DE2263677C2 - Rohrfitting für eine Verzweigungsstelle einer Rohrleitung und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Rohrfitting für eine Verzweigungsstelle einer Rohrleitung und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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- F16L47/00—Connecting arrangements or other fittings specially adapted to be made of plastics or to be used with pipes made of plastics
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rohrfitting für eine Verzwcigungsstelle
einer Rohrleitung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zu dessen
Herstellung aus organischem, polymerem Material.
Ein derartiges Rohrfitting 1st aus der FR-PS 6 48 887
bekannt, wobei das Ende des zweiten Abschnitts mit einem Flansch versehen ist, der nach der Wärmebehandlung
und Ausweitung des Fittings einen Paßsitz mit der Widerlagerfläche bildet, so daß das Rohrfitting lagegerecht
und formschlüssig in der vorgesehenen Öffnung eingepaßt werden kann. Zur Ausweitung des zweiten
Abschnitts des Rohrfittings muß die Öffnung von der Gegenseite zugänglich sein, damit entsprechende Werkzeuge
zur Ausdehnung des Rohrfittings einsetzbar sind. Das bekannte Rohrfitting ist daher z. B. nicht oder nur
mit erheblichem Arbeitsaufwand zum Einsetzen bei bereits bestehenden Rohrsystemen geeignet.
Aus der US-PS 30 50 786 ist es bekannt, ein Polytetrafluorethylen-Rohr
durch Kaltverformung wärmedehnbar zu machen. Hierbei wird ein Rohr insgesamt wärmedehnbar
gemacht, um ein Stahlrohr damit auszukleiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rohrfitting zu schaffen, das in bereits vorhandene Rohrsysteme
mit geringem Arbeitsaufwand einbaubar ist und trotzdem eine sichere und zuverlässige Verbindung auch bei unter
Druck stehendem Medium gewährleistet, sowie ein Ver· fahren zur Herstellung eines solchen Rohrfittings zur
Verfugung zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 2
gelöst. (^
Gemäß Patentanspruch 3 findet die Kaltverformung bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zwischen
80 und 1200C statt.
Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß Zuleitungen zu Abwasser-Hauptleitungen
gelegt werden können, wenn letztere Beton-, Ton- oder Gußeisenrohre sind, Uie wegen Korrosion oder
infolge Spannungen im Erdreich zerstört und daher mit einem Kunststoffrohr ausgekleidet sind. Durch die Erfindung
ist es möglich, Zuleitungen zu derartigen reparierten Abwasser-Hauptleitungen herzustellen, ohne das
gesamte Zuleitungsrohr ausgraben zu müssen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 Querschnitte von unterschiedlichen Ausführungsformen
des Rohrfittings,
Fig. 3 und 4 Querschnitte, welche in größerer Einzelheit
die Anordnung der Rohrfittings der Fig. 1 und 2 in Verbindung mit einem Rohr vor ihrer Verbindung mit
demselben angeben,
Fi g. 5 einen Querschnitt, aus welchem die Anordnung des Rohrfittings und des Rohres der Fig. 4 nach ihrer
Verbindung ersichtlich ist,
Fig. 6 einen Querschnitt einer Heizvorrichtung zum Erwärmen des wärmedehnbaren Rohrfittings,
Fig. 7 eine schematische Darstellung im Querschnitt,
welche eine erneuerte Abwasserhauptleitung und eine Zuleitung zeigt, welche mit der Hauptleitung mittels des
Rohrfittings verbunden ist, und
Fig. 8 und 9 Querschnitte, aus welchem eine Form und das Kaltverformen des Rohrfittings ersichtlich sind.
Gemäß Fig. 1 ist das Rohrfitting 10 als einstückiger
Rohrkörper 11 ausgebildet, welcher zwischen seinen Enden 12 und 13 im wesentlichen gleichmäßige Wandstärke
aufweist. Der Rohrkörper 11 des Rohrfittings 10 weist einen ersten Abschnitt 14 mit im wesentlichen
gleichmäßigem Innen- und Außendurchmesser auf, welcher einstückig mit einem zweiten sich verjüngenden
Abschnitt 15 verbunden ist. Der sich verjüngende Abschnitt 15 des Rohrkörpers 11 besitzt eine glatte und
Im wesentlichen gleichförmige Außenfläche 16, welche sich, ausgehend von ihrem Berührungspunkt der Außenfläche
17 des Abschnitts 14 des rohrförmigen Körpers 11, allmählich nach innen zu verjüngt. Gemäß Fig. 1 verringert
sich der Außendurchmesser des Abschnitts 15 allmählich, ausgehend von einem Außendurchmesser des
Abschnitts 14 zu jenem am Ende 13 des Rohrfittings 10. Das Ende 13 weist einen Außendurchmesser auf, welcher
kleiner Ist als der Außendurchmesser des Abschnitts 14.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Rohrfittings 10 ist in Fig. 2 dargestellt. Das Rohrfitting 10 gemäß Fig. 2
besitzt einen Rohrkörper 1Γ. welcher zwischen seinen
Enden 12' und 13' im wesentlichen gleichförmige Wandstärke besitzt. Der Rohrkörper 1Γ weist einen ersten
Abschnitt 14' mit im wesentlichen gleichmäßigem Innen- und Außendurchmesser auf. welcher mit einem
sich verjüngenden Abschnitt 15' verbunden ist. Der sich verjüngende Abschnitt 15' besitzt eine sich gleichmäßig
verjüngende Außenfläche 16', welche sich von ihrer Berührung mit der Außenfläche 17' des Abschnitts 14'
ausgehend gleichmäßig nach innen verjüngt. Der Grad der Verjüngung im Abschnitt 15' wird in Fig. 2 durch
den Winkel α dargestellt. Der Winkel α muß kleiner als
90" sein und beträgt beispielsweise etwa 45". Wie aus Fig. 2 ersichtlich Ist, verringert sich der Außendurchmesser
des Abschnitts 15' gleichmäßig, ausgehend von einem Außendurchmesser des Abschnitts 14', bis zu
jenem des zweiten, rohrförmigen Abschnittes 15", der einteilig am Ende des sich verjüngenden Abschnitts 15'
angeordnet ist. Der zweite Abschnitt 15" kann entweder sich verjüngend oder gemäß Fig. 2 im wesentlichen
rohrförmig ausgebildet sein, wobei in beiden Fällen das Ende 13', des Rohrfittings 10 einen Außendurchmesser
aufweist, welcher kleiner ist als der Außendurchmesser des Abschnitts 14'.
Ein wesentliches Merkmal des Rohrfittings besteht darin, daß es ein Wärmedehnbarkeitsvermögen aufweist,
so daß für das Rohrfitting 10 lediglich seine Erwärmung auf eine außerhalb des Schmelzpunkts des polymeren
Materials liegende Temperatur genügt, um es in ein Rohrsystem einzusetzen. Bei einem Rohrfitting 10 ?us ii;
Polyäthylen, beispielsweise dem Rohrfitting 10 gemäß den Fig. 1 und 2, können die Enden 13 oder 13' in eine
Öffnung oder Öffnungen entsprechender Größe in der Rohrwand eingesetzt werden, wobei sich beim Erwärmen
des Rohrfittings 10 durch eine entsprechende Vorrichtung der zweite Abschnitt 15, 15" des Rohrfittings 10
ausdehnt und sich mit dem Rohr mechanisch verriegelt; dies ist in den Fig. 3, 4 und 5 dargestellt.
Gemäß Fig. 3 kann das Rohrfitting 10 in eine Öffnung
18 der Wand 19 des Rohres 20 eingesetzt werden. >o Anschließend wird der zweite Abschnitt 15 des Rohrfittings
10 erhitzt. Wird Polyäthylen verwendet, so kann das Rohrfitting 10 insbesonders auf eine unterhalb des
Kristallschmelzpunkts von Polyäthylen liegende Temperatur durch eine entsprechende Vorrichtung erhitzt wer- 2r>
den, beispielsweise auf etwa 100° C. Dies kann erfolgen, indem eine Heizvorrichtung, beispielsweise ein sich verjüngender
Metallblock, mit einem Widerstandsheizelement ausreichender Größe, beispielsweise mit 500 Watt,
eingesetzt wird, um den zweiten Abschnitt des Rohrfittings 10 zu erhitzen. Nach ausreichender Erhitzung
dehnt sich der zweite Abschnitt 15 des Rohrfittings 10 aus und drückt gegen den Rand der Öffnung 18 im Rohr
20, um eine mechanische Verriegelung herzustellen. Gemäß Fig. 4 dehnt sich beim Erhitzen der sich verjün- i'<
gende Abschnitt 15' und der zweite Abschnitt 15" aus und drücken kräftig gegen den Rand der Öffnung 18 im
Rohr 20, wodurch sie mit demselben in der in Fig. 5 dargestellten Weise fest verriegelt werden. Zur Verdeutlichung
des Verfahrens wurde ein kaltgeformtes, wärmedehnbares Rohrfitting, welches aus einem Aldyl-Rohr
hergestellt wurde und welches einen rohrförmigen Abschnitt mit 11,4 cm Außendurchmesser und einen
sich verjüngenden wärmedehnbaren rohrförmigen Abschnitt mit 9,5 cm aufwies, in zufriedenstellender
Weise mit einem Aldyl-Rohr 20 von 20 cm Außendurchmesser verbunden, indem zuerst eine kreisförmige Öffnung
18 mit einem Durchmesser von 9,8 cm durch die Wand des Aldyl-Rohres 20 gebohrt wurde und in diese
der sich verjüngende, wärmedehnbare, zweite Abschnitt 15 des Rohrfittings eingeführt wurde, bis dieses die Öffnung
18 völlig ausfüllte und am umfangsseltigen Rand anlag. Anschließend wurde ein Heizelement in das Rohrfitting
10 eingeführt und während etwa 15 Minuten betrieben, um den sich verjüngenden rohrfirmigen
Abschnitt 15 des Rohranschlußelements auf eine Temperatur von etwa HO0C zu erhitzen. Am Ende des Erhitzungszyklusses
hatte sich der sich verjüngende rohrförmige Abschnitt 15 des Rohrfittings 10 gedehnt und
durch eine Verriegelung über die kreisförmige Öffnung 18 des Rohres 20 fest mit diesem verbunden; der Außendurchmesser
jenes Teils des sich verjüngenden, rohrförmigen Abschnitts 15, welcher in das Aldyl-Rohr 20 hineinragte,
betrug etwa 10,3 cm (4,05 Zoll). Somit hatte sich der sich verjüngende rohrförmige Abschnitt 15 an hS
seinem Ende 13 von einem Durchmesser von 9,5 cm auf einen Durchmesser von 10.3 cn), d. h. etwa um 8% erweitert.
Die Verbindung des Rohrfittings 10 mit dem Rohr 20 entsprach der in Fi g. 5 dargestellten Anordnung. Derartige
Verbindungen haben sich leckdicht bis zu Drücken von mehreren Bar erwiesen, so daß sie sich in Rohranordnungen
zur Weiterleitung von Fluiden, beispielsweise Flüssigkeiten bzw. Abwässern, eignen.
Eine Heizvorrichtung zum Erwärmen des zweiten sich verjüngenden, rohrförmigen Abschnitts ist in den Fig. 6
und 6a dargestellt. Die Heizvorrichtung iiach Fig. 6
weist einen Körper 21 aus wärmeleitendem Material, beispielsweise aus Metall, auf, welcher einen zylindrischen
Abschnitt 22 und sich verjüngende Abschnitte 23 und 24 aufweist, die einstückig mit dem Abschnitt 22 verbunden
sind. Der Körper 21 der Heizvorrichtung ist mit einer mittig angeordneten Bohrung 25 versehen, welche ein
Heizelement, beispielsweise ein Widerstands- oder Induktionselement, mit ausreichender Leistung aufnimmt,
um die Masse des Körpers 21 zu erwärmen, welche ihrerseits Wärme auf den zweiten, sich verjüngenden
Abschnitt 15 des Rohrfittings 10 überträgt, wenn sie
darin eingesetzt wird. Der Körper 21 der Heizvorrichtung ist am Ende einer nichtdargestellten Halterung befestigt,
weiche auch die notwendigen Leitungen zum Anschluß des Heizelements im Körper 21 an eine äußere Stromquelle
aufweisen kann. Die in Fi g. 6 a dargestellte Heizvorrichtung weist eine etwas unterschiedliche Formgebung
gegenüber jener der Fig. 6 auf und besitzt einen Körper 21' und eine Anzahl zylindrischer Abschnitte 22',
22" und ll"\ welche mittels sich verjüngender Abschnitte 24' und 24" einstückig miteinander verbunden
sind. Die Heizvorrichtung nach Fig. 6 a besitzt ebenfalls eine mittige Bohrung 25' und einen sich verjüngenden
Abschnitt 23' und wird in der gleichen Weise eingeseizt, wie vorausgehend in Verbindung mit der Vorrichtung
nach Fi g. 6 beschrieben wurde.
Das Rohrfittung 10 kann zur Verbindung von Zuleitungen an erneuerte Abwasserhauptleitungen verwendet
werden. Dementsprechend zeigt Fig. 7 eine alte Abwasserhauptleitung
26, welche mit einem Polyäthylen-Rohr 27 ausgekleidet wurde. Eine Zuleitung 28 ist mit der
alten Abwasserhauptleitung 26 verbunden. Mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Verfahrens kann eine neue
Zuleitung 29 aus organischem, polymeren! Material, beispielsweise Polyäthylen, mit dem Rohr 27 verbunden
werden, ohne daß der Boden bis zur Abwasserhauptleitung 26 aufgegraben werden muß und ohne daß Teile der
alten Hauptleitung 26 zur Gewinnung eines Zugangs zum Rohr 27 entfernt werden müssen. Zu diesem Zweck
kann eine flache Öffnung ausgehoben werden, um die Zuleitung 28 in der Nähe des Bodens freizulegen. Die
Zuleitung 28 wird anschließend durch Ausbau eines Abschnitts derselben geöffnet und eine fernbediente
Lochsäge wird in die Zuleitung 28 eingeseizt und zum Ausschneiden einer kreisförmigen Öffnung durch die
Wand des Rohrs 27 in der alten Abwasserhautpleitung 26 verwendet. Eine neue Zuleitung 29, welche an Ihrem
einen Ende einstückig mit einem wärmedehnbaren Rohrfitting 10 verbunden ist, wird in die alte Zuleitung 28
eingesetzt und darin ausreichend weiterbewegt, so daß der sich verjüngende wärmedehnbare rohrförmige
Abschnitt 15 des Rohrfittings 10 In und durch die Öffnung 30 In der Wand des Rohres 27 eindringt. Anschließend
wird eine Heizvorrichtung, wie sie beispielsweise in den Fig. 6 oder 6a dargestellt ist, in die neue Zuleitung
29 eingesetzt und wird durch die Zuleitung bewegt, bis sie iii dem sich verjüngenden kreisförmigen Abschnitt
des Rohrfittings 10 liegt. Die Heizvorrichtung wird dann eingeschaltet, um den sich verjüngenden Abschnitt des
Rohrfittings 10 zu erwärmen, so daß dieser sich ausdehnt
und sich fest mit der Öffnung 3(1 im Rohr 27 in der vorausgehend
beschriebenen Weise verbindet. Ein Heizzyklus von etwa 15 Minuten hat sich als ausreichend
erwiesen, um das Rohranschlußelement U) und das Rohr 27 richtig miteinander zu verbinden. Die Heizvorrichtung
wird darauf entfernt und die neue Zuleitung 29 kann an ihrem anderen Ende mit dem übrigen Teil der
Zuleitung verbunden werden, um den Abwasseranschluß zu vollenden.
Das Rohrfitting 10 kann durch Kaltverformen eines Rohres hergestellt werden. Zu diesem Zweck kann ein
Rohr ausreichender Lunge in eine Form zur Kaltverformung, wie sie in Fig. 8 und 9 dargestellt ist, eingesetzt
werden, wobei durch Andrücken oder Bewegen des einen Endes des Rohres in die Form dieses Ende, welches am
weitesten in die Form hineinragt, die Gestalt der Form annimmt. In Fig. S ist eine Form 3i dargestellt, welche
einen ersten rohrförmigen Formabschnitt 32 mit im wesentlichen gleichmüßigem Innen- und Außendurchmesser
sowie einen zweiten rohrförmigen Abschnitt 33 aufweist, der mittels eines sich verjüngenden Formabschnitts
34 einstückig mit dem ersten rohrförmigen Formabschnitt 32 verbunden ist. Der sich verjüngende
Formabschnitt 34 stellt einen Übergangsbereich dar, dessen Innendurchmesser an einem Ende im wesentlichen
dem Innendurchmesser des rohrförmigen Formabschnitts 32 entspricht und dessen Innendurchmesser am anderen
Ende im wesentlichen dem Innendurchmesser des rohrförmigen Formabschnitts 33 entspricht. Bei der Durchführung
des Verfahrens wird ein Rohr 35 aus organischem, polymerem Material, beispielsweise aus Polyäthylen,
mit einem Durchmesser, der geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des rohrförmigen Formabschnitts
32 ist, in den rohrförmigen Formabschnitt 32 eingesetzt. Das Rohr 35 wird in die Form 3i geschoben oder
gedrückt, so daß sein vorderes Ende verformt wird und an seine Außenfläche die Gestalt der Innenfläche der
Form 31 gemäß Fig. 9 annimmt. Die Kaltverformung des Rohres 35 erfolgt zweckmäßig unter Verwendung
eines Preßdorns 36, welcher zylindrisch ausgebildet ist und einen Endabschnitt besitzt, der in das Innere der
Rohranordnung 35 paßt, und mit einer Schulter endet, welche an der Wand des Rohres 35 aufliegen kann, so
daß der nach unten wirkende Druck gleichmäßig auf das Rohr 35 zur Bewegung desselben in die Form 31 verteilt
wird. Das Rohr 35 kann auf eine unterhalb ihrer Herstellungstemperatur liegende Temperatur erwärmt werden,
welche im Falle von Polyäthylen unterhalb des Kristallschmelzpunktes desselben liegen kann; beispielsweise
wird die Rohranordnung vor dem Kaltverformen auf etwa 100" C erhitzt. Die Herstellungstemperaturen von in
Frage kommenden organischen, polymeren Materialien sind auf den Seilen 739 und 740 in »Handbook, for Chemistry«,
von Lange, 7. Ausgabe, September 1949, aufgeführt. Das geformte Rohr wird gekühlt bevor es der Form
31 entnommen wird. Beispielswelse kann Wasser durch das geformte Rohr zirkulieren oder die Gesamtanordnung
von Form 31 und Rohr 35 kann in ein Wasserbad gegeben werden bevor das Rohr aus der Form 31
entnommen wird. Das kaltverformte Rohr 35 besitzt die In Fig. 2 dargestellte Formgebung. Zufriedenstellende
Ergebnisse wurden beim Kaltverformen entsprechender Längen eines Aldyl-Rohrs Güteklasse A aus Polyäthylen
erzielt, welches einen Innendurchmesser von 10.2 cm und einen Außendurchmesser von 11,4 cm aufwies,
wobei die Rohre auf Temperaturen im Bereich zwischen etwa 90°C und etwa !0011C erhitz! wurden und das
erhitzte Rohr in eine Form eingelegt wurde, welche einen rohrförmigen Formabschniu aufwies, der dem Formabschnitt
33 in den Fig. 8 und 9 mit einem Durchmesser
von 8,3 cm entspricht, worauf ein Verformungsdruck von 6 t ausgeübt wurde, welcher an dem Rohr während
etwa I Minute nach der Verformung aufrechterhalten wurde. Nach Entnahme des kaltverformten Rohrfittings
Kl aus der Form 31 tritt im gewissen Umfang eine Rückbildung auf, so daß der Enddurchmesser des FoTmabschnittes,
welcher dem zweiten Abschnitt 15" gemäß Fig. 2 entspricht, zwischen etwa 8,9 cm und etwa 9,5 cm
liegt.
Im Einklang mit den vorausgehend beschriebenen Verfahren wurden wärmedehnbare Rohrfittings aus organischen,
polymeren Materialien gemäß der folgenden Tabelle I hergestellt; in jedem in der Tabelle I angegebenen
Fall bestand der Rohling für das Rohrfitting aus einem Rohr mit 10,2 cm Innendurchmesser und einer
Länge von 20,4 cm, welches in einer Form 31 gemäß den Flg. 8 und 9 kaltverformt wurde, und zwar unter Verwendung
einer Pressengeschwindigkeit (Preßdorn 36 in Fig. 8 und 9) von 32 cm pro Minute und einer Presseneinwirkdauer
in der Form 31 von 15 Sekunden nach der Kaltverformung, wobei jedes kaltverformte Rohrfitting
für eine Zeitdauer von 3 Minuten in einem Eiswasserbad unmittelbar nach dem Kaltverformen gekühlt wurde. Die
Dehnbarkeit eines jeden kaltverformten Rohrfittings wurde ermittelt, indem Probestücke für eine Zeitspanne
von 15 Minuten in kochendes Wasser eingetaucht wurden und während 1 Stunde in einem mit Heißluft betriebenen
Ofen bei 140° C gehalten wurden, worauf der Mindestdurchmesser des zweiten Abschnitts 15, 15" des
Rohrfittings gemessen wurde:
Polymerprobe | Nominelle Wanddicke, in cm |
Temperatur des Rohlings in 0C |
Nomineller Rohling Durchmesser in cm |
Mindest durchmesser des Rohrfitting nach dem Kaltverformen |
Mindestdurchmesser des Rohrfitting nach Prüfung in kochendem in Luft von Wasser 140° C |
- | L |
in cm | 10,88 | ||||||
A AldylR | 1,03 | 100 | 11,4 | 8,82 | 10,47 | 10,37s) | f |
B AldylR ·) | 1,03 | 100 | 11,4 | 9,21 | 10,75 | 11,41 | j |
C Polypropylen2) | 0,96 | 100 | 11,4 | 8,71 | 10,14 | 11,358) | |
D CPVC3) | 0,96 | 100 | 11,4 | 8,52 | 8,57 | 11,378) | J |
E PVC4) | 0,95 | 80 | 11,4 | 8,50 | 11,21 | ||
F ABS=) | 0,67 | 100 | 11,4 | 8,45 | 10,05 | ||
Fortsetzung | Nominelle | Temperatur | Nomineller | Mindest | Mindestdurchmesser |
Polymerprobe | Wanddicke, | des Rohlings | Rohling | durchmesser | des Rohrfitting nach Prüfung |
in cm | in °C | Durchmesser | des Rohrfitting | in kochendem in Luft von | |
in cm | nach dem | Wasser 14O0C | |||
Kaltverformen | |||||
in cm | |||||
0,33 | 100 | 11,4 | 9,07 | 9,74 9,98 | |
G DelrinR 6) | 0,64 | 120 | 11,4 | 8,51 | 8,56 11,19 |
H Acryl7) | |||||
') Aldyl, ein Rohr, welches mit einer Dosis von 20 bis 30 M rad bestrahlt wurde
2) Hergestellt von Cabot Corporation
3) Chloriertes Polyvinylchloridrohr, hergestellt von Harvel Plastics, Inc.
4) Polyvinylchloridrohr, hergestellt von Harvel Plastics, Inc.
J) Acrylnitril-Butadien-Styrolrohr, hergestellt von Yardiey Products, Inc.
') Polyoxymethylenrohr, hergestellt von E. I. du Pont de Nemours and Company
7) Methylmethacrylatrohr, hergestellt von A. L. Hyde Co.
8) Die Heißlufttemperatur betrug 120° C
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Rohrfitting für eine Verzweigungsstelle einer Rohrleitung mit einem einteiligen Rohrkörper mit im s
wesentlichen konstanter Wandstärke, die einen ersten Abschnitt mit im wesentlichen gleichbleibendem
Innen- und Außendurchmesser und wenigstens an einem Ende einen zweiten durchmesserkleineren,
wärmedehnbaren Abschnitt hat, der wenigstens teilweise in eine an der Verzweigungssteüe der Rohrleitung
vorgesehene Öffnung einsetzbar und durch Erwärmung festsitzend einpaßbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß nur der zweite Abschnitt (15, 15") des aus organischem, polymerem Material bestehenden
Rohrfittings durch Kaltverformung wärmedehnbar ausgebildet ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines Rohrintings aus
organischem, polymerem Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rohrkörper aus
polymerem Material in eine Form gelegi wird, die eine
der Außenfläche des Rohrfittings entsprechende Formfläche besitzt, und daß ein Ende des Rohrkörpers
durch Pressen In den durchmesserkleineren Abschnitt zu einem wärmedehnbaren Abschnitt kaltverformt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrkörper vor dem Kaltverformen
auf eine Temperatur erwärmt wird, die in Abhängigkeit vom Material zwischen 80 und 12O0C liegt.
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Legal Events
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