DE1401882C - Verfahren zur Veraschung von Klar schlamm und Wirbelschichtofen zur Durch fuhrung desselben - Google Patents
Verfahren zur Veraschung von Klar schlamm und Wirbelschichtofen zur Durch fuhrung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veraschung von Klärschlamm in einem mit körnigem
inertem Material gefüllten Wirbelschichtofen, dem der Klärschlamm in Form eines vorher mechanisch
entwässerten Kuchens zugeführt wird.
An Hand von Versuchen ist dabei festgestellt worden,
daß eine bestimmte Aufteilung der dem Ofen zugeführten Luft besondere Vorteile bringt. So ist es
zweckmäßig, wenn weniger als die Hälfte der im Ofen zur einwandfreien Verbrennung notwendigen
Luft dem Wirbelbett von unten zugeführt wird, während die restliche Luftmenge — in diesem Fall der
größere Teil — durch Düsen, die oberhalb des Wirbelbettcs in den Ofen einmünden, in diesen eingeblasen
wird; insbesondere soll der Unterwind- *5
Luftanteil nur etwa 20 bis 30% der Gesamtluftmenge betragen. Diese an sich geringe Luftmenge, die durch
das Wirbelbett strömt, dient dabei nur zur Trocknung, Aufbereitung und Vorzündung des feuchten,
zusammengebackenen Schlammes, der in Staubform ao aufgelöst wird. Dabei werden die flüchtigen Gase
ausgetrieben. In dieses, oberhalb des eigentlichen Wirbelbettes sich befindende Gemisch aus Staub und
Gasen wird dann der Hauptteil der Luftmenge mit vorzugsweise hoher Geschwindigkeit eingeblasen und
dadurch die eigentliche Verbrennung erreicht. In diesem Bereich des Ofens beträgt die Temperatur
über 800°C, d.h., sie liegt oberhalb der Riechgrenze, womit eine Geruchsbelästigung einwandfrei
ausgeschaltet wird. Die Temperatur des Wirbelbettes liegt bei etwa 500° C.
Beispielsweise werden 20 bis 30% der Gesamtluft im Wirbelbett von unten mit einer Pressung von 450
bis 600 mm WS zugeführt und 80 bis 70% der Gesamtluft oberhalb des Wirbelbettes mit einer Pressung
von 200 bis 300 mm WS eingeblasen.
Eine derartige Aufteilung der Luftmenge ergibt nicht nur hinsichtlich des erforderlichen Kraftbedarfes
— es sind nur verhältnismäßig geringe Luftmengen mit einem höheren Druck einzublasen —
Vorteile, sondern vor allem auch bezüglich des gesamten Verfahrcnsablaufes. Abgesehen von einer
möglichen Verringerung der inerten Wirbelmasse hat dieses Verfahren einen weiteren, besonderen Vorteil1
gezeigt. So ist die durch das Wirbelbett strömende Luftmenge in der angegebenen Größe völlig unabhängig
von dem Heizwert, Aschegehalt und Wassergehalt, d. h. die Luftmenge wird ohne Berücksichtigung
einer etwaigen Heizwertänderung konstant in der angegebenen Menge eingeleitet. Heizwertänderungen
oder Änderungen des Wassergehaltes werden ausschließlich durch Änderung der oberen Lufteinblasung
berücksichtigt und ausgeglichen. Damit ist eine Regelung und Steuerung nur der oberen Lufteinblasung
erforderlich, wobei die untere immer konstant bleibt. Durch die konstante Luftmenge in bzw.
unterhalb des Wirbelbcttes ist an sich auch das Grundproblem der Wirbclschichtverbrennung für
Klärschlamm gelöst, welches bisher in erster Linie dadurch Schwierigkeiten bereitete, daß der Klärschlämm
sehr schwankende Heizwerte hat und daher bei zwangläufig zu ändernden Luftmengen im Bett
sich der lluidisierte Zustand nicht immer einwandfrei
aufrechterhalten ließ. Bleibt die Menge, die das Bett durchströmt, wie vorgeschlagen konstant und wird
die notwendige Lul'tmenge nur oberhalb des Bettes geregelt, so bleibt auch die Fluidisierung normal und
einwandfrei. Damit ist es gleichzeitig auch nicht mehr erforderlich, die Menge des eingegebenen Klärschlammes
genau zu dosieren. Es kann auch eine höhere Grundflächen- und Volumenbelastung als bisher
erreicht werden.
Sofern durch besonders hohen Wassergehalt des Klärschlammes oder durch einen geringen Gehalt an
Brennbarem die Verbrennungstemperatur oberhalb des Bettes unter 800° C sinken sollte, was durch
Temperaturfühler leicht festzustellen ist, kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Temperaturerhöhung
durch einen temperaturgesteuerten ölbrenner erfolgen.
Ein Wirbelschichtofen zur Durchführung des Verfahrens ist in der Zeichnung vereinfacht dargestellt.
Der Wirbelschichtofen 1 besitzt in seinem unteren Bereich das Wirbelbett 2, dem der Klärschlamm
durch die Einmündung 3 zugeführt wird. Dem Wirbelbett 2 strömt von unten aus dem Raum 4
durch den Düsenboden 5 etwa 20% der Gesamtluftmenge durch die Leitung 6 zu. Die restliche Luftmenge
von etwa 80% gelangt durch die Düsen 7 unmittelbar in den Wirbelschichtofen 1 oberhalb des
Wirbelbettes 2. Eine an die regelbare Zuleitung 8 angeschlossene Ringleitung 9 versorgt die einzelnen
Düsen 7 mit Luft. Die am oberen Ende des Wirbelschichtofens 1 vorgesehene Ableitung 10 dient zum
Abzug der Rauchgase. Die Temperatur innerhalb des oberen Bereichs des Wirbelschichtofens 1 wird durch
entsprechende Dosierung der Luftzufuhr durch die Düsen 7 und durch gegebenenfalls erfolgender. Zusatzbeheizung
durch den ölbrenner 11 auf über 800° C gehalten. Die Temperatur im Wirbelbett beträgt
dabei etwa 500° C.
Claims (8)
1. Verfahren zur Veraschung von Klärschlamm in einem mit körnigem inertem Material gefüllten
Wirbelschichtofen, dem der Klärschlamm in Form eines vorher mechanisch entwässerten
Kuchens zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wirbelbett von unten
weniger als die Hälfte der im Ofen erforderlichen Gesamtluftmenge zugeführt und der andere Teil
durch Luftdüsen oberhalb des Wirbelbettes in den Ofen eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Wirbelbett von unten
zuströmende Luftmenge etwa 20% beträgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Wirbelbett
eine Temperatur um 5000C und oberhalb
des Wirbclbettes eine Temperatur über 800° C aufrechterhalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nur die oberhalb
des Wirbelbettes zuströmende" Luftmenge geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressung
der oberhalb des Wirbelbettes zuströmenden Luftmenge wesentlich niedriger, insbesondere halb so
groß ist wie die dem Wirbelbett von unten zuströmende.
6. Wirbelschichtofen zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen I bis 5, da-
durch gekennzeichnet, daß eine Luftzuleitung (8) zu oberhalb des Wirbelbettes angeordneten Düsen
(7) in Abhängigkeit von der oberhalb des Wirbelbettes (2) sich einstellenden Verbrennungstemperatur
regelbar ist.
7. Wirbelschichtofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich
des Ofens (1) ein ölbrenner (11) vorgesehen ist.
8. Wirbelschichtofen nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der ölbrenner (11) in Abhängigkeit von der Verbrennungstemperatur
oberhalb des Wirbelbettes (2) regelbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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