DE2254408C3 - Licht- und wärmestabilisierte Polyamidmassen - Google Patents
Licht- und wärmestabilisierte PolyamidmassenInfo
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Description
in der Polyamidmasse. as
2. Licht- und wärmestabilisierte Polyamidmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Kupferhalogenid Kupferiodid, als Alkali- oder Erdalkalihalogenid Kalium-, Natrium- bzw. KaI-ziumjodid
und als Phenolverbindung Di-t-Butylp-kresol enthalten.
3. Verwendung einer licht- und wärmestabilisierten Polyamidmasse nach den Ansprüchen 1
und 2 für Spinnzwecke.
35
Die Erfindung bezieht sich auf licht- und wärmestabilisierte Polyamidmassen mit Gehalten an Kupfersalzen,
Phosphinen und Halogenverbindungen als Stabilisatoren.
Polyamidmassen wie Polycaproamid und Polyhexamethylenadipamid
sind Ausgangsstoffe für synthetische Fäden und Fasern, die in der Regel durch Schmelzspinnverfahren verschiedener Art erzeugt werden
und in der Praxis große wirtschaftliche Bedeutung erlangt haben. Auf Grund einer Reihe von textlien
Vorteilen besitzen Polyamidfäden ein sehr breites Anwendungsgebiet. Auf dem technischen Sektor wer- 5"
den Polyamidfäden vornehmlich für Reifencord, Fallschirmseide, Fischereinetze usw. eingesetzt. Bei der
Verwendung von Polyamidfäden für technische Zwecke wird fast stets die Forderung gestellt, daß das Material
sowohl bei normalen als auch bei höheren Temperaturen seine hervorragenden Ausgangseigenschaften
beibehält. Nun hat sich aber gerade im Zusammenhang mit Produkten aus Polyamidmassen in der Praxis
gezeigt, daß der Einsatz dieses Materials für manche Zwecke durch eine mangelnde Licht- und Wärme-Stabilität
eingeschränkt ist, weil die anfänglich guten Gebrauchseigenschaften durch den Einfluß von Licht
und höheren Temperaturen vorzeitig verlorengehen.
Die mangelnde Stabilität reiner Polyamidmassen wurde bereits frühzeitig erkannt, so daß zum Stande
der Technik auch Maßnahmen zur Stabilisierung von Polyamiden gehören. So ist es beispielsweise bekannt
fDT-AS 12 37 309 und Zusatzanmeldung DT-AS 12 45 591), Polyamidmassen zum Zwecke einer langzeitigen Erhaltung der Materialeigenschaften Stabilisatorkombinationen
aus einem Kupfersalz, einem Phosphin und einer Halogenverbindung zuzusetzen.
Es handelt sich hierbei um ein Gemisch von drei Stabilisatorkomponenten, durch dere^i gemeinsamen
Einsatz in gewissem Umfange auch durchaus eine brauchbare Stabilisierung erzielt werden konnte.
Obwohl bei der vorbekannten Lehre eine Komplexbildung der Komponenten mit dem Kupfer mindestens
teilweise angenommen wurde, hat die Erfahrung gezeigt, daß die Komplexbildung offenbar nicht ausreichend
ist, um einer Kupferausscheidung in nennenswertem Umfange entgegenzuwirken. Es kann unterstellt
werden, daß die thermische Stabilität derartiger Kupferkomplexe nicht ausreichend ist, um bei einer
Schmelzspinntemperatur von 280 bis 3200C Kupferausscheidungen
zu verhindern. Ein weiterer Mangel des vorbekannten Verfahrens bzw. des vorbekannten
Stabilisatorsystems tritt dann auf, wenn das Stabilisatorsystem vor der Polymerisation zugesetzt wird, da
in einem solchen Fall die Halogenidkomponente, insbesondere ein etwa eingesetztes Jodid, be; der notwendigen
Extraktion der Monomeren und Oligomeren mindestens teilweise ausgewaschen wird.
Das Problem der Kupferausscheidung innerhalb der Spinnvorrichtung ist ebenfalls schon in der Literatur
abgehandelt worden (DT-AS 12 97 805). Zur Beseitigung dieses Nachteils wird dort vorgeschlagen, ein
gegenüber dem zu stabilisierenden Polyamid chemisch inertes Arylsulfonamid zuzusetzen, dem man die
Fähigkeit zuschreibt, das Polyamid in der Weise zu beeinflussen, daß dieses größere Mengen von Kupfer
zurückhält. Auch der hier offenbarten Lehre liegt die Bildung eines Kupferkomplexes zugrunde, die bei den
erforderlichen hohen Schmelzspinntemperaturen jedoch gleichermaßen nicht ausreichend ist, um Kupferausscheidungen
wirksam zu verhindern. Das unter Verwendung von Arylsulfonamid hergestellte Produkt
hat nur eine mäßige Lichtstabilität, und außerdem wird die Wärmestabilität trotz gleichen Kupfergehalts
wieder herabgesetzt.
Es wurde auch schon versucht, die Nachteile einer Zugabe der Stabilisatoren zu den monomeren Ausgangsstoffen
zu vermeiden, indem die fertigen, d. h. hochpolymeren Schnitzel nach der Extraktion durch
Aufpudern oder Aufsprühen mit Wärmestabilisatoren versehen werden. Auch diese Maßnahme der späteren
Einarbeitung der Wärmestabilisatoren kann nicht verhindern, daß bei dem nachfolgenden Spinnprozeß noch
unerwünschte Kupferausscheidungen beobachtet werden. Der Grund hierfür ist unter anderem darin zu
sehen, daß wesentliche Teile des Extruders bzw. der Spinnpumpen wegen der geforderten Werkstoffeigenschaften
aus einem Material bestehen müssen, welches in der Werkzeugtechnik unter dem Begriff »Schnellstahl«
bekannt ist. Der Nachteil dieser Werkstoffe ist der, daß sie chemisch wesentlich weniger resistent sind
als die üblicherweise als Konstruktionsmaterial füi Polymerisations- und Spinneinrichtungen verwendeter
Chrom-Nickel-Stähle. Mit der Kupferabscheidung ar den weniger resistenten Schnellstahlteilen ist jedocl
der weitere Nachteil verbunden, daß gleichzeitig äqui
valente Mengen von Eisen in Lösung gehen, die zi einem allmählichen Ansteigen des Eisengehaltes vorr
Monomeren bis zum fertigen Faden führen, was durcl entsprechende Analysen leicht nachgewiesen werder
kann. Eisengehalte im Endprodukt führen aber be
kanntlich zu mehr oder weniger starken Verfärbungen,
die das Aussehen ungünstig beeinflussen.
Aus den voistehenden Ausführungen ist ersichtlich, daß die vorbekannten Stabilisatorsysteme zwar durchaus
brauchbare und auch gute stabilisierende Eigenschäften entfalten können, daß aber die ausschließliche
Beurteilung der Stabilisatorwirkung für die Gesamtbeurteilung des Stabilisatorsystems keinesfalls ausreichend
ist. Bei der Beurteilung von Stabilisatoren ist insbesondere auch das Langzeitverhalten der verwendeten
Vorrichtungen, die Lebensdauer der Spinnpumpen, Spinnfilterstandzeiten, Betriebsunterbrechungen
usw. zu untersuchen, um Kriterien für die Einsatzrnöglichkeiten
eines Wännestabilisators zu gewinnen.
Es ist auch bereits bekannt, bei der Stabilisierung von Polyamiden auf den Einsatz von Kupfer, Kupferverbindungen
und Kupferkomplcxen vollständig zu verzichten, so daß die Ausscheidung von Kupfer garnicbt
auftreten kann. So wurde bereits zum Zwecke der Stabilisation von Polyamid-Produkten der Einsatz
von Diphenylamin-Aceton-Kondensationsprodukten empfohlen (US-PS 30 03 995). Organische Amine
dieser Art führen jedoch fast immer zu mehr oder weniger stark verfärbten Polyamidprodukten, die den
Anwendungsbereich erheblich einschränken. Zwar wird auf diese Weise eine gute Wärmestabilität erreicht,
jedoch ist damit unvorteilhafterweise eine beträchtliche Lichtempfindlichkeit infolge Sensibilisation
verbunden.
Weiterhin bekannt ist ein Verfahren zur Wärmestabilisierung von Polyamiden durch ein tenures
System aus Kupfer, Jod und Phosphor bzw. deren Verbindungen, wobei auch Phosphine genannt werden
(DT-AS 12 57 425). Die Brauchbarkeit eines derartigen Stabilisatorsystems ist jedoch durch die unvermeidliehen
Kupferabscheidungen stark eingeschränkt.
Ein ternäres Stabilisatorsystem aus Kupfer, Halogen und Phosphor bzw. deren Verbindungen, da? in der
Praxis jedoch ebenfalls zu Kupferabscheidungen an Eisenteilen führt, ist ebenfalls vorbekannt (DT-AS
12 59 094 und FR-PS 15 70 216).
Schließlich ist auch ein ternäres System aus Kupfer, Phosphor und Jod bzw. deren Verbindungen vorbekannt,
wobei als Phosphor-Jod-Verbindung speziell das Phosphoniumjodid angegeben ist. Auch bei: Ver-Wendung
von Phosphonium jodid im Stabilisatorsystem läßt sich die Ausscheidung von Kupfer an
Eisenteilen keineswegs unterdrücken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, de den bekannten Polyamidmassen anhaftenden Nachteile zu
beseitigen und solche mit höherer Wirksamkeit gegenüber Einflüssen von Licht, insbesondere von UV-Strahlen,
und Wärme anzugeben, wobei trot2 Verwendung einer Kupferkomponente die Ausscheidung
von Kupfer in der Spinnvorrichtung auf ein Minimum reduziert wird. Ferner sollen die Polyamide eine· hohe
thermische Stabilität gegenüber einer Schädigung bei Spinntemperaturen besitzen. Insbesondere sol' aber
das stabilisierte Endprodukt weder kurz- noch langzeitig eine farbliche Beeinträchtigung erleiden.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt nunmehr erfindungsgemäß und überraschend durch einen Gehalt
eines Vier-Komponenten-Stabilisatorsystems aus folgenden Gruppen bzw. Stoffen:
a) Kupferhalogenid in einer Konzentration zwischen 5 und 150 ppm, vorzugsweise zwischen 25 und
100 ppm, bezogen auf den Kupferanteil,
b) Alkali- oder Erdalkalihalogenide in der 10- bis
80fachen, vorzugsweise 20- bis 50fachen Konzentration des Kupferhalogenide, bezogen auf den
HalogenanteiL
c) Triphenylphosphin in einer Menge zwischen 5 und 500 ppm, vorzugsweise zwischen 10 und 150 ppm,
bezogen auf den Phosphor, und
d) mindestens zweifach alkyJsubstituierte Phenolverbindlungen mit mindestens einer OH-Gruppe
ίο in einer Menge zwischen 200 und 5000 ppm, vorzugsweise
zwischen 400 und 2500 ppm, in der Polyamidmasse.
Es handelt sich also bei der erfindungsgemäßen Lösung gegenüber den vorbekannten Stabilisatorsystemen
mit maximal drei Komponenten um ein Vier-Komponenten-System. Unter der Angabe, daß die genannten
Komponenten gemeinsam zum Einsatz kommen, ist keinesfalls ausschließlich zu verstehen, daß die genannten
Komponenten gleichzeitig bzw. im Gemisch zum Einsatz kommen sollen. In die Erfindung eingeschlossen
werden sollen auch solche Einspeiseverfahren, bei denen die Stabilisatorkomponenten zu unterschiedlichen
Zeitpunkten bzw. an unterschiedlichen Orten der Produktionsanlage zugesetzt weiden. Wesentlich
ist nur, daß sämtliche Komponenten gemeinsam an dem Ort vorhanden sind, an dem sie ihre
wärmestabilisierenden Eigenschaften entfalten müssen. Es ist beispielsweise möglich, die Komponenten bereits
den monomeren Ausgangsstoffen zuzugeben, sie aber auch spätestens den fertigen, bereits extrahierten Polyamidschnitzeln
zuzugeben. In dem zuletzt genannten Falle empfiehlt sich ein Aufsprühen oder Aufpudern
auf fertiges Polyamidgranulat gegebenenfalls unter Verwendung von Bindemitteln.
Die erfindungsgemäßen Polyamidmassen haben folgende Vorteile: Bezüglich des Aussehens wird ein
völlig farbloses Polyamidmaterial von hervorragender Licht- und Wärmestabilität erzeugt. Kupferabscheidüngen
werden so stark reduziert, daß die Düsenstandzeiten von bisher beispielsweise 90 auf 350 Stunden
erhöht, also vervielfacht werden. Damit ist eine geringere Anzahl von Filterwechseln und damit von
Totzeiten verbunden. Außerdem werden die mit jedem Filterwechsel verbundenen Materialverluste in entsprechendem
Umfange reduziert. Durch die starke Einschränkung der Kupferausscheidungen wird das
Zuwachsen von Leitungsquerschnitten, Spinnfiltern und Kapillarbohrungen in den Spinndüsenplatten
wirksam verringert, so daß auch die Zahl der ansonsten zu beobachtenden Kapillarbrüche während des Spinn-
und Spulverfahrens erheblich eingeschränkt v.ird. Die Wirtschaftlichkeit des Herstellungsverfahrens von
wärmestabilisierten Polyamiden wird dadurch stark erhöht, was bei dem gegenwärtig sehr starken Wettbewerb
ein überdurchschnittlich wichtiger Gesichtspunkt ist.
Besonders gute Ergebnisse stellen sich gemäß der weiteren Erfindung dann ein, wenn sie als Kupfersalz
Kupferjodid, als Erdalkali- oder Alkalihalogenid Kalium- bzw. Kalziumjodid und als Phenolverbindung
Di-t-Buty'-p-kresol euihalten.
Es war keineswegs vorhersehbar, daß durch die Kombination von Triphenylphosphin, d. h. einer nicht
sauerstoffhaltigen Phosphorverbindung, einer antioxidativ
wirkenden Phenolverbindung der angegebenen Art, einem Kupferhalogenid und einem Halogenid der
Alkali- oder Erdalkalimetalle ein Effekt eintreten
würde, der die bis dahin beobachteten Nachteile der Kupferausscheidungen wirkungsvoll auf ein unschädliches
Maß reduzierte. Für die komplexen Ursachen der überraschenden Wirkung des Stabilisatorsystems
kommen vermutlich weniger die komplexbildenden Eigenschaften der Komponenten in Frage als vielmehr
ein passivierender Effekt des Systeias auf die Wandflächen,
insbesondere auf solche aus unedlerem Ma-
terial wie in den Spinnpumpen und Extrudern in der Produktionsanlage, so daß die bisher stets festgestellten
elektrisch-chemischen Einflüsse praktisch vollständig ausgeschaltet werden konnten.
Nachfolgend werden eine Reihe von Beispielen bzw. Vergleichsversuchen beschrieben, aus denen der Erfindungscharakter
des Vier-Komponenten-Stabilisatorsystems eindeutig hervorgeht.
1
Cu
Cu
ppm
2 J
ppm
3 P
ppm Organ. Antioxidant,
ppm
5 | 6 | 7 |
ReI. | Wärme- | Bemerkungen |
Lö- | bestän- | |
sungs- | digkeit | |
visko- | ||
sität | % | |
2,46 | 20 |
1 Vergleichs- — — beispiel
2 Vergleichs- 48 als 3300 als beispiel Cu-acetat KJ
3 Vergleichs- 40 als 400 beispiel Cu-acetat
4 Vergleichs- 48 als 3800 als beispiel Cu-acetat KJ
5 Vergleichsbeispiel
6 Vergleichsbeispiel
7 Vergleichsbeispiel
8 Vergleichsbeispiel
9 Vergleichsbeispiel
10 Vergleichsbeispiel
11 Erfindungsgegenstand
12 Vergleichsbeispiel
13 Vergleichsbeispiel
50als CuJ
50als CuJ
50als CuJ
50 als CuJ
50als CuJ
50 als CuJ
50 als CuJ
500als KJ
500als KJ
500als KJ
500als KJ
750 als KJ
500als KJ
225 als — Trinonylphenyl- phosphit als —
Triphenyl-
phosphit (4,6-Di-t-bu- 2,58 56
tylbrenzkatechin)
tylbrenzkatechin)
(2,4,6-Tri- 2,46 19
t-Butylphenol)
t-Butylphenol)
(2,4,6-Trit-ButylphenoI)
2,39 89
2,50 82
(4,4'-Thio-bis 3,08 87
(6-t-butyl-m-kresol)
(6-t-butyl-m-kresol)
40 als —
Triphenyl-
phosphin 2OaIs 2000 (2,6-Di-t-Bu- 3,10 94
Triphenyl- tyl-p-kresol)
phosphin (4,6-Di-
tert.Butyl-
brenzkatechin)
(2,6-Di-
tert.-Butyl-
4-methylphenol)
2,42 80 Phosphor nach Extraktion nur noch 10 ppm partielle Cu-Abscheidungen
im Autoklav beobachtbar
2,48 82 Partielle Cu-Abscheidungen im Autoklav beobachtbar
2,44 85 Partielle Cu-Abscheidungen im Autoklavbeobachtbar, Phosphor
nach Extraktion nur noch 13 ppm
Ungenügende Wärmebeständigkeit
Keine Wärmebeständigkeit
Partielle Cu-Abscheidungen beim Verspinnen
Prrtielle Cu-Abscheidungen beim Verspinnen
Partielle Cu-Abscheidungen beim Verspinnen
3,10 83 Partielle Cu-Abscheidungen, keine Phosphorverluste der Heißwasserextraktion
Praktisch keine Cu-Abscheidungen, keine Phosphorverluste bei
der Heißwasserextraktion
der Heißwasserextraktion
2,48 88 Partielle Cu-Abscheidungen beim Verspinnen
2,40 87 Partielle Cu-Abscheidungen beim Verspinnen
der
lten
idig
lten
idig
Ertor-
ppm I
:hei- I
klav I
chei- I
>klav I
chei- I
iklav B
s- I
«tion f
Beispiele 1 bis 13
In einem Autoklav von 10 Liter Inhalt, bestehend aus 18/8-Chrom-Nickelstahl wurden 6000 Teile Caprolactam,
90 Teile Wasser, 7,8 Teile Essigsäure als Kettenregler und die Komponenten des jeweiligen
Wärmestabilisatorsystems nach Tabelle 1, Spalten 1 bis 4, vorgelegt und danach unter ständigem Rühren
bei einem Druck von 5 bis 6 atü auf 260° C erhitzt.
Nach einer Druckperiode von 60 Minuten bei 260°C
wurde langsam auf Atmosphärendruck entspannt und anschließend das Reaktionsgemisch 5 Stunden lang
bei einer Temperatur von 260° C nachkondensiert. Zur Erhöhung des Polymerisationsgrades wurde gegen
Ende der Reaktion noch Vakuum von 250 Torr angelegt.
Der Autoklavinhalt wurde mittels Stickstoffdruck durch eine Düse gepreßt. Der hierbei erhaltene Strang
wurde in einer Kühlwanne verfestigt und anschließend maschinell granuliert. Die erhaltenen Granulate wurden
zur Entfernung der Monomeren einer 2- bis 3maligen Kochextraktion mit Wasser bei einem Flottenverhältnis
1:2 unterworfen.
Das jeweils zu einem Versuch erhaltene Granulat wurde im Vakuum so lange getrocknet, bis der Wassergehalt
weniger als 0,1 % betrug. In bekannter Weise wurden die Versuchsgranulate zu Filamenten von
320 den versponnen und diese nach Konditionierung dem Hitzetest an Luft bei 177°C und 16 Stunden lang
unterworfen.
Der prozentuale Abfall der Reißfestigkeit nach der Hitzebehandlung im Vergleich zur Reißfestigkeit vor
der Hitzebehandlung ist ein direktes Maß für die Wirksamkeit des Wärmestabilisatorsystems und wird
als »Wärmebeständigkeit« bezeichnet. Die entsprechenden Werte sind in Spalte 6 der Tabelle 1 aufgeführt.
Der Polymerisationsgrad wird als relative Lösungsviskosität, gemessen nach der Extraktion und Trocknung,
im Spalte 5 der Tabelle 1 wiedergegeben.
Die relative Lösungsviskosität wird bestimmt mit 96,0%iger Schwefelsäure bei 20° C und einer Polymerkonzentration
von 1 g/100 ml H2SO4.
Auswertung der Beispiele: die Beispiele 1, 5 und 6 wurden ohne jeden Wärmestabilisator durchgeführt;
es ergab sich keine bzw. im Fall 5 eine völlig ungenügende Wärmebeständigkeit. Die Beispiele 2, 4, 10, 12
und 13 wurden mit bekannten 2- und 3-Komponenten-Stabilisatorsystemen durchgeführt. Es stellten sich
zwar gute Wärmebeständigkeiten ein, jedoch war in jedem Fall eine Kupferabscheidung sichtbar. Lediglich
im Falle des Beispiels 11, das allein den Erfindungsgegenstand verkörpert, wurden voll befriedigende Ergebnisse
hinsichtlich der erzielten Viskosität, Wärmebeständigkeit und der Unterdrückung der Kupferabscheidung
erhalten.
20 Beispiele 14 bis 16
Während des den Beispielen 1 bis 13 zugrunde liegenden Polymerisationsverfahrens wurden jeweils
gleichzeitig zwei Materialplättchen — einmal aus normalem Eisen und zum anderen aus einem
18/8-Chrom-Nickelstahl — in Gegenwart des in den Spalten 1 bis 4 angegebenen Stabilisatorsystems dem
Polymerisationsvorgang ausgesetzt. Nach Beendigung wurden die Plättchen aus dem noch flüssigen Polymeren
herausgenommen und das anhaftende PoIycaproamid vorsichtig und schonend entfernt. Die
Plättchen wurden visuell auf Kupferablagerungen untersucht und die Ergebnisse in der Tabelle 2 zusammengefaßt.
rme- *
■ξ.
schei- I
I,
ichei- !
schei-
sche,-Phos-Heiß-
. Cukeine
ibei
Kchei-
bschei-
ι 2 3
Elemente
Phosphor als Triphcnylphosphin
Antioxid
Kupferablagerung
an Edelstahl
Kupferablagerung an Eisen
14*) 45
15*) 45
16**) 45
♦) = Vergleichsbeispiel,
15*) 45
16**) 45
♦) = Vergleichsbeispiel,
750 —
750 15
750 15
**) — Erfindungsgegenstand.
Lediglich beim Beispiel 16, welches der erfindungsgemäßen Lehre entspricht, wurden keine unerwünschten Kupfeiablagerungen auf Eisen festgestellt (Spalte 6).
In den Fällen der Beispiele 14 und 15, bei denen nur die bekannten 3-Stoff-Stabilisatorsysteme zum Einsatz
kamen, konnte deutlich ein Kupferniederschlag beobachtet werden (Spalte 6).
Beispiel 17
(Vergleichsbeispiel)
In einer Betriebsanlage zur Herstellung von wärmestabilisiertem Polycaproamid für Reifencord nach der
1000
1000
nein
nein
nein
nein
nein
ja
ja
nein
ja
nein
VK-Rohr-Technologie mit Nachkondensationsstufe
wurden zu stündlich 218 kg Caprolactam mit etwa 1% Wasser und Kettenregler noch 38 ppm Cu ah
Kupfer(I)-jodid, 19 ppm Phosphor als Triphenylphosphin und 760 ppm Jod als Kaliumiodid in Forn
einer Lösung in wäßrigem Caprolactam zugegebei und in üblicher Weise polymerisiert. Der Stabilisato
entsprach dem Stande der Technik. Nach der Nach kondensationsstufe passierte der Polymerstrom vo
dem Ausspinnen ein Filter mit mehreren Drahtnets lagen, von denen das feinste Drahtnetz 17 000 Masche
pro cma aufwies. Die Filterstatidzeit betrug im Betrie
bis zu einem Druckanstieg von 40 at 168 Standen.
Das zu Strängen ausgesponnene und anschließen granulierte Polycaproamid wurde mit demtn. Wass
709611/«
:xtrahiert und getrocknet. Die relative Lösungsvisko- »ität des spinnfertigen Polymeren betrug 3,20.
Beispiel 18
(Erfindungsgegenstand)
In gleicher Weise wie im Beispiel 15 wurden in einem weiteren Versuch noch zusätzlich 1000 ppm
2,6-di-t-butyl-p-kresol, bezogen auf das eingesetzte
Caprolactam, gemäß der Lehre der Erfindung zugegeben. Das anfallende Polycaproamid-Granulat
wurde hierbei analog Beispiel 15 gewonnen. Die Filierstandzeit betrug nunmehr bei gleichem Druckanstieg
von 40 at 360 Stunden. Die relative Lösungsviskosität des spinnfertigen Polymeren betrug 3,22.
Beispiel 19
(Vergleichsbeispiel)
In gleicher Weise wie im Beispiel 17 wurde als Wärmestabilisator ausschließlich das in der US-PS
30 03 995 angegebene Stabilisatorsystem, in chemischer Hinsicht ein Diphenylamin-Aceton-Kondensationsprodukt,
dem Reaktionsgemisch zugegeben. Das anfallende Polycaproamid-Granulat wurde ebenfalls
analog Beispiel 17 gewonnen. Die Filterstandzeit betrug bei gleichem Druckanstieg von 40 at wegen des
Fehlens von Kupferablagerungen 360 Stunden wie in Beispiel 18.
Die nach den Beispielen 17 bis 19 erhaltenen Poly- 30 *) -= Vergleichsbeispiel; **) = Erfindungsgegenstand.
amidmassen wurden anschließend unter üblichen, jedoch gleichen Bedingungen nach dem Schmelzspinnverfahren
versponnen und anschließend zu einem Cordgrundfaden 840/140 den zu einer mittleren Festigkeit
von 9,7 g/den verstreckt.
Die Messung der Lichtstabilität der Polyamid-Filamente
erfolgte nach dem »Xenontest« nach 150 und 300 Stunden.
Die unterschiedlichen Ergebnisse der Beispiele 17 bis 19 wurden in der nachfolgenden Tabelle 3 zusammengefaßt.
Optimale Eigenschaften besaßen lediglich die erfindungsgemäß hergestellten Fäden nach
Beispiel 18. Die unter Verzicht auf eine Kupferkomponente hergestellten Fäden gemäß Beispiel 19 waren
nicht nur farblich unbrauchbar, ihre Lichtstabilität war im Gegensatz zur Wärmestabilität völlig unzureichend.
Tabelle | 3 | Aussehen des | Wärme | Lichtstabilität |
Beispiel | Spinn- | Filamentes auf | stabilität | im Xenontest |
filter- | Spulen | nach | ||
stand- | 150 h 300 h | |||
zeit in | /0 | |||
h | ||||
17*) | 168 | farblos, weiß | 82/84 | 96 | 91 |
18**) | 360 | farblos, weiß | 8688 | 97 | 94 |
19*) | 360 | intensiv, gelb | 86/90 | 47 | 32 |
Claims (1)
1. Liebt- und wärmestabilisierte Polyamidmassen mit Gehalten an Kupfersalzen, Phosphorverbindungen,
Halogenverbindungen und Phenolverbindungen, die ein t Komponenten-Stabilisatorsystem
bilden, gekennzeichnet durch eine. ^Zusammensetzung des Stabilisatorsystems
ausfolgenden Gruppen bzw. Stoffen:
10
a) Kupferhalogenid in einer Konzentration zwischen 5 und 150 ppm, bezogen auf den Κυρ-feranteil,
b) Alkali- oder Erdalkalihalogenide in der 10-bis 80fachen Konzentration des Kupferhalonids,
bezogen auf den Halogenanteil,
c) Triphenylphosphin in einer Menge zwischen 5 und 500 ppm, bezogen auf den Phosphor,
und
d) mindestens zweifach alkylsubstituierte Phenolverbindungen mit mindestens einer OH-Gruppe
in einer Menge zwischen 200 und 5000 ppm
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722254408 DE2254408C3 (de) | 1972-11-07 | Licht- und wärmestabilisierte Polyamidmassen | |
BR864673A BR7308646D0 (pt) | 1972-11-07 | 1973-11-06 | Processo para a obtencao de massas de poliamidas estabilizadas a luz a ao calor e fios e fibras de poliamida obtidas neste processo |
TR1759873A TR17598A (tr) | 1972-11-07 | 1973-11-07 | Isik ve isiya mukavim poliamid kuetlelerin imaline mahsus usul ve stabilizatoerler ile teskil edilen poliamid iplikleri ve elyafi |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722254408 DE2254408C3 (de) | 1972-11-07 | Licht- und wärmestabilisierte Polyamidmassen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2254408A1 DE2254408A1 (de) | 1974-05-22 |
DE2254408B2 DE2254408B2 (de) | 1975-08-14 |
DE2254408C3 true DE2254408C3 (de) | 1977-03-17 |
Family
ID=
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