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Die Erfindung betrifft ein Zielfernrohr nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Ein derartiges Zielfernrohr ist beispielsweise aus der
DE 101 16 997 A1 bekannt.
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Zielfernrohre weisen üblicherweise einen relativ zu einem Außentubus bzw. Außenrohr transversal zur Fernrohrachse verstellbaren Innentubus und eine in Richtung der Fernrohrachse verstellbare Linse oder Linsengruppe auf. Die transversale Verstellung des Innentubus dient dabei zur Verstellung einer, insbesondere am Umkehrsystem (Pankrat) befestigten, und in optischer Achsrichtung in Objektivbildebene oder Okularbildebene platzierten Ziel- oder Strichmarke, zur sogenannten Elevationseinstellung und die longitudinale Verstellung der Linse oder Linsengruppe zum sogenannten Parallaxenausgleich, d. h. zur Einstellung des Zielfernrohrs auf unterschiedliche Zielentfernungen. Das im Innentubus bzw. Innenrohr montierte Umkehrsystem bzw. Linsenumkehrsystem kann durch nichtlineare Positionsveränderungen entlang der optischen Achse eine Veränderung des Abbildungsmaßstabes ausführen.
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Es ist bekannt, die Einstelleinrichtungen bzw. Stelleinrichtungen für die Elevationseinstellung etwa in der Zielfernrohrmitte an sogenannten Einstelltürmen anzuordnen; dabei sind in der Regel zwei im Winkel zueinander angeordnete solche Einstelltürme vorhanden, jeweils einer für die vertikale Wegverstellung bzw. Höheneinstellung und einer für die horizontale Wegverstellung bzw. Seiteneinstellung der Ziel- oder Strichmarke, welche definiert in Betrag und Richtung entsprechend manuell vom Bediener des Zielfernrohres ausgeführt wird. Aus ergonomischen Gründen ist es empfehlenswert auch die Bedieneinrichtung für den Parallaxenausgleich in der Nähe, vorzugsweise in derselben Ebene, der Stelleinrichtungen für die Elevationseinstellung anzuordnen.
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Üblicherweise wird die Wegverstellung mittels der Einstelleinrichtungen über eine Gewindespindel vorgenommen, welche mit dem Umkehrsystem in mechanischer Verbindung steht. Diese mechanische Verbindung sollte im Wesentlichen den nachfolgenden Anforderungen gerecht werden. Es sollten keine Ziellinienabweichungen bei der Strichbildjustierung innerhalb der definierten Verstellebene auftreten. Ein sicherer mechanischer Kontakt der Umkehrsystembaugruppe zu den Spindelbauteilen in allen möglichen Winkelpositionen des Verstellbereichs in der Verstellebene – auch unter Schussbelastung – sollte gewährleistet sein. Es sollte keine Hysterese bzw. Umkehrspanne infolge wechselnder Winkelrichtungen (bei wechselnden Drehrichtungen der Spindelelemente) auftreten.
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Diese Anforderungen werden in der Praxis durch das Einbringen einer Federkraft auf den Innentubus bzw. das Umkehrsystem, welche in die Achsrichtung der Spindelpositionierung wirkt, erfüllt. Zur Erzeugung einer derartigen auf den Innentubus entgegen der Elevationseinstellung wirkenden Rückstellkraft werden Federmittel, insbesondere Druckfedern wie beispielsweise zylindrische Spiralfedern eingesetzt.
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Neuere Zielfernrohrentwicklungen sollen variable Vergrößerungen mit Abbildungsmaßstäben bis größer 8-fach bei angepassten ballistischen Kompensationsmöglichkeiten für große Zielentfernungen von > 2000 m ermöglichen. Unter Beibehaltung der klassischen Zielfernrohrbauweise ergibt sich hierdurch die Notwendigkeit einer extrem erweiterten Wegverstellung für das Umkehrsystem. Umsetzungen dieser Anforderungen sind mit den bekannten Federmitteln nur unter Inkaufnahme von gravierenden Nachteilen möglich. Ein hoher Federweg von zylindrischen Spiralfedern innerhalb erforderlicher Kraft-Weg-Verhältnisse bedingt die Unterbringung einer unverhältnismäßig großen Blocklänge der Feder. Diese Blocklänge muss außerhalb der gewohnten augenfälligen Zielfernrohrbauform als abstehendes zylindrisches Bauteil am Zielfernrohrgehäuse in einem Federspeicher untergebracht werden und wirkt sich nachteilig auf das funktionelle und ästhetische Außendesign des Zielfernrohrs aus.
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Bei dem in der
DE 101 16 997 A1 beschriebenen Zielfernrohr ist eine sich im Wesentlichen in radialer Richtung um die Fernrohrachse erstreckende Blattfeder im Bereich der Einstelltürme vorgesehen. Dadurch wird für eine dem Parallaxenausgleich dienende Mechanik genügend Bauraum zur Verfügung gestellt. Die Verwendung von Blattfedern gestaltet sowohl die konstruktive Auslegung der erforderlichen Kraft-Weg-Bedingung, als auch die Bauteilintegration unter Berücksichtigung der gegebenen Raumverhältnisse im Rohrtubus bzw. zwischen dem Innentubus und dem Außentubus als sehr komplexe Aufgabenstellung, welche nicht ohne iterative Lösungsmethodik und somit mit erhöhten Zeit- und Kostenaufwendungen umsetzbar ist. Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung einer Blattfeder ist, dass keine Norm- oder Katalogware verwendet werden kann. Die Blattfedern müssen vielmehr speziell konstruiert und als Zeichnungsteil produziert werden. Dies wirkt sich negativ auf die Teilekosten aus. Zudem kann sich die bei der Verwendung von Blattfedern ggf. erforderliche Vergrößerung des Innendurchmessers des Außentubus negativ auf das funktionelle und ästhetische Außendesign des Zielfernrohrs auswirken.
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Die
US 2004/0047586 A1 betrifft eine Spiegelvisiereinrichtung für Tag- und Nachtsicht mit einer Umgebungslichtsammleranordnung und künstlichen Lichtquellen zur Beleuchtung eines Fadenkreuzmusters zum Anvisieren, wobei mindestens eine der künstlichen Lichtquellen elektrisch betrieben ist und ein Steuerungssystem zur Steuerung ihres Betriebs aufweist und mit einzelnen getrennten Beleuchtungsstrukturen und Kombinationen.
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Die
US 5,715,607 A bezieht sich auf ein Zielfernrohr mit im Winkel zueinander angeordneten, in ein Gewinde am Hauptrohr eingreifenden Justierspindeln, die an einem im Hauptrohr beweglich gelagerten Innenrohr mit dem Absehen angreifen, und mit einer am Innenrohr im Bereich des Absehens angeordneten, an eine Stromquelle anschließbaren Lichtquelle zur Beleuchtung des Absehens.
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Das in der
US 2008/0123186 A1 beschriebene Zielfernrohr enthält einen Zoommechanismus, mit welchem ein Einstellwinkel für das Zielen vergrößert werden kann, so dass die Zielgenauigkeit des Zielfernrohrs stabil gehalten werden kann, und mit welchem das Zoomen mit einer leichten Berührung durchgeführt werden kann. Das Zielfernrohr beinhaltet einen Zoomring, einen Zahnkranz, ein umlaufendes Zahnrad, ein Zwischenzahnrad und einen Übertragungsmechanismus. Der Zoomring ist drehbar an einem Außenumfang eines Objektivtubus eines Zielfernrohres angeordnet. Der Zahnkranz ist an einer inneren Umfangsfläche des Zoomrings angeordnet. Das umlaufende Zahnrad ist drehbar angeordnet, konzentrisch mit dem Zahnkranz, an einem Innenumfang des Objektivtubus. Das Zwischenzahnrad ist zwischen dem Zahnkranz und dem umlaufenden Zahnrad angeordnet und überträgt eine Drehung des Zahnkranzes an das umlaufende Zahnrad.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Zielfernrohr der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welches zur Einstellung großer Zielentfernungen geeignet ist und die damit verbundenen Nachteile des Standes der Technik vermeidet, insbesondere den für die Federmittel zur Erzeugung der auf den Innentubus wirkenden Rückstellkraft benötigten Bauraum und/oder das funktionelle und ästhetische Außendesign des Zielfernrohrs optimiert.
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Diese Aufgabe wird durch ein Zielfernrohr mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß ist ein Zielfernrohr mit wenigstens einem relativ zu einem Außentubus transversal zu einer Fernrohrachse bzw. Längsachse des Zielfernrohrs beweglichen Innentubus und in einem Winkel zueinander angeordneten wenigstens einen ersten und wenigstens einen zweiten Stelleinrichtung zur transversalen Verstellung des wenigstens einen Innentubus vorgesehen, wobei zwischen dem Außentubus und dem wenigstens einen Innentubus eines oder mehrere Federelemente zur Erzeugung einer Rückstellkraft auf den wenigstens einen Innentubus angeordnet sind, und wobei wenigstens ein Federelement wenigstens eine konische Druckfeder oder Kegelfeder ist. Dadurch wird ein sehr geringer Bauraum für die Federelemente benötigt, wodurch das Zielfernrohr schlanker ausgestaltet sein kann, was sich wiederum auf das funktionelle und ästhetische Außendesign des Zielfernrohrs positiv auswirkt. Somit kann unter Beibehaltung der klassischen Zielfernrohrbauweise eine extrem erweiterte Wegverstellung für das vorzugsweise im Innentubus anordenbare Umkehrsystem erreicht werden. Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung einer konischen Druckfeder ist, dass Norm- oder Katalogware verwendet werden kann. Dies erhöht die Zeit- und Kosteneinsparung zusätzlich und wirkt sich auf die Teilekosten positiv aus. Die Verwendung der konischen Druckfeder ermöglicht vorgegebene und in Funktion gesicherte mathematische Bedingungen zur Auslegung des Kraft-Weg-Verhältnisses zur sicheren Erreichung der geforderten Funktion. Die Blocklänge der konischen Druckfeder minimiert sich auf die Dicke der verwendeten Draht- oder Profilstärke, da sich die Windungen der Druckfeder infolge der ausgeführten Kegelform und des gewählten Kegelwinkels ineinanderlegen. Dadurch kann ein hoher Federweg ohne resultierende hohe Blocklänge realisiert werden, was unter den beschriebenen Leistungsbedingungen des Zielfernrohrs die nachteiligen designtechnischen Auswirkungen einer klassischen Spiralfederkonstruktion vermeidet. Der Einsatz von konischen Druckfedern ermöglicht eine Minimierung der bewegten Massen bei dynamischen Anwendungen, wie beispielsweise bei Schussbelastung, was ein nach dem Schuss sich schnell beruhigendes und somit schnell verwendbares Zielfernrohr ermöglicht. Somit werden angepasste ballistische Kompensationsmöglichkeiten mittels des erfindungsgemäßen Zielfernrohrs für Zielentfernungen von > 2000 m auch bei variablen Vergrößerungen mit Abbildungsmaßstäben von größer 4-fach ermöglicht, wobei keine Ziellinienabweichungen bei der Strichbildjustierung innerhalb der definierten Verstellebene auftreten sowie keine Hysterese bzw. Umkehrspanne infolge wechselnder Winkelrichtungen bzw. wechselnde Drehrichtungen der Spindelelemente auftritt. Durch den geringen Bauraum und die Verwendung der wenigstens einen konischen Druckfeder wird ein sicherer mechanischer Kontakt der Umkehrsystembaugruppe und/oder des Innentubus zu den Spindelbauteilen in allen möglichen Winkelpositionen des Verstellbereichs in der Verstellebene auch unter Schussbelastung bewerkstelligt. Die wenigstens eine konische Druckfeder ist an wenigstens einer ersten Abstützstelle am Innentubus angeordnet, wobei zur Abstützung wenigstens ein ein- und/oder verstellbares Anschlagelement im Bereich der Abstützstelle am Innentubus vorhanden ist. Das Anschlagelement kann eine Schraube, vorzugsweise eine Innensechskantschraube, sein. Durch die Schraube und/oder das ein- und/oder verstellbare Anschlagelement kann in vorteilhafter Weise eine Einstellbarkeit der Rückstellkraft der Druckfeder ermöglicht werden.
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Die Längsachse der wenigstens einen konischen Druckfeder kann sich im Wesentlichen radial zur Fernrohrachse oder in radialer Richtung auf die Fernrohrachse hin erstrecken. Dadurch können sogenannte Totstellen der Elevationseinstellung vermieden werden, also Stellungen des Innentubus, in denen die Rückstellkraft der wenigstens einen konischen Druckfeder nicht ausreicht.
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Der Außentubus kann im Bereich der ersten und zweiten Stelleinrichtungen und/oder im Bereich des Innentubus einen im Wesentlichen gleichmäßigen Innendurchmesser aufweisen. Dies ermöglicht eine einfachere und schnellere Herstellung des Außentubus bzw. des Zielfernrohrs.
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Es kann eine in Richtung der Fernrohrachse A verschiebbare Optik vorgesehen sein, wobei eine dritte Stelleinrichtung zur Verschiebung der Optik in oder in der Nähe der Ebene der ersten und zweiten Stelleinrichtung für die transversale Verstellung des Innenrohres angeordnet sein kann.
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Die wenigstens eine erste Abstützstelle der wenigstens einen konischen Druckfeder an dem Innentubus kann wenigstens einer der ersten und zweiten Stelleinrichtungen im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnet sein. Dadurch lässt sich erreichen, dass die Richtungen der von der wenigstens einen Druckfeder erzeugten Rückstellkräfte im Wesentlichen entgegengesetzt zu den Richtungen der von den Bedienelementen der Elevationseinstellung bzw. der ersten und zweiten Stelleinrichtungen auf den Innentubus ausgeübten Kräfte sind.
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Die wenigstens eine konische Druckfeder kann an wenigstens einer zweiten Abstützstelle an dem Außentubus angeordnet sein.
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Die wenigstens eine erste Abstützstelle an dem Innentubus und/oder die wenigstens eine zweite Abstützstelle an dem Außentubus der wenigstens einen konischen Druckfeder können annähernd auf einer Winkelhalbierenden des durch die, insbesondere senkrecht zueinander verlaufenden, Längsachsen der beiden Stelleinrichtungen aufgespannten Winkels liegen. Dadurch können Totstellen der Elevationseinstellung, d. h. Stellungen des Innentubus, in denen die Rückstellkraft der wenigstens einen konischen Druckfeder nicht ausreicht, vermieden werden.
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Die ersten und zweiten Abstützstellen am Innentubus und am Außentubus können in parallel zueinander verlaufenden Ebenen angeordnet sein.
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Nachfolgend ist anhand der Zeichnung prinzipmäßig ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine vereinfachte Schnittansicht durch ein erfindungsgemäßes Zielfernrohr in einer die Fernrohrachse enthaltenden Ebene; und
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2 eine vereinfachte Schnittansicht des erfndungsgemäßen Zielfernrohrs aus 1 in einer zu 1 senkrechten Ebene.
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In der 1 ist ein erfindungsgemäßes Zielfernrohr 100 mit einem Außentubus 1 gezeigt, dessen Innen- und Außendurchmesser jeweils zu den beiden Enden hin zunimmt. Am objektivseitigen Ende des Zielfernrohrs 100 ist ein Objektiv 2 und am okularseitigen Ende des Zielfernrohrs 100 ein zwei Linsen aufweisendes Okular 3, 4 angeordnet. Die beiden Linsen 3, 4 des Okulars sind durch Drehen des Okularteils in Richtung einer Fernrohrachse A des Zielfernrohrs 100 verschiebbar, so dass ein Dioptrienausgleich ermöglicht ist. Die Fernrohrachse A entspricht im Ausführungsbeispiel der optischen Achse des Zielfernrohrs 100.
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Innerhalb des Außentubus 1 ist wenigstens ein Innentubus 5, 6 angeordnet. Der objektseitige Innentubus 6 ist koaxial zur Fernrohrachse A verschiebbar im Außentubus 1 gelagert und nimmt eine Fokussierlinse 7 als verschiebbare Optik auf. Durch Verschieben der Fokussierlinse 7 koaxial zur optischen Achse erfolgt der Parallaxenausgleich, d. h. die Fokussierung bzw. Scharfstellung auf unterschiedlich entfernte Ziele.
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Zum Verschieben des objektivseitigen Innentubus 6 ist im Außentubus 1 in einem Lagerelement 8 ein Bedienelement 9 als dritte Stelleinrichtung mit einem Exzenterelement 10 angeordnet. Durch Drehen des Bedienelements 9 bewegt sich das Exzenterelement 10 parallel zur Fernrohrachse A und nimmt entsprechend den objektivseitigen Innentubus 6 mit der verschiebbaren Optik mit.
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Im okularseitigen Innentubus 5 sind eine Feldlinse 11, ein zwei Linsen aufweisendes Umkehrsystem 12, 13 und eine Strichplatte 14 angeordnet. Das vom Objektiv 2 gemeinsam mit der Fokussierlinse 7 unmittelbar objektivseitig der Feldlinse 11 erzeugte reelle Zwischenbild wird vom Umkehrsystem 12, 13 reell in die Ebene der Strichplatte 14 abgebildet. Durch ein nicht näher dargestelltes okularseitiges Einstellelement sind die beiden Linsen 12, 13 des Umkehrsystems gegeneinander in bekannter Weise entlang der optischen Achse bzw. der Fernrohrachse A verschiebbar, wodurch sich variable unterschiedliche Vergrößerungen z. B. zwischen 4-facher und 20-facher Vergrößerung einstellen lassen. Das Umkehrsystem 12, 13 bildet demzufolge einen Variator, der eine Vergrößerungsänderung erlaubt.
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Zur Einstellung unterschiedlicher Elevationen ist die Strichplatte 14 senkrecht zur Fernrohrachse A verschiebbar. Dazu ist der okularseitige Innentubus 5 verkippbar bzw. verschwenkbar im Außentubus 1 angeordnet. Der Außentubus 1 weist dazu in der Nähe der Strichplatte 14, jedoch in Richtung der Fernrohrachse A beabstandet von der Strichplatte 14 Anschlagelemente 15 und der Innentubus 5 dazu korrespondierende Anschlagelemente 16 auf, so dass ein Verkippen bzw. Verschwenken des die Strichplatte 14 tragenden okularseitigen Innentubus 5 um die Anschlagflächen der Anschlagelemente 15, 16 möglich ist.
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Zur Elevationseinstellung und/oder transversalen Verstellung des Innentubus 5 sind eine erste Stelleinrichtung 17 und eine zweite Stelleinrichtung 27 am Außentubus 1 in Höhe des objektivseitigen Endes des okularseitigen Innentubus 5 vorgesehen (siehe 2). In 1 ist lediglich die erste Stelleinrichtung 17 sichtbar. Die beiden ersten und zweiten Stelleinrichtungen 17, 27 sind in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet. Die erste Stelleinrichtung 17 und/oder die zweite Stelleinrichtung 27 bestehen im Wesentlichen aus einer Gewindespindel, die mit einer Mutter 18 am Außentubus 1 verschraubt ist und deren inneres Ende einen Flansch aufweist, der gegen den okularseitigen Innentubus 5 drückt.
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Für eine Rastung der Elevationseinstellung kann an der jeweiligen Mutter 18 noch eine nicht dargestellte Federspitze und an der Gewindespindel jeweils eine um die Gewindespindel herum verlaufende Verzahnung vorgesehen sein, mit der die jeweilige Federspitze kämmt. Soweit eine Skala auf den Stelleinrichtungen 17, 27 vorgesehen ist, können die Stelleinrichtungen 17, 27 jeweils auch von der zugehörigen Gewindespindel abkuppelbar sein.
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Die erste und zweite Stelleinrichtung 17, 27 für die Elevationseinstellung und die dritte Stelleinrichtung bzw. das Bedienelement 9 für den Parallaxenausgleich sind annähernd in einer Ebene in Richtung der Fernrohrachse A, jeweils um einen Winkel von 90° um die Fernrohrachse A versetzt angeordnet.
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Zur Erzeugung einer Rückstellkraft auf den okularseitigen Innentubus 5 ist zwischen dem Außentubus 1 und dem okularseitigen Innentubus 5 als Federelement eine Kegelfeder oder konische Druckfeder 19 angeordnet (in 1 nur stark vereinfacht angedeutet). Die konische Druckfeder 19 kann z. B. aus einem Runddraht oder Profildraht gewickelt oder gewunden sein. Die konische Druckfeder 19 ist in ihrer Blocklänge auf die Dicke der verwendeten Drahtstärke minimiert, da sich die Windungen der konischen Druckfeder 19 infolge der ausgeführten Kegelform und des gewählten Kegelwinkels ineinanderlegen. Dadurch kann ein hoher Federweg ohne resultierende Blocklänge realisiert werden, was unter den beschriebenen Leistungsbedingungen des Zielfernrohrs einen schlanken Rohrdurchmesser ermöglicht. Damit ist nur ein geringer Bauraum für die konische Druckfeder 19 zwischen dem Außentubus 1 und dem Innentubus 5 erforderlich. Eine Verdickung des Außentubus 1 und/oder eine Vergrößerung des Innendurchmessers des Außentubus 1 im Bereich der Stelleinrichtungen 9, 17, 27 ist nicht erforderlich. Dadurch kann der Außentubus 1 im Bereich der ersten und zweiten Stelleinrichtungen 17, 27 bzw. im Bereich des Bedienelements 9 einen gleichmäßigen Innendurchmesser aufweisen.
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Die konische Druckfeder 19 bzw. deren Längsachse L erstreckt sich – sozusagen entgegen der Summenkraft der beiden Stelleinrichtungen 17, 27 für die Elevationseinstellung – im Wesentlichen in Richtung bzw. im Wesentlichen radial in Richtung auf die Fernrohrachse A. Die konische Druckfeder 19 stützt sich am okularseitigen Innentubus 5 an wenigstens einer ersten Abstützstelle 21 und am Außentubus 1 an wenigstens einer zweiten Abstützstelle 20 ab. Wie aus 2 ersichtlich, liegen die wenigstens eine erste Abstützstelle 21 und die wenigstens eine zweite Abstützstelle 20 bezüglich des Innentubus 5 gegenüber den beiden Stelleinrichtungen 17, 27 der Elevationseinstellung wenigstens annähernd auf einer nicht dargestellten Winkelhalbierenden des durch die Längsachsen der beiden Stelleinrichtungen 17, 27 aufgespannten Winkels. Die Winkelhalbierende kann die Fernrohrachse A schneiden. Die Abstützstellen 20, 21 können auf oder in Nähe der Winkelhalbierenden liegen, wobei die Abstützstellen 20, 21 z. B. in einem Bereich zwischen 0,1 mm und 10 mm entfernt von der Winkelhalbierenden angeordnet sein können. Die Abstützstellen 20, 21 sind als ebene Fläche am Außentubus 1 bzw. geradlinige Vertiefung im Innentubus 5 ausgeführt, wobei die Abstützstellen 20, 21 in einer Ebene senkrecht zur Winkelhalbierenden verlaufen. Die Ebenen der Abstützstellen 20, 21 verlaufen parallel zueinander.
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Zur Abstützung der konischen Druckfeder 19 mit ihrem verjüngten Bereich an dem Innentubus 5 ist ein Anschlagelement 22 im Bereich der Abstützstelle 21 am Innentubus 5 vorgesehen. Das Anschlagelement 22 ist ein- und/oder verstellbar, vorzugsweise als Schraube, etwa als Innensechskantschraube, ausgeführt. Durch die ein- und/oder verstellbare Schraube kann die Rückstellkraft der Druckfeder 19 bzw. die Vorspannkraft der Druckfeder 19 eingestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Zielfernrohr
- 1
- Außentubus
- 2
- Objektiv
- 3, 4
- Okular
- 5, 6
- Innentubus
- 8
- Lagerelement
- 9
- Stelleinrichtung
- 10
- Exzenterelement
- 11
- Feldlinse
- 12, 13
- Umkehrsystem
- 14
- Strichplatte
- 15, 16
- Anschlagelemente
- 17
- erste Stelleinrichtung
- 18
- Mutter
- 19
- konische Druckfeder
- 20
- zweite Abstützstelle
- 21
- erste Abstützstelle
- 22
- Anschlagelement
- 27
- zweite Stelleinrichtung
- A
- Fernrohrachse
- L
- Längsachse der konischen Druckfeder