DE23076C - Elektro-chemisches Element - Google Patents
Elektro-chemisches ElementInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Bekanntlich entsteht bei der Oxydation eines Metalles ein elektrischer Strom und ferner ist
bekannt, dafs gewisse Metalle, z. B. Kalium, Natrium und im allgemeinen die Metalle dieser
Gruppe, sich schon an der Luft oxydiren.
Man hat nun bisher bei der Construction von Elementen stets ein oxydationsfähiges Metall mit
einem erregenden Salz oder einer Säure und einer aus'einem indifferenten Körper bestehen-,
den Elektrode combinirt. Der Erfinder benutzt die Eigenschaft der vorhin angeführten Metalle,
an der freien Luft sich zu oxydiren, um die-, selben in galvanischen Elementen als negative
Elektrode zu verwenden. In diesem Falle wird kein erregendes Salz, keine Säure benutzt, vielmehr
dient die Luft selbst als erregendes Medium, indem sie ein Metall, z. B. Kalium, Natrium
oder dergleichen, oxydirt. Auf diese Weise kann man somit ein Element ohne irgend eine
erregende Flüssigkeit herstellen.
Um diese Oxydation des Metalles (Kalium, Natrium oder dergleichen) so vortheilhaft wie
möglich auszunutzen und gleichzeitig die Erzeugung des elektrischen Stromes zu sichern,
preist der Erfinder das Natrium gegen die
Kohle, trennt aber beide Körper durch ein Papierblatt oder eine andere dünne, poröse
oder hygroskopische Platte. Aufserdem ist Vorkehrung getroffen, dafs nur die durch die Kohle
dringende Luft auf das Metall oxydirend einwirken kann, während die übrigen Oberflächen
des Natriums durch Firnifs oder eine andere isolirende Fläche gegen die Einwirkung der Luft
geschützt werden. Die Luft kann die Kohle leicht durchdringen, da diese in einer porösen
Form zur Verwendung kommt.
Demgemäfs besteht das vorliegende Element aus einem in freier Luft oxydirbaren Metall als
negative Elektrode und poröser Kohle oder irgend einem anderen indifferenten porösen
Körper, ζ. B. Platinschwamm, einem Kissen aus Metallgeweben etc., als positive Elektrode,
welche Elektroden von einander lediglich durch eine - Platte, Papier oder eine andere dünne
Trennschicht geschieden sind.
Dieses Princip kann in mannigfacher Weise in die Praxis übersetzt werden, und sind auf
beiliegender Zeichnung einige Beispiele veranschaulicht, bei denen die Elektroden aus poröser
KoRIe und Natrium bestehen.
In Fig. ι bezeichnet A die Kohlenplatte, B
die Natriumplatte, welche Platten durch einen Papierstreifen C von einander getrennt sind.
Die Natriumplatte ist bei α α α mit einer Firnifsschicht überzogen. Beide Platten werden durch
eine Zwinge D gegen einander geprefst und das Ganze bildet ein galvanisches Element.
Man erhält einen Strom von gröfserer Quantität, wenn man gegen beide Flächen der Natriumplatte
B Kohlenplatten A A anprefst, Fig. 2, oder in einem Hohlcylinder A, Fig. 3, aus Kohle
einen mit Papier oder Leinwand C umgebenen Natriumcylinder anbringt.
In allen Fällen öxydirt sich das Natrium zu Aetznatron, welcher Körper aus der Luft
Feuchtigkeit anzieht, was die Oxydation noch begünstigt. Die Aetznatronlösung dringt durch
die Poren der Kohle ins Freie. Der gröfste Theil des Aetznatrons setzt sich jedoch in Gegenwart
des Stickstoffes der Luft in den Poren der Kohle in salpetersaures Natron um. Zum Zweck,
die Thätigkeit dieses Elementes zu fördern,
taucht man das fertige Element in eine Flüssigkeit, und zwar vorzugsweise Alkohol ein; nachdem
das Element aus der Flüssigkeit wieder herausgezogen ist, beginnt seine Thätigkeit. Um
aber die Thätigkeit des Elementes zu unterbrechen und dasselbe aufser Thätigkeit zu erhalten,
bringt man es in ein Bad von Mineralöl oder in ein geschlossenes, mit Wasserstoff oder
Leuchtgas gefülltes Gefäfs. Wenn man das Element in Mineralöl aufbewahrt hatte, wäscht
man es mit Alkohol, um es wieder in Thätigkeit zu setzen.
Auch ist es vortheilhaft, die zur Herstellung des Elementes dienende Kohle in Salpetersäure
zu tauchen, wodurch die elektromotorische Kraft des Elementes erhöht und der Beginn der
Thätigkeit desselben erleichtert wird.
Dieses Element besitzt aufserdem noch die folgende Eigenthümlichkeit:
Hat dasselbe während einer gewissen Zeit functionirt, so kann es als secundäres Element
dienen, d. h. unterzieht man es der Wirkung eines starken elektrischen Stromes, dessen Richtung
der vom Element ursprünglich gelieferten Richtung entgegengesetzt ist, so tritt eine Reduction
ein und es bildet sich wieder das ursprüngliche Metall, Kalium, Natrium oder dergleichen,
und auf diese Weise kann das Element auf eine lange Dauer benutzt werden.
Wie bereits auseinandergesetzt, wird die Thätigkeit des Elementes durch die Feuchtigkeit
der Luft begünstigt. Wenn somit das Element in einer zu trockenen Atmosphäre functioniren
soll, so hätte man die Feuchtigkeit künstlich hervorzubringen. Dieses Resultat kann
auf verschiedene Weise erzielt werden.
Es kann genügen, das Element zu bespritzen oder es von Zeit zu Zeit in eine Flüssigkeit zu
tauchen. Eine gute Anordnung besteht darin, dafs man die Papierblätter oder Leindwandlappen,
welche die Natriumplatte von der Kohlenplatte trennen, verlängert und in ein mit
Wasser oder Alkohol gefülltes Gefäfs eintauchen läfst, so dafs die Flüssigkeit infolge der Capillarwirkung
in die Höhe steigt und continuirlich die mit dem Natrium in Berührung stehenden
Theile tränkt. Auch kann man das ganze Element mit feucht erhaltenen Lappen umgeben.
Um die Oberflächen zu vergröfsern und auf diese Weise die Kraft des Elementes zu erhöhen,
ist es vortheilhaft, die Kohlenplatte zu canneliren oder dieselbe durch mehrere Stäbe
von kleinem Durchmesser zu ersetzen.
Das auf diese Weise angeordnete Element ist sehr einfach herzustellen, sehr leicht und transportfähig
und entwickelt keine schädlichen Gase, während seine Wartung äufserst einfach wird.
Die elektromotorische Kraft des Elementes ist ganz bedeutend und übertrifft wesentlich diejenige
der bisher gebräuchlichen Elemente.
Die ersten Versuche haben dargelegt, dafs, vorausgesetzt der gegenwärtige Preis des Natriums
nicht herabgeht, die Elemente sich bedeutend billiger stellen als Zink-Kupferelemente,
da das Natrium sich sehr langsam zersetzt und infolge dessen der Verbrauch an Natrium sehr
gering ist. Das Element kann überall verwendet werden, wo es sich um die Erzeugung von
elektrischen Strömen handelt.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Die Herstellung eines Elementes durch Nebeneinanderlegen einer Platte von poröser Kohle oder einem anderen analogen Körper und einer Platte aus Natrium, Kalium oder einem anderen in freier Luft oxydirbaren Metall, wobei beide Platten durch ein Papierblatt, Leinwandstreifen oder eine beliebige poröse Platte von einander getrennt werden, derart, dafs die durch die Kohlenplatte dringende Luft das Metall oxydirt. .
- 2. Die Anwendung des Elementes als secundäres Element.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE23076C true DE23076C (de) |
Family
ID=299654
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT23076D Active DE23076C (de) | Elektro-chemisches Element |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE23076C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2306536A1 (fr) * | 1975-04-04 | 1976-10-29 | Lockheed Missiles Space | Perfectionnements aux piles electrochimiques a electrolyte alcalin |
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- DE DENDAT23076D patent/DE23076C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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