt Die heute gebräuchliche Arbeitsweise wird in der DT-AS 15 17 172 beschrieben. Bei
diesem, ganz allgemein als »De-inking-Prozess« bekannten Verfahren wird das Altpapier chargenweise,
bei gleichzeitiger Zugabe der Chemikalien zerrissen und gelangt nach einer Quell- bzw. Reaktionszeit von etwa 2
Stunden und einem anschließenden Durchlaufen von Sortierungs- und Entstippungseinrichtungen in die
eigentliche Flotation. In dieser werden die bei den vorangegangenen Behandlungsstufen von der Papierfaser abgelösten Druckfarben vom Papierstoff getrennt
und als Schaum abgeschieden.
Der De-inkings-Prozess hat sich zwar in die Praxis eingeführt doch kann der Pulper nur chargenweise
arbeiten, und die Stoffdichte im Pulper und Bütte beträgt wegen der Chemikalieneinwirkung maximal
6%.
Zweck der vorliegenden Anmeldung ist nun die Durchführung des an sich bekannten De-inking-Prozes- ^s
ses mit einem extra zwischengeschalteten Bleichschritt bei hoher Stoffdichte, und zwar in den für den
De-inking-Prozeß vorhandenen Apparaturen.
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Es wurde nun gefunden, daß sich Altpapier bei hoher
Stoffdichte entfärben läßt, wenn das Altpapier nun zu einem pumpfahigen Stoff im Pulper auf Stoffdichten von
1 bis 8 %, gegebenenfalls unter Zugabe des Komplexbildner zerrissen, darauf auf 12 bis 30 % entwässert und
danach im Mischer mit den üblichen De-inking-Chemikalien — gegebenenfalls mit Ausnahme des schon im
Pulper zugesetzten Komplexbildners — vermischt, darauf im Bleichturm bei 12 bis 25 % Stoffdichte während 1
bis 3 Stunden bei 10 bis 50° C gebleicht, auf 2 bis 6 % Stoffdichte verdünnt, in bekannter Weise durch
Dickstoffreiniger, Ausgleichsbütte, Entstipper und Flotation bei üblicher Stoffdichte, geführt, worauf der
Fertigstoff auf eine gewünschte Stoffdichte, beispielsweise auf 3 bis 30 Gew.-%, eingedickt wird und wobei
die bei den Eindickungsvorgängen anfallenden chemikalienhaltigen Lösungen bzw. Abwasser zu einem Teil
in die Flotation und gegebenenfalls zum anderen Teil in den Pulper zurückgeführt werdea
Die Stoffdichten im Pulper können vorzugsweise 2 bis
4 %. nach dem Eindicken 15 bis 25 %, die Bleichtemperaturen vorzugsweise 20 bis 40° C und die Bleichdauer
vorzugsweise 2 Stunden betragen.
Die Gefahr des Farbverschmierens im Pulper wird sicher Uiiterbunden, da das Zerreissen des Altpapiers
nur bis zur Pumpfähigkeit d. h. noch bei Vorhandensein von Stoffetzea durchgeführt und jedes intensive
Zerfasern vermieden wird. Das Zerreissen kann in dieser Weise ohne Anwesenheit der gesamten De-inking Chemikalien erfolgen. Nur der Komplexbildner
kann gegebenenfalls zugesetzt werden.
Als De-inking-Chemikalien werden die bekannten Stoffe eingesetzt
So kommen als Komplexbildner Salze der Äthylendiaminotetraessigsäure, vor allem das Natriumsalz, in
Frage. Die Komplexbildner können fest aber bevorzugt als handelsübliche 40 %ige Lösungen zugesetzt werden,
und zwar in Mengen von 0 bis 0,5 vorzugsweise 0,2 bis
03 Gew.-% (40 Gew.-%ige Lösung), bezogen auf das
Altpapiergewicht
Bleichchemikalien sind Natriumperoxid bzw. Wasserstoffperoxid und Alkali (in äquivalenten Mengen).
Auf Altpapier berechnet werden 3 bis 3 Gew.-%
Natriumperoxid, vorzugsweise 1.5 bis 2 Gew.-% oder äquivalente Mengen Wasserstoffperoxid und Natronlauge, 0 bis 6 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 5 Gew.-%
Wasserglas (handelsübliche Lösung 38 bis 40° Be), 0,05 bis 0.5 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 Gew.-% Emulgator
(Fettalkohol- oder Fettsäurepolyglykoläther) und 0 bis 1.2 Gew.%. vorzugsweise 0,4 bis 0,9 Gew.-%, einer
aliphatischen Carbonsäure der allgemeinen Formel CHmOH,COOH verwendet Die η-Werte können
zwischen 10 und 24, die m-Werte zwischen 21 und 49
und x-Werte zwischen 0 und 4 liegen. Siehe DT-PS 15 17 172. Emulgatoren wie Säuren werden als handelsübliche Lösungen eingesetzt Die Perverbindungen und
Wasserglas werden vorzugsweise gesondert gemischt und dann gemeinsam dem Papierbrei zugeführt. Dabei
werden die Perverbindungen berechnet als Natriumperoxid, in wäßrigen Lösungen von 1 bis 5 Gew.-%
eingesetzt
Die mit den Chemikalien eingeführten Wassermengen sind so gering, daß das Bleichen im Bleichturm ohne
Schwierigkeiten bei 12 bis 30% Stoffdichte durchgeführt wird. Das Verfahren läßt sich auch voll
kontinuierlich betreiben, d.h. der Pulper kann auch kontinuierlich arbeiten.
Beispiel näher erläutert:
Das Altpapier A wird im Pulper 1 zerrissen, durchläuft eine Zwischenbütte 2 und wird am HocheindickungsFilter
3 auf 12 bis 30 % Stoffdkhte entwässert Es wird dann mit der Schnecke 4 zum Mischer 5
befördert, dort mit den ProzeBchemikalien L vermengt
und fällt aus diesem in einen Bleichturm 6, aus dem es nach 1 bis 3 Stunden Reaktionszeit, nach Verdünnung
auf 2 bis ^ % Stoffdichte, ausgetragen wird Die
Stoffsuspension durchläuft zunächst eine weitere Zerfaserstufe, den kontinuierlichen Pulper 7, und wird
anschließend in gleicher Weise weiter behandelt, wie es der Altpapierentfärbung, die heute üblich ist, entspricht
Sie durchläuft so Dickstoffreiniger 8, Entstipper 9 und schließlich die Flotationszellen 10, m denen die
Abtrennung der Druckfarben erfolgt Der Gutstoff der Flotation wird am Filter 11 eingedickt und gelangt von
dort zur Papierfabrik. Der in den Sekundärzellen 10a
der Flotation anfallende Schaum wird mit einer Zentrifuge 12 eingedickt Das an den Filtern 3 und 11
und an der Zentrifuge 12 anfallende Wasser wird gesammelt als Rückwasser ÄWund für die Beschickung
des Pulpers I, die Verdünnung am Turmaustrag 6 und die Verdünnung von der Rotation 10 wieder verwendet.
Die Arbeitsbedingungen der einzelnen Verfahrensstufen
werden wie folgt angegeben:
Das Zerreissen im Pulper 1 erfolgt bei 1 bis 8,
vorzugsweise 2 bis 4% Stoffdichte. Der Pulper Lann kontinuierlich betrieben werden. Die Zerfaserung wird
nur soweit betrieben, daß — wie schon gesagt — ein eben pumpfähiger Stoff entsteht Jede weitergehende
Energiezufuhr wird vermieden, da sie nur ein Aufschmieren der Druckfarbe auf die Papierfasern zur
Folge hat und dadurch den Reinigungseffekt vermindert. Im Pulper wird ausschließlich Rückwasser
verwendet. Die Temperatur kann zwischen 10 und 50° C, vorzugsweise bei 20 bis 40° C, liegen. Zur
Verbesserung dei späteren Peroxidbieiche kann im Pulper — wie gesagt — ein handelsüblicher Komplexbildner
D zudosiert werden.
Die Zwischenbütte 2 dient nur als Puffergefäß zwischen Pulper 1 und Hocheindickungsfilter 3.
Am Hocheindickungsfilter 3 wird die Stoffsuspension auf 12 bis 30 %, vorzugsweise von 15 bis 25 %,
Stoffdichte gebracht Geeignete Apparaturen sind 4s Banddruckfilter oder Doppelsiebpresse.
Die Schnecke 4 fördert den Stoff zum Mischer 5. Bereits in der Schnecke 4 werden die für den Prozeß
benötigten restlichen Chemikalien L zugesetzt und zwar werden am besten die übrigen Chemikalien rr.it der
vorgemischten Lösung aus Perverbindungen und Wasserglas intensiv vermischt 2- B. durch ein Intensivrührwerk.
Die gesamte Mischung wird dann dem Stoff in Mischer 5 zugesetzt. Als Mischer 5 kommen die in der
Papier- und Zellstoffindustrie bekannten Mischgeräte zum Einsatz, wie Zerteilerwalzen oder Dickstoffmischer.
Eine zu intensive Knetwirkung ist unerwünscht und mindert den Entfärbungserfolg.
Der Bleichturm 6 wurde in einer Ausführung verwendet, wie er z. B. von der Holzschliffbleiche Ko
bekannt ist
Im kontinuierlich arbeitenden Zerfaserungsgerät, das
dem Bleichturm nachgeschaltet ist, wird das Altpapier weiter zerfasert. Hierfür ist ein normaler Pulper
geeignet. <>*
Die weitere Aufbereitung unterscheidet sich nicht vom konventionellen Verfahren. So erfolgt die Flotation
in (Tpwohnter Weise bei 0,8 bis 1,5% Stoffdichte. Der
Gutsstoff wird am Filter 11 soweit eingedickt, wie es die vorhandenen Mittel erlauben. Anzustreben ist auch hier
die Installation eines Hocheindickungsfilters, mit dem
Stoffdichten von 30 % erzielt werden können.
Damit wird es möglich, den Wasserkreislauf des
De-inking-Systems weitgehend zu schließen, was die Gefahr von Verschmutzungen in der Papierfabrik
verringert Auch bei vollständig geschlossener Führung des Wasserkreislaufes verläßt Wasser mit dem entfärbten
Stoff das System. Aus diesem Grund muß Frischwasser FW oder Betriebswasser der Papierfabrik
zur Ergänzung zugeführt werden. Die Zugabe dieses Wassers erfolgt bevorzugt von der Flotation 10.
In einem kontinuierlich arbeitenden Pulper werden pro Stunde 2000 kg Altpapier (gleiche Teile Zeitungen
und Magazine) unter gleichzeitiger Zudosierung von
4 kg/h einer 40 Gew.-%igen handelsüblichen Lösung des Natriumsalzes dei Diäthylentriaminopentaessigsäure
auf 2 % Stoffdichte zerrissen, auf ein Banddruckfilter geleitet und so auf 20 % Stoffdichte eingedickt Der dort
anfallende Stoff gelangt in einen Dickstoffmischer und wird mit einer Lösung vermischt, in der die übrigen
Chemikalien in vorzugsweisen Konzentrationen enthalten sind Pro Stunde fließen dieser Maschine 10001
Flüssigkeit zu, die 40 kg Natriumperoxid, 60 kg Wasserglas (38 bis 40° Be), 4 kg Fettalkoholpolyglykoläther
und 10 kg Ölsäure enthalten, d. h. bezogen auf Altpapier, 2 % Natriumperoxid. 3 % Wasserglas, 0.2 % Fettalkoholpolyglykoläther
und 0.5 % ölsäure.
Die Lösung wird kontinuierlich erzeugt wobei mit Hilfe eines Schnellrührers eine gleichmäßige Verseifung
der ölsäure bei gleichzeitiger Dispergierung der Natriumseife erreicht wird.
Nach Vermischen mit den Chemikalien fällt der Altpapierstoff in einen Bleichturm, wie er für die
Holzschliffbleiche gebräuchlich ist. Nach einer Reaktionszeit von 2 Stunden bei 18 % Stoffdichte und 30° C
wird der Stoff aus dem kontinuierlich arbeitenden Turm ausgetragen. Er durchläuft einen Dickstoffreiniger zur
Abscheidung von Heftklammern, einen Entstipper und gelangt in die Mischzelle der Flotation, in der eine
Verdünnung auf 1 % Stoffdichte erfolgt. In einer Reihe von 7 Flotationszellen, die hintereinander angeordnet
sind, wird der Druckfarbenanteil mit dem Schaum entfernt.
Der so gereinigte Stoff durchläuft noch eine Sortierungsreinigung, bestehend aus einem mit Rundlöchern
ausgerüsteten Vibrationssortierer und einen mit Schlitzen ausgestatteten Drucksortierer. Er wird anschließend
auf 15% Stoffdichte eingedickt und nach erneutem Zerreißen in einem Rührgefäß kontinuierlich
mit verdünnter Schwefelsäure neutralisiert.
Das am Banddruckfilter anfallende Wasser wird sofort wieder zum Pulper uirückgeführt. Der Fehlbetrag
an Wasser im Pulper wird durch Abwasser gedeckt, das am Filter nach der Flotation und Sortierung anfällt.
Das gleiche Wasser dient zum Ausspritzen des Stoffes im Bleichturm und zur Verdünnung in der Mischzelle
der Flotation. Der an dieser Stelle auftretende Fehlbetrag wird durch Wasser ergänzt, das in der
Papierfabrik anfällt.
Bei dieser Arbeitsweise wird ein Regeneratstoff erhalten, der einen Weißgehalt (Elrepho Filter 6) von 65
aufweist. Bei einer vergleichbaren Anfertigung nach dem herkömmlichen Verfahren wird hingegen bei
gleichem Chemikaheneinsatz ein Regeneratstoff erhal-
ten, dessen Weißgehalt nur 60 beträgt und der nicht die Reinheit des nach der erfindungsgemäßen Verfahrensweise
gewonnenen Materials erreicht.
Der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Möglichkeit, bei hoher
Stoffdichte das Altpapier in vorhandenen De-inking-Apparaturen zu bleichen, ohne daß eine Farbverschmierung
auftritt. Gleichzeitig kann ein völlig geschlossener Wasserkreislauf vorliegen, d.h. die nicht benutzten
De-inking-Chemikalien kehren in den Pulper zurück und brauchen nur ergänzt zu werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren aim Regenerieren von Altpapier unter Einwirkung von Bleich- und komplexbOdenden
Chemikalien, anschießender Flotation und Rückfuh- s
rung der Flotationsabwasser, dadurch gekennzeichnet, daS das Altpapier nur zu einem
gerade pumpfähigen Stoff im Pulper auf Stoffdichten von 1 bis 8 %, gegebenenfalls unter Zugabe des
Komplexbildners zerrissen, darauf auf 12 bis 30 % entwässert und danach in einem Mischer mit den
üblichen De-inking-Chemikalien — gegebenenfalls
mit Ausnahme des schon im Pulper zugesetzten Komplexbildners — vermischt, darauf in einem
Bleichturm bei 12 bis 25% Stoffdichte während Ibis 3 Stunden bei 10 bis 50° C gebleicht, auf 2 bis 6 %
Stoffdichte verdünnt, in bekannter Weise durch Dickstoffreiniger, Ausgleichsbütte. Entstipper und
Flotation bei üblicher Stoffdichte geführt wird,
worauf der Fertigstoff auf eine gewünschte Stoffdichte eingedickt wird und wobei die bei den
Eindickungsvorgängen anfallenden chemikalienhaltigen Lösungen bzw. Abwasser zu einem Teil in die
Flotation und gegebenenfalls zum anderen Teil m den Pulper zurückgeführt werdea
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Altpapier im Pulper zerrissen und
auf Stoffdichten von 2 bis 4 % eingestellt und die Bleiche bei Stoffdichten von 15 bis 25% durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Flotation anfallenden Lösungen bzw. Abwässer als Beschickung für
den Pulper, zum Verdünnen des Gutsstoffs nach dem Bleichen sowie als Flotationsverdünnungswasser
dienen.
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