DE2253963B2 - Verfahren zur herstellung von lactonen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von lactonenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lactonen durch Umsetzung eines
cyclischen Ketons mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen mit einem Hydroperoxid der allgemeinen Formel
ROOH,
in der R einen Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylrest bedeutet und die Reste gegebenenfalls einen oder mehrere
andere Substituenten enthalten, in einem inerten Verdünnungsmittel unter im wesentlichen wasserfreien
Bedingungen in Anwesenheit eines Katalysators.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei einer Temperatur
zwischen 120 und 200° C in Anwesenheit von 0,1 bis 20 Molprozent, bezogen auf das cyclische Keton,
Metaborsäure, ihres Anhydrids oder eines ihrer Ester der allgemeinen Formel
in der R, einen Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylrest
bedeutet und jeder der Reste gegebenenfalls einen oder mehrere andere Substituenten enthalten und
η eine ganze Zahl 1 oder 3 bedeutet, durchgeführt
wird.
Cyclische Ester (Lactone) sind wertvolle Zwischenprodukte,
aus denen die entsprechenden Laktame hergestellt werden können, wobei diese wiederum
zur Herstellung von Nylon verwendet werden können. Die cyclischen Ester wurden bisher durch
Oxydation von Ketonen hergestellt. Diese Herstellung ist aber mit verschiedenen Nachteilen verbunden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 940 409 war auch bereits ein Verfahren zur Herstellung von Lactonen
aus einem cyclischen Keton und einem Hydroperoxid in Anwesenheit eines Katalysators in einem organischen
Lösungsmittel bekannt.
Dieses Verfahren ist zwar nicht mit den üblichen Nachteilen ähnlicher Verfahren behaftet; es unterscheidet
sich von dem vorliegenden Verfahren aber dadurch, daß ein ganz anderer Katalysator, nämlich
ein Friedel-Crafts-Katalysator, verwendet wird und daß die Umsetzung im Temperaturbereich von 0 bis
100" C vorgenommen wird, während im vorliegenden
Fall die Umsetzungstemperatur zwischen 120 und 2<nr C Hegt.
Das vorliegende Verfahren weist gegenüber dem oben erwähnten Vei fahren den Vorteil auf, daß der
ίο verwendete Katalysator wesentlich leichter handhabbar
ist (beim bekannten Verfahren wird insbesondere Aluminiumtrichlorid und Schwefelsäure als Friedel-Crafts-Katalysator
verwendet, dessen Handhabung auf Grund der Verwendung von konzentrierter Schwefelsäure bis zu einem gewissen Grade erschwert
ist, da mit der Schwefelsäure äußerst vorsichtig umgegangen werden muß).
Ein weiterer Vorteil ist beim vorliegenden Verfahren in der außerordentlich hohen Selektivität zu sc-
ac hen, die mit dem vorliegenden Verfahren erzielt wird.
Überraschend ist, daß sich die Umsetzung mit einer
so hohen Selektivität bei den verhältnismäßig hohen Temperaturen durchführen läßt: denn man mußte an
sich damit rechnen, daß bei diesen Temperaturen die
ij, Nebenreaktionen zunehmen würden, was zwangläufig
zu stark verunreinigten Produkten führen mußte.
Es war auch nicht auszuschließen, daß bei höheren Temperaturen eine weitgehende Zersetzung der Re-
;iktionspartner stattfinden würde und daß die Ausbeute
an gewünschtem Produkt entsprechend niedrig ausfallen würde.
Die bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten cyclischen Ketone sind beispielsweise
Cyclopentanon, Cyclohexanon.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Hydroperoxid hat die allgemeine Formel
ROOH,
in der R einen Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylrest bedeutet und die Reste gegebenenfalls einen oder mehrere
Substituenten enthalten.
Vorzugsweise ist R ein Alkyl- oder Alkarylrest. Geeignete Wasserstoffperoxide sind Cumolhydroperoxid,
Cyclohexylhydroperoxid, Äthylbenzolhydroperoxid und tertiäres Butylhydroperoxid. Die beiden
letzteren Hydroperoxide sind besonders bevorzugt. Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Katalysatoren sind Metaborsäure oder ihr Anhydrid (B,O1). Metaborsäure kann durch azeotrope
Destillation von Orthoborsäure hergestellt werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Katalysator Metaborsäure. der in situ gebildet wird. Man kann auch einen Metaboratester
der allgemeinen Formel (R' — C)-B = O),,
verwenden, in der R1 einen Alkyl-, Alkaryl- oder
Aralkylrest, beispielsweise einen Alkylrest mit I bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei jeder der Reste
gegebenenfalls substituiert sein kann und η eine
ganze Zahl von 1 oder 3 ist, je nach dem vorliegenden Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylrest. Erfindungsgeinäß
wird die Metaborsäure oder das Anhydrid oder ein Ester derselben in einer katalytischen Menge verwendet,
und diese kann beispielsweise 0,1 bis 20 Molprozent, vorzugsweise etwa 10 Molprozent, bezogen
6j auf die Ketonmenge, ausmachen.
Das erfindungsgemäß verwendete Verdünnungsmittel ist inert, d.h. es beeinträchtigt die Reaktionspartner unter den Reaktionsbedingungen nicht we-
scntlich und es kann beispielsweise Cyclohexan,
Äthylbenzol oder Toluol sein. Diese Verdünnungsmittel werden leicht durch den Hydroperoxidreaktionspar'.ner
angegriffen, aber nicht so. daß dieser Angriff für das Verfahren schädlich ist. Es wird aber
bevorzugt, daß das Verdünnungsmittel ein Kohlenwasserstoff, wie Benzol, ist.
Die Umsetzung wird bei einer Temperatur zwischen 120 und 200" C, je nach den verwendeten Reaktionsparlnern
durchgeführt. Die optimale Temperatur zur Herstellung der Ester liegt im allgemeinen
zwischen 165 und 175" C. Temperaturen zwischen 120 und 140" C sind aber manchmal günstiger. Es
wird bevorzugt, die Reaktionspartner und das Verdünnungsmittel unter ausreichend Druck zu halten,
um alle in der flüssigen Phase zu halten, und es wird
weiterhin bevotzugt, wenn man unter höheren als atmosphärischen Drücken arbeitet mit einer niedrigen
Hydropcroxidkonzcntration, beispielsweise etwa 10
Gewichtsprozent.
Um die Nebenreaktionen zu verringern, sollten Verbindungen und Metalle, die die Hydroperoxidzersetzung
einleiten, auf einem Minimum gehalten werden. Nicht ausreichendes Rühren kann, wenn man einen
festen Katalysator verwendet, ebenso die Bildung unerwünschter Nebenprodukte auf Kosten des gewünschten
Esters begünstigen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
0,2 g Borsäureanhydrid, 2,0 g tertiäres Butylhydroperoxid
und 2,0 g Cyclohexanon werden mit 18.0 g Cyclohexan verdünnt und in einen Druckbehälter
gegeben. Die Umsetzung wird durch Erhitzen auf 170° C 4,5 Stunden unter Rühren durchgeführt.
Man erhält eine 70%ige Umwandlung des Ketons bei
90%iger Selektivität an F-Caprolacton.
0,08 g Borsäureanhydrid, 1,0 g tertiäres Butylhydroperoxid und 1,0 g Cyclohexanon wurvJen mit 9,0 g
Benzol verdünnt und in ein Druckgefäß gegeben. Die Umsetzung wird durch Erhitzen auf 170° C 4,5 Stunden
unter Rühren durchgeführt. Man erhält eine 65%ige Umwandlung des Ketons bei 95%iger Selektivität
an F-Caprolacton.
0,08 g Borsäureanhydrid, 1,0 g tertiäres Butylhydroperoxid
und 1,0 gCyclohexanon verdünnt man mit 9,0 g Benzol und gibt das Gemisch in ein Druckgefäß.
Man führt die Umsetzung 4,5 Stunden bei 140° C unter Rühren durch. Man erhält eine 40%ige Umwandlung
von Keton bei einer Selektivität von 87% an f-Caprolacton.
5,0 g Trijyclohcxyloxyboroxin, 1,2 g tertiäres Butylhydroperoxid
und 1,0 g Cyclopentanon verdünnt mau mit 9,0 g tertiärem Butylalkohol und gibt das Gemisch
in ein Druckgefäß. Die Umsetzung führt man durch 17 Stunden bei 120" C unter Rühren durch.
Man erhält eine 55%ige Umwandlung von Keton mit 81 %iger Selektivität an ö^Valerolacton.
1,6 g Tricyclohexylboroxin, 0,5 g tertiäres Butylhydroperoxid
und 0,5 g Cyclopentanon wurden in 8,0 g Cyclohexan verdünnt und in ein Druckgefäß gegeben.
Die Umsetzung wurde 3 Stunden bei 140° C unter Rühren durchgeführt. Man erhielt eine 50%ige
Umwandlung des Ketons bei einer Selektivität von
90% an Λ-Valerolacton.
Äthylbenzolhydroperoxid (4,6 g). Cyclohexanon (2,95 g). Benzol (26 g) und Borsäurtanhydrid
(0,11 g) wurden in ein Glasreaktionsgefäß mit einem
Fassungsvermögen von 120 ml, das mit einem Teflon-abgedeckten Rührer versehen war, gegeben. Das
Reaktionsgefäß war durch eine Ringkupplung mit einem Druckgefäß von 15 kg/cnv und einem Sicherheitsventil
verbunden.
Das Reaktionsgefäß wurde durch Eintauchen in ein Ölbad auf einer Rührwerk-Heizplatte 2 Stunden auf
150° C erhitzt. Während der Umsetzung stieg der Druck im System auf 6,6 kg/cm2.
Man erhielt auf diese Weise eine 32 %ige Umwandlung von Cyclohexanon in F-Caprolacton, wobei eine
lOO'/rige Selektivität im Hinblick auf die verbrauchte
Ketonmcngc erreicht wurde.
Äthylbenzolhydroperoxid (4,6 g), Cyclohexanon (2.95 g). Benzol (26 g) und Borsäureanhydrid
(0,011 g) wurden zusammen in einem Druckgefäß
analog Beispiel 6 bei 120° C 6 Stunden umgesetzt. Der Druck im System stieg während dieser Zeit auf
2,8 kg/c.Tv. Man erhielt eine 23%ige Umwandlung
von Cyclohexanon in ε-Caprolacton, wobei die Selektivität,
bezogen auf die Menge des verbrauchten Ketons, 90% betrug.
Die Umsetzung wurde analog Beispiel 6 durchgeführt mit der Ausnahme, daß das Benzol durch 25 g
♦° Äthylbenzol ersetzt wurde. Die Umwandlung von Cyclohexanon
in F-Caprolacton betrug 6%, wobei die Selektivität, bezogen auf die Menge des verbrauchten
Ketons, 93% betrug.
t-Butylhydroperoxid(3 g), Cyclohexanon (3 g) und Metaborsäure (0,012 g) wurden mit Benzol (24 g)
verdünnt und in einen Druckbehälter analog Beispiel 6 eingeleitet. Die Umsetzung wurde durch Erhitzen
auf einer Rührwerk-Heizplatte bei 145° C 2 Stunden durchgeführt. Man erhielt eine 27%ige Umwandlung
von Cyclohexanon in F-Caprolacton, bezogen auf die Menge des verwendeten Ketons, wobei die Selektivitat
92^r betrug.
Beispiel 10
Urn die Notwendigkeit der Verwendung des Katalysatoirs
zu zeigen, wurde ein Versuch ohne Metaborsäure, ihr Anhydrid oder ihres Esters durchgeführt.
2,0 g tertiäres Butylhydroperoxid und 2,0 g Cyclohexanon wurden mit 18,0 g Benzol verdünnt und in
einen Druckbehälter gegeben. Die Umsetzung wurde durch Erhitzen bei 170° C 4,5 Stunden unter Rühren
durchgeführt. Es wurde in den Produkten kein F-Caprolacton mit Hilfe von Gaschromatographie oder
kernnnagnetischer Resonanz-Analyse festgestellt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahen zur Herstellung von Lactonen durch Umsetzung eines cyclischen Ketons mit 5 oder to Kohlenstoffatomen mit einem Hydroperoxyd der allgemeinen FormelROOH,in der R einen Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylrest bedeutet und die Reste gegebenenfalls einen oder mehrere andere Substituenten enthalten, in einem inerten Verdünnungsmittel unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen in Anwesenheit eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei einer Temperatur zwischen 120 und 200° C in Anwesenheit von 0,1 bis 20 Molprozent, bezogen auf das cyclische Keton, Metaborsäure, ihre- Anhydrids oder eines ihrer Ester der allgemeinen Formel(R1-O-B = O)nin der R, einen Alkyl-, Aryl-. Alkaryl- oder Aralkylrest bedeutet und jeder der Reste gegebenenfalls einen oder mehrere andere Substituenten enthalten und η eine ganze Zahl 1 oder 3 bedeutet, durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB5156371A GB1413475A (en) | 1971-11-05 | 1971-11-05 | Production of cyclic esters lactones |
GB5156371 | 1971-11-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2253963A1 DE2253963A1 (de) | 1973-05-10 |
DE2253963B2 true DE2253963B2 (de) | 1976-02-26 |
DE2253963C3 DE2253963C3 (de) | 1976-10-14 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL148316B (nl) | 1976-01-15 |
GB1413475A (en) | 1975-11-12 |
JPS5239034B2 (de) | 1977-10-03 |
NL7214902A (de) | 1973-05-08 |
US3833613A (en) | 1974-09-03 |
JPS4854067A (de) | 1973-07-30 |
DE2253963A1 (de) | 1973-05-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |