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Einstückige Klammer aus elastischem Kunststoff Die Erfindung betrifft
eine einstückige Klammer aus elastischem Kunststoff insbesondere zum Festklammern
von Pflanzenzweigen mit einer zweiarmigen, eine durch Spreizen öffnenbare Öse bildenden
Kralle an der Vorderseite eines Mittelsteges, der gegenüber an der Rückseite des
Mittelsteges sich in der durch die Krallenarme gebildeten Ebene in rückwärtiger
Verlängerung der Krallenarme zwei, einen rückwärtig offenen Zwischenraum einschließende
Schenkel angeordnet sind.
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Bei einer nach dem Deutschen Gebrauchsmuster 7048355 vorbekannten
Klammer dieser Art überlappen sich die Krallenarme an ihren freien Enden und müssen,
um einen Pflanzenzweig durch die Öse zu erfassen, unter Überwindung ihrer elastischen
Rückstellkraft aufgebogen werden. Die Schenkel bilden eine weit geöffnete Öse, mit
der man sie ebenfalls unter Uberwindung der ihnen innewohnenden Elastizität um einen
Stab spannen kann, wenn dieser im Rahmen enger Querschnittstoleranzen in diese offene
Öse paßt.
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Bei der Verlegung von Weinstockruten - das sind fingerdicke, ein Jahr
alte Zweige von Weinstöcken - werden diese an einem Spalier aus horizontal gespannten
Drähten entlanggeführt und an Kreuzungspunkten mit
den Drähten durch
Festbinden verknüpft. Die betreffende Verbindung muß einerseits kräftig genug sein,
daß sich die Rute unter der Last der reifen Trauben auf dem Draht abstützen kann,
andererseits dagegen darf die Rute durch die Verbindungsmittel nicht abgeschert
werden, auch dann nicht, wenn sie im Zuge des jährlichen Wachstums ihren Querschnitt
vergrößert. Für einen solchen Anwendungszweck eine einfach ausgebildete und einfach
zu handhabende Klammer zu schaffen, ist Aufgabe der Erfindung. Die Aufgabe wird
dadurch gelöst, daß der Mittelsteg eine Brücke ist, die die beiden durch je einen
Krallenarm und einen Schenkel gebildeten Klammerholme verbindet und elastisch nachgiebiger
ist, als die beiden Klammerholme. Die Klammer nach der Erfindung ist leicht herzustellen,
weil sie in einer einfachen Spritzform ausziehbar ohne Hinterschnitt und dergleichen
ausgeformt werden kann. Sie ist auch einfach zu handhaben, weil durch Zusammendrücken
der Schenkel mit den Fingern die Brücke durchgebogen werden kann, so daß die Kralle
sich öffnet, wodurch sie bequem über die Verbindungsstelle, also den Kreuzungspunkt
einer Rute mit einem Spalierdraht, geschoben werden kann, den sie dann entspannt
durch die wieder geschlossene Öse umfaßt. Die Klammer nach der Erfindung ist anwendbar
überall wo es darauf ankommt, zwei oder mehrere sich kreuzende langgestreckte Elemente,
die gemeinsam in Ösen hineinpassen, zu verknüpfen. Sie ist bevorzugt anwendbar wenn
sicherer Halt bei schonendem Eingriff angestrebt wird, wie es außer beim Verlegen
von Weinruten auch beim Verbinden von anderen Pflanzenzweigen der Fall ist.
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Auch beim Verlegen von Kabeln entlang eines Stützdrahtes oder gekreuzt
zu einem Stützdraht ist beispielsweise die Klammer nach der Erfindung vorteilhaft
anwendbar.
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Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Öse rückwärtig in zwei gegenläufig sich entlang der Brücke erstreckende Schlitze
ausläuft. Durch die fraglichen Schlitze wird die Nachgiebigkeit der Brücke begünstigt,
ohne daß man wesentlich von der optimalen runden Porm der Öse abweichen muß. Auch
läßt sich die Öse dieser Weiterbildung leicht so ausgestalten, daß die innerhalb
der Öse gehaltenen Elemente nicht unmittelbar auf der Brücke lasten und deren Biegefähigkeit
beeinträchtigen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß entlang der die Öse umgebenden Innenseiten der Krallenarme Lippen vorgesehen
sind, die geringere Materialstärke haben, als die Klammerholme und an ihren inneren
freien Kanten nachgiebiger sind, als die Klammerholme. Mit den freien Kanten dieser
Lippen umfassen die Krallenarme beispielsweise eine Weinstockrute und geben an Vorsprüngen
und Unebenheiten der Rinde der Rute nach und schmiegen sich den betreffenden Unebenheiten
an, was zu einem besseren Halt führt.
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Die Lippen geben auch nach bei Querschnittsvergrößerung der Rute durch
Wachsen.
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Die Schenkel werden zweckmäßig so ausgebildet, daß sie bequem zu handhaben
sind, vorzugsweise in der Weise, daß sie U- bis V-förmig gegeneinander angeordnet
sind.
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Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigt: Figur 1 in Draufsicht eine Klammer nach der
Erfindung entspannt, Figur 2 den Schnitt II aus Figur 1, Figur 3 den Schnitt III
aus Figur 1, und Figur 4 eine mittels einer Klammer nach der Erfindung an einem
Spalierdraht befestigte Weinstockrute.
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Die allgemein mit 21 bezeichnete Klammer besteht aus Kunststoff, und
zwar aus einem einzigen Spritzgußteil. Sie weist zwei Klammerholme 6, 7 auf, die
durch eine nachgiebige dünne Brücke 1 miteinander verbunden sind. Die Klammerholme
bestehen aus je einem rückwärtigen Schenkel 4,5 und einem vorwärtigen Krallenarm
2,3. Die Krallenarme umschließen im dargestellten entspannten Zustand eine Öse 8
und stehen mit ihren freien Enden 11, 12 mit Abstand 13 einander gegenüber. Von
der Öse 8 gehen gegenläufig zwei Schlitze 9, 10 aus, die die Brücke 1 nach vorn
begrenzen. Die dadurch stehengebliebenen dreieckigen Zipfel 22 und 23 hindern die
in der Öse umfangenen Zweige und dergleichen langgestreckte Teile daran, direkt
und intensiv auf die Brücke 1 zu drücken. Von den Innenseiten 14 und 15 der Krallenarme
2, 3 gehen in das Innere der Öse 8 gerichtete Lippen 16, 17 aus, die, wie besonders
gut aus Figur 2 und 3 ersichtlich, wesentlich geringere Materialstärke haben, als
die Klammerholme 6, 7 und die Brücke 1. Die freien inneren Kanten 18, 19 dieser
Lippen sind demzufolge wegen der elastischen Eigenschaften des verwendeten Kunststoffs
nachgiebiger als die Klammerholme 6,7. Die Brücke 1 ist schmaler als die Schenkel
4,5 und demzufolge auch nachgiebiger als diese und krümmt sich, wenn die beiden
Schenkel durch Fingerdruck gegeneinandergedrückt werden, wohingegen die Schenkel
4, 5 sich dabei fast kaum verformen. Werden die Schenkel 4, 5 gegeneinandergedrückt;
dann stößt schließlich der Distanzsteg 20, der an dem Schenkel 4 angeformt ist,
an den Schenkel 5 und begrenzt die sich dabei ergebende Öffnung der durch die Krallenarme
gebildeten Kralle 24 beziehungsweise der Öse 8. Soll eine Rute 30 wie in Figur 4
dargestellt an ihrem einen
Kreuzungspunkt mit dem Spalierdraht 31
verbunden werden, dann wird eine Klammer 21 aufgespreizt und von der Seite, an der
der Spalierdraht 31 verläuft, auf die Kreuzungsstelle zugeführt bis sie mit ihrer
Kralle 24 die Kreuzungsstelle, das heißt den Spalierdraht 31 und die Rute 3o umfaßt.
Die Klammer wird dabei mit zwei Fingern geführt, die die Schenkel 4 und 5 zusammendrücken.
Befindet sich die Klammer in der richtigen Position, dann wird sie losgelassen und
weicht infolge der Elastizität des verwendeten Kunststoffs in die in Figur 1 gezeigte
geschlossene Lage zurück, in der sich der Spalierdraht 31 und die Rute 3o innerhalb
der Öse befinden, und zwar der Spalierdraht entsprechend dem Querschnitt aus Figur
1 der Brücke 1 gegenüber, die Rute 30, wie der in Figur 1 eingezeichnete Querschnitt,
den Enden 11 und 12 gegenüber. Die Krallenarme 2 und 3 fassen dabei mit den nachgiebigen
Kanten 18, 19 der Lippen 16, 17 auf die Rinde der Rute und greifen somit schonend
an. Eine sich dabei ergebende Mulde innerhalb der Kante 18, 19 begünstigt den Halt
der Rute 30 innerhalb der Öse, weil solche Mulde einem Verrutschen der Rute entlang
der Kanten 18, 19 entgegenwirkt.
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Die Griffenden 32, 33 der Schenkel 4, 5 sind wie aus Figur 3 ersichtlich
verdickt.