DE3209185C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufbereitung
der Abgase von Kesseln, in denen schwefelhaltige fossile
Brennstoffe verbrannt werden, durch Einleiten von gas
förmigem Schwefeltrioxid mittels einer Injektionssonde
zwischen Kessel und einem elektrostatischen Abscheider
für Flugasche.
Zur Ausscheidung von Flugasche aus den Rauchgasen bei der
Verbrennung von fossilen, d. h. also pflanzlichen, Brenn
stoffen, wie z. B. Kohle, ist die Verwendung von elektro
statischen Abscheidern üblich. Wenn jedoch Kohle mit einem
Schwefelgehalt von weniger als 1% in einem Kessel verbrannt
wird, dann ist das auf natürliche Weise erzeugte Schwefel
trioxid (SO3) selten ausreichend, um den spezifischen
elektrischen Widerstand der Flugasche auf einen solchen
Wert zu reduzieren, bei dem ein elektrostatischer Abschei
der wirksam arbeiten kann (5 × 1010 Ohm · cm).
In dieser Beziehung wirkt sich noch verstärkend aus, daß
praktisch der gesamte Schwefelgehalt von Kohle, der sich
zwischen weniger als 1% bis 6% bewegen kann, während
der Verbrennung der Kohle zu Schwefeldioxid (SO2) oxidiert,
und daß zwischen 1% und 5% dieses Schwefeldioxids dann
weiter zu Schwefeltrioxid oxidiert. Infolge der Abkühlung
der Rauchgase nach der Verbrennung verbindet sich deren
Schwefeltrioxid-Bestandteil mit ebenfalls in dem Rauchgas
enthaltener Feuchtigkeit unter Bildung von Schwefelsäure
(H2SO4), welche sich auf den Flugaschepartikeln absetzt.
Die Schwefelsäure, die auf den Flugaschepartikeln konden
siert, bestimmt im allgemeinen den spezifischen elektri
schen Widerstand dieser Partikel. So werden beispielsweise
bei der Verbrennung von Kohle mit geringem Schwefelgehalt
im Kessel nur relativ kleine Mengen an Schwefelsäure er
zeugt, und infolgedessen ist der spezifische elektrische
Widerstand der Flugasche verhältnismäßig hoch. Dement
sprechend ist bei der Verbrennung von Kohle mit geringem
Schwefelgehalt der Abscheidungsgrad des elektrostatischen
Staub- und Ascheabscheiders recht gering, insbesondere in
solchen Fällen, in denen der Abscheider so ausgebildet ist,
daß er Rauchgase mit den normalen Rauchgas-Austritts
temperaturen zu verarbeiten hat, d. h. also in der Größen
ordnung von 120°C bis 160°C.
Aus diesem Grunde wird bei einer aus der US-PS 39 93 429
bekannten Vorrichtung eine gesteuerte, geringe, d. h. also
spurenförmige Menge von Schwefeltrioxid in die Rauchgas
strömung zwischen Kessel und elektrostatischem Abscheider
mittels einer Injektionssonde injiziert, um auf die Weise
den spezifischen elektrischen Widerstand der Oberfläche der
Flugasche in den gewünschten Bereich zu bringen, innerhalb
dessen eine wirksame Abscheidung durch den elektrostati
schen Abscheider möglich ist.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß eine Vielzahl von Betriebs-
Parametern für das richtige Funktionieren der Rauchgas-
Aufbereitungsvorrichtung wichtig ist, darunter besonders
die folgenden:
- 1. Das Schwefeltrioxidgas muß auf einer Temperatur ober halb seines Taupunkts, der bei 260°C liegt, ge halten werden von der Stelle der Umwandlung bis zu der Stelle der Injektion. Wenn die Gastemperatur nennens wert unter den genannten Wert von 260°C absinkt, bevor die Injektion erfolgt, dann erfolgt die Kondensation und die hieraus entstehende Bildung von Schwefelsäure vor der Injektion, was wiederum zu einer Vielzahl von zerstörerischen Wirkungen führen kann, beispielsweise Korrosion, unerwünschte chemische Reaktionen, Zusammen bruch des chemischen Prozesses, und dergleichen.
- 2. Es müssen geeignete Ablaß-, Reinigungs- und Abschaltmaß nahmen vorgesehen sein für den Fall von Ausfällen oder einer gesamten Systemabschaltung, um ein Kondensieren der verbleibenden Systemgase zu verhindern, wie aber auch ein Rückströmen von Schwefeltrioxid mit sich daraus ergebenden zerstörerischen Wirkungen und womöglich Gesundheitsschädigungen.
- 3. Die richtigen Volumen-, Strömungs- und Druck-Parameter müssen dauernd konstant eingehalten werden.
Um diese Forderungen zu erfüllen, ist die Vorrichtung nach
der US-PS 39 93 429 mit einem Schwefelverbrenner versehen,
der einerseits über einen Primär-Erhitzer und einem Luft
einlaßgebläse mit der Umgebungsluft und andererseits mit
einem katalytischen Umwandler in Verbindung steht.
Ferner ist ein Flüssigschwefel-Lagertank, der über eine
proportional arbeitende Pumpe mit dem Schwefelverbrenner
in Verbindung steht, vorgesehen, und außerdem Einrichtungen
zur Steuerung der Schwefelzuführung proportional dem
Schwefelgehalt der im Kessel verbrannten Brennstoffe und
zur Steuerung der Temperatur der Schwefeltrioxid-Luft-
Mischung.
Bei allen bisher bekannten Installationen von Abgas-Auf
bereitungsvorrichtungen dieser bekannten Bauweise ist
jeweils eine solche gesamte Vorrichtung für die Aufberei
tung der Abgase eines einzigen Kessels vorgesehen. In
Fällen, in denen der Spitzenbedarf, die Kosten, die Be
triebswirtschaftlichkeit, die Wartung sowie die in Betracht
zu ziehenden Platzbedürfnisse es erfordern, kann es aber
unbedingt erforderlich sein, eine einzige Vorrichtung zur
Aufbereitung der Abgase aus einer Mehrzahl von Kesseln zu
benutzen. Nichtsdestoweniger ist bisher keine erfolgreiche
Vorrichtung von Abgasaufbereitungs-Schwefeltrioxid-Systemen
entwickelt worden, welche die weiter oben beschriebenen
Betirebsparameter (wie auch zusätzlich solche Parameter,
die bei Mehrfachvorgängen auftreten, wie z. B. Proportio
nierung der richtigen Injektion der Aufbereitungsmischung,
geeignete Beipass-Anordnungen und dergleichen) in einer
sicheren, wirksamen und in jeder Beziehung geeigneten Art
und Weise erfüllt.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Vor
richtung zur Aufbereitung der Abgase einer Mehrzahl von
Kesseln mit den entsprechenden Steuerungen, Ventilen, Beipass-
Anordnungen usw. Dabei muß für Einrichtungen gesorgt sein,
die erforderlich sind, einzelne Systemabschnitte abzuschal
ten oder zu reinigen, welche zu einem bestimmten Kessel
gehören, während gleichzeitig ein oder mehrere andere
Kessel unbeeinträchtigt weiterarbeiten können.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch eine
Aufbereitungsvorrichtung, die eine Leitung für die aus
dem Umwandler austretende Schwefeltrioxid-Luft-Mischung
umfaßt, die über einzelne Leitungen mit den Abgasleitungen
mehrerer Kessel in Verbindung steht und die Ventile zur
wahlweisen Zuführung der Schwefeltrioxid-Luft-Mischung
zu beliebigen Kesseln aufweist, und die ferner eine Beipass
leitung aufweist, die eine Verbindung zwischen dem Primär-
Erhitzer und über die Ventile mit den Abgasleitungen der
Kessel zur Zuführung von über dem Taupunkt von Schwefel
trioxid liegender Reinluft herstellt. In diese Beipass
leitung ist zweckmäßig ein Rückschlagventil eingebaut,
außerdem auch ein Sekundär-Lufterhitzer. Die Beipassleitung
ist außerdem in weiterer Ausbildung der Erfindung an ein
zusätzliches Lufteinlaßgebläse für die Reinigungsluft an
geschlossen. In diese Reinigungsluft-Zuleitung des Sekun
där-Lufterhitzers ist fener zweckmäßigerweise ein die
Ein- und Ausschaltung des Sekundär-Lufterhitzers steuern
der Temperatursensor eingebaut. In die Zuleitungen in die
einzelnen Injektionssonden sind weiterhin zweckmäßig
Steuerventile zur unterschiedlichen Einstellung der den
Injektionssonden zugeleiteten Schwefeltrioxid- oder Reini
gungsluft-Mengen eingebaut. Außerdem ist es besonders
zweckmäßig, daß die jedem Kessel zugeordneten Absperrven
tile für die Zuleitung entweder von Schwefeltrioxid oder
von Reinigungsluft miteinander über elektrische Leitungen
gekoppelt sind derart, daß bei Öffnen des einen Ventils
das andere Ventil geschlossen wird, und umgekehrt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vor
richtung nach der Erfindung, so weit wie möglich schema
tisiert, dargestellt.
Die insgesamt mit 10 bezeichnete Abgas-Aufbereitungsvor
richtung ist so gebaut und in der Weise wirksam, daß eine
Schwefeltrioxid-Aufbereitungsmischung von einer einzigen
Vorrichtung 10 benutzt wird, um wahlweise die Abgase einer
Mehrzahl von Kesseln aufzubereiten, wovon (als Beispiel)
zwei Kessel 12 und 12′ dargestellt sind. Die Vorrichtung
10 umfaßt, unter anderem, ein Lufteinlaßgebläse 14, das
vorzugsweise mit konstanter Drehzahl läuft, und dessen
Einlaß über eine Einlaßleitung 16 mit der Umgebungsluft
in Verbindung steht. Die Auslaßleitung 18 des Lufteinlaß
gebläses 14 verbindet dieses mit einem Schwefelverbrenner
20. Innerhalb der Auslaßleitung 18 ist ein in seiner
Temperatur veränderbarer Primär-Erhitzer 22 vorgesehen.
Wie dargestellt, verläuft eine Leitung 24 zwischen dem
Schwefelverbrenner 20 und einem katalytischen Umwandler 26.
In der Praxis kann der Umwandler 26 in eine einheitliche
Stufeneinheit einkombiniert sein; zum Zwecke der deutli
cheren Darstellung zeigt die Zeichnung aber eine spezielle
Leitung 24.
Die Vorrichtung 10 umfaßt außerdem einen Flüssigschwefel-
Lagertank 28, der mit dem Schwefelverbrenner 20 über eine
Leitung 30 in Verbindung steht. In diese Leitung 30 ist
eine proportional arbeitende Pumpe 32 eingeschaltet, welche
die Zuführung von flüssigem Schwefel aus dem Flüssig
schwefel-Lagertank 28 über die Leitung 30 in den Schwefel
verbrenner 20 unterstützt. Eine Steuereinrichtung, wie
z. B. die schematisch dargestellte Microprozessor-Steuerung
34, erhält über die elektrischen Leitungen 36 der Kessel
belastung entsprechende Signale von den Kessel-Sensoren 38,
um entsprechend wahlweise die Zuführung von flüssigem
Schwefel zu dem Schwefelverbrenner 20 zu steuern bzw. zu
regeln. Um diesen Steuer- bzw. Regelvorgang zu unterstützen,
ist die Microprozessor-Steuerung 34 derart programmiert,
daß sie die Schwefelzuführung proportional dem bekannten
Schwefelgehalt der in den Kesseln verbrannten Kohle steuert
bzw. regelt.
Der bisher beschriebene Teil der Vorrichtung 10 ist bekannt
und ist im einzelnen in der bereits erwähnten US-PS 39 93
429 beschrieben. Allgemein geschildert wirkt diese Vor
richtung in der Weise, daß das Lufteinlaßgebläse 14 ein
geschaltet wird, um der Auslaßleitung 18 Umgebungsluft
zuzuleiten, worauf, während des Anlaufens des Schwefelver
brenners 20, die Luft auf eine Temperaur von 426°C
bis 454°C aufgeheizt wird. Diese heiße Luft wird sodann dem
Schwefelverbrenner 20 zugeleitet, um dessen Innenraum auf
zuheizen mit dem Ergebnis, daß nun die Zündung des flüssigen
Schwefels, welcher dem Schwefelverbrenner 20 durch die
Pumpe 32 zugeleitet wird, einzuleiten. Der entzündete
Schwefel oxydiert, und zwar schnell, unter Bildung einer
Schwefeldioxid-Luft-Mischung, die beispielsweise 5%
(Volumen %) Schwefeldioxid enthält. Diese Mischung aus
Schwefeldioxid und Luft fließt dann in den katalytischen
Umwandler 26 zum Zweck der Erzeugung von Schwefeltrioxid,
das dann nachfolgend in die Kesselabgase, zwecks Aufbe
reitung derselben, eingeleitet wird. Zur Einleitung des
Schwefeltrioxids in die Kesselabgasströmungen können jeg
liche geeignete, speziell ausgebildete Vorrichtungen ver
wendet werden, beispielsweise die industrielle Schwefel
trioxid-Gasinjektionssonde, die vollständig in der US-
PS 41 79 071 beschrieben ist.
Die Vorrichtung 10 umfaßt zusätzlich einen Sensor 40 in
Nähe der Auslaßseite des Schwefelverbrenners 20. Dieser
Sensor 40 tastet die Temperatur der aus diesem Verbrenner
austretenden Mischung ab und gibt sein Signal über die
elektrische Leitung 42 an die Microprozessor-Steuerung 34 ab.
Diese ist ihrerseits derart programmiert, daß sie auf das
Signal von dem Sensor 40 in der Art anspricht, daß sie das
Signal über die elektrische Leitung 44 an den Primär-Er
hitzer 22 weiterleitet zwecks entsprechender Einstellung
dieses Erhitzers, um auf diese Weise die Ausgangstemperatur
der Gasströmung von dem Schwefelverbrenner 20 entsprechend
der optimalen Temperatur für das wirtschaftliche Arbeiten
des katalytischen Umwandlers 26 einzuregeln.
Die aus dem katalytischen Umwandler 26 austretende Schwefel
trioxid-Luft-Mischung strömt über eine Leitung 46 in eine
ventilgesteuerte Leitung 48, von der aus die Schwefeltri
oxid-Luft-Mischung über einzelne, direkte Zuführungslei
tungen 50 mit den Abgasleitungen der verschiedenen Kesseln
12 und 12′ in Verbindung steht.
Die Vorrichtung 10 umfaßt zusätzlich ein Heißluft-Beipass-
Zusatzsystem 52 mit einer Beipassleitung 54, die eine Ver
bindung herstellt zwischen der Auslaßleitung 18 (zwischen
dem Primär-Erhitzer 22 und dem Schwefelverbrenner 20) und
einer Beipassleitung 53. Wie dies weiter unten noch be
schrieben wird, bildet das Beipass-Zusatzsystem 52, in Ver
bindung mit der durch Ventile gesteuerten Leitung 48, eine
Einrichtung zur gleichzeitigen oder wahlweisen Aufberei
tung der Abgase der Kessel 12 und 12′ mittels der einzigen
Abgas-Aufbereitungsvorrichtung 10.
Ein Beipass-Lufteinlaßgebläse 56 ist zwischen die Umgebungs
luft und das Einlaßende der Beipassleitung 53 eingeschaltet.
Das andere Ende dieser Beipassleitung 53 ist an der Ver
bindungsstelle der Beipass-Leitungsabschnitte 58 und 60 ge
gabelt. Jeder der Beipass-Leitungsabschnitte 58 und 60
steht mit dem jeweiligen Axial-Endabschnitt der ventilge
steuerten Leitung 48 in Verbindung. Ein Beipass-Erhitzer 62
liegt in der Beipass-Leitung 53 zwischen dem Beipass-Luftein
laßgebläse 56 und dem gegabelten Ende dieser Leitung. In
den Leitungen 53 und 54 sind Rückschlagventile 64 vorge
sehen, um in diesen Leitungen ein Aufwärts- oder Rückwärts
fließen von Luft zu verhindern.
Eine Mehrzahl von verstellbaren Steuerventilen 68 ist in
der ventilgesteuerten Leitung 48 vorgesehen, um ein voll
ständig wahlweises Arbeiten der Vorrichtung 10 zu ermög
lichen, und zwar beispielsweise folgendermaßen:
- 1. Die Abgase von einem Kessel 12 und 12′ können aufbereitet werden, während der jeweils andere Kessel abgeschaltet ist oder der hiermit in Verbindung stehende Teil der Vor richtung 10 gereinigt wird.
- 2. Die Abgase beider Kessel 12 und 12′ können gleichzeitig in gleichem oder aber auch in ungleichem Maße aufbereitet werden.
- 3. Eine Reinigung, wegen Abschaltung oder Wartung in bezug auf beide Kessel 12 und 12′ kann gleichzeitig in allen hiervon umfaßten Teilen der Vorrichtung 10 vorgenommen werden.
Wie dargestellt, sind in der ventilgesteuerten Leitung 48
vier Steuerventile 68 vorgesehen, und zwar folgendermaßen:
Ein Ventil 68 zwischen jedem jeweiligen Ende der Leitung 48 und den benachbarten direkten Zuführungsleitungen 50; und ein Ventil 66 zwischen jeder jeweiligen direkten Zuführungs leitung 50 und der Verbindungsstelle der Leitung 46 mit der ventilgesteuerten Leitung 48. Jedes Paar von Ventilen 68 auf den jeweiligen Seiten der Verbindungsstelle der Leitungen 46 und 48 ist in geeigneter Weise elektrisch über eine elektrische Leitung 70 miteinander gekoppelt, um die Wirkung zu erzielen, daß, wenn eines der Ventile 68 offen ist, das andere Ventil 68 dieses Ventilpaares geschlossen ist, und umgekehrt. Die Signale zur operativen zeitlichen Folgesteuerung der Ventile 68 werden von der Micorproces sor-Steuerung 34 gegeben, die mit den Ventilen 68 über elektrische Leitungen 72 verbunden ist. Es ist zu erwähnen, daß die Leitungen 72 zusätzlich Signale an die Ventile 68 übertragen können, die der Verbindungsstelle zwischen den Leitungen 46 und 48 am nächsten liegen, und zwar zwecks Steuerung des proprotionalen Öffnens der Ventildurchgangs öffnungen in diesen Ventilen zur wahlweisen Steuerung des Volumens der Gasaufbereitungsmischung, welche den Auslaß kanälen der Kessel 12 und 12′ zugeleitet wird.
Ein Ventil 68 zwischen jedem jeweiligen Ende der Leitung 48 und den benachbarten direkten Zuführungsleitungen 50; und ein Ventil 66 zwischen jeder jeweiligen direkten Zuführungs leitung 50 und der Verbindungsstelle der Leitung 46 mit der ventilgesteuerten Leitung 48. Jedes Paar von Ventilen 68 auf den jeweiligen Seiten der Verbindungsstelle der Leitungen 46 und 48 ist in geeigneter Weise elektrisch über eine elektrische Leitung 70 miteinander gekoppelt, um die Wirkung zu erzielen, daß, wenn eines der Ventile 68 offen ist, das andere Ventil 68 dieses Ventilpaares geschlossen ist, und umgekehrt. Die Signale zur operativen zeitlichen Folgesteuerung der Ventile 68 werden von der Micorproces sor-Steuerung 34 gegeben, die mit den Ventilen 68 über elektrische Leitungen 72 verbunden ist. Es ist zu erwähnen, daß die Leitungen 72 zusätzlich Signale an die Ventile 68 übertragen können, die der Verbindungsstelle zwischen den Leitungen 46 und 48 am nächsten liegen, und zwar zwecks Steuerung des proprotionalen Öffnens der Ventildurchgangs öffnungen in diesen Ventilen zur wahlweisen Steuerung des Volumens der Gasaufbereitungsmischung, welche den Auslaß kanälen der Kessel 12 und 12′ zugeleitet wird.
Die Vorrichtung 10 umfaßt zusätzlich Sensoren 74 zwischen
jedem des vorstehend beschriebenen, miteinander gekoppel
ten Paares von Ventilen 68, um die Temperatur des Gases in
der Leitung 48 an diesen Stellen festzustellen. Die Tempe
ratursignale der Sensoren 74 werden der Micorprozessor-
Steuerung 34 über elektrische Leitungen 76 zugeführt. An
sprechend auf Assimilation dieser Signale kann die Micro
processor-Steuerung 34 eine geeignete Modulierung vornehmen,
ein Einschalten oder Abschalten des Primär-Erhitzers 22 und
des Beipass-Erhitzers 62, und zwar über die bereits erwähnte
elektrische Leitung 44 und eine zusätzliche elektrische
Leitung 78, welche die Micorprocessor-Steuerung 34 mit dem
Beipass-Erhitzer 62 verbindet.
In der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung arbeitet die
Vorrichtung 10 folgendermaßen:
- 1. Wenn eine Aufbereitungsmischung für beide Kessel 12 und
12′ benötigt wird:
- a) Das Beipass-Lufteinlaßgebläse 56 und der Beipass- Erhitzer 62 sind nicht eingeschaltet.
- b) Die Ventile 68 in Nähe der Enden der ventilgesteuer ten Leitung 48 sind geschlossen, und die Ventile 68 in Nähe der Verbindungsstelle zwischen den Leitungen 46 und 48 sind geöffnet.
- c) Die Vorrichtung 10 arbeitet in der gleichen Art und Weise, wie dies unter Bezug nahme auf Fig. 2 in der bereits weiter obenerwähnten US-PS 39 93 429 beschrieben worden ist, mit der Aus nahme, daß das Abgas aus einer Mehrzahl von Kesseln gleichzeitig durch ein einziges Aufbereitungssystem aufbereitet wird. Außerdem können in demjenigen Fall, daß einer der Kessel 12 und 12′ eine von dem jeweils anderen Kessel abweichende Aufbereitungsmischung für das Kesselabgas benötigt, die jeweils zugehörigen Ventile 68 in Nähe der Verbindungsstelle der Leitungen 46 und 48 wahlweise und unabhängig voneinander durch ein entsprechendes Signal von der Microprozessor Steuerung 34 verstellt werden.
- 2. Wenn eine Aufbereitungsmischung nur für einen Kessel 12
und 12′ benötigt wird:
- a) Im Falle, daß keine Reinigung erforderlich ist (d. h. daß der andere Kessel für eine gewisse Zeit abgeschal tet, oder aber auch in Betrieb ist, und für eine ge wisse Zeitspanne keine Abgasaufbereitung benötigt), dann ist die Arbeits- und Wirkungsweise der Vorrich tung 10 genau so, wie dies weiter oben als Betriebs zustand 1 beschrieben worden ist, mit der Ausnahme, daß das Ventil 68 zwischen der Verbindungsstelle der Leitungen 46 und 48 und der Leitung 50, die zu dem nicht konditionierten Brenner führt, geschlossen wird. Außerdem wird dann entweder das Beipass-Lufteinlaß gebläse 56 einzuschalten sein, um einen Rückfluß von möglicherweise schädlichen Abgasen aus dem nicht konditionierten Kessel in die Vorrichtung 10 zu ver hindern, oder es müssen geeignete Rückschlagventile (die aus Gründen der Klarheit der Darstellung nicht gezeigt sind) in der Leitung 48 zwischen jedem Ventil 68 und der jeweils zugehörigen, benachbarten Leitung 50 vorgesehen sein.
- b) Im Falle, daß eine Reinigung erforderlich ist (das heißt eine Säuberung des Vorrichtungsabschnitts von Schwefeltrioxid und anderen, möglicherweise eine zerstörende Wirkung ausübenden Gasen) und, beispiels weise, der Kessel 12 keine Abgasaufbereitung benötigt, ist das Ventil 68 in Nähe des Leitungabschnitts 58 geöffnet und, infolgedessen, das andere, hiermit ge koppelte Ventil 68 geschlossen. In diesem Zustand fließt aufbereitete, erhitzte Luft vom Primär-Erhitzer 22 über die Leitungen 54, 53 und 58, so dann durch einen Abschnitt der Leitung 54, und dann durch die jeweilige Leitung 50 und durch die (nicht dargestellte) Sonde in den Abgaskanal des Kessels. Wenn die durch das Primär-Lufteinlaßgebläse 14 erzeugte Luftströmung nicht ausreichend ist, gibt die Microprocessor- Steuerung 34 ein entsprechendes Signal zur Einschal tung des Beipass-Lufteinlaßgebläses 56 ab. Auf diese Weise wird während des Reinigungsvorgangs, der in 30 Minuten abläuft, der un wirksame Teil der Vorrichtung 10 auf einer geeigneten Temperatur oberhalb des Taupunkts des Schwefeltri oxids (d. h. 260°C bis 287,5°C) gehalten, um das Entstehen von Schwefelsäure, und die damit verbunde nen zerstörerischen Wirkungen, zu verhindern, nämlich Sicherheits- und Gesundheitsschäden, Beschädigungen oder Zerstörungen des Umwandlers und des Gebläses, Verstopfen der Injektionsdüsen und dergleichen. Der zugehörige Sensor 74 überwacht konstant die Tempera tur der Reinigungsluft an der richtigen Stelle, und wenn der Sensor 74 ein Signal abgibt, das anzeigt, daß die Temperatur der Reinigungsströmung unter den Taupunkt des Schwefeltrioxids absinkt, bewirkt die Microprocessor-Steuerung 34 eine Einschaltung des Beipass-Erhitzers 62, der einen ausreichenden Tempe raturanstieg, in Unterstützung des Primär-Erhitzers 22, bewirkt, so daß dann die richtige Temperatur ein gehalten wird.
- c) Anschließend an die Reibung schaltet die Vorrichtung 10 von dem obenerwähnten Zustand 2 (b) in den Zustand 2 (a) um.
- 3. Wenn ein Ausfall oder eine plötzliche Abschaltung sämt
licher Kessel erfolgt:
- a) Im Falle eines Ausfalls bewirkt ein (nicht dargestell ter) Hilfsgenerator eine Einschaltung des Heißluft- Beipass-Zusatzsystems 52. Es werden also das Beipass- Lufteinlaßgebläse 56 und der Beipass-Erhitzer 62 unver züglich eingeschaltet, und die Ventile 68 werden in geeigneter Weise zeitlich derart gesteuert, daß das gesamte Heißluft-Beipass-Zusatzsystem 52, beide Lei tungen 50 und die zugehörigen Sonden hierzu gereinigt werden generell in der gleichen Weise, wie dies weiter oben unter Zustandsschilderung Nummer 2 angegeben ist.
- b) Im Falle einer Abschaltung aller Kessel, ohne Ausfall oder Wartung, ist die Steuerung der Vorrichtung 10 genau gleich derjenigen, die als Zustand Nummer 2 oben geschildert worden ist, mit der einzigen Ausnahme, daß die beiden, miteinander gekoppelten Ventile 68 so ge steuert werden, daß sie eine reinigende Strömung zu beiden Kesseln 12 und 12′ ermöglichen.
Es können gewisse Abwandlungen von dem beschriebenen Aus
führungsbeispiel vorgenommen werden. Beispielsweise können
handbetätigte Ventile, Notfallventile und/oder Rückschlag
ventile in diejenigen Leitungen eingefügt werden, in denen
dies erforderlich oder wünschenswert erscheint (beispiels
weise verstellbare Ventile 66 in den Leitungen 50); die
Erfindung kann in gleicher Weise auch auf andere Arten von
Schwefeltrioxid-Injektionssystemen angewendet werden, die
einen Lufterhitzer und einen katalytischen Umwandler auf
weisen; die Reinigungs-Luftströmung kann dazu benutzt wer
den, um die kalten Leitungen 50 und die benachbarten Sonden
hierzu aufzuheizen vor der Hindurchleitung einer Schwefel
trioxid-Aufbereitungsmischung durch diese Elemente. Mit
entsprechenden Ventilanordnungen kann auf den Beipass-Erhitzer
62 und auf das Beipass-Lufteinlaßgebläse 56 verzichtet werden,
wenn dann der Primär-Erhitzer 22 und das Lufteinlaßgebläse 14
in doppelter Kapazität benutzt werden, wobei mehr oder weni
ger Betriebssignale der Microprocessor-Steuerung 34 zugelei
tet werden (d. h. die Kessel-Sensoren 38 können weggelassen
und durch einen handbetätigten, die Menge anzeigenden Eingang
ersetzt werden).
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Aufbereitung der Abgase von Kesseln, in
denen schwefelhaltige fossile Brennstoffe verbrannt wer
den, durch Einleiten von gasförmigem Schwefeltrioxid
mittels einer Injektionssonde zwischen Kessel und einem
elektrostatischen Abscheider für Flugasche,
mit einem Schwefelverbrenner, der einerseits über einen Primär-Erhitzer und einem Lufteinlaßgebläse mit der Um gebungsluft, andererseits mit einem katalytischen Umwand ler in Verbindung steht,
mit einem Flüssigschwefel-Lagertank, der über eine pro portional arbeitende Pumpe mit dem Schwefelverbrenner in Verbindung steht, und
mit Einrichtungen zur Steuerung der Schwefelzuführung pro portional dem Schwefelgehalt der im Kessel verbrann ten Brennstoffe und zur Steuerung der Temperatur der Schwefeltrioxid-Luft-Mischung,
gekennzeichnet durch
eine Leitung (46, 48) für die aus dem Umwandler (26) aus tretende Schwefeltrioxid-Luft-Mischung, die über einzelne Leitungen (50) mit den Abgasleitungen mehrerer Kessel (12, 12′) in Verbindung steht und die Ventile (68) zur wahl weisen Zuführung der Schwefeltrioxid-Luft-Mischung zu be liebigen Kesseln aufweist, und
durch eine Beipassleitung (54, 53, 58), die eine Verbin dung zwischen Primär-Erhitzer (22) und über die Ventile (68) mit den Abgasleitungen der Kessel zur Zuführung von über den Taupunkt von Schwefeltrioxid liegender Reinluft herstellt.
mit einem Schwefelverbrenner, der einerseits über einen Primär-Erhitzer und einem Lufteinlaßgebläse mit der Um gebungsluft, andererseits mit einem katalytischen Umwand ler in Verbindung steht,
mit einem Flüssigschwefel-Lagertank, der über eine pro portional arbeitende Pumpe mit dem Schwefelverbrenner in Verbindung steht, und
mit Einrichtungen zur Steuerung der Schwefelzuführung pro portional dem Schwefelgehalt der im Kessel verbrann ten Brennstoffe und zur Steuerung der Temperatur der Schwefeltrioxid-Luft-Mischung,
gekennzeichnet durch
eine Leitung (46, 48) für die aus dem Umwandler (26) aus tretende Schwefeltrioxid-Luft-Mischung, die über einzelne Leitungen (50) mit den Abgasleitungen mehrerer Kessel (12, 12′) in Verbindung steht und die Ventile (68) zur wahl weisen Zuführung der Schwefeltrioxid-Luft-Mischung zu be liebigen Kesseln aufweist, und
durch eine Beipassleitung (54, 53, 58), die eine Verbin dung zwischen Primär-Erhitzer (22) und über die Ventile (68) mit den Abgasleitungen der Kessel zur Zuführung von über den Taupunkt von Schwefeltrioxid liegender Reinluft herstellt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Beipassleitung (54) ein Rückschlagventil (64) ein
gebaut ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß in die Beipassleitung (54, 53) ein Sekundär-Luft
erhitzer (62) eingeschaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Beipassleitung (53) an ein zusätz
liches Lufteinlaßgebläse (56) für die Reinigungsluft an
geschlossen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß in die Reinigungsluft-Zuleitung (60) des Sekun
där-Lufterhitzers (62) ein die Ein- und Ausschaltung des Sekundär-Lufterhitzers (62) steuernder Temperatursensor (74)
eingebaut ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch in die Zuleitungen (50) zu den einzelnen
Injektionssonden eingebaute Steuerventile (66) zur un
terschiedlichen Einstellung der den Injektionssonden zu
geleiteten Schwefeltrioxid- oder Reinigungsluft-Mengen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die jedem Kessel (12, 12′) zugeordneten
Absperrventile (68) für die Zuleitung entweder von
Schwefeltrioxid oder von Reinigungsluft miteinander ge
koppelt sind (elektrische Leitungen 70) derart, daß bei
Öffnen des einen Ventils das andere Ventil geschlossen
wird, und umgekehrt.
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