DE2308309C3 - Vorrichtung zum Entfernen überschüssigen Kunststoffmaterials aus einer Blasform - Google Patents
Vorrichtung zum Entfernen überschüssigen Kunststoffmaterials aus einer BlasformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen überschüssigen Kunslstoffmalerials aus einer
Blasform gemäß dem Oberbegriff des Anspruches I.
Beim konventionellen Blasformen wird erweichtes Kunststoffmatcrial kontinuierlich cxtrudieri und in die
Form eines Rohres gebracht. Hierbei wird eine Reihe von Formhälften, die an einer entsprechenden Maschine
gelagert sind, derart betätigt, daß sie sich nacheinander um Segmente dieses Rohres herum schließen und dieses
in die gewünschte Form bringen, d. h. also beispielsweise zu einer Flasche formen. Ks stellt jedoch das
außerhalb der Blasformen vorhandene Rohr überschüssiges Kunslstoffmaterial dar, das wieder in den Kreislauf
verbracht werden muß. Wenn daher kein geeignetes Beseitigungsverfahren vorhanden ist, fällt dieses überschüssige
Kunststoffmaierial in Form eines heißen, erweichten Rohres häufig auf die Maschine oder auf die
geformten Artikel, wenn diese von der Formvorrichtung ausgestoßen werden. Da dieses überschüssige
Kunststoffmaterial bis zu 30Gew.-% des insgesamt extrudieren Materials darstellen kann, ergibt sich
hierdurch ein schwerwiegendes Problem hinsichtlich des gesamten Kreislaufes.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Beseitigung der geschilderten Nachteile eine Vorrichtung
zu schaffen, mittels der beim Blasformen anfallendes überschüssiges Kunststoffmaterial iif einfacher
Weise ergriffen und gesteuert beseitigt werden kann, um dadurch die Zurückführung dieses überschüssigen
Kunststoffmaierialsinden Kreislauf zu erleichtern.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch I angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhaf'.e Ausgestaltungen
hiervon sind in den weiteren Ansprüchen enthalten.
Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist eine Halleinrichtung, vorzugsweise in Form zweier Metallplatten,
vorgesehen, von denen jeweils eine auf der Außenseite jeder Formhälfte befestigt ist. Wenn sich die
Blasform schließt, drückt eine der Metallplatten das überschüssige Kunststoffmaterial in einen Ausschnitt an
der anderen Metallplatte. Aufgrund der hohen thermischen Leitfähigkeit der Mctallplatten kann die vom
überschüssigen Kunststoffmatcrial stammende Hitze durch die Metallplatten und durch die Blasform
hindurch auf ein iiicrdurch strömendes Kühlfluid abgegeben werden. Aufgrund dieser Wärmeabgabe
verfestigt sich das überschüssige Kunststoffmatcrial und wird innerhalb des Plattenausschnittes gehalten. Darauf
kommt eine Ablöseeinrichtung in Tätigkeit, um dieses überschüssige Kunststoffmaterial aus dem Plaltcnausschnitt
zu einer entsprechenden .Stelle im Kreislauf der Maschine zu transportieren, wodurch die Rückführung
in den Kreislauf erleichtert wird.
Ein Aiisführungsbeispicl der Erfindung wird im
folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
Fig. I schematisch in Draufsicht dnc Formvorrichtung,
bei der die Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Anwendung gelangt,
Fi g. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung in Anwendung
bei einer Blasform teilweise geschnitten in Seitenansicht sowie in
Fig. 3 in Vordci.insicht in Blickrichtung der Linie 3-3
nach Fig. 2und
F i g. 4 vergrößert einen Ausschnitt aus F i g. 2.
Die Vorrichtung zum Entfernen überschüssigen Kunststoffmaierials eignet sich besonders /ur Anwendung
bei der aus F i g. 1 ersichtlichen Anordnung, bei der
eine Reihe von Blasformen 5 an einem kontinuierlich sich im Uhrzeigersinn drehenden Rad gelagert ist. Eine
derartige Formvorrichtung ist im einzelnen in der US-PS 27 84 452 beschrieben. Die Blasformen 5 können
auf einfache Weise mittels Nockcncinrichlungcn geöffnet und geschlossen werden. Wenn die Blasformen 5
geöffnet sind und sich nach unten bewegen, wird erweichtes Kunststoffmaterial 7, dall von einem nicht
dargestellten Extruder ausgegeben wird, derart nach unten geleitet, daß sich die Blasformen 5 um das
cxiriidicrtc Rohr schließen können Dieses Verschließen
verschweißt das Rohr an jedem Fnde der Blasform 5 derart, daß das Rohr mittels Fluiddruck in konventioneller
Weise expandiert werden kann, um die gewünschte Ausbildung zu erzielen. Aufgrund der kontinuierlichen
Drehbewegung des Rades kann sich der Artikel verfestigen und wird sodann ausgeworfen, wenn sich die
Blasformen 5 öffnen
/wischen den einzelnen Blasformen 5 liegt überschüs-
siges Kunststoffmaterial 7 vor, das normalerweise durch
die Blasformen 5 an den SchweiUlinien gehalten wird,
bis sich die Blasformen 5 öffnen. Dieses überschüssige Kunststoffmaterial 7 verbleibt während der Drehung
des Rades im Zustand einer zwischen den Blasformen 5 vorliegenden heißen Schmelze. Beim öffnen der
Blasform 5 kommt das überschüssige Kunststoffmaterial 7 jedoch frei und heftet sich entweder den
Blasformen 5 oder den geformten Erzeugnissen selbst an, falls keine Verrichtung zum Entfernen dieses
überschüssigen Kunststnffmaterials 7 vorgesehen ist. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird das überschüssige
Kunststoffmaterial 7 durch die Blasformen 5 um das Rad herumgetragen, wobei es dann mittels der zu beschreibenden
Vorrichtung an einer entsprechenden Stelle abgelöst und sodann auf einen Förderer verbracht sowie
zu seiner Rückführung in den Kreislauf zum Extruder zurücktransportiert wird.
Anhand von F i g. 2,3 und 4 wird nun die Vorrichtung
zum gesteuerten Ergreifen und Entfernen des überschüssigen Kunststoffmaterials 7 im einzelnen erläutert.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, weist jede Blasform 5 eine obere Formhälfte IO sowie eine untere
Formhälfte 12 auf, die in der erläuterten Weise geöffnet und geschlossen werden können. In F i g. 2 befinden sich
die Formhälficn 10, 12 in ihrer geschlossenen Stellung, wobei die Flasche 13 durch den üblichen Blasprozeß
expandiert worden ist. Die Formhälften 10, 12 tragen eine Spannvorrichtung in Form von Klingen 20, mittels
denen das cxtrudicrtc, die Form einer Flasche 13 aufweisende Rohr 6 an jedem Ende der Formhälften 10,
12 verschweißt wird, wenn die Formhälften 10, 12 geschlossen sind. Das Verspannen des Rohres 6 an
jedem Ende, das zur Formung des gewünschten Artikels erfolgt, bewirkt außerdem, daß das überschüssige
Kunslstoffmalcrial 7 von den Formhälften 10, 12
gehalten wird, bis diese geöffnet sind.
Um zu gewährleisten, daß dieses überschüssige
KunststoffmMerial 7 gesteucrl in einen Förderer oder
eine andere Sammeleinrichtung abgegeben wird, gelangt eine Vorrichtung 22 zur Anwendung, die das
überschüssige Kunsistoffmalerial 7 zuerst ergreift und hält und sodann gesteuert ablöst. Diese Vorrichtung 22
weisl eine Halteeinrichiung auf, die beim dargestellten
Ausführungibcispiel aus einer oberen Metallplatte 24
und einer unteren Metallplatte 26 besteht. Die obere Metallplatte 24 weist einen Ausschnitt 25 auf, der an
jedem Ende Flansche 18 besitzt. Die Metallplatten 24,26 sind in üblicher Weise in den Formhälften 10, 12
befestigt, können jedoch auch mit der jeweiligen Formhälfle 10 bzw. 12 ein einstückiges Teil bilden. Die
untere Metallplatte 26 besitzt, wie aus F i g. 3 ersichtlich, die Formeines Halbkreises, der an seiner Oberseite eine
ebene Kante 32 aufweist. Wenn sich daher die Formhälften 10, 12 schließen, wirkt die Kante 32 der
unteren Metallplatte 26 als Verdichlungseinrichtung, die das überschüssige Kunststoffmatcrial 7 in den Ausschnitt
25 der oberen Metallplatte 24 drückt.
Die Blasformen 5 sind mittels eines durch sie zirkulierenden Fluids gekühlt, wobei die Wärme
aufgrund der hohen thermischen Leitfähigkeit der Formhälften 10,12 selbst sowie der Metallplatten 24,26
vom überschüssigen Kunststoffmatcrial 7 auf die Blasform 5 und in das hierdurch strömende Fluid
übertragen wird. Ocmgemäß verfestigt sich das überschüssige KunstsloFmaterial 7 innerhalb der
Flansche 28 des Ausschnittes 25 sehr schnell, wobei letzterer das überschüssige Kunststoffmaterial 7 an
seiner Steile hält, so daß dieses von der oberen Metallplatte 24 zurückgehalten wird, wenn die Formhälften
10,12 geöffnet sind.
Wenn sich die Formhälfien 10, 12 geöffnet haben, müssen sowohl die geformte Flasche 13 als auch das
überschüssige Kunststoffmaterial 7 von der Metallform 5 und der Halleeinrichtung abgelöst werden. Aus
diesem Grund ist zum Ablösen der geformten Flasche 13 ein Ausstoßzapfen 50 vorgesehen, der eine Bohrung
52 in der oberen Formhälfte 10 durchsetzt und normalerweise durch eine Feder 54 nach außen
gedrückt -.vird. Es wird daher aufgrund einer Bewegung
des Ausstoßzapfens 50 nach unten, nachdem sich die untere Formhälfte 12 von der oberen Formhälftc 10, wie
aus F i g. 1 ersichtlich, wegbewegt hat, die geformte Flasche 13 von der oberen Formhälfte 10 abgelöst.
In gleicher Weise ist zum steuerbaren Ablösen des überschüssigen Kunststoffmaterials 7 eine mit der
Halteeinriclitung zusammenwirkenden Ablöseeinrichtung vorgesehen, die einen Ausstoßslunpel 60 aufweist.
Dieser ist mittels eines Bügels 62 au der oberen Formhälfte 10 gelagert. Vorzugsweise ist das untere
Ende des Ausstoßstempels 60 zwischen den Klingen 20 und der oberen Metallplatte 24 angeordnet, wobei der
• ■ Ausstotatempel 60 mittels einer Feder 58 nach außen
gedrückt wird, die sich zwischen der Oberseite der oberen Formhälfte 10 und einem Flansch 65 am oberen
Teil des Ausstoßstempels 60 befindet. Die nach unten gerichtete Bewegung des Ausstoßstempels 60 bewirkt
;" dann, daß das überschüssige Kunststoffmaterial 7 von
der Metallplatte 24 abgelöst wird.
Das gesteuerte Ablösen sowohl der geformten Flasche 13 als auch des überschüssigen Kunststoffmalerials
7 kann mittels einer aus F i g. 2 und 3 ersichtlichen
■ Nockeneinrichtung bewirkt werden. Diese weist einen
Bügel 40 auf, der an der oberen Formhälfte 10 befestigt ist und einen L-förmigen oberen Flansch 41 besitzt. Ein
Stößel 42, der eine obere Nockenflächc 44 aulweist, durchsetzt eine Ausnehmung 45 innerhalb dieses
»'■ Flansches 41. Wenn daher der Stößel 42 um eine bestimmte erste Wegstrecke nach unten gedrückt wird,
wird auch der Ausstoßzapfen 50 nach unten verschoben, wodurch die geformte Flasche 13 abgelöst wird. Wird
der Stößel 42 weiterhin um eine bes'immte zweite
ι · Wegstrecke nach unten verschoben, kommt er in
Eingriff mit dem Ausstoßstempel 60, wodurch das überschüssige Kunststoffmaterial 7 abgelöst wird.
Diese nach unten gerichtete Bewegung des Stößels 42 kann mittels zweier Nockenrollen 66,68 unterschiedlich
·" großen Durchmessers bewirkt werden, die an einem das Rad tragenden Rahmen 67 befestigt sind. Die erste
Nockenrolle 66 kleineren Durchmessers bewirkt daher ein Nactiuntendrücken des Stößels 42 derart, daß der
Ausstoßzapfen 50 die geformte Flasche 13 ablöst. W?nn
" sich das die Blasformen 5 !ragende Rad weiterdreht,
kommt der Stößel 42 mit der Nockenrolle 68 größeren Durchmessers in Berührung, wodurch er mit dem
Ausstoßstempel 60 in Eingriff kommt und hierdurch das
überschüssige Kunststoffmaterial 7 abgelöst wird.
>■'< Es können demgemäß einzelne Förderer an entsprechender
Stelle unterhalb den Nockenrollen 66, 68 angeordnet sein, die den geformten Artikel und das
überschüssige Kunststoffmaterial 7 aufnehmen, wenn diese Teile von de oberen Formhälfte 10 abgelöst
' werden.
Wie erwähnt, bestehen die die Halteeinrichtung bildenden Metallplatten 24, 26 vorzugsweise aus einem
gut wärmeleitenden Material, so daß sich das überschüs-
sigc Kunststoffmatcrial 7 schnell verfestigt. Darüber
hinaus ist es selbstverständlich möglich, dem Platlcnaiis·
schnitt 25 sowie den Flanschen 28 weitgehend jede beliebige Form z.u erteilen, solange diese Teile nur das
überschüssige Kunslstoffmaterial 7 nach dessen Verfestigung
mechanisch halten können. Statt dessen können aber auch Oberflächen zur Anwendung gelangen,
einen höheren Reibungswiderstand gegenüber c Hewegung des überschüssigen Kiinslsloffmalcra
besitzen, so daß dieses überschüssige Kunstsloffmati
7 lediglich durch Reibung gehalten wird.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Entfernen überschüssigen
Kunststoffinaterials aus einer Blasform, wobei die Blasform zwei Formhälften aufweist, die um ein
extrudiertes Rohr aus Kunststoffmaterial offenbar und schließbar sind, gekennzeichnet durch
eine von den beiden Formhälften (10, 12) getragene Halteeinrichtung zum Ergreifen und Halten des
überschüssigen Kunststoffmaierials (7) außerhalb der Blasform (5) und durch eine Ablöseeinrichiung
zum steuerbaren Ablösen des Kunststoffmaierials (7) von der Halteeinrichtung nach dessen Verfestigung.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung aus zwei Metallplatten (24, 26) besteht, wobei jeweils eine
Metallplatte (24 bzw. 26) an einer Formhälfte (10 bzw. 12) gelagert und zwischen beiden Metallplatten
(24, 26) das überschüssige .Kunststoffmateria! (7) gehalten ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Metallplatte (24) einen
Ausschnitt (25) zur Aufnahme des überschüssigen Kunststoffmaterials (7) aufweist und mittels der
anderen Metallplatte (26) das Kunslstoffmaterial zusammendrückbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Metallplatte (24) ein
Aufnahmete;' zur Halterung des überschüssigen Kunststoffmatcrials (7) mittels Reibung aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1—4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metaüpluitcn (24,
26) aus einem gut wärmeleilen.en Material bestehen, um die Wärme vom überschüssigen Kunststoffmaterial
(7) auf die Blasform (5) zu übertragen und dieses zu verfestigen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I —5. dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Haltccinrichtung
zusammenwirkende steuerbare Ablegeeinrichtung einen mit NockenroMen (68) steuerbarer,
Ausstoßstempel (60) aufweist, der in Richtung aul das verfestigte und von der Haltccinrichtung
gehaltene überschüssige Kunstsioffmaterial (7) gegen die Kraft einer Feder (58) verschiebbar ist.
Applications Claiming Priority (1)
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