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Zielfernrohr Die Erfindung betrifft ein Zielfernrohr, insbesondere
für Gewehre.
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Durch unbeabsichtigtes Verkanten der Waffe, durch Winkelschuß nach
oben oder treten, sowie durch Veränderungen des Luftgewichtes ergeben sich bekanntlich
Treffpunktverlagerungen, die einen gezielten Schuß außerordentlich erschweren.
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Der vorliegender Erfindung zugrundeliegende Gedanke, derartige Treffpunktverlagerungen
zu vermeiden, besteht darin, hiefür die an sich bekannten Mittel zur Änderung der
Visierlinienrichtung heranzuziehen. Hiefür können das Fadenkreuz von Hand entsprechend
radial verstellt, im L sensystem des Fernrohres radial verstellbare Ausgleichslinsen
vorgesehen oder das im Pernrohr vorhandene Umkehrlinsensystem herailgezogen werden.
Die Zahl der eine Treffpunkt
verlagerung herbeiführenden Größen
läßt jedoch ein sicheres Ausgleichen durch heindiSche Einstellung praktisch nicht
zu.
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Das Ziel der Erfindung besteht demgemäß darüber hinaus darin, den
Ausgleichsvorgang weitgehend zu automatisieren. -Erfindungsgemäß ist zur Vermeidung
von Treffpunktverlagerungen durch Verkanten der Waffe, durch Winkelschuß nach oben
oder unten und bzw. oder durch Veränderung des Luftgewichtes ein verstellbares Fadenkreuz,
eine verstellbare Ausgleichslinse, eine planparallele schwenkbare Ausgleichsglasplatte
od.dgl. vorgesehen, wobei das Fadenkreuz, die Ausgleichslinse, die Ausgleichsglasplatte
bzw.
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das Umkehrlinsensystem des Fernrohres als unter der Wirkung der Schwerkraft
stehender, im Fernrohrkörper schwenk- und bzw. oder verschiebbar gelagerter Bauteil
ausgebildet ist und zur Einstellung des die Treffpunktverlagerung eliminterenden
Schwenkwinkels bzw. Verstellweges ein insbesondere elastisches Stellglied vorgesehen
ist, das der Schwerkraft entgegenwirkend am Schwenk- und bzw. oder verschiebbar
gelagerten Bauteil angreift.
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Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird erreicht, daß Treffpunktverlagerungen
durch Verkanten der Waffe, durch Winkelshuß u.dgl. praktisch vollständig vermieden
werden. Dies umso einwandfreier, je besser auch das Luftgewicht Berücksichtigung
findet, was von Hand aus oder mittels einer barometrischen Dose auch automatisch
erfolgen kann.
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Vorteilhafterweise ist zur Veränderung der vom Stellglied auf den
schwenk- und bzw. oder verschiebbar gelagerten Bauteil ausgeübten, der Schwerkraft
entgegenwirkenden Kraft das Stellglied mit einer von Hand bedienbaren Betätigungsvorrichtung
verbunden.
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Zwecknia"ßigerweise ist das Stellglied zur automatischen Erfassung
des l.uItgewlchtes init einer barometriachen Dose verbunden.
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Vorteilhafterweise ist eine Ausgleichlinse, das Umkehrlinsensystem
oder eine planparallele Ausgleichsglasplatte in einem Träger angeordnet, der am
Fernrohrgehäuse insbesondere über ein Kardangelenk schwenkbar befestigt ist, wobei
die Schwenkachse senkrecht und bzw0 oder parallel zur optischen Achse angeordnet
ist Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der Zeichnung, in der
u.a0 einige Ausführungsbeispiele dargestellt sind.
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Fig. 1 zeigt den Einfluß des Luftgewichtes auf die Geschoßbahn, Fig.2
die Verschiebung des Treffpunktes beim Winkelschuß und Fig. 3 die Treffpunktverlagerung
bei zusätzlicher Verkantung der Waffe, Die Figuren 4a bis 4g zeigen an sich bekannte
Möglichkeiten zur Änderung der Visierlinienrichtung bei einem Zielfernrohr. Fig.
5 zeigt ein erfindungsgemäßes Zielfernrohr, bei dem die Ausgleichlinse im Fernrohrgehäuse
schwenkbar gelagert ist, in geneigter Stellung, Fig. 6 in vertikaler Stellung, Fig.
7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 5 in verkanteter Stellung, Fig.
8 ein erfindungsgemäßes Zielfernrohr, bei dem der Geschoßfall und das Luft gewicht
unabhängig voneinander eingestellt werden können, in einer Außenansicht, Fig.9 in
einem Längsschnitt, Fig.lO schematisch in geneigter Stellung, Fig.11 in vertikaler
Stellung, Fig.12 in waagrechter Stellung, Fig.13 ein erfindungsgemäßes Zielfernrohr
mit verstellbarem Padenkreuz, Fig.14 in vertikaler Stellung, Fig.15 in Durchsicht,
Fig.16 ein erfindungsgemäßes Zielfernrohr für den Ausgleich von Winkel schuß und
Luftgewichtsschwankungen in horizontaler Stellung, Fig.17 in geneigter Stellung,
Fig.18 ein erfindungsgemäßes Fernrohr für den Ausgleich des Verkantungsfehlers,
Fig.19 in Durchsicht in verkanteter, noch nicht ausgeglichener, Fig. 20 in ausgeglichener
Stellung, Fig.21 ein erfindungsgemäßes Zielfernrohr mit Luftfedern, Pig.22 ein erfindungsgemäßes
Zielfernrohr mit einer magnetischen Anordnung, Fig.23 eine Durchsicht hierzu und
Fig. 24 ein erfindungsgemaßes Fernrohr mit einem durch ein Solenoid betätigbarem
Stellglied.
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In Fig.1 ist die Visierlinie 1 waagrecht dargestellt, wobei die Laufachse
2 des Gewehres 3 mit der Visierlinie 1 den Winkel a einschließt. Die durch das Pernrohr
6 bestimmte Visierlinie 1 trifft die Zielebene Z im Punkt B.
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Bei Normal-Luftgewicht 6,: fliegt das Geschoß in der Flugbahn 4 und
trifft die Zielebene Z im Punkt B, er daher gleichzeitig auch Haltepunkt ist. Die
Schußentfernung E ist die Fleckschußentfernung und die Strecke AB der Geschoß fall
FE (#n) bei Normal-Luftgewicht. Wird das Luftgewicht kleiner, so verringert sich
der Luftwiderstand des Geschoßes und die jetzt gestrecktere Flugbahn 5 trifft die
Bielebene Z im Punkt B'. Der Geschoßfall FE(6) beträgt nun AB'. Da der Haltepunkt
gleich bleibt, tritt Hocbschuß um y' = FE )#n )-FE(#) ein, Damit wieder Fleckschuß
erhalten wird, muß der Winkel α um # α verringert werden. Bei Vewrgrößerung
des Luftgewichtes tritt die gegenteilige Treffpunktveränderung ein. Es erfolgt also
Tiefschuß.
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Ähnliche Verhältnisse treten beim Winkel schuß auf- oder abwärts
im Winkel # ein (Fig.2). Da nur ein Teil des Geschoßgewichtes, nämlich G' r G.cosy
zur Krümmung der Flugbahn beiträgt, tritt wieder Hochschuß um den Betrag y'X, bei
einem senkrecht zur Visierlinie 1 gemessenen Geschoßfall AB" ein. Praktisch der
gleiche HochschuB tritt beim Winkelschuß nach unten ein, da man auf jagdliche Entfernungen
die Zu- bzw. Abnahme der potentiellen Energie im Vergleich zur kinetischen Energie
des Geschoßes vernachlässigen kann.
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Zur Erklärung des Einflusses der Verkantung ist in Fig.3 die Zielebene
Z vom Schützen aus - teilweise durch das Fernrohr 6 gesehen - gezeichnet. Der Verkantungswinkel
weist der Winkel zwischen dem lot- und waagrechten Koordinatenkreuz -y auf der Zielebene
Z und dem Fadenkrauz § -im Fernrohr 6. Der Haltepunkt liegt im Ursprung B beider
Achsensysteme. Bei korrekter, also unverkanteter Haltung des Gewehres 3 trifft die
Laufachsenverlängerung 2 die Zielebene im Punkt A. Die Strecke AB i£t der Geschoßfall
FE(#n).
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Durch die Verkantung der Waffe, die ja eine Drehung um dic
Visierlinie
1 darstellt, verlagert sieh der Durchstoßpunkt von A nach A'. Der Treffpunkt B'''
des Geschoßes liegt senkrecht.
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unter dem Punkt A' im Abstand A'B"' = FE (#, #) des Geschoß falles,
der sich durch das herrschende Luftgewicht # und den Schußwinkel # ergibt. Um die
Treffpunktverlagerung auszuschalten, muß die Richtung der Visierlinie 1 so verändert
werden, daß ihr Durchstoßpunkt von B nach B''' wandert (Fig.3).
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Dabei sind nicht die Strecken x und y, sondern 9 und # relativ zum
mitverkanteten Zielfernrohr zugrunde zu legen.
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Bei der mathematischen Behandlung ergibt sich unter Vereinfachungen,
die für.die jagdlich interessanten Entfernungen bis 300 Meter zulässig sind, für
die Treffpunktverlagerung: = FE. (0,657 + 0,2844s).(1 -cos# . cosß) # = FE . (0.657
+ 0.2844#) . cos# . sinß
.......I) wenn E .... die Fleckschußentfernung [m] F....der Geschoßfall bei waagrechtem
Schuß [m] und bei #n .... Normal-Luftgewicht #n = 1,206 kg/m³ 6; ....das Ist-Luftbewicht
[kg/m³] # .... der Schußwinkel auf- oder abwärts ß .... der Verkantungswinkel ist.
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In den Figuren 4a bis 4g sind die möglichen, an sich bekannten Mittel
zur Änderung der Visierlinienrichtung bei einem Zielfernrohr gezeigt. Am linken
Rand ist immer die Zielebene Z mit dem Durchstoßpunkt B der ursprünglichen Visierlinie
7 und'dem Durchstoßpunkt B' der durch die Verschiebung eines optischen oder mechanischen-
Elementes des Zielfernrohres veränderten Visierlinie 8 gezeichnet. # ist die Verschiebung
am Ziel, #s bzw. ## die entsprechende Verschiebung bzw. Verdrehung des Fernrohrelementes.
Weiters ist 9 das Fernrohrgehäuse, 10 die Objektivlinse, 11 das Umkehrsystem und
12 das Okular. Die Ziel- bzw. Schußentfernung ist E.
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Zwischen der Objektivlinse 1-0 und dem Umkehrsystem 11 befinde
sich
die erste Bildebene, zwischen rlrm Umke@rsystem ,1 und dem Okular 12 die zweite
Bildebene.
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Bei den Beispielen nch det Figuren 4a bis 4c ist das Fadenkreuz 13
in der ersten Bildebene, in den Beispielen nach den Figuren 4d bis 4g in der zweiten
Bildebene angebracht.
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Bei dem in Fig.4a dargestellten Zielfernrohr wird das Fadenkreuz
13 um die Strecke #s verschoben. Es gilt die Verknüpfung: # = -(##).#s = .C2. #s
.................. a) wobei C2 = -(##) ; #s <0 E ... die Zielentfernung f0...
die Brennweite der Objektivlinse ist.
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Pig.4b zeigt ein Zielfernrohr, bei dem zwischen der Objektivlinse
10 und dem Fadenkreuz 13 eine senkrecht zur optischen Achse verschiebbare Ausgleichslinse
14 vorgesehen ist. Die Brennweite dieser Ausgleichsl@se 14 ist fA ihr Abstand vo
Fadenkreuz 13 die Strecke e.
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# = -(##).(####).#s = C2' #s ......... b) wobei C2' = -(##).(####)
für fA >0 As >0 fA<0 #s ist.
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Anstelle der ausgleichslinse 14 kann eine schwenkbare, dicke planparallele
Ausgleichsglasplatte 15 vor dem Fadenkreuz eingebaut werden, wie dies in Fig.4c
dargestellt ist. Die für kleine Schwenkwinkel bis etwa 5° geltende Formel für die
Bildverschiebung ist v = d.(###.tg## wenn d.... die Dicke der Ausgleichsglasplatte
15 n... die Brechzahl des Glases
##.... der kleine Schwenkwinkel
ist.
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Daher erhält man E n-1 # = -().d.().tg## = C2".tg## ........... c)
mit C2" = -().d.() f0 n Ganz ähnliche Verhältnisse ergeben sich bei den Anordnungen
gemäß den Figuren 4d- bis 4g, wenn man anstelle der Objektivlinsenbrennweite die
Äquivalentbrennweite des gesamten Linsensystems fos vor dem Fadenkreuz 13 bzw. vor
der Ausgleichlinse 14 oder Ausgleichsglasplatte 15 in die entsprechende Formel einsetzt.
Infolge der Bildumkehrung ergibt sich die Systembrennweite fos stets negativ.
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Bei dem Beispiel nach Fig.4d ergibt sich # = -(###).#s = C2.#s .......................
d) und bei dem Beispiel nach Fig.4f #= -(###).(####).#s = C2'.#s ..............
f) wobei C2 = -(); #s > 0 E e C2' = -() . (); fos e-fA #s > für fA < 0
8 8 C .0 für fA > ° ist.
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In Fig.4e ist ein vereinfachter Sonderfall dargestellt, bei dem das
Umkehrsystem 11 selbst als bewegliche Ausgleichslinse verwendet wird.
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Bei dem Beispiel nach Fig.4g, bei dem eine Ausgleichsglasplatte 15
zwischen dem Umkehrsystem 11 und dem Fadenkranz 13 bzw. dem Okular 12 angeordnet
ist, ergibt sich # = -() . d . () . tg## = C2" . tg##...g) C@ = -(E) . d . (n-1)
Jede
der anhand der Figuren 4a bis 4g beschriebenen Versteilmöglichkeiten kann im Rahmen
vorliegender Erfindung Anwendung finden.
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Die Figuren 5 bis 24 zeigen nun eine Reihe von Ausführungsbeispielen
der Erfindung.
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In Fig.5 ist ein Zielfernrohr, das dem schematischen Aufbau der Fig.4b
entspricht, im Längsschnitt beim Winkelschuß aufwärts sowie in Draufsicht auf den
mittleren Teil dargestellt. Fig.6 zeigt den maßgeblichen Teil des Fernrohres ohne
Okular im Längsschnitt beim Schuß senkrecht nach oben und Fig.7 eine Durchsicht
in Richtung der optischen Achse in verkantetem Zustand.
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Im Fernrohrgehäuse 9 sind die Objektivlinse 10, das Umkehrsystem
11 sowie das Okular 12 angebracht. Das Fadenkreuz 13 ist mit dem Fernrohrgehäuse
9 fest verbunden.
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Der übliche Verstellmechanismus zum Einjustieren ist der besseren
Übersicht wegen, weil für die Erfindung unerheblich, weggelassen. Mit dem Fernrohrgehäuse
9 ist ein konisches Rohr 16 mit seinem vorderen Ende kardanisch verbunden. Sein
fiktiver Drehpunkt ist D. In seinem rückwärtigen, dem Fadenkreuz 13 zugewandten
Ende ist die positive Ausgleichslinse 14 gefaßt. Ihr optischer Mittelpunkt ist M.
Weiters ist am hinteren Ende. des konischen Rohres 16 ein Lappen 17 zu einem Auge
aufgebogen. Durch ein genau gebohrtes Loch im Auge gleitet ein gerader Federstab
18. Das andere Ende des Federstabes 18 ist fest mit einem Schieber 19 verbunden,
der es gestattet, die Federlänge 2 des Federstabes 18 zu verändern. An dem ausserhalb
des Fernrohrgehäuses 9 liegenden Betätigungsteil dieses Schiebers ist eine Marke
20 angebracht, die es erlaubt, an einer am Fernrohrgehäuse 9 angebrachten Skala
21 die gewünschte Federlänge einzustellen. Der Schwerpunkt S des gesamten schwenkbaren
Teiles liegt im Abstand r1 vom Drehpunkt.
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Der Abstand der Ausgleichslinse 14 von D ist r2, der des Angriffspunktes
des Federstabes 18 ist r3. Im Falle des senrechten Schlosses (Fig.6) ist der Federstab
18 spannungslos, daher gerade. Dus konische Rohr 16 h;inrt lotrecilt und die
Ausgleichslinse
14 erfährt keine Auslenkung, da das Gewicht G des Schwenkteiles kein Drehmoment
erzeugt. Wird das Fernrohr jedoch geneigt (Fig.5), so erfolgt durch die Einwirkung
des Gewichtes (der Schwerkraft) eine Auslenkung des konischen Rohres 16 aus der
Ruhestellung. Der Mittelpunkt M der Ausgleichslinse 14 erfährt eine Verschiebung
um den kleinen Betrag s senkrecht zur optischen Achse. Gleichzeitig wird der Federstab
18 gebogen und die dadurch erzeugte Federkraft K hält dem Gewicht das Gleichgewicht.
Unter der Voraussetzung, daß s klein ist im Verhältnis zu r1, r2, r3, erhält man
nach den Regeln der Mechanik: M1 = G'.r1 = G.r1.cosr M2 = K.r3 = k.1.r3 M1 = M2;
k...Federkonstante (1)#= . cos# k.r3 G.r1.r2 (G.r1.r2) (s)#= . cos # = C1.cos#;
C1= k.r3.r3 für # = 90°, cos#= 0, (s)90 = (1)90 = 0 #= 0°, cos#= 1, (s)0 = C1 Die
Auslenkung s aus der Stellung für # = 0 ist daher # s = (s)0-(s)# = C1.(1-cos#)
Im Palle einer zusätzlichen Verkantung um den Winkel/3 , wie dies in Fig.7 dargestellt
ist, hat man G' und K in die beiden Richtungen # und # zu zerlegen und die oben
gezeigte Ableitung in beiden Richtungen durchzuführen. Dies ergibt: (#s) # = C1.(1-cos#cosß)
(#s) # = C1.cos#sinß und mit der oben abgeleiteten Verknüpfung b) von # s mit q
am Ziel # = C1.C2' .(1-cos#cosß) # = C1.C2' . cos#sinß
Durch Vergleich
mit den Gleichungen I) fiir die Treffpunktverlagerung erkennt man, daß man C1.C2
- FE.(0,657 + 0,2844# ) machen muß, damit die Treffpunktverlagerungen für ein Geschcß
mit dem Geschoßfall FE() ausgeglichen werden.
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Um den Ausgleich für ein anderes Geschoß durchzuführen oder ein anderes
Luft gewicht zu berücksichtigen, muß (g.r1.r2) die Konstante C1 = verändert werden.
In diesem k.r3.r3 Ausfüprungsbeispiel geschieht dies durch die Veränderung der Federlänge
und damit der Pederkonstanten k. Die Skala 21 zeigt am besten die Werte FE.(0,657
+ 0,2844S) oder, falls man das Luftgewicht nicht berücksichtigen will, nur den Geschoßfall
FE für # = #n.
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Ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Geschoßfall und das Luftgewicht
unabhängig voneinander eingestellt werden können, ist in den Figuren 8 bis 12 dargestellt.
Dies t den Vorteil, daß man den Geschoßfall einmal einstellt und lediglich das wechselnde
Luftgewicht berücksichtigt.
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Der Aufbau dieses Beispieles entspricht der grundsätzlichen Anordnung
nach Fig.4f.
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Im Fernrohrgehäuse 9 mit der Objektivlinse 10, dem Umkehrsystem 11
und dem Okular 12 ist das Fadenkreuz 13 in der zweiten Bildebene angebracht. Das
um den Punkt D kardanisch schwenkbare Rohr 22 trägt am vorderen Ende die hier negative
Ausgleichslinse 14 im Abstand e vor dem Fadenkreuz 13. Der Schwerpunkt S des schwenkbaren
Teiles liegt im Abstand r1 vom Punkt D. In einer Öse 23 am oberen vorderen Rand
des schwenkbaren Rohres 22 ist eine Zugfeder 24 eingehängt, deren anderes Ende durch
eine Schnur 25, die durch ein Öhr 26 läuft, mit dem Gegenlager 27 verbunden ist.
Sie steht unter der Zugspannung K. Sowohl das Gegenlager 27 als auch das Öhr 26
sind je mit einer Gewindemutter 28 bzw. 29 verbunden, welche ihrerseits durch zwei
in einem mit dem Fernrohrgchäuse 9 fest verbundenen Gehäuse 30 gelagerte Schrauben
31,32 in Längsrichtung des Fernrohres verschoben
werden können.
Durch die Schraube 31 kann die Spannung der Zugfeder 24, durch die Schraube 32 der
Abstand # des Öhres 26 vom schwenkbaren Rohr 22 verändert werden. Beide Gewindemuttern
28,29 tragen an ihrer oberen Stirnfläche Marken 33,34, die durch zwei Fenster im
Gehäuse 30 beobachtet werden können.
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Ihre jeweilige Stellung kann an zwei Teilungen 35,36 abgelesen werden.
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In Fig. 10 ist der Mechanismus der Anordnung in einer beliebigen
Stellung, in Fig. 11 in senkrechter Stellung und in Fig.12 in waagrechter Stellung
schematisch dargestellt.
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Wieder unter der Annahme, daß 1 bzw. s klein gegen r1, r2, r3 und
# ist und daß die Zugfeder 24 so lange ist, daß ihre Kraft als konstant angesehen
werden kann, ergibt sich: G.r1.cos#= K.r2.1# (G.r1) 1#= .#.cos#+ Cons.
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K.r2 für # = 90°, 1 = 190 = Const.
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(G.r1) #=0°, 10 = .# + 190 K.r2 Hieraus erhält man für die Veränderung
#l = (l0-l#) = ####.#.(1-cos#) und für die Mitte M der Ausgleichslinse 14 #s = (#######).#.(l-cos#).
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Nach der Zerlegung in die beiden Richtungen # und sowie der jetzt
gültigen Verknüpfung f) erhält man schlielalich # = C1.C2' . (1-cos#cos#) (G.r1.r3)
#12= C1.C2' . cos#sinß mit C1 = .# K.r2.r2 C2' = -(E) (e)
Durch
Vergleich mit Gleichungen I) erhalt man wieder (G.r1.r3) FE.0,657 + 0,2844#) = C1.C2'
= C2' . # K.r2.r2 (G.r1.r3) Macht man FE = . C2' und # = (0,657 + 0,28446), K.r2.r2
so können auf der Teilung 35 der Geschoßfall und auf der Teilung 36 das Luftgewicht
eingestellt werden. Es ist sogar möglich, falls man die Schraube 32 durch eine gasgefüllteBarometerdose
ersetzt, die Verschiebung des Öhres 26 selbsttätig durch die Veränderung des Luftgewichtes
durchführen zu lassen.
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Ein weiteres Beispiel zeigt Fig.13 im Längsschnitt bei waagrechter
Haltung des Fernrohres. Dasselbe Fernrohr ist in Fig.14 bei Senkrechtstellung und
in Fig.15 in Durchsicht dargestellt. Der Aufbau entspricht dem Schema nach Fig.4d.
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Im Fernrohrgehäuse 9 sind die Objektivlinse 10, das Umkehrsystem
11 und das Okular 12 fest eingebaut. Das Fadenkreuz 13 ist auf dem Fadenkreuzträger
37 aufgezogen und befindet sich in der zweiten Bildebene. Der Fadenkreuzträger 37ist
durch vier gerade Federdrähte 38 mit der Fassung 39 des Umkehrsystems 11 verbunden.
Die Federdrähte 38 sind so dimensioniert, daß ein Durchhang des Fadenkreuzträgers
37 in Richtung der Schwerkraft erfolgt. Lediglich im Falle der Senkrechtstellung
(Fig.14) sind die Federdrähte 38 spannungslos und daher gerade. In diesem Falle
erfährt der Haltepunkt M des Fadenkreuzes 13 eine Auslenkung um den Betrag s90.
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Im Fernrohrgehäuse 9 ist darüber hinaus ein verschiebbarer topfförrniger
Teil 40 angeordnet, der neben einer großen Mittelbohrung zum Durchlaß der Bildstrahlen
vier genau gebohrte Löcher fiir die Federdrähte 38 aufweist. Bei einer Verschiebung
dieses Teiles 40 wird so die Federlänge 1 verändert. Dii Verchiebung erfolgt durch
eine Schraube 41, die in einen am Fernrohrgehäuse 9 angebrachten Gehäuse
42
gelagert ist und sich in einen Lappen 43 des Teiles 40 einschraubt. An der Skala
der Schraube 41 liest man die Stellung ab. Es ergibt sich wie früher (#s)#= C1.(1-cos#cosß)
G.r1 (#s) #1 = C1. cos#sinß mit C1 = ; k...Feder-4.K.# konstante und #= C1.C2.(1-cos#cosß)
E #1 = C1-C2 cos#cosß mit C2 = -( fos C1.C2= FE.(0,657 + 0,2844#).
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Die Anpassung an ein bestimmtes Geschoß und das herrschende Luftgewicht
# erfolgt durch Veränderung der Federlänge # .
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Das in Fig.16 in waagrechter Stellung und in Fig.17 in Winkelsteliung
dargestellte Ausführungsbeispiel ist nur für den Ausgleich' von Winkel schuß und
Luftgewichtsschwankungen eingerichtet, während es den Fehler- durch Verkantung nicht
berücksichtigt. Der Aufbau entspricht dem Schema nach Fig. 40. Auch hier ist ein
schwenkbares Rohr 44 vorgesehen, das jedoch eine planparallele Ausgleichsglasplatte
15 trägt und. um eine waagrechte Achse D schwenkbar gelagert ist. Am Rohr 44 gleitet
ein Ring 45, der durch einen Schieber 46 von außerhalb des Fernrohres in Längsrichtung
verschoben werden kann. Dadurch wird der Abstand r1 des Schwerpunktes S des-gesamten
Schwenkteiles von der Drehachse D und damit das Drehmoment G.r1 verändert.
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G'.r1 = G.r1.cos # =K.1.r2 G.r1 l#= cos# k.r2 G.r1.r3 G.r1.r3 s# =
cos # für #= 0°, so = k.r2.r2 K.r2.r2 für # = 90°, s90 = 0
s= s0
- s# = k.r.2.r2 (1-cos#) s G.r1 tg## = = (1-cos#) r3 k.r2.r2 # = C2''.C1.(1-cos#)
mit C2 = -G.r1 C1 = k.r.2.r2 daher C1.C2 = FE.(0,657 + O,2844C) Die Einstellung
von Geschoßfall bzw. Luftgewicht erfolgt durch die Veränderung von r1.
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In Fig.18 ist der Längsschnitt eines Fernrohres nach dem Schema der
Fig.4b dargestellt, das nur für den Ausgleich des Verkantungsfehlers eingerichtet
ist. Zwischen der Objektivlinse 10 und dem Padenkreuz 13 ist eine Ausgleichslinse
14 der Brennweite fA im Abstand e vor dem Fsdenkreuz 13 angeordnet. Ihre Fassung
47 kann um eine Achse 48 aus der Mitte ausschwenken. Der Schwerpunkt S des Schwenkteiles
hat von der Achse 48 den Abstand r1, die Mitte der Ausgleichslinse 14 den Abstand
r3. In die Fassung 47 ist eine senkrechte Nut 49 eingefräst, in die ein gerader
Federdraht 50 eingreift, der am anderen Ende in einem Federbock 51 befestigt ist.
Dieser Federbock 5t kann durch die Stellschraube 52 in der Höhe verstellt werden.
So ist es möglich, den Angriffspunkt des Federdrahtes 50 in der Nut 49 der Fassung
47 zu verschieben.
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In Fig.19, die eine Durchsicht durch das Fernrohr darstellt, steht
der Federdraht 50 genau über dem Drehpunkt D, so daß er beim Ausschwenken der Ausgleichsline
14 keine Verbiegung erleidet. Wird der Federdraht 50 jedoch nach unten verschoben,
wie dies in Fig.20 dargestellt ist, so daß er vom Drehpunkt D den Abstand r2 hat,
so entsteht bei Ausschwenken eine Gegenkraft K, die mit größerem r2 wächst.
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So ist es möglich, die durch die Schwerkraft G verursachte Auslenkung
der Ausgleichslinse 14 zu verkleinern. Die Berechnung
ergibt
(k.r2²) = sinßcosγ-cosßsinγ = (sinß - cosß) G.r1 sin γcosγ
sinγ cosγ Bis zu einem Verkantungswinkel von 20° kann man cosß = cosγ,
also cosß = 1 setzen, ohne einen Fehler größer als 1 % zu cosγ machen. Dadurch
wird k.r2² (sinß = -1) G.r1
#s = sinγ r3
E e C2 = - .
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fo e-fA #1 = C1.C2.sinß #= C1.C2.(1-cosß) Durch Vergleich mit Gleichung
I, in der man natürlich # = 00 setzen muß, da nur waagrechter Schuß Berücksichtigung
findet, ergibt sich: C1.C2 = FE.(0,657 + 0,2844 #) Die Anpassung an ein bestimmtes
Geschoß erfolgt durch Veränderung des Radius r2.
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Bei dem in Fig. 21 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist
eine Luftfeder vorgesehen. Das Fernrohr entspricht aem Schema nach Fig.4e, bei dem
das Umkehrsystem 11 selbst als Ausgleichslinse bentitzt wird. Im Fernrohrgehäuse
9 mit der Objektivlinse 10 und dem Okular 12 ist das Fadenkreuz 13 befestigt. Das
Umkehrsystem 11 weist zwei verkittete Linsen auf und ist in der nach allen Richtungen
quer zur optischen Achse ausschwenkbaren Fassung 53 gefaßt. Die Fassung 53 weist
eine Scheibe 54 auf, die zwischen zwei mit dem Fernrohrgehäuse 9 fest verbundenen
Querwänden, 55,56 leicht gleitet. Die Mittelbohrung dieser Querwände 55,56 ist so
groß, daß sich das Umkehrsystem 11 unter Einfluß der Schwerkraft genügend weit aus
der Mittelstellung verschieben kann. Die zentrierende Gegenkraft wird durch zwei
mit Luft gefüllte, ringförmige iiohlkörper'57,58 erzeugt, did sich an der Mantelinnenfläche
des Fernrohrgehäuses abstützen und innen gegen die Fassung 53 des Umkehrsystems
11 drücken. Beide Hohlkörper 57,58 stehen mit einem elastisch verformbaren Reservoir
59 in Verbindung, das sich in einem am Fernrohrgehäuse 9 angegossenen Gehäuse 60
befindet.
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Befindet sich nun das Fernrohr in waagrechter Stellung, so wird das
Umkehrsystem 11 durch die Wirkung der Schwerkraft G um den Betrag s dezentriert
und bewirkt so die. Ablenkung der Visierlinie. Bei Neigung des Fernrohres vermindert
sich die auslenkende Schwerkraftkomponente, so daß die Zentrierkraft der Hohlkörper
57,58 zunimmt. In senkrechter Stellung tritt volle Zentrierung des Umkehrsystems
11 ein. Die Einstellung auf Geschoßfall und Luftgewicht erfolgt durch Veränderung
des Volumens des Luftdrucksystems mit der Schraube 61.
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Das in den Figuren 22 und 23 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt
den maßgebenden rückwärtigen Teil eines Fernrohres gemäß dem Schema nach Fig.4g,
das jedoch Verkantungsfehler nicht kompensiert. Die um die Achse D schwenkbare Fassung
62 der planparallelen Ausgleichsglasplatte 15 ist zwischen dem Umkeilrsystem 11
und dem Fadenkreuz
13 im Fernrohrgehäuse 9 angeordnet. Der Schwerpunkt
S des Schwenkteiles liegt hinter dem Drehpunkt, so daß die Ausgleichsglasplatte
15 unter dem Einfluß der Schwerkraft kippt. In die Fassung 62 sind oben und unten
starke Permanentmagnete 63 eingelassen. Zwei weitere Permanentmagnete 64 trägt der
im Fernrohrgehäuse 9 längsverschiebliche topfförmige Teil 65. Die Permanentmagnete
63,64 sind so eingebaut, daß sich gleichnamige Pole gegenüberstehen, so daß eine
abstoßende Kraft wirksam ist. Bei senkrechter Stellung des Fernrohres ist K1 = K2,
während G' = G. CQS y = O. Die Planflächen der Ausgleichsglasplatte 15 nehmen eine
senkrechte Stellung zur optischen Achse ein. Bei Neigung des Pernrohres nimmt die
Wirkung der Schwerkraft zu, wodurch die Ausgleichsglasplatte 15, je nach Neigung
mehr oder weniger gekippt wird, wobei die Kraft K1 kleiner, die Kraft K2 hingegen
größer wird, bis die Summe aller Drehmomente Null wird. Der maximale Schwenkwinkel
ist in' waagrechter Stellung des Fernrohres erreicht. Er kann durch Annäherung bzw.
Entfernung des topfförmigen Teiles 65 verkleinert bzw. vergrößert werden; der Verstellmechanismus
ist nicht gezeichnet.
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Schließlich ist in Fig.24 der Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels
dargestellt, das im wesentlichen dem Beispiel nach den Figuren 8 bis 12 entspricht,
wobei jedoch die Erzeugung der Kraft K durch. einen im Fernrohrgehäuse 9 angebrachten
Solenoid-Elektromagneten 66 erfolgt, dessen Erregung mittels des Reglers 68 einstellbar
ist und der je nach Erregung den Eisenkern 67 mit mehr oder weniger Kraft in sein
Inneres zieht. Die Kraft K kann durch Änderung der an den Solenoid-Elektromagneten
66 angelegten Spannung verändert werden. Sowohl die hiefür erforderliche Stromquelle
als auch der Regier 68 können vom Zielfernrohr getrennt z.B.
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im Gewehrkolben untergebracht werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt, die nur einen Bruchteil aller Möglichkeiten zeigen. So können anstelle
der dargestellten
elastischen Stellglieder beispielsweise auch
Gummifedern, Luftfedernod.dgl. treten. Selbstverständlich können die in den Ausführungsbeispielen
dargestellten Möglichkeiten auch in Kombinationen Anwendung finden. Unter die Erfindung
fallen auch Zielfernrohre, bei denen nur eine der möglichen Ursachen der Treffplmktverlagerungen
oder Kombinationen derselben ausgeglichen werden.