DE2306504A1 - Beschichteter sinterhartmetallkoerper und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Beschichteter sinterhartmetallkoerper und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
zu seiner Herstellung"
Die Erfindung betrifft einen beschichteten Sinterhartmetallkörper sowie
ein Verfahren 21» seiner HersteUuna.
Sinterhartmetall weisen bekanntlich ausgezeichnete Härte, mechanische
Festigkeit sowie Verschleissfestigkeit auf und werden daher im grossen Umfang zur Herstellung von spanabhebenden Werkzeugen,
Ziehmatrizen und Verschleissteilen verwendet. Zur Herstellung von spanabhebenden Werkzeugen für Nichteisenmetalle sowie von Bauteilen
mit hoher abrasiver Verschleissfestigkeit verwendet man vorzugsweise WC-Co-Sinterhartmetalle, da diese Sinterhartmetalle eine hohe
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Patentanwälte Dipl.-ing. Martin Licht, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Axel Hansmann, Dipl.-Phys. Sebastian Herrmann - 2 -
Oppenauer Büro: PATENTANWALT DR. REINHOLD SCHMIDT
mechanische Festigkeit und eine gute Abriebfestigkeit besitzen. Zur
spanabhebenden Bearbeitung von Stahl verwendet man vorzugsweise Sinterhartmetalle aus WC-TiC-TaC-Co oder TiG-Ni, (Mo), da derartige
Sinterhartmetalle mit Stahlwerkstücken bei hohen Beärbeitungsgeschwindigkeiten
weniger stark reagieren. Bei Verwendung von anderen Karbiden anstelle von WC tritt eine merkliche Verringerung der Festigkeit auf, so dass man entweder den Zusatz an TiC
oder anderen Karbiden begrenzen muss oder bei Zusatz grösserer
Mengen an TiC geringere Festigkeit erzielt.
Es ist bekannt, dass die Verschleissfestigkeit von Sinterhartmetallen
durch Aufbringen eines dünnen Überzuges aus bestimmten Hartstoffen
wie TiC und TiN verbessert werden kann. Auf diese Weise erhält
man eine gegenüber .unbeschichteten Sinterhartmetallen verbesserte
Kombination von Zähigkeit und Spanverschleisswiderstand. Die Zähigkeit von mit TiC und TiN beschichteten Sinterhartmetallen ist jedoch
merklich geringer als die der Sinterhartmetallunterlage allein, was
offensichtlich auf die geringe Widerstandsfähigkeit von TiC und TiN gegen Rissbildung und auf die hohe Oberflächenrissempfindlichkeit
der Hartmetallunterlage zurückzuführen ist. Obwohl sehr wahrscheinlich
zu erwarten ist, dass jede^auf der Sinterhartmetallunterlage
gut haftende Überzug, der hart und spröde ist, eine Verringerung der Festigkeit des beschichteten Sinterhartmetalls zur Folge hat,
versucht man natürlich die Festigkeitsverluste so gering wie möglich
zu halten." Ein 5 bis 7.u dicker Überzug aus TiC oder TiN auf Sinterhartmetallsorten
für die spanabhebende Bearbeitung verursacht eine Verringerung der Biegefestigkeit von 40 bis 50 %. Die geringere
Zähigkeit solcher beschichteter Sinterhartmetallkörper kann man bei
der Anwendung in Form einer erhöhten Bruchneigung bei hoher Beanspruchung beobachten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen beschichteten
Sinterhartmetallkörper zu schaffen, der gegenüber bekannten beschichteten Sinterhartmetallkörpern eine bessere Festigkeit bei
entsprechendem Verschleisswiderstand aufweist.
Weiterhin soll ein Verfahren zum Aufbringen eines gut haftenden, nicht porösen, dichten Überzuges auf eine Sinterhartmetallunterlage
geschaffen werden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch einen
Sinterhartmetallkörper mit einem vollkommen dichten Überzug aus Hafnium- und/oder Zirkoniumcarbonitrid, der eine gute metallurgische
Bindung mit der Sinterhartmetallunterlage aufweist. Die Dicke des Überzuges beträgt zweckmässigerweise 1 - 7 u. Das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis
dieses Überzuges ist sehr wichtig, da die Schneidleistung bei spanabhebender Metallbearbeitung sehr stark von
diesem Verhältnis abhängt. Bei einem Überzug aus Hafniumcarbonitrid oder Hafnium-Zirkoniumcarbonitrid liegt das Verhältnis von Kohlenstoff
zu Stickstoff in einem Bereich, der einem durch Röntgenstrahl beugung ermittelten Gitterparameter von 4,570 bis 4,630 A entspricht,
während bei einem Überzug aus Zirkoniumcarbonitrid das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis
einem Gitterparameter von 4,600 bis 4,620 A entspricht. Zum Aufbringen eines derartigen Überzuges führt man erfindungsgemäss
ein Hafnium- und/oder Zirkoniumhalogenid, gasförmigen Wasserstoff, gasförmigen Stickstoff und ein Kohlenwasserstoffgas
über die Sinterhartmetallunterlage bei einer Temperatur von
1000 bis 1300 C, wobei ein den vorgenannten Gitterparameterbereichen
entsprechendes Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis durch entsprechende Bemessung des Stickstoffgehaltes und des Kohlenwasser-
-4 -
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stoffgehaltes des Beschichtungsgases sowie der Abscheidungstemperatur
erzielt wird. Die beschichteten Sinterhartmetallkörper nach der Erfindung besitzen gegenüber den zur Zeit zur Verfugung stehenden
beschichteten Sinterhartmetallkörpern die gleichen oder bessere
Schneid eigenschaften bei spanabhebender Metallbearbeitung sowie
eine merklich höhere Biegefestigkeit.
Mit dem Ausdruck Sinterhartmetall werden hier Werkstoffe bezeichnet,
die aus mindestens einem Karbid eines Übergangsmetalls der Gruppe IVb, Vb und VIb bestehen, wobei das Metallkarbid oder die
Metallkarbide in einer Metallmatrix aus Eisen, Nickel und/oder Kobalt eingebettet sind. Eine typische Sinterhartmetallsorte besteht
aus in einer Kobaltmatrix eingebettetem WC oder aber aus in einer Nickelmatrix eingebettetem TiC. Mit einem "vollkommen dichten"
Überzug ist ein Überzug gemeint, dessen Dichte mindestens 99 % der theoretischen Dichte und in vielen Fällen mindestens 99,5 % der
theoretischen Dichte beträgt.
Als Ausgangsstoffe für die Herstellung eines Überzuges verwendet man vorzugsweise Hafnium- oder Zirkoniumtetrachloriddampf, da
diese Ausgangsstoffe am billigsten und leicht erhältlich sind. Man kann auch andere Hafnium- oder Zirkoniumhalogenide und andere
Kohlenwasserstoffe verwenden. Gegebenenfalls können geringe Mengen anderer Halogenide, beispielsweise Titan-, Tantal- oder Niobchlorid,
dem Zirkonium- oder Hafniumhalogenid zugesetzt werden,
so dass im Endprodukt ein oder mehrere zusätzliche Metallkarbide vorhanden sind, ohne dass dadurch die vorteilhaften Eigenschaften
des Endproduktes nachteilig beeinflusst werden. Anstelle von Methan kann man auch Propan, Kohlenstofftetrachlorid oder irgendeinen
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anderen als Kohtenstoffquelle bei Abscheidungsverfahren aus der
Dampfphase üblichen Kohlenwasserstoff verwenden.
Eine Reihe von beschichteten Sinterhartmetallkörpern wurde gemäss der Erfindung hergestellt, indem man Hafnium- oder Zirkoniumtetrachloriddampf,
Wasserstoff, Stickstoff und Methan über Sinterhartmetalleinsatzstücke streichen liess. Es wurden verschiedene
Beschichtungsgaszusammensetzungen mit Abscheidungstemperaturen von 1 CX)O-1170 C und Abscheidungszeiten von 1 bis 5 Stunden ange-
wendet. Eine Gesamtgasdurchsatzrate von 200 bis 400 cm /min wurde in Verbindung mit 5-10 g Hafnium- oder Zirkoniumtetrachlorid verwendet, das auf ungefähr 200 G erwärmt war, um die gewünschte
Hafnium- oder Zirkoniumtetrachloriddampfkonzentration zu erzielen.
Die Überzüge wurden auf Sinterhartmetallunterlagen mit der folgenden in Gewichtsprozent angegebenen Zusammensetzung abgeschieden:
72 % WC, 8,5 % Co, 8 % TiC, 11,5% TaC. Aus den nachfolgenden
Tabellen I und II ist ersichtlich, in welcher Weise die relativen Anteile an Kohlenstoff und Stickstoff im Überzug variiert werden können.
Bei Verwendung von anderen Abscheidungstemperaturen, Drücken und Hafnium- oder Zirkoniumhalogeniden ist zu erwarten, dass andere
relative Stickstoff- und Kohlenwasserstoffanteile im Beschichtungsgas
zur Erzielung des gewünschten Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnisses im Überzug erforderlich werden. Die in den Tabellen I und II angeführten
Kohlenstoff-Stickstoff—Verhältnisse wurden aus den durch Röntgenstrahl beugung gemessenen Gitterparametem hergeleitet, wobei
eine lineare Abhängigkeit zwischen dem Gitterparameter und dem Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis vorausgesetzt wurde. Da die Abhängigkeit
des Gitterparameters vom Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis wahrscheinlich nicht genau linear ist, wird die Zusammensetzung
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der Überzüge nach der Erfindung am besten durch die durch RÖntgenstrahlbeugung
festgestellten Gitterparameter charakterisiert. ..
Bei der Herstellung von Überzügen aus HfC und N angewendete
Verfahrensbedingungen.
in % Dicke Gitter- CiN
Beispiel Temp. Zeit
Nß CH4 HfCl4
1 1000 1-1/2 24 75 1 1
2 1100 2 75 24 1 1
3 1130 5 24 75 1 1
4 1150 1-1/2 24 75 1 1
5 1170 5 24 75 1 Ί
6 1050 1 98 0 2 1
1 | 4, 559 | 0,50 |
3 | 4,571 | 0,75 |
4 | 4,589 | 1,38 |
2 | 4,607 | 2,70 |
5 | 4,621 | 5,25 |
2 | 4,640 | |
reines | ||
HfC |
Bei der Herstellung von Überzügen aus ZrC und N angewendete Verfahrensbedingungeri.
Temp | . Zeit I | 2 | 4 | 24, | Gaszusammensetzung | H2 | N2 | in | % | 1 | Dicke | Überzug | C:N | |
oc | h | 1100 4-1/2 | 2 | 233 | CH4ZrCl4 | 1 | U | Gitter | ||||||
Beispiel | 1150 | 1135 | 2 | 23, | ,00 | 75 | 1 | para meter |
||||||
1135 | 3 | 23, | ,75 | 75 | 0 | 1 | 3-5 | Ά | 0,031 | |||||
7 | 1150 | 23, | 67 | 75 | 0,25 | 1 . | 4 | 4,574 | 0,11 | |||||
8 | 1100 | 87, | 60 | 75 | 0,33 | 1 | 5 | 4,583 | 0,35 | |||||
9 | 3 | 50 | 75 | 0,40 | 3/093 a | 8 | 4,602 | 0,48 | ||||||
10 | 50 | 10 | 0,50 | 4 | 4,611 | 0,61 | ||||||||
11 | 09 | S3 | 1,50 | 1,5 | 4,617 | 0,79 | ||||||||
12 | 4,625 | |||||||||||||
Der für die Abscheidung des Überzuges bevorzugte Temperaturbereich
ist 1000-1300 C. Bei niedrigeren Temperaturen wird die Abscheidungsrate
sehr klein und bei höheren Temperaturen tritt eine zu starke Reaktion
zwischen Überzug und Sinterhartmetallunterlage auf.
Die Schneidleistung von erfindungsgemäss mit einem Hafniumcarbonitridüberzug
versehenen Sinterhartmetallschneideinsätzen ist aus der folgenden Tabelle III ersichtlich. Bei den Beispielen 13-19 in Tabelle
III wurden Schneideinsätze verwendet, die Abmessungen von 12,7 χ 12,7 χ 4,7 mm aufwiesen und auf die aus der Dampfphase bei
einer Temperatur von 1000-1170 C ein Hafniumcarbonitridüberzug
unter Verwendung der in den Beispielen 1-6 angeführten Verfahrensbedingungen abgeschieden worden war. Die Sinterhartmetallunterlage
bestand aus 72 % WC, 8 % TiC, 11,5% TaC und 8,5 % Co. Es
wurden Überzüge mit einer Dicke von 1,5 bis 2 ju und mit einer Dicke
von 4 bis 5 u hergestellt. Diese Schneideinsätze wurden zum Drehen von Stahl des Typs SAE 1045 mit einer Brinellhärte von 190 verwendet,
wobei mit einer Schnittgeschwindigkeit von 230 m/min, einem Vorschub von 0,25 mm/2/ΙΓ und einer Schnittiefe von 2,5 mm gearbeitet
wurde. Bei den Beispielen 13-17 lag die Überzugsdicke jeweils im Bereich von 1,5 bis 2aj, wobei das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis
in den aufeinanderfolgenden Beispielen zunimmt. Als Maß der Schneidleistung ist die Standzeit angeführt, bei der die Spanfläche
eine Kolktiefe von 0,25 mm erreicht. Bei den Beispielen 18 und 19 lag die Dicke des Überzuges im Bereich von 4 bis 5 ju. Zum Vergleich
ist im Beispiel 20 die Schneidleistung eines unbeschichteten Schneideinsatzes und im Beispiel 21 die Schneidleistung eines Schneideinsatzes
angeführt, der mit einem überzug aus TiC mit einer Dicke von 5αλ beschichtet war.
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TABELLE III | 1,5-2 | Überzug | C:N | Schneidleistung |
1,5-2 | Gitterpara meter Ä |
0,82 | Standzeit bis zu ■ einer Kolktiefe von 0,25 mm min |
|
1,5-2 | 4,574 | 1,08 | ■. 1.6 | |
Dicke Beispiel u |
2 | 4,582 | 2,71 | . 22 - |
13 | 1,5-2 | 4,607 | 4,00 | -,.- ,34■-. -,·. - |
14 | 4-5 | 4,620 | reines HfC | SS-. -■■.:■ |
15 | 4-5 | 4,64 | 1,32 | 10 |
16 | 4,587 | 1,82 | 50 | |
17 | 4,697 | 0 (unbeschichteter Schneideinsatz) | 60 | |
18 | 5 rnc-besi | 5 | ||
19 | shichtet) | • 22 | ||
20 | ||||
21 |
Es ist ersichtlich, dass die Schneidleistung eines Sinterhartmetall Werkzeuges
durch Beschichten mit einem Hafniumcarbonitridüberzug
sehr merklich verbessert werden kann. Es ist ebenfalls ersichtlich,
dass der Verbesserungsgrad sehr stark vom Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis
abhängt,'wobei die beste Schneidleistung bei dem einem Gitterparameter von 4,61 A entsprechenden Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis
erzielt wird. Möglicherweise lassen sich weitere Verbesserungen
mit dickeren Überzügen mit einer Dicke von 5-1 Οίλ erzielen.
Im Vergleich mit dem mit einem Überzug aus TiC mit einer Dicke von 5 υ beschichteten Schneideinsatz weisen die erfindungsgemäss mit
Hafniumcarbonitrid beschichteten Schneideinsätze eine bessere Stand~
zeit auf, falls entweder der Überzug eine Dicke im Bereich von 1,5-2 .u
und eine in der Nähe des Optimums liegende Zusammensetzung aufweist
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oder falls die Dicke des Hafniumcarbonitridüberzuges ungefähr der Dicke des TiC-Überzuges entspricht.
Die Festigkeit der mit Hafniumcarbonitrid beschichteten Schneideinsätze
wurde durch einen Biegeversuch festgestellt, bei dem die Probe unter Verwendung von drei Rollen belastet wurde, wobei das
Verhältnis der Biegelänge zur Dicke 3,5:1 betrug. Für Schneideinsätze, die mit einem Hafniumcarbonitridüberzug mit einem
Gitterparameter von ungefähr 4,61 A beschichtet waren, wurde eine
2 Biegefestigkeit von ungefähr 155 kg/mm bei einer Uberzugsdicke
2
von 2yu und von ungefähr 135 kg/mm festgestellt. Vergleichsweise betrug die Biegefestigkeit eines Schneideinsatzes aus dem gleichen Sinterhartmetall, der mit einem Überzug aus TiC mit einer Dicke
von 2yu und von ungefähr 135 kg/mm festgestellt. Vergleichsweise betrug die Biegefestigkeit eines Schneideinsatzes aus dem gleichen Sinterhartmetall, der mit einem Überzug aus TiC mit einer Dicke
2 von 5 u beschichtet war, nur ungefähr 105 kg/mm .
Obwohl man optimale Schnittleistung mit einem Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis
von ungefähr 3 (entsprechend einem Gitterparameter von ungefähr 4,61 A) erzielt, werden auch ausgezeichnete Schnittleistungen
mit Überzügen mit einem Gitterparameter von 4,57 bis 4,63 Ä erzielt, wobei dieser Gitterparameter bereich einem Bereich
des Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnisses von ungefähr 0,73 bis 12 entspricht.
Die Schneidleistung von erfindungsgemäss mit Zirkoniumcarbonitrid beschichteten Schneideinsätzen ist aus der folgenden Tabelle IV ersichtlich.
Die Beispiele 22 - 32 in Tabelle IV betreffen Schneideinsätze, die Abmessungen von 12,7 χ 12,7 χ 4,7 mm aufweisen und auf
die ein Überzug aus Zirkoniumcarbonitrid bei 1100-1150°C aus der
Dampfphase gemäss Beispielen 6-12 abgeschieden worden ist. Der
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Sinterhartmetallkern besteht aus 72 % WC, 8 % TiC, 11,5% TaC
und 8,5 % Co. Die Überzüge weisen eine Dicke von 2,5 bis 8u auf.
Die Schneideinsätze wurden als Drehmeissel zum Drehen von Stahl des Typs SAE 1045 mit einer Brinellhärte von 190 verwendet, wobei
mit einer Schnittgeschwindigkeit von 230 m/min, einem Vorschub von 0,25 mm/2V und mit einer Schnitttefe von 2,5 mm gearbeitet
wurde. Die in den Beispielen 22-32 angeführten Schneideinsätee weisen .Überzüge mit in der Reihenfolge der Beispiele ansteigendem
Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis auf. Als Maß für die
Schneidleistung ist die Standzeit angeführt, bei der eine Kolktiefe von 0,25 mm erreicht ist. Zum Vergleich ist im Beispiel 33 die
Standzeit eines unbeschichteten Schneideinsatzes und im Beispiel die Standzeit eines Schneideinsatzes mit einem Überzug aus TiC angeführt.
Überzug
Beispiel | Dicke / |
Gitterpara meter Λ |
C:N | Standzeit bis zu einer Kolktiefe von 0,25 mm min |
22 | 2,5 | . 4,583 | o, 11 | 6,5 |
23 | 3 | 4,595 | 0,25 | 11 |
24 | 3 | 4,601 | 0,33 | 11 |
25 | 5 | 4,602 | 0,35 | 10 |
26 | 3 | 4,606 | 0,41 | 14 |
27 | 5 | 4,609 | 0,45 | 26 |
28 | 8 | 4,611 | 0,48 | 23 |
29 | 3,5 | 4,612 | 0,50 | 20 |
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30 | 5 |
31 | 4 |
32 | 3 |
TABELLE IV (Fortsetzung)
4,613 0,53 17
4,616 0,58 16
4,620 0,67 13
33 unbeschichteter Schneideinsatz 5
34 5 (TiC-beschichtet) 22
Es ist ersichtlich, dass die Schneidleistung eines Sinterhartmetall Werkzeuges
sehr merklich durch den Zirkoniumcarbonitriduberzug verbessert wird. Die Verbesserung der Schneidleistung hängt wie
bei Hafniumcarbonitridüberzügen sehr stark vom Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis
ab, wobei optimale Schneidleistung mit einem Überzug mit einem Gitterparameter von ungefähr 4,61 A erreicht wird.
Für mit Zirkoniumcarbonitrid beschichtete Schneideinsätze, bei denen die Dicke des Überzuges 5 jh und der Gitterparameter des
Überzuges ungefähr 4,61 A betrug, wurde eine Biegefestigkeit von
2
ungefähr 135 kg/mm gemessen. Die Biegefestigkeit von mit TiC beschichteten Schneideinsätzen, bei denen die Unterlage aus dem gleichen Sinterhartmetall bestand und die eine Überzugsdicke von
ungefähr 135 kg/mm gemessen. Die Biegefestigkeit von mit TiC beschichteten Schneideinsätzen, bei denen die Unterlage aus dem gleichen Sinterhartmetall bestand und die eine Überzugsdicke von
2 5 u aufwiesen, beträgt ungefähr 105 kg/mm .. Im Vergleich zu mit
TiC beschichteten Sinterhartmetallkörpern weisen also Sinterhartmetallkörper,
die erfindungsgemäss einen Überzug aus Zirkoniumcarbonitrid mit optimalem Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis besitzen,
eine erhöhte Schneidleistung und Biegefestigkeit auf. Neben Schneideinsätzen mit Überzügen aus reinem Hafniumcarbonitrid und reinem
Zirkoniumcarbonitrid wurden auch einige Schneideinsätze hergestellt, deren Überzüge aus einer festen Lösung aus Hafnium- und Zirkoniumcarbonitrid
bestanden. Diese Überzüge wurden hergestellt, indem
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gleichzeitig Hafnium- und Zirkoniumchlorid (zusammen mit Wasserstoff,
Stickstoff und Methan) über die Sinterhartmetallschneideinsätze geleitet wurde. Die genaue Zusammensetzung solcher Überzüge
ist sehr schwierig zu charakterisieren, da der Gitterparameter des Überzuges nicht nur vom Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis,
sondern auch vom Zirkonium-Hafnium-Verhältnis des Überzuges abhängt. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass ausgezeichnete
Schneidleistung gewährleistet wird, falls der Gitterparameter in dem für Überzüge aus reinem Hafniumcarbonitrid Hegenden günstigen
Bereich liegt, d.h. in einem Bereich von 4,57 bis 4,63 A . Es liegen also solche Mischüberzüge im Rahmen der Erfindung.
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Claims (10)
- 2 3 O 6 5 O APATENTANSPRUCH E:M . j Beschichteter Sinterhartmetallkörper, bestehend aus einer Sinterhartmetallunterlage und einem darüber angeordneten Überzug, dadurch gekennzeichnet, dass der vollkommen dichte Überzug aus Hafniumcarbonitrid und/oder Zirkoniumcarbonitrid besteht sowie fest und zäh auf der Unterlage haftet und der aus Hafniumcarbonitrid und der aus Hafnium- und Zirkoniumcarbonitrid bestehende Überzug einen durch Röntgenstrahl beugung festgestellten Gitterparameter im Bereich von 4,570 bis 4,630 A aufweist, während der aus Zirkoniumcarbonitrid bestehende Überzug einen durch Röntgenstrahl beugung ermittelten Gitterparameter im Bereich von ungefähr 4,600 bis 4,620 A-Einheiten aufweist.
- 2. Beschichteter Sinterhartmetallkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug aus Hafniumcarbonitrid besteht.
- 3. Beschichteter Sinterhartmetallkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug aus Zirkoniumcarbonitrid besteht.
- 4. Beschichteter Sinterhartmetallkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sinterhartmetallunterlage aus Wolframkarbid und einer Kobaltmatrix besteht.- 14 -309833/0938
- 5. Beschichteter Sinterhartmetallkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sinterhartmetallunterlage aus Wolframkarbid, Titankarbid, Tantalkarbid und einer Kobaltmatrix besteht.
- 6. Beschichteter Sinterhartmetallkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Carbonitridüberzug eine Dicke von 1-1Ou aufweist.
- 7. Verfahren zum Aufbringen eines Carbonitridüberzuges auf eine Sinterhartmetallunterlage, dadurch gekennzeichnet, dass über die Sinterhartmetallunterlage bei einer Temperatur von ungefähr 100O bis 1300 C ein Gasstrom geleitet wird, der aus dampfförmigem Hafniumhalogenid und/oder Zirkoniumhalogenid, Wasserstoffgas, Stickstoffgas und einem Kohlenwasserstoffgas besteht, und dabei ein vollkommen dichter Carbonitridüberzug abgeschieden wird sowie der Stickstoff- und Kohlenwasserstoff anteil derart bemessen wird, dass der Überzug ein Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis aufweist, das einem durch Röntgenstrahl beugung ermittelten Gitterparameter von ungefähr 4,570 bis 4,530 A für den Fall eines aus Hafniumcarbonitrid oder eines aus Hafnium- und Zirkoniumcarbonitrid bestehenden Überzuges und einem Gitterparameter von ungefähr 4,600 bis 4,620 A für einen aus Zirkoniumcarbonitrid bestehenden Überzug entspricht.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung eines Hafniumcarbonitridüberzuges als Halogenid Hafniumtetrachlorid verwendet wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung eines aus Zirkoniumcarbonitrid bestehenden Überzuges als Halogenid Zirkoniumtetrachlorid verwendet wird.309833/0938
- 10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Kohlenwasserstoff Methan verwendet wird.309833/Ü938
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