DE2259268B2 - Vorrichtung zum anzeigen einer durch bohren oder fraesen entfernten materialmenge von werkstuecken, insbesondere fuer den unwuchtausgleich - Google Patents
Vorrichtung zum anzeigen einer durch bohren oder fraesen entfernten materialmenge von werkstuecken, insbesondere fuer den unwuchtausgleichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anzeigen einer durch Bohren oder Fräsen entfernten
Materialmenge von Werkstücken, insbesondere für den Unwuchtausgleich, mit einem Fühler, der eine dem
Vorschub des Bohr- bzw. Fräswerkzeuges wegproportionale Spannung abgibt und mit einer elektrischen
Schaltung, die die wegproportionale Spannung in eine der Werkzeugform entsprechende volumenproportionale Spannung umwandelt Eine derartige Vorrichtung
ist bekannt (DT-OS 15 73 645).
Beim Auswuchten von Werkstücken, insbesondere Serienteilen, wird der Massenausgleich häufig durch
Abbohren oder Abfräsen von Material an der Oberfläche bzw. an der Stirnseite des auszuwuchtenden
Körpers, beispielsweise ::ines Rotors, durchgeführt Bei der bekannten Vorrichtung wird der Bohrervorschub
vom Zeitpunkt des Berührens der Bohrerspitze auf dem Werkstück durch einen Weg-Spannungs- Wandler abgefühlt, so daß man zunächst eine der jeweiligen Bohrtiefe
proportionale Spannung erhält. Diese der Bohrtiefe proportionale Spannung wird z. B. über ein entsprechend dimensioniertes Diodennetzwerk so verzerrt, daß
am Ausgang des Netzwerkes eine Spannung entsteht, die unter der Berücksichtigung der Bohrspitze dem
jeweils abgebohrten Volumen proportional ist
Bei Serienauswuchtmuschinen wird die dem Volumen
proportionale Spannung: mit entsprechendem Maßstab von der im vorangegangenen Unwuchtmeßlauf ermittelten und eesDeicherte.i, der Unwucht proportionalen
Spannung subtrahiert und die Differenz ^B. an einem
HnSment angezeigt Hierbei zegrteses Meßinstrument bei Erreichen der richtigen Bohrtiefe Null an.
«ei Erreichen dieses Null-Wertes kann nun der Bohrervorschub entweder automatisch oder von Hand
unterbrochen werden. Die zur Verzerrung der üef^nproportionalen Spannung in eine volumen-proportiona-Te Spannung verwendeten Netzwerke bestehen meist
aus einer Anzahl Dioden, deren Vorspannung derart variabel ist daß ihre Kurve so verändert werden kann,
Ξ ^verschiedenen Bohrerschliffwinkeln oder Bohrerdurchmessern gerecht wird. .
Für einen idealen Spiralbohrer beispielsweise muß die
Funktionskurve über die Länge des Bohrkegels einer kubischen Funktion entsprechen, und ab dem völligen
BnAn des Bohrkegels in das Werkstück muß die
Kurve in einen linearen Anstieg übergehen.
Häufig stellt sich das Problem, daß Rotere nut verhältnismäßig dünner Wandstärke durch Bohren bzw
Fräsen ausgeglichen werden müssen. Um möglichst viel
Material beseitigen zu können, wählt man hierbei einen
relativ groBen Bohrerdurchmesser, wobei infolge der JeSef Wandstärke des Werkstückes das Material
zum Teil völlig durchbohrt wird. Hierbei ist nun eine Funktionskurve erforderlich, welche - solange der
Bohrer bzw. Fräser auf der Rückseite nicht aus dem Werkstück austritt - der vorher beschriebenen Funktionskurve entspricht Wird aber das Material durchbohrt so wird ab diesem Zeitpunkt der Volumenanstieg
um den Betrag des Austretens der Bohrerspitze aus dem Material stets wieder verringert, bis schließlich bei
völlieem Durchbohren des Materials auch be. weiterer Zunahme der Bohrtiefe keine Vergrößerung des
abgebohrten Volumens mehr stattfindet Bei Werkstukken der Serienfertigung mit stets gleichbleibender
Materialstärke würde sich ohne besondere Schwierigkeit eine Funktionskurve errechnen und diese durch ein
entsprechendes Diodennetzwerk realisieren lassen, so daß am Ausgang dieses Netzwerkes eine dem
dazugehörigen Volumen proportionale Spannung zur Überwachung des Massenausgleichs gebildet werden
kann. Bei nicht konstanter Materialstärke, wie dies beispielsweise bei Gußteilen oder bei tiefgezogenen
Blechteilen der Fall ist, ist die vorbeschnebene Einrichtung deshalb nicht verwendbar, weil eine mit der
Materialstärke ändernde Funktionskurve angewendet
werden muß.
Weiterhin sind Einrichtungen bekannt (DT-AS 12 66 018), welche bei Werkstücken mit geringer
Wandstärke den Massenausgleich durch Bohren mit Hilfe eines sogenannten Stufenbohrers durchführen,
wobei die Bohrtiefe einem bestimmten Durchmesser des Bohrloches entspricht. Bei Werkstücken mit
unterschiedlicher Materialstärke geht diese jedoch voll in das Volumen des abgebohrten Materials em.
Bei den bekannten Vorrichtungen ist beim Bearbeiten von relativ dünnen Werkstücken dann, wenn die
Bohrerspitze durch das Werkstück hindurchdringt, eine genaue Anzeige des entfernten Materials nicht mehr
möglich. Dies liegt daran, daß bei den bekannten Vorrichtungen der durch das Werkstück hindurchragende Teil des Bohrkegels bzw. das Profil des Fräswerkzeuges nicht mehr berücksichtigt wird, woraus sich dann
falsche Anzeigen ergeben.
Aus der DT-OS 15 73 858 ist noch eine Vorrichtung zur Vorschubsteuerung eines eine nichtlineare Materialabtragung bewirkenden Werkzeuges beim Unwuchtausgleich bekannt. Mit dieser bekannten Vorrichtung
soll in Abhängigkeit von der Kontur des auszugleichenden
Werkstücks eine Justage ermöglichi: werden. Eine
Berücksichtigung der Bohrerspitze beim Durchdringen durch das Werkstück erfolgt auch bei dUiser bekannten
Vorrichtung nicht
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung zum Anzeigen einer üurch Bohren oder
Fräsen entfernten Materialmenge von Werkstücken zu zeigen, bei der eine genaue Angabe der entfernten
Materialmenge auch dann möglich ist, wenn das Bohrwerkzeug bzw. Fräswerkzeug durch das Werkstück
hindurchdringt
Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung der ein^au^s
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß etn
weiterer Fühler an der Durchdringungsstelle des Werkzeuges in der Weise vorgesehen ist, daß beim
Durchbohren bzw. Durchfräsen des Werkstückes in Abhängigkeit vom Vorschub des Bohrers bzw. Fräsers
eine zweite volumenproportionale Spannung gebildet wird und daß die beiden volumeriproportionalen
Spannungen an eine Subtrahierschaltung gelegt sind
Bei der Erfindung wird beim Durchdringen des Bohrbzw. Fräswerkzeuges durch das Werkstück eine zweite
volumenproportionale Spannung vorgesehen, welche vor der ersten volumenproportionalen Spannung
subtrahiert wird. Auf diese Weise läßt sich das Volumen des durch das. Werkstück hindurchgedrungenen Bohrkegels
bzw. Fräswerkzeugteiles bei der Volumenanzeige berücksichtigen. Man erhält hierdurch eine genaue
Volumenanzeige für die entfernte Materiialmenge.
Anhand der Figuren soll an einem Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung der Erfindung und
F i g. 2 eine Kurvendarstellung, die das abgetragene Materialvolurnen in Abhängigkeit von der Bohrtiefe
darstellt
Die F i g. 1 zeigt einen scheibenförmigen Rotor 1, der ausgewuchtet werden so!!. Dieser Rotor ist im Schnitt
dargestellt. Der Rotor 1 ist in einer Wuchtspindel 2 eingelagert, wobei während des Massenausgleichs die
Wuchtspindel 2 stillgesetzt und in der richtigen Winkellage für die Ausgleichsbearbeitung blockiert ist.
Ein Preßluftzylinder 3 ist an seinem Eingang 4 mit Preßluft beaufschlagt, so daß sich ein Fühlhebel 5 an die
Unterseite des Rotors 1 anlegt In diesem Füllhebel 5 ist ein Fühlstift 6 federnd eingebaut welcher sich ebenfalls
an die Unterseite des Werkstückes anlegt Ein Bohrer 7 ist in einer Bohrerführung 8 zentriert Diese Bohrerführung
wird über Federn 9 auf die Oberfläche des Rotors angedrückt. Zwischen einer Bohrerpinole 10 und einer
mit der Bohrerführung 8 verbundenen Brücke 11 fühlt nun ein Weg-Spannungs-Wandler 12 die jeweils in den
Rotor 1 eingebrachte Bohrtiefe ab.
Die Ausgangsspannung des Weg-Spannungs-Wandlers 12 ist der absoluten Bohrtiefe proportional. Sie wird
einer Eingangsklemme 14 einer Schaltung 13 zugeführt an deren Ausgangsklemme 15 eine Spannung entsteht,
welche dem Volumen proportional ist, das der Bohrer 7 bei genügend dickwandigem Material zerspanen würde.
Die tiefenproportionale Spannung gelangt fernerhin über einen geschlossenen Relatskontakt 16 in einen
Kondensator 17 und über einen als Impedanzwandler geschalteten Verstärker 18 an einen Ausgang 19, an
welchem ebenfalls eine der Bohrtieic proportionale Spannung entsteht Die tiefen-pioportionale Spannung
des Weg-Spannung;-Wandlers 12 gelangt außerdem einen Widerstand 21 in einen Differenzverstärker
20, welcher die ebenfalls tiefen-proportionale Spannung am Kontakt 19 hiervon subtrahiert so daß an einem
Ausgangskontakt 25 des Differenzverstärkers 20 die Spannung Null erscheint
Tritt nun die Bohrerspitze durch das Werkstück 1 hindurch, so wird der Fühlstift 6 geringfügig gedrückt
und ein Kontakt 34 geöffnet Dadurch fällt ein Relais 35 ab, und der Relaiskontakt 16 wird geöffnet Von nun an
bleibt die Spannung im Kondensator 17 und damit die Spannung am Kontakt 19 konstant
Beim weiteren Durchbohren durch das Werkstück 1 steigt jedoch die vom Weg-Spannungs-Wandler 12
abgegebene Spannung weiter an, und am Ausgangskontakt 25 des Differenzverstärkers 20 erscheint nun eine
Spannung. Sie ist der Durchdringungstiefe der Bohrerspitze auf der Rückseite des Werkstückes 1 proportional.
Diese Spannung wird nun einer weiteren Schaltung 26 zugeführt, deren Funktion mit derjenigen der
Schaltung 13 identisch ist. Die Ausgangsspannung der Schaltung 26 am Kontakt 27 wird nun in einem
Verstärker 28 von der Spannung am Kontakt 15 subtrahiert, so daß am Ausgang 33 eine Spannung
entsteht, welche dem tatsächlichen Volumen proportional ist
Durch das öffnen des Kontaktes 34 kann ferner bewirkt werden, daß die Luftzufuhr 4 des Preßluftzylinders
3 abgetrennt wird und die Luftzufuhr durch einen Eingang 36 des Zylinders erfolgt Dadurch schwenkt der
Fühlarm 5 zusammen mit dem Fühlstift 6 und dem Schalter 34 von der Werkstückunterseite weg, damit ein
Beschädigen durch den hindurchdringenden Bohrer vermieden wird.
Anhand der Fig. 2 soll die Wirkungsweise der Vorrichtung noch näher erläutert werden. In dieser
Figur ist auf der Ordinate das Bohrvolumen und auf der Abszisse die Bohrtiefe aufgetragen. Die Kurve A stellt
das Volumen des Teiles des Bohrers dar, der durch die Oberfläche des Werkstückes hindurchgetreten ist. Die
Kurve B stellt das ausgebohrte Volumen in einem dicken Werkstück dar. Die Kurve C zeigt den Verlauf
des ausgebohrten Volumens eines dünnen Werkstückes. Der Kurververlauf D zeigt das vom Kurvenverlauf A
subtrahierte Volumen bei einem dicken Werkstück, und der Kurvenverlauf E zeigt das vom in der Kurve .4
dargestellten Volumen subtrahierte Volumen für ein dünnes Werkstück.
Die strichpunktierte Linie Fzeigt die Oberkante bzw. die obere Oberfläche des Werkstückes, die strichpunktierte
Linie G die Unterseite -ines dünnen Werkstückes und die strichpunktierte Linn. H die Unterseite eines
dicken Werkstückes. Die Kurve A nimmt zunächst entsprechend der Form des Bohrkegels einen in etwa
kubischen Verlauf und geht dann in einen linear ansteigenden Ast über, sobald der Bohrkegel vollständig
durch die obere Oberfläche des Werkstückes hindurchgedrungen ist. Sobald nun die Spitze des Bohrers die
Unterseite des Werkstückes erreicht und durch diese hindurchdringt wird durch das Niederdrücken des
Fühlstiftes 6 in F i g. 1 der Relaiskontakt 16 geöffnet, so daß am Ausgang 25 des Differenzverstärkers 20 in
Abhängigkeit von der Bohrtiefe eine Spannung erscheint die in eine volumen-proportionale Spannung
in der Schaltung 26 umgewandelt wird und einen solchen Verlauf nimmt wie es für ein dickes und ein
dünnes Werkstück in den Kurven D und E dargestellt ist Diese Spannung wird von der Spannung A im
Differenzverstärker 28 subtrahiert, und es erscheint an dessen Ausgang 33 ein Spannungsverlauf, der dem
Kurververlauf ßbzw. Cproportional ist. Hierdurch wird eine proportionale Zuordnung der Spannung zum
tatsächlich ausgebohrten Volumen gewonnen. Wie aus F i g. 2 zu erkennen ist, verlaufen die beiden Kurven B
und C horizontal, sobald der gesamte Bohrkegel durch die Werkstiickunterseite hindurchgedrungen ist.
Hierzu 2 Blatt Zeiclinunccn
Claims (3)
- Patenunsprüche:!. Vorrichtung zum Anzeigen einer durch Bohren oder Fräsen entfernten Materialmenge von Werkstücken, insbesondere für den Unwuchtausgleich, mit einem Fühler, der eine dem Vorschub des Bohrbzw. Fräswerkzeuges wegproportionale Spannung abgibt und mit einer elektrischen Schaltung, die die wegproportionale Spannung in eine der Werkzeugform entsprechende volumenproportionale Spannung umwandelt, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Fühler (5, 6) an der Durchdringungsstelle des Werkzeuges in der Weise vorgesehen ist, daß beim Durchbohren bzw. Durchfräsen des Werkstücks (1) in Abhängigkeit vom Vorschub des Bohrers bzw. Fräsers (7) eine zweite volumenproportionale Spannung gebildet wird und daß die beiden volumenproportionalen Spannungen an eine Subtrahierschaltung (28) gelegt sind.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch den weiteren Fühler (5,6) beim Durchbohren bzw. Durchfräsen des Werkstückes (1) Schalter (16, 34) in der Weise betätigbar sind, daß eine Schaltung (28) zur Erzeugung der zweiten vclumenproportionalen Spannung durch den die wegproportionale Spannung abgebenden Fühler (12) ansteuerbar isL
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite volumenproportionale Spannung erzeugende Schaltung (28) mit dem die wegproportionale Spannung abgebenden Fühler (12) über einen Differenzverstärker (20) verbunden ist, dessen Ausgang bis zum Betätigen der Schalter (16,34) den Wert Null aufweist.
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