DE2255408C3 - Vorrichtung zur Entnahme von Katalysatoren, insbesondere Reformierungskatalysatoren bei Bewegtbettsystemen - Google Patents
Vorrichtung zur Entnahme von Katalysatoren, insbesondere Reformierungskatalysatoren bei BewegtbettsystemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme
von Katalysatoren, insbesondere Reformierungskatalysatoren, bei Bewegibettsystemen, bei denen mehrere
kreisförmig angeordnete Leitungen die Verbindung zwischen Reaktorboden und Schleusenbehälter herstellen.
Bei solchen Bewegtbettsystemen sind die Katalysatorteilchen im Gegensatz zu flüssigkeitsähnlichen Wirbelschichtsystemen
frei fließend, so daß sich eine praktisch ununterbrochene Säule aus Katalysatorteilchen
abwärts durch den Reaktor bewegt, wobei Teilmengen der Katalysatorteilchen periodisch oder kontinuierlich
vom Reaktorboden zu einem Schleusenbehälter in ununterbrochener Schicht entnommen werden.
Beispielsweise wird nach der USA-Patentschrift 34 70 090 bei einem kontinuierlichen Reformierungsverfahren
verbrauchter Katalysator periodisch abgezogen und frischer und wieder aufbereiteter Katalysator
periodisch zugesetzt. Wo in einem Reaktor mit bewegter Schicht eine Kohlenwasserstoffumwandlungsreaktion
abläuft, soll für den gesamten Katalysator dieselbe Verweilzeit innerhalb des Reaktors aufrechterhalten
werden.
Liegt eine bieite Schwankung in der Katalysatorverweilzeit
vor, so kann sich zurückbleibender Katalysator infolge der Bildung von kohlenstoffhaltigen Ablagerungen
zwischen den unbewegten oder sich langsam bewegenden Teilchen agglomerieren und dadurch eine ungleichmäßige
Verteilung im Katalysatorfluß hervorrufen. f>o
Auch wenn man einen gleichförmigen Fluß vom Katalysator durch ein solches System dadurch unterstützt,
daß man die Feststoffe von mehreren in gleichem Abstand über die Feststoffquerschnittsfläche verteilten
Punkten, statt von einer einzigen zentralen Stelle, ab- ft5
zieht, werden gewöhnlich keine gleichmäßigen Abzugsraten von jeder dieser Stellen erzielt, und es bleibt eine
unerwünschte Schwankung in der Verweilzeit beste-Die USA-Patentschrift 30 11 662 beschreibt eine Katalysator-Bewegtbettanlage,
bei der mehrere kreisförmig angeordnete Rohre am Boden eines Vorratsbehälters den Katalysator in einen Reaktorraum austreten
lassen, wo die Katalysatorstrahlen mit eingesprühien Kohlenwasserstoffen in Kontakt treten, um sich dann
am Boden des Reaktorbehälters anzuhäufen. Dabei wird berücksichtigt, daß die Fließraten in den kreisförmig
angeordneten Austrittsrohren unterschiedlich sein können und infolgedessen die Katalysatorteilchen sich
am Boden des Reaktors zu unterschiedlich hohen Haufen aufschichten. Um zu verhindern, daß dadurch die
Kohlenwasserstoffreaktion an den Katalysatorfallströmen unterschiedlich verläuft, sind zentrisch im Reaktorraum
ein radio?ktiver Sender und am Reaktorumfang mehrere Geigerzähler angeordnet, die auf die
Steiggeschwindigkeit der sich bildenden Katalysatorhaufen ansprechen und die Beaufschlagung der kreisförmig
angeordneten Rohre mit Heizdampf derart steuern, daß die Fließrate in diesen Rohren gleichmäßig
eingeregelt wird.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, den Übertritt von Kaialysatorteilchen, insbesondere solche
von Reformierungskatalysatoren, vom Reaktorboden zum Schlcusenbehälter durch die kreisförmig angeordneten
Rohre mit gleichmäßiger Fließrate und damit eine gleichmäßige Katalysatorverweilzeit über die
Durchschnittsfläche des Reaktors durch eine einfache mechanische Vorrichtung zu gewährleisten.
Gemäß der Erfindung wird dies durch ein zwischen Reaktor und Schleusenbehälter eingeschaltetes Sammelgefäß
erreicht, das durch in der Anzahl den Überführungsrohren entsprechende Trennwände in gleich
große Sektorenkammern unterteilt ist, wobei die Überführungsleitungen kurz unterhalb der Oberkante der
Trennwände enden und oberhalb der Trennwände durch den Deckel des Sammelgefäßes eine Gasleitung
einmündet.
Durcn die Gasleitung wird zweckmäßig ein wasserstoffhaltiger
Gasstrom eingeleitet, der den Katalysator in den Überführungsleitungen kühlt und Kohlenwasserstoffe
daraus abstreift. Der Katalysator sammelt sich in den Sektorenkammern, und da diese gleich groß sind,
ist das sich in den einzelnen Sektorenkammern bis zur Absperrung der jeweiligen Überführungsleitung ansammelnde
Katalysatorvolumen konstant, auch wenn die Fließraten in den einzelnen Überführungsleitungen
unterschiedlich sind.
Um die Abgabe der Katalysatoren aus dem Sammelgefäß zum Schleusenbehälter zu vereinfachen, besteht
in bevorzugter Ausführungsform das Sammelgefäß aus einem oberen zylindrischen und daran angesetzten kegelförmigen
Abschnitt, der zweckmäßig von Einbauten frei ist und daher mit den Sektorenkammern in offener
Verbindung steht.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist grundsätzlich bei Verfahren anwendbar, bei denen ein Katalysator-Bewegtbett
aus einem Reaktor in über die Querschnittsfläche verteilten Raummengen gleichmäßig entfernt
werden soll. Insbesondere eignet sich die Vorrichtung für die Entnahme von Reformierungskatalysatoren,
z. B. Platin-Tonerdekatalysatoren, die bekanntlich infolge ihrer Kugelform frei fließen und nicht leicht
eine absinkende Katalysatorsäule blockieren. Die Vorrichtung nach der Erfindung kann jedoch auch in anderen
Kohlenwasserstoffbetrieben, wie Entschweflung, Hydrokrackung, Dehydrierung, Isomerisierung od. dgl.,
H-
owie anderen chemischen Umwandlungen angewandt
"^Nähere Einzelheiten ergeben sich mit den dadurch
.-reichten Vorteilen aus der nachstehenden Beschreih
nc einer vorteilhaften AusführungslWtn an Hand der
Zeichnung.
F i g 1 zeigt eine zusammengesetzte Reformierungsreaktoranlage;
F i g 1 zeigt eine zusammengesetzte Reformierungsreaktoranlage;
Fig·2 zeigt den unteren Teil des Reaktors;
F i g. 3 ist ein Querschnitt nach Linie 3-3 der F i g. 1; ig
F i g 4 ist eine Teilschnittansicht einer Katalysatorüberführungsleitung;
F j g 5 zeigt im Grundriß die Katalysatorüberführungsleitungen
nach Linie 5-5 der F ig. 1;
Fi g 6 ist eine Seitenansicht des Sammelgefaßes mit
bevorzugter Ausrichtung der Trennwände;
F i g. 7 ist eine Seitenansicht des Sammelgefäßes mit einer anderen Anordnung der Leitplatten.
Es wird beispielsweise eine Schwerbenzinfraktion durch Leitung 1 (F i g. 1) zugeführt, mit wasserstoffreiehern
Kreislaufgas aus Leitung 2 vermischt und über Leitung 3 zum Erhitzer 4 geschickt. Die erhitzte Mischung
geht durch Leitung 5 zu einem Doppelreformierungsreaktor mit oberem Reaktor 9 und unterem
Reaktor 19 und Zwischenerhitzer 14. Oberhalb des Reaktors 9 befindet sich der Katalysatorreduktionsabschnitt
7. worin durch Leitung 6 eintretender frischer oder regenerierter Katalysator mit Wasserstoff behandelt
wird.
Der Reaktor 9 enthält eine ringförmige bewegliche Schicht 11 zwischen den Siebrohren 12. Die Schwerbenzinwasserstoffmischung
fließt radial von außen nach innen zum zylinderförmigen Raum 10. Der Auslauf wird durch Leitung 13 abgezogen, im Erhitzer 14
wieder erhitzt und durch Leitung 15 zurückgeführt.
Im Reaktor 19 fließt der Reaktionsstrom durch die
Katalysatorschicht 17 radial von außen nach innen in den zylinderförmigen Raum 18. von wo er durch Leitung
20 zu üblichen Produkiauftrenneinrichlungen geleitet
wird. . , . ..
Im Reaktor 9 werden Katalysalorteilchen gleichmäßig
durch mehrere Leitungen 8 über die ringförmige Schicht 11 verteilt und entweder kontinuierlich oder intermittierend
mittels Schwerkraft durchfließen gelassen, wodurch ein Teil durch Leitungen 16 zum Reaktor
19 überführt wird.
Reaktor 9 und Reaktor 19 haben somit praktisch eine gemeinsame ununterbrochene Katalysatorströmung
Aus dem unteren Reaktor 19 wird der Katalysator durch Leitungen 22 in einer solchen Goschwindig- so
keit abgezogen, daß der Katalysatoreinsatz des gesamten
Reaktorsystems in 30 Tagen oder weniger ausgetauscht wird.
Der Katalysator wird vom unteren Reaktor 19 durch mehrere Auslaßöffnungen 21 und Leitungen 22 in
gleichmäßigem Abstand zum Sammelgefäß 23 abgezogen Hierbei ist das Ventil 27 in Leitung 28 geschlossen.
Das Sammelgefäß 23 ist durch senkrechte Trennwände 25 in Sektorenkammern unterteilt, deren jede gleiches
Volumen hat. Die Leitungen 23 enden in geringem Ab- instand
unterhalb der Oberkante der Trennwände 25. In dem Kegelabschnitt 26 des Sammelgefäßes 23 be.mdet
sich eine Sammelzone öhre Leitwände in offener Verbindung mit jeder Sektorenkammer.
Wenn Katalysator aus dem Reaktor 19 abgezogen '''
wird tritt er in Leitung 22 mit einem entgegengesetzt fließenden Wasserstoffkühlstrom in Berührung, der
,Wh !.Pitune 24 in das Gefäß 23 eintritt. Dieses Gas.
Kreislaufwasserstoff relativ frei von Kohlenwasserstoff,
fließt in ausreichender Menge, um den Katalysator zu kühlen und Kohlenwasserstoffe daraus abzustreifen,
aber der Gasfluß ist nicht so groß, daß er den K.atalysatorfluß unterbricht. Die in das Sammelgefäß
eintretenden Feststoffe enthalten weniger als 2% Kohlenwasserstoffe. Wenn der Katalysatorspiegel in allen
Sektorenkammern die Auslaßenden der Leitungen 22 erreicht hat, wird der Katalysatorfluß infolge der Fließeigenschaften
und des Schiittwinkels des Katalysators automatisch unterbrochen. Bei Schwankungen in der
Fließrate durch die Leitungen 22 kann jede Sektorenkammer sich mit abweichender Rate füllen, aber das
überführte Katalysatorvolumen bleibt konstant. Wenn dei Katalysatorspiegel alle Auslaßenden der Leitungen
22 erreicht, steigt der Gasfluß durch Leitung 24, bis die
Gasgeschwindigkeit ausreicht, um den Katalysatorfluß durch die Leitungen 22 zu unterbrechen, selbst wenn
sich kein Katalysator mehr in dem Sammelgefäß 23 befindet. Im praktischen Betrieb z. B. wird die Fließrate
des Wasserstoffgegenstromes durch die Leitungen 22 auf etwa ein Viertel des Fließratenmittels des Katalysators
bei seinem Abzug gehalten. Nachdem ausreichende Zeit verstrichen ist, um jede Sektorenkammer im
Gefäß 23 zu füllen, wird die Gasgeschwindigkeit in den Leitungen 22 auf ungefähr das Zweifache der Mindestwirbelschichtgeschwindigkeit
der Katalysatorschicht gesteigert so daß der Katalysatorfluß unterbrochen
wird während das Sammelgefäß 23 sich entleert, die Gasgeschwindigkeit liegt aber unterhalb derjenigen,
die den Katalysator aufwärts durch die Leitung 22 zurückführen würde.
Hierbei wird Katalysator aus dem Reaktor 19 intermittierend abgezogen. Wenn man jedoch mehrere
Sammelgefäße 23 vorsieht, kann Katalysator kontinuierlich abgezogen werden.
Aus dem Sammelgefäß 23 abgezogener Katalysator wird zwecks Entfernung restlicher Kohlenwasserstoff
und Spülung von absorbiertem Wasserstoff über Ventil 27 und Leitung 28 zum Schleusenbehältcr 29 gefuhrt.
Nachdem er gereinigt ist, wird er durch Leitung 30 über
Ventil 31 zum Fördergefäß 32 entfernt, worm der Katalysator in einem Stickstoffstrom mitgenommen wird,
der durch Leitung 33 eintritt und über Leitung 34 zu der nicht dargestellten Aufarbeitungs- oder Regeneriereinrichtungen
führt.
Gemäß F i g. 3 sind die Abzugsöffnungen 21 gleichmäßig
über die Katalysatorquerschnittsfläche verteilt. Die Anzahl der Leitungen hängt natürlich von dem
Durchmesser der Katalysatorschicht ab. Vorzugsweise befindet sich die Katalysatorschicht 17 zwischen zwei
zylinderförmigen Sieben 38 und 18' und ist verhältnismäßig
eng, um das Druckgefälle durch die Schicht möglichst gering zu halten.
; F i g 2 und 4 zeigen eine bevorzugte Bauform fur den Abzug von Katalysator aus dem Reaktor 19. Über
dem Einlaß jeder Abzugsstelle 21 befindet sich ein von
Stangen 36 getragener Kegel 35, der Katalysatorteil·
chen von einem direkten Absinken in die Uberfunrungsleiiungen
22 abhält. Katalysator fließt rings um die Basis des Kegels 35 und dann im Winkel zu jeder
Ab/ugsstelle 21. Dadurch ergibt sich eine gleichförmige
Katalysatorbewegung innerhalb der Schicht, und die Bildung von Taschen von langsam bewegtem oder stagnierendem
Katalysator wird weitgehend verhindert. Bei einem Katalysator von I.bmm Durchmesser können
die Leitungen 22 einen Durchmesser von 51 mm. 24 m Länge und einen Abstand von 0.6 m voneinander
in einem Reaktorgefäß von 2,1 bis 2,6 m Durchmesser haben, um Katalysator praktisch gleichförmig fließen
zu lassen.
F i g. 5 ist ein Grundriß des Sammelgefäßes 23. Jede Überführungsleitung 23 kommuniziert mit einer Sektorenkammer
41. Die Leitung 24 liefert Wasserstoff zur Abstreifung des Katalysators und auch zur Unterbrechung
des Katalysatorflusses.
Fig.6 ist eine Seitenansicht des Sammelgefäßes 23,
das eine feste Platte 40 zum Abschluß gegen die Atmosphäre besitzt. An die Leitung 39 angesetzte Trennwände
25 bilden die Sektorenkammern 4t. Der zylindrische Teil 39 erleichtert die Anbringung der Trennwände
und ist an der Oberseite abgeschlossen. Die Trennwände 25 enden oberhalb der untersten Spitze
des Katalysatorsammlers und lassen den Kegelabschnitt 26 frei. Dieser ist so klein, daß Katalysatorwanderung
von einer Sektorenkammer zur anderen über den Abschnitt 26 möglichst gering gehalten wird. Der
zylindrische Teil 39 ist unten offen, so daß auf ihn durch Temperatur- oder Druckschwankungen keine Spannungen
ausgeübt werden. Dadurch wird die Deformierung der Trennwände 25 vermieden. Diese enden kurz
unterhalb der Platte 40, so daß Wasserstoff aus Leitung 24 in die Leitungen 22 eintreten kann.
F i g. 7 zeigt eine andere Gestaltung des Kegelabschnittes 26. Hierbei erstrecken sich die senkrechten
Leitbleche 25 bis zur Wand in der Spitze des Gefäßes. Die senkrechten Sektorenkammern 41 kommunizieren
mit dem Kegelabschnitt 26.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Entnahme von Katalysatoren, insbesondere Reformierungs-Kaialysatoren, bei Bewegtbettsystemen,
bei denen mehrere kreisförmig angeordnete Leitungen die Verbindung zwischen Reaktorboden und Schleusenbehälter herstellen,
gekennzeichnet durch ein zwischen Reaktor (19) und Schleusenbehälter (29) eingeschaltetes
Sammelgefäß (23), das durch in der Anzahl den Überführungsleitungen (22) entsprechende Trennwände
(25) in gleich große Sektorenkammern unterteilt ist, wobei die Überführungsleitungen (22)
kurz unterhalb der Oberkante d«.r Trennwände (25) endeii und oberhalb der Trennwände durch den
Deckel (40) des Sammelgefäßes eine Gasleitung (24) einmündet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Sammelgefäß (23) aus einem oberen
zylindrischen und daran angesetzten kegelförmigen Abschnitt besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch I und 2. dadurch gekennzeichnet, daß sich im unteren Teil des kegelförmigen
Abschnittes ein von Einbauten freier Kegelabschnitt (26) befindet, der mit den Sektorenkammern
in offener Verbindung steht.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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US20012371 | 1971-11-18 |
Publications (3)
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DE2255408A1 DE2255408A1 (de) | 1973-05-30 |
DE2255408B2 DE2255408B2 (de) | 1975-09-11 |
DE2255408C3 true DE2255408C3 (de) | 1976-05-06 |
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