DE2302836C3 - Anlage zum Trocknen von Abwasserschlamm - Google Patents
Anlage zum Trocknen von AbwasserschlammInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Trocknen von Abwasserschlamm, bei der dem nassen Abwasserschlamm
ein Teil des getrockneten Schlammes als ,Trägermaterial zugemischt wird mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Derartige Anlagen sind bereits in verschiedenen Ausführungsformen vorgeschlagen worden. So wird
beispielsweise in der schweizerischen Patentschrift 4 00 425 eine Anlage beschrieben, bei der ein Gemisch
aus nassen Abwasserschlamm und getrocknetem Schlamm in eine mit zylindrischen Einbauten versehene
Trockentrommel eingeleitet wird, die unmittelbar mit einem Heißgaserzeuger verbunden ist. Die Trocknung
des Gemisches erfolgt dabei im Gleichstrom mit den heißen Gasen. Hinter der Trockentrommel sind eine
Zyklonanlage, ein Ventilator, eine Gaswäsche sowie Vorrichtungen zum Abtrennen und Rückführen einer -:
Teilmenge des getrockneten Schlammes vorgesehen. - Obwohl sich Anlagen dieser Art in der Praxis im allge-
; meinen als recht brauchbar erwiesen haben, zeigten sie ^sich hinsichtlich der beim Betrieb derselben anfallenden
"Abluft noch als verbesserungswürdig. Wenn — wie in ,t 'der genannten Patentschrift vorgesehen — die gesamte
!beim Betrieb der Anlage anfallende Abluft vor dem &>
" Eintritt in die Atmosphäre einer Gaswäsche unterworfen wird, ist dieses Verfahren wegen der dabei zu behandelnden
Abluftmengen außerordentlich aufwendig, wenn die heute im Interesse des Umweltschutzes immer
schärfer werdenden behördlichen Auflagen voll erfüllt werden sollen.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, eine
Anlage der eingangs erwähnten Art dahingehend zu verbessern, dull ilic in iln-* Atmosphäre .ib/uliisseiule
Abliifimenge verringert wird, um cliiiliin.li den Aul
Wiind für die Niiflibehiiiullung dieser Ablultmynge herub/.iisei/eii.
Gleich/eilig soll diifijr gesorgt werden, ilnU
die IJeiriebsbedingungen trol/ siliWiiiikendcr IJeIasuing
der Anlüge weitgehend konstant gelmltcn werden
können.
Diese Aufg.ibe wird bei einer Anlüge der genannten
ArI erfindungsgemiiii durch die Kombiiiiition folgender
Merkmale gelöst:
a) Von der Giiswiisehc führt emc Rückftilmingslei·
lung zum lleißgiiscr/.euger, von der eine Leitung
abzweigt, die /11 einer Nnchbchiindhingseinrich·
tung führt, von der die restliche Abluft über eine
Leitung abgezogen wird,
b) in der /ur Nachbehiindlungseinrichlung führenden
Leitung ist eine Drosselklappe angeordnet, deren Steuerung durch einen Druckmesser, der in der
von der Trockentrommel zur Zyklonanlage führenden Leitung installiert ist, über einen Regelkreis
erfolgt.
Beim Beirieb der erfindungsgemäßen Anlage kann der größere Teil der anfallenden Abluftmenge durch
die Rückführungsleitung zum Heißgaserzeuger zurückgeführt (Umluftbelrieb) werden, während lediglich der
kleinere Teil einer Nachbehandlung unterworfen wird, um danach über einen Kamin in die Atmosphäre abgelassen
zu werden, ohne daß es dadurch zu einer Geruchsbelästigung der Umwelt kommt. Die erforderliche
Nachbehandlungseinrichtung kann dabei als Chemikalienwäsche oder als thermische Nachbehandlung oder
als katalytische Nachverbrennung ausgebildet sein. Welche Art der Nachbehandlung letztlich zur Anwendung
gelangt, hängt von der Zusammensetzung der anfallenden Abluft ab.
Würde man die gesamte bei der Trocknung anfallende Abluft ohne Regelung zum Heißgaserzeuger zurückführen,
so würde sich der durch den Ventilator erzeugte Unterdruck im Trocknersystem laufend ändern,
da ja die anfallende Abluftmenge in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Ausgangsgemisches gewissen
Schwankungen unterworfen ist. Um dies zu vermeiden, ist in der Leitung von der Trockentrommel zur
Zyklonanlage ein Druckmesser vorgesehen. Dieser steuert über einen Regelkreis, bestehend aus Regler
und Meßumformer, die Stellung der in der zur Nachbehandlungseinrichtung führenden Leitung angeordneten
Drosselklappe in der Weise, daß die zum Heißgaserzeuger zurückgeführte Abluftmenge konstant gehallen
wird, während gleichzeitig die überschüssige Abluft über die Drosselklappe zur Nachbehandlungseinrichtung
und von dort aus in die Atmosphäre gelangt. Durch diese Art der Regelung wird erreicht, daß der
Unterdruck im Trocknersystem während der gesamten Betriebsdauer der Anlage konstant bleibt, während
^gleichzeitig nur ein Bruchteil der anfallenden Abluft in die Atmosphäre abgelassen und dementsprechend
nachbehandelt werden muß.
Aus der USA.-Patentschrift 21 07 507 ist zwar eine nach dem Gegenstromprinzip arbeitende Müllverbrennungsanlage
bekannt, bei der die aus der Trockentrommel austretenden Rauchgase in den der Heißgaserzeugung
dienenden Ofen zurückgeführt werden können. Über die Art und Regelung der Rauchgasrückführung
wird in der Patentschrift jedoch nichts ausgesagt.
Ferner wird in der britischen Patentschrift 4 32 198 ein sogenannter Etagenofen beschrieben, der zur Verbrennung
von Schlamm od. dgl. eingesetzt werden soll.
Du,· t)ln.Mi πι») dem Ofen atistreimlen Rauchgase sullen
in den iinU'i'cn I eil des Ofens /iinickgufiihrl und von
dori it us in u in υ Brennkammer eingcleiiei werden. Die
st' Vorrichtung kiinii jedoch nicht ohne weiicres mil
einer Anlüge noch der schweizerischen hiientsclirifi
<| 00 425 verglichen werden, du im sogenannten Hüllen
ofen die Schliiiiüiiförderiing ausschließlich durch Kralzer
erfolgen soll und deshalb die Probleme, die sieh bei
einer pnciiniiiiischen Fordvriiiig .!es Sehhimmes gemiiü
der schwei/erischen Piilenischrifi ergeben können.
überhaupt nicht miflreien.
Nachfolgend soll als Ausführungsbeispicl der Bctrieb
U^r erfindungsgemäßen Anlage an Hand des in
der Abbildung wiedergegebenen FlielJschemas erliliiteri
werden. In diesem Fließschema sind dabei nur die zur Erläuterung des Verfahrensgiinges wesentlichen
Anlngeteile üufgefülirl, während die sonstigen Nebeneinrichtungen,
wie Abs tut ziingen, Gerüste usw., die nur
eine untergeordnete Bedeutung haben, nicht aufgeführt werden.
Der zu trocknende nasse oder vorentwässerte Schlamm wird mit dem Schlamniförderer 1 dem Mischer
2 zugeführt. Bei dem Schla nmförderer 1 handelt es sich um ein hierfür geeignetes Förderaggregat, wie
beispielsweise eine Schlammpumpe mit regelbarer ZeI-■lenradschleuse
oder eine regelbare Paddelsehnccke. Aul dem Mischer 2 wird dem nassen Schlamm über
eine Dosierschnecke 3 soviel getrockneter Schlamm •zugegeben, bis ein Mischgut mit einem Wassergehalt
von 40 bis 60% entsteht Das Ausgangsgemisch, das den gewünschten Wassergehalt aufweist, gelangt über
die Schurre 4 direkt in die Trockentrommel 5. Diese ist in diesem Fall zusammen mit dem Heißgaserzeuger 6
in der dafür vorgesehenen Grube 18 angeordnet, während sich die übrigen Anlagcteile auf normalem Niveau
.,in der Halle 19 befinden.
Als Trockentrommel 5 wird eine bekannte Konstruktion eingesetzt, die drei konzentrisch incinandcrliegende
Zylinder 20, 21 und 23 aufweist, wobei der äußere Zylinder 23, gleichzeitig auch die Trommelwand bildet.
Der innere Zylinder 20 stellt dabei auch die Verbindung zum Heißgaserzeuger 6 her, und in diesen Zylinder 20
mündet auch die Schurre 4. Das Ausgangsgemisch durchströmt zunächst mit den im Heißgaserzeuger erzeugten
heißen Gasen diesen innersten Zylinder 20 und wird dann am Trommelende um 180° umgelenkt und in
jden Zwischenraum zwischen dem innersten Zylinder 20
und dem Zylinder 21 geleitet, der im Sinne der eingezeichneten Pfeile von rechts nach links durchströmt
wird. Am Ende dieses Zwischenraumes erfolgt eine erneute Umlenkung um 180°, worauf der Zwischenraum
zwischen dem Zylinder 21 und dem die Tromrnelwand bildenden äußeren Zylinder 23 durchströmt wird. Wie
die Pfeile andeuten, erfolgt in diesem Fall die Strömung von links nach rechts. Anschließend gelangt das nunmehr
vollständig getrocknete Gemisch durch die Leitung 22 zur Zyklonanlage 7.
Es ist natürlich auch denkbar, an dieser Stelle eine andere Konstruktion der Trockentrommel 5 zu verwenden.
* Der Heißgaserzeuger 6 ist normalerweise als Verbrennungsofen ausgebildet, der vorzugsweise mit leichtem
Heizöl oder Erdgas beheizt wird, der aber auch aus der Anlage stammenden getrockneten Schlamm, Faulgas
oder Altöl verbrennen kann. Die im Heißgaserzeuger 6 erzeugten heißen Gase werden mit einer Temperatur
von etwa 300 bis 6000C in die Trockentrommel 5
gill]).' die I eiithlijiki'H ili-s Aiisj.'.m.'sf.'iuiisrlu1! κι I.
<■ ■. Vim Wasserdampf iiiil.
In der /ykloiiiinliige 7 wird dünn der fciim km 1.
Schlamm vom Briiden und der AbIuIi {/cireniu Düs .ih
geschiedene Trockeiigm wnd iiber eine St line U1 H
und den Steilförderer 4 in die Siloiinliigc IO gclordcit
Von hier iitis wird ein k-i| des getrockneten .Sehliininie·.
Über die Dosierschnecke 3 üiif den Misciier 2 gefordert,
wo die /umischunti zum nüssen Abwasserschlamm er
folgt. Der restliche Teil des Troekenytilcs wird ubo
eine Absaugvorrichtung 11 abgesackt oder bis /11 seiner
weiteren Verwendung anderweitig gelagert.
Die Abluft um\ die Briiden, die ims tier /jklonanlüge
7 austreten, werden über die l.eiltmg 24. den VentilaUn
12 sowie die l.eiltmg 25 zur Iwitsliiubung sowie gegebe
nenfalls zur gleichzeitigen Kühlung in die (iaswäsche
13 eingeführt. Die Giiswiische 13 ist im vorliegenden
Fall ills Strahlgaswasehanlage ausgebildet, die nach
dem Prinzip der Wasserstrahlpumpe arbeitet, Fo kann aber auch ein Riese 11 urin oder eine Füllkörperkolonne
zur Anwendung gelangen. Das erforderliche Waschwasser wird von der Pumpe 27 über die Leitung 26 auf
die Gaswasche 13 aufgegeben. Das aus der Sirahlgaswaschanlage
austretende Waschwasser AbIuIi-Gemisch wird im Behälter 28 getrennt. Während das
Waschwasser zunächst im Behälter 28 gespeichert und dann über die Leitung 29 abgezogen weiden kann ge-
iiangt die entweichende Abluft in die Rückführungslei· lung 15. die zum Heißgaserzeuger 6 führt. Der Sog des
Ventilators 12 reicht normalerweise aus. um die Abluft ohne weiteres durch die Rücklührungslcitung 15 zum
■Ϊ leißgaserzeuger 6 zurückzusaugen.
Von der Rückführungsleitung 15 zweigt die Leilung 16 ab, die mit einer Drosselklappe 30 versehen ist und
/ur Nachbehandlungseinrichlung i4 führt, die in diesem
Fall als Cb inikalienwäsche ausgebildet ist, welche
ebenfalls nach dem Prinzip der Wasserstrahlpumpe arbeitet. Ist die Drosselklappe 30 entsprechend weil geöffnet,
so gelangt eine Teilmenge der Abluft zur Nachbehandlung in die Chemikalienwäsche. Die erforderliche
Chemikalienlösung wird aus dem Behälter 31 über die Leilung 33 vermittels der Pumpe 32 in die Nachbehandlungseinrichtiing
14 gepumpt. Die aus der Chemikalienwäsche austretende Lösung gelangt dabei wieder
in den Behälter 31 zurück und kann im Kreislauf erneut aufgegeben werden. Währenddessen kann die gereinigte
Abluft aus dem Behälter 31 durch die Leitung 17 abgezogen werden. Diese Abluft kann ohne Geruchsbelästigung über einen nicht dargestellten Kamin in die
Atmosphäre abgelassen werden. Verbrauchte Chemikalienlösung kann durch die Leitung 34 ergänzt werden,
während gleichzeitig durch die Leitung 35 eine entsprechende Lösungsmenge abgestoßen wird. Diese
gelangt über den Behälter 28 und die Leitung 29 zum Abfluß.
An Stelle der soeben beschriebenen Chem'ikalienwäsche
kann für die durch die Leitung 16 strömende Abluft auch eine Anlage zur thermischen Nachbehandlung
oder katalytischen Nachverbrennung vorgesehen sein.
In der Leitung 22 ist zwischen der Trockentrommel 5
und der Zyklonanlage 7 der Druckmesser 36 angeordnet. Dieser steuert über den Regelkreis 37 die Stellung
der Drosselklappe 30 in der Weise, daß die durch die Leitung 15 zurückgeführte Abluftmenge konstant gehalten
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Anlage /um Trocknen von Abwiisscrschliimm,
bei der dem missen Abwasserschlamm ein Teil des
geiroukneieii Schltimiiivs iil.s Triigermiuenal /uge-
mischt und eins Gemisch im Glcichsirom mil heißen
Gasen getrocknet wird, mit einer Trockentrommel,
die unmiltelbiir mit einem l-leiüga.ser/.eupr verbunden
im, einer Zykloiiiinlagc, einem Vcnlihiior, einer
Gflswilschc .«,owic mit Vorrichtungen /.um Ablivnncn
und Rückführen einer Teilmenge des getrockneten Schlammes, gekennzeichnet durch
die Kombiniition folgender Merkmale:
ii) von der Gnswiische (13) führt eine Rückfülirungsleitung
(15) zum I lcißgascrzcugcr (6), von der eine Leitung (16) abzweigt, die zu einer
Nuehbchandlungseinriclitung (14) lührl, von
der die restliche Abluft über eine Leitung (17) abgezogen wird. to
b) in der zur Nachbehandlungseinrichtung (14)
führenden Leitung (16) ist eine Drosselklappe (30) angeordnet, deren Steuerung durch einen
Druckmesser (36), der in der von der Trockentrommel (5) zur Zyklonanlage (7) fuhrenden
Leitung (22) installiert ist, über einen Regelkreis (37) erfolgt.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlungseinrichtung (14) als
Chemikalienwäsche, als thermische Nachbehandlung oder als katalylische Nachverbrennung ausgebildet
ist.
Priority Applications (7)
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BE139701A BE809611A (fr) | 1973-01-20 | 1974-01-10 | Installation de sechage pour boues de traitement des eaux usees |
FR7400794A FR2324582A1 (fr) | 1973-01-20 | 1974-01-10 | Installation de sechage pour boues de traitement des eaux usees |
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SE7400661A SE400762B (sv) | 1973-01-20 | 1974-01-18 | Anleggning for torkning av avloppsvattenslam |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732302836 DE2302836C3 (de) | 1973-01-20 | Anlage zum Trocknen von Abwasserschlamm |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2302836A1 DE2302836A1 (de) | 1974-07-25 |
DE2302836B2 DE2302836B2 (de) | 1975-06-05 |
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