DE2259965A1 - Roellchenwickler zum aufwickeln von sack- oder beutelketten mit zwei automatisch gewechselten wickelstellen - Google Patents
Roellchenwickler zum aufwickeln von sack- oder beutelketten mit zwei automatisch gewechselten wickelstellenInfo
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Description
WINDMÖLLER & HÖLSCHER Lengemch, den 23. 11. 1972
M/TB 3231 Pö/Kl
Röllchenwickler zum Aufwickeln von Sack- oder Beutelketten mit zwei automatisch gewechselten Wickelstellen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln von flachen
bahnförmigen Gütern, insbesondere von Sack- oder Beutelketten, bei
denen die Säcke oder Beutel an Abreißschwächungslinien noch aneinanderhängen, mit zwei abwechselnd wirksam werdenden automatisch
gewechselten, axial sich wenigstens über die Wickelbreite erstrekkende Direhtrittsöffnungen aufweisenden Wickeldornen, ferner mit
einer in Bahnlaufrichtung nach einer mit konstanter, die Wickelgeschwindigkeit bestimmender Geschwindigkeit angetriebenen Bahnvorzugseinrichtung
und vor den Wickeldornen angeordneten, wenigstens eine zwischen zwei Extremlagen quer zu sich selber bewegliche von
der Bahn umschlungene Walze aufweisendenßahnlängenspeichereinrichtung,
bei der auf die bewegliche Walze eine die Walze in Richtung auf die eine große Bahnlänge speichernde Extremlage verschiebende
Querkraft ausgeübt wird, und mit einem Antrieb des einen, jeweils wirksamen Wickeldornes durch eine auf ein bestimmtes, begrenztes
Antriebsdrehmoment (Wickeldrehmoment) eingestellte Antriebsquelle, bei welcher Vorrichtung das auf dem zu bewickelnden Dorn auflaufende
Trum der Bahn durch eine Durchtrittsöffnung des jeweils leeren, stillstehenden, wickelbereiten Wickeldornes geführt ist und bei der
beim erforderlichen Wickeldornwechsel der leere Wickeldorn von einer zunächst vorübergehend auf einen gegenüber dem Wickeldrehmoment
erhöhten Wert (Abreißdrehmoment) des Antriebsdrehmomentes und auf eine damit verbundene, höher als normal liegende Drehzahl
eingestelltenAntriebsquelle angetrieben wird, deren Antriebsdrehmoment
nach einer Zeitspanne von dem Abreißdrehmoment auf das Wickeldrehmoment zurückgeschaltet wird. Eine solche Wickelvorrichtung ist
aus der DT-OS 2 127 128 bekannt, in welcher sie eingehend beschrieben ist und auf die bezüglich Einzelheiten verwiesen werden kann.
Die Drehmomenteinstellung der Antriebsquelle für die Wickeldorne
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kann ein drehmoment-einstellbarer Elektromotor, ein hinsichtlich
seines Zulaufdruckes regelbarer Hydraulik- oder Pneumatikmotor oder ein sonstiger nicht steuerbarer Motor sein, der über eine
hinsichtlich des normalen Betriebsdrehmomentes einstellbare schlupffähige und auch starr durchkuppelbare Kupplung mit dem Wickeldorn
verbunden ist, z.B. über eine elektromagnetisch betätigte, steuerbare Scheibenreibungskupplung. Die vorliegende Erfindung bezweckt
eine Verbesserung beim automatischen Wickelstellenwechsel.
Bisher erfolgte die Zurückschaltung des Antriebsdrehmomentes beim Wickelstellenwechsel vom Abriß—auf das Wickelmoment rein zeitabhängig
durch ein Zeitglied, d. h., die Rückschaltung wurde bisher stets eine bestimmte, immer gleichbleibende, einstellbare Zeitspanne
nach dem Anlauf des Wickeldornes bewirkt. Dies hatte den Nachteil, daß der Zeitpunkt der Zurückschaltung nicht in einem bestimmten
zeitlichen Abstand von dem tatsächlichen Abriß erfolgte. Je nach Ausprägung der beim Wickelstellenwechsel zwischen den
Wickeldornen liegenden Abreißschwächungslinie und je nach Wanddicke und Materialfestigkeit der ungeschwächten Wandungsteile erfolgt
nämlich der tatsächliche Abriß der Sack- oder Beutelkette etwas früher oder später nach dem Anlaufzeitpunkt des neuen Wickeldornes.
Dadurch ist die Zeitspanne nach dem Abriß bis zur Zurückschaltung auf das Wickeldrehmoment bei den verschiedenen Wickelstellenwechseln
unterschiedlich lang. Diese Zeitunterschiede können sehr groß sein, so daß bei sehr frühem Abriß die nach dem Abriß liegende Zeit relativ
zunSpeichervolumen der Bahnlängenspeichereinrichtung sehr lang wird.
Bei dem Abreißdrehmoment und bei der mit ihiri einhergehenden erhöhten
Wickelgeschwindigkeit kann dann unter Umständen das gespeicherte Bahnvolumen leergewickelt werden und es wird dann auf das zwischen
der Wickelstelle und der Bahnvorzugseinrichtung befindliche Stück der Bahn ruckartig ein Zug ausgeübt, der unter Umständen zu einem
Abriß der Bahn führen kann. Um dies mit Sicherheit auszuschließen, muß die Speicherkapazität des Bahnlängenspeichers ausreichend groß
gehalten werden. Bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten müssen
zu dann jedoch, um die nötige Speicherlänge unter—bringen können,
mehrere Speicherschleifen und mehrere querbewegliche Tänzerwalzen
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angeordnet werden, was einen erhöhten maschinentechnischen und platzmäßigen, insgesamt also kostenmäßigen Aufwand bedeutet. Wird
die Zeitspanne kürzer eingestellt, so kann es u.U. vorkommen, daß die Rückschaltung erfolgt, bevor ein Abriß erfolgte. Dies führt
zu einem Wicklerstillstand beim normalen Wickeldrehmoment, da dies nicht zum Abreißen der Bahn ausreicht und der Wickler durch das
noch am anderen fertigen Wickel befestigte Ende.festgehalten wird.
Dem Wickler wird dann über die Vorzugseinrichtung Bahnmaterial zugeführt, welches aber nicht aufgewickelt werden kann. Die Umschaltzeitspanne
darf also nicht zu lang und auch nicht zu kurz eingestellt werden.
Außerdem ist an der zeitabhängig gesteuerten Umschaltung vom Abreißdrehmoment
auf das Wickeldrehmoment nachteilig, daß die Zeitspanne bei den verschiedenen Arbeitsgeschwindigkeiten nachreguliert werden
muß. Wird die Wickelvorrichtung bei geringer Arbeitsgeschwindigkeit betrieben, so muß die Zeitspanne kürzer sein als bei größerer Arbeitsgeschwindigkeit.
Bei Änderungen der Arbeitsgeschwindigkeit ohne Nachjustierung der Umsehaltzeitspanne treten also unweigerlich
Betriebsstörungen auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Wickelstellenwechselvorgang so
zu gestalten, daß die Maschineneinstellung unabhängig von der Arbeitsgeschwindigkeit des Wicklers wird und daß ferner der Wickler auch
bei großen Arbeitsgeschwindigkeiten mit einem Bahnlängenspeicher von geringer Speicherkapazität auskommt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß an der Bahnlängenspeichereinrichtung ein durch die Längenänderungsausgleichbewegung der Walze oder eines
mit ihr wenigstens mittelbar verbundenen Hebels oder Druck- oder Zugorgans betätigter, im Bereich der Endlage, in der nur .eine geringe
Bahnlänge gespeichert wird, angeordneter, vorzugsweise relativ zu dem ihn betätigenden Betätigungsorgan verstellbarer Schalter
angeordnet ist, der bei Betätigung die Zurückschaltung des Antriebsdrehmomentes der Antriebsquelle von dem Abreißdrehmoment auf
das Wickeldrehmoment auslöst.
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Die Umschaltung erfolgt nun nicht mehr zeitabhängig, sondern in Abhängigkeit von der auf den neuen Wickeldorn bereits aufgewickelten
Bahnlänge. Unabhängig von der Arbeitsgeschwindigkeit des Wicklers und unabhängig von der Reißfreudigkeit oder dem Reißwiderstand einer
an der Sollreißstelle angebrachten Abreißschwächungslinie läßt sich leicht sagen, eine wie große Länge aufgewickelt sein muß, um auch
unter ungünstigsten Bedingungen mit Sicherheit einen Abriß erhalten zu haben. Lediglich auf etwas mehr als diese relativ geringe Abreißwickellänge
ist dann der Bahnlängenspeicher auszulegen; das führt zu Meinen Bahnlängenspeichereinrichtungen. Die Maschine wird kleiner,
unkomplizierter und damit billiger.
Die Erfindung ist anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
im folgenden näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Röllchenwicklers und
Fig. 2-7 verschiedene Phasen beim Wickelstellenwechsel kurz vor dem Abriß der aufzuwickelnden Bahn.
Der Röllchenwickler 1 ist im Anschluß an eine Schweiß- und Perforiermaschine
2 angeordnet, in welcher an einer flachen Schlauchfolienbahn im Abstand der gewünschten Beutel- oder Sacklänge Querschweißlinien
und quer verlaufende Perforationslinien Pl, P2, ... angebracht werden und so die Sack- oder Beutelkette 3 hergestellt
wird,t*ftd welche von dem Wickler 1 zu Röllchen mit abgezählter Sackoder
Beutelstückzahl aufgewickelt werden soll.
Die Beutelkette 3 wird über ein von dem Motor b angetriebenes Vorzugswalzenpaar
5 und 6 der Schweiß- und Perforiermaschine entnommen. Der Motor 4 seinerseits ist durch eine Tänzerwalzenanordnung in
seiner Geschwindigkeit geregelt. Dazu ist die Bahn in einer nach unten hängenden Schlaufe über eine Tänzerwalze 7 geführt, die in
Gleitbahnen 8 im Gestell geführt und von der Bahnschlaufe getragen wird. Die STellung der Tänzerwalze wird über eine endlos geführte
Kette 9» an der Schaltnocken 10 und 11 angebracht sind, mittelbar
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auf einen Schalter 12 gemeldet, der je nach Betätigungsrichtung · seitens der Schaltnocken 10 bzw. 11 eine Erhöhung bzw. Erniedrigung
der Drehzahl des Motors 4 auslöst. Im Anschluß an die Vorzugseinrichtung 4, 5, 6 ist eine die Perforationen abtastende, senkrecht
zur Bahnerstreckungsebene gelegte Funkenstrecke 13 angeordnet. Bei jeder Perforation gibt es an der Funkenstrecke einen Funkendurchschlag
und es fließt kurzzeitig ein elektrischer Strom. Dieser Stromimpuls wird weitergeleitet auf ein Zählwerk 14, über dessen
Funktion weiter unten noch zu sprechen sein wird.
Der Zeitpunkt des Durchlaufes einer Perforationslinie durch die Funkenstrecke 13 ist auch maßgebend für den Wickelstellenwechsel.
Damit die Beutelkettenlänge zwischen Funkenstrecke und der Mitte des Zwischenraumes zwischen den Wickelstellen genau ein ganzzahliges
Vielfaches der Beutellänge ist - dies ist erforderlich, damit sich im Zeitpunkt des Wickelstellenwechsels eine Perforationslinie in
diesem Zwischenraum befindet -, ist die Beutelkette im Anschluß an die Funkenstrecke 13 über eine die Beutelkette zu.einer beliebig
langen Schlaufe ausziehenden Verstellwalze 15 geführt, wozu an der Verstelleinrichtung eine Führungssäule 16, ein Führungschlitten 17,
eine Verstellspindel 18 und ein Handrad 19 und eine mit dem Führungsschlitten verbundene Verstellmutter 20 vorgesehen sind. Die längeneinstellbare
Schlaufe wird aufgespannt durch die Walzen 6 und 15 sowie durch eine weitere Umlenkwalze 21.
Anschließend daran folgt die Bahnlängenspeichereinrichtung, in der
die Beutelkette zu einer weiteren Bahnschlaufe ausgespannt ist. Die Bahnlängenspeichereinrichtung weist eine quer zu sich selber bewegliche,an
einem Paar von Schwenkarmen 22 (Schwenkachse 23) gelagerte" weitere Tänzerwalze 24 auf. Außer durch das Eigengewicht
der Tänzerwalze 24 und der Schwenkarme 22 wird noch durch ein an unterschiedlichen Hebellängen an die Schwenkarme ankoppelbares Gewicht
25 eine Querkraft auf die Tänzerwalze aulgeübt. Die Querkraft zieht die Teile der Bahnlängenspeichereinrichtung in Richtung auf
den die maximale Speicherschlaufenlänge markierenden Anschlag 26. Die Speicherschlaufe ist zwischen der Umlenkwalze 21, der weiteren
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Tänzerwalze 24 und einer weiteren Umlenkwalze 24 ausgespannt. Die geringste Länge der Speicherschlaufe wird bestimmt durch den oberen
Anschlag 28. An der Schwenkachse 23 der Bahnlängenspeichereinrichtung 21 bis 28 ist ein einarmiger, in seiner Winkellage relativ
zum Hebelarm 22 einstellbarer, mittels einer Klemmnabe und einer Klemmschraube 29 versehener Schalterbetätigungshebel 30 versehen,
der mit dem ortsfest angeordneten Endanschlagschalter zusammenwirkt,
über die Umlenkwalze 32 und die wechselweise wirksam werdenden Umtenkwalzen
33/34 wirddie Beutelkette'der Wickelstelle zugeführt. Der Röllchenwickler hat zwei Wickelköpfe 35 und 36, von denen der
rechte (35) gerade in Funktion ist und der andere (36) stillsteht. Jeder Wickelkopf hat einen axial in das Maschineninnere zurückziehbaren,
nach Art einer Käfigwalze aufgebauten Wickeldorn 37 bzw. 38 aus frei aus der Maschine herausragenden Stäben, die axiale, sich
über die ganze Wickeldornlänge erstreckende Durchlaßschlitze für die Beutelkette bilden. Durch ein um den Drehpunkt 39 schwenkbares,
an dem Schwenkhebel 40 gelagertes, abwechselnd wirksam werdendes Paar 41/42 von Leitwalzen wird die Beutelkette durch das Zentrum
des jeweils leeren stillstehenden Wickeldornes (38) geleitet.
Die Wickelköpfe werden durch den elektrischen Wickelmotor 43 angetrieben,
an den ein Reduziergetriebe 44 angeflanscht ist, um die Motordrehzahl auf die Wickeldrehzahl zu reduzieren. Der Kraftfluß
wird im Anschluß an die Abtriebswelle des REduziergetriebes auf zwei Wellen 45 und 46 aufgeteilt, die über jeweils eine elektromagnetisch
betätigte, hinsichtlich der elektromagnetischen Anpreßkraft steuerbare, schlupffähige Lamellenreibungskupplung 47 bzw.48
zu den Wickelköpfen weitergeführt sind, was mit den strichlierten Linien angedeutet ist. Die Elektromagneten erhalten ihre Stromversorgung
von dem Steuergerät 49. Sie werden von dem Steuergerät während der normalen Wickelzeit dank einer entsprechend gelingen
Spannung mit einem geringen Erregungstrom versorg^ mit dem das Durchzugsdrehmoment der jeweils eingeschalteten Kupplung auf einen
Grenzwert, dem Wickeldrehmoment eingestellt werden kann. Während dieser Zeit arbeitet die Kupplung mit Schlupf. Nur während des
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Wickelstellenwechsels ist eine Kupplung vorübergehend voll erregt und überträgt das volle Drehmoment ohne Schlupf, um einen Abriß
zu bewirken. Dem Steuergerät 49 wird außer der nötigen Stromversorgung für den Eigenbedarf und als Energie für die Magneterregung
als Eingang der Ausgang des Zählgerätes 14 und der des Schalters 31 aufgegeben. '
Die Wirkungsweise des Röllchenwicklers beim Wickelstellenwechsel ist nun folgende: Es wird - wie in Fig. 1 dargestellt - davon ausgegangen,
daß der rechte Wickelkopf 35 über die auf Wickeldrehmoment erregte schlupfende Kupplung 47 angetrieben wird. Die Wickelgeschwindigkeit
wird durch die Vorzugseinrichtung 4, 5, 6 bestimmt; die Wickelhärte wird durch das Wickeldrehmoment bestimmt. Der
Zähler 14 zählt die von der Funkenstrecke 13 bewirkten Impulse und gibt seinerseits am Zählerausgang nach der am Zähler einstellbaren
Anzahl einen Impuls (Röllchenwechselimpuls) dem Steuergerät 49 weiter. Die einstellbare Walze 15 ist in ihrer Position so eingestellt,
daß bei ganz auf den Anschlag 26 abgesenkter Bahnlängenspeichereinrichtung 21 bis 28 sich im Moment des Durchlaufes einer
Perforation durch die Funkenstrecke 13 auch eine Perforation in der Mitte zwischen den Wickelköpfen 35 und 36 befindet. Im Moment
des Röllchenwechselimpulses durch den Zähler wird durch das Steuergerät 49 die bisher erregte Kupplung .47 stromlos gemacht. In der
Lagerung der Wickelköpfe ist eine Rücklaufsperre angeordnet, die ein Abwickeln oder Rückwärtslaufen der Wickelköpfe verhindert.
Gleichzeitig mit dem öffnen der einen Kupplung 47 wird die andere Kupplung geschlossen, und zwar wird sie voll erregt, so daß sie
schlupffrei das volle Drehmoment des Getriebemotors 43/44 über- - trägt; dadurch ist die Wickeldrehzahl etwas höher als die Vorzugsgeschwindigkeit der Vorzugseinrichtung 4, 5,6. Durch den raschen
Anlauf des linken leeren Wickeldornes 38 bei gleichzeitigem Stillsetzen
des vollen Wickelkopfes 35 schlingt sich die vor dem geradlinig durch die Stäbe des Wickeldornes 38 hindurchgeglittene Beutelkette
um die Stäbe herum und wird nach einer gewissen Umschlingungsstrecke fest an den Wickeldorn angelegt, so daß sieh sie bei
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einer Vergrößerung der Umschlingungsstrecke nicht mehr zwischen
den Stäben gleitet, sondern schlupffrei die Abreißkraft übertragen kann. Da bei diesen Vorgängen die Bahn schneller zu dem leeren
Wickelkopf gezogen wird als sie durch die Vorzugseinrichtung 4, 5»
6 zugeführt wird, wird die in .der .Bahnlangenspeichereinrichtung 21
teilweise
bis 28 gespeicherte Kettenlänge* entnommen. Die Tänzerwalze 2*1 hebt
sich entgegen der Querkraft hoch und mit dieser Bahnlängenausgleichsbewegung wird der Betätigungshebel nach links geschwenkt. Der Hebel
ist relativ zu dem Schwenkarm 22 und zu dem Anschlagschalter 31 so
eingestellt, daß beim Erreichen des Schalters durch den Hebel 30 der eben angelaufene Wickeldorn mit Sicherheit einen Abriß entlang
der zwischen den Wickelköpfen befindlichen Perforationslinie bewirkt hat. Damit ist gleichzeitig sichergestellt, daß das neu entstandene
Beutelkettenende unentgleitbar an dem neuen Wickeldorn befestigt ist. Aufgrund der Betätigung des Schalters 31 durch die
Bahnlängenausgleichsbewegung wird die Übererregung der Kupplung 48 vom vollen Drehmoment (Abreißdrehmoment) mittels des Steuergerätes
49 zurückgeschaltet auf die für den Wickelvorgang nötige Normalerregung,
bei der die Kupplung - unter Schlupf - das Wickeldrehmoment überträgt. In diesem Zustand - die Tänzerwalze 24 befindet sich noch
in einer angehobenen Stellung - bleibt wegen des begrenzten am Wickler anstehenden Drehmoments der Wickeldorn stehen und es beginnt
sich zunächst die Bahnlangenspeichereinrichtung 21 bis 28 aufzufüllen,
bis sich die Schwenkarme 22 auf den unteren Anschlag 26 abgesenkt haben. Nun erst vermag das begrenzte am Wickeldorn anstehende
Drehmoment den Wickeldorn weiter zu drehen und die durch die Vorzugseinrichtung 4, 5, 6 zugeführte Beutelkette aufzuwickeln.
Nachdem der Abriß vollendet ist, wird der Wickeldorn 37 in das Maschineninnere hinein und aus dem fertig gewickelten Röllchen herausgezogen,
wodurch das fertige Beutelkettenröllchen auf eine Ablagestelle abgeworfen wird. Nun schwenkt der Hebel 40 mit dem Walzenpaar
41/42 in die rechte strichliert angedeutete Position und lenkt den Verlauf der Beutelkette in der strichpunktiert angedeutenten
Art durch das Zentrum des nunmehr leeren noch zurückgezogenen Wickeldornes 37, der jetzt wieder stillstehend ausgefahren werden
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kann und die Stäbe des Wickeldornes über und unter die Beutelkette
schiebt. Der Wickelkopf 35 ist dann bereit für einen neuen Wickelstellenwechsel.
In den Figuren 2 bis 7 ist in mehreren Phasen der Vorgang des Festklemmens
und Abreißens der durch das Zentrum des neuebewickelten
linken Wickeldornes 38 geführten Beutelkettenbahn 3 dargestellt. Fig. 2 zeigt den Moment des Stillsetzens des rechten vollen Wickelkopfes
35 und des Anlaufens des linken Wickelkopfes 36. Die Beutelkette
verläuft noch gestreckt durch das Zentrum des leeren Wickeldornes. Es befindet sich in der Mitte zwischen den Wickelköpfen 35
und 36 eine Perforation P. in der Beutelkette;ferner ist in dem dargestellten
Ausschnitt eine weitere Perforationslinie P? vor der Umlenkwalze
4l angedeutet. Einer der Stäbe des Wickeldornes 38, und
zwar der Stab, der unter die Beutelkette faßt und am stärksten umschlungen
wird, ist zur besseren Kennzeichnung seiner Stellung innerhalb der Phasen schwarz gezeichnet.
In Fig. 3 drücken sich je ein Stab von oben und von unten in die ausgespannte Beutelkette und lenken die gerade Bahn Z-artig aus
dem geraden Verlauf ab. Die fürßiese längere Strecke benötigte Länge
muß von links nachgezogen werden; von rechts kann wegen des Wickelstillstandes und der Rücklaufsperre kein Material nachgezogen werden.
In welchem Maß von links Beutelkettenlänge nachgezogen wird, soll in den einzelnen Darstellungen der Phasen durch die Lage der Perforationslinie
P2 verdeutlicht werden. Die unverändert dargestellte
Lage der abzureißenden Perforationslinie P^ zeigt den Bahnstillstand
rechts des-Wickelkopfes 36 an.
Fig. 4 zeigt eine noch stärkere Z-artige Auslenkung des Bahnverlaufes
aus der Geraden, über die Stäbe des Wickeldornes, die sich entgegen
dem Uhrzeigersinn drehen und die von der Beutelkette immer stärker umschlungen werden, gleitet die Beutelkette relativ zu den
Stäben gleichsinnig mit dem Uhrzeigersinn hinweg. Durch die zunehmende Umschlingung wird eine zunehmende Zugkraft auf das zwischen
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den Wickelköpfen befindliche Trum der Beutelkette ausgeübt. Da der
Wickeldorn über die schlupffrei arbeitende Kupplung 48 angetrieben ist und die UmfangsgeBchwindigkeit des Wickeldorns größer ist als
die Zuführgeschwindigkeit der Vorzugseinrichtung 4, 5» 6 in Fig.l
wird, soweit die zugeführte Beutelkettenlänge nicht ausreicht, um den Beutelkettenbedarf für die Umschlingung der Stäbe des Wickeldornes
zu decken, Beutelkettenlänge aus der Bahnlängenspeichereinrichtung abgezogen. Während des kurzen Drehwinkels des Wickeldornes
von dem ersten Anlegen eines Wickeldornstabes an die Beutelkettenbahn bis zu dem Zustand der Fig. 4 (etwa 1/3 Umdrehung) ist die
Stelle der Perforationslinie P? bereits bis auf die Walze 41 herangezogen
worden. Bei der kurzen Weiterdrehung zu dem in Fig. 5 dargestellten Zustand hat die Perforationsstelle Pp die Walze 41
bereits wieder verlassen. Der dritte Wickeldornstab ist mit der Beutelkette in Berührung gelangt.
Fig. 6 zeigt einen Zustand, bei dem der schwarzgezeichnete Wickeldornstab
zu über 18O° umschlungen ist und bei dem beim folgenden Stab die zweite Umschlingung durch die Beutelkette bevorsteht und
dann eine sprunghafte Steigerung der Zugkraft aufgrund der Doppelumschlingung einsetzt. Die Perforationsstelle P? ist bei diesem
Zustand weiter über die Walze 41 hinausgewandert. Sollte etwa aufgrund
einer starken Gleitfähigkeit der Beutelfolie und einer hohen Zugfestigkeit der Abriß bisher noch nicht erfolgt sein, so wird
er spätestens dann, wenn auch der zu l80° schlaufenartig umschlungene Wickeldornstab ein zweites Mal in Berührung mit der Beutelkette gelangt
ist(Fig.7)j die Durchzugskraft der Beutelkette durch die Wickeldornstäbe aufgrund der großen Umschlingung die Abrißkraft
übersteigen. Spätestens bei diesem Wickelzustand wird auch unter ungünstigsten Bedingungen der Abriß erfolgen. Die Perforationsstelle
P- ist hier bis in den Bereich des Wickeldornes 36 vorgezogen worden.
Der Wickeldorn hat seit dem ersten Anlegen eines Wickeldornstabes an die Beutelkette noch nicht eine ganze Umdrehung vollführt.
Die in den Fig. 2 bis 7 dargestellten Bewegungsphasen zeigen deutlich,
wie aufgrund der zunehmenden Umschlingung der Wickeldornstäbe
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durch die zunächst geradlinig verlaufende Beutelkette Bahnlänge von dem linksseitig des Wickelkopfes 36 sich erstreckenden Kettentrum
gezogen wird, bis die Umschlingung so groß geworden ist, daß die Durchzugskraft der Beutelkette durch und um die Wickeldornstäbe
die Perforationsabreißkraft übersteigt und der Abriß erfolgt.
Es ist das Verdienst der vorliegenden Erfindung, erkannt zu haben,
daß dies weniger ein zeitabhängiger sondern ein Wickelweg abhängi-'
ger Vorgang ist, daß vielmehr die Zeit eine irrelevante Dimension bei diesem Vorgang ist. Das Zurückschalten des Antriebsdrehmomentes
des Wickelkopfes von dem anfänglich hohen Abreißdrehmoment auf das Wickeldrehmoment erfolgt demgemäß auch in Abhängigkeit der aus der
Bahnlängenspeichereinrichtung abgezogenen Beutelkettenlänge. Dadurch wird der Wickelvorgang geschwindigkeits- und materialunabhängig, da
in jedem Fall rechtzeitig, jedoch nie zu früh die Zurückschaltung erfolgt. Die Bahnlängenspeichereinrichtung kann von geringerer Kapazität
sein. Ein sicherererasehererer und ruhigerer Röllchenwechsel
ist möglich, da die Bahnlängenausgleichbewegungen geringer sind.
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409824/0549
Claims (1)
- WINDMÖLLER & HÖLSCHER Lengerich, den 23- 11. 1972M/TB 3231 Pö/KlPatentanspruchVorrichtung zum Aufwickeln von flachen bahnförmigen Gütern, insbesondere von Sack-oder Beutelketten, bei denen die Säcke oder Beutel an Abreißschwächungslinien noch aneinander hängen, mit zwei abwechselnd wirksam werdenden, automatisch gewechselten, axial sich wenigstens über die Wickelbreite erstreckende Durchtrittsöffnungen aufweisenden Wickeldornen, ferner mit einer in Bahnlaufrichtung nach einer mit konstanter, die Wickelgeschwindigkeit bestimmender Geschwindigkeit angetriebenen Bahnvorzugseinrichtung und vor den Wickeldornen angeordneten wenigstens eine zwischen zwei Extremlagen quer zu sich selber bewegliche von der Bahn umschlungene Walze aufweisendenBahnlängenspeichereinrichtung, ■ bei der auf die bewegliche Walze eine die Walze in Richtung auf die eine große Bahnlänge speichernde Extremlage verschiebende Querkraft ausgeübt wird, und mit einem Antrieb des einen, jeweils wirksamen Wickeldornes durch eine auf ein bestimmtes begrenztes Antriebsdrehmoment (Wickeldrehmoment) eingestellte Antriebsquelle, bei welcher Vorrichtung"das auf dem zu bewickelnden Dorn auflaufende Trum der Bahn durch eine Durchtrittsöffnung des jeweils leeren, stillstehenden, wickelbereiten Wickeldornes geführt ist und bei der beim erfordaiichen Wickeldornwechsel der leere Wickeldorn von einer zunächst vorübergehend auf einen gegenüber dem Wickeldrehmoment erhöhten Wert (Abreißdrehmoment) des Antriebsdrehmomentes und auf eine damit verbundene, höher als normal liegende Drehzahl eingestellte Antriebsquelle angetrieben wird, deren Antriebsdrehmoment nach einer Zeitspanne von dem Abreißdrehmoment auf das Wickeldrehmoment zurückgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß an der Bahnlängenspeichereinrichtung (21 bis 28) ein durch die Längenänderungsausgleichbewegung der Walze (2H) oder eines mit ihr wenigstens mittelbar verbundenen Hebels (30) oder Druck- oder Zugorgans (Betätigungsorgan) betätigter, im Bereich der Endlage, in der nur eine409824/0549 - 13 -geringe Bahnlänge gespeichert wird, angeordneter, vorzugsweise relativ zu dem ihn betätigenden Betätigungsorgan verstellbarer Schalter (3D angeordnet ist, der bei Betätigung die Zurückschaltung des Antriebsdrehmomentes der Antriebsquelle (43 bis 48) von dem Abreißdrehmoment auf das Wickeldrehmoment auslöst.A Ü Ü M V A / (J b 4 9
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