DE2261587C3 - Reinigungsmittel, insbesondere für Teppiche - Google Patents
Reinigungsmittel, insbesondere für TeppicheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel in Form eines sich trocken anfühlenden Pulvers, welches auf die
beschmutzten Stellen insbesondere von Teppichen aufgetragen, in diese Stellen etwas eingerieben und dann
wieder ausgebürstet oder mit Hufe eines Staubsaugers entfernt wird.
Es sind bereits flüssige bis pastenförmige Fleckenentfemungsmittel (DE-OS 20 21677) bekannt, welche neben
0,5 bis 30 Gew.-Teilen Wasser und 2 bis 5 Gew.-Teilen Lösungsmittel 2 bis 40 Gew.-Teile eines pulverförmigen
Vinylpolymeren und 2 bis 75 Gew.-Teile waschaktive Substanzen enthält Diese flüssigen Reinigungsmittel
eignen sich zum Entfernen von Flecken aus Polster und Teppichstoffen, also aus Textilien, die nicht gewaschen
werden können. Da der Anteil an Flüssigkeit in diesem Reinigungsmittel beträchtlich ist, wird die zu reinigende
Fläche auch beträchtlich durchfeuchtet und muß dann erst wieder trocknen. Es gibt jedoch Fälle, wo eine
Durchfeuchtung des zu reinigenden Textilgutes oder Teppichs außerordentlich unerwünscht ist, weil dadurch
eine Veränderung der Farbe, eine Zerstörung der Haftung von der Unterlage oder dergleichen bewirkt werden
kann. Auch kann es durch wiederholte Durchfeuchtungen zu einer Beschädigung von darunter befindlichen
Werkstoffen oder Metallen kommen.
Als Trockenreinigungsmittel für Teppiche hat man schon verschiedenste Kunststoffpulver im Gemisch mit |
etwas Wasser und einer organischen Flüssigkeit angewandt (FR-PS 20 15 972 = AT-PS 2 96 477). Die dort |
angewandten Kunststoffpulver waren Schaumstoffmehle, und zwar mit einer Teilchengröße von 0,1 bis 3 mm. ^
Die aufgemahlenen Schaumstoffe konnten aus Polystrol, Polyurethan, Phenolformaldehydharz, Harnstoff-For-
maldehydharz, Melaminformaldehydharz oder ähnlichen Hartschaumstoffen bestehen. In dem bekannten Reini- %
gungsmittel wurden auf 20 bis 40 Gew.-Teile Scha^ istoffmehl 80 bis 60 Gew.-Teile einer wäßrigen Lösung Γ
angewandt, die 10 bis 50% wasserlösliche niedermolekulare Alkohole mit 2 bis 4 C-Atomen und 0,1 bis 4% einer |
waschaktiven Substanz enthielt. Bei diesen Schaumstoffmehlen handelte es sich jedoch nicht um an sich poröse |
PuKcrteilchen, sondern aufgemahlene Schaumstoffe zeigen glatte Wände und für die Flüssigkeitsaufnahme |j
steht also nur die Oberflächenadsorption und die relativ flachen Vertiefungen aus den Schaumblasen in den |;
Pulverteilchen zur Verfügung. |
Aufgabe der Erfindung ist ein frei fließendes Reinigungsmittel, welches sich trocken anfühlt, in den ver- K
schmutzten Bereich eingerieben diesen nicht durchfeuchtet, sich leicht durch Abbürsten oder mit Hilfe eines %
Staubsaugers entfernen läßt und sich durch hervorragende Reinigungswirkung auszeichnet. |
Obige Aufgabe wird überraschenderweise durch das im Anspruch angegebene Reinigungsmittel gelöst.
Ähnliche Harnstoff/Formaldehyd-Harzpulver sind z. B aus der US-PS 27 66 283 seit langem bekannt. Sie
wurden als Stickstoffdüngemittel in der Landwirtschaft verwendet. Es war nicht vorhersehbar, daß gerade ein
derarliges Mittel sich insbesondere für ein Reinigungsmittel eignen würde.
Bei der Reinigungsbehandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel bleibt die zu reinigende Fläche praktisch
trocken, denn der Flüssigkeitsanteil in dem Mittel ist in dem Harzpulver aufgesaugt, so daß es zu keiner
Einfeuchtung des zu reinigenden Gutes kommt. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel ist ein frei fließendes
P'jlver. dessen Harzpulver eine definierte Korngröße und eine beträchtliche Porosität besitzt. Die Harzteilchen
sollen eine Porosität besitzen, daß sie mehr als ihr eigenes Gewicht an öl aufzunehmen vermögen. Das
Ölaufnahmevermögen ist somit ein Maß für die Porosität des Harzpulvers. Die Harzteilchen in dem erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel sind weitgehendst mit der angewandten Flüssigkeit gesättigt. Je größer die Porosität
der Harzteilchen ist, umso mehr Flüssigkeit können sie aufnehmen und bleiben noch immer eine sich trocken
anfühlende Masse.
Die Wirksamkeit eines Reinigungsmittels für Teppiche hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem
Lösungsmittel für die Schmutzbestandteile, welches Wasser und/oder eine organische Flüssigkeit sein kann; der
Scheuciwirkung: durch die Schmutzteü'hen vor den Textilfasern abgelöst werden können, ohne jedoch das
Fasermatcrial selbst zu beschädigen, und wie weitgehend der von der zu reinigenden Fläche abgehoben^
Schmutz von den Teilchen des Reinigungsmittels festgehalten und mit diesen entfernt werden kann. Auch spielt
die Ableitung der statischen Elektrizität aus einem solchen Bodenbelag eine gewisse Rolle
Die Porosität wird durch die ölaufnahme oder den Ölwert bestimmt (ASTM D281). Bl dieser Methode wird
rohes Leinöl nach und nach zu trockenem Harzpulvcr gegeben, bis eine steife, kittartige Paste vorliegt. Die
Ölaufnahme ist nun Gramm Öl dividiert durch Gramm Harz. Für den vorliegenden Zweck wird die Berechnung
wie folgt modifiziert:
ölwert = · spez. Gewicht des Harzes · 100.
Die besten Ergebnisse werden erhallen, wenn das poröse 1 lur/.piilver mit der bevorzugten FlflsM^keii f:ist
gesättigt ist. Ein Pulver geringer Porosität vermag nicht genügend Flüssigkeit aufzunehmen. Der ölwert gibt ·>
damit auch einen Anhaltspunkt für die Flüssigkeitsmenge, die ein bestimmtes Harzpulver aufzunehmen vermag.
Zum Beispiel kann ein Pulver mit ölwerten zwischen 90 und 130 normalerweise 15 bis 20% Flüssigkeit
aufnehmen, während eines mit Ölwerten von 200 bis 300 normalerweise 35 bis 60% erfordern. Bevorzugt wird
ein Ölwert > 130. Bei einem Ölwert < 90 ist die Flüssigkeitsaufnahme für eine zufriedenstellende Reinigunfswirkung
unzureichend. to
Die Pulverfeinheit soll 10 bis 105 μπι betragen. Gröbere Teilchen dringen in Teppichmaterial nicht ausreichend
ein und führen daher bestenfalls zu einer oberflächlichen Reinigung, da sie auch eine zu kleine Oberfläche
zur Aufnahme großer Schmutzmengen haben. Ein Harzpulver < 10 μπι haftet zu sehr an den Teppichfasern und
bewirkt ein mattes oder stumpfes Aussehen des Teppichs. Bis etwa 2% Unterkorn Lt jedoch tolerierbar. Die
bevorzugte Feinheit ist 37 bis 105 μπι. Ι5
Ein wichtiger Faktor des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels ist die Schmutzsubstantivitätskonstante. Diese
Konstante läßt sich berechnen, da die Verteilung von Schmutz zwischen dem Harzpulver und dem Teppich
der üblichen fest-fest-Gleichgewichtsverteilung entspricht. Hält man die Schmutzart, die Schmutzmenge, die Art
und die Größe des Teppichs und die Zusammensetzung der Flüssigkeit des erfindungsgemäßen Mittels konstant
und wird so viel Flüssigkeit angewandt, daß die Schmutzsubstantivität maximal ist, so erreicht man bei genügender
Bewegung<d3s Gleichgewicht Diese Konstante A soll bevorzugt sein und ergibt sich aus:
A=~c/
worin Cp der Schmutzmenge auf dem Teilchen und Cc der Schmutzmenge auf dem Teppich im Gleichgewichtszustand
ist. Es gilt:
(1-Är)2
_(1 | -R.Y | |
2R1 | ||
C | _ (1 | -RrY |
2RC
i*c
worin Rs = Reflexion des beschmutzten Teppichs und Rc = Reflexion des gereinigten Teppichs ist.
Die optimale Menge an Flüssigkeit variiert mit den Eigenschaften des Harzpulvers. Zur Bestimmung der
optimalen Menge ist die Schmutzsubstantivitätskonstanie bei verschiedenen Gehalten des Mittels an Flüssigkeit
zu bestimmen, wobei der Gehalt mit dem höchsten numerischen Wert der ScnrfiuizsubsiäiiiiviiäisküriMarue das «o
Maximum darstellt. Beträgt z. B. der optimale Gehalt an Flüssigkeit im angewandten Mittel 40 Gevv.-%, so ist die
Schmutzsubstantivitätskonstante mit »/Wu*« anzugeben. Da die Schmutzsubstantivitätskonstante nicht stark
variiert, was besonders für hohe Flüssigkeitsgehalte gilt, ist häufig schon die Bestimmung der Konstante bei nur
einem Flüssigkeitswert informativ (z. B. Aw)-
Für Definitionen auf Basis der Schmutzsubstantivitätskonstante wurde eine Flüssigkeit aus 30% eines klaren
Erdöldestillats, wie es in großem Umfang als Lösungsmittel angewandt wird, und 70% Wasser mit oberflächenaktivem
Mittel für seine Oberflächenspannung < 40 dyn/cm angewandt. Die Zusammensetzung des oberflächenaktiven
Mittels ist nicht entscheidend, aber man arbeitet vorzugsweise mit einer Mischung handelsüblicher
oberflächenaktiver Mittel (0,4% Na-SaIz von Ci0- bis C)8-Alkoholsulfaten mit überwiegend Ci2Alkoholsulfat,
0,4% Diäthylcyclohexylaminsalz des obigen Sulfatgemisch« und 0,2% des neutralen Produktes, das durch Umsetzen
eines Gemisches von n-Octylmono- und -di-estern der Orthophosphorsäure mit Äthylenoxid (gewöhnlich
etwa 2 bis 4 Mol Äthyienoxid je Mol Phosphorsäureester) erhalten worden ist.
Das Reinigungsmittel ist umso besser, je höher der Wert der Schmutzsubstantivitätskonstante ist: bei 15
werden nach Standardprüfungen 60% des Schmutzes entfernt und bei 5 83%.
Die Schmut/.substantiviiätskonstante ist von dem Verschmutzungsgrad des Teppichs unabhängig. Man kann
daher durch wiederholtes Reinigen mit neuem Reinigungsmittel eine recht vollständige Schmutzentfernung
bewirken.
Die Gleichgewichtsverteilung des Schmutzes zwischen Teppich und Reinigungsmittel ist von der Art des
Reinigungsmittels und des Teppichs abhängig und von der Reinigungsmethode unabhängig. Die Geschwindigkeit,
mit der sich eine Annäherung an den Gleichgewichtszustand erreichen läßt, wird stark von der Reinigungsmethode
beeinflußt.
Schließlich ist noch die Maximal- und Minimalhärte des Harzpulvers von Bedeutung. Die Einwirkung von
harten Teilchen, wie Siliciumdioxid, auf Teppichfasern kann zu deren Beschädigung führen. Zweckmäßiger ist
ein Pulver, dessen Härte ungefähr der der Fasern entspricht. Die erfindungsgemäß angewandten Harzpulver
sollen eine Härte nicht über 3,2 nach »Mohs« oder nicht über 130 Rockwell-M haben. Für die Härtebestimmjng b5
von Kunststoffen kommen in erster Linie Eindruck-Methoden zur Anwendung, wie die Bestimmung der Brinell-,
Vickers- und Rockwell-Härte (ASTM D785). Anorganische Materialien wie Siliciumdioxid, Bentonit, Kieselgur,
Fuller-Erde und andere Tone sind zu hart und führen zu einer Schädigung der Teppichfasern.
Zu der Härteprüfung und Vergleichen von Prüfmethoden wird auf »Metals Handbook«, American Society for
Metals. Cleveland, Ohio, 1948, S. 94 bis 103 sowie Kent's Mechanical Engineer's Handbook, 12. Ed, John Wiley
and Sons, 1952, verwiesen.
Während die Absolutwerte bei allen genannten Härte-Skalen sehr differieren, variiert die relative Härte von
polymerem Materia! in der gleichen Richtung. Die Härte der erfindungsgemäß angewandten Harze liegt unter
etwa 130 Rockwell-M. Sehr weiche Harze können zu klebrig sein. Geeignet sind jedoch Harze, die oft elastomer
sind mit Werten über 30 Shore A (vorzugsweise > 80). Unter »Faserhärte« ist hier eine Mohs-Härte unter etwa
3,2, Rockwell-M-Härte von unter 130 bzw. Shore-A-Härte über etwa 30 zu verstehen. Die erfindungsgemäß
angewandten Harzpulver haben im allgemeinen ein spezifisches Gewicht von 1,45 bis 1,50 und eine Härte nach
ι ο Mohs von 3 bzw. Rockwell M 110 bis 130.
Bei der Herstellung von Reinigungsmitteln gemäß der Erfindung mischt man das Harzpulver mit der Flüssigkeit
oder man bringt auf den Teppich getrennt Pulver und Flüssigkeit auf, so daß die Mischung in situ beim
Reinigungsvorgang staltfindet.
Als organische Flüssigkeit können hochsiedende Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel in Form von Erdöldestillaten
mit einem Siedebereich 100 bis 300CC, vorzugsweise Ί50 bis 2000C, verwendet werden.Niedersiedende
organische Flüssigkeit sind wegen der Entflammbarkeit im allgemeinen ungeeignet und höhersiedende verdunsten
nicht schnell genug aus dem Teppich. Wird als Flüssigkeit ein Wasser/Lösungsmittel-Gemisch angewandt,
so iss ein Verhältnis 7/3 besonders wirkungsvoll.
Für die erfindungsgemäßen Mittel eignen sich die verschiedensten oberflächenaktiven Stoffe. Ihre Auswahl ist
nicht kritisch, es muß nur die Oberflächenspannung des Wassers eis ί 40 dyn/cm gesenkt werden. Bevorzugt
sind langkett-AlkoholsuIfate, wie von Ci0- bis C18-Alkoholen, die mit Chlorsulfonsäure sulfa'.rt und mit Alkali
neutralisiert worden sind, oder Alkylenoxidaddukte von C^- bis Qo-Mono- und Di-estern der Orthophosphorsäure-
Normalerweise wird das oberflächenaktive Mittel in Mengen von 0,5 bis 2,5 Gew.-% eingesetzt.
Naturgemäß können die Mittel gemäß der Erfindung auch kleine Mengen an verschiedenen üblichen Zusätzen
enthalten wie bis zu etwa 1 % Antistatika, optische Aufheller, Schimmelbekämpfungsmittel und dergleichen.
Die folgenden Beispiele (Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht) dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung. Die Bestimmung der Schmutzsubstantivitätskonstante A wird in Beispiel 1 beschrieben.
In einen Kessel wurden nacheinander 333 Teile Wasser, 68,8 Teile Harnstoff, 38,1 Teile Formaldehyd (als
37%ige wäßrige Lösung mit einem Gehalt von etwr 11% an Methanol als Stabilisator) und 1,07 Teile oberflächenaktives
Mittel in Form des Reaktionsproduktes von 10MoI Äthylenoxid mit 1 Mol Oleylalkohol eingebracht,
bei 23°C 1 Teil HCl (37°/oige Salzsäure) zugesetzt, 2 h gemischt und dann der Feststoff abfiltriert, mit
Wasser säurefrei gewaschen und im Vakuumofen bei 120 bis 125° C getrocknet.
60 Teile dieses Harzpulvers (10 bis 80 μπι) mit 40 Teilen Emulsion aus 35 g Wasser, 15 g geruchlosem
Erdöldestillat-Lösungsmittel, 0,2 g oberflächenaktivem Mittel in Form des Natriumsalzes von Cio- bis Qg-Alkoholsulfaten
mit überwiegendem Gehalt an Ci2-Alkoholsulfat, 0,2 g Diäthylcyclohexylaminsalz des gleichen Sulfatgemisches
und 0,1 g neutralem Umsetzungsprodukt von n-Octyl-mono- und -di-estern der OrthophOiphor-
säure m*· Aihyienoxid (eiwa 2 bis 4 Mg! Äinylenoxid je Mol Phosphorsäureester) ergaben ein gutes Reinigungsmittel.
Bei der Prüfung dieses Mittels zeigte der Teppich ein erheblich verbessertes Aussehen. Die Schmutzsubstantivitätskonstante,
A40, betrug bei Aufbringung von 3 g Mittel 6,1.
Bestimmung der Substantivitätskonstante: Ein 12,1 χ 14.6 cm Stück eines niederen, weißen Schlingenflor-Tufting-Teppichs
aus trilobalem Nylongarn, das zur Entfernung von Spinnhilfsstoffen einer simulierten Färbebehandlung
unterworfen worden war, wurde nach Florio und Mersereau, Text. Res. J., 25, 641 (1955), mit Schmutz
behandelt und geprüft, wobei der Schmutz aus 38% Torfmoor, 17% Zement, 17% Kaolinit, 17% Siliciumdioxid
(66 um), 1,75% Ruß, 0,50% rotem Eisenoxid ur.d 8,75% Mineralöl bestand und mit Siliciumdioxidgel
(74—589 μηι) in einem Verhältnis 1 Teil Schmutz auf 29 Teile Gel 30 min getrommelt wurde.
Dieser verdünnte Schmutz wurde nach der Kurzzeit-Anschmutzmethode 123-1967T der American Association
of Textil Chenrsts and Colorists auf Teppichproben aufgebracht. In einer 3,8-l-Kugelmühle wurden dazu
fünf 14,6 χ 12,1 cm Teppichstücke befestigt, in die 2,4 kg Kieselsteine — 1,3 cm 0 — und eine bestimmte Menge
verdünnter Schmutz e;ngebracht wurden. Die Kugelmühle wurde 30 min betrieben, die Teppichproben entnommen
und 150 s mit dem Staubsauger behandelt, und zwar 75 sin jeder Richtung (V/inkel 90°), um überschüssigen
Schmutz zu entfernen, bevor das Reinigungsmittel aufget racüt svurde. Zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit
dieser Aüschmutzmethode wurden die Kugelmühle, die Kieselsteine, der Teppich und der verdünnte
Schmutz 24 h bei 48% relativer Feuchte und 24°C konditioniert.
Der Ausgangspunkt für die Prüfung wurde durch Bestimmung der Lichtreflexion mit einem Reflexionsmesser
der Bauart »Photovolt«, Modeil 610, festgelegt. Die unbeschmutzte Teppichprobe ergab eine Reflexion von 100,
schwarzer Filz von 0 und in der obigen Weise angeschmutzte Teppichprohen Reflexionen von 40 bis 50. Nach
Reinigung des angeschmutzten Teppichs mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel wurde die Reflexion
erneut gemessen, und !0 Messungen an der Florseile gemittelt. Zur Reinigung wurde eine Maschine der Bauart
Sears and Roebuck Craftsman Orbital Sander. Modell 315.2462572S(MO bis 120 V, 1,65 A) cingesetz·, as, deren
Arbeitsplatte (auf der normalerweise das Sandpapier angeordnet wird) eine Elastomerplatte angesetzt war, die
auf im wesentlichen ihrer gesamten Oberfläche zylindrische Vorsprünge von etwa 3,2 mm Durchmesser und
b5 7.9 mm Höhe, und zwar 2,48 Vorsprünge/cm2, aufwies. Die Maschine wi--de auf den das Reinigungsmittel
enthaltenden Teppichabschnitt aufgesetzt und konnte unter ihrem eigenen Gewicht 2 min arbeiten. Nach 15 min
wurde das Pulver ürd der aufgenommene Schmutz mit einem Staubsauger entfernt und schließlich die Reflexion
bestimmt und die Schmuf/Mibunntivitätskonstante berechnet.
Es wurde ein Reinigungsmittel aus 60 Teilen Harnstoff-Formaldehyd-Harzpulver von Beispeil 1 und 40 Teilen
Flüssigkeit aus 40 g Wasser, 0,4% obigen Natriumsalzes von Ci0 bis ds-Alkoholsulfaten, 0.4% obigen Diäthylcyciohexyiaminsaizes
des Sulfatgemisches und 0,2% obigen Alkylcnoxid-Addukts von ii-Octyl-mono- und -diestern
der Orthophosphorsäure hergestellt. Schmutzsubstantivitätskonstantc. Ato. 3.0
In Abwandlung von Beispiel 1 wurde I h gemischt, wobei das Harnstoff/Formaldchydhar/ aus 2.25 Teilen
Harnstoff, 3,375 Teilen 37%igem Formaldehyd, 10 Teilen Wasser und 0,088 Teilen 37%iger Salzsäure hergestellt
worden war. Die elektronenmikroskopischen Aufnahmen zeigten eine gleichmäßige Feinheit des Pulvers zwischen
20 und 44 μπι. Schmutzsubstantivitätskonstante, /Ui. 6,7.
Be i s pi e I 4
60 Teile Harzpulver nach Beispiel I zusammen mit 40 Teilen Flüssigkeit nach Beispiel 1 — mit der Abwandlung,
daß diesmal das Lösungsmittel Tetrachloräthylen wnr - führten zu einer Schmutzsubstantivitätskonstante,
Die Abwandlung mit Methylchloroform als Lösungsmittel ergab eine Schmutzsubstantivitätskonstante, A10.
von 4,3.
Vergleichsversuch
Es wurden zwei Reinigungsmittel (A) und (B) hergestellt unter Verwendung
Es wurden zwei Reinigungsmittel (A) und (B) hergestellt unter Verwendung
a) des Harnstoff-Formaldehyd-Harzpulvers nach Beispiel 1 bzw.
b) ein Harnstoff-Formaldehyd-Schaumstoffmehl nach AT-PS 2 96 47?
Beide Pulver haue1 eine Feinheit von 88 bis 105 μηι. (Nach der AT-PS 2 96 477 soll das Schaumstoffpulver
jedoch eine Teilchengröße von 0,1 bis 3 mm haben. Ein solches Pulver ist jedoch ungeeignet. Um ^inen entsprechenden
Vergleich zu gestatten, wurde das bekannte Schaumstoffmehl auf die Feinheit des er.'.ndungsgemäß
angewandten Harzpulvers gebracht).
Zusammensetzung der Reinigungsmittel:
60% Harzteilchen (a) bzw. (b),
23,92% Wasser,
12% Kohlenwasserstoff Lösungsmittel
2% CsHi7CiH4-(OCH2CH2)SOH als nicht-ionogenes oberflächenaktives Mittel,
2% Alkyltrimethylammoniumchlorid, dessen Alkylgruppe zu 93% Octadecyl. 6% Hexadecyl und 1 % Verunreinigungen
bestand,
0,07% Aufhellungsmittel und
0,01% Duftstoff.
Die beiden Reinigungsmittel (A) und (B) wurden entsprechend Beispiel 1 geprüft und bei einer aufgebrachten *=,
Menge von 3 g Mittel die Schmutzsubstantivitätskonstante ermittelt. Es wurden jeweils 3 Prüfungen vorgenommen
und als Mittelwert festgestellt, daß mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel (A) eine 74,6%ige
Schmutzentfernung entsprechend einer Schmutzsubstantivitätskonstante von 234 erreicht wurden, während die
entsprechenden Werte für das Reinigungsmittel (B) mit Schaumstoffmehl als Harzpulver 34% bzw. 0,51 ergab.
Claims (2)
1. Reinigungmitiel aus 30 bis 90% eines porösen Hamstoff/Formaldehyd-Harzpulvers mit Faserhärte und
70 bis 10% einer Flüssigkeit, die aus Wasser mit genügend oberflächenaktivem Mittel, um eine Oberflächenspannung
von unter 40 dyn/cm zu ergeben, und/oder einem organischen Lösungsmittel in Form hochsiedender
Kohlenwasserstoffe, Tetrachloräthylen, Methylchloroform, 1,1^-TrichIor-l^-trifluoräthan und/oder
einem Alkohol mit 1 bis 4 C-Atomen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß für ein frei fließendes,
sich trocken anfühlendes Reinigungsmittel mit einer Schmutzsubstantivitätskonstante von über 1,5 das
Harzpulver eine Korngröße vo·; 10 bis 105 μηι hat und so porös ist, daß es eine ölaufnahme von nicht unter
ίο 90 gestattet, und durch Kondensation von Harnstoff und Formaldehyd im Molverhältnis von etwa 0,9 : 1 in
wäßrig-saurem Milieu unter Rühren, gegebenenfalls in Gegenwart einer geringen Menge eines oberflächenaktiven
Mittels, erhältlich ist.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 aus 60—85% Harzpulver und 40—15% Flüssigkeit, gekennzeichnet
durch eine Schmutzsubstantivitätskonstante über 3.
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