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Vorrichtung zum selbsttätigen Rückführen und Zentrieren eines Stiefel
in eine vorbestimmte Stellung auf einem Ski Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum selbsttätigen Rückführen und Zentrieren eines Stiefel in eine vorbestimmte
Stellung auf einem Ski, wo er durch mindestens eine lösbare Sicherheitsbindung festgehalten
ist, mit zumindest einem ein Kabel aufweisenden Verbindungsorgan, das den Stiefel
mit dem Ski derart verbindet, daß sich der Stiefel beim Lösen der Bindung vom Ski
entfernen kann und trotzdem mit ihm verbunden bleibt, und einem System von komplementär
ausgebildeten Profilen, von denen das eine mit dem Stiefel und das andere mit dem
Ski fest verbunden ist und die zusammenwirken, venn der Stiefel seinen Platz auf
dem Ski einnimmt.
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Durch die DT-OS 1 923 001 ist ein System bekanntgeworden, bei dem
ein Verbindungselement in den Ski eingebaut ist und beim Aufsetzen des Stiefel auf
dem Ski an den Stiefel automatisch kuppelbar ist. Die tomplementärprofile befinden
sich hier nicht an einem Ende des Stiefel und es findet auch kein Zusammenvirken
zwischen diesen Profilen und einem am anderen Stiefelende vorgesehenen Halteorganstatt.
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Im übrigen besteht dieses Verbindungssystem aus einem Stahl seil,
das auf einer Aufspulvorrichtung angeordnet ist; letztere dient dazu, eine Veränderung
der freien Länge des Seils zu gestatten.
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Zu diesem Zweck befindet sich in der Aufspulvorrichtung eine Feder,
die aber nicht stark genug ist, um den Stiefel zum Ski zurtickzuholen. Wenn man
jedoch eine für eine solche Rtekholvirkung ausreichend starke Feder vervenden rUrde,
väre dies der Sicherheit abträglich, denn diese Feder hätte dann die Tendenz, das
Sicherheits-Ausklinken zu verhindern.
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Außerdem sind bereits Vorrichtungen zum Rückführen des Stiefel auf
seinen Platz auf dem Ski bekannt, die in Tätigkeit treten, wenn der Stiefel durch
eine z.B. von einem Sturz herrührende Beanspruchung von seiner Normalstellung entfernt
vird.
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Eine erste Art dieser bekannten Vorrichtung besteht aus einer Platte,
die unter die Stiefel sohle. greift und auf dem Ski mittels Gummilitzen mit verstellbarer
Spannung gehalten vird, velche jedes Plattenende mit einem festen Punkt des Skis
verbinden. Die Gummilitzen
dienen dabei zugleich als Bindung und
als Rückholvorrichtung des Stiefel in seine Stellung auf dem Ski.
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Bei diesem System, das keine Auslösebindung darstellt, -kann sich
der Stiefel jedoch nie vom Ski trennen, was insbesondere bei Frontalstürzen einen
schwerwiegenden Nachteil bildet. Die elastischen Litzen lassen tatsächlich nur eine
verhältnismäßig geringe Verschiebung des Stiefels gegenüber dem Ski zu; wenn letzterer
plötzlich blockiert wird, übt das Gewicht des nach vorne geschleuderten Körpers
eine beträchtliche Beanspruchung auf die Beinknochen aus.
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Ein weiterer Typ derartiger Vorrichtungen wird mit einem Fersenhalter
und einem Sicherheits-Auslösebacken zusammen verwendet und besteht aus einem biegsamen,
gegebenenfalls elastischen Band, das mit einem Ende an einem festen Punkt des Skis
in Absatznähe befestigt ist und durch das andere Ende mit einem Satz von Riemen
zusammenwirkt, die am rückwärtigen Teil des Stiefel fest angebracht sind. Dieses
biegsame Band soll verhindern, daß sich der Stiefel bei einer Auslösung der Sicherheitsbindung
vollständig vom Ski trennt; es dient außerdem zum Rückführen und Zentrieren des
Stiefels auf dem Ski. Diese Vorrichtung erfordert jedoch eine große Anzahl von Bestandteilen,
die eine empfindliche Einstellung und viel Zeit zu ihrer Anbringung beanspruchen,
da mehrere Riemen am Stiefel anzuschnallen sind.
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Schließlich sei noch eine Art dieser bekannten Vorrichtungen erwähnt,
die zusammen mit einer Sicherheits-Auslösebindung Verwendung findet und von einem
langen, auf eine Trommel aufgewickelten Kabel gebildet wird, wobei eine Feder die
Trommel in eine aufgerollte Kabel stellung drückt; das Kabel besitzt ein Anschlußstück,
das
mit einem komplementären, am Schuh befestigten Anschlußelement in Eingriff ist,
wenn sich letzterer in der Sicherheitsbindung befindet. Bei einer Sicherheitsauslösung
trennt sich der Schuh vom Ski, mit dem er aber durch das Kabel, das sich entgegen
der Wirkung der Feder der Trommel abrollt, verbunden bleibt. Diese Vorrichtung ist
jedoch schwer und sperrig; sie erfordert zahlreiche Bestandteile und vor allem drehbare
Teile, die durch Schnee oder Eis blockiert werden und das Funktionieren ernsthaft
beeinträchtigen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die auf gezeigten Nachteile
zu beseitigen und eine einwandfrei und zuverlässig funktionierende Vorrichtung der
genannten Art zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das mit dem
Ski fest verbundene Profil in einem am Ski befestigten Zentrierblock vorgesehen
ist und im wesentlichen parallel zur Skilängsachse verläuft, während sich das mit
dem Stiefel fest verbundene Profil im wesentlichen gemäß der Längsachse des Stiefels
erstreckt und diese beiden Profile in der Ebene des Skis durch das Kabel des Verbindungsorgans
zueinander hingezogen werden, das im wesentlichen parallel zur Ebene des Skis und
gemäß der Längsachse desselben verläuft, wobei das eine Kabelende im festen Zentrierblock
und das andere in dem mit dem Stiefel verbundenen Profil gelagert ist und dieses
Verbindungsorgan die beiden Profile miteinander in Eingriff zu halten sucht.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen
der Ansprüche 2 bis 4.
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Nachstehend sind verschiedene bevorzugte Ausfuhrungsformen der Erfindung
mit Bezug auf die schematische Zeichnung beispielsweise näher beschrieben; es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt einer ersten Ausführungsform der Erfindung; Fig. 2 eine
der Fig.1 ähnliche Ansicht, die jedoch die Anordnung bei einer Sicherheitsauslösung
infolge eines Frontalsturzes darstellt; Fig. 3 ein Teil in größerem Maßstab, das
die Eingriffsprofile veranschaulicht; Fig. 4 eine Draufsicht einer zweiten erfindungsgemäßen
Ausführungsform teilweise im Schnitt, die ein Federsystem mit Schwingarm aufweist;
Fig. 5 einen Teil des Federsystems gemäß Fig.4 in größerem Maßstab; Fig. 6 einen
Schnitt nach der Linie 6 - 6 von Fig. 5.
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In der Beschreibung sind ähnliche Organe mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Zunächst wird das einfachste Ausführungsbeispiel anhand der Figuren 1
bis 3 erläutert.
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Diese Figuren zeiten einen Ski 1, einen Stiefel 2 und eine abnehmbare
Platte 3, die an der Stiefelsohle zwecks Einstiegs in die Bindung befestigt wird.
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Die Platte 3 weist vorne eine Backe 4 auf, die in an sich bekannter
Weise, z.B. durch Zdhne, wie dargestellt, höhenverstellbar und in der gevünschten
Stellung mittels Schrauben feststellbar ist. Diese Einstellbarkeit ermöglicht
die
Anpassung der Backe an die verschiedenen Schuhsohlenstärken. Hinten ist der Stiefel
mit der Platte über ein übliches Hebelsystem 5 verbunden, das um einen Schenkel
5' eines Bügels 6 schwenkbar montiert ist. Die Enden 7 des Bügels 6 sitzen in Löchern
8 einer Lochreihe in den Seiten der Platte, um eine Anpassung an die Schuhsohlenlänge
zu ermöglichen.
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In der in den Figuren gezeigten Stellung ist das Hebelsystem geschlossen
und seine untere Nase 10 gegen die Stiefelsohle gedrückt. Um das System zu lösten,
genügt es, auf den Ansatz 9 desselben zu drücken, damit er nach hinten kippt.
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Die Platte weist hinten ein Stück 11 auf, das dazu dient, mit einer
Sicherheitsbindung, die in mehrere Richtungen auslösen kann, zusammenzuarbeiten.
Das Stück 11 besitzt eine Abgleitfläche 12 mit einem V-förmigen Querprofil, die
mit dem vorragenden Ende eines kolbens 13 der Bindung in Eingriff steht. Der kolben
13 ist gleitbar in einem am Ski befestigten Sockel 14 angebracht und wird mittels
einer Feder 15 gegen die Fläche 12 gedrückt, wobei diese Feder zeischen einem Flansch
16 des kolbens und einer Buchse 17 mit Außengewinde wirkt, durch die der kolben
hindurchgeht und deren Verstellung die Einstellung der Feder 15 ermöglicht.
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Die Platte besitzt axial vorne ein längliches vorspringendes Profil
20, das kegel stumpf- oder noch 4esser pyramidenstumpfförmig ausgebildet sein kann
(wie aus Fig. 3 ersichtlich). Die vordere Unterkante dieses Profils ist bei 21 abgerundet.
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Dieses Profil 20 dient dazu, in ein entsprechend gefromtes Gegenprofil
23 einzugreifen, das sich in einem am Ski 1 befestigten Zentrierblock 22 befindet.
Der obere Rand am Eingang dieses Profils ist ebenfalls abgerundet. Die Kante 21
und der Rand 24, beide abgerundet, gestatten ein leichteres Ineinandergreifen der
Profile und erleichtern gleichzeitig die Anhebung der ri;ickwärtigen Plattenseite,
wenn diese von der Bindung freigegeben wird.
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Ein Kabel 25 ist mit einem Ende im Inneren des Profils 20 befestigt
und durchquert eine im Zentrierblock befindliche Öffnung 26, um sich in einen Kanal
27 zu erstrecken, der so vorgesehen ist, daß die Kopf scheibe 28 des Kabels frei
darin gleiten kann. Eine Feder 29 umgibt den im Kanal 27 liegenden Teil des Kabels,
wobei sie sich einerseits an der Kopfscheibe 28 und andererseits auf dem Kanalboden
abstüt-zt. Die Vorderseite des Kanals öffnet sich vorteilhafterweise nach außen,
um gegebenenfalls einen Zugang zum Kabel zu ermöglichen; ein z.B. mittels Schrauben
befestigter Deckel 30 verschließt den Kanal, um das Eindringen von Schnee oder anderer
Fremdkörper zu verhindern.
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In der Stellung gemäß Fig. 1 übt die Feder 29 noch eine Spannung auf
das Kabel 25 aus.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung, bei der die Eindringtiefe
31 des Profils 20 in das Hohlprofil 23 größer ist als der Abstand 32 des Stücks
11 vom Sockel 14 der Sicherheitsbindung, ist es verständlich, daß jede Sicherheitsauslösung,
ob senkrecht, seitlich oder kombiniert, nach hinten erfolgt, da sich die Bindung
nicht vorne öffnen kann.
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Diese Anordnung ist jedoch nicht zwingend, so daß man auch vorsehen
könnte, daß mindestens eine Auslösung durch Freigabe des vorspringenden Profils
aus dem Hohlprofil vorne, entgegen der Wirkung der Rückstellfeder 29 und der Feder
15 der Bindung, erfolgt.
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Es gilt übrigens für alle hier beschriebenen Ausführungsformen, daß
das Kabel oder das Rückholband mit seinem elastischen Organ (wenn das Band nicht
selbst elastisch ist) im Sockel der Bindung angebracht werden könnte.
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Es könnte auch das Gegenteil des dargestellten Beispiels vorgesehen
werden, d.h. die Verbindung des Stiefels mit dem Ski könnte am Absatz erfolgen,
während die Auslösungen vorne stattfinden würden. Die Befestigung des Stiefels am
Ski könnte auch an jedem beliebigen, geeigneten Platz vorgesehen sein, z.B. unter
der Platte, wenn sich diese in ihrer Normalstellung befindet. Natürlich könnte man
auch zwei Bänder oder Kabel statt eines einzigen verwenden, die dann vorteilhafterweise
symmetrisch bezüglich der Skilängsachse angeordnet wären.
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Schließlich kann zur Vermeidung einer Verdrehung des Kabels bei einer
Sicherheitsauslösung, und damit der Ski nicht von Hand gedreht werden muß, um das
Kabel in seine korrekte Stellung zurückzubringen, eine entsprechende "Anti-Dreh"-Vorrichtung,
wie z.B. ein Wirbel 33 (Fig.2) vorgesehen sein.
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Nun wird eine zweite Ausführungsform der Erfindung mit Bezug auf die
Figuren 4 bis 6 beschrieben, bei der die Rückstelleinrichtung zweistufig ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel befindet sich das Hohlprofil ebenfalls
im festen Zentrierblock, während das vorspringende Profil 20 zur Platte 3 gehört.
Das Kabel 25
ist mit einem Ende am Zentrierblock 22 befestigt und
durchquert gleitend das Vorderende der Platte 3, um sich im Innern des in der Platte
vorgesehenen Raumes 37 zu erstrecken. Das Ende 38 des Kabels ist in einer Kappe
39 angebracht, die um eine Achse 4D schwenkt, die am Ende eines Schenkels 40' eines
gebogenen Teils 41 befestigt ist. Der Schenkel 40' des letzteren weist einen Schlitz
42 auf, der sich auf einer an den Wänden der Platte 3 befestigten ortsfesten Achse
43 verschieben kann. Die Achse 43 ist so in den Schlitz einem bracht, daß sich diese
Organe gegeneinander reiben.
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Der zweite Schenkel des gebogenen Teils 41 ist an seinem freien Ende
bei 44 mit dem Ende einer Feder 45 verbunden, deren anderes Ende wiederum an einem
festen Punkt 46 der Platte 3 eingehängt ist.
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Die Arbeitsweise des Systems ist folgende: Wenn das Profil 20 in den
Zentrierblock 22 eingreift (Fig.4), d.h. wenn der Stiefel auf dem Ski gehalten wird,
befindet sich das Rückstellsystem in seiner in Fig.5 in vollen Linien gezeigten
Stellung.
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Wenn sich der Stiefel infolge einer Sicherheitsauslösung der Bindung
vom Ski trennt, bleibt das Kabel unbeweglich und das gebogene Teil 41 schwenkt zuerst
um die Achse 43 in Richtung des Pfeils F, wobei auf die Feder 45 eine Zugwirkung
ausgeübt wird. Gleichzeitig gleitet das Teil 41 auf der Achse 43 und am Ende seines
Laufs nimmt das Teil die in unterbrochenen Linien veranschaulichte Stellung ein,
wobei die Feder 45 maximal gespannt ist. Um den Stiefel wieder an seinen platz auf
dem Ski zurückzubringen, wird durch die Spannung der Feder 45 die Platte 3 erneut
zum Zentrierblock hin gedrückt, wobei
sich die Feder 45 entspannt
und das gebogene Teil 41 um die Achse 43 schwenkt.
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In diesem Augenblick ist das vorspringende Profil 20 gerade dabei,
in den Zentrierblock einzudringen, aber die Feder 45 befindet sich in ihrer Stellung
mit fast minimaler Spannung und drückt daher die Platte 3 nicht mehr nach vorne.
Dagegen kann das gebogene Teil 41, das seine in Fig. 5 in dünnen Linien veranschaulichte
Stellung einnimmt, plötzlich längs der Achse 43 gleiten, um wieder seine in vollen
Linien dargestellte Stellung zu erreichen; diese plötzliche Verschiebung übt eine
Zugwirkung auf das Ende 38 des Kabels aus und erleichtert dadurch das Ineinandergreifen
der Profile.
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Bemerkt sei, daß die Feder 45 selbst in der in Fig.5 in starken Linien
gezeigten Stellung gespannt ist, um die ordnungsgemäße Arbeitsweise der Vorrichtung
zu ermöglichen.
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Patentansprüche